Zum Inhalt der Seite

Junischnee

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zufallstreffer

Wie wahrscheinlich ist der Zufall?

Nun… ich habe keine Ahnung, und ich gestehe, ich war noch nie gut in Stochastik, Statistik und Kombinatorik, also allem, was mit Wahrscheinlichkeitsrechnung zu tun hat. Das war schon immer ein Buch mit sieben Siegeln für mich – ich hab wohl lediglich die ersten drei Siegel aufgebracht, das Buch gelesen hab ich also nie…
 

Aber faszinierend find ich’s trotzdem, das Phänomen des Zufalls… so faszinierend, dass ich diesem Kapitel gleich eine ganze Reihe Zufälle habe… dieses Kapitel basiert sozusagen auf dem Zufallsprinzip.
 

Wie wahrscheinlich es ist, bleibt dahingestellt.
 

Ich wünsch euch wie immer viel Spaß beim Lesen,
 

und verbleibe hiermit bis zum nächsten Kapitel

eure Leira
 

PS: Natürlich hab ich mir bei der „Sache mit Danielle“ was gedacht, Eri_Kisaki *g*

Fragt sich nur, ob wir das gleiche dachten. Wenn du’s herausfinden willst, kannst du mir ja deine Vermutung per ENS schicken. Fakt ist jedoch, dass das Kapitel David, Danielle und Heather (die ja eigentlich nur ne Komparsenrolle hatte, die Gute) offiziell abgeschlossen ist.

Ach ja, ist beim Fictionschreiben nicht alles Autorenwillkür? Also... das FBI hat den Flieger nicht abgeschossen. *g*
 

________________________________________________________________________________
 

Shinichi wachte auf, weil der Wecker nicht klingelte.

Er blinzelte in die Sonne, die durch einen Spalt im Vorhang hereinschien, gähnte, wischte sich den Schlaf aus den Augen und warf einen Blick auf die Uhr.

Dann betrachtete er schlaftrunken das Muster, das der Sonnenstrahl auf den Teppichboden malte. Verschlafen ließ er sich wieder in die Kissen sinken.
 

Plötzlich saß er kerzengerade im Bett. Ihm wurde ihm siedendheiß.
 

Der Wecker hatte nicht geläutet?
 

Sein Kopf fuhr herum und er starrte erneut auf die Uhr. Rot blinkte ihm die Uhrzeit vom Display entgegen. Zahlen, die nicht logen.

Shinichi blinzelte.
 

„Scheiße!“, schrie er und sprang aus dem Bett, wobei er sich in der Decke verfing und stürzte. Er rappelte sich hoch und rannte ins Bad.
 

Der Wecker hatte geklingelt. Er hatte ihn überhört. Er war fast eine Stunde zu spät dran…
 

Und das ausgerechnet heute…
 


 

„U-Bahn, Yusaku?!“

Yukiko verschränkte die Arme vor der Brust um ihrer Empörtheit Ausdruck zu verleihen, was sie nicht lange durchhielt, weil sie neben ihrem Ehemann im Laufschritt durch die Hotellobby eilte.

„Mit der U-Bahn?!“, wiederholte sie entrüstet.
 

„Ja, U-Bahn.“, echote er genervt.

„Ich hab’s dir bereits erklärt, Yukiko, mit dem Taxi schaffen wir das nicht. Es ist viel zu voll auf den Straßen, der Berufsverkehr hat gerade begonnen.“

Er stieß selber die Tür auf, was den überraschten Portier fassungslos machte, und rannte die Treppe runter.

Wie um ihn zu bestätigen, schallte ihnen wildes Gehupe von der Straße her entgegen.

Das allmorgendliche Verkehrschaos hatte begonnen.
 

Er bog nach links, wobei er seine Tasche mit seinen wertvollen Manuskripten eisern umklammert hielt. Yukiko, immer noch schimpfend wie ein Rohrspatz, stöckelte hinter ihm her.

„Hättest du mir das nicht früher sagen können? Dann hätte ich mir passende Schuhe angezogen!“

„Als ob du so was besitzt, meine Teuerste. Unter sieben Zentimeter Absatzhöhe gibt es doch in deinem Schuhschrank nichts mehr.“, feuerte ihr Göttergatte zurück.

„Haha.“, schnaubte Yukiko humorlos.
 

Yusaku eilte die Treppe zum Bahnsteig runter und zog für sich und seine Frau jeweils ein Ticket. Er atmete durch. Sie waren nicht zu spät dran.

Dann suchten sie sich ihr Gleis in aller Ruhe und warteten auf den Zug.

„Wie kommt es eigentlich, dass ausgerechnet du an der New Yorker Uni einen Vortrag halten sollst? In Literaturwissenschaften?! Du mit deinen Trivialromanen?“

„So hat er es immer genannt.“

Yukiko nickte bedrückt. Yusaku hingegen lächelte.

Unter seinem Arm, zwischen seinen Unterlagen klemmte sein neuestes Buch. Sein Bestes, wie er befand.

Er starb vor Neugierde zu wissen, was Shinichi dazu gesagt hätte.

An diesem hier gab es nichts auszusetzen. Wenn die Kritik seines Sohnes an seinen anderen Werken doch vielleicht manchmal berechtigt war, dieses hier war unfehlbar.

Es lautete Stille Wasser gründen tief. Der vertrackteste und perfekteste Mordfall, den er je ersonnen hatte.

Und er hatte den Roman ihm gewidmet.
 

In jedem Buch würden vorne, auf der allerersten Seite, diese Worte zu lesen sein.
 

Für jemand ganz Bestimmten.

Du bist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben.

Du ahnst nicht, wie sehr du mir fehlst.

Kein Tag vergeht, an dem ich nicht an dich denke.
 

Yusaku hoffte, dass er es irgendwann lesen würde… Irgendwann, irgendwo vielleicht dieses Buch sehen würde… und es lesen.
 

Die Ausgabe, die er mit sich trug, war sogar noch signiert. Es war das allererste gedruckte Exemplar. Zusätzlich mit zweiter Widmung; eine Widmung, die nur ihn betraf, mit seinem Namen.

Ein Buch, nur für eine Person auf dieser Welt gedacht.
 

Für meinen Sohn Shinichi Kudô
 

Dieser Roman ist für dich. Ich begann ihn an dem Tag, als sie bei uns waren. Als ich über dein Schicksal bestimmt habe, ohne auf das zu hören, was du zu sagen hattest. Es tut mir Leid, Shinichi… es tut mir so Leid. Ich hoffe nur, da, wo du jetzt bist, geht es dir einigermaßen gut… auch wenn ich weiß, was du verloren hast.

Deine Mutter und ich vermissen dich sehr.

Ich hoffe, dass du irgendwann zu uns zurückkehren kannst. Ich weiß nicht, was ich alles dafür geben würde, um dich wieder bei uns zu haben. Wir werden stets auf dich warten.
 

Ich wünsche dir viel Freude mit diesem Roman und hoffe, dir damit gerecht werden zu können.
 

In Liebe,

Dein Vater

Yusaku Kudô
 

Deswegen umklammerte er das Buch auch so fest. Er hatte es immer dabei.

Sollte der Zufall es wollen, und er ihm irgendwo, irgendwann über den Weg laufen, würde er es seinem Sohn in die Hand drücken.
 

„Also?“, bohrte Yukiko nach, riss ihn aus seinen Gedanken, als sie in die Bahn stiegen, die gerade angekommen war.

„Hä?“

„Warum du?“

„Ich kenne den hiesigen Professor. Er ist ein riesiger Fan von Kriminalliteratur. Und als ich ihm ein paar Seiten meines Manuskriptes schickte, war er begeistert und sagte, ich solle das Buch vorstellen, wenn es herauskommt. Also…

Morgen wird es publiziert, heute stelle ich es vor, wie versprochen.“
 


 

Hinter ihm fiel die Tür des Wohnheims zu.

Shinichi rannte den Gehsteig entlang, kollidierte fast mit einem Fahrradkurier, versuchte, so wenige Passanten wie möglich anzurempeln und murmelte wohl hundertmal „Excuse me!“ und „Sorry!“, ehe er die Treppe zu den U-Bahnsteigen erreicht hatte.
 

Er hatte verschlafen.

So eine Scheiße aber auch.

Ausgerechnet heute.

Heute, wo er Prüfung hatte.
 

Verdammt, verdammt, verdammt…!
 

Nachdem er gestern noch viel zu lange seine Unterlagen wiederholt hatte, war er irgendwann todmüde ins Bett gefallen… und hatte heute Morgen schlicht und ergreifend den Wecker überhört.

Er hastete weiter die Straße entlang. Er musste unbedingt diese U-Bahn noch kriegen. Die, die er normalerweise nahm, war schon längst weg; wenn er die hier auch noch verpasste, konnte er die Prüfung vergessen, und es war ein verdammt wichtiger Test, den er heute zu schreiben hatte.

Warum musste er auch nur verschlafen?

Warum, warum, warum?
 

Schneller, schneller, schneller…
 

Er lief die Treppe zur Subway hinab, wich einer Horde japanischer Touristen aus, die, alle mit Kameras bewaffnet, fröhlich schnatternd selbige heraufströmten und joggte weiter, stopfte seine Monatsfahrkarte in den Stempelautomaten, wartete ungeduldig bis die Schranke ihn durchließ und hastete los, durch Gänge und weitere Treppen rauf und runter, bis er sein Gleis gefunden hatte.

Er warf einen Blick auf die Anzeigentafel.

Shinichi atmete auf, und versuchte seine Atmung wieder unter Kontrolle zu kriegen.

Er hatte es geschafft. Gesetzt den Fall, die Bahn hatte keine Verspätung, kam er nicht zu spät zum Test.

Neben ihm erschien Stuart, ebenfalls nach Luft japsend und außer Atem. Stuart Fisher hatte mit ihm die ersten paar Semester studiert; dann hatte er festgestellt, dass der Beruf nichts für ihn war und war zu den Literaturwissenschaftlern übergesiedelt.

Shinichi warf ihm einen schrägen Blick zu.

„Na? Auch verschlafen?“

Stuart nickte schnaufend und hielt sich die Seite.

„Ja. Und das gerade heute.“

Shinichi zog die Augenbrauen fragend hoch.

„Schreibst du heute auch was? Das wusste ich ja gar nicht.“

„Nein, ich schreib heut keine Prüfung. Heut ist ein besonderer Tag. Heute ist der Tag. Der Tag, auf den wir fünf volle Jahre gewartet haben. Ein bedeutender Tag für die Literaturgeschichte. Ein großer Tag. In der Tat...“

Stuart sagte das alles so voller Überzeugung und mit einer derart ernsten Miene, dass Shinichi sich abwenden musste, damit sein Kommilitone nicht seinen Kampf um seine Fassung mitbekam. Beinah hätte er laut losgelacht.

„Welcher mittelmäßige Autor veröffentlicht denn diese Woche?“, meinte er schließlich, als er sich soweit wieder unter Kontrolle hatte.

„Mittelmäßig? Mittelmäßig?! “, entrüstete sich Stuart, wobei er ein paar Zentimeter größer zu werden schien.

„Der Meister seiner Zunft überhaupt veröffentlich morgen sein neues Buch! Kriegst du denn überhaupt nichts mit, Banause?“

Shinichi seufzte genervt.

„Entweder, du sagst es mir jetzt, Stu, oder du lässt es. Nicht jeder kann sich seine Zeit mit dem Lesen von Trivialliteratur um die Ohren schlagen.“

Stuart schaute ihn böse an.

Trivialliteratur!?

Shinichi schüttelte den Kopf und seufzte. Die U-Bahn fuhr ein.

„Weißt du was? Vergiss es.“

Er beobachtete die vorbeifahrenden Abteile auf der Suche nach freien Plätzen.
 


 

„Fünf Jahre hab ich dran gesessen. Fünf Jahre.“, murmelte Yusaku.

„Das weiß ich. Du hast an dem Tag angefangen, als Meguré und Akai ihren folgenschweren Besuch bei uns gemacht haben.“

Yukiko seufzte schwer.

„Was meinst du, wie geht es ihm? Was macht er wohl?“

„Keine Ahnung. Aber was würde ich darum geben, es zu wissen. Was würde ich dafür geben, ihn nur einmal noch zu sehen, erfahren, was aus ihm geworden ist, wie er es verkraftet hat…“

„Du hoffst ihn irgendwo zu finden und ihm das Buch geben zu können, nicht war? Ich hab die persönliche Widmung gesehen.“

Yusaku nickte.

„Ja.“

Sie fuhren in den nächsten Bahnhof ein.

„Müssen wir hier schon aussteigen?“, fragte sie und starrte nach draußen.

„Nein, hier noch nicht.“

Er folgte ihrem Blick.

Der Zug wurde immer langsamer. Gesichter tauchten an den Fenstern auf, die Gesichter der Leute, die sich noch in die U-Bahn quetschen wollten.
 

Er riss die Augen auf.

Yukiko schrie leise auf und er wusste, er hatte sich nicht getäuscht.
 

Ein paar Sekunden schien die Welt sich in Zeitlupe zu drehen.

Er hörte gedämpft das Quietschen der Bremsen, als der Zug in den Bahnhof einfuhr und langsam zum Stehen kam…

Die Fenster glitten neben ihm vorbei, die Reflektion der Neonlichter hüpfte von einer Scheibe auf die nächste, dahinter lauter unbekannte Gesichter… Verzerrt von der Geschwindigkeit, Schatten ihrer Selbst, ein bloßer Schleier aus Farben und Formen…
 

Dann sah er sie. Erkannte sie sofort.

Die Gesichter seiner Eltern.

Für Sekundenbruchteile schien die Zeit still zu stehen. Gestochen scharf konnte er sie sehen.
 

Dann waren sie vorbei, der Lärm, die Hektik und die Betriebsamkeit brachen wieder über ihn herein. Das quietschende Geräusch der Bremsen war einem lauten Stimmengewirr gewichen, von Leuten, die in den Zug drängten oder herauswollten, sich verabschiedeten, sich begrüßten, beschimpften, entschuldigten, lachten, weinten und schrieen...
 

Shinichi ließ vor Schreck die Tasche fallen. Ruckartig drehte er den Kopf nach rechts, aber sie waren schon vorbei.

Konnte das… sein?

War das möglich?

Oder spielten ihm seine Augen einen Streich? Er blinzelte heftig, wischte sich mit der Hand übers Gesicht. Ein Passant, der sich an ihm vorbei in den Zug drängelte, stieß ihm seinen Ellenbogen in die Seite, aber Shinichi bemerkte es gar nicht.

Er stand da, wie zur Salzsäule erstarrt und versuchte zu begreifen, was er gerade gesehen hatte. Ob das, was er meinte, gesehen zu haben, auch wirklich da gewesen war… oder ob er nun schon anfing zu halluzinieren.
 

„Hey, Katsuragi!“

Stuart packte ihn am Ärmel und hob seine Tasche auf.

„Was ist los, die Bahn fährt noch ohne uns ab!“

Immer noch redend zerrte er seinen Freund in die U-Bahn, die mittlerweile voller Menschen war. Das Warnsignal zur Schließung der Türen ertönte und die Bahn setzte sich in Bewegung.

Shinichi nahm Stuart seine Tasche ab und starrte in die Neonlichtröhre an der Decke, bis sich das Nachbild bildete.
 

Zufallstreffer?
 

Er blinzelte verwirrt.
 


 

Yukiko war kreidebleich im Gesicht.

„Yusaku…“, wisperte sie.

„War er das? Bitte sag, dass ich mich nicht täusche, bitte…“

Yusaku wiegte langsam den Kopf.

„Ich denke nicht, dass du dich irrst. Es ging zwar ziemlich schnell, aber… ja, ich denke auch, er war es.“

„Gehen wir ihn suchen!“

Yukiko wollte schon aufstehen, aber ihr Mann hielt sie zurück.

„Wie willst du das anstellen, Yuki, die Bahn ist gesteckt voll. Die Leute stehen hier drin wie Sardinen in der Dose. Ich denke, wir bekommen noch unsere Chance. Ich traue mich wetten, dass er studiert. Und wenn er das tut, kriegen wir es mit, weil er an der gleichen Haltestelle aussteigt wie wir und dann brauchen wir ihm nur noch zu folgen… und warten bis er mal allein ist.“

Sie ließ sich wieder auf ihren Platz sinken.
 


 

„Yusaku Kudô!“, sagte Stuart voller Stolz.

Shinichi wurde aus seinen Gedanken gerissen und starrte ihn entgeistert an. Hatte er die beiden Gesichter im Fenster eben auch gesehen?

„Häh?“

„Er veröffentlicht, Schlaumeier. Der große Meister der Kriminalliteratur, der Godfather of criminal fiction himself stellt an unserer Fakultät sein neuestes Werk vor. Sein allerneuestes, an dem er fünf“, er hob die Hand und zeigte seine fünf Finger, um seine Rede zu unterstreichen, „lange Jahre gearbeitet hat. Er stellt es uns heute exklusiv vor. Heute! Und morgen liest es die Welt. Was für eine Ehre… Ich werde ihn sehen. Mit ihm im gleichen Zimmer sein… Die gleiche Luft wie er atmen…“

Stuart verdrehte versonnen die Augen.

Shinichi stöhnte auf und ließ den Kopf nach hinten fallen. Sein Vater an seiner Universität…

„Und ich kann nicht hin, weil ich Prüfung schreibe. Wie grausam kann die Welt sein?“, murmelte er verzweifelt.

„Endlich mal ein Hinweis, dass auch du Geschmack hast, Katsuragi.“

Shinichi warf Stuart einen genervten Blick zu.
 

Wenn du wüsstest, mein Freund.

Wenn. Du. Wüsstest.
 

Es wäre so schön, sie mal wieder zu sehen.

Nur sehen, sich vergewissern, dass es ihnen gut ging…

Bitte… das musste doch machbar sein.
 

Ein Ruck ging durch den Zug, als der Fahrer abrupt bremste.

Shinichi konnte sich gerade noch an einer Haltestange festhalten, damit er nicht umfiel, und warf Stuart, der dieses Glück nicht gehabt hatte, einen verwirrten Blick zu.

„Was war das denn?“

„Eine Notbremsung?“, rätselte Stuart und zog sich an Shinichis Arm hoch, den dieser ihm reichte.

Aufgeregtes Gemurmel wurde laut.

Shinichi zog die Augenbrauen zusammen.

„So schlau war ich auch, das herauszufinden. Aber warum? Es dürfte gerade mal die Spitze des Zugs im Tunnel sein… der Rest steht noch am Bahnsteig.“

Sein Kommilitone zuckte mit den Achseln.

„Was weiß ich? Ich bin Literaturwissenschaftler, kein Hellseher.“

„Dann sehen wir doch mal nach.“

Shinichis Neugier war geweckt worden. Er betätigte den Türöffner und erstarrte.

Schreie drangen von draußen herein.

Entsetzte Schreie.
 

Ein Schauer lief ihm über den Rücken.
 

Er stürzte nach draußen. Hinter ihm wurde das Gemurmel und Getuschel immer lauter, leise Panik begann um sich zu greifen. Seinen Test total vergessend rannte er nach vorne zur Lok.
 

Eine kleine Stimme irgendwo in seinem Kopf flüsterte ihm zu, wieder in den Zug zu steigen. Sich nicht einzumischen. Sich einfach umdrehen und gehen.

Umdrehen und gehen.

Nur… war diese Stimme im Moment etwas zu leise, um von ihm beachtet zu werden. Sie war nicht mal ansatzweise laut genug, als dass er sie hören konnte.
 

Schließlich war er vorne angekommen.

Den Anblick, der sich ihm bot, würde er sein Leben lang nicht mehr vergessen.

Er merkte, wie sich seine Haare im Nacken aufstellten.
 

Auf den Gleisen lag der Körper eines jungen Mädchens.

Shinichi starrte sie an. Sein Herz setzte einen Schlag aus, um dann mit erhöhter Frequenz Blut durch seinen Körper zu pumpen.

Sie war noch gar nicht alt. Er schätzte sie auf fünfzehn Jahre. Sie trug ein hellgrünes Sommerkleid mit pastellgelbem Blütenmuster am Rocksaum. Sie war sehr hübsch; schlank, lange, rote Haare, dunkelgrüne Augen, sinnliche Lippen, ein paar Sommersprossen auf dem Gesicht.

Das hieß, sie war wohl mal sehr hübsch gewesen… bevor sie von einer Untergrundbahn erfasst worden war.

Ihr Kleid war dreckig, blutgetränkt und zerrissen, ihr Körper zerschmettert, ihre Glieder verdreht und gebrochen, ihre Haare von ihrem Blut verklebt…

Aus ihrem Mund rann ein rotes Rinnsal, ihre Augen starrten blicklos an die Tunneldecke und ein Ausdruck tiefen Erstaunens lag auf ihrem Gesicht.
 

Die ersten Schaulustigen begannen gerade, auf das Gleis zu klettern. Shinichi suchte mit den Augen den Lokführer, und fand ihn, kreidebleich und zitternd, offensichtlich unter Schock stehend, an den Zugwagen gelehnt. Er war also keine große Hilfe.
 

„Hände weg von der Leiche!“, brüllte er.
 

Nicht schon wieder.

Er biss sich auf die Lippen. Bitte, das musste ein Alptraum sein. Seit damals… seit dem Tod der jungen Frau… hatte er sich rausgehalten, aus allem, was auch nur ansatzweise nach einem Kriminalfall aussah. Hatte die Hände in seine Manteltaschen gesteckt, sich umgedreht und war gegangen. Hatte dem Drang widerstanden, die Wahrheit zu finden, das Feld anderen überlassen, auch wenn es ihm schwer fiel.

Aber hier und heute wollte es nicht klappen.

Warum nicht? Warum?
 

Shinichi wurde unruhig. An dieser Sache war etwas nicht in Ordung. Irgendetwas stimmte nicht.

„Stuart, ruf die Polizei.“

Der Angesprochene reagierte nicht. Shinichi drehte sich um und schaute ihn an. Stuart sah aus, als ob er sich gleich übergeben würde.

Shinichi interessierte das allerdings gerade herzlich wenig. Er wedelte ungeduldig mit der Hand vor seinem Gesicht herum und drückte ihm, als sein Freund ihn endlich anschaute, sein Handy in die Hand.

„Ruf die Polizei.“

Er selber stieg aufs Gleis hinunter und zog einen neugierigen Passanten weg vom Körper des Mädchens.

„Die Tote nicht anfassen!“, wiederholte er ungehalten.

Dann kam der Wachmann der Bahn.

„Was ist los hier? Eine Selbstmörderin?“

„Kann man noch nicht sagen. Sorgen Sie dafür, dass keiner das Gleis verlässt.“, entgegnete Shinichi leise.

„Aber… sie liegt auf dem Gleis! Sie muss gesprungen sein!“

Shinichi starrte den Mann mit einer Mischung aus tiefer Verachtung und absoluter Verständnislosigkeit an.
 

Du hast deine Dienstmarke wohl auch im Lotto gewonnen.
 

„Sie kann auch gestoßen worden sein. Also riegeln Sie jetzt das Gelände ab oder wollen Sie warten, bis Ihnen ein potentieller Mörder davonkommt?“, bemerkte er mit zusammengebissenen Zähnen. Einen Polizeibeamten zu beleidigen war keine gute Idee, also schluckte er die Bemerkung, die ihm auf den Lippen lag, hinunter.

Er schaute das Mädchen nochmals an. Dieser überraschte Ausdruck auf ihrem Gesicht… so sah keine Selbstmörderin aus. Nein. Sicher nicht.
 

Der Beamte verschwand, jedoch nicht ohne ihm einen verärgerten Blick zuzuwerfen.

Gedankenverloren schaute Shinichi sich um. Auf dem Bahnsteig tummelten sich die Menschen, die auf die nächste Bahn gewartet hatten, gemischt mit denen, die aus seiner U-Bahn ausgestiegen waren.

Das waren eine Menge Verdächtige. Die auseinander zu sortieren um nur die Wartenden verhören zu können würde die Hölle sein.

Sein Blick wanderte von einem Gesicht zum anderen. Geschockte, neugierige, verängstigte, genervte Gesichter…
 

Plötzlich erbleichte er.
 

Sein Atem wurde flach und schnell, Kälte kroch ihm in die Finger und von da aus in jede Faser seines Körpers. Langsam ließ er sich an der Front der Lokomotive nach unten gleiten, als er merkte, dass seine Beine unter ihm nachgaben, jedoch ohne seine Augen von diesem einen Gesicht abzuwenden.

Das einzige Gesicht, das mörderisch aussah.
 

Vodka.
 

Gott, nein, nein, nein!
 

Dann durchfuhr ihn ein weiterer Gedanke. Er zog sich an der Gleiskante hoch und starrte zum Ende der Bahn. Da sah er sie. Seine Eltern. Sie mussten hier weg. Sofort.

Gleichzeitig wusste er, dass das nicht ging. Er selbst hatte den Wachmann auf die Mordidee gebracht, ihm geraten, das Gleis abzusperren, und genau das tat er gerade mit seinen mittlerweile ebenfalls angekommen Kollegen vom NYPD.
 

Nein. Nein!
 

Er merkte, wie er panisch wurde. Er wusste, er kam hier nicht weg. Er konnte nicht entkommen. Er musste sich etwas einfallen lassen, und das schnell.

Shinichi wandte sich wieder um und schaute auf die Leiche des Mädchens. Neben ihr lag ihre Schultasche.

Er atmete tief ein, versuchte, sich wieder unter Kontrolle zu kriegen, stand auf und griff sich die Tasche. Dann ging ein Stück weiter in den Tunnel, der eine Kurve machte, und warf sie aufs Gleis, sodass es aussah, als ob sie weggeschleudert worden war. Kein Polizist hatte den Tatort gesehen, und mit etwas Glück hatte der Wachmann nicht aufgepasst, ob die Tasche über ihrer Schulter gehangen hatte oder nicht.

Hoffentlich klappte sein Plan.

Dann ging er zu seinen Eltern.

Wenigstens warnen musste er sie.
 

Yusaku und Yukiko starrten ihn an, als er auf sie zuschritt.

„Shinichi! Was…“, begann Yukiko flüsternd, kam aber nicht weit.

„Ihr dürft euch nicht blicken lassen.“, sagte er leise und versuchte das Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken. Seine Hände hatte er in den Taschen seines Mantels zu Fäusten geballt, damit sie nicht verraten konnten, wie aufgewühlt er wirklich war.

Shinichi legte den Kopf in den Nacken und seufzte tief.

„Seht ihr den Kerl da drüben? Den im schwarzen Anzug?“ Er nickte in die betreffende Richtung.

Seine Eltern wandten den Kopf.

Yusaku verstand sofort.

„Das ist…?“

„Vodka.“

Shinichi nickte ernst.

„Hört zu, ich… ich denke, dass er weiß, dass ich hier bin. Da vorne liegt ein Mädchen auf den Gleisen, und die Polizei tippt wohl noch auf Selbstmord. Ich glaube nicht, daran… ich... ich denke, sie ist gestoßen worden. Er hat mich wohl beim Einsteigen gesehen, und um mich nicht wer weiß wo in New York zu verlieren, musste er den Zug anhalten. Er… scheint mich zwar noch nicht gesehen zu haben, aber lange wird’s nicht mehr dauern. Ich will nicht, dass euch etwas passiert, also haltet euch außer Sichtweite... bitte!“, fügte er hinzu, als sein Vater zu einer Unterbrechung ansetzte.

„Ich bitte euch, geht irgendwo hin, wo er euch nicht findet. Geht wieder in den Zug, das wird das Beste sein.“

Er ließ seine Tasche von seiner Schulter gleiten.

Bei der Bewegung sah er Stuart, der auf ihn zueilte.

„Ach ja. Der da…“, er nickte in die Richtung, aus der sein Kommilitone kam und schaute seinen Vater verhalten lächelnd an, „betet dich an. Wenn du nicht einen Aufstand verursachen willst, geh ihm aus den Weg.“

Gleich darauf wurde er wieder ernst.

„Bitte... bitte geht jetzt!“

Ein flehender Ton schwang in seiner Stimme mit.

Dann schluckte er hart, nickte ihnen noch einmal zu, ging Stuart entgegen und zog ihn mit sich, ohne sich noch einmal umzublicken.
 

Yusaku seufzte.

„Ich fürchte, er hat Recht. Wir sollten in den Zug gehen. Wir beobachten ihn vom Fenster aus.“

„Aber…!“, begann Yukiko, wurde aber sofort von ihrem Mann unterbrochen.

„Yuki, ich weiß was du denkst, aber wenn wir hier bleiben, sind wir ein unkalkulierbares Risiko für ihn. Wenn uns dieser Kerl bedrohen würde, würde Shinichi alles tun, um uns zu retten, das weißt du. Er ist erwachsen, er kann auf sich aufpassen. Wenn wir hier bleiben, riskieren wir sein Leben, weil er erpressbar wird durch uns.“

Er zog den Roman aus seiner Tasche, riss ein Blatt Papier aus einem kleinen Notizblock, in dem er immer seine Geistesblitze notierte, schrieb eine Zeile auf und steckte ihn ins Buch. Dann stopfte er es in Shinichis Tasche.

Yukiko starrte ihn erstaunt an.

„Na, was meinst du, warum er seine Tasche gerade hier liegengelassen hat?!“, murmelte Yusaku.

„Komm jetzt. Wir gehen rein und beobachten ihn von drinnen.“
 


 

Shinichi atmete tief durch.

Dann schickte er Stuart mit der Aufgabe, der Polizei zu sagen, wo die Tasche lag und dass sie nach einem Abschiedsbrief darin suchen sollten, weg, und ging auf Vodka zu.

Jetzt oder nie.

Er war schon einmal zu feige gewesen.
 

Der Mann schaute ihn mit unbewegter Miene an, dann grinste er.

„Sehr schlau von dir, dich zu stellen, Kudô. Du rettest damit vielen hier das Leben.“

„Ja, das weiß ich. Also, was ist jetzt?“

Vodka packte ihn an der Schulter, zog einen Revolver aus seiner Jackeninnentasche, versteckte ihn im Ärmel und drückte ihm den Lauf in die Seite.

Shinichi schluckte. Gott, das fühlte sich nicht gut an.

„Willst du mich hier erschießen, Blödmann? Es wimmelt von Polizisten, dank deiner Aktion, das Mädchen zu töten. Das warst doch du?“, zischte er ihn dennoch ungehalten an.

Vodka starrte ihn nur kalt an.

„Ja. Ich konnte dich doch nicht verschwinden lassen, wo ich dich gefunden habe. Gin wird wütend sein, wenn er erfährt, dass ich dich kalt gemacht habe, und Vermouth… nun sie wird mit Sicherheit nicht amüsiert sein, soviel ist sicher. Auf ihre Anweisung hin suchen wir dich schließlich, sie spielt sich momentan ein wenig auf, die Gute. Aber ich lass mir die Gelegenheit doch nicht entgehen…“

Er presste die Waffe noch ein wenig stärker gegen Shinichis Rippen.

„Also, wo gehen wir hin, um dir dein Lebenslicht auszupusten?“

„Na, wohin wohl.“, antwortete Shinichi trocken.
 


 

Yukiko war einem Nervenzusammenbruch nahe, als sie ihren Sohn mit seinem Verfolger im Gang verschwinden sah.

„Yusaku!“

Yusaku Kudô war leichenblass geworden in den letzten Minuten, schüttelte aber bestimmt den Kopf.

„Wir bleiben hier.“

„Aber!“

Die ersten Tränen liefen ihr übers Gesicht.

„Yuki, dieser Mann hat ihn mit einer Waffe bedroht. Wenn wir ihm nachgehen, erschießt er ihn sofort. Shinichi weiß, worauf er sich einlässt, und er hat das nicht planlos gemacht. Er wird wissen, was er tut, und wir dürfen in seiner Rechnung nicht zu einer unbekannten Variablen werden. Wir bleiben hier.“

Sie starrte ihn nur an. Ihre Unterlippe zitterte.

Er schüttelte betrübt den Kopf.

„Meinst du, ich habe keine Angst? Glaubst du allen Ernstes, ich mach mir keine Sorgen? Wenn ich wüsste, ich würde ihm helfen, wenn ich ihm nachlaufe, dann würde ich es machen, auf der Stelle. Ich würde mich umbringen lassen, wenn dieser Mann dafür sein Leben verschont, sofort, aber so ist es nicht. Er will ihn. Wir müssen hier warten, es bleibt uns nichts anderes übrig.“

Er seufzte frustriert, setzte sich und zog seine Frau neben sich, nahm sie in die Arme und versuchte, sie ein wenig zu beruhigen.
 


 

Shinichi ging mit Vodka zur Lok nach vorne.

Er versuchte, möglichst unauffällig, Stuart zu finden und entdeckte ihn schließlich neben einem Polizisten, mit dem er heftig debattierte.
 

Okay. Hoffentlich bringt ihm sein Literaturwissenschaftenstudium was und er überredet diesen Volltrottel schnell.
 

Er stieg auf das Gleis hinab und begann in den Tunnel zu gehen, Wodkas Revolver im Rücken.

Kein Mensch beachtete sie. Die Aufregung um die Leiche war noch zu groß, der Tumult, die Menschenmenge, zu unübersichtlich und es waren viel zu wenig Polizisten vor Ort, um das Chaos einzudämmen.
 

Ich will nicht sterben.
 

Dann waren sie da. An der Stelle, an der er die Tasche deponiert hatte. Er ging noch ein paar Meter weiter in den stockfinsteren Tunnel hinein, um Vodkas Verdacht nicht zu erregen, und blieb dann stehen.
 

„Ich denke, das reicht.“, sagte er tonlos.

Er begann wieder zu zittern. Am ganzen Körper. Er konnte es nicht kontrollieren, konnte nichts dagegen tun, er hatte Angst. Todesangst.
 

Ran…
 

Vodka lachte.

„Angst?“

Shinichi schüttelte stur den Kopf.
 

Ich will nicht sterben.
 

„Rüber an die Mauer.“

Shinichi schluckte, tat aber, wie ihm geheißen.

„Dreh dich um.“
 

Shinichi stutzte. Starrte den schwarz gekleideten Mann fassungslos an.

„Was bitte?“

„Du sollst dich umdrehen.“
 

Nicht mit mir.
 

Ein zynisches Grinsen breitete sich auf Shinichis Gesicht aus. Plötzlich fiel sie ab, die Angst, zog sich zurück in den hintersten Winkel seines Kopfes, wo sie hergekommen war, machte einem anderen Gefühl Platz: Aufregung. Anspannung.

Während er vor Sekunden noch gedacht hatte, seinem Schicksal nicht entrinnen zu können, sein Plan nicht aufgehen würde, so erwachte nun sein Kampfgeist zu neuem Leben.

Wer war er denn? Er hatte doch noch nie aufgegeben. Egal, wie ausweglos die Situation war… und er würde auch heute nicht aufgeben. Er würde keinem die Genugtuung geben, ihn gebrochen zu haben. Er würde um sein Leben kämpfen, würde kämpfen um seine Zukunft, um die Chance, wieder zurückzukehren, zu seinen Eltern und Ran... Ran... und wenn er starb, dann starb er hoch erhobenen Hauptes und bestimmt nicht mit einer Kugel im Hinterkopf.
 

„Du willst mich von hinten erschießen? Von hinten? Du traust dich nicht mal, mir ins Gesicht zu sehen, wenn du mich umbringst?! Gott, was bist du für ein Feigling…“

„Halt die Klappe!“, fauchte Vodka. „Und dreh dich endlich um!“
 

Shinichi verschränkte die Hände vor der Brust und lehnte sich gegen die Mauer.

Dann schaute er seinem Gegenüber gelassen ins Gesicht.

„Den Teufel werd’ ich tun. Entweder du machst es so, oder du lässt es.“

„Umdrehen!“, schrie Vodka und schoss in die Wand neben ihm.

Shinichi zuckte nicht einmal zusammen.
 

Schön, schön… mach weiter so einen Lärm, und sie werden uns bald gehört haben, du Vollidiot.
 

„Glaubst du, das macht mir Angst? Fast wünschte ich mir ja, du wärst Gin oder Vermouth, die hätten genug Arsch in der Hose, mir von Angesicht zu Angesicht mein „Lebenslicht“, wie du’s so schön nennst, auszublasen…“
 

Vodka schrie nicht mehr. Er schoss nur noch. Shinichi ließ sich fallen und schlug die Hände schützend über seinen Kopf, drückte seinen Körper in den Boden, um mit ihm zu verschmelzen, in der Dunkelheit unsichtbar zu werden…

Wagte kaum zu atmen, sich zu bewegen...

Dann hörte er sie. Schreie, Rufe und noch mehr Schüsse. Die Polizei und Stuart, die zur Untersuchung der Tasche gekommen waren.
 

Fast ein wenig spät, aber lieber zu spät als nie.
 

Im Tunnel herrschte unglaublicher Lärm. Alle Geräusche hallten wieder, wurden verstärkt und verzerrt… es fiel ihm schwer, festzustellen, wie nahe die Polizisten schon waren oder von woher geschossen wurde.
 

Und ganz plötzlich war es still.
 

Shinichi stand auf, so leise wie möglich, starrte auf Vodkas leblose Gestalt am Boden an der Tunnelwand gegenüber und lief, so leise wie möglich, weiter in den U-Bahnschacht hinein, um nicht gesehen zu werden. Hier gefunden zu werden bedeutete nur viele, viele lästige Fragen. Sollte sich die Polizei mal hübsch ohne ihn den Kopf zerbrechen, wen ein bewaffneter Mann im U-Bahntunnel hatte erschießen wollen. Die Möglichkeit, dass man ihn hörte, war ohnehin sehr gering, dafür machten die Polizisten selber zu viel Lärm. Und sehen würden sie ihn auch nicht wirklich; schon als er Vodka gegenübergestanden hatte, war dieser nicht mehr als ein Schemen für ihn gewesen, allein in den Gläsern seiner Sonnenbrille hatte sich ein dämmriger Lichtstrahl reflektiert.
 

Als er glaubte, weit genug weg zu sein, blieb er stehen.

Laut rauschte das Blut in seinen Ohren, sein Atem stand in trüben Wolken vor seinem Gesicht. Er schwitzte und zitterte gleichzeitig, merkte, wie sein Adrenalinspiegel wieder sank, und langsam aber sicher der Schock in seine Glieder fuhr.

Er lehnte sich an die Mauer, spürte den kalten Stein im Rücken, krallte seine Finger Halt suchend fest.
 

Er hörte, wie die Polizisten Vodkas Tod feststellten und wieder gingen, um einen Leichensack zu holen.

Erst als er nichts mehr hörte, wagte er es, wieder nach vorn zum Bahnsteig zu gehen.

Er umrundete den Zug und näherte sich der Unfallstelle von der hinteren Seite. Stuart lief ihm aufgeregt entgegen.

„Hey, wo warst du? Weißt du, was gerade eben passiert ist? Im Tunnel war eine echte Schießerei! Da hinten liegt jetzt die Leiche von so einem komischen Kerl, die Polizisten haben ihn erschossen. Er hat wohl jemanden töten wollen, denn wir sind durch das Geräusch von Schüssen auf ihn aufmerksam geworden, allerdings war er allein, als wir ankamen… seltsam, nicht? Und das war noch nicht alles. Er war, soweit man das im Licht der Taschenlampen sehen konnte, ganz in Schwarz gekleidet...“

Erst dann fiel ihm das äußere Erscheinungsbild seines Kommilitonen auf.

„Meine Fresse, Shigeru, wie siehst du denn aus?“

Shinichi schaute an sich herab. Er starrte vor Staub und Dreck.

„Bin auf den Gleisen gestolpert und hab mich hingelegt.“, log er, ohne rot zu werden.

Dann begann er, seine Hose abzuklopfen.

„Na, wie dem auch sei, weißt du was? Die Polizei hat ein paar Zeugen gefunden, die deine Theorie untermauern! Sie haben einstimmig ausgesagt, ein schwarz gekleideter Typ habe die Kleine geschubst. Vielleicht war’s ja der im Tunnel? Was meinst du?“

Shinichi schaute auf.

Er schluckte. Erst jetzt… erst jetzt, nach der Aufregung, wurde ihm eigentlich klar… dass…

Dass das Mädchen seinetwegen hatte sterben müssen.

Schulgefühle übermannten ihn, überrannten ihn, rissen ihn mit sich…

Er blinzelte Stuart an.

„Ja, wahrscheinlich. Scheint ja ein Irrer gewesen zu sein.“, flüsterte er tonlos.
 

Jemand hatte seinetwegen sein Leben lassen müssen.

Es war seine Schuld.

Seine Schuld…
 

Er hörte auf, seine Hose saubermachen zu wollen und ging, ließ Stuart, der gerade mit einer langen Rede über Psychopathen begonnen hatte, wortlos stehen.

Er fand seine Tasche, griff sie auf und stieg in den Zug.

Er suchte nach ihnen.

Seinen Eltern.

Shinichi wusste, es wäre besser gewesen, er täte es nicht, aber…
 

Er fand sie, setzte sich ihnen gegenüber und konnte nicht verhindern, dass ihm die Tränen übers Gesicht zu laufen begannen.

Yukiko und Yusaku setzten sich wortlos neben ihn.
 

An der Uni angekommen ging er, ohne sich zu verabschieden. Er fand keine Worte, die das beschreiben konnten, was er empfand, diesen Schmerz… er drückte sie nur kurz an sich und verschwand in der Menge der Studenten. Der Professor, bei dem er seine Prüfung hätte ablegen sollen, akzeptierte seine Entschuldigung, wohl auch wegen seines mitgenommenen Aussehens, und gewährte ihm nach dem allgemeinen Prüfungsende noch eine Nachschreibezeit.

Shinichi wusste nicht, was er geschrieben hatte, als er das Blatt nach Stunden schließlich abgab.
 

Auf dem Nachhauseweg ging er zu Fuß, auch wenn er dadurch eine Stunde länger brauchte als mit der U-Bahn. Er konnte da jetzt nicht runter gehen. Er war aufgewühlt… dieser Tag heute hatte ihn sehr mitgenommen.

Seine Gedanken drifteten ab, wanderten zu seinen Eltern… und zu Vermouth, Gin und Wodka.
 

Vodka war tot, ja. Einer weniger auf der Liste, von der er nicht wusste, wie lang sie noch war.

Aber um welchen Preis… um welchen Preis?

Ein junges Leben ausgelöscht, grundlos, sinnlos… nur seinetwegen.
 

Ihn ihm wuchs das Verlangen nach Rache. Rache für sich und für das Mädchen.

Und wenn er sein Leben dabei riskierte, war es ihm auch egal. Lieber gar kein Leben als dieses hier. Der Mord an der Schülerin, die kurze Begegnung mit seinen Eltern hatten ihn ihm alte Wunden wieder aufgerissen…

Langsam begann er, wieder etwas ruhiger zu werden, seine Gedanken wieder zu ordnen, den heutigen Tag wieder klarer zu sehen.
 

Er wusste, er hatte sie nicht umgebracht.

Er konnte sich nicht für alles die Schuld geben. Er tat es trotzdem.

Und damit würde er jetzt leben müssen... es war nicht zu ändern. Was heute geschehen war, war passiert, er musste sich abfinden damit, das wusste er. Aber das würde nicht einfach werden.
 

Und dann war da noch… diese Sache…

Er hatte seine Eltern gesehen. Seine Eltern.

Gedankenverloren schob er den Trageriemen seiner Tasche wieder weiter auf die Schulter hoch.
 

Alles in allem war der heutige Tag eine einzige Berg- und Talfahrt gewesen. Von allem war etwas dabei gewesen, Wiedersehen und Abschied, Freude und Leid, (Über-)leben und Tod…

Und das alles nur, weil er heute verschlafen hatte. Hätte er die erste U-Bahn noch bekommen, wäre das alles wahrscheinlich nie passiert. Währe er früher gefahren, hätte Vodka am Bahnhof gestanden und niemanden gesehen, seine Eltern wären ohne auszusteigen an die Universität gefahren und wären nie in Lebensgefahr geraten…

Wenn, wenn, wenn…

Und überhaupt- wie wahrscheinlich war es denn, dass sie alle vier zur selben Zeit am selben Ort waren? Was für ein Zufall…
 

Die Welt war nicht gerecht.

Er lächelte zynisch.

Welche Erkenntnis.
 

Schließlich war er im Wohnheim angekommen- ging in seine Wohnung hoch und sperrte auf...

Der zweite Abschied von seinen Eltern. Also ob einmal nicht reichen würde.

Er legte seine Tasche auf den Tisch, und erst da fiel es ihm wieder ein. Hastig öffnete er sie und… sah es.

Das Buch.

Beinahe ehrfürchtig zog er es heraus, strich über den Einband, schlug es auf und ließ die Seiten durch seine Finger rascheln.
 

Dann bemerkte er den Zettel und zog ihn heraus.

Deine Meinung würde mich interessieren.
 

Shinichi seufzte.

Vielleicht komm ich ja noch dazu, sie dir zu sagen, irgendwann…
 

Er ging duschen, kochte sich eine Tasse Kaffee und machte es sich mit dem Buch auf dem Sofa bequem. Bedächtig schlug er es auf und las die Widmung.

Einmal, dann noch mal und schließlich ein drittes Mal.

Ein sanftes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Er atmete tief durch, blinzelte einmal heftig und trank einen Schluck Kaffee.
 

Keine Frage, Abschiede waren grausam.

Aber zu wissen, dass seine Eltern wohlauf waren und an ihn dachten… tat unglaublich gut.
 


 

Vermouth saß hinter ihrer Ausgabe von Time Magazine im Café in der Hotellobby und beobachtete den Eingang des Hotels. Vor ihr stand ihre fünfte Tasse schwarzer Kaffee und in ihrer rechten Hand, die sie lässig auf der gläsernen Tischplatte aufgestützt hatte, hielt sie, elegant wie eh und je, eine Zigarette, von der sie gelegentlich einen Zug nahm.
 

Sie wartete.

Wartete darauf, dass die Kudôs wieder zurückkommen würden.

Sie beschattete sie, um herauszufinden, wo sich ihr Sohn aufhielt. Sie wusste, die Chance, ihn dadurch zu finden, war gering, aber immer noch höher, als frei nach Lust und Laune in der Weltgeschichte rumzureisen, so wie die anderen es machten, inklusive Gin und Vodka.

Anfänger.
 

So wartete Vermouth darauf, dass die beiden wieder ins Hotel kamen. Sie hatte sie an diesem Tag nicht verfolgt, was eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen war. Yusaku Kudô war ein Mann, dessen detektivisches Talent nicht zu unterschätzen war. Er hatte zwar dem Metier den Rücken zugekehrt, aber das hieß nicht, dass er aus der Übung war… dieser Sinn für Verbrechen war angeboren.

Fakt war, in den letzten zwei Tagen hatte er sich auffällig oft umgeblickt. Einmal hätte er sie fast gesehen.

Er war misstrauisch.

Er ahnte wohl, dass sie verfolgt wurden.
 

Also hatte sie beschlossen, seine Zweifel ein wenig zu zerstreuen, indem sie das Ehepaar heute mal in Ruhe ließ.

Sie würde ohnehin an ihren Gesichtern ablesen können, was Sache war. Ob sie ihren Sohnemann gefunden hatten oder nicht.
 

Vermouth lächelte kühl und zog an ihrer Zigarette, dann klopfte sie die Asche auf den Boden.

Den Aschenbecher auf dem Tisch ignorierte sie.
 

Die beiden waren außergewöhnlich oft auf Reisen gegangen im letzten Jahr, und ihr Ziel war stets ein anderes gewesen. Das deutete nur auf eines hin.

Sie suchten ihn. Ganz eindeutig.

Und sie hatte die Gelegenheit am Schopf gepackt sich an ihre Fersen geheftet, nachdem ihre Suche bisher erfolglos geblieben war.

Diesmal hatte er zwar diese Einladung gehabt, aber das musste ja nicht heißen, dass die Kudôs deswegen nicht die Augen offen halten würden.
 

Der Portier öffnete geschäftig die Tür.

Vermouth verengte die Augen, entspannte sich aber gleich wieder. Es war nur ein mitteleuropäisches Urlauberpaar.
 

Sie legte ihre Zeitung beiseite und nahm einen Schluck Kaffee.

Es war schon nach sechs. Langsam könnten die beiden aber wieder zurückkommen, sie bekam nämlich Hunger. Andererseits… wenn sie hinterher noch zum Essen gingen, würde sie hier beim Warten noch schwarz werden.

Ein amüsiertes Lächeln huschte ihr über die Lippen.

Was für ein nettes Wortspiel.
 

Vermouth zog die Speisekarte des Cafés zu sich heran und spielte gerade mit dem Gedanken, sich ein mit Käse überbackenes Shrimp-Gemüse Sandwich zu bestellen, als erneut Bewegung in die ansonsten starre Form des Portiers kam.
 

Da waren sie.

Vermouth sog scharf die Luft ein und starrte sie an, ohne zu blinzeln. Verfolgte jede ihrer Bewegungen mit ihren eisblauen Augen… nicht eine Regung auf ihren Gesichtern blieb ihr verborgen.

Sie beobachtete die beiden so angespannt, dass sie nicht einmal bemerkte, als die Asche ihrer Zigarette abbröselte und auf ihre Zeitung fiel.
 

Enttäuscht ließ sie sich zurücksinken.

Weder ein Anzeichen freudiger Erregung, das darauf hinwies, dass sie ihn gefunden hatten, noch ein Ausdruck tiefster Verzweiflung auf ihren Gesichtern, der darauf hinwies, dass sie ihn wieder zurücklassen hatten müssen.
 

Nur der ihr mittlerweile allzu bekannte Ausdruck von Trauer und Schmerz auf Yukikos Gesicht und Yusakus starre Miene. Der Mann zeigte nicht allzu viele Gefühle, auch wenn er die sicher hatte. Einer musste ja den Starken spielen.
 

Yukiko zumindest wäre in Tränen aufgelöst gewesen, hätte sie ihren Sohn gefunden, dessen war Vermouth sich sicher.

Yusaku… nun, wie er genau ausgesehen hätte, wenn er Shinichi gefunden hätte, wusste sie nicht. Aber nicht so, soviel war gewiss.
 

Ein wenig genervt faltete die Profikillerin die Zeitung wieder zusammen, versenkte ihre Zigarette in ihrem Kaffee und stand auf.
 

Selbstbewusst, der zahlreichen Blicke, die ihr die Männer um sie herum zuwarfen deutlich bewusst, steuerte sie auf die Tür zu und machte sie selber auf.

Der Portier starrte ihr nur mit einem Ausdruck tiefer Verständnislosigkeit auf dem Gesicht nach.

„Was ist den heute los?!“, fragte er den Pagen, der gerade mit dem Autoschlüssel eines Hotelgastes hereinkam.

„Die ist schon die zweite heute! Für was bezahlt man mich denn hier eigentlich?“
 

Vermouth jedoch hörte ihn schon nicht mehr; und wen dem so gewesen wäre, so interessierte sie das nicht. Sie würde jetzt erst einmal schön essen gehen und dann ihre weitere Vorgehensweise bedenken.
 

New York war gelaufen, fürs erste.
 

Dass sie von Vodka nie wieder etwas hörte, wunderte sie nicht. Er hatte ja nie sagen wollen, wo er nach ihm suchte, also wusste sie auch nicht, wo er verschwunden war. Vielleicht hatte er sich abgesetzt. Oder, was sie viel stärker vermutete, war er wohl dem FBI in die Hände gefallen, dieser unterbelichtete Prügelknabe.
 


 

Yukiko schaffte es noch bis in ihre Suite, ehe sie auf den Boden sank und in Tränen ausbrach. Yusaku schaute sie nur schweigend an, einen sehr schwer zu deutenden Ausdruck auf dem Gesicht, kämpfte vehement um seine Fassung. Dann nahm seine Frau in die Arme, zog sie hoch und setzte sich mit ihr aufs Hotelbett.

„Schhh… ich weiß es ist hart…“

Yukiko schluchzte nur und klammerte sich an ihrem Ehemann fest.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (11)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-01-03T12:40:55+00:00 03.01.2009 13:40
Wow echt lang. Ich muss ehrlich gestehen, ich liebe deine FF.
Von: abgemeldet
2008-03-17T20:04:12+00:00 17.03.2008 21:04
Wow, das war ja mal ein Kapitel....
Da gings ja wirklich drunter und drüber.. und trotzdem kam man als Leser gut mit ^---^
Interessant auch, dass Wodka ihn von hinten erschießen wollte..
im Halbdunkeln hätte r es doch eh nicht gesehen (warum hat er eigentlich IM U-Bahnschacht noch die Sonnenbrille auf o_O)
Hatte ja erst gedacht, er würde ihn niederschlagen wollen und doch wieder irgendwohin verschleppen...
Nyo, falsch gelegen XD

Und ich bin natürlich total nreugierig, ob Yusaku was ahnte oder ob es Zufall war, dass sie sich so gefasst verhielten bis sie im Zimmer waren.
Ich hoffe das klärt sich noch ^^

Aber ich finde es dumm, dass die Zwillinge anscheinend einfach so starben.
Wenn du nur nicht wolltest dass sie weiter mitspielen, dann hättest du sie auch einfach in nen anderen Bundesstaat zum Studieren schicken können ^^°
Naja...

Und es hat mich (wie schon in einem der früheren Kapitel) gewundert, dass Shinichi keine Kontaktnummer für Notfälle zu haben scheint. Also vom FBI.

Nyo, jetzt bin ich mal noch gespannt ob Vermouth ganz von der Bildfläche istoder ob sie wiederkommen wird ^--^
*weiterlesen geh*


Von:  Kamikaze_Socke_Ushi
2007-09-24T21:15:11+00:00 24.09.2007 23:15
Yeah! Jetzt kommt das Geballer dran!! >_____<
Aba Shinichi tut mir leid das er jetzt Schuldgefühle hat =(
Scheiß Wodka >>; Aba dafür musste er dran glauben *__________* *voll irre is*
Boah! Und die ham sich jetzt schon 5(!) Jahre net mehr gesehn!! O.O Arme Leutz *bei allen 'pat pat' mach* -^.^-
Stuart (Little XD ) scheint mir i-wie nich ganz helle zu sein XDD Aba das is meine Meinung... XD'
Also deine FF find ich ja oft spannender als die Serie >.o
Haste jedenfalls wieda seeehr guat hinbekommen ^^
Schreib schön weita
LG Chopp '______'
Von:  Psycho_Keks
2007-09-24T19:16:36+00:00 24.09.2007 21:16
am anfang dachte ich (oder hoffte) das shinichi seinen vater in der schule sehen würde und dann vieleicht beim abschied noch ein mal ran erwänt wird...vieleicht wird sie das ja? hab ich nicht genau gelesen?

und hoffentlich kommt im nechsten kap. wieder ran vor^^
die ist doch einfach nur klasse!
aber ich denke wie deine FF jetzt ist gefällt sie mir am besten^^
(ich hatte heute nen aufsatz und der lief nicht grad gut)

shinichi hat ran jetzt 5 jahre nicht gesehen....echt schlimm!
die kommen doch zusammen? oder, oder, oder?
Von:  KilmaMora
2007-09-21T22:30:35+00:00 22.09.2007 00:30
*angespannt*
Warum muss es jetzt aufhören? =(
Verdammt, ich hatte gewusst, dass sie sich beggegneten als das Wort U-Bahn gefallen war...
Herrlich =)
Ich wette, dass Yukiko und Yusako Ran davon erzählen werden... *g* und dann geht es los =) *aufgeregt bratpfanne hin und herschwingt*

Aber ansonsten... Gefühlmaessig wieder erste Sahne... aber es dürstet mich nach MEHR ACTION *___*
Boah... und dann Wochenrythmus... *nicht so lange warten wll*
Von:  Eri_Kisaki
2007-09-21T18:25:19+00:00 21.09.2007 20:25
Wow, na das war ja einmal ein Kapitel... (Und mal so gleich am Anfang: Kommt Ran das nächste mal wieder vor? ^^)
Was studiert Shigeru eigentlich? Oder hab ich das überlesen? Naja, Literaturwissenschaften ist es ja nicht ;) Dabei hätte das wegen seinem Vater auch lustig sein können *grins*
Boah, der Name des Kapitels hat mir ja schon gesagt, dass es Zufälle geben wird, und ich habe sogar damit gerechnet- aber nicht, dass Vodka auch da ist! o.o
Verständlich, dass Shinichis Eltern immer auf der Suche nach ihm sind, aber eine Frage: Müsste er dem FBI nicht melden, dass er gefunden wurde und sofort wieder eine neue Identität bekommen?
Die Sache mit dem Buch, das Shinichi gewidmet ist, finde ich voll nett von seinem Vater. Er kann ja seine Gefühle nicht so zeigen, da ist es toll, dass er sowas wenigstens macht. *freu* Shinichi wird ihm auch sicherlich sagen, wie gut das Buch geworden ist. ^^ Ob es ihm diesmal wirklich ganz gefällt- oder ob es wieder Triviallitteratur ist? XP
Zu Vodka, naja so clever ist er ja nicht. War doch klar, dass man ihn des Mordes für schuldig bekennen wird -.- Der Gute hat mir echt Angst mit seiner Tat gemacht- bin ja gespannt, wie Vermi das deutet, wenn sie von seinem Tod hört.
Shinichi war also die letzten 5 Jahre mehr oder weniger immer alleine?
Wie deprimierend... Der Junischnee ist sicherlich auch noch in seinem Zimmer. ^^ Aber Schuld an dem Mord von dem Mädchen ist er wirklich nicht. Hm, aber Schuldgefühle sind ja nachvollziehbar.
Da hat Yukiko ja mal wieder gezeigt, dass sie auch Schauspielerin ist. Zum glück hat sie ihre Gefühle versteckt- hat sie das gemacht, weil Yusaku so eine Vorahnung hatte?
Ich freu mich auf das nächste Kap ^^
LG Eri_Kisaki

Von:  Black_Taipan
2007-09-20T18:37:53+00:00 20.09.2007 20:37
Wow, 5 Jahre. *rechnet* Dann ist Shinichi jetzt 25 oder? xD
Ich bin nach wie vor begeistert von dieser FF. *schwärm* Diese Zufälle mussten aber auch einmal sein. Ich finde es schön, dass Shinichi seine Eltern zumindest kurz sehen konnte. Und mit Wodka ost auch ein unnötiges Problem aus dieser WElt entschwunden - Shinichi rocks! xD
Aber es ist schon traurig. Ganze fünf Jahre! Und dann studiert er jetzt auch schon! ôo Dieser Stuart gefällt mir (den bringst du bitte nicht mit einem Flugzeugabsturz um, gell?).
Und die beiden Kudôs haben Vermi ausgetrickst! Yeah! Sie ist schlau, aber Yukiko ist immerhin auch eine Schauspielerin. *heftig nickt*
Ran kommt in der Tat in diesem langen Kapitel nicht vor (oder nur erwähnt), aber meiner Meinung nach brauchte es dies hier auch nicht. Es ging um die U-Bahn-Geschichte in N.Y. Perspektivenwechsel zwischen den drei Kudôs und am Ende noch Vermi.
Die Sache mit dem Buch fand ich auch schön. Die Widmung ist echt toll!
*auch will* Man stelle sich vor, ich würde ein Buch kriegen, an dem einer 5 Jahre lang gewerkelt hat...
Liebe Grüsse
taipan
Von:  ShinichiKudo_017
2007-09-20T17:46:42+00:00 20.09.2007 19:46
Also ich finde das Kapitel wirklich toll.
Sowas finde ich echt toll. Aber stimmt. Ran wurde wirklich nciiht oft erwähnt. Aber ich hoffe doch es wird wieder mal auf sie eingegangen. ICh meine nach 5 Jahren ist viel passiert. 5 jahre ohne den anderen. Das ist schon hart. Überhaupt wo sie ncoht gar nicht lange zusammen waren. *seufz*
Auf jeden Fall finde ich es wirklich total gelungen!
ICh freu mcih auf nächste!

ShinichiKudo_017

PS:ICh liebe die Wahrscheinlichkeitsrechnungen. ^____^
Von:  foxgirl
2007-09-20T16:42:32+00:00 20.09.2007 18:42
Hi,

ich fand das Kapitel auch klasse.
Nun ist er schon seit 5 Jahren im Zeugenschutzprogramm.
Bin ja mal gespannt, wie es weitergeht.

foxgirl
Von: abgemeldet
2007-09-20T13:08:01+00:00 20.09.2007 15:08
Na du =)
-> Ich muss sagen, mal wieder ein wunderschönes Kapitel und dazu auch noch ein echt langes ^-^
->> Finde es wie immer klasse und einfach nur geil =) (Aber eine Frage ist mir offen: Ran wurde nur einmal in Shinichis Gedanken erwähnt, obwohl ihn so viel an damals erinnert hatte.....?!) Nja ist nur son Gedanke von mir....^^ >.<
Freu mich wie immer riesig aufs nächste Kap. und hoffe es erscheint bald :P
Liebe Grüße und mit vollen Erwartungen bleibt dir deine treue Leserin,
Shi_Ran-chan (Dajana) ;)
PS: Ich bin auch nicht gut in Wahrscheinlichkeitsrechnung Ü


Zurück