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Searching for the Rainbow's End

Wenn ein Junge zwischen einem Mädchen und 'nem Jungen steht
von

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Ein verhängnisvoller Alptraum [Zensiert]

~Searching for the Rainbow's End~
 

Kapitel 7:

Ein verhängnisvoller Alptraum
 

Die beiden Jungen befanden sich in einer engen Umarmung. Juudai hatte das Gefühl, dass die Zeit stehen geblieben war und die Welt aufgehört hatte, sich weiterzudrehen. Er spürte die einziehende Kälte nicht mehr und auch die Dunkelheit die nun einbrach hatte keine Wirkung mehr auf den Brünetten. Juudai's Herz klopfte wild in seiner Brust als er sich bewusst wurde wie intensiv dieser Moment war. Alles was seine Augen wahrnahmen waren Johan's smaragdfarbene Augen, das einzige was Juudai durch seine Kleidung spüren konnte war der Arm, der ihn fest an den Körper des Norwegers presste.

Johan streichelte dem Kleineren erneut über dessen errötete Wange, die wie Feuer glühten. Er bemerkte kaum, dass er sich langsam zu den roten Lippen seines Freundes herunter beugte. Johan merkte lediglich, dass es bereits zu spät war. Dieses Mal würde er nicht mehr an sich halten können, er spürte das lodernde Feuer in sich, sein pochendes Herz, das hart gegen seine Brust schlug. Er wollte Juudai's Lippen berühren, er wollte ihn küssen.

Juudai's Herzschlag verdoppelte sich von einer Sekunde auf die andere als Johan ihm immer näher kam und obwohl er nicht wusste was er tun sollte, handelte er wie aus Reflex und umarmte Johan fest noch bevor sich ihre Lippen treffen konnten.
 

Johan's Augen weiteten sich vor Überraschung, einerseits war er erleichtert doch andererseits auch ein wenig enttäuscht, dass er Juudai keinen süßen Kuss stehlen konnte. Wenn Juudai ihn nicht davon abgehalten hätte, da war sich Johan ziemlich sicher, hätte er seine Freundschaft zu ihm für immer zerstört.

"Danke Johan, du bist mir auch sehr wichtig!", entgegnete Juudai und schmiegte sich an die Brust seines Freundes, worauf Johan die Umarmung des Kleineren erwiderte. Johan belächelte die Situation mit Hohn gegen sich selbst. Er liebte Juudai mit Leib und Seele.

Aber könnte Juudai ihn lieben?

Johan war sich ziemlich sicher, dass er keine Chance hatte. Wenn Juudai seine Gefühle erwidern würde, oder sich jemals zu einem Jungen hingezogen gefühlt hätte, dann wäre er nicht mit Rei zusammen. Die Erinnerung an die strahlenden Augen seines Freundes als seine Freundin ihm schrieb, die leicht geröteten Wangen wenn sie beide über Rei sprachen, all das flüsterte Johan die schwere Wahrheit zu. Er musste sich damit abfinden, dass Juudai ihm nicht die selben Gefühle entgegenbrachte, egal wie inbrünstig Johan um seine Liebe kämpfen würde.

Doch was war nun geschehen?

Hatte Juudai die Gefühle seines Gegenüber verstanden, oder wusste der Japaner tatsächlich noch immer nicht was los was? Johan betete von ganzem Herzen, dass sein Freund nichts von all dem mitbekommen hatte, denn ansonsten sehe sich der Brünette wahrscheinlich gezwungen den Kontakt zu Johan gänzlich abzubrechen.
 

"Weißt du was, Juudai?", Johan durchbrach die Stille nach einer Weile und löste sich von seinem Freund um sich nicht länger in Gefahr zu sehen etwas unüberlegtes zu tun, "Mir kam gerade etwas in den Sinn. Etwas, das du von Japan her kennst und sicher auch sehr gern machst. Das gibt es auch hier gleich in der Nähe."

"Was meinst du denn?", wollte Juudai mit fragendem Blick wissen.

Johan wich dem Augenkontakt aus. Da war er schon wieder, dieser unschuldige Blick. Dieser naive, kindliche Ausdruck den er Johan immer wieder schenkte. Warum war das Schicksal so grausam zu ihm? Warum war Juudai derjenige, dem sein Herz gehörte und nicht wenigstens einem anderen Jungen, wenn er sich schon in einen verlieben musste.

Johan fasste sich schnell wieder und zwinkerte Juudai keck zu bevor er ihm erklärte: "Karaoke! Ich kenne eine ganz nette Bar in der sich alle Gäste zusammen in einem Raum befinden und jeder dann Lieder singt während die anderen zuhören. Das wird dir sicher auch gefallen, also komm!"

Ohne eine Antwort von Juudai abzuwarten ergriff Johan die Hand seines Freundes und zog den Kleineren regelrecht hinter sich her. Der Japaner war natürlich sofort Feuer und Flamme für diesen Vorschlag, doch im ersten Moment hatte er Probleme seinem Begleiter zu folgen. Der Norweger war froh, dass Juudai ihm ohne Proteste folgte und dass er wirklich so blind für Gefühle war.

"Dabei habe ich ihn doch beinahe geküsst!", dachte Johan und verringerte sein hohes Tempo, dass er im ersten Moment nur aus reiner Aufregung angeschlagen hatte. Gemeinsam gingen sie durch die Straßen der Osloer Innenstadt wobei die Winterkälte ihnen langsam in die Körper kroch. Auch die Dunkelheit legte sich zwar eisig aber trotzdem sanft auf ihre Gemüter. Juudai genoss diese angenehme Stimmung, Hand in Hand ging er mit seinem besten Freund durch die Stadt und sah sich alles genau an. In der Dunkelheit wirkte Oslo noch einmal ganz anders. Johan hatte ihm erzählt, dass zu Weihnachten ein großer Tannenbaum aufgestellt wurde, der dann den Marktplatz erhellte und tief in seinem Inneren, wollte gern einmal die Weihnachtszeit in Norwegen verbringen.
 

Wie schön er diesen Augenblick auch fand, Juudai musste sich trotzdem fragen, ob alles so war wie es sein sollte. Einen Augenblick lang, als sie sich so nahe waren und den Sonnenuntergang auf der Festung betrachtet hatten, war Juudai in den Sinn gekommen Johan zu küssen.

Aber warum?

Juudai hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt, wie konnte er nur an so etwas denken?

Er war erschrocken über seine eigenen Ideen und über die plötzliche Eifersucht die ihn so überraschend in der Eisdiele befallen hatte, als Johan mit Cicilie sprach. Der Norweger war Juudai's bester Freund, aber er wollte ihn nicht teilen, mit keiner Cecilie oder anderem Mädchen, mit niemandem wenn der Kleine wirklich ehrlich war. Der verunsicherte Junge hatte keine Ahnung, ob seine Freundschaft nicht doch zu einem zärtlicheren Gefühl herangereift war.

Schweigend folgte er dem Norweger und nach ungefähr fünfzehn Minuten betraten sie das Lokal, welches Johan im Auge hatte. Die Karaokebar war in einem Altbau aus Stein, der mit vielen Ornamenten über den Fenstern verziert war. Mit großen Schritten nahm Johan die Treppenstufen und öffnete gleich darauf die schwere Holztür, wobei er auf den Kleinen wartete und ihn vor sich her schob.
 

Es war schummrig in der Bar, doch anders als in Japan war es streng verboten in Gaststätten, Hotels und anderen öffentlichen Institutionen zu rauchen. Deshalb wunderte sich der kleine Japaner schon darüber, dass kein feiner weißer Zigarettendunst in der Luft lag. Allerdings fragte Juudai auch nicht nach dem Grund, denn auch hier schien sein bester Freund schon bekannt zu sein. Die Leute begrüßten ihn und er erwiderte diese freundlich und redete ein wenig mit einigen Mädchen, die auch Juudai gleich ins Auge fassten.

"Wer ist das, Andersen?", wollte ein blauäugiges Mädchen mit langen blonden Haaren wissen.

"Das ist Yuuki Juudai. In Japan sind wir beide in der Pro-League angestellt, aber kennen gelernt haben wir uns in meinem Austauschjahr", antwortete Johan sofort.

"Er ist ziemlich niedlich, du magst ihn uns nicht mal richtig vorstellen?", wollte ein anderes, indisch aussehendes Mädchen wissen und zwinkerte Juudai zu, "Hey, magst du auch etwas singen?"

Juudai zuckte merklich zusammen. Es war das erste Mal das jemand anderes als Johan das Wort an ihn richtete, dabei konnte er die Landessprache auch gar nicht verstehen und wusste nun nicht, was er antworten sollte. Allerdings sagte ihm ein Blick ihn Johan's smaragdgrüne Augen, dass dieser ein wenig verstimmt war, oder kam es Juudai nur so vor?

Der Norweger wandte sich mit etwas aufgebrachter Stimme an die bekannten Mädchen: "Habt ihr denn gar kein Benehmen? Juudai spricht kein Norwegisch, wie soll er euch antworten können?"

"Sorry, woher sollen wir's denn wissen?", sagte das erste Mädchen, dabei ließ sie den Brünetten allerdings nicht aus den Augen. Nun begann sich auch ein junger Mann einzumischen, der zusammen mit zwei weiteren Jungen ein Trio des starken Geschlechts zwischen fünf zierlichen aber trotzdem selbstbewussten Mädchen bildete, er machte eine lässige Handbewegung und wandte sich an das indische Mädchen: "So ein kleiner Japaner ist doch sowieso nichts für dich. Na komm schon, Johan, nimms ihr nicht übel, sie darf ohnehin kaum ausgehen, da wird sie dir deinen Freund schon nicht wegnehmen!"

Juudai kam bei der ganzen Wortfolge nicht hinterher, doch er bemerkte, dass Johan plötzlich ziemlich errötete und mit einem kurzen Kommentar auf einen anderen Tisch zuging. Der Brünette folgte seinem Freund natürlich und nahm Platz bevor ein Kellner zum Tisch der beiden kam und die erste Bestellung aufnahm.
 

"Was möchtest du?", fragte Johan sofort, wobei er Juudai nicht direkt in die Augen sondern gab Juudai's Wunsch nach einer Cola sofort weiter und bestellte sich ebenfalls ein Glas, bei dem jungen Mann mit dem schwedischen Akzent. Nachdem der Kellner wieder hinter dem Tresen verschwunden war, wandte sich Juudai vorsichtig an seinen Freund: "Kanntest du die anderen da?"

"Ja, einige sind früher mit mir auf die Nordakademie gegangen, zwei der Mädchen kenne ich nur ganz flüchtig", antwortete er kurz und trommelte leicht mit seinen Fingern auf dem Tisch herum, als ob er nervös war. Und es stimmte, Johan war sehr nervös, denn er konnte seine Gefühle anscheinend nur schwer verbergen. Auch seine Freunde hatten sofort erkannt, dass Juudai ihm sehr wichtig zu sein schien.

"Haben sie dich geärgert?", wollte Juudai plötzlich hellwach wissen.

Johan warf ihm einen überraschten Blick zu, der Japaner hörte sich aufgebracht an, als ob er drauf und dran war aufzustehen und der Gruppe ehemaliger Klassenkameraden ein paar Takte in seiner Muttersprache darzulegen. Der Norweger konnte sich sein leises Kichern nicht verkneifen, es war wirklich süß wie empört Juudai nun wirkte. Die belustigten Laute aus Johan's Munde schienen ihn allerdings zu verunsichern und so fuhr er fort: "Ich meine es ernst, Johan! Ich will nicht, dass sich jemand über dich lustig macht. Du sagst du kennst sie von der Nordakademie? Dann haben sie sicher auch vo-..."

"Ist schon gut Juudai. Sie haben mir nichts getan, sie scherzen nur sehr gern. Mach dir bitte keine Sorgen, ich weiß mich bei denen schon zu verteidigen", versicherte der Türkishaarige, kurz nachdem er dies sagte bekamen die beiden auch schon ihre Getränke und Johan wandte sich noch einmal an den Angestellten, "Könntest du bitte ein Lied auflegen?"

"Sicher, welches möchtest du denn, Andersen?", wollte der Kellner wissen, der Johan ebenfalls schon ein bisschen besser kannte.

Der Norweger musste nicht lange überlegen und entgegnete schnell: "La mitt hjerte bli igjen."

"Okay, ich lasse dir dann das Mikrofon bringen", antwortete der junge Mann mit dem schwedischen Akzent und ging wieder zum Tresen um alles vorzubereiten.
 

Johan musste auch nicht lange auf das Mikrofon warten und nachdem kurz um Aufmerksamkeit gebeten wurde, wandte er sich an die kleine Runde, die im Lokal anwesend war:

"Ich werde nun ein Lied für euch singen, eines von dem ich gehofft habe es irgendwann an einen Menschen richten zu können, den ich wirklich gern habe. Dem ich mein Herz ohne zu zögern geben würde..."

Die Anwesenden wurden still, wobei sie sich jedoch mit vielsagenden Blicken ansahen. Jeder schien es von Anfang an geahnt zu haben, bis auf die beiden Mädchen die sich um Juudai bemüht hatten. Nun endlich ertönte die Melodie des Liedes und Johan begann mit seiner wohligen aber hellen Jungenstimme zu singen:
 

"Hvorfor står du egentlig her ved min side?

Hvorfor kan du ikke bare forsvinne ut av mitt syn?

Skal jeg bare sitte her og lide

elske, når du bare leker deg?
 

En gang var jeg lykkelig.
 

Jeg er allerede din slave

Gir etter for ditt nydelige smil

Kan du ikke begynne å grave

en grav så jeg kan ta meg en hvil?
 

Du ødelegger meg.
 

Du vet at jeg ikke kan styre

mitt hjerte den veien jeg vil

Men du liker vel å nyte

At jeg hadde gått flere mil
 

For et kyss fra deg.
 

Hvorfor snur du ikke,

går fra meg?

Se deg ikke tilbake.

Knus mitt hjerte,

la meg dø!
 

Ikke la meg bli i dine armer.

Jeg pines ved å vite at du eier meg.
 

Gå fra meg nå, min elskede

Si det som det er!

La meg nå få hvile i fred,

Vern meg fra dine øyne
 

-men la mitt hjerte bli igjen"
 

Die Atmosphäre in der ganzen Karaokebar veränderte sich drastisch, während Johan aus vollem Herzen zu singen begann. Auch Juudai war davon ergriffen, obwohl er nicht ein Wort vom anderen unterscheiden konnte, es war viel mehr eine innere Stimme, die ihm sagte, dass dieser Gesang mehr war als einfach nur ein schönes Lied, das Johan kannte. Die ganze Zeit über hatten ihn die Augen des Norwegers im Blick behalten, diese mattgrünen Augen bohrten sich tief in Juudai's Seele hinein und er konnte nicht einmal etwas dagegen tun.

Nachdem Johan wieder verstummte, verfielen die anderen Gäste in lautes Klatschen. Sie kannten den Türkishaarigen Jungen recht gut, doch noch nie hatten sie ihn auf diese Weise gehört.

Johan gab das Mikrofon wieder ab und setzte sich verlegen. Um seine Nasenspitze herum war ein zartrosa Schimmer zu erkennen, der sich langsam ausbreitete um ein Feuer in seinen Wangen zu entfachen. Juudai lächelte seinen Freund heiter an und meinte:

"Ich habe wirklich nicht verstanden was du gesungen hast, aber es war unglaublich schön!" "Was...? Findest du?", wollte Johan hektisch wissen, es war viel mehr eine Frage um die Tatsache zu überspielen, dass es ihm peinlich war sich so sehr mitreißen zu lassen.

"Mir hat es sehr gefallen. Kannst du mir erklären was du gesungen hast? Und warum du mich die ganze Zeit dabei angesehen hast?", bat Juudai, denn er wurde das Gefühl nicht los, dass es ihn wirklich etwas anging. Johan allerdings wich dem Blick seines Freundes wieder einmal aus, dabei spürte er, wie er noch stärker anlief und Juudai dann erklärte:

"N-nein, ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist. Sing du lieber etwas."

"Nein", nun war es Juudai, der errötete, "Ich kann doch weder Norwegisch noch Englisch..."

Johan musste unweigerlich lachen und zusammen hörten sie sich noch einiges von den anderen anwesenden Gästen an. Johan verlor sich des öfteren in seinen Gedanken an diesem Abend. Er konnte Juudai unmöglich den Inhalt des Textes wiedergeben, denn dem Kleinen war keines Falls entgangen, dass es offenbar an ihn gerichtet war. Die Worte, die Johan benutzte waren wirklich aus den tiefen seiner Seele gekommen. Er fühlte sich in seiner jetztigen Situation so hilflos, er wusste nicht wie er seine Gefühle retten konnte. Er durfte Juudai nicht zeigen, dass er ihn wirklich liebte.
 


 

Es war schon sehr spät als Juudai und Johan wieder den dunklen Weg zum Ferienhaus der Andersens entlang schlenderten. Richtiger gesagt spazierte Juudai vergnügt, wandte seinen Blick zum Himmel um die leuchtenden Sterne über ihnen zu betrachten und summte dabei das letzte Lied, dass sie in der Bar gehört hatten vor sich hin. Während sie den Weg entlang gingen kam Juudai der Gedanke an Schnee in diesem Land, er hatte Probleme sich diese Gegend in weiß vorzustellen und wie hoch er wohl liegen würde. Deshalb wandte er sich an Johan, bei dessen Anblick Juudai stehen blieb und abwartete bis sein Freund gedankenverloren an ihm vorbei gegangen war.

"Johan?", fragte Juudai leise und brachte ihn damit zum Stehen. Dieses merkwürdige Verhalten konnte sich der Japaner nicht erklären. So abwesend war Johan noch nie gewesen, oder zumindest hatte er selten ein solch schwieriges Benemen gezeigt. Johan wandte seine smaragdfarbenen Augen an Juudai und ließ ein einfaches, fragendes Geräusch hören: "Hm?"

"Was heißt hier 'hm', du verhältst dich gar nicht wie sonst. Was ist denn los, Johan?", wollte Juudai wissen und brachte Johan ein fröhliches Lächeln entgegen, "Wirklich Johan... habe ich Grund mir Sorgen um dich zu machen?"

Johan schüttelte zunächst stumm den Kopf, worauf er seinem Freund ein aufgesetztes Lächeln schenkte.

"Keine Sorge, ich bin einfach nur ein bisschen müde", antwortete er und wartete darauf, dass Juudai ihn wieder einholte. Der Kleine kam ihm also entgegen wobei er die Nase des Norwegers leicht anstupste: "Dann musst du gleich ins Bett wenn wir drinnen sind."

Eine seufzende Antwort erreichte den Brünetten, natürlich verstand Juudai darauf, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmte. Es war nicht Johan's Art so trübe auszusehen, zu seufzen oder ihm gar auszuweichen, aber sollte Juudai ihn darauf ansprechen?
 

Still folgten die beiden Jungen den vom Mond erhellten Weg zum Haus. Wie immer kramte Johan erst einmal in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel, bevor er die Tür öffnete. Schnell legten sie ihre Jacken und Schals ab bevor sie wieder ins Wohnzimmer traten.

"Willst du gleich ins Bett, Johan?", wollte Juudai wissen.

"Nein, noch nicht. Ich denke im Moment bin ich noch zu wach. Es wäre sinnlos mich hinzulegen um zu versuchen einzuschlafen", meinte der Größere mit einem kaum sichtbaren Lächeln, "Aber wenn du müde bist, dann geh ruhig schon vor."

Juudai grinste, er hatte bereits damit gerechnet und sich eine passende Antwort zurecht gelegt: "Vergiss es mein Lieber, ich werd' doch nicht zulassen, dass du dich langweilst."

Er klopfte Johan leicht auf die Schulter und wollte ihm neckend mit seiner Nase anstupsen, doch dieses Mal hielt Johan ihn davon ab. Juudai war überrascht von dieser plötzlichen Reaktion und konnte auch nicht ganz nachvollziehen warum er auf einmal so grob zu ihm war. Johan hielt Juudai eine Armlänge von sich und betrachtete ihn mit ernstem Blick.

"Was... was ist denn los, Johan?", wollte Juudai sofort mit seiner kindlichen Unschuldsmiene erfahren.

"Lass das Juudai, ich kann das nicht mehr!", entgegenete Johan schnell, "Wenn du mir zu nahe kommst, ich ... ich... kann es nicht in Worte fassen, es ist so..."

"Johan, was ist los mit dir? Habe ich irgendetwas falsch gemacht?", fragte Juudai weiter, wobei er versuchte sich aus Johan's festem Griff zu befreien, der ihm langsam Angst machte, "Wenn ich dich durch irgendwas verärgert habe, musst du es mir bitte sagen..."

"Du ... ach, Juudai... wie soll ich...", Johan rang nach Worten, es war deutlich zu sehen, dass er mit sich selbst kämpfte. Juudai konnte sich nicht im Traum vorstellen, was seinen Freund so plagte. Was verursachte eine solche Reaktion?

"Ich habe mich...", noch einmal stockte Johan's Stimme, er musste etwas sagen, das war nun nicht mehr zu ändern, das Wort allerdings auszusprechen fiel dem jungen Mann sehr schwer. Die Angst vor Juudai's Reaktion war groß, würde dieses Geständnis in Juudai ein abstoßendes Gefühl auslösen?

Würde Juudai angewidert sein?

Würde er überhaupt noch einmal mit Johan sprechen oder Kontakt haben wollen?

"Hör zu ich...", der dritte Versuch scheiterte ebenfalls, denn das Klingeln von Juudai's Handy unterbrach Johan von Neuem. Der Norweger zuckte deutlich zusammen und ließ die Schultern seines Freundes los. Er atmete einmal tief durch und meinte dann erleichtert:

"Geh bitte erst mal ans Telefon!"
 

Juudai kam der Bitte seines Freund sofort nach und zog sein Handy aus der Hosentasche. Das Display zeigte ihm sofort an, wer ihn versuchte zu erreichen, es war Rei.

"Rei-chan!?", kam es leise von ihm und nahm sofort das Gespräch an um zu hören was sie denn wollte, obwohl er schon ahnte, dass sie sich Sorgen machte weil er sich noch nicht gemeldet hatte, "Rei-chan, was ist denn los mit dir? Ist etwas passiert?"

Johan ging mit trüben Blick in die Küche, er musste sich so schnell wie möglich aus dem Zimmer entfernen, nachdem Rei's Name fiel. Erneut musste sich der Norweger zureden. Juudai war nicht mit ihm, sondern mit Rei zusammen. Er liebte das Mädchen, nicht ihn. Trotzdem spürte er eine unglaubliche Hitze in seinem Inneren. Wie in einem aktiven Vulkan brodelte es in seinem Bauch, Johan wusste, er drohte vor Eifersucht auf Rei zu explodieren. Am liebsten wäre Johan zu Juudai gegangen und hätte selbst mit Rei gesprochen, allerdings wurde das Gespräch nun etwas lauter, so dass er selbst die helle Stimme des Mädchens durch das Telefon vernehmen konnte.

"Was soll das heißen, ich würde dich ignorieren?!", wollte Juudai wissen, "Wie kommst du darauf?"

Da Johan hellhörig wurde, entschied er sich einen Blick aus der Küchentür zu werfen. Er fand Juudai noch immer an der selben Stelle vor, doch verriet seine Miene große Verwirrung, seine Augen sagten ihm, dass er sich ungerecht behandelt fühlte. Vielleicht war Rei wütend auf Juudai, weil er sich noch nicht bei ihr gemeldet hatte? Johan konnte nicht genau verstehen, was das Mädchen zu sagen hatte, doch seinen Namen konnte er gut heraus hören und wieder war es sein Freund, der das Wort ergriff:

"Moment, was soll das denn nun wieder? Ich ziehe Johan dir gegenüber vor? Du weißt doch ganz genau, dass er mein bester Freund ist... es gab so viele Missverständnisse... verstehst du denn nicht, dass ich einfach froh bin ihn wieder zu haben? Du weißt doch dass..."
 

Juudai seufzte, einen Moment lang herrschte Stille im Hause, bevor er das Handy wieder ausschaltete und betrübt stehen blieb. Johan betrat vorsichtig das Wohnzimmer dabei musterte er seinen Freund genau. Er sah sehr niedergeschlagen aus, was Johan etwas verwirrte und trotzdem musste er dem auf den Grund gehen: "Was ist denn los?"

"Rei-chan ist wütend, weil ich vergessen habe mich bei ihr zu melden. Ich hab's ihr doch versprochen", entgegnete er und zwang sich ein Lächeln auf.

Johan ging ein paar Schritte auf ihn zu, er wusste, dass es jetzt wohl kaum der richtige Zeitpunkt war Juudai mit seinen Gefühlen für ihn zu konfrontieren, stattdessen forschte er weiter: "Habt ihr euch doll gestritten?"

"Nein, nicht so sehr, aber... Ich glaube sie nimmt es mir sehr übel... Johan, würde es dir was ausmachen, wenn ich ins Bett gehe?", wollte Juudai wissen und nahm unverzüglich Kontakt mit den mattgrünen Augen seines Freundes auf. Dieser schüttelte leicht den Kopf.

"Nein, nein, geh nur", antwortete Johan und lächelte sanft, "Ich bin mir sicher, sie wird dir nicht lange böse sein können!"

"Hmm, ich hoffe du hast Recht", entgegnete Juudai und versuchte zu lächeln.

Natürlich erkannte Johan die Falschheit in dieser Miene. Er wusste, dass Juudai am liebsten geweint hätte und auch er selbst hätte ihn gern in den Arm genommen. Johan seufzte leise, so dass es sein Freund nicht mitbekam. Er fühlte sich etwas schuldig nicht ganz ehrlich zu ihm sein zu können. Tief in seinem Inneren wünschte Johan, dass Rei sich von ihm trennte, damit er Juudai erobern konnte, anderer Seits war dies ein gemeiner Gedanke, den er versuchte aus seinem Kopf zu verbannen.
 

Auch Johan brauchte nicht lange, um sich Bettfertig zu machen nachdem sich Juudai schon eine ganze Weile ins Bett zurückgezogen hatte. Wie immer benutzte dieser Johan's Bett und der Norweger selbst hatte sein Quartier neben ihm auf einer Matratze bezogen.

Es war bereits gegen drei Uhr Morgens, als Johan endlich in den Schlaf kam. Noch lange Zeit hörte er Juudai's ruhigem Atem zu und dachte darüber nach wie er sich den Kleinen aus dem Kopf schlagen konnte. Zu einer guten Lösung war er allerdings nicht gekommen, stattdessen wurden ihm die Augen schwer und er fiel in einen seichten Schlaf, der allerdings nicht lange anhielt.

Juudai's wildes Hin- und Herwälzen und sein unruhiges Stöhnen sorgte schnell dafür, dass Johan's Schlaf wieder unterbrochen wurde. Der norwegische Junge setzte sich schlaftrunken auf, schlug seine Decke zurück und betrachtete seinen Freund, der neben ihm lag und träumte. Johan war sofort klar, was ihm fehlte. Der Alptraum, den Juudai nun wieder hatte schien ihn ganz besonders zu plagen. Also musste Johan etwas für ihn tun, er hatte sich geschworen, dass sein Freund nie wieder verzweifelt schreiend aus einem solch grausamen Alptraum erwachsen sollte.

Langsam erhob er sich aus seinem Lager und setzte sich vorsichtig auf die Bettkannte. Noch immer drehte sich der Brünette wild von einer Seite auf die Andere und murmelte sogar leise Johan's Namen im Schlaf.

"Ich bin hier, Juudai! Hab keine Angst, ich bin bei dir, ich werde niewieder von deiner Seite weichen, hörst du?", sagte Johan leise und langsam, wie in Trance wanderte seine Hand zu Juudai's Stirn. Das braune Haar des Kleineren, dass die Finger des Türkishaarigen berührten versetzte ihn in eine angenehm ruhige Stimmung.
 

Zunächst schlug der Japaner erschrocken seine Augen auf. Er war durch Johan's Berührungen aufgewacht und noch immer von seinem Alptraum betäubt. Juudai zitterte heftig, doch war es ihm möglich wieder tief durchzuatmen, als er die Gestalt seines europäischen Freundes vor sich erkannte.

"Ver... Haou... die anderen!", brachte er atemlos heraus.

Juudai spürte selbst wie zittrig er noch war, dass dicke Tränen über sein Gesicht rollten und ihm langsam die Brust zuschnürrten.

"Juudai! Juudai .. es ist alles in Odnung. Haou ist verschwunden. Unsere Freunde sind am Leben, hörst du? Alles ist gut", Johan versuchte den Kleineren weiter zu beruhigen. Sanft nahm er ihn in den Arm, drückte Juudai's Kopf zärtlich an seine Brust und streichelte ihm sanft durch das weiche Haar. Johan seufzte leise, er fühlte sich so schwermütig in dieser Situation und spürte sein Herz, welches plötzlich stärker anfing gegen seine Brust zu hämmern. Der Norweger fühlte die Schmetterlinge in seinem Bauch so deutlich wie noch nie, aber dennoch musste er sich zusammenreißen.

Juudai merkte deutlich, dass Johan sich dieses Mal anders verhielt als sonst. Er konnte den schnellen Rythmus des Herzens deutlich hören, es ging so schnell und wenn Juudai sich nicht völlig irrte, so hörten sich Johan's leise Atemzüge erleichtert an, gerade so als ob der Große diesen Moment schon so lange herbeigesehnt hatte.

"Danke Johan! Aber... wann hört es endlich auf?", wollte Juudai mit tränenerstickter Stimme wissen, der Kleinere drängte sich etwas dichter an seinen Beschützer, denn zu ihm fühlte er sich wirklich hingezogen. Hier in Johan's Armen war er geborgen und absolut sicher, dass er ihm vertrauen konnte.

Bevor es dem Japaner allerdings möglich war, sich zu sehr an seinen Freund zu klammern hielt Johan, Juudai noch einmal davon ab. Wie schon zuvor im Wohnzimmer hielt der Skandinavier den Braunhaarigen ein paar Zentimeter von sich, damit er die Möglichkeit hatte in seine braunen Augen zu sehen. Die starken aber sanften Hände des Jungen hoben Juudai's Kinn sachte an. Den Blick fest auf die Augen Juudai's gerichtet, zögerte Johan noch, er schien in den Augen seines Freundes zu verinken, sein Herz schlug so schnell, das Atmen fiel ihm schwer während Juudai ihm diese unschuldigen Blicke zuwarf. Er legte seine Hand an die Wange seines Freundes und streichelte sanft über dessen Unterlippe. Obwohl die Nacht das Zimmer in eine schwarze Dunkelheit hüllte, war es Johan möglich sich noch genau an die rote Farbe dieser weichen Lippen zu erinnern. Wie Kirschen leuchteten sie an grauen Herbsttagen. Ob sie auch so süß schmeckten?
 

Einen Moment lang verstand Juudai gar nicht mehr, was eigentlich vor sich ging. Ein weiches Gefühl lag wie ein dünner Schleier auf seinen Lippen, ein warmer Schauer ging von ihnen aus als sich Johan's Lippen sanft auf die von Juudai legten. Für Juudai war es zunächst so unbegreiflich als ob Johan ihn geschlagen hätte, im jetzigen Falle jedoch, fühlte sich sein Körper herrlich leicht an und langsam wurde sich Juudai seiner Lage bewusst.

Ein Kuss!

Der Japaner konnte es kaum glauben, Johan küsste ihn! So sanft Johan ihn auch immer in seinen Bann gezogen hatte, wollte Juudai dieses wortlose Geständnis ebenso erwidern. Der Norweger merkte schnell, dass Juudai es nicht als unangenehm empfand und so vertiefte er den Kuss etwas. Langsam drängte er seinen Freund in's Bett zurück und kostete weiterhin von seinen Lippen. Es war ein so süßes Gefühl das ihn durchströmte, ein Schauer huschte durch den Körper des großgewachsenen Jungen und legte sich warm auf seine Wangen. Er wollte mehr von Juudai, noch so viel mehr und so beugte er sich vollends über den Grund seiner schlaflosen Nächte.

Auch Juudai durchfuhr diese unglaubliche Süße, die von den Lippen seines Freundes ausging, am liebsten hätte er sie weiter genossen, diese Flut an Leidenschaft obwohl es doch nur ein Kuss war und die Glut in Johan's Liebkosungen.

Dennoch ging Juudai eine Frage durch den Kopf:

konnte er Johan einfach so küssen?

Durfte er sich ihm hingeben?
 

Sanft löste Juudai den Kuss, sein Atem ging schnell, denn durch sein Erstaunen und das Andauern des zärtlichen Liebesbeweises war es ihm unmöglich gewesen ruhig zu bleiben. Johan sah ihn ebenfalls außer Atem an, dabei war allerdings zu erkennen, dass er noch lange nicht mit Juudai abgeschlossen hatte. Leise erreichte Johan die Stimme des Kleineren: "Johan, warte!"

Protestierend wollte er sich aufsetzen, doch der Norweger wandte von Neuem sanfte Gewalt an um Juudai zum Schweigen zu bringen: "Ich habe zu lange gewartet!"

Mehr Worte bedurfte es nicht. Der Größere haschte schnell nach den Lippen des Kleineren und Juudai empfing diese von Neuem. Dieses Mal jedoch ohne Scham oder Zweifel dabei zu empfinden. Juudai schloss entspannt seine Augen als die Lippen des Norwegers seine komplett versiegelten. Er wollte diesen Moment auskosten, dieses zarte Gefühl sanft über sich ergehen lassen, sich ihm hingeben und nur ihm gehören.
 

Ein überraschtes Keuchen endfleuchte ihm, als er Johan's warme Zunge auf seinen Lippen fühlte. Es war deutlich, dass der Andere dieses Geräusch genoss. Energisch folgte er mit seiner Zungenspitze die Konturen dieser süßen roten Lippen. Zärtlich bat er Juudai um Einlass worauf dieser, der wortlosen Bitte nachkam und seinen Mund schüchtern öffnete.

Gespannt wartete Juudai darauf was gleich passieren würde, er konnte sich kaum erklären warum Johan ihn so verunsichern und diese unbeschreiblich aufregenden Gefühle in ihm auslösen konnte. Oder hatte er diese feurigen Gefühle einfach nur verdrängt?

Erschrocken hauchte Juudai in den Kuss, als er Johan's Zunge in seinem Mund empfing. Sanft aber leidenschaftlich berührte er Juudai's, wobei in seinem Herzen ein leichtes Gefühl ausgelöst wurde. Johan konnte es kaum beschreiben, es fühlte sich an als ob er aus großer Höhe gen Boden fiel und doch erwärmte dieser Fall sein Herz und ließ es in seiner Brust umher flattern, wie einen jungen Schmetterling. Juudai ging nur schüchtern auf diesen innigen Kuss ein, vorsichtig streichelte er über Johan's Zunge wobei er sich aber schnell von ihm übermannen ließ und sich dem Größeren schließlich voll und ganz hingab. Johan nutzte Juudai's Unterwürfigkeit um ihn nun völlig in Besitz zu nehmen. Ohne Scheu, feurig sowie leidenschaftlich erkundete er die Mundhöhle des Kleineren und immer wieder entlockte er ihm ein ergebenes Keuchen.
 

Vor Nervosität wusste Juudai nicht wohin mit seinen Händen, er wollte Johan berühren, seinen Körper kennen lernen doch alles wozu er sich in der Lage sah, war seinen eigenen leicht anzuspannen, während Johan seine Lippen liebkoste und seine Zunge umspielte. Langsam ließ Johan vom seidigen Mund des kleineren ab, blickte in das gerötete Gesicht seines Freundes und legte seine eigenen Lippen an dessen Ohr: "Meine süße kleine Sünde, lass mich deinen Körper spüren."

Juudai erschauderte spürbar unter Johan's Körper, dessen leichter Atem hatte ihn warm gekitzelt und löste in dem braunhaarigen Jungen ein süßes, erregendes Gefühl aus.

Ohne eine Antwort abzuwarten haschte Johan wieder nach den Lippen des kleineren Jungen und biss zärtlich in dessen Unterlippe, wobei ein leises Hauchen aus Juudai's leicht geöffneten Munde trat: "Johan..."

Juudai fühlte eine heiße Glut in seinem Körper auflodern, er streckte Johan leicht seinen Hals entgegen, als dieser begann seine Wangen und dann den Halsbereich mit kleinen kaum spürbaren Küssen zu bedecken. Flach atmend wollte sich der Kleine auf jede Berührung konzentrieren, wobei ihm ein erleichtertes Seufzen entfuhr. Nun wusste Juudai endlich, dass nun all seine geheimsten Wünsche, sein inneres Verlangen nach der Nähe des Norwegers befriedigt wurden. Ihm wurde klar, dass er sich schon so lange danach gesehnt hatte und nun durfte er dieses Feuer genießen.
 

[...]
 

Johan war noch immer über Juudai gebeugt und sah ihm tief in die Augen. Durch die glitzernden Schweißperlen klebten Juudai die Haare an der Stirn und seine Brust bewegte sich noch immer schnell auf und ab.

Die beiden schwiegen und genossen dabei die Stille die nun zwischen ihnen herrschte. Nur ihr Pulsschlag und ihre Herzen mussten sich noch eine Weile beruhigen. Weder Juudai noch Johan konnten es richtig glauben. Sie hatten miteinander geschlafen, ihre Körper miteinander vereint ohne dabei Reue zu empfinden. Juudai war es, der als erstes wieder Kontrolle über sich bekam. Er schmiegte sich an Johan, dessen Körper wie auch sein eigener, von ihrer Leidenschaft erhitzt war. Schüchtern legte er seine Lippen auf Johan's zarte Haut um noch einmal seinen Geschmack aufzunehmen.

"Ich liebe dich, Johan...", gestand er schließlich mit leiser Stimme und schenkte ihm einen seiner unschuldigen Blicke, die den Norweger so verzückten.

Ein Lächeln zierte das Gesicht des Anderen, er hatte mit keinem Geständnis gerechnet, er hätte sich auch nicht träumen lassen, dass seine Gefühle von seinem besten Freund erwidert wurden oder dass sie gar so weit gehen würden, wie sie es getan hatten:

"Ahnst du eigentlich, dass du mich damit zum glücklichsten Menschen auf diesem Erdenrund machst?"

Noch bevor Juudai antworten konnte fanden die warmen Lippen seines Freundes wieder zu den seinen für ein kleines Liebesspiel. Johan schloss seinen Freund zufrieden in seine Arme und kuschelte sich mit ihm unter die Decke.

"Ich will nicht dass diese Nacht vorrüber geht!", flüsterte Juudai leise, "Ich möchte einfach nur in deinen Armen liegen und deine Nähe genießen."

"Wir haben noch viel Zeit zusammen. Dir ist doch wohl klar, dass ich dich nie wieder gehen lasse?", er hatte dem Japaner die Worte zugeflüstert was einen wohligen Schauer durch den zierlichen Körper des Kleineren rennen ließ.

Wohlig seufzend drängte Juudai sich fester in die Arme des Norwegers und sog dessen Duft ein. Ein süßer Duft, der sich mit der vergangenen Extase der beiden vermischt hatte. Juudai schloss genießend seine Augen während Johan noch lange wach lag. Er bekam noch mit, dass Juudai's Atem gleichmäßiger wurde. Ein leises Lachen konnte sich Johan nicht verkneifen, langsam schüttelte er den Kopf und streichelte das verschwitzte braune Haar des Kleinen: "Und du willst nicht, dass die Nacht vorrüber geht, mein Juudai? Du süßeste aller Sünden schaffst es doch gar nicht, dich länger wach zu halten!"
 

Erst als Johan sich ganz sicher war, dass Juudai's wohliger Schlaf durch nichts mehr gestört wurde, konnte auch er sich beruhigt gehen lassen und fiel in einen erholsamen aber traumlosen Schlaf.
 

~Ende des 7. Kapitels, Fortsetzung folgt in Kapitel 8: Ein schwerwiegender Fehler~
 

Nachwort nr. 7:

Ja also... das ist es nun, das 7. Kapitel. Es ist mein erstes Yaoi wenn ich mich recht erinnere? An all diejenigen, die zu jung für dieses Kapitel sind (gilt wohl hauptsächlich für die Leser auf Animexx) und nur die zensierte Version lesen können, ihr habt nur so nebenbei mitbekommen, dass sie miteinander geschlafen haben, ja. (Habt auch nix großartig verpasst, weil's eh nix spanndes ist.)

Jaah, was soll ich groß dazu sagen, das Gedicht/ das Lied, wie auch immer ihr es nennen wollt, ist auf Norwegisch geschrieben es kommt auch von mir, also versucht erst gar keinen Sänger mit diesem Titel zu finden, wenn ihr eines findet, dann dürfte das ziemlicher Zufall sein XD Ich habe es übrigens in Bokmål verfasst. Bokmål ist eine der beiden Schriftsprachen die wir in Norwegen haben, wozu es zwei gibt weiß ich nicht, ist halt ein ewiger Streit ob man's immer noch in der Schule lernen soll oder nicht, ich als Deutsche musste mir also keine Gedanken über das schreckliche Nynorsk machen *g* Ja, wie auch immer wer Interesse an einer Deutschen Übersetzung hat der schreibt mir am besten eine ENS, eine Mail oder benachrichtigt mich sonst irgendwie.

Wie ihr bemerkt habt, muss ich die Altersgrenze auf einigen Seiten jetzt hoch setzen *g* Ihr werdet euch jetzt sicher alle fragen: hey, was wird jetzt aus Rei? Wie kann Juudai das machen? Freut euch auf die nächsten beiden Kapitel, ich verspreche euch die pure Dramatik *muha* Ja, ich bin noch nicht fertig mit den dreien!

Übrigens werdet ihr erst im Epilog erfahren ob Ryou nun einen Jungen oder ein Mädchen hat, aber ich möchte noch nicht zu viel über den weiteren Verlauf verraten. Ich hoffe ihr nehmt mich nicht wegen diesem schlechten Akt hoch, außerdem hoffe ich mal, dass *hust* es nicht zu kitschig war alles... oha...

Na ja, hoffentlich bis zum nächsten Kapitel ^-^

*winks* Eure Ruky



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-01-06T13:32:57+00:00 06.01.2008 14:32
Ach wieder mal ein wunderschönes Kapitel, schade das ich noch zu jung für die Yaoi Version bin. Na ja, die drei Jahre überlebe ich auch noch :P

An diesem Kapitel merkt man wieder dass du dich mit den Umgangsformen in Norwegen auskennst. Natürlich muss das so sein wenn du dort lebst :D
Die Szene in der Bar war natürlich sehr schön, kannst du mir eine Übersetzung schicken? Ich würde so gern erfahren was Johan ihm da übermitteln wollte!

Ich mochte die Eifersucht von den beiden auch sehr gern. Es war schon lustig wie eifersüchtig Juudai doch werden kann oder Johan auf Rei, es war einfach fabelhaft!

Die Liebesszene ... oh ich fand sie so schön! Johan tröstet Juudai so lieb. Ich könnte fast quietschen, es war wirklich gefühlvoll und an Juudais stelle... ich fand es nicht übertrieben ich mag die situation, das hast du toll abgepasst! Und alles wunderschön geschildert, die Gefühle wirkten wieder echt und auch Juudai dass er sich am Anfang noch wehren wollte, aber dann doch mit Johan geschlafen hat. Ich habe das Kapitel mit meiner Freundin zusammen gelesen und die war auch hin und weg!

Mach auf jedenfall weiter mit so schönen Geschichten!
Von: abgemeldet
2007-11-29T20:13:45+00:00 29.11.2007 21:13
Bwahahahaha~ XD~
Ich bin die erste die zu "diesem" Kapitel ein Kommi schreibt XD
Zumindest zu der zensierten Version *ja noch zu jung für Yaoi ist* *und Yaoi eh nich besonders mag*

Sou.. wie die vorherigen beiden Kapitel auch, gefiel mir dieses hier wirklich gut. Es hatte so nen schönen Hauch von Romantik *.*
Die abwechselnde Eifersucht von Johan und Juudai *sich kringelt* Ich fands lollig X3~
Mal ist Juudai eifersüchtig auf die Mädchen und dann wieder Johan auf Rei. XD

Von dem Lied hab ich ja die Übersetzung ^^ Danke, nochmals dafür ^^
Ich glaub mir ist erst gestern Abend aufgefallen, dass du die mir mal so zwischendurch geschickt hast lol XD
Aber du musst mir mal das wörtlich übersetzte schicken, wolltest du ja machen, es mal wortwörtlich übersetzten. ^^


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