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Flucht vor Sesshoumaru

Veränderung
von

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Ein wunderbarer Tag

Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern was will man mehr? Ein wirklich wunderbarer Tag...

Ein wunderbarer Tag zum Sterben.
 

XxX
 

Makotoko glaubte, sich noch nie so miserabel gefühlt zu haben. Das Eis um ihn herum und das Gift in seinen Adern mochten den größten Schmerz lindern, aber gerade das bereitete ihm Sorgen. Er fühlte so gut wie nichts außer der Kälte mehr und die nahende Bewusstlosigkeit schien fast wie die Erlösung... Aber er durfte nicht aufgeben!

Keisushiro trat noch einen Schritt auf ihn zu, hob sein Schwert. Oh, hätte er doch nur vorhin nicht so eine große Klappe gehabt!

"Weißt du, auch ich habe manchmal Spaß am Töten. Und du wirst ein besonders qualvolles Ende finden...", sagte der Dämon ihm voraus.

"So glaubst du, ja? Ich würde ja jetzt sicher vor Angst zittern, aber dummerweise geht das in dieser beengten Umgebung nicht...", antwortete der Angesprochene gelassen. Innerlich aber krampfte sich alles in ihm zusammen. Auf einmal wurde ihm bewusst, dass er in Lebensgefahr schwebte. Er war in diesen Kampf gegangen mit einem Trumpf im Ärmel, doch in der Situation, in der er sich jetzt befand, konnte er eben diesen Trumpf nicht ausspielen. Es war ihm bisher noch überhaupt nicht in den Sinn gekommen, dass er verlieren könnte. Das schien ihm unmöglich...bis jetzt. Auch einen verlausten Sack voll fischgesichtiger Möwenfürze sollte man wohl besser nicht unterschätzen.

Der Lord unterdrückte die aufkommende Wut. "Dir wird das Lachen schon noch vergehen!", sagte er und rammte dann seine Waffe in Makotokos rechte Schulter.

Schmerz. Weißglühender Schmerz durchzuckte ihn, das Mittel musste langsam nachlassen. Man hörte die Knochen splittern, an der Klinge lief das Blut herab. Dennoch schaffte er es irgendwie, keinerlei Reaktion zu zeigen, wenn auch sein Lächeln etwas aufgesetzt wirkte.

"Wenn du mir ernsthaft weh tun willst, musst du schon eine andere Stelle treffen. Aber - nein, das geht ja nicht, weil alles andere von Eis bedeckt ist! Tja du verlauster Sack voll fischgesichtiger Möwenfürze, dumm gelaufen, was?" meinte der Inuyoukai spöttisch, auf seinen neusten Lieblingsausdruck zurückkommend.

Er würde sterben... Mit einem Mal wusste er es ganz sicher. Er würde diese Lichtung nicht mehr lebend verlassen. Es war vorbei. Einfach so. Puff - und alle seine Träume waren zerplatzt. Er würde elendig krepieren, unter der Hand eines verlausten Sackes voll fischgesichtiger Möwenfürze. Das war es sicher nicht, was er sich gewünscht hatte! Aber wie auch immer, er würde schon dafür sorgen, dass er dem ach so wunderbarem Lord noch lange im Gedächtnis blieb. Und wenn es auch nur als der Gegner war, der selbst unter Folter und im Angesicht des Todes ihn noch einen verlausten Sack voll fischgesichtiger Möwenfürze nannte.

Plötzlich bemerkte Makotoko eine Gestalt hinter dem Lord, die ihm nur zu bekannt war. Nein! Nicht jetzt!

Keisushiros Augenbrauen zogen sich zusammen. "Du wirst-"

Weiter kam er nicht, denn die außergewöhnlich große Gestalt sprang ihn von hinten an und grub ihm zum zweiten Mal an diesem Tag die Krallen in den Rücken. Der Angesprungene schrie überrascht auf und wollte den riesigen Hund von sich abwerfen.

"Diese verdammte Töle!", rief er außer sich und riss das Tier von sich herunter.

"Dummkopf, ich hab doch gesagt, du sollst wegbleiben!", schrie nun Makotoko seinerseits, was den Lord etwas zu verwirren schien. Es kümmerte ihn nicht. Warum nur musste er sich schon wieder einmischen!? Sie hatten einen festen Plan gehabt! Okay, es war einiges schief gegangen, aber das Risiko gab es immer.

Der Hund landete sicher auf allen Vieren und stieß ein kehliges Knurren aus. Keisushiro hob sein Schwert. Dieser Störenfried würde nicht mehr lange am Leben sein, das sah man in seinen mordlüsternen Augen.

"Weg da!", brüllte Makotoko sowohl laut als auch in Gedanken und endlich gehorchte das Tier. Man konnte die Verzweiflung in seinen tierischen Augen sehen. Er musste nur weg! Makotoko könnte es sich nie verzeihen, wenn er seinetwegen starb. Sein eigenes Ende mochte nun gekommen sein, aber das Tier wollte er retten! Und das ging nur, in dem er Keisushiro mit sich in den Tod zog. Er feuerte in Gedanken den Hund an doch endlich zu verschwinden, hoffend, dass dieser die telepathische Nachricht erreichen würde und wissend, dass dies tatsächlich so war. Zwischen ihnen gab es eine besondere Bindung.

Nachdem der Hund kläglich jaulend verschwunden war, bereitete sich Makotoko auf seinen letzten Mord vor, welcher im Grunde nur auf purem Glück basierte. Er sammelte alles Youki, welches er noch nicht im Kampf verbraucht hatte, tief in sich. Das Youki, die dämonische Energie, war im Grunde das einzige, was einen Dämon von einem Menschen unterschied. Ohne diese Energie war ein Youkai so schwach wie ein Wesen dieser niederen Rase.

Makotoko machte sich bereit. Man sagt, das im letzten Moment, kurz vor dem Tod, noch einmal das ganze Leben an einem vorbei zieht. Bei ihm war das nicht so. Nicht nur weil die Zeit gar nicht ausreichte, um die Jahrhunderte seines Lebens noch mal abzuspielen. Er wollte es auch gar nicht. Was brachte es schon, sich all die Gesichter noch einmal vor Augen zu führen, die er ausgelöscht hatte? Was brachte es, sein Gewissen damit zu belasten, welches doch bis heute immer geschlafen zu haben schien? Nein, seine Gedanken waren eiskalt, kalkulierend. Sein Tod war egal, er wollte nur, dass dieser verlauste Sack voll fischgesichtiger Möwenfürze mit ihm in die Hölle ging!

Mit diesem Gedanken stieß der Dämon das letzte bisschen Youki aus seinem Körper aus.
 

Das Eis explodierte. Tausende von Eissplittern flogen durch die Luft und ein besonders großer durchbohrte Keisushiro von hinten und er verlor sein Schwert. Er wurde von der Wucht gegen den nächsten Baum geworfen, welcher bedenklich schwankte. Der Rasen wurde regelrecht durchpflügt, als die große Brocken mit der Gewalt eines einschlagenden Kometen darauf nieder prasselten.

Und Makotoko spürte, wie das Leben aus ihm wich. Er hatte alles Youki was er besaß auf diesen letzten Angriff gerichtet, und seine sich langsam schließenden Augen sahen mit Genuss die ächtzende Gestalt am Boden, welche sich den Speer aus dem Fleisch zog. Zusammen mit der Wunde, die er ihm mit seinem Schwert zugefügt hatte, würde Keisushiro das nicht überleben. Vielleicht brauchte es noch einige Tage, aber dann war es aus mit ihm.

Er aber würde hier und jetzt sterben. Ohne die dämonische Energie fehlten dem Körper die Selbstheilungskräfte und er spürte fast sofort nach der Sprengung, wie die Wunden des Kampfes ihn niederstreckten. Welcher Mensch konnte noch lange leben, wenn er ein zerfetztes Bein und einen demolierten Magen hatte, aus dem die Eingeweide heraus quollen?

Seine Gedanken wanderten zu seinem Hund zurück, während er auf die Knie sank und er schickte ihm den letzten, traditionellen Gedanken, den letzten Wunsch, wissend, dass er nun in Frieden ruhen konnte.

Ein letzter Atemzug, eine kleine Wolke Nebel, die von der kalten Winterluft davon getragen wurde, dann wich das letzte Bisschen Leben aus dem einst so siegesgewissen Dämon. Sein erschlaffter Körper fiel zur Seite. Er lag mit dem Gesicht nach oben und seine langsam glasig werdenden Augen erblickten den strahlend blauen Himmel. Was für ein wunderbarer Tag doch heute war... Ein wunderbarer Tag zum Sterben...

Auf seinen Lippen lag ein Lächeln, das zum ersten Mal seit langem wieder von Herzen kam.

Der Tod war nur das nächste große Abenteuer.
 

Fünfhundert Jahre später, in einer stattlichen Villa alten Stils, im tiefsten Kerker des Anwesens, erlosch eine weitere Kerze und die Besitzer der anderen spürten alle ein merkwürdiges Ziehen tief in ihrem Herzen, als würde irgendetwas fehlen. Doch niemand konnte dies richtig zuordnen und so blieb die kleine Rauchfahne, welche von dem Schaft der schwarzblauen Kerze aufstieg, von allen unbemerkt...
 

Im Westen...

Sesshoumaru war seit Langem mal wieder bester Laune. Zunächst einmal hatte er sich das selbst nicht erklären können. Dann aber hatte er rückblickend festgestellt, das heute ein wirklich brillianter Tag war. Er hatte heute ein paar unfähige Menschen getötet, die sich eine Pause zu viel bei ihrer Arbeit gegönnt hatten, drei Bogenschützen, die mit einem unwichtigen Streit seine Nerven überstrapazierten, reif für den Heiler gemacht und - und er hatte endlich wieder eine Aussicht, Anis bald wieder zu sehen. Okay, die Aussicht war verschwindend gering, das musste er zugeben. Es war höchst unwahrscheinlich, dass Chikara den gesamten Süden nach ihr absuchen könnte und sie dann auch nur vor dem Krieg zu Gesicht bekam. Ein wenig fühlte er sich sogar schuldig, weil er seinen Freund in eine solche Gefahr schickte. Dennoch, allein dieser winzige Hoffnungsschimmer reichte aus, um ihm ein wenig seines alten Selbst zurück zu geben. Es fiel ihm leichter, grausam zu seinen Mitdämonen zu sein, es fiel ihm leichter, einen hochrangigen Youkai mit nur einem eisigen Blick in den Boden zu stampfen, es fiel ihm leichter, seine Gedanken kalkulierend und abschätzend laufen zu lassen und sich nicht von seinen Gefühlen zu falschen Entscheidungen verleiten zu lassen, es fiel ihm leichter, Mitsura mit einigen gezielten Worten aus dem Konzept zu bringen und so seine Würde beizubehalten, ohne sie töten zu müssen. Und es fiel ihm sogar leichter, Krieg gegen das Land zu führen, in dem sich Anis wohl gerade aufhielt.

Gerade widmete er sich letzterer Aufgabe, er saß mit Shuppotsu, Mitsura, Hitozume und Ishi Koori in einem großen Zelt inmitten des Heerlagers, welches sie nahe der Grenze aufgebaut hatten. Sie entwickelten im wahrsten Sinne des Wortes einen Schlachtplan für ihren nächsten Angriff. Krieg unter Dämonen war da sehr kompliziert, weil es nicht - wie bei Menschen - Festungen zu erstürmen gab, jedenfalls nicht im Hundeclan. Einzig und allein das Schloss des Südens gab es da, doch es wäre unsinnig, dieses erobern zu wollen. Das Ziel waren keine Orte, sondern bestimmte Personen, Anführer des gegnerischen Heeres. Und natürlich so viele wie möglich andere Tote.

Zu diesem Zweck hatte er nicht die Ratsmitglieder zu sich geholt, die sich eher um Wirtschaft, Finanzen oder friedlichere Politik kümmerten. Hier aber ging es um Blutvergießen, da waren andere Leute gefragt.

So saß rechts von ihm Ishi Koori, der Anführer der Bogenschützen. Er ließ nie Gnade oder Milde walten, etwas, was hier durchaus auch nicht angebracht gewesen wäre. Er war kein herausragender Stratege und machte sich nie Gedanken über den Hintergrund eines Befehls, er führte ihn einfach aus. Das verminderte sowohl die Aussicht auf Verrat, als auch auf Intelligenz... Für ihn zählte lediglich körperliche Stärke und wer gegen ihn bestand, hatte seinen Respekt. Obwohl so nicht sonderlich klug, hatte er doch seine Leute perfekt unter Kontrolle. Seine langen, gewellten weißen Haare ließen ihn fast ein wenig feminin und zerbrechlich wirken, für eine Waffe wie das Schwert war er nicht geschaffen.

Links von Sesshoumaru saß Hitozume, eine stille Dämonin und neben Chikara eine der Wenigen, denen er wirklich vertraute. Genau wie sein Freund war sie einst in seinem Rudel gewesen, als sie unter Inu no Taishu, seinem Vater, ausgebildet worden waren. Sie hatte den Befehl über einen großen Teil seiner Streitmacht, handelte klug, überlegt und immer so, dass sie möglichst wenig Verluste erlitten.

Ihm gegenüber saßen dann noch Soramaru und Mitsura, beide wollte er lieber genau im Auge behalten. Soramaru, sein Cousin der nach ihm den größten Anspruch auf den Thron hatte, war magisch sehr begabt und hatte die stärksten der Youkai unter seinem Kommando, die auf magische Attacken spezialisiert waren und so mehrere Dämonen auf einmal aus der Ferne erledigen konnten. Das waren natürlich nicht besonders viele, im Moment nur etwa fünfzig, aber es war eine wertvolle Truppe.

Mitsura jedoch war hier eigentlich fehl am Platz. An ihrer Stelle müsste normalerweise der Anführer der Shirosendo stehen. Nur war der leider schon extrem alt und beschränkte sich hauptsächlich auf die Ausbildung. So hatte er 'seine fähigste Schülerin' als Vertreterin geschickt, da er festgestellt hatte, dass sie sich nach ihrer Legitimisierung höchster Beliebtheit beim Weißen Tod erfreute und sie in gewissermaßen zusammen hielt. Damit hatten sich Sesshoumarus schlimmsten Befürchtungen bestätigt, Mitsura war dabei, seine Eliteeinheit zu übernehmen. Bedauerlicherweise musste er das so hinnehmen, da er keine wirklich handfesten Grund hatte, sie aus der Welt zu schaffen. Außerdem war sie nun einmal wegen ihm Können hier und im Krieg war das höchste Priorität.

Shuppotsu schließlich war der Letzte im Bunde. Normalerweise war er ein einfacher Bote, wenn auch der schnellste von ihnen. Für die Zeiten des Krieges jedoch wurde ein Großteil der Botschafter als Spione eingesetzt, die Shupotsu leitete. Sesshoumaru hatte ihn aber meist auch einfach gern dabei, weil er ein purer Pessimist war. Er fand selbst die kleinste Schwäche in einem perfekten Plan und schaffte es immer irgendwie, jegliche Hoffnung zunichte zu machen. Manchmal waren solche Personen aber einfach nötig, weil tatsächlich schon große Heere daran gescheitert waren, dass sie auf einem Gebiet ein Lager aufgeschlagen hatte, auf dem manchmal Erdbeben ausbrachen. Shupottsu würde einen Berg, auf den sie sich zurück zogen, um sich besser verteidigen zu können, erst einmal auf versteckten Vulkanismus überprüfen. Er war für alles immer irgendwie vorbereitet, sei es auf einen nahenden Tornado, eine Riesenwelle, die alles mit sich riss oder ein Drei-Welten-Krieg vor seiner Haustür. Aber wie schon erwähnt, im Krieg konnte man nicht vorsichtig genug sein.

Soramarus und Mitsuras Truppen würden sie in der nächsten Schlacht wahrscheinlich noch nicht einsetzen. Sie waren so etwas wie eine Trumpfkarte, die noch nicht ausgespielt werden durfte. Wenn der Gegner eine besondere Fähigkeit des Feindes zu oft sah, hatte er Zeit diese zu studieren und fand eines Tages sicher eine Möglichkeit, diesen vermeintlichen Trumpf gegen einen selbst auszuspielen.

"Shuppotsu, wo genau hält sich die südliche Armee gerade auf?", fragte der Lord und eröffnete damit übergangslos die Sitzung.

"Sie ist noch immer nahe dem Schloss stationiert", antwortete dieser kurz angebunden.

Gerade wollte er ihn auffordern, etwas präziser zu antworten, da stutzte er. Vor dem Zelt stand jemand, er konnte die Aura deutlich fühlen. Augenscheinlich wagte dieser Jemand es jedoch nicht, die Sitzung zu unterbrechen. Dennoch, wenn er sich so weit vor traute, musste es wichtig sein.

"Ist etwas?", fragte er laut Richtung Zelteingang. Tatsächlich kam kurz darauf ein junger Inuyoukai herein, und verbeugte sich kurz.

"Mein Lord, es sind zwei fremde Dämonen hier angekommen, die um eine Audienz bitten", sagte er unterwürfig.

Sesshouamru runzelte die Stirn. "Was für Dämonen?", fragte er.

"Der eine ist ein Schlangendämon, der andere ein Vogelyoukai, ein Ketsu Tori", war die Antwort.

Damit konnte er jetzt überhaupt nichts anfangen. Was zum Teufel wollten die von ihm?

"Kann das nicht warten?", fragte er gelangweilt.

Wieder verbeugte sich der Dämon, Sesshoumaru konnte seine Angst riechen. "Sie warten schon eine ganze Weile, wurden auch mehrfach kontrolliert und werden langsam ungeduldig."

"Also gut. - Hitozume, fangt schon mal ohne mich an. Ich bin gleich wieder da." Wenn nötig würde er diese aufdringlichen Youkai in Stücke reißen.

Der Lord trat aus dem Zelt heraus und ließ sich von dem Laufburschen zu einem Empfangszelt bringen. Dort angekommen ließ er sich ruhig nieder und wartete, während der Jungspund die beiden Abgeordneten holte. Es wäre unter seiner Würde gewesen, selbst zu ihnen zu gehen.

Als die beiden Dämonen eintraten, suchte Sesshoumaru in ihren Gesichtern nach einem bekannten Zug. Fest stand aber, dass er beide noch nie im Leben gesehen hatte. Was also wollten sie?

"Wie ihr vielleicht festgestellt habt, befinde ich mich gerade mitten in einem Krieg. Was ist so wichtig, dass ihr mich hier aufsucht?", fragte er ungeduldig.

Der Ketsu Tori war es, der antwortete. Sesshoumaru wusste nicht viel über diesen Vogelclan, nur das sie sich meist von Menschenblut ernährten und selten überhaupt Federn besaßen.

"Gerade dieser Krieg ist es, Lord Sesshoumaru. Der Ketsu-Tori-Clan und die Schlangendämonen wollen euch in dieser Hinsicht unterstützen", erklärte der dunkelhaarige Mann.

Sesshoumaru war milde gesagt überrascht. Das würde ja völlig neue Möglichkeiten eröffnen... Mit dem Vögeln könnten sie aus der Luft angreifen und die meisten Schlangendämonen besaßen Gift, über das sich Mitsura mit ihren Shirosendo sicher freuen würde. Allerdings wäre es ein Wunder, wenn diese zwei so unterschiedliche Rassen den Hunden einfach so aus Lust und Laune beispringen würden. Warum auch?

"Warum?", fragte er auch sogleich einmal.

Nun war es die Schlange, die sagte: "Wir wollten unsere Schuld zurück zahlen und dies ist der beste Augenblick dafür."

Schuld? Was für eine Schuld? Davon wüsste er doch! Konnten die sich nicht etwas klarer ausdrücken? Zu seiner großen Freude taten sie das tatsächlich: "Es geht um einen Halbdämon namens Naraku. Er ist mithilfe eines magischen Juwels stärker als so mancher Youkai geworden. Einer seiner Abkömmlinge hat die Orichi-Sippe vernichtet. Eine ganze Sippe, einfach mal so ausgelöscht! Dabei waren es alle fähige Krieger mit starkem Gift..."

Der Ketsu Tori fügte hinzu: "Auch wir haben wegen diesem unwürdigem Halbblut Verluste erlitten. Er hat es tatsächlich gewagt, unsere Clanführerin, die Königin, und deren Erbin zu töten!" Tränen der Wut stiegen dem Mann dabei in die Augen. "Königin Ete war sehr krank. Sie hatte einen üblen Dämon mit viel Gift im Körper gefressen. Doch sie war auf dem besten Weg zur Heilung, denn Prinzessin Abi gab ihr stets neues Blut, mehr als sie gebraucht hätte, um das Gift zu verdünnen. Und Naraku hat sie beiden getötet..."

"Auch wenn ihr euch dessen vielleicht nicht bewusst wart, so habt ihr doch die Orichi-Sippe und die Clanführer der Ketsu Tori gerächt. Wir besitzen genug Ehre, um euch auf diese Weise danken zu wollen. Abgesehen davon sind wir auch überzeugt, dass der westliche Hundeclan die südlichen Hunde besiegen wird. Deswegen sehen wir keine allzu große Gefahr für unsere Krieger darin", schloss der Schlangendämon und nickte mit seinem schuppenbedeckten Kopf.

Noch vor einiger Zeit hätte Sesshoumaru die beiden Abgeordneten mit einem verächtlichen Knurren fortgeschickt. Er brauchte keine Hilfe von anderen Dämonen, nur um sich dann vielleicht wieder revanchieren zu müssen. Aber erstens konnte er tatsächlich Unterstützung gebrauchen, und zweitens musste er ja wirklich nichts dafür tun. Außerdem könnte sich ihre Hilfsbereitschaft leicht ins Gegenteil wenden, wenn er sie mit seiner Ablehnung beleidigte. Aber das hatte er ja auch gar nicht vor.

Sesshoumaru lehnte sich ein wenig vor, um sein Interesse kund zu tun.

"Wie viele Krieger könntet ihr denn zusammenstellen?", begann er.

Das würde ein langer Tag werden. Er müsste bestimmen, wann die Vögel und Schlangen eingreifen sollten, ob die Hundedämonen ihnen Unterkunft geben sollten, vielleicht könnte man bei dieser Gelegenheit den Handel verbessern...

Oh ja, heute war wirklich ein wunderbarer Tag.
 

*
 

Auf dem südlichem Schloss...

Kuraifaia verfluchte zum ungefähr dreißigsten mal den Teufel, der sie dazu geritten hatte, das Angebot des Fürsten anzunehmen. Nie hätte sie gedacht, dass sie als zukünftige Herrscherin so viel wissen musste! Es gab eine Unmenge an Regeln und Vorschriften und als die Prinzessin, die sie leider Gottes jetzt war, musste sie sich daran halten. Die Youkai hatte durchaus eine sehr gute Ausbildung genossen, aber aufgewachsen war sie eben in Frankreich und dieses Land hatte eine vollkommen andere Kultur! Warum musste sie sämtliche Namen der Ahnenreihe der Fürsten auswendig lernen, welche noch nicht einmal mit ihr verwandt waren? Warum musste sie die größten Helden der Hundeyoukai kennen, wenn die doch zumeist alle schon tot waren? Was interessierte sie ein magisches Höllenschwert, welches der frühere westliche Fürst irgendwann mal besessen hatte, wenn das doch inzwischen auch schon wieder futsch war?

Aber sie musste nicht nur die unzähligen Bräuche und Rituale der Japaner und die Geschichte des Südens lernen, nein es kam noch schlimmer.

In Kriegszeiten musste auch eine Prinzessin mit dem Schwert und anderen Waffen umgehen. Sie war eine Meisterin darin, was allerdings nur bedeutete, dass sie dieses 'Fach' nicht unterrichtet bekam und nur knapp eine Stunde am Tag trainieren durfte. Stattdessen brachte sie ihre Zeit damit zu, Kunst zu erlernen. Musik auf einer Harfe zu spielen und die unterschiedlichsten Arten des Webens, Stickens und Nähens, waren nur ein kleiner Tel ihrer Aufgaben. Sie sollte sogar Unterrichtsstunden bei einem Goldschmied nehmen!

Und dann erst der Benimmunterricht! Sie hatte schon oft von albernen Übungen für gerade Haltung gehört, aber das sie jetzt tatsächlich mit einer teuren Vase – welche bis oben hin mit rohen Eiern gefüllt war - und fünf Büchern auf dem Kopf durch das 'Klassenzimmer' – sie war die einzige Schülerin – lief, kam ihr doch etwa suspekt vor.

Am Schlimmsten war das Stäbchenessen. Als Herrscherin würde sie manchmal gezwungen sein, an bestimmten Höflichkeitszeremonen teilzunehmen, und da war es unter Dämonen eben auch Brauch, etwas gemeinsam zu essen. Es hatte einige Zeit gebraucht, bis der Fürst den Schock überwunden hatte, dass sie als HUNDEyoukai kein Fleisch aß. Und diese kleinen Krümel, die sich 'Reis' schimpften, bekam sie einfach nicht auf diese Scheiß-Stäbchen.

Am angenehmsten waren da noch die wenigen Stunden, die sie allein mit Ninushu Omaru verbringen konnte. Er unterrichtete sie in 'Kriegskunst', wenn man das so nennen durfte. Tatsächlich bestand es nur daraus, dass sie steinernen Figuren auf einem Holzbrett hin und her schoben, welches ein Schlachtfeld symbolisieren sollte und sie nach bestimmten Regeln die gegnerischen Figuren ausschalten sollten. Tatsächlich sah das Ganze in ihren Augen aber unheimlich nach Schach aus.

Es war jedoch keineswegs so langweilig wie die anderen Fächer bei den staubtrocknen und meist ziemlich alten Lehrern, denn Ninushu Omaro erzählte ihr eine Unmenge über verschiedene Strategien und Tricks, die man im Krieg anwenden konnte. Um den Überraschungseffekt zu wahren, bestand der Fürst noch immer darauf, dass sie im Schloss blieb und sich nicht an den Schlachten beteiligte, damit der Feind nicht vorzeitig über ihre Fähigkeiten informiert werden konnte. Zähneknirschend hatte sie irgendwann dann auch zugestimmt.

Im großen und ganzen verstand sie sich blendend mit ihrem Adoptivvater, aber es gab immer wieder ein Thema, bei dem regelmäßig Streit ausbrach: Die Nützlichkeit einer politischen Heirat. Als Prinzessin bestand ihre größte Pflicht gegenüber dem Süden nun einmal im Gebären des Nachwuchses. Sobald sie geheiratet hätte, hätte sie so gut wie keine Rechte mehr. Ihr Mann konnte ihr das Kind sogar wegnehmen, oder sich ein Dutzend Nebenfrauen an seine Seite holen.

Das war eine Sache, die sie absolut nicht akzeptieren konnte. Und noch viel weniger konnte sie die Tatsache akzeptieren, das Ninushu Omaru hinter ihrem Rücken die Zustimmung für einen Ball im Norden gegeben hatte, der am heutigem Abend stattfinden sollte. Der dort regierende Fürst Arekanderu hatte diese Veranstaltung in Gang gebracht. Da der Westen, welcher ebenfalls eingeladen war einen Vertreter zu schicken, abgesagt hatte, bestand kein Grund, warum Kuraifaia sich dort nicht als Prinzessin vorstellen sollte. Und unausgesprochen blieb der Auftrag, sich dort nach einem Gefährten umzusehen.

Die Inuyoukai konnte es nicht fassen. Da war sie kaum einen Tag Prinzessin, schon wurde sie mit endlosen Unterrichtslektionen und Stundenplänen bombadiert und als wäre das noch nicht genug, schickte man sie ohne ihre Zustimmung in ein anderes Land auf einen Ball mit lauter fremden Leuten, von denen sie die männliche Seite bezirzen sollte. Dafür also der Benimmunterricht.

Fürst Ninushu Omaru hatte ihr immer wieder gesagt, wie wichtig es wäre, dort Verbündete, auch unter den anderen Rassen der Dämonen zu bekommen, aber da es ein Maskenball sein sollte zweifelte sie nicht daran, dass er diese mehr oder weniger romantischen Situationen, die sich dort boten, einfach ausnutzen wollten. Als sie ihn fragte, wie das denn mit der Geheimhaltung ihrer Stellung übereinkommen sollte, hatte er nur gemeint, dass solche Gesellschaftsabende in dem Ruf standen sehr langweilig zu sein, und sich Nachrichten darüber zumeist langsam oder gar nicht verbreiteten und dass es einen westlichen Spion für den Süden im Norden gab, war auch mehr als unwahrscheinlich. Ein langweiliger Gesellschaftsabend! Oh, was für ein wunderbarer Tag!

Liebend gern hätte Kuraifaia sich einfach geweigert dort hin zu gehen, aber eine 'Tochter' hatte ihrem 'Vater' zu gehorchen. Wie sehr sehnte sie sich doch nach der Neuzeit!

Aber alles Bitten half leider nichts und deswegen würde sie sich jetzt mit einer Eskorte aus ausgewählten Kriegern - die einzige Person die sie davon kannte, war Kigiyakana - in den Norden begeben. Das Problem war, dass die Gebiete des Westens zwischen dem Süden und dem Norden lagen. Aus diesem Grund wurde ein magisches Portal heraufbeschworen, das sie direkt und ohne lange Reise vor das Schloss des Nordens bringen würde. Normalerweise waren die näheren Umgebungen des Herrschaftssitzes eines jeden Youkaiclans gegen Portale geschützt, aber für diesen einen Tag wurde die Barriere fallen gelassen.

Und so stand sie jetzt also hier, mit einem halben Dutzend Dämonen für ihre 'Bewachung' vor einem schwarzen Loch mitten in der Realität, welches sie tausende von Kilometern transportieren sollte. Und sie hatte nicht die geringste Lust, jetzt diesen einen Schritt nach vorne zu tun. Aber sie musste es tun, das wusste sie. So drehte sie sich schweren Herzens noch einmal zum Schloss um, bevor sie schließlich den Kriegern folgte, und durch die schwarz glänzende Scheibe trat, die sie auf das nördliche Schloss bringen würde...
 

*
 

Mehrere Meilen vom Schloss entfernt...

Keisushiro spürte die unendliche Erleichterung, als er begriff, dass es endlich vorbei war. Sein Widersacher war tot. Er hatte das Duell gewonnen!

Der Lord brauchte nicht erst zu der Leiche zu gehen, um es zu überprüfen, seine feine Nase hatte den unverkennbaren Geruch sofort erfasst. Makotoko hatte zu viel Youki aus seinem Körper ausgestoßen, das konnte er gar nicht überleben. Nicht mit diesen Wunden.

Wie auf ein geheimes Kommando hin begannen seine eigenen Verletzungen sich nun wieder mit aller Macht bemerkbar zu machen. Sein Zustand war nicht viel besser als der seines Gegners noch vor einigen Sekunden gewesen war. Aber er würde schon noch durchhalten. Seine Ausbildung hatte unter Anderem auch Heilkunde beinhaltet, er würde sich zu helfen wissen. Zwar müsste er in nächster Zukunft öfter Kämpfen ausweichen – was gar nicht so leicht werden würde, da vermutlich ein Großteil der Bevölkerung jetzt hinter ihm her war - aber das war nichts, was er nicht-

„Hey, du verlauster Sack voll fischgesichtiger Möwenfürze!“

Nein! Das war doch nicht möglich!

Wie ein Zeitlupe erhob sich Keisushiro und drehte sich um. Da stand er. Der Dämon, den er gerade getötet hatte. Er stand da, vor ihm, mit einem Grinsen im Gesicht, welches ihm fast den Schädel spaltete und – er hatte nicht einen einzigen Kratzer!

Das regelrechte Loch im Bauch – weg. Die Wunde an der Schulter – nicht mehr zu sehen. Das zerfetzte Bein – geheilt. Nicht ein Spritzer Blut beschmutzte seine Kleidung, welche nicht im Mindesten zerrissen war. Das war nicht möglich!

„Hast du wirklich geglaubt, du könntest mich besiegen?“, kam es spöttisch von seinem Feind.

„Du... Du bist tot!“, keuchte der Lord und stolperte zurück. Sein Blick flog zu der Leiche, etwa zwanzig Meter weiter weg. Sie war noch da!

„Du bist nur ein Trugbild! Ich habe dich besiegt!“, schrie er nun fast.

„Ein Trugbild? Ich soll ein Trugbild sein? Wenn du meinst. Dann wirst du jetzt aber feststellen müssen, wie real die Schmerzen sind, die dir diese Sinnestäuschung deines umnachteten Gehirns jetzt beibringen wird! Ich werde dir zweigen, wer hier wen besiegt!“ Etwas, das gefährlich nach Wahnsinn aussah, glitzerte in den Augen des Anderen. Er kam mit erhobenem Schwert auf ihn zu.

War das Makotokos Geist? Nein, er war aus Fleisch und Blut, das roch er. Und er spürte auch sein Youki... Warum verdammt war es noch immer so hoch?!

„Verstehst du noch immer nicht? Ich habe dir geschickt eine Falle gestellt und du bist direkt hinein getappt. Genau wie ich es von einem verlaustem Sack voll fischgesichtiger Möwenfürze erwartet habe. Und jetzt werde ich mein Versprechen einlösen“, blanker Hass sprach dabei aus seinem Blick, „und dir einen so dermaßen qualvollen Tod bescheren, dass du dir wünschen wirst, deine Eltern hätten sich niemals kennen gelernt!“ Die letzten Worte schrie er regelrecht hinaus und zum erstem Mal sah Keisushiro, wie seine Augen blutrot aufleuchteten. In diesem Moment gestand er sich ein, dass er noch nie in seinem Leben so viel Angst verspürt hatte.

Plötzlich erschien ihm alles so unwirklich. Der Dämon schien wie in Zeitlupe auf ihn zuzukommen, sein Schwert zum Stoß bereit. Keisushiro wusste, er würde nicht mehr rechtzeitig zur Seite springen können. Das dort war sein Tod, so nah. Er hätte gedacht, dass er noch Zeit hatte...

Der ehemalige Thronerbe wusste nicht, wie Makotoko das hin bekommen hatte, aber scheinbar war der Youkai, den er im Eis gefangen gehalten hatte, nur eine Atrappe gewesen. Eine Atrappe aus Fleisch und Blut, die man hatte töten können, aber dennoch eine Atrappe... Und er war darauf rein gefallen. Mit dem ersten...was auch immer, hatte er sich schon schwer genug getan. Einen zweiten Kampf dieses Ausmaßes würde er nicht durchhalten...

Makotoko hatte ihn erreicht, stieß ihn zu Boden und funkelte ihn aus glühenden Augen an. Er war wie gelähmt, konnte sich nicht bewegen. Aus. Vorbei.

Dann kam der Schmerz. Ein langer Schnitt, der über sein rechtes Bein verlief. Und wieder brannte es so höllisch, als hätte sein Gegner noch zusätzlich Säure in die Wunde gegeben.

Keisushiro zwang sich zu seinem Arm zu sehen und schluckte. Jetzt wusste er auch, wieso er dort keinen Schmerz mehr spürte. Der Arm bestand nur noch aus einem Knochen! Nicht ein Fetzen Fleisch hing noch daran, nur die Hand sah noch verhältnismäßig gesund aus. Sein Körper musste sich vor den Schmerzen geschützt haben, indem er schlicht und einfach diesen Teil seines Körpers betäubte. Bald würde auch sein Bein so aussehen...

„Du verdammtes Arschloch, sieh mich an wenn ich dich in Stücke reiße!“, zischte der Inuyoukai bösartig. Mit festem Griff wurde sein linker Arm gepackt und zu Boden gedrückt. Schwach versuchte Keisushiro noch, sich zu wehren, aber der Dämon setzte ihm geschickt einen Fuß auf den Brustkorb und nagelte ihn so fest.

Hack.

Blut spritzte auf.

„Du bist ein mieses Stück Dreck!“

Tropf. Tropf. Tropf.

Drei Finger hatte er verloren. Er sah sie neben sich im Gras. Doch der Lord zeigte keine Reaktion. Bis der Schmerz kam. Brennend. Reißend. Unüberwindbar.

„Schrei ruhig. Lass es ruhig raus. Hier hört dich ohnehin niemand. Und selbst wenn – wer würde dir schon zur Hilfe eilen?“

Man sagt, im letzten Moment vor dem Tode zieht das ganze Leben noch einmal an eine vorbei. Erinnerungen drängen sich einem auf. Keisushiro ließ es zu.

Sein Leben war nie schön verlaufen. Die Ausbildung zum Fürsten war langwierig und sehr hart. Sein Youkigehalt war nie so hoch gewesen, wie man es bei seiner Geburt erwartet hatte. Er hatte sich seinen Respekt immer hart erkämpfen müssen. Obwohl das viele anders sahen, war ihm nie etwas in den Schoß gefallen. Er hatte für alles kämpfen müssen... Selbst die Stellung als Leithund in seinem Rudel war immer wieder umstritten gewesen.

„Was ist das für ein Gefühl, vom eigenem Vater verabscheut zu werden? Von deinem eigenem Land als Verräter beschimpft zu werden? Schämst du dich?“

Oh ja, sein Vater war der Schlimmste von allen gewesen. Er hatte ihn immer wieder zu neuen Höchstleistungen gezwungen. Egal wie gut er etwas machte, es genügte nicht. Und seine Mutter... Sie stand immer nur daneben und hatte zugesehen. Sie hatte nichts unternommen, wenn er bestraft wurde, wenn er vor den Augen eines Rudels von seinen Lehrern bis aufs Blut ausgeschimpft wurde... Einmal, nur ein einziges Mal hatte er sie darauf angesprochen. Und was hatte sie getan? Sie hatte mit den Schultern gezuckt und gemeint, er müsse halt noch besser werden. Er war damals fast noch ein Welpe gewesen!

Langer, pochender Schmerz zog sich seinen Arm hinauf.

Er hatte sich gerächt. Und wie er sich gerächt hatte! Er wusste, dass sein Vater ihn nie wirklich geliebt hatte. Nicht so, wie ein Vater seinen Sohn lieben sollte. Aber seine Mutter, die hatte ihm viel bedeutet. Und deswegen hatte er sie ihm auch weggenommen...

Hack.

Nein, er würde nicht schreien! Auch wenn der Schmerz absolut unerträglich war. Seine Mutter hatte damals geschrien.

Sie war wieder trächtg geworden. Und er hatte gewusst, sollte dieses Kind ein Junge sein, würde er seinen Posten schnell abtreten müssen. Da hatte er seine Mutter in einen magischen Sumpf gelockt. Das Monster, das dort hauste, hatte sie noch besiegen können, aber dann war sie in dem treibsandähnlichen Schlamm versunken. Er wusste es, er hatte daneben gestanden. Sie war da schon zu geschwächt gewesen... Sie hatte ihn angefleht, ihr zu helfen. Und er hatte sie nur angesehen. Ihr elendes Ende hatte sich auf immer in seinem Gedächtnis eingebrannt. Er hatte nur aus sicherer Entfernung auf sie herab geschaut und hatte keinen Finger gerührt.

Es war eines der wenigen Male in seinem Leben gewesen, in denen er geweint hatte.

Nach seiner Mutter sollte sein Vater folgen. Er hatte sich viele verschiedene Pläne zurecht gelegt, doch keiner erschien ihm wirklich gewinnbringend. Doch dann hatte Ninushu Omaru ihn kurz nach dem Tod seiner Mutter für einige Jahre ins Ausland geschickt, um 'seine Erfahrungen zu erweitern'. Vielleicht hatte er etwas gemerkt... Aber was hinter den Blumen gesteckt hatte, die er von dort mitgebracht hatte, das hatte er bis vor Kurzem nie heraus gefunden...

„Ich will wissen, ob du dich schämst!“

Keisushiro ballte die blutigen Stümpfe, welche einmal seien Hand dargestellt hatten, zur Faust.

Tropf. Tropf. Sein Blut. Es rauschte in seinen Ohren. Floss hinaus aus seinen Adern. Nichts war mehr am richtigen Platz. Er hatte die Kontrolle über die Dinge verloren. Verloren... Versager... Nichtsnutz... Wie oft hatte er das schon gehört?

„Bereue! Bereue all deine Schandtaten, bereue für die Leben, die du ausgelöscht hast!“

Reue... Was brachte das schon? Es half ihm jetzt auch nicht weiter, mit ihm war es doch gleich zu Ende. Es würde seinem Gegner nur Genugtuung bringen. Und das wollte er nicht. Er würde sich keine Schwäche geben. Er war schon immer auf sich allein gestellt und hatte hart trainiert, um möglichst mächtig zu werden. Er hatte alles allein machen müssen und oh ja – das hatte ihn mächtig gemacht. Und zu dem, was er nun war.

Keisushiro wollte etwas sagen, doch er konnte nicht. Er konnte sich nicht einmal bewegen. Noch einmal versuchte er sich aufzurichten, aber Makotoko war einfach zu stark. Wie ein Dämon aus den Legenden. Nein... Eher wie ein Teufel.

Nachdem die Zeit gekommen war und sich der Lord sicher war, dass sein Vater nur noch wenige Jahre zu leben hatte, begann er diesen Krieg zu provozieren. Schon zwanzig Jahre zuvor hatte er einige Überfälle der Streunerrudel oder Beutezüge anderer Rassen auf Hundedämonen des Südens rechtzeitig so manipulieren lassen, dass jeder den Westlern die Schuld gab. Danach war es leicht, einige rachsüchtige Youkai zu finden, die ihre Feinde im Westen suchten und schneller als er es sich zu hoffen gewagt hatte, war der Krieg schließlich hereingebrochen, denn dieses Volk bekam ihren Clanführer zurück und dessen Stolz sah sich natürlich promt mal wieder gekränkt. Hätte er die Sache nur durchziehen können, hätte er allen seine Stärke beweisen können... Niemand hätte ihn mehr für einen Versager gehalten.

„Ich... bereue nichts!“, keuchte er schwer atmend. Er würde sich keine Schwäche geben!

„Du willst nicht?! Du hast ein ganzes Land in den Krieg gestürzt! Dein Land! Nur für ein wenig Respekt hast du unzählige von Leben geopfert! Ich verachte dich so dermaßen! Du bist ein niederer Wurm! Sieh es endlich ein, dein Leben hatte von Anfang an keinen Sinn. Du hast kein Talent für einen Herrscher und dein Vater hat das erkannt! Er hat dich ersetzt durch eine Fremde aus einem anderem Land! Selbst eine Frau kann deinen Job besser erledigen als du!“ Makotokos Wut schien so greifbar, dass Keisushiro tatsächlich für einen Augenblick glaubte, sie sehen zu können. Eine kleine Stimme in ihm fragte sich, warum das so war, warum er sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Was gingen ihn die namenlosen Kriegsopfer an? Einen Dämon kümmerten keine unschuldigen Leben, solange sie für ihn starben. Ihn kümmerten sie doch auch nicht. Als Heerführer hatte man sich nicht darum zu kümmern. Wem das nicht gefiel, der sollte sich bei seinem Vater beschweren. Er hatte ihn so erzogen...

„Was wolltest du überhaupt erreichen? Hä? Wofür hast du gelebt? Was hat dir einen Sinn gegeben? WER hat dir einen Sinn gegeben?“, schrie ihm der Überlegende ins Ohr.

Hack.

Er keuchte auf. Sein Fuß! Er hatte seinen Fuß abgetrennt! Er wollte sich losreißen, konnte es aber nicht. Er war hilflos!

„FÜR WEN HAST DU GELEBT?!“

„AARGH!“ Nein!

Makotoko hatte ihm dieses verfluchte Schwert, das so eine miese Wirkung auf sein Fleisch hatte, direkt durch die Rippen gestoßen, knapp am Herzen vorbei. Jetzt gruben ich seine Krallen in seine Kopfhaut, er riss ihn herum, sodass er an ihm vorbei in den Himmel sehen musste.

„Weißt du eigentlich, was das für ein Gefühl ist, die Person zu verlieren, für die man gelebt hat?“

Wieder wurde er zurückgestoßen, sein Körper fiel schwach zu Boden. Da spürte er plötzlich eine Hand auf seiner Brust und öffnete mit letzter Kraft noch einmal die Augen.

Da saß er vor ihm, sein Feind, der ihm so übel mitgespielt hatte. Sein Tod.

„Siehst du den Himmel?“

Überrascht über die Frage hob Keisushiro den Kopf. Der Himmel... So unendlich und weit. Eine vereinzelte Wolke bahnte sich ihren Weg über den Horizont.

„Es ist ein wunderbarer Tag, nicht wahr?“ Der Ausdruck in Makotokos Augen hatte mit eine Mal jeglichen Wahnsinn verloren. Er wirkte fast sanft... nein, verletzt.

Die Finger auf seiner Brust verkrallten sich, grupen sich über die Schwertwunde durch den Stoff seines Kimonos. Ritzten seine Haut auf. Direkt über seinem Herzen.

„Warum musstest du ihn an einem so wunderbarem Tag töten? Warum ausgerechnet heute?!“

Ein heißer Tropfen fiel auf sein Gesicht. Eine einzelne Träne.

Die Hand des Kriegers durchdrang seinen Brustkorb wie Wasser. Das Splittern seiner Knochen hörte sich so laut an. Keisushiros Augen weiteten sich, fielen fast aus den Höhlen. Und er konnte genau sehen, wie der Hundedämon einen hässlichen Fleischklumpen aus seiner Brust heraus zog, aus dem Unmengen von Blut strömten. Blut. Es floss so schnell. Sein Hand hinab. Auf den Boden. So vergänglich.

Tropf. Tropf.

Sein Herz.

„Warum hast du uns das angetan?!“

Und er drückte zu. Das Blut spritzte weit. Sein ganzer Oberkörper wurde davon besudelt. Sein Blut.

Tropf. Tropf.

Er fiel zurück auf den Boden. Dunkelheit umgab ihn. Vor seinen Augen verschwamm das Bild.

Und er fragte sich:

Wofür habe ich eigentlich gelebt?
 

*
 

Im nördlichem Schloss...

Kuraifaia fühlte sich mehr als fehl am Platz. Sie saß mit gut drei Dutzend anderen Youkai an einer langen Tafel. Die Begrüßungszeremonie im Schlosshof hatte sie gerade noch so überstanden, ohne sich zu blamieren. Ihre 'Eskorte' war in einem extra Trakt untergebracht, aus Höflichkeit war es ihr nur erlaubt, einen 'Leibwächter' mitzunehmen. Da hatte sie sich natürlich promt an Kigiyakana gewandt, damit sie nicht so allein war. Da die ganze Veranstaltung ein Maskenball sein sollte, trug jeder Dämon die Maske seines Clans, in Kuraifaias Fall die eines blauchwarzen Hundes. So konnte man leicht erkennen, welcher Rasse jeder angehörte – auch wenn die meisten dies aufgrund ihrer feinen Nasen nicht brauchten.

Auf der Veranstaltung waren hauptsächlich Hunde anwesend, was bei einem Inuyoukai als Gastgeber auch nicht weiter verwunderlich war. Aber auch Wölfe, Füchse und sogar einige Dachse waren vertreten.

Ninushu Omaru hatte Recht behalten. Nachdem sich alle in der großen Halle versammelt hatten und erste Gespräche angefangen wurden – sie hatte Fürst Arekanderu alles über ihre 'Adoption' erzählen müssen – wurden sie in den Speisesaal gebeten. Und da hatten die Probleme angefangen.

Zunächst einmal war sie nicht sehr erfreut über die Sitzordnung. Rechts von ihr lümmelte der Lord des Norden aus seinem Stuhl – ein rothaariges Kind, das nur Unsinn im Kopf hatte. An ihrer linken Seite beglückte der Fürst des Ostens sie mit seiner Anwesenheit, worauf sie gern verzichtet hätte. Der Typ schien zu den Verschwörungstheoretikern zu gehören und trotz der pechschwarzen Maske die er trug, konnte man erkennen, dass er jeden einzelnen Gast beobachtete. Ninushu Omaru hatte erzählt, dass der Norden in militärischen Angelegenheiten sich sehr zurück hielt, doch der scheinbare Frieden war mit Blut erkauft worden und die Bevölkerung war nicht mehr sehr groß. Der Name ihres Tischnachbars war Maneru und er war hier der einzige Adlige, der keine eindrucksvolle Rüstung trug. Stattdessen hatte er leichte Lederkleidung in Naturfarben an und wirkte damit mehr als alle anderen wie ein erfahrender Krieger, der sich nicht durch überflüssiges Eisen behindern lassen wollte. Eine Waffe hatte er im Moment nicht bei sich, doch Kuraifaia hatte ihn in der Eingangshalle mit einem Beil gesehen, welches fast größer als er selbst war. Die roten Augen unter dem schwarzen Haarschopf huschten immer wieder zu ihr und das machte Kuraifaia nervös. So wurde sie nach außen hin immer ruhiger und gelassener, um sich auch ja nichts anmerken zu lassen. Mit einigen wenigen Seitenblicken versuchte sie, Manerus Alter zu bestimmen, doch da sein Gesicht verhüllt war, stellte sich dies als ein fast unmögliches Unterfangen heraus. Dennoch würde sie ihn ungefähr auf die 1700, also in Menschenjahren etwa Ende Zwanzig schätzen.

Aber der rothaarige, rotzfreche Bengel auf der einen und der Fürst, dessen einziges Bestreben es zu sein schien, einen Mordanschlag auf sich aufzudecken, auf der anderen Seite, waren nicht die einzigen Problemfaktoren, die sie belästigten.

Zwar schaffte sie es irgendwie, auf alle Fragen höflich zu antworten und überall Interesse zu zeigen, ohne weltbewegende Informationen preis zu geben. So kämpfte sie sich mit Stäbchen bewaffnet durch die Vorspeise. Dann aber kam das größte Übel: das Hauptgericht.

Ein schönes, großes, saftiges, blutiges, kurz ein absolut ekelerregendes Steak eines nicht mehr zu identifizierendes Tieres. Traditionellerweise ungebraten. Wunderbar. So viel zum Thema gesundes und vor allem vegetarisches Essen. Kuraifaia saß vor ihrem Teller und starrte das Fleisch finster an – den Brechreiz unterdrückend – als wolle sie es dazu auffordern, sich rasch zwei Paar Beine wachsen zu lassen, über den Tisch zu hoppeln und dem fürstlichem Tunichtgut, welcher in seiner kindlichen Albernheit gerade auf die glorreiche Idee gekommen war, seine Maske als Essteller zu benutzen, in sein ach so niedliches Gesicht zu klatschen.

Wie in Zeitlupe ließ sich – nachdem sie erkannt hatte, dass das Steak nicht gehorchen würde – ihre Blick über die Tafel schweifen, wie um zu überprüfen, ob es jemandem auffallen würde, wenn sie ihre Mahlzeit einem der vielen Hunde, welche überall im Schloss frei herum liefen, übergab. Praktischerweise saß nämlich ein besonders hungrig aussehendes Exemplar unter dem Tisch, direkt zu ihren Füßen. Wie lange würde das Vieh brauchen, um den Brocken zu verschlingen? Würde es jemand bemerken?

Doch das einzige, was sie mit ihrem Zögern erreichte, war, dass Fürst Maneru sie einmal schief ansah, seine Stäbchen beiseite legte und das Essen dann ganz offensichtlich nach Gift prüfte, was ihm einen pikierten Blick von Arekanderu einbrachte, um den er sich allerdings nicht scherte.

Oh was für ein wunderbarer Tag heute doch ist!, dachte sie sich zynisch.

Nachdem sich Kuraifaia seufzend und sich den höflichen Sitten ergebend doch noch dazu entschlossen hatte – entgegen all ihrer naturellen Verhaltensmuster – etwas von dem Zeug runterzuwürgen, musste sie leider Gottes feststellen, dass die Masse nach ihrem Instinkt als Hundedämon doch nicht so widerlich schmeckte, wie sie erwartet hatte – was sie gründlich ärgerte. Doch trotz der Vergewaltigung ihrer Geschmacksnerven ließ sie es sich nach getaner Folter nicht nehmen, sich heißhungrig über die Garnitur herzumachen.
 

Die erste Katastrophenpause gönnte sie sich eine Stunde nachdem das Abendessen beendet war. Sie schaffte es mit einer raffinerten Ausrede, dem Schlossherr zu entkommen und verzog sich in den Garten, welcher an der Westseite des Schlosses angelegt war. Oh wie froh war sie doch, das alle Schlösser immer irgendwie einen Garten hatten! Auch wenn sich der in manch einer düsteren Festung nur in einer Ansammlung von brüchigen Blumentöpfen äußerte, in denen halbverdorrte Giftpflanzen ihre Köpfe hängen ließen.

„Das Leben als Prinzessin ist nicht leicht, stimmt's?“, fragte eine Stimme. Kuraifaia brauchte sich nicht umzusehen, um zu wissen, dass es Kigiyakana war, die ihr gefolgt war.

„Es ist ätzend! Schon allein dieser grässliche Kimono – der hat neun Lagen! Neun!“ Sie stöhnte theaterisch.

Ihre Freundin lächelte.

„Ihr müsst ja auch alles mit einem Mal lernen, Prinzessin Kuraifaia.“

„Wie bitte?!“ Plötzlich glitzerten die Augen der Angeprochenen gefährlich. Sie sprang auf.

„Hör zu, du gehörst zu meinem Rudel, klar? Du bist meine Freundin! Aber wehe dir, wenn du mich noch einmal Prinzessin nennst! Sonst-“, sie grinste dämonisch, „sonst könnte ich in Versuchung gelangen, dich wie eine Dienerin zu behandeln und glaub mir, das täte dir nicht gut!“

Kigiyankana, die schon einen kleinen Schreck angesichts dieser Stimmungsschwankung bekommen hatte, lachte nun aus vollem Hals.

„Ich hab jetzt für einen Moment tatsächlich geglaubt, du würdest mich anfallen, PRINZESSIN Kuraifaia!“

„Du!“ Zähneknirschend stürzte sich Kuraifaia auf die Youkai und warf sie spielerisch zu Boden. Wie lange war es her, dass sie so ausgelassen gewesen war?

„Ah, Kuraifaia, hör auf!“ Verblüfft hielt die Angesprochene inne. Was war denn jetzt los?

Kigiyankana sah sie fast ängstlich an, dann rückte sie schnell von ihr weg und setzte sich auf.

„Hey, was ist los mit dir? Du bist so... anders. Wo ist deine scharfe Zunge ab geblieben?“, fragte die Dämonin ernsthaft besorgt.

„Tut mir Leid... Es ist nur... ich will zur Zeit nicht kämpfen, nicht mal aus Spaß“, erklärte sie betrübt. Kuraifaia machte das berühmte Fragezeichengesicht.

„Wenn du mir jetzt noch sagst, dass du in ein Kloster eintreten willst, erkläre ich dich für komplett durchgeknallt“, versprach sie ehrlich.

Kigiyakana schüttelte den Kopf. „Ich bin nur mitgekommen, weil... Nun ja, in deiner Leibwache werde ich nicht viel zu tun haben, nicht wahr? Wir mussten ja nicht einmal eine längere Reise antreten. Ich wollte mich vor dem Krieg drücken, weil...“ Doch sie brauchte gar nichts mehr zu sagen, denn Kuraifaia sah deutlich, wie sich die Inuyoukai besorgt über ihren Bauch strich und verstand: „Du bist trächtig!“

Ihre Freundin nickte langsam, aber auch irgendwie traurig.

„Okay, jetzt kapier ich deine Stimmungsschwankungen. Aber du kannst noch nicht sehr weit sein, dein Geruch ist noch immer wie sonst“, sagte Kuraifaia, „Aber sag mal... wer... und wann?“

Kigiyakanas Gesichtsausdruck verfinsterte sich.

„Vor zwei Wochen... Ich war in Hitze und Rakuna, dieser schamlose Mistkerl, hat das eiskalt ausgenutzt!“, meinte sie zähneknirschend.

„Ah... Warum nur hab ich das schon geahnt?“ Sie lächelte zynisch. Kuraifaia wusste durchaus, dass eine Hundedämonin wenn sie in Hitze war, sich so gut wie gar nicht mehr auf ihre Sinne verlassen konnte, wenn sie einem Rüde gegenüberstand. Man war hilflos gegen Annährungsversuche, mehr noch, der Instinkt verleitete einen dazu, sie sogar zu erwidern. Im Gegenzug konnte der männliche Partner sich auch nicht mehr wirklich beherrschen, allerdings war es bei ihm nicht ganz so schlimm wie bei der Hündin. Meist kämpften die stärksten Inuyoukai um die Frau und der Gewinner... bekam sie dann. Und Rakuna war natürlich der stärkste Hund im Rudel, deswegen war er ja auch der Leithund. Er hatte sicher nicht sehr viele Gegner gehabt, hatte er doch Kigiyakana schon immer behandelt, als ob sie bereits seine Gefährtin wäre.

Wenn zwei Hundedämonen ein Paarungsritual vollzogen, während die Hündin in Hitze war, lag die Wahrscheinlichkeit, dass diese trächtig wurde, sehr hoch. Inuyoukai trugen auch nicht so lange wie die Menschen aus, aber auch nicht so kurz wie die Hunde. Im Normalfall betrug die Zeit etwa fünf Monate, doch das kam immer auf das Youki der Eltern an.

„Weißt du... ich hab echt überlegt ob ich das... Das Ding in mir umbringe. Ich hab mich kundig gemacht. Es gibt viele Möglichkeiten, bei denen mein eigener Körper keinen Schaden nimmt“, sagte die Youkai.

„Aber...“, Kuraifaia legte die Stirn in Falten, „du hast's nicht getan. Du... du willst den Welpen, nicht wahr?“

Die Angesprochene senkte den Kopf. „Ich schäme mich fast ein bisschen, in solchen Zeiten einen Welpen zur Welt zu bringen. Ich meine – es ist Krieg, oder? Wer garantiert mir, dass das Kleine nicht ohne Eltern aufwächst? Du weißt, wie es Kôgyoku ergangen ist...“

Kôgyoku, das jüngste Mitglied des Rudels. Er war noch ein Welpe, doch er hatte keine Eltern mehr. Das ganze Rudel hatte ihn aufgezogen, aber... Er war immer etwas seltsam gewesen. Zu ernst, zu abweisend, zu... erwachsen. Er war auf eine Art vernünftig und intelligent, wie es kein Kind jemals sein sollte.

„Ich hab nichts gegen Welpen, echt! Aber sieh mal... ich kann's mir nicht leisten, verstehst du? Ich weiß doch auch gar nicht, wie ich mit so einem kleinen, widerspenstigem Vieh umgehen soll.“

„Ach komm schon! Die ersten paar Jahrzehnte bleibt er sowieso in seiner wahren Gestalt, und da ist die Pflege gar nicht so schwer. Und danach kannst du dir ja auch vom Rudel helfen lsssen. Und wenn es ganz schlimm wird...“, murmelte sie.

„Was dann?“

„Naja, wenn es dich beruhigt... dann werd' ich Pate für dein Kind, okay?“, schlug sie lächelnd vor.

„Pate? Was ist das?“ Nun war es Kigiyakana, die das Fragezeichengesicht machte.

„Nun, das ist jemand, der sich um das Kind kümmert, wenn weder Eltern noch Verwandte da sind, um das zu tun. Da ich ja Prinzessin bin, könnte ich ihm sicher eine gute Aubildung gewährleisten. Ich würde ihn wie mein eigenes Kind behandeln... Und wenn ich Glück habe und ewig alleinstehend bleibe, dann habt ihr eben da euren neuen Lord. Vorausgesetzt, er erklärt sich bereit, nach ein paar Jahrtausenden... - Ah, aber davon werd' ich ihm abraten.“

„Das... Das hört ich gut an. Es wäre toll, wenn du mir diese Last von den Schultern nimmst. Dann weiß ich, dass da jemand ist, wenn.. wenn ich nicht mehr sein sollte. Immerhin, wenn ich den Welpen nur Rakuna überlasse, wird er noch größenwahnsinnig!“ Sie kicherte. „Dieser Brauch stammt doch von den Menschen, nicht wahr? Ha, er wird der erste Welpe in der Geschichte sein, der eine Patin hat! Eine Adoptivmutter von Geburt an... sein Papi wird sich wundern. Entscheiden werde ich ihn in dem Punkt nicht lassen, der wird einfach nicht gefragt“, lachte Kigiyakana.

„Übrigens, weiß Rakuna schon von seinem Glück?“, fragte sie hinterhältig grinsend.

„Du spinnst wohl?! Das war doch der zweite Grund, warum ich in deine Leibwache eingetreten bin! Ich werd' dem doch nicht jetzt schon unter die Nase binden, dass er Erfolg hatte! Das war es doch nur, was er erreichen wollte...“, erwiderte sie zornig.

„Aber bei eurer nächsten Begegnung könnte es durchaus schon sein, dass man es riechen kann...“, warf die Prinzessin ein.

„Bei 'unserer nächsten Begegnung', werde ich Rakuna gründlich den Kopf waschen! Dieses schwanzgesteuerte Kleinhirn ist nicht mehr wert als ein Haufen Katzenscheiße! Der Welpe wird schon ohne seinen Papa zurecht kommen und wenn ich Glück habe, ist es ja ein Mädchen...“ Da war sie wieder, die energiegeladene Kigiyakana, die sie kannte!

„Weißt du, das zwischen euch hört sich echt an wie wahre Liebe!“, lachte Kuraifaia.

„Oh, du!“ Jetzt war Kigiyakana, die aufsprang und die noch immer lachende Kuraifaia zu Boden stieß.

„Sag das noch mal und ich verpasse dir einen wunderschönen Bluterguss in dein ach so fürstliches Gesicht, Prinzessin!“

Die 'Prinzessin' fing den Schlag ab und beendete die kleine Rauferei, indem sie sich aufsetzte.

„Pass auf, ich wünsch dir, dass du bei deiner nächsten Hitze von einem richtig hässlichen Kerl angefallen wirst!“, knurrte die Leibwächterin böse.

Die so Verfluchte grinste nur munter. „Vergiss es, ich werde nicht so hilflos sein.“

„Warum nicht?“

„Ganz einfach: Ich habe meinen Gefährten schon gefunden“, meinte sie überzeugt, doch innerlich lief ihr ein Schauer über den Rücken.“Wie meinst du das?“ Ihre Freundin machte große Augen.

„Naja, ich bin bereits verlobt und da sich dieser Kerl aus dem Staub gemacht hat, brauch ich weder ihn, noch irgendjemand andern zu fürchten. Aber...“, Plötzlich wurde ihr Blick wieder ernst, fast traurig, „irgendwann wird die Verlobung wohl gewaltsam und ohne die jeweilige Zustimmung – schließlich hab ich keine Ahnung, wo er ist – gebrochen werden, damit ich... für politische Zwecke einen anderen Mann erwählen kann...“ Einerseits war sie froh über die Sache mit der Hitze, würde sie sich in dieser Zeit doch besser unter Kontrolle haben als die meisten. Zudem hatte sie noch nie eine Hitze, waren die letzten doch in eine Zeit gefallen, in der ihre Kräfte versiegelt waren und somit nicht wirksam. Andererseits stieß sie die Vorstellung, eine Mann zu heiraten, den sie vielleicht seit gut einer Woche kennen würde, auch noch gehörig ab.

„Du... Du bist noch so eine, die an echte Liebe glaubt, nicht wahr?“, fragte Kigiyakana

„Ah... ja, so könnte man es nennen“, war die Antwort.

„Vergiss es.“ Die Youkai bekam wieder diesen seltenen, aber ernsten Ausdruck in den Augen, „Nicht wir Frauen bestimmen, wer unser Gefährte wird. Es basiert letztendlich alles auf Glück. Wenn wir Pech haben, kriegen wir einen brutalen, hässlichen Kleindämon. Wenn wir Glück haben, einen gutaussehenden, mächtigen Youkai. Allein schon wenn es ein Hundedämon ist, können wir froh sein. Sollte uns dieser dann auch noch lieben und sich keine weiteren Frauen holen, haben wir wirklich schon unverschämtes Glück. Aber das heißt nicht, dass wir ebensolche Gefühlte für ihn empfinden müssen. Wenn wir es doch tun, werden sie wiederum nicht erwidert. Der Fall, den du dir wünscht... den gibt es so oft wie Fische in der Wüste.“

„Ich weiß, dass man sich bei ein wenig gegenseitiger Zuneigung schon glücklich schätzen kann, vor allem in meinem Stand. Aber trotzdem... Weißt du, mein früherer Verlobter hat mich geliebt. Und... ich... Aber das ist Vergangenheit und ich habe damit abgeschlossen.“, Sie zuckte mit den Schultern, „Es sollte wohl einfach nicht sein.“

„Du... Du irrst dich“, meinte Kigiyakana auf einmal.

„Was?“

„Du hast noch nicht damit abgeschlossen“, meinte sie fest und sah ihr dabei ins Gesicht.

„Woher willst du das wissen?“

„Ich habe es von Anfang an gespürt, als du in unser Rudel gekommen bist. Du trägst einen großen Schmerz mit dir rum... Du hast ein Problem, welches du nicht bewältigen kannst. Eine Traurigkeit... Du konntest sie nicht loswerden und du wärst auch bestimmt daran zerbrochen. Aber es muss irgendwas passiert sein, was deine Instinkte geweckt hat. Dein Youki hat reagiert... Es hat diese Gefühle tief in dir eingeschlossen, hält sie gefangen und versiegelt. Aber das Siegel ist undicht und manchmal strömen die Gefühle heraus... nicht wahr?“ Dieser Blick... Keine Spur von Sarkasmus.

„Woher weißt du das?“, fragte Kuraifaia und wusste instinktiv, dass es wahr war. Kurz nach Sesshoumarus Zurückweisung war ihr Youki erwacht, hatte sie in einen Dämon verwandelt. Es mochte gut möglich sein, dass ihre dämonische Energie sie vor dem Zusammenbruch bewahren wollte und selbstständig gehandelt hatte. Das würde auch erklären, warum sie doch so relativ schnell über seinen Verlust hinweg gekommen war.

„Es ist uralte Magie... Ich kenne mich da ein wenig aus. Ein Schutzmechanismus... den man selbst nicht kontrollieren kann. Du liebst diesen Kerl, nicht wahr? Aber aus irgendeinem Grund konntet ihr nicht zusammen sein, vielleicht weißt du den Grund nicht einmal selbst und ich will ihn jetzt auch gar nicht hören. Ich möchte dich lediglich warnen. Du solltest so etwas wie ein Training anfangen, tiefe Meditation ist am besten. Versuche dieses Gift in dir loszuwerden. Setze dich mit den Problemen auseinander, auch wenn es weh tut, die alten Wunden wieder aufzubrechen. Stell es dir wie eine eitrige Verletzung vor. Du musst den Störenfried aus deinem Herzen herausschneiden, bevor du daran zugrunde gehst. Aber... Lass dir Zeit bis nach dem Krieg. Sonst fehlt dir ohnehin die nötige Konzentration. So etwas braucht Zeit... Viel Zeit. Allerdings solltet du wissen, dass in diesem besonderen Fall - schließlich seit ihr noch immer verlobt - sofern dein Geliebter nicht tot ist – alle Arbeit umsonst sein wird, solltest du ihn nochmal treffen. Dann werden alle deine Gefühle von Neuem erwachen. Glaub mir, hätte dein Youki nicht reagiert, wärst du jetzt ein jammerndes Häufchen Elend, das sich nach seinem Gefährten verzehrt... Vorausgesetzt, du hättest noch nicht Selbstmord begangen. Das wäre der normale Verlauf: Kein Hundedämon kann mehr als ein paar Jahre ohne den Gefährten leben. Was glaubst du sonst, warum der Eine dem Anderen manchmal in den Tod folgt? Natürlich nur in den seltenen Ausnahmen, in denen eben solche Liebe vorherrscht...“

Das war so ziemlich die längste Ansprache, die Kuraifaia jemals von ihr gehört hatte...

„Eigentlich hatte ich vor, ihn bei unsere nächsten Begegnung – sollte diese jemals kommen – einfach zu töten...“

Kigiyakana schüttelte den Kopf. „Das würde es nur noch schlimmer machen. Wenn du dich nicht vorher mit ihm aussprichst, kann selbst dein Youki nicht die ganzen Schuldgefühle von dir fern halten. Am besten ist es, du vermeidest einen Kampf mit ihm.“ Jetzt lächelte sie wieder, „Ich hoffe für dich, dass dein Geliebter keine weißen Haare hat!“

Sie sah ihre Freundin schief an. „Wieso?

Kigiyakana lachte. „Weißt du das denn nicht? Alle Westler haben weiße Haare!“
 

XxX
 

Ich denke, dass nach diesem Kapitel einige Erklärungen notwendig sind und ich werde mich bemühen, sie alle in das nächste Kapitel zu quetschen. Also, stellt schön viele Fragen!

Was die Sache mit Makotoko angeht so hoffe ich, dass ihr heraus gefunden habt was da genau passiert ist. Es waren ja nun genug Hinweise da. Wenn ihr es dennoch nicht wisst, auch nicht so schlimm. Ihr könnt euch ja trotzdem mal versuchen und einfach ins blaue hinein raten. Vielleicht liegt ihr ja richtig! Ich hör mir gerne all eure Vorschläge an.

Übrigens: *Umfrage mach* findet ihr es gut, bzw. würdet ihr es gut finden, das/wenn Makotoko stirbt? Mögt ihr den Charakter oder könnt ihr ihn nicht leiden? Was ist mit Keiushiro?

Ich habe versucht klarzustellen, dass es hier kein 'Gut' und 'Böse' gibt. Es sind verschiedene Partein, von denen auf die eine oder andere Weise jeder recht hat.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  cindy-18
2013-09-24T19:16:51+00:00 24.09.2013 21:16
tollig
Von: abgemeldet
2008-06-17T14:55:09+00:00 17.06.2008 16:55
Hallo *wild wink*
Ja jetzt schreib ich immer ganz viele Kommis ^^, bin ja kein schwarzleser mehr X3.
Hab mich sehr über die Ens gefreut, DANKE.

Zum Kap:
Also es war mal wieder sehr Nervenaufreiben! Und MEGA spannend ^^.
Ich musste fast weinen als ich das mit Mako und Toko erfahren habe Q____Q.
Ich wäre nich darauf gekommen das die beiden Bruder sind o.O.
hast du echt super gemacht.
Und jetzt versteh ich das auch warum Anis ihn immer mit Ihr angesprochen hat.
Aber Anis Schwester hat im Moment auch einpaar Hohenflüge,oder?
Ich hoffe nicht das sie vergisst, das ihre Geschwister im Süden sind und dort kämpfen (wegen den Gassen).
Zum glück liebt Anis Sessy noch und er sie auch ^___^, hoffe die treffen sich echt schon früher und verhindert den Krieg *träumt*

hehe, freu mich aufs nächste Kap
lg. <3 Mira
Von: abgemeldet
2008-06-10T19:29:33+00:00 10.06.2008 21:29
ui...du hast recht, es wirft viele fragen auf.aber es war prima^^
langsam wird ihr bestimmt klar, auf wessen seite ihr verlobter steht...das wird noch ganz übel oder
lg
Von:  nivana
2008-06-08T12:23:12+00:00 08.06.2008 14:23
Tja, falls sie sich entschlossen haben sollte nach einem Mann mit weißen Haaren zu suchen .... nun, es wäre wie bei einer google-suche .... tausende ergebnisse und es ist extrem schwierig das passende rauszusuchen ^_^

naja, auf alle fälle gefällt mir ihre freundin ^-^ wie die über den typen redet, echt genial ... zu schade, dass solche dinge ja wirklich oft genug passiert sind ........ auf alle fälle sollte unser paar sich endlich mal treffen!


nivana
Von:  Thuja
2008-06-08T11:14:12+00:00 08.06.2008 13:14
also dann mach dich schon mal auf mein Kommentar gefasst. Hab mal wieder soviele Gedanke die ich aufschreiben will.
Also das Kapitel war natürlich wieder der Hammer. Es gibt keine Stelle die einen nicht mitreißt
jeder Handlungsstrang hat seine Eigenheiten, ist für genommen schon interessant genug
dein Ausdruck haut mich natürlich auch jedesmal um. Deswegen kann ich gar nichts groß über ihn sagen, und tob mich stattdessen am Inhalt aus

fang wir bei Sess an
Na zum Glück hat der sich wieder ein wenig gefangen. War ja schlimmer als die Pubertät. ^^
hoffe er bleibt erstmal so und kriegt nicht bald wieder die nächste Krise
irre genial und wieder mal sehr überraschend war das Bündnisangebot der zwei anderen Stämme. Das du auf Naraku zurückgreifst, zeigt wie gut die Story durchdacht ist. Dabei ist die Fanfic schon so irre lang und trotzdem wirkt noch alles sehr schlüssig. Wenn ich mir bewusst mache, wie sehr sich alles geändert hat von den ersten Kapitel zu jetzt, dann hat man das Gefühl, das Werk ist so episch, dass es ein neues Leben erschafft.


so jetzt zu Anis.
"Flasche Auslachen aufmach"
"merk das es falsche Flasche ist"
"schnell wieder zuschraub"
"Flasche Mitleid raushol"
O00000000hh.
Soviel Lernen. Da würd ich nicht mit ihr Tauschen wollen. Aber mir scheint es, dass sie ihre Sache trotzdem wunderbar macht.
der Ball ist für sie ganz klar ne Totur. Ich glaub, da lässt sie sich lieber foltern. Und dann muss die Arme auch noch Fleisch Essen.
Aber sie hat ja nicht das erste Mal Fleisch im Magen. Immerhin hatte sie auch schon Schmetterlinge im Bauch ^^
(war nur ein Witz)
die anderen Dämonen dort hätten aber echt blöd geguckt, hätten die gemerkt, das Anis Vegetarier ist. Zumal Vegetarier ihren Essen ja das Essen wegessen :D

aber jetzt zu mal zu dem 3 Handlungsstrang. Makotoko. Meine Vermutung. Sein Hund ist gestorben. Sie haben sozusagen die selbe Gestalt angenommen
Im übrigen großartig wie du es hinbekommen hast, das beide Seiten liebn/böse wirken. Das ist echt schwer. Zumal ich zeitweise sogar mitleid mit dem Fürsten-typ hatte. Bin trotzdem für Makotoko. Ich wollt dir am Anfang schon schreiben, wie scheiße ich es find, dass er gestorben ist. Aber zum Glück hab ich mich geirrt. Da hast du deine LEser geschickt getäuscht
Der Kampf war wieder sehr nahe an den leser gebracht.
(aber falls der gestorbene jetzt wirklich der Hund war, hät ich ein paar Fehler die mir aufgefallen sind)

also alles in allem hat alles quadratisch, praktisch und sehr gut gepasst und es war ein echtes Lesevergnügen

man schreibt sich

ach ja wegen dem Kommentar von Corchen:
Ich finde es logisch das sie Anführerin geworden ist. Erstens überzeugt sie ja durch ihre Stärke und zu ihren Charaktereigenschaften gehört meiner Meinung nach nicht nur Intelligenz, sondern auch das Potential zu führen. Sie kann gut andere nach ihrer Pfeife tanzen lassen.

glg
Von:  -Fluffy-
2008-06-08T08:01:00+00:00 08.06.2008 10:01
Wow, ist wieder ganz schön was los bei dir. Schade, das Makotoko schon den Löffel abgegeben hat. Irgendwie fand ich ihn doch amüsant. Ja und Anis, wie wird sie wohl reagieren, wenn sie nun erfährt, wer Sess wirklich ist. so einfach stelle ich mir dies für die beiden nicht vor. Zumindest ist Sess nun wieder auf dem Damm und fit, wie ein Turnschuh. Ob aber Vögel und Schlangen die richtigen Verbündeten sind, ich weis nicht.
Auf das nachfolgende Kapitel bin ich echt gespannt.

*Knuff/Knuddel*, das Fluffel
Von: abgemeldet
2008-06-07T21:42:15+00:00 07.06.2008 23:42
Ich stell mir lebhaft vor... raum gefüllt mit allen dämonen die anis haben wollen und der rutscht raus das sie mit sessy ihrem FEIND verlobt ist^^ *lach* Ich freu mich schon riesig aufs nächste kappi

ach und das mit Makoto, als der "gestorben" ist hab ich mich fast mit meinen eigenen tränen ersäuft, schreibt nie wieder sooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo etwas trauriges*snief* ich hab echt nem Wasserfall konkurenz gemacht... aber kann es sein das der Hund gestorben ist ider Makoto rächt????

Ich freu mich aufs nächste kapi deine gupi *knuddel*
Von: abgemeldet
2008-06-07T19:01:56+00:00 07.06.2008 21:01
hallo ^.^

ich muss mich outen, ich war ein schwarz leser bis ich mich bei animexx angemeldet habe.... ja und dann hab ich deine ff nicht mehr gefunden T.T
aber jetzt hab ich sie gefunden und nur bei den letzten Kommis geschrieben *bitte nicht verhauen* V.V

so zu allererst
Nein Makotoko soll nicht sterben T.T, ne ich fand es war nicht neutral ich hab Makotokos Gegner (sorry der Name fällt mir nicht ein ) schon als böse entfunden eben weil ich vorher gelesen hatte was er eigenlich alles geplant hat ... naja das war jetzt meine Meinung
zur story:
Mal wieder klasse
am besten fand ich es am ende als Anis erfahren hat das ihre Gefühle wieder hochkommen werden sobald sie ihn begenet .... naja das wird dann wohl kein guter zeitpunkt sein so mitten im schlachtfeld ^.^

ok das wars jetzt erstmal
würde mich sehr freuen wenn ich bescheid kriegen würde wann es weiter geht
lg. die Mira
Von: abgemeldet
2008-06-07T18:45:57+00:00 07.06.2008 20:45
Klasse Kap^^
Das mit Makoto.... Es ist wirklich seltsam.
Erst denkt er darüber nach, dass es ein guter Tag ist um zu sterben, dann "stirbt" er offiziell und kurze Zeit später ist er wieder da und bringt seinen Gegner mehr oder weniger wahnsinnig wirkend um. Klar meint er, er hät einen "Ersatz" für den Kampf benutzt, aber für diesen "Ersatz" sind die Gefühle schon ziemlich echt und autentisch rüber gekommen.... Außerdem hat Makotos "Ersatz" sein gesamtes Youki verbraten. Wie also kann Makoto an einen Ersatz für ihn kommen, der genauso viel Enrgie hat wie er?
Und der ehemalige Prinz des Südens ist ja scheinbar auch nur noch ein Krüppel, dem in naher Zukunft mehrere Gliedmaßen abfaulen werden, bzw. schon abgefault sind. Wenn du mich fragst, dann sollten der frühere Prinz des Südens sowie Makoto sterben. Zum einen denk ich mal, dass ein verräterischer Krüppel(alias: Prinz des Südens) und ein plötzlich wahnsinnig gewordener, irgendwie unsterblick erscheinender Makoto nicht wirklich in die Geschichte passen würden, oder?
Aber das mit den weder absolut bösen noch absolut guten Charakteren ist dir echt gut gelungen^^ Auch, wenn du bei dem ehem. Prinz des Südens im Falle seines Todes erst im letzten Augenblick noch die Kurve gekriegt hast^^
So und nun mal zu Anis und Sess. Also, ich hab ein ganz schlechtes Gefühl, was Sess betrifft. Er benimmt sich wirklich komisch, wenn er sich schon Chiaki als eine Art Psychater-Ersatz nimmt. Ich hoff, der fängt sich wieder^^ Und Anis dürfte ja auch bald erfahren, "wer" Sesshoumaru wirklich ist. Immerhin dürfte sie bald Lady des Südens sein und als Solche müsste sie mindestens den Namen des Anführers der westlichen Hundeyoukai kennen, nicht wahr?XD
Ok, zuletzt noch n bissl was zu Mitsaru(?). Bei ihr wundert's mich so n bissl, dass sie schon fast zur Anführerin dieser Spezialeinheit geworden ist. Immerhin ist sie 1ens eine Frau, was in dieser Zeit ein ziemliches Handycap war, 2ens ist sie eine Fremde und obwohl sie offiziell im Westen aufgenommen wurde, heißt das noch lange nicht, dass ist alle vertrauen und 3ens kommt es bei einem/r Anführer/in nicht nur auf Stärke sondern auch auf taktisches Geschick sowie auf gute Führungsqualitäten an und in so was braucht man, meiner Meinung nach, Erfahrung. Soweit ich das Verstanden hab, hat Mitsaru aber keinerlei Erfahrung in solchen Dingen, oder? Nya, vielelicht irre ich mich auch etwas in der Angelegenheit^^
So, zum Abschluss meines(etwas längerem) Kommies sag ich aber noch einmal, dass mir das Kap wirklich klasse gefallen hat und das ich versuchen werde, ab jetzt wirklich regelmäßig zu lesen^^ Jetzt sind ja bald Ferien, da dürft ich das schaffenXD
Freu mich schon auf dein nächstes Kap^^
Bye,
_Corchen_
Von:  Somi
2008-06-07T17:27:14+00:00 07.06.2008 19:27
klasse kapi
ich bin gespannt was noch so passieren wird
mach weiter so *anfeuer*
bye *knuddel*

Somi


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