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Engel haben's schwer

von

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Dunkelheilt

Der Schlüsselbund machte ein kratzendes Geräusch, als er auf den Flurboden fiel. Aki ließ die Tür hinter sich zufallen und seuftste schwer. Ihre Finger ließen die Tasche mit den Einkäufen Akis Griff entgleiten. Grau, laut, bedrückend… wurde der Tag in der Stadt. Sie riss die Augen weit auf. Lust hätte sie gehabt, wahrlich Lust dazu gehabt, alles schwarz anzustreichen, aber es war keine Farbe mehr da. Wankend ging sie ins Atelier. Schwer wie ein Stein fühlte sich ihr Schädel an. Sie fasste sich an die Stirn und kurze Zeit verbarg sie, auf dem Boden sitzend, das Gesicht hinter den Händen. Es fühlte sich heiß an und dieses Gefühl, welches von der Brust an ihr den Hals zuschnürte, überflutete sie mit Trauer. Sie fiel in sich zusammen, wie so oft schon und dann liefen die ersten Tränen durch ihre Hände hindurch. Fielen zu Boden, um durch die Ritzen im Parkett zu sickern, ungesehen zu werden…

So lag sie lange dort, nachdenkend. Alleine. Weinend. Sie wurde müde und als ihr noch kälter war als sonst stand sie endlich auf und ging in die Küche. Ihr Schränkchen über der Spüle war voll mit… Tee. Sie kramte herum und konnte sich nicht entscheiden. Sie überlegte hin und her zwischen Vanille und Lavendel, oder doch etwas anderes? War es nicht egal? Als das Wasser kochte, tastete sie abwesend nach der Zuckerdose. Ihre Hände vermochten sie nicht zu halten. Wie in Zeitlupe, hörte sie, wie sie auf den Fliesen aufschlug, zersprang, der Deckel wegfiel, zersprang, und lange brauchte sie um zu verstehen, dass dies ihr letzter Zucker war. Es war so wenig, dass sie nicht einmal etwas oben von einem Häufchen hätte wegnehmen können. Sie sah dieses Weiß auf den Boden gestreut. In ihrem Kopf passierte alles noch einmal. Sie konnte den Zucker rieseln hören, vernahm noch einmal viel zu laut das hallende Scheppern des zu Bruch gehenden Porzellans. Doch nach einem Augenaufschlag war alles vorbei. Zerdrückte eine Träne. Wieder saß sie am Fenster. Wieder war es frisch draußen, aber es regnete nicht. Die Luft schmeckte nach Regen, doch es regnete nicht. Ein wesentlicher Punkt der sie störte. Eine weitere Träne folgte. Sie war wütend, über alles, über sich selbst. Sagen tat sie nichts, nur Kopfschmerzen bekam sie davon. Ihre Kehle schnürte sich ihr zu. Was sollte es…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-07-12T09:30:47+00:00 12.07.2007 11:30
*gänsehaut*
Das is so....so real geschrieben...Ich hab das gefühl,ich könnte da richtig zugucken,wie das alles passiert...
*schnell weiterles* X_x


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