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AfterLife

Totgeglaubte leben länger
von

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Kapitel 20

Sonnenstrahlen auf ihrer Haut. Daran erinnerte sie die Wärme, die sie umgab. Eine leichte Brise umspielte ihre Haare. Etwas rieb an ihrer Nase, wahrscheinlich eine Strähne, die sich in dem Windstoß verirrt hatte. Jez wischte die Strähne unwirsch wieder zurück und strich sie hinters Ohr, wo sie hingehörte. Sie blinzelte und öffnete langsam die Augen. Die Helligkeit, die ihr entgegenkam, blendete sie. Sie kniff die Augen leicht zusammen und legte eine Hand darüber, um etwas Schatten zu spenden. „Was zum…“

Die Wärme auf ihrer Haut war wirklich von der Sonne gekommen, die jetzt hoch am Himmel stand. Verwirrt sah Jez sich um und nahm ihre Umgebung in sich auf. Sie saß mitten auf einer Wiese, Kinder tobten spielend um sie herum und Fußgänger führten ihre Hunde spazieren. Die Umgebung kam ihr so vertraut vor. Etwas, das sie ihr Leben lang jeden Tag gesehen hatte. Sie war zu Hause. Mitten im Central Park.
 

„Also wenn das ein schlechter Scherz sein soll, dann ist er euch aber verdammt gut gelungen“, murrte sie leise. Alles an ihrer Umgebung fühlte sich so echt an, dass sie schon fast daran glauben wollte, dass es echt war. Das ihr New York noch heil und voller lebendiger Menschen war und alles, aber auch wirklich alles was sie erlebt hatte, nur ein böser Traum gewesen sein musste. Nur, für einen schlechten Traum hatten sich ihre Verletzungen zu real angefühlt. Sowohl die von New York, als auch die von San Francisco. Also musste sie folglich jetzt träumen. Aber dafür war auch alles zu real. Fluchend raufte sich Jez die Haare. Sie hatte keine Lust weiter darüber nachzudenken was echt war und was nicht. Sie hatte andere Sorgen. Camuel zum Beispiel. Aber solange sie hier faul sitzen blieb, würde sie sowieso nichts herausfinden. Sie versuchte aufzustehen, aber ihre Beine wollten ihr nicht gehorchen. Langsam aber sicher wurde ihr die gesamte Situation doch etwas unheimlich. Wieso konnte sie nicht aufstehen, was war los mit ihr?
 

„Wenn du es akzeptierst, wirst du dich wieder frei bewegen können…“ Die Stimme, die von hinten zu ihr kam, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren und das nicht nur, weil es sie erschreckt hatte. Eine Vertrautheit lag darin, die sie schon für eine sehr lange Zeit nicht mehr gehört hatte. „Rich?“ Langsam drehte sie sich zu ihrem Gegenüber um und zuckte zusammen. Es war nicht Rich, auch wenn die Person, die vor ihr stand und sich jetzt zu ihr herunterbeugte, ihm bis aufs Haar glich. „Och also wirklich Jezzy. Kannst du uns immer noch nicht unterscheiden“ Gespielt beleidigt grinste Seth sie frech an. Was manche Menschen ihr ganzes Leben lang nicht fertig brachten, gelang Seth in einem einzigen Augenblick: Jez fiel in Ohnmacht.
 

Jemand schlug ihr sanft gegen die Wange und rief leise ihren Namen. Benommen öffnete sie die Augen, konnte aber nur verschwommene Schemen wahrnehmen. „Camuel?“, fragte sie leise. „Wer ist das?“, fragte ihr Gegenüber zurück. Jez stöhnte auf. Das konnte doch alles nicht wahr sein. „Du bist tot. Was machst du hier?“ „Das ist nicht fair, ich hab dir zuerst eine Frage gestellt“ Jez blinzelte, bevor sie ihn mit einem bösen Blick bedachte. Seth schüttelte nur den Kopf und zuckte dann resigniert mit den Schultern. „Ich soll dich auf die andere Seite bringen, wenn du so weit bist. Aber noch hast du anscheinend nicht akzeptiert, dass du gestorben bist. Deshalb kommst du hier auch nicht weg.“ Trotzig stemmte Jez die Hände in die Hüften. „Ich bin ja auch noch nicht tot“ „Doch bist du. Oder sagen wir lieber, so gut wie, es ist nur noch eine Frage der Zeit“ Schmollend sah Jez weg. Sie wollte nicht tot sein. Wer kümmerte sich denn sonst um Matt – den sie ja eigentlich erst einmal wieder finden musste. Und was würde passieren, wenn sie Camuel einfach so wegsterben würde? Was würde dann geschehen? Diese Frage beschäftigte sie. Aber noch etwas anderes machte ihr zu schaffen. Etwas, das ihr fast noch mehr Sorgen machte. „Seth, wie ist es auf der anderen Seite?“ Seth schwieg lange, bevor er ihr eine Antwort gab. „Das wirst du selbst herausfinden müssen. Aber nicht heute…“ Jez hörte das leise Rufen, kaum das Seth den Mund zumachte. Anscheinend war ihre Zeit doch noch nicht gekommen…



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