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Dance with me

von

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Das Jugendamt

"Ich kann sie ja auch erst mal anrufen ..aber Nico...darf ich vorher noch ein wenig an dir gekuschelt bleiben. Das eben war so schön, ich will noch ein wenig mit dir Schmusen."

"Klar... Was meinst du, warum ich meine Mutter erst inner halben Stunde anrufen möchte?" Er küsste ihn sanft.

"Kuyu... Versprichst du mir, dass du mit mir redest, wenn was ist? Und dass du mich nie wieder einfach so alleine lässt?"

"Ja. Ich hab uns beiden damit nur weh getan und es wäre sehr sehr dumm so etwas wieder zu tun."

Nicholas lächelte und zog ihn noch enger an sich, sofern das ging. Seine Augen strahlten und er freute sich über diese Antwort.

"Ich liebe dich..."

"Ich dich auch, aber das weiß ich Nico... du brauchst es mir nicht ständig zu sagen, sonst verliert es irgendwann an Wert.", rügte ihn Kuyu liebevoll.

Nicholas küsste ihn.

"Das wäre das letzte, was ich wollte. Ich bin nur so froh, dich wieder im Arm halten zu können. Manchmal.... hab ich einfach Angst, ich weiß auch nicht, wieso."

"Ich denke es ist normal Angst davor zu haben, das zu verlieren, was man liebt. Mir geht es nicht anders. Manchmal glaube ich bedeutet Leben auch ein wenig seine Angst zu bezwingen und wenn Leben schon das bedeutet, dann tut es lieben wahrscheinlich noch mehr."

"Ich habe auch nicht vor, dich einzuengen oder dir etwas vorzuschreiben, ich möchte nur für dich da sein und dich im Arm halten können. Die Angst ist eher die, dass es nur eine Illusion ist. Ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll." Er seufzte leise und schmiegte sich an ihn.

"Versuch es."

"Naja, dass ich aufwache und feststelle, dass es doch nur ein schöner Traum war, hier mit dir zu liegen und über Zukunft und das Leben zu diskutieren."

"Ich bin aber kein Traum und ich dachte das wir uns eben geliebt haben wäre mehr als deutlich für dich gewesen, WIE real ich bin." Kuyu küsste Nicholas Schläfe.

"Ich weiß, darum ist es auch seltsam..." Nicholas lächelte leicht und strich ihm über die Wange. "Es ist immer nur ein Moment, wo ich mich wahnsinnig leer und verlassen fühle und dann realisiere ich immer, dass du doch da bist." Er lachte leise.

"Tut mir leid, wenn ich dich mit dem Zeug langweile."

"Tust du nicht, ich wünschte nur ich könnte auch diese Momente verschwinden lassen."

Nicholas drehte sich mit Kuyu, so dass sie beide auf der Seite lagen und kuschelte sich an. "Irgendwann sind sie sicher weg." Er streichelte Kuyus Oberkörper, liebte dessen weiche Haut.

"Aber es ist nicht meine Schuld oder?"

Nicholas seufzte.

"Ich glaube, von Schuld kann man hier nicht sprechen. Es ist einfach so..." Er dachte daran, dass ihn erst Robin im Stich gelassen hatte und dass der Schock, von Kuyu auch nur benutzt zu werden, sehr tiefe Spuren hinterlassen hatte. Aber er wollte trotzdem niemandem die Schuld dafür geben.

"Und warum fühle ich mich dann trotzdem schuldig, wenn es keine Schuld gibt?"

"Ich weiß es nicht, aber ich möchte nicht, dass du dich schuldig fühlst." Er kraulte Kuyus Nacken zärtlich.

"Dann sag mir was ich tun kann, damit du keine Angst mehr hast."

"Ich weiß es nicht. Für mich da sein vermutlich." Nicholas lächelte leicht.

"Und bitte, mach dir keine Sorgen! Du schaust mich so hilflos an, ich bin weder krank noch sonst etwas, es geht mir gut! Und die Angst wird mit der Zeit verschwinden", sagte er liebevoll, aber nachdrücklich.

"Mhhh...", murrte Kuyu.

Nicholas zog ihn eng an sich, knabberte an seinem Hals.

"Nix Mhh.."

"Doch mhhh..."

"Ach komm schon, lächle wieder!"

"Nö... lieber küss ich dich!", das tat Kuyu dann auch.

Nicholas streichelte sanft über seinen Rücken. Er war vollkommen glücklich und zufrieden in dem Moment.

So blieben Kuyu und Nicholas noch ein zeitlang in den Armen des Anderen liegen und genossen es ohne Worte füreinander da zu sein, in der Art und Weise, wie es nur Liebende konnten. Schließlich jedoch fühlte sich Kuyu erfrischt und fit und rief seine Eltern an, nachdem er sich angezogen hatte.

"Sie würden sich freuen, wenn deine Schwester mitkommt und passen auch gern die Woche über auf sie auf!", teile Kuyu Nicholas mit.

"Das ist schön! Dann ruf ich Ma an und frage, ob wir Leija holen können."

Er wartete scheinbar endlos, bis sie an den Apparat eilte.

"Ja hi, Nicholas hier. Ja, wir sind gut angekommen. Ja. Ja. Schon gut, nicht jetzt bitte! Ich wollte wissen, ob wir Leija bis Ende der Woche holen können, Sonntag bringen wir sie dann wieder zurück. Ja. Jaa. Okay, bis dann." Er legte auf und sah Kuyu an.

"Nicholas, du bist ein Schatz, da spar ich mir am Freitag und Samstag den Babysitter für die Vorstellungen!", äffte er seine Mutter nach.

"Ich glaube Leija wird meine Ma mögen... sie hat sich immer eine Tochter gewünscht und verwöhnt Mädchen deswegen gern."

Nicholas lächelte, wenn auch leicht gezwungen. Die Art seiner Mutter ging ihm gehörig auf die Nerven. "Ich wette, wir dürfen nachher noch Koffer packen, weil meine Mutter ihre Rolle lernen musste..."

"Man, das ist echt blöd. War deine Mutter bei dir schon genauso?"

"Natürlich. Schauspielerei steht bei ihr an erster Stelle... Was meinst du, warum wir keinen Vater haben?"

"Naja, aus dir ist ja was geworden, aber besonders toll war dein Kindheit ganz sicher nicht. Wenn Leija nicht ganuso stark ist, wie du..."

"Naja, sie spielt halt sehr viel, kann sich auch mit sich selbst beschäftigen, aber sie freut sich immer, wenn ich komme, weil sie weiß, dass ich dann auch für sie da bin."

"Die Woche mit uns und mit meinen Eltern wird ihr sicher gut tun."

"Ja, das glaube ich auch. Obwohl wir ja trotzdem zur Schule müssen..."

"Dann sind ja meine Eltern bei ihr."

"Ich weiß. Und sie werden sich sicher gut um sie kümmern. Es scheinen anständige Leute zu sein, und ich glaube, sie bereuen wirklich, dir nicht geglaubt zu haben!"

"Sie sind ja auch gute Eltern, waren es mal. Nur mein Onkel ist kein guter Mensch und durch ihn wurden sie für mich schlechte Eltern. Früher waren sie immer für mich da."

Nicholas umarmte ihn.

"Meinst du nicht, dass es zumindest teilweise wieder so werden könnte?"

"Vielleicht, aber ich bin jetzt kein Kind mehr."

"Ich weiß, darum sagte ich ja teilweise. Du brauchst sie nicht mehr so sehr wie früher, aber manchmal braucht man Eltern eben doch. Ich wüsste gern, wie meine Familie gewesen wäre, wenn ich einen Vater gehabt hätte."

"Weißt du denn, wo dein Vater ist?"

"Nein. Ich weiß so gut wie nichts über ihn." Nicholas zuckte mit den Schultern.

"Vielleicht sollte ich auch schlafende Geister ruhen lassen."

"Ja, oder gerade diese wecken. Ich weiß nicht, was das Richtige ist."

"Ich auch nicht. Also lass uns bitte das Thema wechseln." Nicholas lächelte schief.

"Ja, lass uns vor allem zum Bahnhof gehen, sonst fährt nachher kein Zug mehr zurück."

"Gute Idee!", lachte Nicholas und zog sich schnell seine Jacke über.

Nach einer langen Zugfahrt waren sie an dem Haus angelangt, in dem Nicholas Mutter wohnte. Schnell gingen sie zur Tür und klingelten.

Gabrielle machte auf, ein Textbuch in der Hand.

"WAS?!", fauchte sie. Dann glätteten sich ihre Gesichtszüge wieder.

"Ach ihr seid?s, kommt ruhig rein!" Sie lächelte angespannt und öffnete die Tür ganz.

"Hi, Ma..." Nicholas schien das gewohnt zu sein, er ging ohne eine Miene zu verziehen ins Wohnzimmer durch.

"Hallo Frau McGregory.", begrüßte Kuyu Nicholas Mutter und folgte ihm zögerlich ins Wohnzimmer.

"Ihr kommt ohne mich klar, oder? Diese Stelle hier muss ich dringend noch einmal..." Sie verschwand murmelnd in den oberen Stockwerken. Nicholas grinste schief, rief dann nach seiner Schwester, die wie ein Wirbelwind angesaust kam und ihn stürmisch umarmte.

"Hey, Schatz! Wie geht?s dir?"

"War langweilig ohne dich." Sie kuschelte sich an. Nicholas hob seine Schwester hoch, grinste Kuyu an.

"Schau mal, wer noch da ist." Sie hob das Köpfchen.

"Onkel Ku!", strahlte sie.

Kuyu lachte, ging zu der Kleinen und strich ihr über die Wange.

"Na Kleine."

Nicholas grinste beide an.

"Leija, wir wollen gleich mit dir wegfahren für ein paar Tage. Möchtest du das gern?"

Die Kleine strahlte. "Jaa!" Sie schlang ihre Ärmchen um ihn und drückte ihn fest.

"Dann sollten wir jetzt deine Sachen packen. Kuyu, kommst du mit?"

"Ja, sicher..." Gerade als sie auf dem zu Leijas Zimmer waren klingelte es noch einmal an der Tür. Nicholas gab Leija Kuyu.

"Ich mach schnell auf, sonst dreht Ma ab."

In dem Moment rief es von oben: "Nicholas! Geh doch mal bitte!"

Der Angesprochene verdrehte die Augen.

"Siehst du..." Er schlurfte zur Tür und machte auf.

Vor ihm stand ein Mann mitte dreißig und eine jüngere Frau.

"Hallo, bist du Nicholas McGregory?"

Er sah beide fragend an.

"Ähm.. ja? Und Sie wären...?"

"Hallo, meine Name ist Name ist Smith und das hier ist Miss Mills. Wir sind vom Jugendamt, ist deine Mutter da?"

"Ähm... Sie ist oben, möchte aber gerade nicht gestört werden.. Worum geht es denn?"

"Nun, dann fürchte ich müssen wir sie jetzt aber stören, denn es wurde Anzeige gegen sie erhoben."

"Was?!" Nicholas sah sich hastig um.

"Das ist doch ein dummer Scherz!"

"Nein, tut mir Leid. Als Jugendamt ist es unsere Pflicht solchen Anzeigen nachzugehen. Würdest du jetzt bitte deine Mutter rufen?"

"Okay... Kommen Sie doch rein, ich bringe Sie ins Wohnzimmer und werde Ma runterschicken." Er war verunsichert.

Kuyu hatte die Worte an der Tür mitbekommen und ging mit Nicholas Schwester auch ins Wohnzimmer. Die Frau beugte sich zu dem kleinen Mädchen und fragte.

"Na, bist du Leija?"

Die Kleine nickte und drückte sich an Kuyu. Die Frau kannte sie noch nicht und da fremdelte sie immer etwas. Nicholas lief schnell zu seiner Mutter und sagte ihr bescheid. Auf 180 kam sie die Treppe herunter. Sie strahlte Autorität und Selbstbewusstsein aus.

"Was wollen Sie?", herrschte sie die Leute an.

"Mit ihnen reden.", sagte der Mann vom Jugendamt.

"Ja gut, dann sagen Sie mir zuerst, wer Sie sind! Ich gebe heute keine Interviews!" Nicholas unterbrach sie.

"Mutter, die sind vom Jugendamt."

"Oh..." Gabrielles Miene änderte sich. "Tut mir leid, das wusste ich nicht. Setzen Sie sich doch. Nicholas, holst du ihnen was zu trinken?"

Nico verdrehte zu Kuyu gewandt die Augen.

"Ja mach ich, warte." Dann ging er zu seinem Freund.

"Gehst du schon mal hoch? Leijas Zimmer ist neben meinem. Pack ihr Sachen für eine Woche ein, oder leg die erst aufs Bett, ich komme gleich."

"Ich soll mich einfach mit deiner Schwester verdrücken? OK..."

"Was möchten Sie denn trinken?", wandte sich Nicholas derweil an die 'Gäste'.

"Oh, nichts, danke." Lehnte die Frau ab.

"Miss Gregory, gegen sie wurde Anzeige wegen Kindesverwahrlosung erstattet. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie ihre drei Jahre alte Tochter öfters allein und unbeaufsichtigt im Haus lassen. Möchten sie dazu Stellung nehmen?"

"Ich weiß sehr wohl, was ich meiner Tochter zumuten kann und was nicht. Bei meinem Sohn hat die Erziehung wie Sie sehen ja auch sehr gut geklappt!" Nicholas lächelte schief.

"Ich geh dann nach oben. Ma, unser Zug fährt in einer Stunde. Schreibst du mir bitte auf, was Leija am liebsten isst?" Unwillig fuhr Gabrielle sich durchs Haar.

"Frag sie doch selbst!"

"Ihre Tochter ist drei, ich glaube kaum, dass sie schon sagen kann, was sie essen will beziehungsweise weiß, welches Essen gut für sie ist. Stimmt es denn, dass ihre Tochter öfters unbeaufsichtigt im Haus ist?"

"Meist hab ich ein Kindermädchen dafür." Gabrielle fühlte sich eingeengt. Sicher stimmte es, sie ließ Leija spätabends allein, weil sie da eh schlafen sollte. Und das Kindermädchen extra zu bezahlen...

"Meist?", hakte die Frau nach.

"Ja, wenn ich mitten in der Nacht mal wegmuss, dann ruf ich es nicht extra an, Leija schläft dann eh. Aber das ist doch nicht weiter schlimm, das macht doch jeder so!"

"Nein, das macht nicht jeder so. Deswegen sind wir ja auch heute hier. Können wir mal mit ihrem Sohn sprechen?"

"Ja gehen Sie ruhig. Er ist oben und packt die Sachen, weil sein... Bekannter und er Leija für ein paar Tage abholen."

Die Frau erhob sich.

"Ich mach das schon, rede du weiter mir Frau Gregory."

Dann verlies sie die beiden und ging hoch zu Nicholas und Kuyu.

Nicholas hatte einen Koffer besorgt und packte Kleidung und Spielsachen rein. Gerade bückte er sich zu Leija:

"Und dein Kuschel-Elefant? Soll der auch mit?" Sie nickte energisch.

"Dann spielen Onkel Ku und ich, ja?" Sie sah vertrauensvoll zu Kuyu hoch.

Kuyu lachte, verstummte dann als der Mann vom Jugendamt eintrat.

Nicholas sah ihn fragend an, während er weiter einräumte.

"Was kann ich für Sie tun?"

"Ich würde gern mal ein wenig mit dir und deiner Schwester reden. Ist das ein Freund von dir?",

fragte er zu Kuyu nickend.

"Ja. Ich hab keine Geheimnisse vor ihm." Nicholas richtete sich auf, sah auf die Uhr.

"Wir haben allerdings nicht mehr all zuviel Zeit."

"Ihr wollt Urlaub machen? Ist nicht gerade Schulzeit?"

"Ja, aber wir nehmen Leija mit ins Internat. Kuyus Eltern sind zu Besuch und können auf die Kleine aufpassen, wenn wir gerade Unterricht haben."

"Oh, das ist aber nett von ihnen. Dann müsst ihr zwei ja recht gut befreundet sein. Warum gehst du überhaupt in ein Internat? Ihr habt hier doch ein Haus."

"Wir haben zwar ein Haus, aber ich möchte tanzen und eine vernünftige Schulbildung haben. Außerdem kommt meine Mutter mit gewissen... Wesenszügen von mir nicht klar." Er sah zu Kuyu.

"Die da wären?"

Nicholas zuckte mit den Schultern.

"Naja, Kuyu ist nicht nur ein Freund. Er ist mein Freund, wenn sie verstehen, was ich meine. Und das sah meine Mutter als Schande an, die sie dem Dorf nicht zumuten konnte. Reicht die Fragerei jetzt?" Nicholas war gereizt.

"Ja, tut mir Leid, ich wollte dir nicht zu nahe treten, aber ich muss eben feststellen wie dein Verhältnis zu deiner Mutter ist und vor allem wie es deiner Schwester hier geht. Kannst du mir dazu etwas sagen?"

Er zuckte mit den Schultern.

"Ich bin wie gesagt nicht oft hier, aber wenn ich hier bin kümmere ich mich meist um Leija. stimmt?s, Schatz?" Er drehte sich zu ihr um und sie nickte eifrig.

"Fragen sie sie am besten selbst, ich kann meine Mutter nicht objektiv beurteilen und ich... möchte auch nicht, dass Leija in einem Heim landet oder ähnliches."

"Naja, so schnell stecken wir Kinder nicht ins Heim, keine Sorge, aber es ist wichtig zu wissen ob deine Mutter die Sorgfaltspflicht verletzt."

"Hm." Er nahm Leija auf den Arm. "Schau mal, der Herr hat ein paar Fragen an dich. Magst du mit ihm reden?" Sie musterte Smith durchdringend, nickte dann.

"Hallo Kleine, ist es ok, wenn ich dir ein paar Fragen stelle?"

"Ja..." Sie sah ihn aus großen blauen Augen an und legte den Kopf schief.

"Ich will dich mal wegen deiner Mami was fragen."

"Was ist denn mit ihr?"

"Magst du dein Ma?"

"Ja... Sie ist eben Ma... Aber Nico mag ich mehr!" Sie klammerte sich an ihn.

"Ist ja gut, Schätzchen, ich bin ja da." Er gab ihr einen Kuss auf die Wange.

"Warum magst du Nico mehr?"

Sie überlegte kurz. "Der spielt mit mir!"

"Spielt dein Ma denn nicht mit dir??

"Nein... Und sie übt immer nur Rollen. Aber manchmal kommt Kim und die spielt dann mit mir!"

"Kim ist ein Freundin?"

"Kim ist die Babysitterin", antwortete Nicholas statt Leija.

"Erzähl mal von July." Leija sah traurig aus.

"July is weg...." Nicholas sah sie verwirrt an.

"Wieso weg?"

"Nach Brilm gezogen."

"Aber das ist doch nicht weit! Ein paar Minuten!" Nicholas verstand es nicht und Leija kuschelte sich an ihn.

"Aber ich darf nicht..."

"Was darfst du nicht?", fragte auch der Mann.

"Hin... Weil July... beim Ballspielen...." Sie stockte.

"Na komm, Schatz. Was hat July gemacht?"

"Die Scheibe.. im Wohnzimmer... Die ganz große...."

Kuyu hörte nun auch interessiert zu.

Nicholas sah seine Schwester an.

"Was ist mit der Scheibe?"

"Der Ball ist rein... Und die Scheibe war kaputt... Und.. und nachmittags kam Presse und...."

Sie schwieg, versteckte ihr Gesicht an Nicholas' Schulter.

"Hat deine Ma dich geschimpft?" ,fragte der Mann.

"Ja... Und July darf nicht mehr herkommen..."

"Weil ihr etwas kaputt gemacht habt?"

"Ja, wegen der Scheibe... Und den Rep... Rep... denen von der Presse."

"Lässt dich denn deine Ma oft allein?"

Leija nickte wieder.

"Aber ich spiel dann allein, das ist nicht schlimm."

"Also bist du auch am Tag mal allein?"

"Nur, wenn sie Probe hat und Kim nicht kann. Weil ich da stören würde." Es schien ganz normal für sie.

Der Mann seufzte.

"Ich glaube ich habe genug gehört. Und du willst mit nichts mehr über deine Ma erzählen?", wandte sich Mr. Smith wieder an Nicholas.

Der zuckte mit den Schultern.

"Was soll ich dazu noch sagen? Die Beweislast ist erdrückend, nicht?" Er lächelte schief und seufzte.

"Aber bitte stecken Sie Leija nicht in ein Heim! Da würde sie eingehen!"

"Aber so wie es jetzt ist könne wir es auch nicht lassen. Du weißt bestimmt selbst, was einem Kind alles passieren kann, wenn es allein ist."

"Ja... Ich will sie auch nicht allein wissen. Könnte ich sie dann nicht zu mir nehmen? Irgendwie geht das! Und ich bin 18!" Er drückte Leija an sich.

"Naja, man könnte dir das Sorgerecht zusprechen, das ginge schon, aber das wäre ein ziemlicher Behördenkrieg und du lastest dir damit eine ziemlich große Verantwortung auf.

Außerdem bekommt deine Mutter nicht gleich das Sorgerecht entzogen, aber wir müssen sie ab jetzt kontrollieren fürchte ich. Wenn es keine Besserung gibt müssen wir vielleicht dann doch einschreiten."

"Beobachtung ist okay. Und wenn Sie ihr doch das Sorgerecht entziehen müssen, dann möchte ich vorher über alles informiert werden!"

"Sicher, du bist halt auch noch ziemlich jung. Normal wird das Sorgerecht nur in absoluten Notfällen an die Geschwister übertragen. Aber es ist ganz gut, dass ihr mit der Kleinen heute wegfahrt. Ich und meine Kollegin müssen nämlich mit deiner Mutter mal ein ernstes Wörtchen reden."

Nicholas lächelte schief.

"Okay... Ah, wir müssen uns jetzt aber wirklich beeilen!" Er gab Leija an Kuyu weiter, die sich an ihn kuschelte, und packte hastig noch drei Sachen in den Koffer und schloss ihn dann.

"War nett, Sie kennen zu lernen! Kuyu, noch ne Viertelstunde bis der Zug fährt! Das schaffen wir zwar, aber wir sollten trotzdem los!"

"Ja." Kuyu ging zur Treppe und dann zur Tür.

"Auf wiedersehen Mrs. McGregory!", rief er noch bevor er aus der Tür verschwand.

"Tschüs Jungens! Und drückt mir am Freitag die Daumen!" Als sie draußen waren knurrte Nicholas nur.

"Sie hätte auch sagen können, dass wir gut auf Leija aufpassen sollen. Aber sie denkt wieder nur ans Theater."

"Glaubst du die Leute vom Jugendamt können sie da in ihrer Einstellung ein wenig zum Besseren beeinflussen?"

"Ich hoffe es... Aber ich glaube nicht..." Nicholas nahm den Koffer in die rechte Hand und fasste mit der Linken vertrauensvoll nach Kuyus.

"Ich hoffe deine Schwester wird nicht in ein Heim gesteckt, aber ich glaube, wenn würde sie eh in eine Pflegefamilie kommen."

"Wir könnten sie vielleicht wirklich bei uns aufnehmen. Aber wer kümmert sich dann morgens um sie?" Er seufzte, hatte dann aber eine Idee:

"Ich weiß! Ein Kindergarten! Da hätte sie dann auch endlich mehr Kinder zum Spielen!"

"Ich kann ja meine Eltern fragen, ob sie sie adoptieren...dann bekämen sie auch doch noch so etwas wie einen Enkel.", scherzte Kuyu.

"Meinst du, sie würden das machen?", fragte Nicholas plötzlich ernst.

"Mhhh, keine Ahnung. Vielleicht. Bevor deine Schwester in eine Pflegefamilie kommt... Wie gesagt, sie haben als Eltern bei mir nur versagt, weil sie nicht damit umgehen konnten, was für ein Arsch der Bruder meiner Mutter ist."

"Naja, vielleicht kriegt meine Mutter ja wirklich noch die Kurve. Am liebsten würde ich Leija ja selbst adoptieren." Die Kleine war auf Kuyus Arm eingeschlafen, als sie am Bahnhof ankamen.

"Jetzt haben wir sie ja erst mal. Bin mal gespannt, ob sie meine Eltern mag."

"Ja ich auch. Und ob wir das überhaupt alles geregelt kriegen."

"Mit der Schule?"

"Ja. Und dass sie ihr zuhause nicht vermisst."

"Naja, wenn sie ausreichend beschäftigt ist."

"Stimmt auch wieder. Oh, unser Zug kommt! Gut, dass wir Hin- und Rückfahrt gelöst haben.. Kinder unter vier dürfen umsonst."

"Das Einziege, was blöd ist, ist dass wir sie morgen früh direkt zu meinem Eltern geben müssen beziehungsweise die sie abholen. Meinst du sie hat Angst wenn sie bei Fremden ist?"

"Ich hoffe nicht. Bestellst du deine Eltern ins Internat?"

"Ich hab es so mit ihnen ausgemacht, oder meinst du heute Abend?"

"Ich dachte an morgen. Oder meinst du, dass Leija bei ihnen schlafen sollte?"

"Nein. Ich dachte du wolltest heute Abend noch alle bekannt machen."

"Das wäre eine Idee. Dann hätte sie morgen nicht soviel Angst. Also gut, dann heute Abend."

"Dann fahren wir am Besten in ihr Hotel. Sie können und dann später in das Internat fahren."

Nicholas nickte.

"Klingt vernünftig." Er lehnte seinen Kopf an Kuyus Schulter und strich seiner kleinen Schwester übers Haar.

"Süß, wie sie so schläft."

"Ja, nicht? Sie ist allgemein so unheimlich lieb. Und wenn Ma sich nicht um sie kümmert ist das gar nicht gut."

"Ich weiß."

"Kuyu, ich will nicht, dass sie einsam wird."

Kuyu küsste Nicholas auf die Stirn.

"Ich auch nicht, aber sie hat ja dich und jetzt kümmert sich auch das Jugendamt um sie, vielleicht wird ja doch noch alles gut."

"Hoffentlich..." Er schloss wieder die Augen, döste auch ein.

Kuyu lehnte sich an ihn.

"Ganz sicher, man darf nie die Hoffnung verlieren."



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  ChichiU
2003-06-24T13:58:41+00:00 24.06.2003 15:58
Die kleine wird ganz sicher noch vernünftigere Eltern bekommen. So wie es jetzt ist, geht es ja nicht weiter.
Da bin ich mal auf den nächsten Teil gespannt, also weiter!
Von:  Mistery
2003-06-23T20:16:08+00:00 23.06.2003 22:16
oh, sorry, sorry, sorry, es tut mir so leid! *schnief*
mein gott, ich hab mich so lange nicht mehr gemeldet, dabei wollt ich dir doch zu jedem teil einen kommi schreib, estut mir leid!!
so aber jetzt lass ich so etwas ncht mehr einreißen.
der teil war echt klasse!!
die kleine schwester kann einem schon leid tun, ich hoffe das edet noch alles gut, will mir gar nicht ausmalen, was alles passieren kann, grauenhaft!!
bitte, bitte schreibt schnell weiter, ja?
bis denn
*wink*
Von: abgemeldet
2003-06-22T22:14:12+00:00 23.06.2003 00:14
hi izumi-chan und saku-chan *beide fest drück*
na ihr hübschen *fg*

jeppy ich stimm goth-san und gitan-chan mal zu, der teil war echt sowas von cool.
und vorallem...das gespräch der beiden war richtig niedlich *gg*----
aber auch die kleine war wieder extrem knuffig, ich finde es richtig gut, dass ihr sie mit eingebaut habt, sie bringt einer ganzandere richtig in die ff und wirft auch probleme auf sich....die dann wieder zu der mutter führen.
ich hoffe es sehr, dass die kleene net in nen heim /zu pflegeeltern kommmt. nun bei der mutter kann man sie ja auch net lassen, dass wäre auch sehr unverantwortlich...ichb hoffe, dass entweder kuyus eltern sie adoptieren können oder sich nico durchsetzt, sie zu sich zu nehmen, aber dass wird kompliziert werden, erstens ist die frage, nach dem "wo soll sie wohnen" im internat ja nun net und bis die beiden nun endlich ne wohnung haben, kann es auch noch etwas dauern...dann wieder rum, gehen beide noch zur schule, gut, dass mit dem kindergarten ist gut, aber der kostet auch geld, dass auch gezahlt werden muss....alles das zu finazieren ist schwer.....ich bin echt gespannt, wie ihr es schreiben wollt, bzw wie unsere lieben charas diese dragen ausbügeln. aber ich denke mal,d ass kuyus eltern ihnen etwas dnan unter die arme greifen würden.....ich hoff es al zumindest...
gut dann wünsche ich euch noch ne scöne nacht, schlaf gut, und lasst euch net so lange zeit *zu saku-chan schau*
ich freue mich riesig drauf...und die spannung bliebt (wie immer) erhalten!!! *drop* (entwickelt sich zu meinem standartseuch oder)

biba hel eure van(y)^.^ *festknuddel*
Von: abgemeldet
2003-06-22T15:48:56+00:00 22.06.2003 17:48
Hallo ihr zwei!^^

Achja, was für ein süßer Teil! Erst das Gespräch zwischen Kuyu und Nico und dann die Kleine... einfach kawaii!!
Ich muss ja sagen, es ist nicht verwunderlich dass früher oder später das Jugendamt vor Nicos Mutter steht... zum Glück war Nico grad da... bin mal gespannt wie es weitergeht! Aber die Frau wird bestimmt nicht einsehen, mehr Zeit in ihre Tochter zu investieren, das könnte ja für ihre Karriere schlecht sein... mal sehen was da noch passiert und ob die Kleine zu Pflegeeltern kommt, oder aber Kuyus Eltern da irgendwas machen werden!

Auf jeden Fall bleibt die Story in mehrfacher Hinsicht spannend!^^

Bis zum nächsten Teil dann!^^

Grüße *wink und knuddel* Bine
Von: abgemeldet
2003-06-22T13:16:51+00:00 22.06.2003 15:16
ERSTE!!

Der Teil ist richtig gut geworden.

Ich freu mich so für die beiden und hoffe sie bekommen das alles so hin. Ist ja ziemlich stressig.

Warte sehnsüchtig auf den nächsten Teil.

Bye Bye
Kris


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