Zum Inhalt der Seite

Truth...?

Tatsurou x Miya
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Teil 1.2

Letztendlich waren die Freunde per Taxi zu Tatsurou ´s Wohnung gefahren, da diese am nächsten der Bahnhofsstelle lag. Der Sänger wohnte in einem Appartement im 15. Stockwerk. Bevor die vier seine Behausung betraten, stellte der Frontman noch einmal klar, dass es vielleicht etwas unordentlich sein könnte: Da sie oft auf Tour waren und kaum zu Hause, nutzte er seine Wohnung eigentlich nur zum Schlafen und um sich um seine Haustiere zu kümmern.

//So schlimm wird’s schon nicht sein....//, dachte der Drummer und sah zu dem Größten, der gerade dabei war die Wohnungshaustür aufzuschließen. „Ladies First.“, meinte der Sänger grinsend und nahm eine einladende Haltung an, als die Haustür offen war. Satochi und der Bassist streckten ihm daraufhin nur frech die Zunge heraus und betraten sein trautes Heim. Miya folgte ohne irgendwelche Kommentare oder Anmerkungen. Bevor sie jedoch gänzlich eintraten, entledigten sich die vier MUCC Mitglieder ihrer Schuhe.

Yukke wusste sogleich wo er hin musste um in das Wohnzimmer zu gelangen, da er schon öfters bei dem Vocal zu besuch gewesen war. Satochi folgte dem Größeren, während Miya im Gang stehen blieb und kritisch seine momentane Umgebung musterte. Tatsurou schloss grinsend die Tür. „Ich hab ja gesagt... man sollte nicht zu viel erwarten, wenn man meine Wohnung betritt...“, meinte er und kratzte sich am Kinn. Der Angesprochene nickte seufzend, woraufhin auch er mit dem Sänger das Wohnzimmer betrat.
 

Drummer und Bassist hatten es sich bereits auf der breiten Couch bequem gemacht und sogleich den Fernseher angeschaltet. Der Leader stand im Türrahmen und schaute sich um: Besagte Sitzgelegenheit stand ungefähr in der Mitte des Raumes. Vor ihr befand sich ein kleiner Couchtisch, links und rechts von diesem zwei Sessel. Außerdem war gegenüber von der Couch ein riesiger Fernseher platziert. Links von der Eingangstür befand sich die Arbeitsecke des Vocal, also ein Schreibtisch mit Stuhl und Computer. In der gegenüberliegenden Seite des Raumes befanden sich ein Bücherregal und das Terrarium mit den zwei Schildkröten Tatsurou´s. Dann gab es noch eine kleine Karaokemaschine. An sich ganz gemütlich eingerichtet, wenn man die umherliegenden Bücher und Kleidungsstücke ignorierte.
 

Der schwarzhaarige Gitarrist tappte durch den Raum und hockte sich auf einen der beiden Sessel, während der Wohnungsbesitzer fragte, ob sie vielleicht etwas zu Trinken oder Essen wollten. Da im Chor diese Frage bejaht wurde, machte sich der Sänger auf in seine Küche und durchkramte den Kühlschrank. Als Tatsurou etwas Passendes gefunden hatte ( was sich aus Wasser, Cola und Chips zusammensetzte ) betrat er erneut das Wohnzimmer, verteilte dies an seine Freunde und setzte sich auf die freie Sitzgelegenheit.

Zusammen saßen sie also da, aßen, tranken und blödelten herum. Zumindest alle bis auf einen. Miya beschäftigte sich lieber mit Wasser und Fernbedienung, als sich mit seinen Bandkollegen abzugeben. Der Gitarrist befand sich ganz in Gedanken, als er ein Quietschgeräusch Yukke ´s bemerkte. Verdutzt schaute er zu seinen Bandkollegen.

„Wetten?“ mit einem gehässigen Gesichtsausdruck hockte sich der Sänger auf die Oberschenkel des Bassisten. Der Blonde schluckte, dann nickte er. „Klar doch... du verträgst doch nichts auf die Dauer!“, entgegnete Yukke fast schon etwas trotzig, jedoch herausfordernd zugleich. Während die beiden sich stritten, lachte der Drummer herzhaft. Miya zog eine Augenbraue nach oben.

„Kann mir mal einer verraten, wovon ihr es die ganze Zeit habt?“, wollte er wissen, woraufhin sich drei Augenpaare auf ihn richteten. Der Sänger ließ sogleich von Yukke ab, stand auf und setzte sich auf die Sessellehne neben den Leader. Grinsend legte er einen Arm um Masaaki ´s Schulter und stupste mit seinem Zeigefinger gegen dessen Nase. „Der Stöpsel da...“, – bei diesen Worten deutete der Vocal auf den nun beleidigt dreinschauenden Bassisten – „ behauptet doch tatsächlich, dass ich nicht trinkfest bin!“, mit einer theatralischen Geste beendete Tatsurou seinen Satz. Der Schwarzhaarige setzte nur einen genervten Blick auf.

„Und nun...“, fuhr der Größte fort, „ werde ich ihm beweisen, dass dies nicht der Fall ist!“. Breit grinsend verließ der Sänger seinen Freund in die Küche. Aus dieser hörte man nun Klirren und Scheppern. Nach gar nicht all zu langer Zeit kehrte Tatsurou zurück- bis über beide Ohren grinsend und in beiden Händen Sakeflaschen und Gläser haltend. Der Leader kniff seine Augen zusammen.

„Ihr wollt nun nicht wirklich ein Wettsaufen abhalten, oder...?“, fragte er, wurde daraufhin jedoch nur angegrinst. Seufzend schüttelte Miya den Kopf und lehnte sich nach hinten, während der Größte sich auf die Couch zu den anderen zweien setzte und die Mitbringsel auf den Tisch ablud. „Machst du auch mit, Sato?“, wollte er wissen, woraufhin er ein zustimmendes Nicken erhielt. Dann wendete der Sänger sich an den Kleinsten:“Du auch?“.

Ein entnervtes Stöhnen von sich gebend richtete Miya sich auf. „Nein... ich hab keine Lust an euren Blödeleien teilzuhaben.“, antwortete er dem Vocal scharf und sah diesen an. Yukke und Satochi versuchten noch ein wenig, ihren Gitarristen vom Mitmachen zu überzeugen, was ihnen aber sichtlich nicht gelang und sie so ihren Leader lieber in Ruhe ließen. Der Schwarzhaarige wendete sich nur noch einmal kurz an Tatsurou und fragte:„Darf ich vielleicht dein Bad benutzen?“. „Klar.“, antwortete ihm der Angesprochene nickend und deutete in Richtung des Bades.
 

Dankend ging Miya in besagtes Zimmer, schloss die Tür hinter sich und ließ sich gegen diese fallen. Von draußen hörte man Gekicher und Anfeuerungsrufe von Satochi, Yukke und Tatsurou. Der Leader kauerte sich zusammen, verschränkte die Arme vor seinen angezogenen Beinen. Seufzend schloss Miya seine Augen. Wie gerne würde er nicht ab und zu doch auch an diesen Dingen teilhaben, die Spaß machten. Doch seit diesem "Schicksalhaften" Tag vor einigen Wochen konnte er einfach nicht mehr seine humorvolle Seite zeigen. Noch immer erinnerte sich Masaaki an die damals ausgesprochenen Worte.

„... wieso mach ich mir eigentlich so viele Gedanken darüber... ist doch eh nichts dran...“, knurrte der Gitarrist und richtete sich auf. Vorsichtig tapste er auf die Dusche von Tatsurou zu, entledigte sich seiner Kleidung und betrat diese. Schockiert bemerkte Miya, dass das Wasser ihm Wort wörtlich eiskalt den Rücken hinunter lief, als er den Hahn aufdrehte.

Fröstelnd versuchte er, die Temperatur hoch zu drehen, was ihm nach einigen Hin und Her auch endlich gelang. Seufzend ließ der Schwarzhaarige das lauwarme Wasser auf sich tropfen. Erst jetzt bemerkte Miya, wie gut ihm das Nass tat, wie verspannt er doch schon die ganze Zeit über war. Suchend blickte der Leader sich nach Tatsurou ´s Shampoo um, dass er sogleich auch in dem Regal neben ihm fand. „Er wird schon nichts dagegen haben...“, murmelte der Schwarzhaarige zu sich selbst und schnappte sich das Haarwaschmittel, es sich dann auf seinen Kopf verteilend. //Hm... riecht gut... nach Apfel...//, dachte der Gitarrist und grinste. Ohne es genau mitzubekommen, hatte Miya auch schon die ganze Packung aufgebraucht. „Ups...“ meinte er nur dazu, pfefferte das Shampoo außerhalb der Duschkabine und wusch sich danach ab.

Während des Duschvorgangs allerdings gab es einen kleinen Zwischenfall: Der Leader wollte gerade das Wasser abstellen, als er den Halt verlor und demonstrativ auf seinen Hintern plumpste, der Duschhahn mit ihm. So kam es, dass Miya ´s Kleidungsstücke ebenfalls „gesäubert“ wurden. Genervt richtete sich der Kleine wieder auf, stellte nun erfolgreich den Wasserstrahl ab und stieg aus der Dusche.

Er durchsuchte Tatsurou ´s Badezimmerschränke nach Handtüchern, woraufhin er auch bald fündig wurde. Gekonnt wickelte Masaaki sich eines dieser um seine Hüfte, mit einem anderen trocknete er den Rest seines Körpers so gut es ging ab. Ein letztes legte sich der Schwarzhaarige noch um seine Schultern. Seufzend bückte sich der Musiker und hob seine durchnässte Kleidung auf.

„... werd wohl Tatsurou fragen müssen, ob ich sie bei ihm trocknen darf...“, brummte der Gitarrist. Kopf schüttelnd verließ er also den Waschraum in Richtung Wohnzimmer.
 

„Hey, guckt mal wer da is´!“

Fröhlich vor sich herlallend winkte der Bassist Miya zu. Drummer und Sänger erhoben ihre Köpfe und richteten diese in Richtung Eingangstür. Der Gittarist ging langsam auf seine Kollegen zu. Die Backen aufblasend musste er feststellen, dass alle Plätze belegt waren: Die drei anderen hatten sich richtig breit gemacht. Tatsurou hing in dem Sessel neben ihm, Satochi in dem anderen und Yukke lag längs auf der großen Couch.

Grinsend schlenkerte der Vocal seine Beine über die Seitenlehne seines Sitzplatzes und nahm Miya ´s rechte Hand, die er darauf hin und her baumeln ließ. Der Schwarzhaarige zog eine Augenbraue nach oben und sah zu dem Größeren.
 

„Sag mal...“, begann er nach einer Schweigeminute, in der er erwartungsvoll von allen dreien angestarrt wurde „... kann ich vielleicht deine Waschmaschine benutzen? Es gab da einen kleinen Unfall im Bad...“. „Klar doch!“, antwortete Tatsurou und richtete sich auf. Dann schnappte er sich die Kleidung Miya ´s und rannte wie von einer Wespe gestochen in seine Küche, wo die Waschmaschine ihren Platz hatte.

Während der Sänger unterwegs war, ließ sich der Leader in den nun freien Sessel fallen. Dann schaute er zu den anderen zweien, wobei ihm erstmals die Sauerei auf dem Wohnzimmertisch auffiel: Überall waren Chips verstreut, mindestens ein Dutzend Bierflaschen standen auf dem Möbelstück, wobei einige von diesen umgekippt waren und eine richtige Pfütze hinterlassen hatten.

Mahnend blickte Miya zu seinen Freunden. Diese allerdings bemerkten es nicht, sondern machten schon eine neue Flasche auf. //Mann ey... hat Tatsurou etwa eine ganze Bierbrauerei überfallen?// genervt kuschelte der Schwarzhaarige sich weiter in seinen Sitzplatz und beobachtete, wie Drummer und Bassist vergebens versuchten, eine winzig kleine Flasche zu öffnen.
 

Da überfiel den Schwarzhaarigen eine plötzliche Müdigkeit. Gerade hatte der Gitarrist seine Augen geschlossen und wollte langsam in ein kleines Nickerchen fallen. Allerdings gab es da eine gewisse Person, die dies nicht duldete:

Ohne Vorwarnung wurde der Leader nach oben gezogen. Sofort schlug Masaaki seine Augen auf. Verwirrt schaute Miya um sich, bis er bemerkte, dass er sich auf den Armen Tatsurou ´s befand, der ihn von oben angrinste. „Hab ich dir erlaubt, mir meinen Platz zu klauen?“, fragte der Sänger und setzte dabei einen mahnenden Blick auf.

Der Schwarzhaarige jedoch gab erstmals keine Antwort, nur ein Blinzeln und die erröteten Wangen machten sich bemerkbar. Der Drummer grinste breit. „Hey hey... wer wird denn gleich rot werden, Miya-Kun?“, fragte er, wobei ein gehässiger Blick in Richtung Yukke ´s kaum unmerkbar war. Dieser gab sogleich seinen Senf dazu: „Ja... hat uns da jemand etwa was verschwiegen? Hm, M-Kun?“. Kichernd stand der Blonde auf, ging zu Miya und stupste gegen dessen Nase. Dann beugte er sich noch etwas an dessen Ohr vor und flüsterte: „ Du hättest mir ja ruhig früher sagen können, dass zwischen euch was läuft...“.

Der Drummer musste anfangen zu lachen: Yukke hatte einen Blick aufgesetzt, wie der einer Ehefrau deren Mann ihr fremdgegangen war. Noch dazu ließ er sich mit einer theatralischen Geste auf den Sessel fallen. Satochi konnte sich einfach nicht beruhigen; Yukke ´s Show war gerade zu Hollywood geeignet, vor allem als der Bassist noch hinzufügte: „ Und ich hab mir jahrelang Hoffnungen gemacht, aus uns zwei könnte noch was werden... du dreckiger Schüft!“.

Mittlerweile war der Braunhaarige von seinem Sitzplatz gefallen und kauerte am Boden, sein ganzer Bauch schmerzte ihn schon, während Miya nur noch röter um die Wangen wurde und die beiden angiftete, sie sollten doch nicht so einen Mist labern. Tatsurou hatte es sich in diesen Minuten verkneifen müssen, ebenfalls laut los zu lachen. Stattdessen setzte er noch einen drauf, auch, wenn es normalerweise nicht die Beschäftigung der Band war, ihren Leader zu ärgern.
 

„So...“, begann er, ging auf die Couch zu und lies den verdutzten Gitarristen darauf nieder. Dominierend platzierte sich der Sänger auf Miya ´s Oberschenkeln. „Du stehst also auf mich, hä?“, fragte er mit ernster Miene nach, was Satochi den Rest gab. Mittlerweile war der Braunhaarige einer Atemnot nahe.

„B- bitte...??!“, stotterte der Schwarzhaarige los, warf einen bösen Blick in Richtung des Vocal. Dieser drückte den Leader sanft auf die Couch. „Ach, Miya-Kun... das muss dir doch nicht peinlich sein...“, meinte Tatsurou und zuckte mit den Achseln. Dann fuhr er fort: „ Ich mein, ich kann ´s versteh ´n, wenn man auf mich steht...“. Durch diese Worte fing nun auch der blonde Bassist an zu lachen und zwinkerte Sato zu. „Spürst du nicht auch diesen leichten Hauch von Arroganz, der in der Luft liegt?“, wollte er von dem Drummer wissen, der wieder auf seinem Sitzplatz hockte, grinste und zustimmend nickte. Der Größte ließ sich dadurch jedoch nicht beirren und spielte weiter hin seine „Rolle“. Sanft strich er über Miya ´s Oberkörper. „Mal seh ´n was sich da machen lässt...“, murmelte er dann grinsend, warf einen Blick auf den unter ihm liegenden.

Der Schwarzhaarige hatte mittlerweile seine Sprache vollständig wieder gefunden und stellte eine Frage in den Raum: „S- sagt mal, spinnt ihr jetzt total??!“. Wütend versuchte er sich aufzurichten, was allerdings dank eines gewissen Vocal nicht gelang, da dieser nun fast schon auf dem Kleineren drauf lag. „Wieso sollten wir?“ meinte der Drummer daraufhin nur grinsend, tappte hinter die Seitenlehne, wo der Kopf des Gitarristen gebettet war und wuschelte durch dessen frischgewaschenes Haar. Auch der Bassist gesellte sich dazu und hockte sich neben Satochi. Der Sänger zog eine Augenbraue nach oben.

„Ach, Miya-Kun... nur weil wir etwas angeheitert sind, brauchst du nicht zu denken, dass wir so was nicht ernst meinen...“, lallte Tatsurou fröhlich und knuffte in die Wange des Schwarzhaarigen.

„... wetten das doch??!“, erwiderte Miya und funkelte sein Gegenüber an. Dieser schüttelte nur den Kopf und legte den dann schief. „ Hey... was denkst du denn nur von uns!“, mischte sich nun auch der Blonde ein, seinen Zeigefinger gegen Masaaki ´s Nase stupsend. „So voll sind wir nun auch wieder nich´... ne, Sato-Chan?“, führte er seine kleine Rede fort. Der Drummer nickte zustimmend. „War ´n bisher gar nicht so viele Gläser! ... eins, zwei, drei, vier, fünf, zehn...“ sagte Satochi, begann nuschelnd die Zahl der bereits eingenommenen Gläser zu zählen.

Der Leader kniff seine Augen zusammen. „Ja, klar... gerade, wenn Yukke dich „Sato-Chan“ nennt... Ihr habt sie doch nicht mehr alle!!“ Mittlerweile schrie Miya schon fast, das ganze Theater ging ihm langsam aber sicher auf den letzten Nerv.

Plötzlich bemerkte der Schwarzhaarige, das der Sänger in der Zwischenzeit gefährlich nahe seinem Gesicht war, genauer genommen an seinem linken Ohr. Schluckend schielte Masaaki den größten an. Tatsurou ließ nur ein sanftes Lächeln erscheinen und hauchte ihm dann zu: „Soll ich dir mal zeigen WIE ernst wir das hier meinen...?“ Noch ehe der Gitarrist auch nur ansatzweise etwas erwidern konnte, spürte er, wie langsam die Lippen des Sängers auf seine eigenen gebettet wurden. Entgeistert starrte Miya zu dem auf ihm liegenden.
 

Es dauerte gar nicht lange, und der Schwarzhaarige beherrschte sich wieder. Wütend drückte er Tatsurou von sich weg, so dass dieser rückwärts das Sofa hinunterfiel. Er spürte, wie sein Herz raste. Vor Wut und Verzweiflung. Nichts besser machend warf ihm der Vocal einen verdutzten Blick entgegen. Ebenso Yukke und Satochi, die dem Sänger zur Hilfe geeilt waren. „Was glotzt ihr denn so blöd??!“, fauchte Miya. Die drei Musiker schraken zusammen.

//Da haben wir es wohl etwas übertrieben...//, dachte der Drummer schluckend und sah etwas hilflos zu dem Bassisten. Jener allerdings blickte nur unsicher ihren Leader an. „M- Miya-Kun... t- tut mir leid...“, stotterte der Blonde los. „Es tut dir Leid, ja? Es tut dir also leid??!“, entgegnete der Schwarzhaarige, sich seinem Tonfall nach merkbar beherrschend und stand auf. Obwohl er der Kleinste war, kamen sich die anderen drei im Moment so vor wie mickrige Sklaven, die von ihrem Herren gerade eine Todesstrafe entgegennehmen mussten. Der Leader holte tief Luft.

„Ihr habt doch völlig ´n Rad ab...“ Dann, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ Miya das Wohnzimmer in Richtung Schlafraum ( weg konnte er ja nicht und nackt würde er ganz bestimmt nicht durch die Hauptstadt Japans gehen ) und knallte die Tür hinter sich zu.
 

Eine Weile herrschte Stille zwischen Tatsurou, Satochi und Yukke; noch zu gelähmt von dem vorigen Anschiss. Schließlich meldete sich Satochi zu Wort: „Wisst ihr, ich glaub mit Miya-Kun haben wir es uns gerade so richtig verschissen.“. Die anderen beiden nickten nur stumm. Drummer und Bassist blickten zu ihrem Sänger. Die Gesichtsausdrücke von beiden ließen so viel heißen wie „Und was jetzt?“. Tatsurou legte den Kopf schief.

„Hm... Ich würde sagen, dass ihr lieber verschwindet... Eigentlich könnt ihr ja gar nichts für seinen Wutausbruch...ich kümmer´ mich schon um Miya, verlasst euch drauf!!“, versicherte der Vocal seinen zwei kleineren Freunden. Yukke verschränkte die Arme vor seiner Brust und legte den Kopf schief. „Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?“, fragte er. Satochi seufzte nur genervt. „Was anderes bleibt uns wohl kaum übrig... großartig was ausrichten könnten wir so wieso nicht...“, meinte der Braunhaarige nur mit Zustimmung Tatsurou ´s.
 

Fast schon etwas gegen seinen Willen verließ Yukke mit dem Drummer die Wohnung des Sängers, diesen noch einmal darauf aufmerksam machend er solle doch die Lage nicht noch mehr verschlimmern wie sie schon war. Der Größte sagte daraufhin, dass der Bassist sich wirklich keine Sorgen machen und lieber aufpassen sollte, dass er, betrunken wie Yukke war, sein zu Hause fand.

Als die beiden gegangen waren und die Haustür geschlossen hatten, lehnte sich der Sänger gegen diese. „Okay, Tatsurou, du hast dir wirklich einen tollen Moment ausgesucht, Miya zu küssen... Idiot.“, mahnte er sich selbst.
 

Seufzend tappte er in sein Wohnzimmer, stellte sich vor das Terrarium, in dem seine zwei Schildkröten hausten und gab diesen erst einmal etwas Futter. „Ihr seit bestimmt ganz verschreckt, nicht wahr?“, fragte er sie ironisch und strich über den Panzer Ten-Kun ´s. „Ich bin so ein Idiot… was meint ihr?“ Fast schon etwas deprimiert konnte der Vocal ein leichtes Nicken von beiden erkennen. //Einen Moment… können Schildkröten überhaupt nicken…??!//, dachte er dann und hätte sich sogleich ohrfeigen können. Zurzeit konnte Tatsurou keinen klaren Gedanken fassen.

Aber einen letzten Rat wollte er sich dennoch bei seinen Haustieren holen: „Denkt ihr, dass Miya mir verzeiht? Wenn ja, einfach bewegen und wenn nein, bleibt einfach so, wie ihr im Moment seid…“ Zu seinem Entsetzen bewegte sich eine Schildkröte und die andere blieb faul liegen. Fast schon etwas genervt drehte er sich rum und ging auf die Schlafzimmertür zu. „Ihr seit mir ja eine große Hilfe! Echt mal!“, beschwerte der Vocal sich dabei. Tatsurou griff nach der Türklinke und blieb vor dem Eingang stehen. Noch einmal tief Luft holend drückte er diese langsam nach unten.

„Okay… auf in die Höhle des Löwen…“, murmelte der Sänger noch und betrat dann den Schlafraum.
 

Tatsurou ´s Schlafzimmer war eigentlich sehr geräumig. Allerdings nahmen die herumliegenden Sachen und Klamotten viel Platz ein, so dass das Zimmer recht eng und klein wirkte. Dies war genau der Raum, in dem so gut wie nie Ordnung herrschte. Neben der Schlafzimmertür stand ein kleinerer Fernseher, an dem eine Playstation und ein Game Cube angeschlossen waren. Um die Konsolen herum waren diverse Videospiele verstreut. In der anderen Ecke von der Tür aus stand ein Schreibtisch mit Computer, neben diesem das Körbchen für die Katze des Sängers, die allerdings meist eher in Tokio herumstreunte als zu Hause zu verweilen. Gegenüber der Arbeitsecke befand sich der riesengroße Kleiderschrank, aus dessen Schubladen einige Kleidungsstücke und Bettwäschen heraushangen. Neben diesem war eine Reihe von Regalen an der Wand befestigt. Und schließlich, in der letzten Ecke des Zimmers, gab es noch das Bett mit dem Nachttisch.
 

Genau auf diesem befand sich der kleinere Gitarrist, hatte seine Ellenbogen auf dem Fensterbrett gelegt und sah aus der Glasscheibe. Miya machte einen eher ruhigen Ausdruck, kaum konnte man glauben, dass der Schwarzhaarige noch vor einigen Minuten einen Wutanfall höchster Klasse gehabt hatte.

Immer noch war der Leader mit nichts weiter als einem Handtuch bekleidet, den Körper mittlerweile jedoch zum Teil mit einer kuscheligen Decke verhüllt. Einige nasse Strähnen klebten an seiner Stirn, was den Schwarzhaarigen anscheinend nicht störte.
 

Tatsurou wagte sich kaum, diese ruhige und angenehme, jedoch auch traurige und fast schon depressive Stimmung zu stören. Aber was blieb ihm anderes übrig? Vorsichtig tapste der Sänger auf seinen Schlafplatz zu, wohl bedacht den Gitarristen nicht zu stören- noch nicht. Gerade als er es geschafft hatte, auf die Bettkante zu treffen, seufzte Miya genervt auf. Der Größere blieb abrupt stehen.

„Tatsurou... ich bin nicht so blöd wie manch anderer... mein Gehör sollte sich auch bei euch langsam als sehr gut bemerkbar gemacht haben. Kurz gesagt, ich bin nicht taub.“, sprach der Leader, wobei ein verachtender Unterton in seiner Stimme lag. Der Angesprochene wurde etwas rot um die Wangen und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „S- sorry, Miya-Kun... ich wollte dich nicht verärgern…”, gab Tatsurou kleinlaut von sich und sah betreten zu Boden. Der andere schüttelte nur den Kopf. Dann verschränkte er seine Arme auf dem Fensterbrett und bettete seinen Kopf auf diese. Mit einer Haarsträhne spielend fuhr er fort: „ Nicht so schlimm... wäre ja auch nicht das erste mal gewesen...“.

Der Sänger blickte zu dem Schwarzhaarigen. Dann, ohne darüber nachzudenken rutschte ihm aus Versehen ein verhängnisvoll seiender Kommentar heraus: „Ach, M-Kun... nun sei doch nicht so nachtragend.“.
 

Kaum waren diese Worte ausgesprochen, hätte der Vocal sich eine deftige Ohrfeige verpassen können. Schluckend starrte er weiterhin seinen Gegenüber an. Dieser schien jedoch ganz ruhig zu bleiben, wobei er bestimmt ein großes Geduldsvermögen haben musste. Ohne auf diesen Satz einzugehen, fragte Miya: „Sind meine Klamotten eigentlich gewaschen?“.

Verdutzt blickte ihn sein gegenüber an. Der Angesprochene verneinte die Frage, es würde noch ein bisschen dauern bis Miya ´s Kleidung trocken und einsatzbereit wäre. Seufzend drehte sich der Gitarrist um, ohne dabei den Sänger auch nur eines Blickes zu würdigen. Minuten lang blieben sie an ihrer Stelle, nichts bewegte sich in dem Zimmer.

Tatsurou traute sich in diesem Moment nicht, noch irgendetwas zu sagen. Es herrschte eine Stille wie diese, als der Vocal in den Raum getreten war. Miya hatte immer noch eine große Wut auf ihn- und das würde sich wohl auch nicht so schnell ändern.

Plötzlich meldete sich der Schwarzhaarige wieder zu Wort: „ Ähm... ich glaube, dass ich bei dir übernachten muss... deine Sachen passen mir bestimmt nicht... ist das O.k. ...?“.

Der Sänger setzte nun einen verwirrten Gesichtsausdruck auf. Dann jedoch nickte er. „Klar... das geht in Ordnung... vorausgesetzt, dass du mir nicht an die Gurgel springst wenn ich schlafe...“, meinte Tatsurou nur etwas verlegen grinsend und spielte mit dem Saum seines T-Shirts. „Hm...“ machte der Kleinere nur, krabbelte von dem Bett herunter und ging langsam Richtung Schlafzimmertür. Der Vocal ging ihm hinter her.

„H- hey! Du kannst ruhig in meinem Bett schlafen... immerhin ist der Gast doch König... ich schlaf schon draußen auf dem Sofa, keine Sorge!!“, hielt er Miya zurück, wohl bewusst dass dieser gerade vorhatte, sich auf der unbequemen Couch nieder zu lassen. Der Gitarrist blieb eine Weile stehen, dann jedoch bewegte er sich mit einem genuschelten „Na gut...“ wieder zurück zu dem Bett. Der Größere schaute ihm hinter her, verließ dann jedoch mit einem knappen „Gute Nacht...“ selbst das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
 

Als der schwarz-rothaarige Japaner sich wieder im Wohnzimmer befand, Atmete er erst einmal tief durch. Gut, die „Unterhaltung“ war nun nicht gerade positiv verlaufen, allerdings war er auch froh darüber, dass der Gitarrist so ruhig gewesen war und es keinen Streit gab- zumindest keinen, der zu einer eskalierten Situation führen konnte.

Seufzend ging Tatsurou auf seinen heutigen Schlafplatz zu. Eigentlich schlief der Sänger recht gern auf dem Sofa, aber meist hatte er am Tag danach totale Rückenschmerzen und Muskelkater. Als das MUCC Mitglied sich auf die Couch setzte, bemerkte er erstmals, dass er hier draußen gar keine Decken hatte. Schmollend stand Tatsurou wieder auf.

//Und noch mal zurück zu dem momentan wohl glücklichsten Menschen überhaupt...//, dachte er auf dem Weg zu seinem eigentlichen Schlafraum mit einem Hauch Sarkasmus.
 

Als der Sänger sein Schlafzimmer betrat, lag der andere schon längst in tiefen Schlummer. //Das ging aber schnell...//, dachte Tatsurou und musste ein wenig grinsen. Vorsichtig schlich er zu seinem übergroßen Kleiderschrank. Bei diesem angekommen öffnete er behutsam die Schranktür, hinter der sich ein großer Haufen von Decken befand. Gar nicht lange überlegend schnappte sich der Vocal eine von diesen. Daraufhin tapste er wieder Richtung Tür, als ihm ein kalter Luftzug entgegen kam. Die Stirn runzelnd schaute Tatsurou hinüber zu dem Fenster am Bett: Es stand speerangelweit offen. Außerdem konnte man durch die plätschernden Geräusche wahrnehmen, dass es regnete.
 

Kopf schüttelnd ging Tatsurou noch schnell zu dem Bett, beugte sich im Stehen über dieses drüber und schloss das Fenster. Gerade wollte er das daneben wenigstens kippen, damit Sauerstoff in den Raum gelangen konnte, allerdings war er ziemlich blöd ab gerutscht, so dass er halb auf dem Schlafplatz – und somit auf dem Gitarristen- lag. Schockiert schluckte der Sänger.
 

//Scheiße... hoffentlich hat er nichts bemerkt... schlaf weiter Miya!//, flehte er innerlich. Besagter Leader tat ihm auch den Gefallen: Jener lag in einem so festen Schlaf, dass ihm nicht einmal eine Armee Feuerwehr-, Polizei- und Krankenwagensirenen hätte wecken können. Erleichtert aufatmend wollte Tatsurou schnell wieder aufstehen und aus dem Zimmer verschwinden, als ihm auffiel das Miya gerade mal mit der vorhin umgehangenen dünnen Schlafdecke vor der Kälte geschützt war ( wobei diese auch nur über dem Unterkörper der kleineren lag ). Seufzend richtete sich der Größere auf.

„Also echt mal... du hättest dir ruhig was zum Schlafen bei mir leihen können; ob zu groß oder nicht...“, mahnte Tatsurou den Schlafenden leise und begab sich wieder in Richtung seines Schlafzimmerschrankes, wo er eine weitere Decke herausnahm. Danach schlich er sich wieder zu dem Gitarristen und legte geholten Gegenstand über ihn. Sanft zog er die Decke bis über die Schultern Miya ´s.
 

„Wehe du hast morgen eine Erkältung...“, warnte der Größere ihn noch, musste dann aber lächeln. So friedlich vor sich hin pennend hatte er den Leader schon lange nicht mehr gesehen. Zu gerne wüsste er, was in letzter Zeit mit ihm los war- aber das würde der Sänger wohl nie erfahren. „Schlaf gut, Miya-Kun...“, sagte der Vocal noch zu seinem Freund und verließ dann seufzend das Zimmer, sich ebenfalls schlafen legend- wobei er genauso schnell eingeschlafen war wie der MUCC Leader.
 

---------------------
 

Ende Teil 1. 2



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shireikan-Saki
2007-07-09T22:43:53+00:00 10.07.2007 00:43
L
I
E
B
E
-
P
U
R
!!!


*______________________*


*total begeister*
Von: abgemeldet
2007-07-01T10:48:12+00:00 01.07.2007 12:48
Waaaaaaaaaiiiiiiiiii!! >/////<

NYan mein grinsen wurde beim Lesen immer breiter XDDD
vor allem bei dem kleinen saufgelagen^^
Bin mal gespannt was mit miya-kun los ist... *grübel*
Und wie Rou-chan da wieder rauskommen will... *seufz*
Schreib bald weiter!! BITTEEE!! >////<
Von:  Susulein
2007-06-30T17:12:32+00:00 30.06.2007 19:12
Mies? Der Teil ist doch net mies^^. Die Charaktere und die Story find ich gut und du hast auch so ein paar richitg hübsche Sachen eingebaut (nickende Schildkröten, Tatsus riesiger Kleiderschrank, Yukke der stichelt etc.).
Nur würd ich an deiner Stelle vllt. noch nen Beta engagieren, der jetzt nicht nach Rechtschreibfehlern kuckt sondern mehr nach dem Ausdruck. Z.B. nimmt man keine Gläser ein sondern leert sie oder trinkt sie aus. Und die Bezeichnung *Vocal* ist auch so ne Sache, übersetz das mal auf deutsch und bau es in den Text ein ><. Und ist dir aufgefallen, dass Miya und Tatsu ständig stolpern (und aufeinander fallen) .. insg. 3 Mal? Eigentlich müsste die beiden doch eine ausgezeichnete Gleichgewichtssinn haben, wie die immer auf der Bühne rumspringen XD. Und man kann ruhig den Namen (und die Berufe) öfter sagen, als die Jungs so oft mit ihren Haarfarben zu unterscheiden; da Tatsurou sich so oft die Haare gefärbt hat, weiß man gar net so genau von wer er denn dann sein könnte.

Sry, dass der Kommi so lang geworden ist, ich will nur helfen^^
Von: abgemeldet
2007-06-29T22:25:08+00:00 30.06.2007 00:25
Sag doch so was nich.
Ich lese sie sehr wohl!!!!!!!!!
Hach ich bin ja so happy, das du endlich weiter oploadest.
Kann ich jetzt gutheißen^^
Meeeeeeeeeehhhr
xP
*süchtig sei*
Von: abgemeldet
2007-06-29T22:14:41+00:00 30.06.2007 00:14
Doch ich lese sie!
Und ich freu mich schon aufs nächste Kappi.
Sei lieb und schreib weiter.^^
Bis jetzt ist sie sehr süß.
Von: abgemeldet
2007-06-29T20:52:46+00:00 29.06.2007 22:52
mehhhhhhrrr mehhhhrrrr schreib weiter *sabber hibbel hibbel*
Von:  Ruki_
2007-06-29T20:27:33+00:00 29.06.2007 22:27
also ich find sie immer noch klasse! ^_^
und hoffe das du bald weiter schreiben wirst und wehe wenn nicht >_<
ich bin schon sehr gespannt darauf warum Miya sich so verhält, also weiterschreiben, BITTE!!! *anfleh*
*knuff*
Moe_chan
Von: abgemeldet
2007-06-29T19:36:40+00:00 29.06.2007 21:36
Hey, bin ich etwa die erste, die zu diesem Kapitel einen Kommi schreibt?
Wow! *freu*
Dieses ff ist total super, ich will sie so gerne bald weiterlesen... >.<
Schreib bitte schnell weiter, ja? ^.^
Mich wuerde naemlich wirklich mal interessieren, warum Miya so schlecht gelaunt ist... O.o
Nya, jedenfalls, mach weiter so!
Ich hab deine Geschichte (und demnach auch dich ^^) voll gern!
*Knuddel*
Alles Liebe, Leeila <3
(Meine Tastatur ist grade so seltsam eingestellt, ich kann keine Umlaute schreiben und muss alle Sonderzeichen immer erst suchen und vertauch y und z ... >.<)


Zurück