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Ai kinishi onna no ko to Oni (16+)

Die Geschichte einer schier unmöglicher Liebe zwischen dem jungen Mädchen Chiyu und dem Seiryuu-seishi Nakago....
von

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Flucht

Der Tag verstrich rasch. Nachdem Chiyu aufgewacht war, hatte sie weiter schreiben und zeichnen geübt, was mit der Feder alles andere als leicht war. Doch nach einigen Stunden hartnäckiger Arbeit und viel Tinte und Pergament, hatte sie es geschafft einen fleckenfreien Text über die blöde Französische Revolution zu schreiben.

Sie machte sich die ganze Zeit lang schreckliche Sorgen um ihre Familie und Freunde. Nach ihrem kleinen Nickerchen hatte sie die Gedanken an den General erst einmal aus ihrem Gedächtnis verbannen können, doch hin und wieder, flackerte sein Bild an ihrem geistigen Auge vorbei.

Auch überlegte sie fieberhaft, wie sie in ihre Welt zurückkommen konnte. Es hing auf jedem Fall mit diesem Buch zusammen, dessen war sie sich sicher, doch wusste sie nicht, was sie mit dieser Erkenntnis tun sollte.

Sie ging zu einem der vielen Regale und zog ein Buch heraus. Sie waren alle auf Chinesisch und absolut unleserlich. Dennoch blätterte sie weiter in den Büchern herum. Sie öffnete sie, blätterte sie bis zum Ende durch, schlug es zu und nahm ein anderes heraus. Plötzlich hob sie ein großes und offenbar schon sehr altes Buch aus dem Regal. Es war modrig und die Seiten gelb. Neugierig geworden öffnete sie das Buch. Sie erwartete erneut Chinesische Schriftzeichen zu sehen, doch sie täuschte sich. Auf der ersten Seite war eine sehr alte Zeichnung von einem silbrigen Dolch, auf dessen Heft Smaragde waren . Chiyu blätterte weiter. Auf der nächsten Seite war ein Bild eines Drachen abgebildet. Er war wie eine Schlange. Schuppig und schillernd, mit vier Beinen und einer furchterregenden Schnauze. Er hatte die Schnauze aufgerissen und stieß eine Flamme aus. Er sah so furchtbar echt aus. Sie blätterte weiter und sah auf der nächsten Seite, eine Zeichnung einer jungen Frau mit kurzem, blondem Haar. Sie hatte einen strengen Gesichtsausdruck aufgesetzt und die Händen gefaltet. Im Hintergrund standen sieben Menschen. Eine Frau mit langen braunen Haaren, zwei gleich aussehende Jungen mit braunen Haaren, ein kleiner Mann mit langen Ohrläppchen, einen gruselig aussehenden Mann mit leeren Augen und langen scharfen Zähnen, einen Mann mit langen schwarzem Haar und seltsamen Symbolen auf dem Gesicht und…

´Hä?´, dachte Chiyu. ´Nakago?´ Neben dem Mädchen in der Mitte, stand der General. Er war es auf jedem Falle, den er trug auf dem Bild dieselbe Rüstung wie eben schon. Verblüfft starrte Chiyu das Bild an. Im Hintergrund der 8 Menschen, war wieder der Drache, der auch schon auf der Seite davor abgebildet war. Ein tolles Bild. Chiyu blätterte weiter und erschrak. Hinter der Seite war keine weitere mehr. Viele Seiten waren aufeinander geklebt und man hatte offenbar ein Loch dort herein geschnitten. In diesem Hohlraum lag ein Dolch. Es war derselbe Dolch, den sie kurz zuvor auf den Bildern gesehen hatte. Vorsichtig holte sie ihn heraus und wog ihn in der Hand. Er war sehr leicht. Sie berührte mit ihrem rechten Zeigefinger die Spitze der Scheide uns schnitt sich zugleich in den Finger. Die Klinge war unglaublich scharf. Chiyu begutachtete ihn von allen Seiten und zuckte zusammen, als es plötzlich an der Tür klopfte. „Herrin? Bitte gestattet uns einzutreten!“ Das war die Stimme von Soe. Chiyu schlug ihr Kissen zurück und legte den Dolch darunter. „Ähm, ja. Kommt nur rein!“ Die drei Frauen kamen herein. Chiyu versuchte ganz unauffällig zu gucken. Noe trat vor. „Herrin, wünscht ihr nicht etwas zu essen? Eure letzte Mahlzeit ist schon mehrere Stunden her.“ Chiyu nickte. „Ja, ich würde gerne etwas essen, Noe-san.“ „Habt ihr einen besonderen Wunsch Chiyu-sama?“ „Ähm, nein, danke“ Noe verbeugte sich und trat aus dem Zimmer. Wenige Minuten später erschien sie erneut mit einem Teller und einem Kelch. Es war ein Salatteller, mit etwas Fleisch und Reis. In dem Kelch befand sich Rotwein. Weil Chiyu Durst hatte, trank sie es aus, sagte aber dann: „Ähm, sorry, aber könnte ich das nächste Mal vielleicht Wasser zu trinken haben? Ich darf eigentlich noch gar kein Alkohol trinken.“ Die drei Frauen verbeugten sich wieder und sagten im Chor: „Wie ihr Wünscht Herrin!“ Sie nahmen den leeren Teller und den Kelch und Noe brachte sie weg. „Ich wünsche euch eine angenehme Nacht Chiyu-sama!“, sagte Moe und die drei Frauen verließen das Zimmer. Chiyu setzte sich aufs Bett und holte den Dolch wieder unter ihrem Kissen hervor. Sie musste abhauen, jetzt sofort. Sie musste einen Weg finden, wie sie wieder in ihre Welt zurückkehren konnte. Sie zog das eben abgelegte Kleid wieder an.

Sie wickelte den Dolch in ein Taschentuch und steckte ihn in ihr Kleid. Dann öffnete sie das Fenster und spähte hinunter in den Garten. Ein paar wenige Soldaten schritten dort auf und ab, aber ansonsten war niemand zu sehen. Sie sprang aus dem Fenster und landete in dem Blumenbeet. Sie hatte auch beschlossen, dieses Kleid anzubehalten. So viel sie nicht sonderlich auf, obwohl es ihr bei der Flucht ehr hinderlich war.

Sie versteckte sich zuerst hinter einen Busch und wartete bis die Soldaten weitermarschiert waren und lief dann unauffällig weiter durch den Garten. Ihr Herz pochte so stark, dass sie glaubte sich zu verraten. Doch die Soldaten marschierten weiter und entfernten sich von ihrem Versteck. Chiyu atmete auf und kroch aus dem Gebüsch. Zuerst verhedderte sich ihr Kleid in den dünnen Ästen, doch sie schaffte es sich loszureißen. Ein Stück des blauen Stoffes blieb an dem Gebüsch hängen.

Gott schien ihr wohl gesonnen. Sie schaffte es zum Tor ohne auch nur einer Wache zu begegnen. Allerdings standen vor dem Tor vier Soldaten in schillernder Rüstung und blauen Federn an den Helmen. Chiyu, die sich hinter einem alten Baum versteckt hielt, beobachtete sie. Sie überlegte Fieberhaft, wie sie hindurch kommen konnte. Sie war ein guter Kletterer. Sie könnte über die Bäume von Ast zu Ast bis zur Mauer klettern, doch mit dem Kleid war das unmöglich. Außerdem bestand die Gefahr, dass sie einen Fehltritt tat und die Wachen sie bemerkten oder dass sie gar hinunterfiel. ´Ich muss die Blödmänner irgendwie ablenken, aber wie nur´, überlegte sie fieberhaft.

Noch bevor sie sich entschieden hatte was sie tun sollte, öffnete sich das Tor und eine Scharr Pferde kamen in den Garten. Manche waren Soldaten, manche trugen feines Geschmeide und Schmuck.

Die Pferde hielten an und der Reiter an der Spitze beugte sich zu einem der Soldaten herüber und murmelte etwas, was Chiyu nicht verstand. Der Soldat jedenfalls, zuckte zusammen und eilte Richtung Palast. Die anderen Soldaten traten zurück und die Reiter ritten ins Herz des Gartens. Das war die Chance. Das Tor war noch offen und die beiden Soldaten steckten die Köpfe zusammen. Chiyus Herz schlug ihr bis zum Hals und sie lief vorsichtig im Schutz der Bäume Richtung Tor. Sie hatte das Tor fast erreicht, als es anfing zu knarren. Es schloss sich. Chiyu vergaß alle Vorsicht. Sie rannt so schnell sie konnte auf das Tor zu. Die Soldaten drehten sich überrascht um, der schnellen Bewegung folgend und erblickten das Mädchen. Anfangs waren sie zu perplex um etwas zu tun, dann ergriffen sie ihre Speere, liefen ihr nach und riefen: „Halt, bleib sofort stehen! HALT!“ Doch Chiyu raffte nur ihr Kleid auf und rannte noch schneller. (OMG wie dämlich! ^^) Die beiden Soldaten verfolgten sie. Die Soldaten sprachen kurz miteinander und einer kehrte um.

Offenbar meldete er den Vorfall. In Chiyus Gesicht blitzte Angst auf, als sie merkte, dass der Soldat schneller war als sie. Sie bog in eine Gasse ab und rannte gerade aus. Der Soldat folgte ihr. Der Vorsprung schrumpfte immer mehr. ´Denk nach´, dachte das Mädchen. ´Denk nach!! Was soll ich tun?´ Sie bog ihn eine weitere Gasse ein, rannte um eine Biegung und wurde plötzlich von hinten gepackt und in einen dunklen Schatten gezogen. Eine Hand schloss sich um ihren Mund und verhinderte so, dass sie auch nur ein Wort sprechen konnte. Chiyu wand sich und versuchte sich frei zu strampeln. Jemand zischte und gebot ihr zu schweigen. „Sei still, sonst wird er dich finden!“ Es war die Stimme eines Mannes. Er musste ungefähr so alt sein wie Nakago-sama. Chiyu hörte den Soldaten immer näher kommen. Ihr Herz klopfte. Der Soldat rannte an ihrem Versteck vorbei, weiter die Gasse entlang. Chiyu konnte ihn fluchen hören. Als seine Schritte in der Ferne verklungen waren, ließ Chiyus Retter sie los. Sie holte tief Luft und beruhigte ihren Atem. Sie wandte sich zu ihrem Retter zu. Es war ein recht hübscher Mann. Er hatte ein ovales Gesicht und braune Augen, sie gut zu seinem braunem Schulterlangen Haar passten. Über den Kopf, hatte er einen Umhang gezogen und diesen auch um seinen Körper geschlungen. „Hab dank, dass du mich gerettet hast!“, sagte Chiyu, immer noch schwer atmend. „Ich danke dir!“ Der Mann trat aus dem Schatten. „Keine Ursache, Kleine.“ Er bedachte sie mit abschätzendem Blick. „Aber mal ne Frage….“ Er blickte ihr ins Gesicht. „…warum sind die dir eigentlich auf den Fersen?“ Chiyu schüttelte sich ihre Haare aus ihrem Gesicht, die bei der Flucht aus ihrer Frisur gefallen waren.“ Ich bin aus dem Palast abgehauen.“ Der Mann grinste. „Schick, schick. Sehr interessant.“

Plötzlich hörten sie Männerstimmen und Fußgetrappel. „Still!“, rief der Unbekannte erneut und sah um die Ecke. Einige Soldaten rannten auf die Gasse zu. Der Mann packte Chiyus Hand und zerrte sie mit sich. „Komm mit. Hier ist es nicht sicher.“ Chiyu ließ sich mitziehen. Er führte sie raschen Schrittes die Gasse entlang und öffnete eine Tür, die mitten in den Stein gemeißelt war. Er öffnete sie und schuppste sie hinein. Dann legte er einen Riegel vor die Tür und lehnte sich dagegen. Chiyus Herz klopfte laut und vernehmlich. Sie hörten die Soldaten durch die Gasse streifen und nach ihr suchen. Sie senkte den Kopf, ballte die Hände zu Fäusten und kniff die Augen zusammen. ´Bitte! Bitte lasst mich in Ruhe´, flehte sie innerlich und wartete, dem Geräusch der dahin laufenden Soldaten lauschend. Langsam entfernten sich die Schritte und Chiyu atmete auf. Auch der Mann trat nun von der Tür zurück und ließ sich auf einen alten klapprigen Stuhl fallen. „Offenbar bist du ihnen entkommen.“ Chiyu entspannte sich wieder und atmete erleichtert auf. „Ich hoffe du hast Recht.“

Nachdem sich ihr Herzschlag wieder beruhigt hatte, sah sie sich im Zimmer um. Es war eigentlich weniger ein Zimmer sondern einer Höhle. Auf dem Boden lagen Felle und Decken herum. Kissen und andere gestopfte Polster lagen an einer Feuerstelle, in der ein kleines Feuer brannte. Hinter einem Vorhang kamen nun zwei weitere Männer hervor und sahen sie verwundert an. „Hey Gen, bringst uns was mit?“ Chiyu riss überrascht und ängstlich die Augen auf. „Hä? Wie jetzt?“, fragte sie und wandte sich zu dem Mann namens, Gen um. Dieser sagte nichts, ging zum Feuer und warf zwei Holzscheite ins Feuer. Die Flammen fraßen sich rasch ins Holz und spendeten rasch neue Wärme. „Gen?“, fragte einer der Männer und beobachtete das Mädchen. „Was ist denn nun mit ihr?“ Gen schaute noch immer nicht auf. „Ist mir egal. Sie gehört euch!“ Chiyu wandte sich rasch zu ihm um. „W-Was redest du da? Was soll das?“ Ein fieses Grinsen legte sich auf sein Gesicht. „Was sollte schon sein? Ich habe dich vor denn Soldaten gerettet. Ist es dann nicht in Ordnung, dass ich und meine Freunde eine kleine Belohnung fordern?“ Die beiden anderen Männer grinsten nun auch und einer von ihnen sagte: „Ach so ist das! Na dann!“ Chiyu wandte sich um und wollte die Tür öffnen, doch Gen stand rasch auf und hielt ihre Hand fest. „Zwar werde ich dich bei deiner Flucht nicht aufhalten, aber solltest du dennoch fliehen, will ich dir nur sagen, dass draußen noch immer die Soldaten herum laufen. Du würdest ihnen sofort in die Hände gefallen.“ Chiyu biss sich auf die Lippe. Mit zitternder Hand steckte sie die Hand in ihr Kleid und nahm den Dolch heraus. „Last mich in Ruhe! Verschwindet!!!“ Gen hob erstaunt die Augenbraue. „Welch Mutiger Versuch dein Leben zu schützen. Aber….“ Die beiden Männer packten Chiyu von hinten und hielten sie fest. „Kyaah!!“ „… du siehst ja, dass wir deutlich in der Überzahl sind!“ Chiyu fuchtelte mit dem Dolch durch die Luft und streifte einen der Männer damit über den Arm. Dieser keuchte und versetzte ihr einen kräftigen Schlag ins Gesicht. Chiyu schmeckte Blut doch ließ sie keine Schmerzen zu. Sie konnte nun nicht wie das kleine, unschuldige Mädchen vom Lande um Gnade wimmern. Darauf würden die sich niemals einlassen. „Du Miststück! Wie kannst du es wagen?“ Er riss ihr den Dolch aus den Händen und warf ihn auf eins der Decken. Der andere hob beschwichtigend die Hand. „Ach lass sie doch. Sie kann ja eh nichts machen.“ Gen warf den Kopf in den Nacken und lachte. Seine Stimme wirkte merkwürdig kratzig und plump. „Hahaha, wie recht du hast!“ Er nahm den Dolch und ging auf das Mädchen zu. „Was soll das werden Kleine? Wenn du getan hättest was wir dir gesagt hätten, dann hätten wir dich später wieder laufengelassen, doch jetzt….“ Er schnitt mit dem Dolch das obere Teil des Kleides in zwei. „…wirst du nicht so einfach entkommen!“ Der Rest des Kleides viel nun auch von Chiyus Körper. Nun stand sie nur noch in dem Nachthemd da. „Hör auf Gen, lass das!“, rief sie verzweifelt und versuchte sich von den beiden anderen Männern loszureißen, doch die hielten sie fest. Sie hatte keine Chance zu fliehen. Dieser machte eine abfällige Bewegung zu den beiden andern Männern und warf den Dolch in die Luft. Die Männer warfen sie auf eins der Felle und hielten ihre Hände fest. Chiyu versuchte mit aller Kraft die sie hatte zu entkommen. Gen trat grinsend näher und knöpfte sein Hemd auf. „Nein, hau ab! Bleib mir vom Leib!“ Sie trat ihm mit ihrem linken Fuß hart ins Gesicht. Gen stauchte und fiel einige Schritte zurück. „Du Miststück!“ Die Klinge des Dolches schlug in Chiyus rechten Arm. Sie schrie auf vor Schmerz und bäumte sich auf. „Wie kannst du es wagen?! Na warte du kleine!“ Er packte ihre Haare und zog sie in die Höhe und sagte: „Das hier wird dir eine Lehre sein!“ Sein Gesicht kam immer näher. „N-nein, bitte nicht Gen, lass mich in Ruhe! Nein!“, rief sie und Tränen liefen ihr nun über die Wangen. Sie versuchte noch immer gegen die Männer anzukommen, doch sie hatte keine Kraft mehr im Körper. Sein Gesicht war nun nur noch einige Millimeter von ihrem entfernt als plötzlich die Tür aufflog. Die Männer drehten sich verdutzt zur Tür um und erbleichten. Chiyus Sicht war durch einen Vorhang von Tränen verhangen. Plötzlich riss sie die Augen auf. Es war Nakago, das Gesicht wutverzerrt und er wirke gehetzt. Er hob seine rechte Hand und verschoss eine Art Blitze. Sie trafen die Männer die das Mädchen festhielten, welche sie sofort losließen und tot zu Boden fielen. Chiyus Beine gaben sofort nach. Ihr Arm blutete stark und es brannte. Sie atmete schwer und versuchte den Tränenstrom unter Kontrolle zu bekommen. Gen sah entsetzt zu dem General herüber. „General! Was wollt ihr von mir?“ Nakago sah in wütend an. „Das ist mein Mädchen! Wie kannst du es wagen sie anzurühren?!“ Gen erbleichte noch mehr und stotterte: „I-ich konnte ja nicht wissen das, dass dieses Mädchen….“ „Still!“, rief der General. Chiyu hatte inzwischen die Reste ihres Kleides genommen und es um ihren verletzten Arm gewickelt. „Chiyu? Bist du schlimm verletzt?“ Das Mädchen schwieg und starrte auf die beiden toten Männer neben ihr. Nakago hob die Hand und richtete sie auf Gen, der auf die Knie fiel und rief: „Bitte verschone mich! Ich werde alles tun.“ Nakagos Blick verriet keine Gnade. Ein weiterer Blitz tötete Gen. Nakago senkte die Handfläche und ging rasch zu Chiyu hinüber. Chiyu blickte starr zu Boden. Er hatte drei Menschen getötet! Einfach so! Und Gen hatte sogar um Gnade gewinselt. `Wie kann man nur so gefühllos sein`, dachte sie mit klopfendem Herzen. „Zeig mir deinen Arm.“, sagte Nakago und sah sie an. Chiyu erwiderte seinen Blick nicht und rückte etwas von den Leichen der drei Männer weg. Nakago schwieg einen Moment und fragte er: „Warum bist du weggelaufen?“ Chiyu sagte: „Du hast schon wieder Menschen für mich umgebracht! Warum, warum tust du das so einfach? Dieser Gen hat um Gnade gewinselt!“ Nakago sagte wieder nichts und griff nach ihrem Arm um sich die Schnittwunde anzusehen, doch Chiyu riss sich los. „Ich will wissen warum du das tust!“ Sie sah ihn durchdringend an und noch immer liefen einzelne Tränen über ihre Wangen. Er erwiderte ihren Blick. Plötzlich nahm er ihre Hände und zog sie an sich. Chiyu war erst zu erschrocken um etwas zu sagen, doch dann rief sie: „Nein, lass mich los! Ich will nicht!“ Doch er ließ sie nicht los, ganz im Gegenteil. Er drückte sie fest an sich und legte den Kopf auf ihre Schulter. „Nakago! Bitte hör auf! Ich, ich ertrage das nicht!“ Sie begann wieder zu weinen. Er streichelte ihr Schultern und strich ihr beschwichtigend die Haare von ihrer Schulter. Chiyu hörte auf sich zu wehren. Es hatte ja doch keinen Sinn. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen, vielmehr als sie anfangs geglaubt hatte. Schüchtern legte sie ihren Kopf an seine Brust und weinte sich aus. „Warum bist du fortgelaufen? Sag es mir!“ „I-ich weiß nicht wo ich hier bin. Warum ich hier bin! Wie ich hierher kam und wie ich wieder zurückkommen kann. Ich, ich weiß überhaupt nicht wo ich dran bin!“ Einige Minuten verharrten sie in der Umarmung bis Chiyus Tränen versiegt waren. Dann ließ er sie los und sagte sanft: „Ich weiß auch nicht wie du hierher gekommen bist und warum. Aber ich weiß, dass ich dich immer beschützen werde. Egal was geschieht.“ Chiyu sah in überrascht an. ´Was redet er denn da?´ Er zog sie auf die Beine und führte sie aus dem Zimmer heraus. Vor der Tür stand ein großer Schimmel. Ein riesiger Schimmel. „Ich bringe dich zurück in den Palast!“, sagte er und hob sie hoch. Chiyu zuckte überrascht zusammen, wie problemlos er sie hochhob und auf das große Pferd setzte, doch sie sagte nichts. Nun war es besser in den Palast zurück zu kehren denn, sie hatte aus dieser Nacht etwas gelernt. Nakago setzte sich hinter sie auf sein Pferd, legte einen Arm um ihre Hüften und ergriff die Zügel. „Halt dich an meinem Arm fest.“, sagte Nakago und der Schimmel galoppierte los. Chiyu nahm seine Hand und hielt sich fest. In ihrem Kopf flitze ein Gedanke nach dem anderen durch ihr Bewusstsein. ´Was ist nur los mit mir? Warum passiert das alles?´ Sie wischte sich eine letzte Träne weg. ´Kann es sein das ich in ihn…´ Sie sah zu ihm auf. Er sah geradeaus und lenkte das Pferd. Sein goldblondes Haar flatterte ihm Wind und der Mond erhellte seinen leicht gebräunten Teint. ´Kann es sein das ich mich in, das ich mich in, in Nakago, verliebt habe?´, dachte sie fieberhaft. Ihn ihrem Gehirn rastete etwas ein und sie sah auf den davonfliegenden Boden. ´Aber, wenn ich Nakago liebe, was ist dann mit, mit ihm? Ich dachte ich würde einen anderen lieben! Das kann doch nicht sein!´

Sie schwiegen eine Zeit lang, doch dann brach Chiyu vorsichtig das schweigen. „Darf ich dich, etwas fragen?“ Er nickte und packte die Zügel fester. „Wie hast du mich eigentlich so schnell gefunden?“ Nakago antwortete: „Ich bin deinem Ki gefolgt. Das ist eine Art Aura die jeder Mensch ausstrahlt.“ Zwar verstand das Mädchen nur Bahnhof doch dann sagte sie zaghaft: „Und wie hast du, ich meine, diese Blitze. Also du…“ Sie stockte kurz. „Als du die Männer getötet hast?“ „Mit meinem Qigong“ ´Toll, das sagt mir jetzt natürlich viel´, dachte sie und fragte: „Aber warum hast du dir drei getötet? Sie haben dich um Gnade angefleht.“ Nakagos Augen verengten sich zu Schlitzen. „Sie haben es verdient. Wer weiß was sie noch mit dir angestellt hätten.“ „Selbst wenn sie das getan hätten…..“ Allein der Gedanke jagte Chiyu einen Schauer über den Rücken. „….hättest du sie laufen lassen müssen. Sitte und Anstand sind ihnen Fremd. Sie sind eben so!“ Nakago, der seinen Arm um ihre Taille gelegt hatte, damit sie nicht herunter fiel, verstärkte den Druck und hielt sie noch fester. „Keiner darf dir etwas antun. Wer es dennoch tut, hat keine Gnade zu erwarten.“ „Aber warum tust du das? Ich bin doch nur ein unbedeutendes Mädchen und du der General.“

Sie ereichten den Palast und das Tor wurde aufgestoßen und sie galoppierten hindurch. Nakago sprang vom Pferd und half Chiyu von dem Rücken des Pferdes. Er brachte sie schweigend zu ihrem Zimmer. Chiyu öffnete die Tür, doch da schloss er sie noch einmal in die Arme und flüsterte ihr ins Ohr: „Versprich mir nie wieder wegzulaufen!!“ Chiyu musste lächeln. „Ja ich verspreche es dir!“ Er ließ sie los, verschwand am Ende des Gange, ohne sich noch einmal umzudrehen und Chiyu trat grübelnd und kopfschüttelnd in ihr Zimmer…………..



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-12-17T16:53:38+00:00 17.12.2007 17:53
das ist sehr klischeehaft aber ich stehe auf sowas. sehr süß
weiter so
Von:  xxxSerasVictoriaxxx
2007-06-19T06:51:12+00:00 19.06.2007 08:51
ist wirklich schön. War ja klar das Nakago sie rettet. Einer muss es ja tun.^^


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