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Those were the days

von

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Ansteckend - na und?

Disclaimer: Death Note gehört nicht mir, keiner der Charaktere tut es und auch keine der Zeichnungen in den Charakterbeschreibungen.

Ich verdiene kein Geld hiermit, ich leihe mir die Charaktere nur damit aus um ein paar Dinge mit ihnen auszuprobieren~
 

Widmung: Für Sasori-danna. Ich glaube, du weißt wie sehr du mir am Herzen liegst und nichts macht mich glücklicher, wenn du es auch bist. Du bist das Beste, was mir je passieren konnte. <3
 

* ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ *
 

"Lasst uns 'ne Runde Fußball spielen!" "Wer wählt die Mannschaften?"
 

Lautes Kindergeschrei war von draußen zu hören. Sie stritten sich scheinbar darum, wer in welcher Mannschaft spielen würde. Jeder wollte mitspielen - meistens durfte auch jeder. Zumindest mehr oder weniger.

Nur ein einziger befand sich scheinbar im Inneren des Gebäudes - ein Waisenhaus, das sich 'Wammys House' nannte.

Ein Junge, höchstens sechs Jahre alt stand dort am Fenster und starrte nach draußen. Das Fenster spiegelte schwach sein Äußeres wieder: blonde Haare, blaue Augen. Er war leicht gebräunt, so als würde er sehr viel Zeit draußen verbringen. Aber im Moment sah er eher weniger gut aus: Der Junge hatte rote Flecken im Gesicht und sah auch sonst kränklich aus.

Langsam streckte er eine Hand aus und legte sie an die Scheibe. Das Fensterglas fühlte sich angenehm kühl auf seiner überhitzten Haut an.

Schließlich lehnte er auch noch die Stirn dagegen und schloß für einen Moment die Augen. Seine Beine fühlten sich unendlich schwer und zittrig an und er hatte das Gefühl im nächsten Moment würden sie einfach unter ihm nachgeben.

Doch hinlegen wollte er sich auch nicht.

Gerade als der Junge das Fenster öffnen wollte um zumindest ein wenig Luft zu schnappen, wurde die Tür aufgestoßen. "Mello!" Der Junge zuckte zusammen und zog hastig seine Hand vom Fenstergriff zurück.

"Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du dich hinlegen sollst? So wirst du nie gesund!" Noch ehe sich Mello versah wurde er am Hemdärmel gepackt und zurück ins Bett gezogen das auf der anderen Seite des Raumes stand.

Das Zimmer an sich war bedrückend leer. Es waren ein halbes Dutzend Betten hier, jedes einzelne war schneeweiß. Sogar die Wände waren weiß! Mello war angewiedert von all diesem weiß. Es erinnerte ihn zu sehr an Near, den einzigen Jungen hier der in ihm regelrechten Hass auslöste - obwohl er gerademal vier Jahre alt war.
 

Was ihm aber noch viel mehr zu schaffen machte, war die beklemmende Stille des Zimmers. Mello war eigentlich ein Mensch der das Laute und den Lärm liebte, er war eine Person die gern unter Menschen war und das auch genoss. Hier ganz allein sein zu müssen war schrecklich für ihn. Und außerdem sah die Krankenschwester, die sich eben über ihn gebeugte hatte, nicht sonderlich nett aus - im Gegenteil, der Blonde hatte das Gefühl sie war genervt.
 

Nun gut, das war ihr vielleicht nicht zu verübeln bei Patienten wie Mello, die alle zwei Minuten bei Masern, Fieber und Schwächeanfällen aus dem Bett kletterten und wieder ans Fenster tappsten weil sie unbedingt auch draußen sein wollten um mit den anderen Kindern Fußball zu spielen. Leider würde das erst wieder erlaubt sein, wenn Mello wieder gesund war. Und wenn er weiterhin ständig immer wieder aufstand und sich überanstrengte, würde das wohl noch eine ganze Weile dauern, bis es soweit war.
 

Gerade wollte sich Mello leise murrend auf die andere Seite drehen und die Decke über sich ziehen, da wurde er erneut gepackt. Ohne dass er sich umdrehte oder sonst etwas sah, wusste er genau was die Schwester nun wieder wollte: Fiebermessen.

Wenn es etwas gab was der Junge noch mehr verabscheute als Near (wäre das überhaupt möglich), dann wäre es Fiebermessen.

Oft hatte er sich noch nicht mit dieser Krankheitserscheinung namens Fieber herumgeplagt, doch die vorherigen Male hatten gereicht, um der Krankenschwester eine Lektion in Punkto 'Wie mache ich es richtig bei Mello' zu erteilen. Vielleicht sah sie es aber auch einfach nur als persönliche Rache gegen ihn an (in diesem Punkt war sich der Blonde vollkommen sicher und er war von dieser Theorie mehr als überzeugt), denn Mello war nicht nur einmal daran Schuld gewesen, dass einige Kinder hier mit blutigen Lippen oder mit einem blauen Auge hergekommen waren und die Krankenschwester eine zusätzliche Schicht hatte einlegen müssen.

Sie hatte bei Mello zum Thema fiebermessen alles versucht, doch dieser hatte sich vehement gesträubt, immer wieder, hatte gezappelt um sich geschlagen und es ihr allgemein schwer gemacht, ihre Arbeit zu verrichten.

Schließlich hatte sie die Nerven verloren, Mello gepackt, ihn sich über den Schoß gelegt und die Methode der Fiebermessung über den After gewählt.

Seit diesem Tag verabscheute der Blonde das Fiebermessen noch mehr und auch jetzt würde er nichts lieber tun als in seinem eigenen Bett oben im Zimmer zu liegen und sich dort auszukurieren.

Daraus wurde aber leider nichts, denn schon spürte Mello wie ihm die Decke weggezogen wurde und die nächsten paar Minuten waren wieder, sowohl für ihn als auch die Schwester, eine Qual.
 

Jammernd und vor sich hin grummelnd lag er wenig später wieder im Bett, zusammengerollt und die Decke bis zur Nasenspitze nach oben gezogen. Dass die Krankenschwester längst gegangen war, hatte er nicht bemerkt. Auch, dass sich die Tür leise öffnete und jemand das Zimmer betrat, nahm er nicht zur Kenntnis.

Erst als sich jemand auf das Bett gegenüber setzte, wurde Mello hellhörig. Nun doch interessiert wer es denn sein könnte, drehte er sich um. Dann musterte er den Jungen, der nun dort saß.

Er hatte braunes Haar, das in der Sonne aber rötlich schimmerte und er trug einen weißen Pullover mit schwarzen Querstreifen darauf. Die Hose die er locker an den Hüften sitzen hatte, war zerschlissen und erweckte den Eindruck, dass er sie nicht sonderlich oft wechselte. Das Auffälligste an ihm aber war, dass er einen Gameboy in der Hand hielt und nicht einmal aufgesehen hatte - weder als er das Zimmer betreten hatte, noch als Mello ihn ansprach.

"Hey... hat dir keiner gesagt, dass niemand das Zimmer bereten darf? Ich soll mit niemandem Kontakt haben. Masern sind ansteckend." Mello hustete, dann drehte er sich auf den Rücken, den Kopf aber hatte er noch immer zur Seite gedreht, den fremden Jungen nicht aus den Augen lassend. Und endlich blickte auch dieser auf, scheinbar hatte er sein Spiel nun auf 'Pause' gesetzt, denn jetzt erklang eine andere Melodie aus dem Gerät.

"Hm, nein, hat mir keiner gesagt." Er musterte Mello mit neugierigem Blick. Mello selbst schätze den Anderen auf nicht älter als er selbst, wahrscheinlich im selben Alter. "Warum bist du überhaupt hier..?" Wenn der Junge schonmal da war, dann konnte sich Mello auch mit ihm unterhalten - er würde nicht derjenige sein, der Ärger bekam, wenn er hier war.

Erneut kam allerdings von dem Rothaarigen nur ein Schulterzucken. "Ich mag es nicht, rauszugehen. Und ein paar Betreuer haben mich gesucht um mich nach draußen zu bringen. Also dachte ich mir, verstecke ich mich hier."

Irgendwo klang das einleuchtend. Aber Mello hätte gerne mit ihm getauscht. Wäre doch perfekt gewesen! Er wollte nach draußen, sein Gegenüber wollte hier drinnen bleiben.

Trotz dass ihn ein erneuter Schwindelanfall dabei packte und sich das ganze Zimmer für einen Augenblick drehte, setzte sich der Blonde langsam auf. "Wie heißt du eigentlich?"

Jetzt unterhielten sie sich doch tatsächlich schon fünf Minuten und er wusste noch immer nicht, wie der Andere hieß. Gut, erstens konnte man das ganze hier vermutlich keine Unterhaltung nennen nennen denn der Rothaarige sprach ja kaum und wenn nur knapp und zweitens hieß hier im Waisenhaus kaum einer so, wie er genannt wurde.
 

"Matt", war die knappe Antwort auf Mellos Frage.

Noch wusste der Blonde nicht, wie wichtig dieser Junge einmal in seinem Leben werden würde.

"Kannst mich Mello nennen", erwiederte der Blonde schließlich. Vermutlich wusste dieser das ohnehin schon - es gab kaum ein Kind im Waisenhaus, das ihn und seine verrückten Aktionen und Streiche nicht kannte.
 

Eine ganze Weile saßen sie stumm zusammen, inzwischen nebeneinander, denn Matt hatte sich nun auf Mellos Bett gesetzt. Erst hatte dieser seinem neuen Gesprächspartner nur zugesehen beim Spielen, dann hatte er verlangt, es selbst auszuprobieren - zwei Minuten später hatte er es gefrustet wieder aufgegeben. Das schien etwas zu sein, das ihm nicht lag.

Aber immerhin war er jetzt nicht mehr allein hier und seltsamerweise duldete er Matt sogar in seiner Nähe - abgesehen davon, dass er das zwar bei jedem duldete, bei den wenigsten lief das aber ohne Rangeleien, Prügeleien oder anderen Gemeinheiten ab.
 

Der Tag war schneller um als sie sich versahen und schließlich ging Matt wieder, ehe sich die Krankenschwester doch noch blicken ließ und sie sich vielleicht beide eine Menge Ärger einhandeln würden.

Und jetzt da Matt wieder weg war, fühlte sich Mello noch einsamer als zuvor. Er hoffte, die Nacht würde bald vorbei sein, denn der Rotschopf hatte versprochen, morgen wieder vorbeizusehen. Oder zumindest hatte er auf das Drängen des Blonden hin nachgegeben.
 

Die Zeit verging tatsächlich schneller als Mello angenommen hatte. Eine halbe Woche lang war Matt nun jeden Tag bei ihm vorbei gekommen.

Nun brach der fünfte Tag an und Mello fühlte sich immerhin schon nicht mehr ganz so fiebrig. Als er aufstehen wollte legte er allerdings zunächst ein wenig verwundert den Kopf schief. Seit wann war das Bett neben ihm belegt? Er hatte gedacht, dass niemand herkommen durfte!

Ein kurzes Rascheln, die Bettdecke wurde ein Stück beiseite geschoben, dann drehte sich der Körper des Anderen und Mello erblickte: Matt.

Einen kurzen Moment lang blickten sich die beiden nur stumm an, dann mussten sie lachen, was schließlich in einem Husten der Beiden endete.

Eigentlich war es irgendwie klar gewesen, dass sich der Rothaarige bei ihm anstecken würde, wenn er jeden Tag herkam.

Aber zwei gute Dinge hatte das ganze nun schon: Mello hatte keine Langeweile mehr und Matt musste nicht nach draußen. Alles in allem war es also vielleicht nur noch halb so schlimm.
 

Ein paar Minuten schwiegen sie sich wieder an, dann kletterte der Blonde auf Matts Bett hinüber und ein paar Minuten später waren sie schon in einer Diskussion vertieft, die sonst wohl unüblich für Kinder ihres Alters gewesen wäre. Doch Mello hatte schnell festgestellt, dass Matt ihn in allem was er sagte (im Gegensatz zu den meisten anderen Kindern hier) gut verstand, besonders seine oftmals wirren Worte und er schien genauso intelligent wie er selbst zu sein.
 

Das ganze würde vermutlich in einer Freundschaft enden - wenn diese nicht bereits irgendwie bestand, denn wenn man die Beiden anblickte, hatte man das Gefühl, sie würden sich bereits ewig kennen.
 

~ Ende ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-03-30T15:29:52+00:00 30.03.2008 17:29
Du bist toll! Wie immer!
Ich finde du hast eine rührende Schreibweise, man kann die Gefühle der Personen richtig spühren!
Von: abgemeldet
2008-03-24T18:27:35+00:00 24.03.2008 19:27
Ich find die FF totla gut.
Irgendwie sind die beiden echt süß. Außerdem ist das meiste, was geschen ist, realistisch.
Nur etwas komisch finde ich, dass Mello Near jetzt schon hasst. In diesem Alter ist man eigentlich noch nicht so voller Vorurteile, und echten Hass gibt es auch noch nicht. Meist ist man nur auf grund von etwas, dass ein anderer getahn hat, auf diesen sauer.

Von: abgemeldet
2007-07-11T10:04:54+00:00 11.07.2007 12:04
Ach ist das süß <3
Nun sin'se beide krank XXDD~

Also wiedermal sehr toll geschrieben *___*
+nerviges fan desu+

irgendwie muss ich immer schmunzeln wenn ich in der FF das Wort 'Gameboy' lese...kA warum XXXXDDD
Von: abgemeldet
2007-07-07T13:30:51+00:00 07.07.2007 15:30
Why the fuck sagst du nich wann sie on ist??! *Neary verhau*
Ich hab es doch schon per ENS gelesen.
Und ich find es genial.
Absolut genial.
*seufz*
Ich würd jetzt gern ein längeres Kommi schreiben aber im Moment wirkt der Kaffee und macht mich müde...
*gähn*
Mello


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