Warum bist du so zu mir?
Merry Christmas
Der Anfang ist mies, das Ende ist mies und das gilt auch für die Mitte. Aber ich übe das FF-schreiben noch, also habt Mitleid ^^.
Kapitel I
Es war Weihnachten und diese Tatsache konnte man leider nicht ignorieren. Draußen lag meterhoch der Schnee, alle Geschäfte und Häuser waren dekoriert und irgendwo sang immer gerade jemand ein Weihnachtslied!!!
Kanda hatte es satt. Der Schnee nervte, die blinkenden Lichter und „Hohohos“ von roboterisierten Weihnachtsmännern nervten auch und wenn er noch einmal irgendwas von einem Rudolf mit der roten Nase hörte, schwor er bei Gott, das dieses Rentier bald nicht mehr der einzige mit einer war!
Ja, er gab es zu, er war ein Weihnachtsmuffel aber dieser 24.12 war einfach der heuchlerischste Tag im ganzen Jahr. Aber wer die Geburt des Erlösers~ feiern wollte, bitte. Man sollte ihn nur damit in Ruhe lassen.
Aber eigentlich bekam er nach und nach immer mehr seine Ruhe.
Die meisten Finder und auch Exorzisten waren bei ihren Familien oder noch unterwegs. Das galt sogar für Jerry, was auch der Grund war, warum der junge Japaner gerade in der riesigen Küche des Ordens stand und sich Wasser für einen Instantramen heiß machte.
Es war zwar angenehm endlich mal alleine zu sein aber Kanda war jemand, der selten wusste, was er mit Freizeit~ anfangen sollte. Trainiert hatte er den halben Tag schon und auf die nächste Mission durfte er erst in 3 Tagen. Aber er gönnte… Komui und Linali zum Beispiel diese Tage. Sie hatten sie sich auch verdient.
Als das Gepampse fertig war, verzog Kanda leicht das Gesicht, seufzte und hockte sich an irgendeinen Tisch in der verlassenen Kantine.
Selbst hier stand ein Weihnachtsbaum herum. Ob es wohl jemand auffallen würde, wenn Kanda ihn in Brand steckte?
Er schüttelte bei dem Gedanken nur den Kopf, nahm die Stäbchen und wollte gerade essen, als doch jemand die große Halle betrat.
„Yu~!!!!“.
Planänderung. Erst steckte er Lavi in Brand, dann den Weihnachtsbaum.
Kanda erwiderte natürlich nichts, sondern fing einfach an zu Essen. Das hielt den zukünftigen Bookman leider nicht davon hab, sich gegenüber von ihm niederzulassen.
„Und ich dachte schon es wäre niemand im Orden~. Uh… die Nudeln sehen aber eklig aus.“.
Da Kanda keine Anstalten machte, auch nur irgendwas von sich zu geben, redete Lavi weiter. Erst beklagte er sich darüber das der Bookman ihn hiergelassen hatte, dann schmollte er weil ein paar Exorzisten~ auf einer Mission sein durfte und schließlich begann er von seinem letzten Weihnachten zu erzählen.
„… und dann haben wir es uns auf dem Bärenfell vor dem Kamin bequem gemacht, wenn du verstehst was ich meine.“.
Lavi war mit seiner Erzählung fertig, Kanda mit seinem Essen, weswegen er auf aufstand und ihn einfach sitzen ließ. Der Junge quengelte zwar noch eine Weile aber das brachte ihn Kanda auch nicht zurück.
Ein Jahr später. Gleicher Ort, fast dieselbe Zeit.
Kanda war nun 18 aber an seiner Meinung über Weihnachten hatte sich noch nichts geändert. Trotzdem entwickelte er scheinbar so etwas wie eine Tradition, denn er stand wieder in der Küche, machte wieder seinen Ramen und setzte sich damit wieder an einen der Tische.
Und wer hätte es gedacht, auch Lavi gesellte sich wieder zu ihm.
Nur dieses Mal schien ihm der Antrieb zu fehlen, Kanda zu nerven. Er wirkte auch verdammt bleich und sah gar nicht gut aus. Aber für ein kratziges „Yu~“ reichte es dann doch.
„Ich sterbe~…“.
Wie ein Häufchen Elend hockte er Kanda gegenüber und schniefte, weil ihm die Nase lief. Da hatte es wohl jemanden erwischt~. Kanda durfte aber nun bloß nicht grinsen! Sonst kam zu dem Selbstmitleid auch noch ein Schmollmund dazu, was eine ganz gefährliche Kombination war.
„Du solltest ins Bett gehen.“.
„Da komm ich gerade her… Ich hab zwar keinen Hunger aber ich muss doch irgendwas essen.“.
Kanda warf einen Blick auf seine Schüssel, den Lavi bemerkte und sofort den Kopf schüttelte.
„Aber so etwas nicht!!!“.
Der Rotschopf wollte aufstehen, sein Kreislauf war aber dagegen, deswegen sank er auf die Bank zurück und legte seinen Kopf einfach auf den Tisch.
„Yu~ ich.“.
Bevor er ausreden konnte, war Kanda aufgestanden und ging in die Küche zurück. Jerry hatte – bevor er gegangen war - einen Eintopf gemacht, den man nur warm machen musste und genau das tat er nun eben.
Nach knapp 10 Minuten kam er mit einem Teller in den Händen zurück und fand Lavi tatsächlich schlafend UND sabbernd vor… Also an diesen Tisch würde er sich nicht mehr setzen.
„Hey.“.
Kanda berührte ihn an der Schulter und rüttelte ihn dann leicht durcht aber Lavi wollte oder konnte nicht aufwachen. Ihn hatte es wirklich~ erwischt und zwar nicht zu knapp. Aber da half alles nichts. Den Teller musste er wegstellen und den Jungen auf die Arme nehmen. In der kalten Halle konnte er ihn nicht lassen. Das brachte nicht mal er übers Herz.
Da er wirklich keine Ahnung hatte, wo Lavis Zimmer war, brachte er ihn auf sein eigenes und schmiss~ ihn fast auf das Bett. Dass man ein Herz hatte setzte nicht voraus, dass man auch zärtlich sein musste.
Nachdem er ihn auch noch zugedeckt hatte, verließ er den Raum wieder.
Bei so einer Einrichtung wie dem Orden gab es natürlich auch eine Krankenstation aber die war heute unterbesetzt und Kanda hatte fast schon Glück, als er nach einer halben Stunde eine Schwester gefunden hatte, die ihm eine Salbe und Hustensaft gab.
Damit ging es zurück in sein Zimmer, wo der Kerl immer noch schlief. Irgendwie hatte er sich diesen Tag anders vorgestellt aber so langweilte er sich wenigstens nicht.
Da er keine Lust hatte darauf zu warten, bis Lavi von alleine aufwachte, knöpfte er einfach sein Hemd auf, befreite ihn davon und verteilte dann etwas von der Salbe auf seiner Brust.
Das plötzlich eine Hand nach ihm griff – als er fast fertig war - war aber so klar gewesen! In der Kantine hätte er ihm den heißen Eintopf über den Kopf schütten können aber kaum war es Kanda lieber, das er~ schön brav weiter schlief, war er auch schon wach.
„Ich hab mich schon lange gefragt~ wie sich deine Hände anfühlen.“.
Der Junge murmelte die Worte nur, weil es ihm scheinbar weh tat zu sprechen, trotzdem lag ein Grinsen auf seinen Lippenr~.
Und das war auch der Grund, warum Kanda ihm die Tube an den Kopf warf, bevor er seine Hand durch einen kräftigen Ruck befreite.
„Wenn du wach bist… kannst du nun auch in dein Zimmer gehen.“.
Lavi rieb dich die getroffene Stelle und schloss dann seufzend die Augen.
„Wieso bist du so….“.
Kanda wollte antworten aber dann fügte Lavi noch eine Kleinigkeit hinzu, die ihn zögern ließ.
„zu mir?“.
„Ich weiß nicht was du meinst.“.
Lavi biss sich auf die Unterlippe und drehte den Kopf zur Seite während er fast verbittert die Wand neben sich anstarrte.
„Das weißt du sehr wohl. Yu, ich kenne dich seit über 10 Jahren. Früher warst du nicht so.“.
Kanda tat das, was er meistens tat, er schwieg, was Lavi noch mehr verletzte.
Der Junge setzte sich auch darauf hin auf, stieg aus dem Bett und sah den Japaner nur entschlossen an.
„Ich habe dir damals gesagt… dass ich dich liebe… und das tue ich heute noch. Glaub mir oder nicht, das ist mir scheiß egal. Du gehörst mir! Das hast du mir versprochen.“.
Obwohl Lavi sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, packte er Kanda am Kragen und zog ihn zu sich, um ihn für einen Moment zu küssen, bevor er ihn einfach von sich stieß und das Zimmer verließ. Er vertrug nur eine Gewisse Dosis an Schmerz und für heute hatte er wirklich genug.
