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Atemus Reise durch Kemet

Eine Reise beginnt mit dem Ersten Schritt
von

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Phase 19 – Verliebt in Seth

Phase 19 – Verliebt in Seth
 

„Atemu ist also wirklich in guten Händen?“, fragte Seth nochmals nach. Mahado war von seiner Reise zurück und hatte sich mit Seth unterhalten und auch allen mitgeteilt, dass er den Prinzen getroffen hatte.

„Ja, unser Prinz machte einen fröhlichen und gesunden Eindruck. Es scheint ihm gut zu tun, mal was anders als die Mauern der Residenz oder allgemein von Theben zu sehen. Aber er hat abgenommen und mehr Muskeln bekommen“, erklärte Mahado. Er hatte Seth in Karnak aufgesucht, da er auch hier noch Einiges nachschlagen wollte. So war es eine angenehme Abwechslung einen guten Freund zu besuchen, mit dem man ohnehin zusammen noch viel zutun haben würde.

„Das ist gut. Mein Onkel, der Pharao wird sich sicher freuen das zu hören. Und auch Mana und die Anderen, werden erleichtert sein. Na ja… Ramoses wohl eher nicht…“, Seth dachte einen Moment nach: „Ich versteh meinen Cousin nicht, ich habe das Gefühl, dass er versucht Tepi anzugraben…“

„Prinz Ramoses ist bekannt dafür exotischen Rockzipfeln nachzujagen, egal ob sie frei sind oder nicht. Allerdings würde es Atemu nicht stören, im Gegenteil, wenn Ramoses sich an Tepi ranmacht, könnte er die Verlobung ohne weiteres lösen. Tepi ist auch noch nicht offiziell seine Verlobte, daher ist das alles ohne großes Aufsehen möglich“, erwiderte Mahado.

„Meinst du? Wir werden sehen… Wie auch immer, ich bin froh das Atemu bei Isahra ist. Im Moment ist hier dicke Luft. Ramoses und mein Vater haben sich zusammen getan und von Namo hört man überhaupt nichts her. Er ist seit einiger Zeit ihn Hermopolis und will dort studieren. Ahmea hat nur noch Chephren im Kopf und der wird von Amun und Mut belagert, wenn er nicht hier ist. Aber was mich wundert ist, dass er keinem Mädchen mehr nachsieht. Tepi ist stocksauer und Keiner weiß warum… mit Nerfert hab ich nichts zu tun, aber die alten Hohepriester scheinen dafür abzudrehen. Den ganzen Tag führen sie Rituale durch, die Niemanden was bringen…“, meinte Seth.

„Verzeiht, wenn ich störe…“, unterbrach eine junge Frau das Gespräch: „… aber Hohepriester Rahotep schickt mich. Er meinte das er Hohepriester Mahado jetzt empfangen kann.“

„Danke…“, Mahado nickte und stand auf: „Also dann Seth! Wir sehen uns doch später noch, oder?“

„Ja, ich denke schon, Shimon wollte uns noch sehen…“, erinnerte sich Seth.

„Bis dann!“, verabschiedete sich Mahado.

„Ist noch was?“, fragte Seth das Mädchen, das immer noch da war. Sie war seit einigen Tagen achtzehn Jahre und hatte langes schwarzes Haar, das sie meinst zu einem Zopf zusammenband. Eigentlich sah sie normal für eine Ägypterin aus, wenn nur ihre Augen nicht so tief blau wären. Ihre Mutter war Phönizierin und daher hatte sie diese Augenfarbe.

„Ihr habt doch nach diesen Heilkräutern gefragt…“, nuschelte sie hochrot vor sich hin, da Seth ihr in die Augen gesehen hatte.

„Heil…? Ach ja, stimmt…“, erinnerte sich Seth: „Teje bist du krank? Du bist so rot. Du solltest dich ausruhen.“

„Nein… ich bin gesund!“, widersprach Teje schnell: „Aber die Kräuter, die ihr wolltet, stehen in ihrer Blüte, ich dachte das es euch interessiert und ihr sie jeder Zeit holen könnt!“

„Bist du dir sicher?“, Seth legte seine Hand auf ihrer Stirn: „Du solltest dich wirklich nicht überanstrengen. Du bist immerhin die Tochter einer der Freunde seiner Majestät.“

„Ich bin aber auch angehende Heilerin und in wenigen Monaten werde ich meine Prüfung ablegen. Ich muss lernen, damit ich gut abscheide und am Hof eine Stelle als Heilerin der zukünftigen Königin Tepi bekomme…“, versuchte sie sich rauszureden und wurde immer röter im Gesicht. Es war immer dasselbe, wenn sie mit Seth sprach. Sie musste sich zusammenreisen, damit sie nicht vergaß, was sie sagen wollte. Das ging schon seit vier Jahren so, als sie ihn zum ersten Mal mit Mahado, Karim und Shada gesehen hatte. Damals waren sie zusammen gekommen um hier ihre Studien fortzuführen, die sie in anderen Tempeln begonnen hatten.

Seit dieser Zeit, versuchte Teje immer Seth zu treffen, aber dann brachte sie kaum ein vernünftiges Wort heraus, gerade wenn sie mit ihm alleine war, fiel es ihr schwer überhaupt zu reden.

„Na gut…“, Seth lächelte sie leicht an: „Wenn du meinst, dann glaub ich dir das. Aber ich hab deine Zwischenprüfungen gesehen. Du bist sehr gut und wirst sicher eine Stelle am Hof bekommen, wenn du nicht heiratest.“

„Hei? Nein! Ich will nicht heiraten…“, schüttelte sie den Kopf.

„Warum nicht? Du hast viele Verehrer soweit ich weiß“, erwiderte Seth und setzte sich wieder hin. Dann schenkte er sich einen Becher Wasser ein.

„Schon… aber der, den ich will, der ist nicht dabei… Hohepriester, versteht ihr das nicht?“, fragte sie und setzte sich zu seinen Füßen.

„Was machst du denn da?“, Seth sah sie verwirrt an: „Setz dich doch auf den Stuhl. Ich bin nicht der Pharao und du bist keine Dienerin.“

„Das weiß ich doch… aber…“ Teje stand auf und verneigte sich: „Ich muss wieder an die Arbeit. Kommt doch später einfach vorbei und holt euch eure Kräuter, ja?“ Und schon war Teje um die nächste Ecke verschwunden.

Seth sah ihr verdutzt nach, und lächelte in sich hinein.

„Die Kleine ist ja süß…“, unterbrach ihn eine bekannte Stimme.

„Chephren… was führt dich denn her?“, Seth lehnte sich zurück. Er hatte heute nichts mehr zu tun und genoss den Garten und das kühle Wasser und auch das er heute immer wieder nette Menschen traf, die er mochte.

„Die Ruhe, die man hier hat…“, Chephren setzte sich auf den freien Stuhl: „Mut, Amun und Rami laufen einem hier nicht über den Weg. Wer ist die Kleine, die dich so anhimmelt?“

„Verstehe… Das ist Teje, aber sie himmelt mich nicht an, das bildest du dir ein“, winkte Seth ab und nippte an seinem Wasser.

„Ach ja? Ich sehe das anders. Mir ist schon öfters aufgefallen, dass sie dir nachsieht. Ich denke das sie was von dir will“, sagte Chephren: „Aber du siehst so was einfach nicht, oder?“

„Teje? Warum sollte sie sich für mich interessieren? Ich rede zwar öfters mit ihr, aber mehr auch nicht. Mal ganz davon abgesehen, ist sie verliebt“, wandte Seth ein. Er verstand nicht wie Chephren auf diese Idee kam, aber er hatte recht, das Seth es sicher nicht auffallen würde, wenn ein Mädchen ihn toll finden würde. Das mochte aber auch daran liegen, das Seth diesen Dingen keinerlei Beachtung schenkte.

„Ein Augenblick reicht manchmal schon aus. Im Gegenteil zu meiner Schwester, glaub ich daran das ein Blick reicht um sich zu verlieben und das auch noch ernsthaft. Wenn du sie immer anlächelst oder einfach nur nett bist, reicht das, damit sie Gefühle für dich hat, wenn du dann auch noch ihr Typ bist, dann ist es eh schon aus. Du bist doch ein gutaussehender Bursche, der nun mal Frauenblicke auf sich zieht“, entgegnete Chephren.

„Auch ja? Sprichst du auf Erfahrung?“, skeptisch stellte Seth seinen Becher zurück.

„Ja tu ich. Ich hab mich auf den ersten Blick verliebt und jetzt hab ich sie endlich. Ich warte nur noch auf Isa und Ati und dann bin ich weg von hier“, zuckte Chephren mit den Schultern: „Aber was ist mit dir? Gefällt dir die Kleine?“

„Teje? Ich hab mir darüber keine Gedanken gemacht. Ich hab genug zu tun…“, Seth stand auf: „In diesem Sinne. Man sieht sich!“

„Hab ich dich verkrault?“, wunderte sich Chephren.

„Weißt du was? Ich mag das Thema nur nicht!“, winkte Seth zurück.

„Dein Pech...“, seufzte Chephren und sprang dann schlagartig auf.
 

„Hallo!“, Chephren ging durch den Kräutergarten und fand sogar Teje, die sich heute um die Heilkräuter im Tempelgarten kümmerte. Als fast fertige Heilerin musste sie sich mit den Heilkräutern natürlich auskennen und auch anbauen können.

Chephren hatte sich schlagartig entschlossen sie aufzusuchen und auszuhorchen. Außerdem wollte er wissen, wie sie so war und ob sie für seinen angeheirateten Cousin auch gut war und zu ihm passen konnte. Ihm war eh langweilig und da er ja keine Frau mehr für sich selbst ansehen dürfte, da er ja jetzt mit Arai zusammen war, konnte er doch immerhin für seine Verwandten auf Brautschau gehen.

„Oh!“, Teje drehte sich zu ihm um und wollte sich auch gleich auf den Boden knien.

„Stopp! Was wird das denn?“, Chephren heilt sie an den Armen fest und zog sie wider auf die Beine.

„Ich erweise euch die Ehre… wie ich es muss, mein großer Prinz…“, erwiderte Teje verwirrt.

„Ich bin kein Prinz… nur der Sohn der jetzigen Königin. Bitte, tu mir den Gefallen und knie dich nicht hin, wenn es nicht sein muss. Ich mag das nicht…“, bat Chephren freundlich.

„Oh… okay… wenn das euer…“

„Und sag du zu mir. Eigentlich bin ich auch nur ein kleiner unbedeutender Priester“, unterbrach er Teje gleich wieder.

„Aber sie… du bist der Sohn von Königin Ahmea…“, wandte Teje unsicher ein.

„Ja, aber ich kam, bevor sie Königin wurde und Akunumkanon ist nicht mein Vater. Also bin ich nur zufällig der Sohn der Königin und nichts Anderes. Kümmerst du doch alleine um die ganzen Pflanzen?“, versuchte er das Thema zu wechseln.

„Äh… ja. Nein… nur ab und zu. Ich kümmere mich nur ein- bis zweimal pro Woche um die Beete, ansonsten machen das die Gärtner und anderen Heiler und Schüler der großen Meister“, verhaspelte sich Teje, die einfach nicht verstand, was Chephren von ihr wollte.

„Verstehe… aber die Kräuter für Seth betreust du selbst, oder?“

„Jah!“, schoss es aus ihr heraus, dann hielt sie sich den Mund zu.

Chephren lächelte sie an: „Hab ich’s mir doch gedacht. Du hast dich in ihn verliebt…“

Teje drehte sich mit hochroten Kopf weg: „Ja und wenn schon… Ist doch ganz egal, ob ich ihn mag oder nicht. Was geht dich das überhaupt an?“

„Nichts, aber was spielt das für eine Rolle. Ich könnte dir immerhin ein wenig helfen, oder nicht?“, schlug Chephren vor.

„Also bitte, warum sollte ich dir glauben? Du bist doch als Frauenheld bekannt und auch wenn es heißt, dass du dich seit dem Besuch der Fremden keusch verhältst, verstehe ich nicht, dass du mir helfen willst. Wir kennen uns nicht und du weißt auch nicht, ob Seth mich mag. Ich will nicht, dass jemand in mein Leben einmischt. Ich werde Seth meine Gefühle schon beichten, wenn ich eine richtige Heilerin bin und keinen Tag eher!“, gab Teje unmissverständlich zu verstehen.

„Na gut… dann eben nicht…“, meinte Chephren und dachte kurz nach: „Aber du solltest nicht zu lange warten. Ich hab ihm schon gesagt, das ich denke das du ihn anhimmelst…“

„Was?“, Teje starrte ihn an.

„Ja… ich hab ihn drauf angesprochen. Und noch ein Tipp. Sei ein wenig lockerer in seiner Gegenwart. Ich hab dich auch schon öfters lachen und lächeln sehen, dass würde ich Seth mal zeigen. Er kennt doch nur deinen roten Kopf“, fuhr Chephren fort.

„Das glaub ich nicht, was bildest du dir ein, wer du bist?“, ärgerte sich Teje wie verrückt über ihn.

„War nur gut gemeint!“, grinste Chephren und ließ sie wieder alleine.

Teje sah ihm nach: „Was für ein Schnösel… als ob ich seine Hilfe bräuchte um glücklich zu werden… so ein Volltrottel…“
 

Teje war noch eine Stunde lang alleine im Garten und rupfte das Unkraut aus den Beeten. Es machte ihr Spaß sich um alles hier zu kümmern, denn sie liebte es zu zusehen, wie aus dem Samen starke und heilvolle Pflanzen wurden, mit denen man den Menschen helfen konnte.

Sie gehörte zu den wenigen, die den Pflanzen mehr Vertrauen schenkten als den Zaubern und Amuletten, die viele Heiler aufsagten und auslegten, um Krankheiten und Dämonen zu vertreiben.

Die Sonne kam hier nur am Vormittag her, da man den Garten so angelegt hatte, dass ein Vorsprung Schatten warf. Daher war es hier auch angenehm kühl, wenn die Sonne am Nachmittag herunter brannte und der angelegte kleine Fluss, der durch die Anlage mit den Kräutern lief, erleichterte das Bewässern ungemein.

„Teje? Da bist du ja!“, Seth hatte endlich Zeit gefunden zu kommen und seine Kräuter abzuholen, die er für ein Ritual brauchte.

„Hohepriester Seth!“, Teje drehte sich lächelnd zu ihm um: „Ich hoffe eure Geschäfte haben euch nicht zu sehr in Anspruch genommen.“ Sie hatte schon wieder vergessen, das Chephren hier gewesen war und was er alles gesagt hatte, aber sie freute sich, dass er hier war und dass er alleine gekommen war.

„Nein, es geht schon, noch bin ich nicht im großen Rat des Pharaos und mein Cousin ist noch nicht auf dem Thron“, winkte Seth ab.

„Das ist schön. So könnt ihr noch eure Zeit genießen, ohne das Land zu vernachlässigen. Ich hörte euer Vater hat immer sehr viel um die Ohren, da er unseren Pharao unterstützen muss und Wesir ist eh der undankbarste Beruf, den man in unserem Land haben kann“, erinnerte sich Teje, da das was ihr Vater ihr gesagt hatte.

„Mag sein, aber dafür gibt es immer zwei Wesire, die sich die Arbeit teilen. Hast du meine Sachen schon fertig?“, wandte Seth ein.

„Ich muss sie noch schneiden… Kommt doch mit und sucht euch die Schönsten aus“, bat Teje und ging dann vor, langsam wurde sie auch wieder nervös… Seth war hinter ihr und ihre eigentliche Ausgelassenheit wich wieder diesem heftige Herzklopfen, das sie nervös machte.

Seth folgte ihr und sah sich um, für ihn sahen die meisten Pflanzen ziemlich gleich aus, es gab Viele, die sich ähnlich sahen. Wenn sie blühten war es leichter sie zu unterscheiden, aber da Teje ihn zu den Pflanzen brachte, die er brauchte, musste er sich nicht sorgen, die Falschen zu holen.

„Da sind wir…“, Teje kniete sich auf den Boden und sah sich die Kräuter vor ihren Knien an.

„Ich brauch in etwa fünf oder sechs Stück…“, dachte Seth nach. Er sollte eine Zeremonie durchführen und dazu musste er diese Kräuter verbrennen, damit sie ihren Geruch freisetzten.

„Wie ihr wünscht…“, antwortete Teje und bemerkte, dass ihre Hand, in der sie die Schere hielt zu zittern begann.

„Hast du was?“, wollte Seth wissen und ging in die Knie: „Du bist schon wieder so rot…“

„Ja… ich… mir ist nur ein wenig warm… Ich werd dann in den heiligen See springen…“, sagte sie schnell und schnitt die erste Pflanze ab.

Seth lächelte sie an: „Dann ist gut, nicht das uns unsere Kräutergöttin noch krank wird. Die Pflanzen hier würde dich sehr vermissen.“

„Meint ihr?“, Teje legte die abgeschnitten Kräuter auf einen Haufen.

„Ja, du kümmerst dich doch immer um alles. Rahotep meinte, dass er sicher keine gute Nachfolgerin für dich findet, wenn du erstmal deine Prüfung bestanden hast“, erwiderte Seth und nahm ihr die Schere weg.

„Was soll das?“

„So wie du zitterst, schneidest du dich nur noch“, erklärte Seth und legte die Schere auf den Boden: „Was kuckst du denn so?“

„Ich… ähm, also… Hohepriester…“, Teje stotterte und drehte sich dann weg.

„Ja? Du musst schon sagen, was du auf dem Herzen hast…“, entgegnete Seth etwas verwirrt. Das schaffte sie jedes Mal, da sie sich irgendwann immer von ihm abwandte und dann einfach weglief, als hätte er ihr was getan. Dieses Mädchen war schon etwas komisch, aber immer sehr nett und höflich. Irgendwie mochte er sie und redete gern mit ihr, da Teje immer sehr viel wissen wollte, aber da sie immer nach kurzer Zeit abhaute, konnte Seth nicht wirklich viel über sie sagen.

„Es ist nichts… Ihr solltet die Pflanzen noch ins Wasser stellen, ehe ihr sie braucht“, schluckte Teje ihre Gefühle runter und stand wieder auf. Ihr war wieder der Kopf purpurrot angelaufen und sie wusste nicht mehr was sie sagen sollte.

„Mach ich… Aber bist du wirklich in Ordnung?“, fragte Seth nochmals nach. Er konnte sich nicht erklären, warum sie sich ständig von ihm anwandte, wenn sie mit ihm redete, also musste sie wohl ständig krank sein, wenn er ihr begegnete.

„Sicher! Ich muss mich jetzt waschen gehen… Mein Lehrmeister erwartet mich auch schon bald um mich für die Prüfungen abzufragen…“, meinte Teje und rannte schon wieder los.

„Was ist nur mit ihr los?“, Seth kratzte sich am Hinterkopf und dachte nach. Sollte Chephren am Ende doch noch Recht haben und Teje in ihn verliebt sein? Das war doch Unsinn, sie lief doch immer vor ihm weg…

Seth nahm sich die Kräuter und ging dann langsam durch den Garten zurück.
 

„Hallo TEJE!“, Mana rannte zu ihrer Freundin, die am Heiligen See saß, ihre Prüfung würde morgen sein und daher wolle sie sich heute noch ausruhen. Sie wusste vom Hohepriester, das Seth heute nicht da war, und so konnte sie beruhigt sein ihn nicht zu treffen. Teje hatte Angst davor sich zu sehr auf ihn zu konzertieren und alles was sie gelernt hatte wieder zu vergessen. Ihr war aufgefallen das sie ihre Prüfungen nicht ganz so gut machte, wenn sie Seth am Vortag gesehen und sich mit ihm unterhalten hatte.

„Prinzessin!“, Teje lächelte Mana entgegen.

„Ich hab dich schon gesucht! Morgen ist es ja soweit! Dann wirst du Heilerin!“, freute sich Mana und setzte sich zu ihr: „Ich bin schon ganz nervös…“

„Du? Aber ich muss doch die Prüfung schreiben und mich beweisen, nicht du…“, erwiderte Teje die sich abgewöhnt hatte, Mana mit einem Sie oder Euch anzusprechen. Sie waren Freundinnen und Mana wollte das auch nicht so gern.

„Schon, aber trotzdem…“, Mana packte ihre Hände: „Wirst du mich auch behandeln, wenn ich mal krank bin?“

Teje lächelte: „Ich weiß nicht… Wenn der Pharao mich in die Residenz holt, dann ja. Aber ich glaube das ich Tepis Leibärtzin werden soll. Immerhin wird sie ja auch die nächste Königin. Und sie ist so schön…“

Mana sah sie an: „Ich glaube das Tepi nicht Königin wird. Ramoses hat sie letztens verführt und es scheint nicht so, als würde er es in Zukunft sein lassen. Weißt du, Tepi fühlt sich hier einsam, vor allem da Chephren, ihr einziger Freund, den sie von früher kennt, sie nicht mehr wirklich beachtet. Rami hat es ausgenutzt und ich werde es auch Atemu sagen, wenn er in sieben Monaten zurück ist“, erklärte Mana leicht unsicher: „Aber du darfst das niemanden sagen! Noch nicht, das muss Atemu regeln…“

„Was? Tepi hat Atemu betrogen? Ich dachte, dass sie ihn auch liebt…“, erwiderte Teje sichtlich geschockt von dieser Nachricht. Damit würden auch ihre Träume zerplatzen, sich um die nächste Königin kümmern zu können , da diese ja auch mit ihr einverstanden sein und sie nicht einfach so ohne weiters als Ärztin akzeptieren musste: „Unser Kronprinz wird das sicher nicht sehr gut aufnehmen…“

„Das glaub ich schon. Tepi ist ihm nämlich ziemlich egal. Er will nur nicht, dass sie wegen einer Kleinigkeit sterben muss. Sie ist ihm versprochen und wird die Konsequenzen tragen müssen, wenn sie ihn hier geht. Eine Königin oder Verlobte des Kronprinzen begeht schon beinahe Hochverrat, wenn sie sich einem Anderen hingibt“, erinnerte sich Mana: „Wir sind da sehr streng, da es das Ansehen der Königsfamilie untergräbt.“

„Das verstehe ich sehr gut, aber es ist nicht so einfach, so was zu akzeptieren“, seufzte Teje.

„Ich weiß, aber jeder von uns weiß das und die Mädchen und Frauen, die Einen heiraten, auch. Daher ist es nicht so schlimm, finde ich. Na ja, ich darf frei wählen, hat Papa mir versprochen und Ramoses wird hoffentlich Tepi zur Frau nehmen, da sie sonst streng verstraft werden wird, wenn nicht gleich wegen Hochverrat verurteilt.“

Teje dachte nach: „Ich wünsche mir das es gut ausgeht… Aber wie auch immer, was machst du hier?“

„Ich muss zu Mahado, ich hab Unterricht… Ich hab extra das Zauberbuch auswendig gelernt, ich hoffe das ich heute keinen Mist zaubere. Langsam wird es peinlich, wenn ich immer alles mach, nur nicht das was ich soll!“, grinste Mana frech.

„Du schaffst das schon! Du bist doch begabt und wirst sicher eine Elitemagierin am Hof deines Bruders. Immerhin hat er dich doch sehr gern.“

„Schon… ich liebe Ati ja auch, aber ich mach mir sorgen um ihn. Er ist alleine unterwegs, nur mit einem Mädchen, das zwar stark ist, aber trotzdem. Wir hören auch kaum was von ihm, da immer nur Chephren die Nachrichten bekommt und sie an meinem Vater weitergibt. Wir haben keinen Kontakt mit ihm…“, erklärt Mana ihre Sorgen.

„Mahado hat ihn doch gesehen, oder? Er meinte doch, dass es dem Kronprinzen gut gehen würde“, erinnerte sich Teje.

„Jaah! Zum Glück, aber er hat auch gesagt, dass Atemu ziemlich schuften muss… Isa macht einen richtigen Wüstenbewohner aus ihm oder so…“

„Isa?“

„Ja, das ist Chephrens Schwester und Atis Begleitung“, meinte Mana.

„Achso… Das wusste ich nicht, aber solltest du nicht langsam gehen? Mahado wird sicher sau…“, Teje stockte, als sie plötzlich Seth sah.

„Was ist denn?“, Mana drehte sich um: „SETH!“

„Mana…“, zischte Teje, da Seth auch glatt zu ihnen herüber kam.

„Was denn?“, Mana sah sie an: „Magst du ihn nicht?“

Teje verkniff sich eine Antwort, da Seth schon da war.

„Mana, Mahado sucht sich schon. Er meinte das du schon vor einer Stunde bin ihm hättest sein sollen.“

„Was? Oh… schon wieder eine Stunde verschusselt…“, Mana seufzte: „Bis dann Teje!“

„Jaah…. bis bald…“, Teje winkte ihr nach. Jetzt war sie schon wieder mit Seth alleine und würde ihre Prüfung morgen sicher in den Sand setzen. Schon jetzt hatte sie Wirkung einiger Kräuter vergessen.

Seth sah zu Teje: „Ich wünsch dir für morgen viel Glück…“

„Was? Wieso?“, verwirrt sah sie zu Seth.

„Für deine Prüfung morgen und weil ich dich kenne, darf ich das denn nicht?“, lächelte er sie an. Er wusste nicht, warum er sich solche Mühe gab mit ihr zu reden, sie würde doch eh gleich wieder weglaufen.

„Doch! Danke… aber ich dachte ihr werd nicht hier und wüsstet es nicht…“, stotterte Teje los. Sie wandte auch wieder den Blick ins Wasser. War das peinlich. Schon wieder brachte sie es nicht fertig normal zu sein.

„Mein Vater hat mich herbestellt. Und ich weiß es, weil du immerhin zu den Besten gehörst, die morgen ihre Prüfungen machen sollen. In der Residenz ist auch schon im Gespräch dich dort einzustellen“, erinnerte sich Seth.

„Was? Wirklich? Für wenn den?“, plötzlich sah Teje ihm direkt in die Augen.

„Für Königin Ahmea… ihre Ärztin will in den Ruhestand…“, schluckte Seth verdutzt und starrte sie auch noch an. Was war denn auf einmal in sie gefahren.

„Im Ernst? Ich könnte die Leibärztin von Königin Ahmea werden? Das wäre großartig, dann könnte ich ja doch meinen Traum nacheifern und in Theben bleiben!“, strahlte Teje und fiel ihm um den Hals: „Danke das ihr mir das gesagt habt!“

„Schon gut…“, Seth wusste nicht so recht wie er reagieren sollte. Eigentlich war Teje schon recht süß, wenn er sie mit den Anderen sah. Dann lachte sie immer und war fröhlich, aber sobald er in ihre Nähe kam, änderte sich das immer.

Teje ließ ihn schlagartig wieder los: „Verzeiht! Das hätte ich nicht tun dürfen!“, entschuldigte sie sich und berührte mit der Stirn den Boden.

„Teje, lass das doch… Wir kennen und seit vier Jahren, also musst du das nicht machen. Denk dran, dass du bald eine große Heilerin sein wirst und man unterwirft sich nicht, wenn man nicht muss“, versuchte Seth zu erklären und stand dann auf. Ihm war eben klar geworden, dass er ungewöhnlich nett zu ihr war, zumindest für seine Verhältnisse.

„Ich danke euch, Hohepriester!“, Teje sah zu ihm auf, blieb aber auf den Knien.

„Jaja…“, winkte Seth ab: „Man sieht sich…“

Teje wartete bis er außer Sichtweite war, dann atmete sie tief durch. Sie hatte schon Angst gehabt, dass er sie jetzt hassen würde. Sie hatte gewagt einen Hohepriester einfach so zu umarmen… Woher war nur der Mut gekommen, den sie dazu gebracht hatte?

Seth lehnte sich an die Mauer des Tempels und sah nach oben zur Sonne. Irgendwas war komisch an ihm, wenn er dieses Mädchen traf.

„Seth! Mein lieber Sohn!“, Akunadin hatte ihn entdeckt und ging auf ihn zu.

„Vater!“, Seth sah ihn an und erwiderte die Umarmung: „Warum hast du nach mir schicken lassen? Es muss wichtig sein, wen du mich extra an meinem freien Tag rufen lässt.“

„Das stimmt. Es ist es wichtig für dich! Ich habe mich mit meinem Bruder unterhalten und ihm ans Herz gelegt, das er dich nicht nur zu meinem Nachfolger macht, sondern die auch den Schutz von Memphis überträgt, sowie ein Amt im Tempel von Hermopolis“, kam Akunadin gleich zur Sache.

„Das ehrt mich, dass ihr mir so viele Aufgaben zutraut, aber ist das nicht etwas viel? Immerhin ist es schon eine harte Arbeit Wesir zu sein…“, dachte Seth etwas erstaunt nach. Er würde dann auch aus Theben fort müssen und sich in Memphis niederlassen, was seinen Einfluss hier schwächen würde.

„Du schaffst das schon! Ich habe großes Vertrauen in deine Fähigkeiten und mein Bruder, unser geliebter Pharao, würde sich auch freuen, dich als Hohepriester des Tempels Hermopolis zu wissen“, fuhr Akunadin fort.

„Mein Vater… ich bin noch jung und mir fehlt die Erfahrung für so viele Ämter und das Wissen. Ich habe mich eigentlich auf die Rolle des Wesirs vorbereitet und nicht als Vorsteher eines so großen Tempels“, wandte Seth ein. Es widerstrebte ihm, jetzt in seinem Alter schon so viele Aufgaben zu übernehmen. Das würde ihn komplett in Anspruch nehmen und Ruhe würde er auch nicht finden: „Zudem sollte Atemu da nicht ein wenig mitzubestimmen?“

„Unser Kronprinz ist wer weiß wo und wir wissen nur, was uns dieser Chephren sagt und Isahra schreibt. Aber ob es wahr ist, wissen nicht. Wer weiß, ob mein Neffe überhaupt wieder zu uns zurückfindet…“

„Vater…“, Seth sah ihn entsetzt an: „Atemu wird hier gesund ankommen, wenn das Jahr vorüber ist. Ich habe ein gutes Gefühl bei der Sache und Mahado hatte ihn ja auch getroffen. Außerdem hörst du dich so an, als wolltest du einen Anderen auf dem Thron haben.“

„Nun ja… Ich gebe zu das ich Ramoses als bessere Wahl ansehe… Was aber nicht heißen soll, das Atemu nicht geeignet wäre“, gab Akunadin zu.

„Ramoses? Ich glaube, dass ich dir nicht erst sagen muss, dass ich meinen Cousin nicht wirklich gut leiden kann. Eigentlich wäre es mir lieber, wenn er in einem Gau für Ordnung sorgen würde, dann gäbe es sicher weniger Probleme…“

„Wie soll ich das verstehen? Es ist dein Cousin!“, entrüstete sich Akunadin.

„Das weiß ich, Vater. Aber ich kann ihn nicht leiden. Ständig muss alles nach ihm gehen und wenn nicht, dann zwingt er Anderen seine Willen auf. Mana und Anknamon, seine leiblichen Geschwister mögen ihn auch nicht und die Zwillinge halten sich fern von ihm. Auch hat er keinen Freund und ich finde das alles spricht schon für sich. Er auf dem Thron wäre eine Katastrophe für unser Volk. Zumal er wohl mit den Geldern einen Harmes anschaffen würde, der seines Gleichen suchen würde“, sagte Seth ernst.

„Du übertreibst und ein guter Herrscher…“

„Vater, ich glaube, dass wir da unterschiedlicher Meinung sind. Ich werde meinen Onkel aufsuchen und ihn wegen den neuen Aufgaben sprechen“, verabschiedete sich Seth kühl und ließ seinen Vater dann einfach stehen.
 

„Teje!“, Ramoses passte Teje nach ihrer Prüfung ab.

„Mein Prinz!“, Teje verneigte sich tief und wunderte sich, das er hier war.

„Hast du bestanden?“, lächelte Ramoses sie an.

„Ich weiß es noch nicht… Die Prüfer müssen sich noch beraten und meine Aufgaben überprüfen. Aber warum fragt ihr nach?“, wollte Teje wissen. Ramoses hatte sich noch nie mit ihr unterhalten. Es gab auch keinen Grund und auch sie hatte sich nie mit abgegeben.

„Ich wollte es wissen. Immerhin werden wir uns noch oft sehen, wenn du bestanden hast“, meinte Ramoses höflich und ging einen Schritt näher an sie heran.

„Bis jetzt weiß ich noch nichts…“ Teje schluckte unmerklich. Es gefiel ihr nicht das Rami ihr so nahe kam: „Mein Prinz Ramoses, könnte ihr das bitte lassen?“

„Nenn mich Rami… Du hast schöne Augen…“, erwiderte er und ignorierte ihre Bitte.

„Was? Ähm… kann sein…“, Teje drückte sich instinktiv an die Wand: „Ich muss gehen… Mein Vater ist heute zuhause…“

„Das hat Zeit…“, Ramoses versperrte ihr mit seinem Arm den Weg: „Du willst doch einem Prinzen nicht abweisen… Das wäre wirklich sehr unhöflich.“

Teje schluckte: „Ich verstehe nicht…“

„Doch, das tust du“, widersprach der Prinz und streichelte ihr über die Wange: „So naiv bist du doch nicht mehr. Ich hab die Absicht dich...“

„NEIN!“, Teje kniff die Augen zusammen und wendete den Kopf Richtung Boden. Allerdings hatte sie nicht bedacht, das Rami sie an den Schultern packte und heftig gegen die Wand hinter ihr donnerte.

„Wenn ich rede, hast du still zu sein und mir nicht zu widersprechen! Ich bin hier der Prinz und du bist ein Nichts! Ich wollte nett zu dir sein, aber wenn du so störrisch bist, kann ich auch anders sein“, schnaubte Ramoses ihr ins Gesicht. Er hasste er wie die Pest, wenn man sich ihm verweigerte. Tepi hatte er schon betüdeln können und Isahra war wegen Chephren und ihrer Abwesenheit leider tabu, aber es gab ja noch mehr schöne Mädchen. Und Tejes blaue Augen wollte er jetzt eben haben.

Teje sagte nichts und war starr vor Angst. Bis jetzt war ihr sowie noch nie passiert, alle waren immer nett und freundlich und nie wäre sie darauf gekommen, das einer der Prinzen sie beachtet haben könnte und dann ausgerechnet auch noch Ramoses, von dem Mana immer nur schlecht sprach.

„Gut so.“, er hob ihr Gesicht an: „Wirklich hübsch, man sieht das Phönizische deiner Mutter.“

„Was soll das? Ich hab euch nie was getan?“, zitterte sie und der Angstschweiß brach ihr allmählich aus. Sie war schon immer etwas ängstlich, aber wie schnell sie Angst haben konnte, wusste sie erst jetzt. Ramoses war aber auch kräftig und seine Augen schienen sie zu durchdringen und auszuziehen.

„Nein… ich tu dir auch nichts, nur ein wenig weh… Komm schon, kleine Halbphönizierin… was könnte ich wohl von dir wollen?“, grinste er sie unverschämt an und fuhr mit seiner Hand über ihre Hals nach unten bis zu ihrer Brust.

Teje starrte auf ihre Hand: „Ich will das nicht…“, brachte sie angsterfüllt heraus.

„Wie ein scheues Antilopenkitz… Die Regeln sind einfach, du bist lieb zu mir und ich…“, er beugte sich vor und wollte sie küssen, doch dann spürte er eine Hand die sich auf seine Schulter legte und ihn herumriss.

„Hat sie nicht nein gesagt?“

„Seth… Was machst du denn hier?“, Rami sah ihn überheblich an.

Teje starrte Seth an, war er wirklich da um ihr zu helfen? Oder bildete sie sich das nur ein…

„Ich studiere hier, falls du das vergessen hast, aber du hast hier doch gar nichts verloren!“, schnaubte Seth ihn an: „Reicht es dir nicht, dich an den vielen Jungfrauen in Theben zu vergreifen? Das ist Karnak und kein Freudenhaus!“

„Reg dich ab. Sie gefällt mir eben…“, zuckte Rami mit den Schultern: „Geht dich eigentlich auch gar nichts an. Du bist doch mal wieder solo, weil es bei dir keine Frau aushält. Die letzte hat dich doch wegen einem Soldaten verlassen, oder? Wenn man so kühl ist, ist das auch kein Wunder…“

„Dafür sind sie nicht starr vor Angst, wenn sie sich in mein Bett begeben und tun es freiwillig“, gab Seth zurück: „Und wenn du noch mal so einen Unsinn erzählst, dann schlag ich dich grün und blau. Sie wollte eben keinen Mann, der ständig arbeiten muss. Und lass Teje zufrieden, sie hat nein zu dir gesagt, respektier das gefälligst!“

„Ich denk ja nicht dran! Warum sollte ich tun, was du sagst? Du bist nur mein Cousin und ich bin der der Prinz! Also halt dich zurück, ich bin nicht so eine Memme wie mein ach so toller Bruder von Kronprinz, der einfach nicht im Stande, sich zu nehmen, was er denn will…“, machte sich Ramoses schon fast über Atemu lustig und sah zu Teje: „Du wirst in mein Bett kommen, heute Abend, oder ich lass dich holen! Und das tut dann weh!“

„Was?...“ Tejes Augen weiteten sich und sie sah hilfesuchend zu Seth: „Ich will nicht…“

„Das interessiert mich nicht. Du wirst Prinzessin, das muss reichen…“

„Wird sie nicht, und wenn du drauf bestehst, dass sie gegen ihren Willen handelt, dann werde ich deine Mütter und deinen Vater darauf ansprechen. Du kennst die Strafen, die deine Mutter nur zu gerne verteilt…“, warnte Seth hinterhältig.

„Hm…“ Ramoses knurrte und wandte sich dann ab: „Das wirst du mir büssen, vielleicht nicht heute oder morgen, aber der Tag kommt, an dem ich dich bestrafen werde!“

„Sicher doch…“, Seth sah ihn hart nach und wandte sich dann an Teje: „Hat er dich verletzt?“

Teje schüttelte unsicher den Kopf: „Ich glaub nicht…“, sie hatte noch immer Angst, daher zitterte ihre Stimme.

„Er kann dir nichts tun, und wenn doch, dann sag mir bescheid, ja? Ich helf dir dann“, lächelte Seth sie aufmunternd an.

„Wirklich?“, Teje versuchte ein wenig zu lächeln: „Das ist nett, aber in der Residenz…“

„Ich rede mit Chephren, ja? Er mag Rami auch nicht und kann dich beschützen“, schlug Seth vor.

„Danke!“, Teje umarmte ihn plötzlich: „Ich danke euch, Seth!“

„Kein Problem…“ Seth stellte sie wieder ab, da sie ihn noch angesprungen hatte. Teje war gute zwanzig Zentimeter kleiner als er: „Ich muss gehen…“

„Ich muss auch nach Hause…“, Teje sah wieder mit purpurrotem Gesicht zu ihm auf.

„Wo wohnst du denn?“, fragte Seth nach, da er schlagartig das Gefühl hatte, dass Rami sicher noch in der Nähe war.

„In Theben… es ist ein Fußmarsch von gut fünfzehn Minuten…“, antwortete Teje: „Warum wollt ihr das wissen?“

„Ich bring dich heim. Ich trau meinem Cousin nicht so ganz…“, seufzte Seth und nahm ihre Hand.

„Was? Aber… Das ist nich nötig…“

„Doch. Mein Cousin wird dir sicher auflauern“, widersprach Seth und zog sie mit.

Teje ließ sich mitziehen, mit ihrem hochroten Kopf und dem Herzklopfen, das immer heftiger wurde.
 

~ Phase 19 End ~



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