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Gefangen in der Dunkelheit

ohne Fluchtweg in einer fremden Welt
von

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Rückschlag

Immer wieder schweife ich in Gedanken zurück in die Vergangenheit. Mehrmals werde ich von der Lehrerin ermahnt, trotzdem kann ich mich nicht fangen. Ich bin regelrecht in meinen Träumen gefangen. Krampfhaft versuche ich mich auf den Unterricht zu konzentrieren, es hilft nichts. Wieder spüre ich den Ellenbogen von Uruha in meiner Seite, wieder holt er mich für wenige Sekunden zurück in die Realität. Mir fallen wieder die Worte ein, die Worte die mich so aus der Bahn geworfen haben.

Als die Lehrerin rein kam wurde ich direkt zum Direktor geschickt. Mit pochendem Herzen stand ich vor seiner Tür, traute mich kaum zu klopfen. Eine Unsicherheit machte sich breit und drohte mich zu ersticken. Als ich schließlich im gegenüber an seinem Schreibtisch saß erreichte die Angst ihren Höhepunkt. Erst hielt er mir lauter Gardinenpredigten und fragte mich aus. Nachdem er endlich realisiert hatte, dass aufgrund meiner Eltern freitags nicht in der Schule gewesen war, schraubte er einen Gang zurück. Dann meinte er meine Klassenlehrerin wird mit mir in der Pause ein Gespräch führen. Und schon war ich entlassen und konnte zurück in die Klasse.

Jetzt warte ich lediglich auf die Pause, mehr nicht. Mich langweilt der Unterricht nur und außerdem fühle ich mich ziemlich müde. Als der Lehrer mal wieder meinen Namen ruft ignoriere ich es. Es ist bestimmt nichts Wichtiges. Uruha stößt mich wieder in die Seite und meint ich soll auf den Flur. Klasse, jetzt soll ich auch noch den Rest der Stunde auf dem Flur verbringen, ich habe bei einer Doppelstunde ja eh nichts Besseres zu tun. Genervt stapfe ich raus und lehne mich an die Wand neben der Tür. Das kann ja noch heiter werden…

Eine gefühlte Ewigkeit später höre ich Schritte. Ausgerechnet meiner Klassenlehrerin fällt es ein jetzt über den Flur zu laufen. Ironie des Schicksals eindeutig!

„Matsumoto-san was machen sie denn hier draußen auf dem Flur?“, fragt sie verwundert nach.

Von einem mit sehr guten Zeugnis hat man so etwas anscheinend nicht erwartet. Leider ändern sich Menschen nun einmal. Ich möchte nicht mehr der Musterschüler von früher sein.

„Sensei hat mich raus geschmissen…“, irgendwie ist mir genau diese Tatsache peinlich.

„Dann hast du jetzt auch sicherlich Zeit für ein Gespräch?“, fragt sie direkt nach.

Nickend schaue ich sie an. Kurz geht sie in den Klassenraum und wenig später befinde ich mich ihr gegenüber sitzend an einem Tisch in einem kleinen Raum.

„Du weißt worum es geht?“, fragt sie mich.

Angedeutet schüttele ich den Kopf. Diesen lasse ich auch gesenkt, denn ich traue mich nicht in ihr Gesicht zu sehen.

„Um deine vielen Fehltage und den einen unentschuldigten“, versucht sie mir zu erklären.

„Die ersten Fehltage da war ich krank. Magen-Darmgrippe und meine Mum meinte damit sollte ich lieber das Bett hüten. Dann war ich ja den einen Tag wieder in der Schule und an dem darauf folgendem bin ich umgezogen. Ich habe es selbst erst am Abend davor erfahren und ich hatte keine Möglichkeit irgendwem noch Bescheid zu geben. Dann war ich halt einen Tag da wo ich früher gewohnt habe und in der Nacht bin ich mit dem Zug zurück hier her. Und seitdem war ich die ganze Zeit in der Wohnung von Uruha-kun“, rechtfertige ich mich direkt.

„Verstehe. Und sonst?“, fragt sie.

Verwirrt starre ich sie an. Was will die Frau von mir wissen?

„Werden solche Vorfälle noch öfters sein?“, sie klingt ziemlich gereizt.

„Iie. Ich habe nicht vor zurück zu meinen Eltern zu gehen“, 7und dieses habe ich mir fest vorgenommen.

„Ich will eher wissen ob du jetzt die Schule ernster nehmen wirst“, ernst schaut sie mich an.

„Hai“, erwidere ich.

Nach etlichen Fragen und Antworten später beendet die Schulglocke dieses Gespräch. Mehr als erleichtert verlasse ich den Raum und gehe zurück in die Klasse. Dort angekommen setze ich mich erst einmal auf meinen Platz und bemerke nebenbei, dass keiner der anderen beiden sich im Raum befindet. Naja, sie werden schon nicht weglaufen sein.

Insgesamt scheinen viele Klassenkameraden nicht da zu sein. Und immer mehr verlassen den Raum. Langsam bekomme ich Panik. Laufen die weg von mir?! Die Klassensprecherin kommt auf mich zu.

„Ruki-kun kommst du nicht mit?“, fragt sie verwundert nach.

„Äh... wohin bitte?“, frage ich höflich nach.

„Wir haben Sport Baka-chan“, meint sie neckend.

„Arigato…?!“, bedanke ich mich für diesen Hinweis.

Völlig perplex schaue ich sie an und stehe auf. Leicht verdattert folge ich ihr. Wieso haben wir heute Sport? Das gibt es doch gar nicht! Wieso weiß ich davon nichts?!

„Ich hoffe Uruha-kun hat dich bisher noch nicht zu sehr genervt“, seufzend geht sie neben mir her.

Kopfschüttelnd gucke ich den Boden an.

„Sähe ihm ähnlich so etwas zu tun. Sag mal wo wohnst du denn jetzt? Als ich dir am Freitag die Hausaufgaben bringen wollte stand euer Haus leer“, soll ich wirklich darauf eine Antwort geben?

„Bei Uruha vorübergehend“, vielleicht auch für immer.

„Gut… Pass auf, dass er nicht an deine Wäsche will!“, warum kann sie noch bei so einer Aussage lächeln?

„Wie meinst du das?“, frage ich sicherheitshalber einfach einmal nach.

„Er hatte zeitweise den Ruf Frauen zu verführen… Naja wenn man Reita Glauben schenken darf“, wieso erzählt Reita solche fiesen Dinge?

Ich muss einmal hart schlucken. Dass sind ja Sachen die ich erfahre… Grauenvoll!

„Hier ist die Umkleide für die Jungs… Richte Uruha mal einen schönen Gruß aus, er soll mir endlich mal das Geld von vor Monaten geben“, bittet sie mich.

„Hai. Arigato“, bedanke ich mich.

Mit einer leichten Verbeugung verabschiede mich und husche in die Umkleide.

„Da bist du ja Ruki. Wo hast du gesteckt?“, erkundigt sich Uruha direkt.

„Wieso hast du mir nicht gesagt, dass wir Sport haben?“, erwidere ich vorwurfsvoll.

„Du könntest ja auch mal zum Vertretungsplan am Schwarzen Brett gehen und nach gucken“, und direkt geht er auf Gegenangriff.

„Ich weiß gar nicht wo das ist“, mir wurde ja schließlich nicht die Schule gezeigt!

„Dann frag es nächste Mal einfach“, woher hätte ich wissen sollen, dass eine Stunde ausfällt?

Die Tränen am unterdrücken wende ich den Blick ab.

„Duhu Uruha?“, und jetzt vom Thema ablenken.

„Hai Ruki?“, er klingt wieder ganz normal.

„Wo ist Reita?“, frage ich nach.

„Gute Frage… Weg“, das sehe ich auch.

„Und ich soll dir sagen du sollst der Klassensprecherin endlich das Geld geben“, übermittle ich die Nachricht.

„Das kann sie sich sonst wo erbetteln, aber nicht bei mir“, faucht mich Uruha an.

Mit einem fragenden Gesichtsausdruck sehe ich ihn.

„Schon gut. Kannst du überhaupt Sport mitmachen?“, fragt er mich besorgt.

„Geht schon denke ich“, solange die Wunden nicht aufplatzen.

„Wenn nicht dann schwänzt du einfach. Er kennt dich noch gar nicht also würde es ihm nicht auffallen. Letztes Mal ist es ihm auch nicht aufgefallen“, schlägt mir der Dunkelblonde vor.

„Aber man kann doch nicht einfach schwänzen“, erwidere ich.

„Natürlich kann man das. Ruki wie unschuldig bist du?“, fragt er verblüfft nach.

„Mehr als du“, brummele ich verlegen.

„Was soll das heißen?“, fragt er verärgert nach.

„Das ich nicht auf solche Gedanken wie du komme“, erläutere ich meine vorherige Aussage.

„Da merkt man mal die gute Erziehung“, wurdest du etwa nie so erzogen?

Ich lächle ihn bitter an.

„Hast du Ärger bekommen?“, löchert er mich weiterhin.

Kopfschüttelnd setze ich mich neben ihn auf die Bank.

„Du hast unsere Klassenlehrerin ziemlich geschockt… Das ausgerechnet du auf dem Flur landest“, ein leises Lachen entweicht ihm, „Okay mich hat dein Verhalten auch verwundert und dass du dann einfach gegangen bist. Jeder andere hätte protestiert…“

Pünktlich zum Gong folge ich Uruha nach draußen auf den Basketballplatz. Es dauert auch nicht lange bis die Mannschaften vom Lehrer eingeteilt werden. Letztendlich befinde ich mich mit Uruha und Reita in einer Gruppe. Ich habe mir vorgenommen mich zurückzuhalten um meinen Rücken etwas zu schonen. Also stehe ich etwas abseits und sicher vom Geschehen und schaue den anderen bei der Balljagd zu. Verträumt schaue ich vor mich hin und verliere mich wieder in dem Labyrinth meiner Gedanken.

Ich drehe meinen Kopf und sehe erschrocken die anderen an, die nach mir rufen. Im letzten Moment sehe ich noch den Ball der in rasender Geschwindigkeit auf mich zugeflogen kommt. Ich versuche auszuweichen, aber der Ball scheint mir zu folgen. Mit voller Wucht knallt er gegen meinen Kopf und ich fliege rückwärts auf den Boden. Alles um mich herum wird schwarz…

Ich nehme leise Stimmen wahr. In meinem Kopf hämmert und pocht es. Naja, wenigstens befinde ich mich jetzt auf einer weichen Unterlage, was auch meinem Rücken zu gute kommt. Als ich die Augen öffne nehme ich anfangs alles nur schemenhaft wahr, bis die Sicht wieder schärfer wird.

„Ruki? Keine Angst. Es ist alles in Ordnung“, flüstert Uruha.

Er legt wieder einen kalten, nassen Lappen auf meine Stirn.

„Hörst du mich?“, fragt er wieder flüsternd.

„Hai…“, murmele ich ganz leise.

„Sind die Schmerzen sehr stark?“, es pocht unangenehm, wenn er redet.

„Hai“, gebe ich klein laut zu.

„Warte ich hol den Lehrer“, blinzelnd versuche ich meinen Blick auf ihn zu richten.

„Iie… Bitte nicht“, flehe ich ihn an.

Mir ist richtig übel. Überall pocht es und pulsiert schmerzhaft. Ich bin froh, dass es nicht sehr hell ist. Auch das wenige Licht im Raum bereitet mir Schmerzen.

„Warum nicht?“, immer noch redet er sehr leise.

„Darum… Wo bin ich?“, ich erinnere mich gar nicht an diesen Raum.

„Krankenzimmer… Schon seit über 2 Stunden. Du weißt noch was passiert ist?“, ich denke schon.

Ich nicke nur angedeutet. Meine Hände kralle ich in die Bettdecke. Die Schmerzen sind richtig unangenehm.

„Gut… Du hast lediglich ein paar wenige Beulen. Hätte viel schlimmer kommen können“, lächelnd streicht er mir langsam über den Kopf, „Heute ist einfach nicht dein Tag.“

Ich nehme den Lappen von der Stirn und setze mich auf.

„Der Lehrer hat auch deinen Rücken angeguckt… Und den Verband gewechselt… Auch an deinem Arm, weil der Verband ziemlich voll Blut war“, traurig fixierst du mich mit deinen Augen.

Ich reiße meine Augen weit auf. Wenn er die Wunden gesehen hat, was denkt er jetzt von mir? Was wird das jetzt für Folgen für mich haben? Es soll doch niemand wissen was passiert ist. Unweigerlich wissen es jetzt viele, viel zu viele.

„Ruki!“, er legt einen Arm um mich und ich schlage diesen direkt weg.

„Warte… Bleib einfach hier sitzen und bleib ruhig. Hai?“, bittet mich Uruha.

Ich muss mehrmals schlucken und doch schaffe ich es nicht die aufkeimende Übelkeit zu verdrängen. Uruha steht schnell auf und rennt aus der Tür.

Kurze Zeit später kommt statt ihm Reita hinein.

„Ruki?“, fragt er mich.

Ich schaue ihn ängstlich an. Langsam kommt er auf mich zu und streicht mir beruhigend über den Rücken. Stumme Tränen fließen mir über die Wangen.

„Willst du nach Hause?“, ich nicke leicht, „Warte ich sag dem Lehrer Bescheid.“

Und weg ist er.

Ich bin schwach. Ich halte diese verdammte menschliche Nähe nicht aus. Sie macht mir nur immer wieder bewusst was ich all die Jahre gehabt haben könnte. Sie führt mir immer wieder vor Augen was das Leben ist, das ich im Grunde noch nie gelebt habe. Auch wenn die Tränen verstummen, die Schmerzen bleiben. Jedoch bemerkt niemand meine unendlichen Schmerzen. Meine Augen sind leer, sie strahlen kein Leben aus. Sie sind tot wie mir immer wieder gesagt wurde, so verdammt tot. Ich fühle mich wie eine leere Batterie. Seit Wochen habe ich kaum noch Kraft jeden Tag aufzustehen, mir den Alltag anzutun. Es ist zu viel. Die letzten Tropfen haben das Fass zum überlaufen gebracht, es gibt keine Rettung mehr. Ich stehe verlassen im Regen meiner geweinten Tränen. Es ist sinnlos weiterzumachen…

„Ruki?! Geht’s dir nicht gut?“, fragt mich der Blonde besorgt.

„Reita… Bitte lass mich etwas alleine ok?“, bitte ich ihn.

„Ano wieso willst du schon wieder allein sein?“, fragt er verwirrt nach.

„Darum… Bitte“, ich weiß es doch selbst nicht.

Ich kann lediglich diese ganzen Heuchler nicht mehr ertragen. Im Endeffekt ist man sich selbst am nächsten, wenn es hart auf hart kommt.

„Du Ruki, ich glaube die Einsamkeit würde dir nur noch mehr weh tun“, bittend schaut mich Reita an.

„Bitte Reita“, flehe ich.

„Da hilft auch kein bitten. Und wenn es wegen den ganzen Wunden und Narben ist, es wird keiner Fragen stellen. Du brauchst dir ehrlich keine Gedanken darum zu machen. Gleich gehen wir zu Uruha nach Hause, dann kannst du ja etwas schlafen. Aber mach dich doch jetzt nicht verrückt, das bringt ehrlich nichts“, ich will mich ja auch gar nicht verrückt machen.

„Können wir etwas raus?“, vielleicht hilft mir ja etwas frische Luft.

„Klar können wir das“, lächelnd geht er zur Tür.

Ich stehe leicht wankend auf, schaffe es aber meinen Gang zu sichern und folge Reita auf den Schulhof.

„Aber wir bleiben nicht lange, in Ordnung?“, meint Reita plötzlich.

„Wieso nicht?“, ich will eigentlich gar nicht mehr rein gehen.

„Darum halt“, warum kannst du mir keine vernünftige Antwort geben?

„Seit ihr böse?“, immerhin haben sie die Narben und frischen Wunden an meinen Armen gesehen.

„Etwas, aber mach dir keine Gedanken darum. Bitte spreche es nächste Mal mit uns darüber bevor du zu solchen Mitteln greifst, ok?“, bittet er mich.

Nickend antworte ich.

Ein eisiger Wind beginnt die Blätter über den Schulhof tanzen zu lassen. Unweigerlich fange ich an zu zittern, da ich nicht gerade für so ein Wetter bekleidet bin. Schweigend stehend wir eine lange Zeit nebeneinander. Ich versuche die Gedanken zu verdrängen, ich will nicht dass er merkt wie schlecht es mir wirklich geht.

Mein Blick schweift über den ganzen Platz, es ist das erste Mal. Er sieht anders aus wie der an meiner alten Schule, ganz anders. Er ist viel offener, übersichtlicher. Man hat nicht so viele Ecken um sich zu verstecken. Er ist größer, da er bestimmt mehr genutzt wird. Die einzelnen Spielfelder grenzen an, sowie auch die Turnhalle.

Bei uns konnte man früher einfach unbemerkt Dinge treiben. Wenn es einer mitbekam, dann hat dieser einfach weg geschaut. Immerhin gehen die Angelegenheiten eines anderen niemanden etwas an.

Die Kopfschmerzen fangen an mir auf die Nerven zu gehen, außerdem scheinen sie immer schlimmer werden zu wollen.

„Reita ich glaub ich geh lieber alleine nach Hause“, ich will nur noch schlafen.

„Wieso?“, wieso wohl?

„Wegen den Kopfschmerzen, brauche Ruhe“, meine ich knapp angebunden.

„Nachher passiert noch etwas“, was soll den schon passieren?

„Ich werde schon aufpassen. Der Weg ist ja nicht allzu lange wenn ich durch den Park gehe“, auf jeden Fall meint Uruha dieses.

„Hast du deinen Schlüssel?“, fragt er direkt.

Wieder nicke ich nur als Antwort. Mit einem Lächeln auf meinen Lippen verabschiede ich mich von ihm. Ist dieses doch die Ruhe und Einsamkeit die ich erhoffe um mich wieder etwas zu beruhigen.

Ich überquere die Straße und vermeide es den kürzeren Weg an der stark befahrenen Straße zu nehmen. Bis zum Park erreicht mich kaum ein Laut außer Vogelzwitschern.

Ein Tier zu sein ist bestimmt einfach. Seinen Instinkten folgen und die menschlichen Schmerzen der Seele nicht kennen. In den Tag hinein leben ohne sich darum kümmern zu müssen was Morgen ist. Denn es ist egal, man muss nichts erreichen, man muss sich nichts beweisen. Wenn man es geschafft hat Nachkommen zu zeugen kann man sterben, so einfach ist das. Man hat Feinde, aber dieses zählt kaum…

Arme umschlingen mich von hinten und halten mich fest. Ängstlich drehe ich den Kopf und sehe Personen aus meinem früheren Leben. Panik macht sich breit, ich versuche mich loszureißen, bringe mein Gegenüber damit nur zum lachen. Ein weiterer kommt und hilft dem anderen mich festzuhalten. Ein dritter kommt, beginnt mit provozierenden Sprüchen, doch sie lassen mich kalt. Er greift zu Anderen Maßnahmen, endlich wissend dass er mit seinen Sprüchen bei mir nicht weiter kommt.

Eine Faust trifft mein Gesicht immer und immer wieder. Ich versuche mich zu wehren, aber meine Hände werden festgehalten, genau wie meine Beine. Ich will schreien, aber kein Ton entweicht meinen Lippen. Erbarmungslos schlägt er auf mich ein. Er, mein Begleiter vor langer Zeit. Ich presse die Augen zusammen, spüre deutlich wie das Blut meine Kehle hinab fließt. Mehrmals spüre ich wie sein Knie meinen Bauch berührt. Ich spüre die Schmerzen kaum noch, zu sehr bin ich von diesem Schwindelgefühl eingenommen. Immer wieder verliere ich das Bewusstsein, doch es kehrt zurück. Bis ich auf einmal gar nichts mehr spüre.

Ich öffne die Augen, sehe mich kurz um und stehe wankend auf. Die alleinige Angst treibt mich dazu meine Kräfte zu sammeln und zurück zu Uruha zu rennen. Ich weiß nicht wie ich letztendlich geschafft habe, aber als mir ein besorgter Uruha die Tür öffnet erfüllt mich eine unendliche Erleichterung. Plötzlich macht sich aber wieder alles bemerkbar und in mir steigt die Übelkeit auf. Ich dränge mich schnell an Uruha vorbei und renne ins Badezimmer wo ich direkt die Tür hinter mir abschließe. Erschöpft breche ich auf dem Teppich zusammen.

Immer wieder ruft er meinen Namen, ich bin zu schwach zum antworten. Schmerzhaft dringen immer wieder die Bilder vor mein Auge. Ich vor ein paar Tagen mit einem Messer, hier sitzend. Wohl wissend das ein falscher Schnitt alles beenden würde. In Gedanken fahre ich wieder mit dem Messer meinen Arm entlang, immer wieder. Der Blutstrom ist noch zu deutlich vor meinen Augen. Die Erinnerungen treiben Ströme an Tränen über mein Gesicht. Wellen voll Schmerz durchfahren meinen Körper. Immer wieder verkrampft er sich, immer wieder versuche ich mich zu beruhigen. Sinnlos wie es erscheint, denn jedes Mal wird es schlimmer.

Längst vergangene Taten, zu Hause das gleiche Szenario. Mit dem gleichen Messer sitzend im Badezimmer, meinen Arm am traktieren. Immer nur ein Schnitt, ein Schnitt mit neuer Geschichte. Damals waren keine Tränen dabei, nur ein bitteres Lächeln. Denn ich wusste, er würde mir meine anderen Schmerzen nehmen. Er würde mir meine seelischen Qualen in den Arm verbannen, sie aus meinen Gedanken auslöschen. In diesen Momentan glaubte ich es, ernsthaft. Erst als ich wieder klar denken konnte, fiel mir meine eigene Dummheit auf.

Wie kann so eine Verletzung jemanden heilen? Wie können sichtbare Spuren die seelischen widerspiegeln? Gar nicht, überhaupt gar nicht. Hätte jemand in mein Herz gesehen, wäre es ihm aufgefallen. Denn mein Herz schlug schon lange nicht mehr wirklich, es war schon längst erstarrt. Doch jeder sah nur meine äußeren Verletzungen, niemand wagte es einen Schritt weiter. Anstatt zu fragen, verurteilten sie mich. Sie streuten Salz in die offenen Wunden wo es nur ging, denn ich war ihnen egal.

Meine Atmung spielt verrückt, zwischenzeitlich bekomme ich kaum noch richtig Luft.

„Mach dir Tür auf, komm“, fordert mich Reita auf.

„Ruki was ist los?“, erkundigt sich Uruha, „Ist alles in Ordnung?“

Nein nichts ist in Ordnung. Meine Welt ist schon lange aus ihrem Ruder gelaufen, sie läuft schon lange nicht mehr so wie früher. Ihr habt meinen Weg erhellt und die Schmerzen zum Vorschein gebracht. Ihr habt die Spuren der Vergangenheit für alle sichtbar gemacht.

„Ruki bitte, mach auf. Oder rede mit uns, komm rede mit uns“, fleht Uruha mich an.

„Ruki lebst du noch?“, warum sollte ich diese nicht mehr tun, Blondie?

Ich gucke kurz um mich, auch wenn ich eigentlich nichts sehe. Das Handtuch fällt mir auf, zitternd nehme ich es. Mit aller Kraft werfe ich es Richtung Tür.

„Ruki was machst du da drinnen?“, fragt Uruha verwundert.

Hören sie nicht mein Schluchzen? Hören sie nicht mein Wimmern? Ich muss husten, Blutspritzer landen auf meiner Hand. Ich erschrecke mich, ein Schrei entweicht mir.

„Ruki mach die Tür auf! Wir wollen dir nur helfen“, meint Reita.

Ich krauche zur Tür, drehe den Schlüssel um. Mühsam rutsche ich zurück und wieder überfällt mich ein Hustenanfall. Weitere Blutspritzer landen auf meiner Hand.

Vorsichtig wird die Tür etwas geöffnet, wenig später ganz. Mit halb geschlossenen Augen gucke ich beiden ins Gesicht, ein leichtes Lächeln bildet sich auf meinem Gesicht.

„Es ist alles in Ordnung“, gesprochene Worte die nicht stimmen, ich weiß es selbst.

„Ruki gleich kommt unsere Klassenlehrerin“, flüstert Uruha vor sich her.

Deutlich sehe ich die Tränenspuren auf seinem Gesicht. Auch mir kommen wieder welche hoch, doch ich unterdrücke es, versuche stark zu sein. Ich strecke beide Arme aus, versuche ihnen so klar zu machen es ist nicht so schlimm. Ich will ihnen ihre Sorgen nehmen, ich will die Situation runter spielen. Zögerlich kommen beide auf mich zu. Helfen mir aufzustehen und geleiten mich langsam ins Wohnzimmer. Ich lasse mich auf die Couch nieder und beide setzen sich neben mich.

„Was ist passiert Ruki?“, fragte Uruha drängend.

„Die Vergangenheit hat lediglich mit mir gespielt“, nicht mehr und nicht weniger.

„Hast du schlimme Schmerzen?“, musternd schaut mich Uruha an.

„Es geht schon“, ich habe schon schlimmeres erlebt.

Mein Körper krampft sich erneut zusammen. Fast schon reflexartig schlage ich die Hand vor den Mund. Wieder tropft Blut auf meine Hand, ich gebe mein bestes um es zu verstecken. Der Geschmack bereitet mir Übelkeit, lässt mich haltlos zittern.

„Leg dich in Ruki!“, Uruha steht auf und zwingt mich, mich hin zulegen.

Ich schließe die Augen, will die Welt nicht mehr sehen. Reita war in der Zwischenzeit auch aufgestanden und guckt mich mit einem verzweifelten Blick an.

Was hat es noch für einen Sinn weiter zu leben, wenn mich die Vergangenheit sowieso immer wieder einholt? Wenn sie mir immer auf so eine schmerzhafte Art und Weise klar macht ich bin unerwünscht auf dieser Welt? Egal wie oft ich versuche wegzulaufen, sie findet ihren Weg zurück zu mir. Egal wie oft ich versuche es zu vergessen, die Erinnerungen kehren zurück. Man kann nichts dagegen tun, letztendlich ist man gefangen im Labyrinth des Lebens. Man kann nicht weglaufen, man kann nicht entfliehen.

Wie von weiter Ferne hört sich das Klingeln an. Wenig später spüre ich eine Hand auf meiner Stirn.

„Matsumoto-san?“, spricht mich die Lehrerin an.

Ich wische kurz mit dem Handrücken über meinen Mund und lasse danach den Arm von der Couch baumeln.

„Wir fahren jetzt zusammen ins Krankenhaus“, klärt sie mich über das weitere Vorhaben auf.

Ich werde hoch gehoben und kurz öffne ich meine Augen und blicke Reita ins Gesicht. Ich hebe meine Hand und streiche mit dieser kurz über seine Wange. Wieder muss ich husten. Mein Körper beginnt wieder zu beben, er schließt seine Arme fester um mich. Mir wird schwindlig, bis auf einmal alles um mich herum dunkel wird.

Als ich meine Augen wieder öffne befinde ich mich ganz woanders. Das Zimmer ist voller Poster und die Wände sind schwarz-weiß gestrichen. Der Boden an sich sieht aus wie ein großes Schachbrettmuster. Irgendwie jagt es mir eine große Angst ein. Etwas zögerlich stehe ich auf und verlasse das Zimmer. Ich gehe den kurzen Flur entlang und gucke durch die einzige offene Tür. Und da sitzen sie, alle drei miteinander. So leise es geht schlurfe ich zu ihnen hinüber und setze mich etwas abseits von ihnen hin. Sie versuchen mit mir zu reden, doch ich höre nicht zu. Sie haben selbst gesehen was passiert ist, zwar nur die Auswirkungen, aber sie haben es gesehen. Sie brauchen keine Erklärung dafür, denn sie wissen sicherlich, dass dieser erst der Anfang ist.

Ich bin gefangen, es ist wie ein Teufelskreis. Jedes Mal wenn ich abhaue dreht er sich schneller und schlägt immer katastrophalere Wege ein. Dieses Mal habe ich überlebt, werde ich es auch es nächste Mal tun? Oder ist es wirklich sinnvoll jetzt dem ganz ein Ende zu setzen und ihnen erst gar nicht die Chance zu geben? Ist es wirklich schon Zeit die letzten Schnitte im Leben zu setzen oder ist es dafür auch schon zu spät? Ich hätte es verhindern können, habe es aber nicht getan. Ich war töricht und habe mich von dem Licht leiten lassen. Es ist ganz allein meine Schuld.

Eine Hand berührt mich an meiner Schulter und ein kleines Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Auch wenn ich die Angst und die Panik immer noch verspüre, es ist sinnlos. Ich muss es akzeptieren, sie werden mein „nein“ nicht erhören. Egal wie oft ich es ihnen sage sie sollen mich nicht berühren, sie werden es immer wieder tun. Deshalb ist dieses von vorne herein sinnlos. Warum sollte man Leute auf etwas hinweisen, wenn sie eh nie darauf acht geben würden? Stumme Tränen suchen sich ihren Weg über mein Gesicht. Wieder zeige ich Schwäche die ich mir selbst nicht eingestehen will. Früher als ich noch rote Tränen geweint habe, gab es dass normale weinen nicht mehr. Es war damals unmöglich überhaupt noch so eine normale Reaktion zu zeigen, ich war regelrecht tot. Ich war gefühlskalt und nach außen hin unerreichbar. Ich fühlte lediglich nur noch die Wut, den Hass und die Enttäuschung. Alles gegen mich gerichtet, nicht gegen den, den es hätte treffen müssen. Ich gab mir die Schuld für alles was geschah, so wie es alle taten.

Die Hand entfernt sich und ich merke wie mich die Person neben mir verlässt. Die Einsamkeit tut weh, besonders wenn man es nicht will, sondern sie ertragen muss. Immer lassen mich alle alleine und machen mir bewusst, sie können ohne mich weiterleben. Ich aber kann nicht ohne sie, ich bin von ihnen abhängig. Ich ziehe meine Beine an und bette meinen Kopf auf den Armen, die ich um meine Knie schlinge. Sie sollen es nicht sehen, sie sollen nicht sehen wie schwach ich wirklich bin. Sie werden es nicht verstehen, sie werden wie die anderen kein Verständnis für alles haben. Wenn sie alles erfahren, verlassen sie mich, ich weiß es. Ich weiß wie die Geschichte verlaufen wird, egal wie oft ich meine Wege ändere.

Jemand umarmt mich von hinten und spricht irgendwelche Worte. Ich verstehe es nicht, sie erreichen mich nicht. Egal wie sehr ich es versuche, ich kann es nicht nachvollziehen. Ich will mich wehren, doch mein Körper untersagt mir das weglaufen. Er hat schon längst vor mir verstanden, wie man am besten überlebt. Es ist fast so als wäre ich nicht in meinem eigenem Körper, so unerreichbar weit weg fühlt er sich an. Er ist mir fremd, obwohl ich schon lange in ihm gefangen bin.

Die Tränen verebben schließlich, verschließen das schmerzfreie Ventil meines Körpers wieder. Es ist das einzige wo ich meinem seelischem Schmerz freien Lauf lassen kann, ohne dass es mir danach schlechter geht wie vorher. Ich habe Angst davor wie es weitergehen wird. Ich will nicht zurück in die Schule, nicht jetzt. Wie werden die anderen wohl reagieren? Wie werden sie von nun an mit mir umgehen?

Wieder beginnen die Tränen zu fließen, jedoch nicht mehr stumm. Die Arme umschließen mich fester und er streicht mir immer wieder leicht über meinen Arm. Er schweigt einfach nur und irgendwann merke ich noch jemanden neben mir, der mir durch die Haare streicht.

„Beruhig dich wieder… Bitte“, gedämpft dringen Uruhas Worte in mein Ohr.

Wie soll ich bitte mich beruhigen nachdem was geschehen ist? Ich wurde zusammengeschlagen. Dieses Mal war auch die Person dabei, die ich mal meinen Freund geschimpft hatte. Damals habe ich zeitweise mein Herz bei ihm ausgeschüttet, ein Fehler wie ich oft genug feststellen musste. Er hat mein Vertrauen ausgenutzt, mich wie oft hintergangen. Ich war naiv, habe ihm trotz allem weiter vertraut. „Wataru seken ni oni wa nai“ ein japanisches Sprichwort an das ich glaubte. Es gibt keinen der durch und durch böse ist, es kann keinen geben der so ist. Ich glaube an das Gute im Menschen, egal was passiert ist. Und das ist mein Fehler, einen Fehler den ich immer wieder bereue. Aber ich kann es nicht ändern, egal was ich mache.

Ich hebe den Kopf und schaue Uruha mitten ins Gesicht.

„Wieso darf ich nicht leben?“, frage ich schluchzend nach.

Erst schaut er mich fragend an, dann entscheidet er sich mir zu antworten.

„Natürlich darfst du leben. Ich weiß nicht wer dich so zugerichtet hat, aber was sie auch immer gesagt haben, sie haben dich angelogen. Jeder Mensch hat das Recht zu leben, auch du. Du bist genau wie wir, egal wie dich das Leben gezeichnet hat. Lass dir nichts von anderen sagen. Eine Meinung ist relativ, genauso wie der Eindruck den du bei anderen hinterlässt. Du kannst ihn jeder Zeit ändern, also verzweifle nicht an so etwas“, seine Worte klingen so sanft und beruhigend.

Still schweigend lausche ich ihm, meine Tränen hörten auch irgendwann auf zufließen. Leicht streicht er mir über die Wangen und lächelt mich an.

„Wo bin ich?“, frage ich ihn.

„Bei Aoi…“, wer ist Aoi...?

Reita lässt mich los und um mich herum wird eine Decke gelegt.

„Du ich muss jetzt arbeiten, passe gut auf dich auf. Wir sehen uns dann morgen in der Schule okay?“, lächelnd guckt mich Uruha an.

Ich nicke leicht und Uruha steht auf und verlässt den Raum.

„Willst du etwas essen Ruki?“, fragt mich der Fremde, vermutlich ist es Aoi.

Ich nicke leicht. Auch Aoi lässt uns beide daraufhin alleine. Aoi ist der Typ, der letztens bei uns war.

„Es kommt mir so vor, als hätten wir gestern nicht zusammen auf dem Schulhof gestanden und miteinander geredet. Ich frage mich ob ich es hätte verhindern können, aber ich denke du wärst früher oder später sowieso ihnen über den Weg gelaufen. Uruha meint ich soll mir keine Vorwürfe machen. Ob es richtig ist, ich weiß es nicht. Naja jetzt ist es eh zu spät, aber wenigstens geht es dir wieder gut. Also ich hoffe du weißt wie ich das meine. Es ist gut, dass dir nichts Schlimmeres passiert ist“, aufmunternd lächelt mich Reita an.

Ich nicke nur und schaue ihn an.

„Wir haben der Lehrerin versprochen, dass du morgen auf jeden Fall noch einmal zur Schule kommst. Die Polizei wird kommen und alles. Sie möchte gerne dabei sein bei dem Gespräch. Wegen der Versicherung und allem, du weißt schon. Wenn du willst können wir mit dabei sein, so als seelische Stütze“, bietet er mir an.

Ich nicke wieder nur.

„Immer noch so still, hm?“, stellt er fest.

Wieder nur ein nicken als Antwort.

„Irgendwie weckst du bei mir damit immer wieder meinen Beschützerinstinkt. Genug damit. Nicht wundern wenn gleich irgendetwas scheppert, dass passiert öfters. Das ist halt Aoi, wenn etwas nicht funktioniert verliert er schnell die Geduld. Aber er kann wenigstens besser kochen wie ich. Bei mir grenzt es schon fast an Selbstmord das Ganze“, gibt Reita lachend zu.

„Ich bin froh wenn ich wieder bei Uruha bin“, dann kann ich wenigstens wieder etwas alleine sein.

„Das glaube ich dir nur zu gerne. Er kann wenigstens ohne größere Probleme etwas Genießbares zaubern. Du bist ein kleiner Langschläfer, fast so schlimm wie Aoi. Oder warst du zwischendurch einmal wach, seit ich dich die Treppen runter getragen hatte?“, fragt er nach.

Ich schüttele den Kopf. Also habe ich seit gestern Nachmittag geschlafen? Sogar im Krankenhaus? Das nenne ich mal eine Glanzleistung.

„Wie kann man nur den ganzen Tag über schlafen. Da verpasst man so vieles im Fernseher und alles“, man merkt richtig wo er seine ganze Freizeit verbringt.

„Ich schaue kaum und wenn wäre es auch egal“, schließlich braucht man im Grunde keinen Fernseher.

„Du bist kaltherzig“, das sagt genau der richtige!

„Wie nett“, brummele ich.

„Ich bin immer nett“, fast immer, Reita.

Ein gewaltiges Poltern erklingt in der Ferne und Reita schaut mich viel sagend an. Ich schenke ihm einen warnenden Blick und stehe auf um Aoi in der Küche zur Hand zu gehen. Ich schlendere in die Küche und entdecke Aoi, der die ganzen herunterfallenden Töpfe aufhebt und wieder in den Schrank räumt.

„Mir reicht auch Brot. Oder sonst irgendetwas Kaltes… Hab nicht so großes Hunger“, ich lächle ihn leicht an und tatsächlich lächelt er sichtlich erleichtert zurück.

Er steht kurz auf und öffnet die Kühlschranktür und drückt mir wenig später eine Milchtüte in die Hand. Darauf folgt eine Schüssel und eine Packung Cornflakes. Nebenbei legt er noch einen Löffel in die Schüssel und schiebt mich zurück ins Wohnzimmer und nimmt mir dort die ganzen Sachen wieder ab. Ich setze mich hin und schaue dabei zu wie mir Aoi mein Essen zubereitet.

„Ruki ich lass dir jetzt Badewasser ein. Dann kannst du dich wenigstens etwas waschen. Wenn irgendetwas sein sollte ruf einfach…“, meint Aoi.

Er verschwindet und lässt mich wieder mit Reita alleine. Es dauert auch nicht lange bis ich die Cornflakes aufgegessen habe. Zwar will mir Reita noch mehr andrehen, aber für den Moment habe ich genug.

Als Aoi mich ruft stehe ich auf und tapse zu ihm ins Badezimmer. Dort angekommen ziehe ich mir erst einmal mein Schlafanzugsoberteil aus und er wickelt die Verbände von meinem Körper.

„Die Wundern sehen auch schon besser aus. Ich schmiere dir gleich noch eine Salbe drauf. Also ruf einfach wenn irgendetwas ist oder du fertig bist“, er redet genauso viel wie die anderen beiden, erschreckend.

Ich nicke und er verlässt den Raum, lässt die Tür nur angelehnt.

Ich entledige mich noch meiner Schlafanzugshose und lege mich nur in Boxershort in die Badewanne. Ich nehme mir den Schwamm und streiche damit sanft über mich. Außer Prellungen habe ich nichts davon getragen wie es scheint, welch ein Glück. Zwar sind jetzt an mir einige blaue Flecken, aber es hätte schlimmer kommen können.
 

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Disclaimer: mir gehört nichts außer der Idee und es gibt kein Geld dafür

Warnung: SVV
 

dieses mal ein längeres. würde mich über review freuen ^.^ *mit erdnüssen rumwedel*
 

10.7.2009:

4800 -> 5615 Wörter... Ich hoffe es gefällt euch =]



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sero-Iori
2007-08-22T15:45:20+00:00 22.08.2007 17:45
Tolle Geschichte. *nicht weiss was noch schreiben* ich find sie einfach toll^^ Wann kommt das nächste kapitel????


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