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Atemus Reise durch Kemet

Eine Reise beginnt mit dem Ersten Schritt
von

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Phase 08; Geheimnis der Sphinx

hi^^

KNuff^^

Hat etwas gedauert, aber das neue Kapi ist da^^

*Freuz*

Ich wünsche euch viel viel Spaß damit^^

Phase 08; Geheimnis der Sphinx
 

Atemu hatte kaum geschlafen, da er Fremden immer noch misstraute. Zwar hatte er seine Geschichten sehr interessant gefunden, aber dennoch. Tosiris war ihm nicht geheuer. Was er Isa nicht gesagt hatte war, dass Tosiris sie schon sehr genau angesehen hatte und sie auch schon fast mit den Augen auszog. Alles was ihn daran zu hindern schien, sich an Isahra ranzumachen, war das Atemu dabei war. Aber es war nicht zu leugnen dass sich der Fremde für Isa interessierte. Allerdings versteckte Tosiris es sehr gut, in dem er immer ein liebes Gesicht aufsetzte, wenn Ati oder Isa zu ihm sahen. Atemu konnte den Morgen kaum erwarten, da sich dieser Lüstling dann wieder alleine auf den Weg machen würde. Wenn er die Wahrheit gesagt hatte, dann würde er nie mit ihnen Richtung Libyen ziehen, da er ja eh in eine andere Richtung wollte.

Nachdenklich sah er an Isas Kopf vorbei ins Feuer. Erstaunlicher Weise hatte sie ihm nicht weiter widersprochen, sondern sich einfach zu ihm gelegt und dann eingeschlafen. Jetzt graute er Morgen und der Fremde hatte auf der andern Seite des Feuers geschlafen. Atemu hatte ihn immer in Blick gehabt und Isa dafür im Arm gehalten. Sie hatte sich auch etwas an ihn gekuschelt, was ihm schon zusetzte, da er sie ja nicht anfassen durfte. Sein Blick richtete sich wieder auf das schlafende Mädchen in seinem Arm und er lächelte ein wenig.

„Ich bin richtig neidisch!“, sagte Tosiris auf einmal.

„Was?“, verwirrt sah Atemu zu ihm hinüber: „Was meinst du denn?“

„Sie… Ich hab viele schöne Frauen gesehen und meine war auch eine Schönheit, aber um sie beneide ich dich. Habt ihr schon Kinder?“, lächelte Tosiris.

„Kinder?“, Atemu runzelte die Stirn und setzte sich auf. Er konnte ihm nicht so ganz flogen.

„Ja. Seid ich schon lange verheiratet?“, nickte Tosiris und nahm sich einfach noch von den Früchten, die Isa am Vorabend zusammengesammelt hatte.

„Ah…“, Atemu ging ein Licht auf. Jetzt verstand der Tosiris. Es war eigentlich nicht ungewöhnlich, das er ihn und Isa für ein Ehepaar hielt. Da Mädchen zum Teil mit zwölf oder dreizehn verheiratet wurden, war es durchaus üblich, dass es so junge Ehepaare gab. Er ging einfach auf den Schwindel ein: „Nein, wir sind noch nicht sehr lange verheiratet und Kinder haben wir auch noch nicht.“

„Dann wünsche ich euch, dass ihr bald Welche bekommt. Deine Frau ist wirklich ungeheuer hübsch und sie hat sicher viele Talente, oder? Na ja… aber du musst mich auch nicht immer so feindselig ansehen. Ich vergreif mich schon nicht an ihr“, lächelte Tosiris: „Aber du wirst einem alten Mann das Träumen doch gestatten. Ich mag ein armseliger Wicht sein, aber ich bin gesetzestreu und ich wünsche mir vor dem Gesicht der Götter bestehen zu können. Meine Seele soll leichter sein als die Feder der Maat. Glaube mir, ich würde deine Gemahlin nicht anfassen. Nicht einmal wenn sie es mir erlauben würde, würde ich sie anfassen.“

„Na gut… wir brechen eh bald auf…“, erwiderte Atemu.

„Vertrauen ist nicht deine Stärke, oder?“, fragte Tosiris leicht niedergeschlagen.

„Mir wurde es so beigebracht. Wenn ich dem falschen Vertrau könnte es mich den Kopf kosten. Ich kenne dich auch nicht“, gab Ati zu.

„Aber deine Frau kanntest du doch nicht von Anfang an, oder?“, wandte Tosiris ein.

„Ne… nein…“, gab Atemu zu: „Aber das ist doch auch was Anderes.“

„Ist es das? Ich glaube nicht, denn auch ein hübsches Gesicht kann in Wirklichkeit nur eine Maske sein. Weißt du, Frauen sind oft grausamer und hinterlistiger als wir Männer. Aber ich verabschiede mich jetzt. Immerhin störe ich euch nur und daher sollte ich nun besser aufbrechen“, meinte Tosiris und stand auf.

Auch Atemu erhob sich und sah ihn nachdenklich an: „Nimm dir einen Wasserschlauch und Früchte mit. Dein Weg ist doch noch lang, oder?“

„Ja! Danke! Wenn ihr mal in der Nähe seid, ihr seid mir immer willkommen! Also macht’s gut und pass gut auf deine Kleine auf. Ich bin sicher nicht der Letzte der sie anziehend findet“, zwinkerte Tosiris, bediente sich an den Früchten und dem Wasser und machte sich dann wieder auf den Weg.

Atemu sah ihn noch eine Weile nach… Irgendwie wusste er nicht, warum er ihm am Ende doch noch Früchte und Wasser überlassen hatte. Aber er hatte Recht, er kannte Isahra nicht wirklich gut und dennoch vertraute er ihr. Vielleicht sollte er wirklich ein wenig mehr Vertrauen dem Menschen des Kemet entgegenbringen, zumindest solang sie ihn für einen einfachen Mann hielten.

„Deine Frau?“, erschreckte ihn Isa, die ihn zugehört hatte.

„Wah…“, Atemu lief hochrot an und verzog dann das Gesicht: „Er hat es doch regelrecht vorgegeben… Außerdem siehst du mir nicht ähnlich genug um meine Schwester zu sein.“

„Ich seh dir gar nicht ähnlich!“, berichtete Isa und stand auf: „Aber lass das nicht zur Gewohnheit werden, das du mich als deine Frau ausgibst.“

„Solang ich keine Rechte einfordere ist das doch gar nicht so schlimm, oder? Das beschützt uns Beide vor Anderen…“, gab Atemu zu bedenken.

„Aber du könntest irgendwann auf den Gedanken kommen, deine nicht vorhandenen ehelichen Rechte einzufordern. Und das würde ich niemals wollen. Also lassen wir das, wenn es mal sein muss, dann sag ich dir schon Bescheid. Aber lass das bitte bis auf weiters. Ich bin nicht dein Weib!“, stellte Isa sofort klar und streckte sich dann noch mal.

„Für wen hältst du mich eigentlich?“, erkundigte sich Atemu leicht beleidigt.

„Für einen Mann, mit allem was dazugehört. Du bist es auch nicht gewohnt abgewiesen zu werden und jetzt Schluss mit dem Thema! Ich wollte dir doch noch was zeigen oder?“, erinnerte sie sich und ging an ihm vorbei.

„Warte!“, Atemu lief ihr nach: „Das Feuer ist noch an!“

„Nein ist es nicht“, gab Isa zurück.

„Doch, wir…“, Ati drehte sich zur Feuerstelle und es war aus. Das war doch unmöglich, es hatte eben noch hell gebrannt. So schnell konnte er nicht erloschen sein.

„Atemu, kommst du jetzt?“, Isahra wartete auf ihn, da er verwirrt war.

„Eben war es noch an…“, murmelte Atemu unsicher und folgte ihr dann doch.

Isahra führte ihn zur Sphinx, die sich wie ein Löwe mächtig aus dem Sand erhob und wie immer in die Ferne blickte. Auch hier stellte Atemu die gewaltige Kunst des Bildhauens fest. Denn die Statue war kunstvoll gearbeitet und er fragte sich, wie lange es wohl gedauert haben musste den Wächter der Pyramiden aus dem Stein zu formen. Die Farben waren schon großteils vom Sand abgeschliffen aber allein die Formen zeigten, wie schön sie einst war. Atemu sah hinauf zum Kopf und des den Nemes trug.

„Keiner genau weiß, wessen Gesicht das ist, aber die meisten sagen des wäre Chephrens Gesicht“, sagte Isa plötzlich.

„Dein Bruder sieht anders aus…“

„Atemu…“

„Ich weiß, du meinst den Pharao, den Sohn von Cheops, dem die zweite Pyramide gehört. Ist diese Namensgleichheit eigentlich Absicht oder Zufall?“, nickte Atemu und lächelte.

„Ich weiß es nicht. Meine Mutter suchte unsere Namen aus, aber ich kenne sie nicht und daher müsstest du sie schon fragen und nicht mich. Na ja… Kommst du?“, Isahra ging näher an die Sphinx die ihre Nase noch immer hatte und ging zur rechten Seite, des rechten Vorderlaufs, bis sie den Körper des riesigen Löwen mit dem Menschenkopf erreicht hatte.

„Was soll hier denn sein?“, wollte Atemu verwirrt wissen. Er blieb stehen und sah sich die Seite an.

„Etwas ganz besonders. Ein Labyrinth, um genau zu sein. Angelegt von Erbauern der Sphinx. Es gibt kaum noch Menschen die den Eingang kennen und wissen was sich in der Sphinx und darunter verbringt. Aber dir werde ich es heute zeigen“, meine Isa und sah sich die Seite der Sphinx an. Nach einer Weile kniete sie sich hin und fuhr mit den Händen über kaum sichtbare Fresken und drückte dann mit dem ganzen Körpergewicht dagegen.

Atemu sah ihr zu, zuckte aber zurück als es einen gewaltigen Lärm gab und er ein Geräusch hörte. Unter lautem Krach gingen einige Steine nach oben und gab eine Öffnung frei. Sie war sehr klein, gerade sodass ein Erwachsender hindurch krabbeln konnte, wenn er nicht dick war.

„Wow…“, staunte er nicht wenig und sah in die Öffnung, drinnen war es stockdunkel und das spärliche Licht von draußen reichte nicht sehr weit: „Wie hast du das gemacht?“

„Das ist eine Konstruktion. Man muss bestimmte Fresken gleichzeitig und sehr kräftig eindrücken. Dadurch dass es nur bestimmte Stellen sind, wird sichergestellt dass der Sand nicht die Tür öffnet. Siehst du… das hier meine ich“, Isahra nahm sein Hand und ließ ihn die Stellen abtasten.

Atemu spürte die Fresken deutlich unter seiner Hand und nickte dann langsam.

„Gut, dann gehen wir mal rein!“, lächelte Isa ihn an und stand auf.

„Da rein? Hast du denn Fackeln oder so was?“, wunderte sich Atemu.

„Die sind drin. Komm mir einfach nach, ja?“, meinte Isa und kletterte durch die Öffnung.

Atemu sah ihr unsicher nach, doch dann folgte er ihr. Auch er hatte kaum Probleme, stieß aber mit dem Kopf an die Decke, da diese zu niedrig war.

„Aua!“, zischte er und hielt sich den Kopf. „Isa?“

„Geh einfach weiter… ins Licht!“, hallte Isas Stimme ihm entgegen und dann sah er in einiger Entfernung eine weitere Öffnung und den Schein einer Fackel. Es wurde auch immer heller, je weiter er auf dem nach oben führenden Weg kam und am Ende erwartete ihn ein hellerleuchteter Raum an dessen Wänden abwechselnd Stelen und Ka-Tafeln angebracht waren. Neben jeder Stele flammte eine Fackel.

„Was ist das?“, verirrt aber auch begeistert, da sich das hier alles im Inneren der Sphinx befand. Atemu begann sich die Ka-Tafeln anzusehen und Hieroglyphen auf den Stelen zu lesen. Hier drinnen gab es keine Umwelteinflüsse und daher waren die Hieroglyphen immer noch sehr gut erhalten.

„Hier ist nur der Anfang… Hier haben sich einige wenige Pharaonen und Königinnen beisetzten lassen und auch etwas zurückgelassen. Meinst sind es sehr wichtige Dinge oder auch Gefährliche. Es ist ein Archiv und eine Schatzkammer zugleich. Cheops und Chephren machten hier den Anfang. Dann auch Merenre II, Nitokris, Merikare, Mentuhotep, Amenophis I, Hatschepsut, Thutmosis III, Nofretete und Ramses II. Es gibt auch eine Stele von Skorpion, Narmer und Menes, aber wahrscheinlich wurden die von einem der anderen hier aufgestellt. Jeder hat hier etwas zu sagen und uns hinterlassen. Weisheiten, Warnungen und Ratschläge. Weißt du dieser Ort hier ist geheim und du solltest niemanden davon erzählen. Aber du sollest ihn dir genau ansehen, denn alles hier ist das Erbe der Könige. Deinem Vater ist es verschlossen, denn er gehört nicht zu den Wenigen die hier etwas finden können, das ihnen mal zur Hilfe gereicht, oder einmal etwas hier hinterlassen kann. Unter uns lagern Gold und Schätze, die du dir nicht vorstellen kannst. Zusammengetragen von den genannten Herrschern aus verschiedenen Gräbern, also von denen die diese Umbeteten und auch von ihren Eigenen. Es sind die Rücklagen Ägyptens, für schwere Zeiten. In den unteren Kammern des Labyrinths liegt aber noch mehr. Aufzeichnungen vergangener Zeiten, Zaubersprüche, Heilmittel und noch vieles mehr. Ich zeig es dir wenn du willst und ich erkläre dir alles, was du wissen möchtest“, erklärte Isahra ihm und ging in die Mitte des Raums.

„Woher weißt du das alles?“, Atemu sah sie fragend an.

„Irgendjemand muss es wissen. Chephren kennt das hier auch, wir waren schon mal hier und haben uns alles angesehen und gelesen. Du würdest es mir nicht glauben wenn ich dir mehr sagen würde, denn es hört sich sehr komisch an“, antwortete Isa.

„Okay… aber diese Tafeln. Sind das die Kas der Herrscher?“, wechselte Atemu das Thema ein wenig.

„Ja, das sind sie. Die mächtigen Herrscher, haben mächtiges Kas gehabt und das machte sie so großartig in ihren Zeiten. Begraben liegen die hier natürlich nicht, das heißt Cheops und Chephren liegen hier und auch Nitokris, Merenre II und Nofretete ruhen hier hinter ihren Stelen, da die Götter es ihnen erlaubten und sie selbst hier betten. Auf die ersten Beiden trifft das natürlich nicht zu, die ließen sich hier, von ihren Priestern beisetzten. Aber die Kas der Könige sind hier und unten wirst du noch mehr Tafeln finden, auf denen die Kas zu finden sind. Sie sind die Wächter und zerfetzten jeden Eindringling, der nicht hier sein dürfte und böses im Schilde führt“, sagte Isahra: „Dort ist noch viel Platz, für die Kommenden, die etwas zu überliefern haben.“

„Ich?“, Atemu sah sie erschrocken an: „Willst du mir damit sagen, das ich einer der wenigen bin die hierfür auserwählt wurden?“

„Ja. Du und im Moment kein Anderer. Komm mit, ich zeig dir die Schatzkammer!“, Isa nahm ihn an der Hand und führte ihn auf eine dunkele Stelle zu, die sich als schmale steile Treppe in die Tiefe entpuppte. Sie führte nach unten, wie eine Wendeltreppe in einen weitern Raum, von dem Korridore abzweigten. Alle waren dunkel und Atemu wusste nicht wohin es ging, aber Isa führte ihn weiter bis sie vor einer Stele ankamen, die offenbar Keinem zugeordnet werden konnte.

„Kann man die auch öffnen?“ fragte Atemu nach und sah Isa im Schein der Fackel an, die sie mitgenommen hatte.

„Ja, alles hier ist verschlossen. Zum Teil mit Schlössern zum Teil mit Bannkreisen. Hier sind wir im Zwischengang. Die Meisten verlaufen sich in dieser Ebene, aber wir müssen noch tiefer. Dazu muss man diese Stele öffnen. Es gibt hier viele Stelen, aber nur eine lässt uns tiefer gehen. Siehst du die Tafeln?“

„Ja… überall sind die Monstertafeln angebracht. Immer verschiedene die einen leicht in die Irre laufen lassen können. Ihre Augen scheinen einen schon beinahe zu beobachten“, gab Atemu zu und sah sich die vielen Monster an. Dann sah er auf die Stele und versuchte sie Hieroglyphen zu lesen: „Vertraue auf dein Herz… Ist es gut, wird der Weg dich weiterführen. Wenn es schlecht ist, dann ist es verloren… - Sollten wir nicht lieber wieder gehen? Es könnte gefährlich sein.“

„Vertrau mir Atemu. Du bist hier sicher und ich auch. Hier, siehst du die Hieroglyphen für Luft und Erde? Du musst sie Gleichzeitig drücken und dann öffnet sich die Tür“, klärte Isa ihn auf.

„Ja…“, unsicher ging Atemu zu der Stele und tat was sie ihm eben gesagt hatte. Wieder ertönte ein Knarren und Getöse und die Stele hob sich einen knappen halben Meter in die Höhe und gab einen Schacht frei, der nach unten führte. Atemu kniete sich nieder und sah nach unten. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihn breit und er schauderte bei dem Gedanken in die unbekannte Tiefe zu müssen.

„Keine Angst!“, Isa setzte sich neben ihn und rutschte mit den Füssen voraus in den Schacht.

„Hey!“, Ati versuchte sie festzuhalten, aber sie kam sehr schnell zum stehen. Der Schacht war keine 1,5 Meter tief, sah aber um einiges tiefer aus, da alles so dunkel war.

„Was ist?“, Isa sah zu ihm hoch.

„Du hast mich erschreckt, ich dachte du fällt da runter…“, gab Atemu zurück.

„Oh! Sorry!“, Isa lächelte ihn an: „Komm, wir sind gleich unten.“

Atemu ließ sich vorsichtig zu ihr herunter und bemerkte das unten in der Wand, wieder eine Öffnung war. Der Zwischenboden musste gut einen Meter dick sein und Isa verschwand schon wieder durch die untere Öffnung. Stumm folgte er ihr und fand sich dann in einem Gang wieder. Die Öffnung durch die er gekommen war, war knapp 1,5 Meter überhalb des Bodens und damit war der Schacht die Verbindung von oben nach unten. Man musste also Klettern können und sich hier auskennen um hier herunter zu kommen. Der Gang, der sich jetzt vor ihm zeigte, war von Fackeln erleuchtet und mit Inschriften übersät. Immer wieder sah er das Türen in den Stein gehauen waren und offenbar zu Kammern.

„Das ist der Wahnsinn…“, gab Atemu zu.

„Ja, an den Wänden hier sind Prophezeiungen verewigt worden, die bis jetzt alle eintrafen, wenn auch zum Teil ein wenig anders, als es damals weiß gesagt wurde. In den Kammern lagern Schätze, Papyrus und Steintafeln. Sieh dich in aller Ruhe um, die Fackeln gehen von allein an, wenn du die Kammern betrittst. Alles was du hier siehst und findest, gehört im Moment dir.“

„Mir?“, verwirrt drehte er sich zu Isa.

„Ja, du bist der Kronprinz der beiden Länder und der nächste Pharao, daher ist alles hier dein Erbe und kannst darüber frei verfügen, aber du solltest bedenken das alles hier aus guten Grund hierher gebracht wurde. Das Wissen, ist dazu da um dir deine Aufgaben und deinen Weg leichter zu machen, die Schätze für den größten Notfall. Aber am Ende entscheidest du, was mit diesen Dingen hier geschehen wird“, erklärte Isahra und sah an die Wände.

„Warum? Ich mein, ich bin nicht mal sicher ob ich Pharao werde und du stellst mich hier vor vollendete Tatsachen!“, wandte Ati ein, aber Isa ging einfach weiter.

„Sieh dich um, ja? Ich bin weiter hinten in einer der Kammern, du findest mich schon!“

„Ah…“ Ati sah sie auch schon im der Dunkelheit des Gangs verschwinden. Er seufzte und sah sich dann die Inschriften an. Es waren wirklich Weißsagung, die Meisten, waren aber schon alt und eingetroffen. In der ersten Kammer fand er einen riesigen Goldschatz. Figuren, die aus reinem Gold gegossen waren und deren Augen Edelsteine waren. Armreifen, Beinreifen, Ketten, Ohrringe, Kronen, Schalen und Vieles mehr, alles mit Edelsteinen besetzt und zeittypisch der vierten Dynastie. Alte Papyrusrollen, stapelten sich in einer Ecke, die von dem Leben erzählten, den Wahrheiten die der König fand und was ihm wichtig war. Alle Kammern waren in etwa gleich aufgebaut, aber in den Rollen und auf den Steintafeln fand Atemu immer wieder eine gleiche Stelle, die von den Bestien berichtete, die Ägypten heimsuchten. Die Kas waren genannt und auch viele Dinge, die man damals tat um den Frieden zu erhalten. Eine Kammer aber, enthielt nur Papyrusrollen. Sie alle waren geordnet und ergaben einen Stammbaum aller Könige und Königinnen die bis jetzt auf den Thron saßen. Zusammengefasst enthielten sie alles was man über den jeweiligen König oder die Königin wissen musste, um sie zu verstehen und einzuschätzen. Sie erzählten das Leben und alles was über die Personen wichtig war und was sie erlebt hatten. Eine solche Chronologie hatte Atemu noch nie gesehen. Er stand hier vor einem Stück Gesichte, das Viele gar nicht mehr kannten. In einer anderen Kammer fand er die Götterchronologie, die ihn aber nicht so sehr interessierte. Er brauchte sehr lange bis er sich alles angesehen hatte, aber dann blieb er stehen. Die Prophezeiung vor ihm… sie könnte ihn selbst meinen…

„Höret her, was ich sehe: Es wird die Zeit kommen, in der sich die Schatten erheben, so wie es schon viele Male versuchten, aber dieses Mal wird es anders sein. Manifestiert werden sie sein und ihre Bosheit streuen. Der Pharao, wird sterben, noch bevor er etwas tun kann und Streit um den Thron … Das Schicksal gabelt sich. Gewinnt der, der Ra im Namen trägt, geht die Welt der Finsternis entgegen. Besteigt der den Thron, der Atum geweiht ist, wird das Licht am Ende über die Schatten siegen – zumindest für eine lange Zeit“, lass Atemu leise vor.

Die Prophezeiung war auf die jetzige Dynastie datiert und danach eröffnete sich eine Kammer, die noch leer war. Na ja, wirklich leer war sie nicht, Isahra war dort und saß in der Mitte des Raum und sah zu ihm.

Sie lächelte ihm zu: „Und? Was sagst du dazu?“

„Es ist gigantisch! So viel Wissen zusammengetragen aus allen Epochen Ägyptens… aber ich versteh das hier nicht. Soll ich damit gemeint sein?“, fragte Atemu unsicher nach und zeigte auf die Inschrift links neben der Tür.

„Das weiß ich leider auch nicht, Ati. Die Zeit wird es dir zeigen müssen, denn das Schicksal ist manchmal veränderbarer als man denkt. Mach dir aber darum jetzt bitte keine weitern Gedanken, das bringt dir nämlich auch nichts mehr. Weißt du, das Leben wird seine eigenen Regeln spinnen und auch wenn du das hier gelesen hast, muss es nicht auf dich zutreffen. Es können auch Leute sein, die noch nicht geboren sind“, meinte Isa und stand auf.

„Möglich“, räumte Atemu ein und sah in die leere Kammer: „Warum sind die Kammern von hier an leer?“

„Weil sie für jene sind, die noch kommen werden. Das hier ist vermutlich Deine“, klärte Isa ihn auf und zog ihn in die leere Kammer mit den kahlen Wänden.

„Meine?“, Atemu starrte sie nur noch an.

„Ja, du bist hier einer der wenigen Auserwählten die das alles hier kernen lernen dürfen. Du wärst nicht her, wenn nicht auch du dazu bestimmt wärst, hier etwas zu hinterlassen, dann wärst du jetzt nicht hier. Was es ist und wann, kann ich dir nicht sagen, aber du darfst niemanden von der Sphinx erzählen. Lass uns wieder gehen, mein süßer Prinz“, Isa nahm ihn an der Hand und führte ihn wieder den Gang zurück, aber Atemu hielt sie fest und blieb stehen.

„Warum hast du mich denn hergebracht? Aus welchem Grund? Und warum kennst du dich hier aus, wenn doch niemand von hier wissen darf? Wie kommst du auf die Idee, ich sei der Auserwählte, der im Moment hier sein sollte?“

„Viele Fragen…“, Isahra sah ihn an und ihre goldenen Augen leuchteten wieder im Schein des Feuers, „Deren Antworten du jetzt noch nicht verstehen kannst. Aber ich und Chephren, wir sind Priester und erhalten immer wieder mal Weisungen der Götter. Darum hab ich dich hergebracht. Weil die Götter, oder besser Amun dich hier haben wollte!“

„Amun?“ Atemu runzelte die Stirn. „Wieso das denn?“

„Ich weiß es nicht, ich erhalte Weißungen, mehr auch nicht. Lass uns jetzt bitte wieder gehen, Atemu. Es wird bald Nacht und ich möchte zumindest die letzten Sonnenstrahlen noch sehen“, bat Isa und trat einen Schritt von ihm weg.
 

Isahra hatte Recht, gerade als sie die Sphinx verließen, ging die Sonne wieder brennend unter. Sie spiegelte sich in der flimmernden Luft und fing sich in Isas Haaren. Es lag eine ungewöhnlich Stille in der Luft.

„Ich geh schlafen… Ruh dich bitte aus, wird brechen morgen wieder auf…“

„Isa…, hast du was?“, fragte Ati, da er das Gefühl hatte, da sie sehr blass aussah.

„Ich bin nur müde… Dunkele Räume setzen mir ein wenig zu… Ich bin die Sonne einfach zu sehr gewöhnt. Morgen, bei Sonnenaufgang werd ich wieder fit sein“, winkte Isa ab und machte sich auf den Weg zurück zum Lagerplatz.

„Dunkle Räume?“, Ati sah ihr unsicher nach. Das war schon komisch, was sie da sagte. Wie konnte sie die Dunkelheit nicht so lange ertragen? Es war doch alles hellerleuchtet gewesen.
 

„Mein Pharao!“, die gesamte Dienerschaft verneigte sich, als Akunumkanon von der Reise zurückkam. Akunadin und auch alle Anderen folgten ihm durch die Straßen von Theben zurück in die riesige Residenz. Es war ein langer Zug, da für jeden ein Tragestuhl bereitstand, selbst für Chephren, er aber dankend ablehnte. Das fehlte ihm grad noch, sich wie ein Gehbehinderter oder alter Mann durch die Straßen tragen zu lassen. Er würde sich auch lächerlich vorkommen, wenn er da oben auf einem Stuhl herumgetragen werden würde.

Akunumkanon ließ Chephren gewähren, da er ihn nicht zwingen konnte. Außerdem war es ja auch keine Pflicht sich tragen zu lassen und noch war Chephren nicht offiziell Mitglied des Königshauses, so wie es Akunumkanon plante. Er hatte vor Chephren als Sohn anzunehmen, da er ja Ahmeas Sohn war. Aber das hatte er noch niemanden gesagt, da er erst noch Ahmeas Reaktion abwarten wollte, wenn sie Chephren sah.

Es dauerte eine halbe Stunde bis sich die Tore der Residenz öffneten und alle im Innenhof standen und von ihren Stühlen steigen durften. Kaum war Akunumkanon abgestiegen, da stürmten schon seine beiden Kinder auf ihn zu, die in der Residenz geblieben waren.

„PAPA!“, Mutanch und Amunhotep klammerten sich je an eines der Beine ihres Vaters und sahen zu ihm auf. „Du bist wieder da!“

„Ja! Euch geht es offenbar sehr gut!“, lächelte der Pharao und streichelte seinen beiden Kindern über den Kopf.

Mut sah sich um und sprang ihren Lieblingsbruder an: „NAMO!!!!“

„Nein!“ Anknamon wich ihr aus und sie landete auf Ramoses, der von ihrem Schwung ungerissen wurde. Amun lachte grell auf und kuschelte sich weiter an das Bein des Pharaos.

„Was hast du?“, wunderte sich Chephren und sah dabei Namo an, der sich hinter ihm versteckte und seine Schwester genau beobachtete die sich von Ramoses aufrappelte.

„Das ist ein Monster… und kein Mensch…“, meinte Namo… „Dieses Biest rennt mir immer nach und Amun ist genau schlimm.“

„Das stimmt, sie wollen ständig Aufmerksamkeit und mischen überall ein“, stimmte Mana zu und seufzte: „Nur wenn Seth da ist, haben wir unsere Ruhe.“

Seth war aber nicht mehr da, da er sich schon verabschiedet und sich auf den Weg in den Tempel gemacht hatte, um sich dort wieder auf seien Studien zu stürzten.

„Hm, wirklich?“, Chephren sah auch Mutanch die mit Namo um ihn herum fangen spielte.

„Lass mich zufrieden!“, Namo blieb ruckartig stehen da nun auch Amun auf ihn zustürmte.

„Warum immer ich?“

„Offenbar lieben sie dich“, höhnte Ramoses der sich auf den Weg machte.

„Wo willst du hin?“, wollte Mana wissen.

„Im meine Gemächer! Ich muss mich waschen und sauere Kleider brauch ich auch!“, gab Ramoses zurück und verwand auch schon im Palast.

„Ich wette er lässt sich auch gleich eine Frau aus seinem Harem rufen, oder auch zwei…“, schnaubte Mana sauer: „Er sollte sich zuerst bei Mutter melden und sie begrüßen.“

„Mana, so ist er eben…“, Akunadin nickte ihr verständnisvoll zu.

„Stopp mal!“, Chephren packte Mut und Amun und sah beide finster an: „Schluss damit! Lasst Namo in Ruhe, wenn er das sagt, oder ihr bekommt es mit mir zu tun und ich bin nicht so nett und lauf vor euch weg.“

„Chephi!“, Tepi sah ihn verwirrt an: „Das sind doch noch Kinder.“

„Ja und? Mit zehn musste ich auch brav lernen und auf Andere hören“, zuckte Chephren mit den Schultern.

„Loslassen!“, brüllten beide Kinder auf und versuchten sich zu befreien, was sich aber als unmöglich herausstellte. Ihre Arme wurden nur immer fester zusammengedrückt, als sie versuchten sich zu befreien. „WAHH!“ heulten Beide gleichzeitig los.

„Na na…“, Akunumkanon sah seine Zwillinge an: „Das hilft euch nichts gegen ihn. Immerhin wird niemand Chephren vorschreiben wie er mit euch umgehen soll oder bestrafen, wenn er euch eine Ohrfeige gibt.“

„Warum?“, Amunhotep und Mutanch sahen jetzt ihren Vater verwirrt an und dann zu Chephren, der sie nun doch noch losgelassen hatte und sich jetzt mit Namo, Mana und Tepi unterhielt.

„Das werdet ihr später erfahren. Kommt gehen wir zu euer Mutter und Nefert!“, schlug der Pharao vor und ging los.

„JAAH!“, die beiden Zwillinge liefen ihrem Vater brav nach und auch die Anderen setzten sich in Bewegung. Akunadin, verabschiedete sich auf halbem Weg, da er zu seiner Frau wollte. Nach einigen Minuten umherwandern in den Gängen der Residenz kamen sie in den Garten, in dem die beiden Königinnen zusammen saßen und ein Spiel spielten.

„Liebster!“, Nefert hatte den Pharao als erstes gesehen und lächelte ihm zu.

Ahmea drehte sich nun ebenfalls zu ihnen und erhob sich um ihren Mann und ihre Stiefkinder zu begrüßen: „Ihr seit wieder da! Ich hoffe eure Reise war schön!“

„War sie!“, versichere Akunumkanon und gab Ahmea und Nefert je einen liebevollen Kuss und setzte sich in den Schatten.

„Und euch? Wie war es denn?“, wollte Nefert von ihren Kindern wissen.

„Es war toll! Wie haben viele Menschen getroffen und Tohors Truppe war gigantisch! Ich wünschte ihr hättet sie auch sehen können!“, plapperte Mana los.

„Es stimmt, aber er lässt euch Beide herzlichst grüßen“, Namo setzte sich auf eines der Kissen und nahm sich einen Becher Wasser.

„Das ist nett, es geht ihm doch gut? Aber das kannst du mir sicher sagen, oder? Du musst Tepi sein. Tohors Tochter“, lächelte Nefert Tepi an und umarmte sie dann: „Willkommen, mein Kind, sei versichert, das du auch hier ein Zuhause finden wirst.“

„Ich danke euch, Königin…“

„Tante, ich bin deine Tante, meine Kleine. Nenn mich Nefert, keine falsche Bescheidenheit, ja?“, meinte Nefert und musterte Tepi und drehte sie einmal: „Du bist wirklich sehr schön. Eine perfekte Figur, schöne Auge und deine Haare erst, man könnte richtig neidisch auf deine Schönheit werden. Eine echte Zierde für den Thron, Atemu wird sich sicher sehr gefreut haben, als er erfuhr das du als seine Frau bestimmt bist.“

„Bitte, ich werde rot… Aber nein, Atemu hat sich nicht wirklich gefreut…“, gab Tepi zu.

„Was? Warum das denn?“, wunderte sich Nefert.

„Weil seine Augen von Tepis Freundin geblendet waren und sind“, meinte Namo und gähnte: „Sie ist auch sehr schön, aber im Gegensatz zu Tepi sehr frech und eigensinnig.“

„Genau! Aber ich mag sie, sie ist toll und sehr nett!“, nickte Mana zustimmend.

„War sie auch blond?“, wunderte sich Nefert.

„Nein, sie ist Ägypterin und schwarzhaarig“, meinte Akunumkanon nachdenklich: „Aber sie wirklich ungewöhnlich schön, auch wenn ich nicht verstehe, warum Atemu mehr Gefallen an ihr gefunden hat, aber er wird sich fügen müssen.“

„Du solltest ihn nicht zwingen gegen seine Gefühle zu handeln“, wandte Ahmea ein.

„Was sagst du da?“, Nefert sah ihre Busenfreundin verwirrt an.

„Es stimmt doch. Atemu wird sicher nicht glücklich werden, wenn er jemanden zur Frau nehmen muss, den er den er nicht liebt…“

„Ahmea, es war der Wunsch von Arisis und er wird Tepi noch lieben lernen, aber nun was Anderes. Ich habe noch einen Gast mitgebracht, du solltest ihn dir mal ansehen, immerhin steht er schon die ganze Zeit neben dir“, lächelte Akunumkanon und sah seine Frau an. Ahmea hatte Chephren nicht bemerkt, da er sich im Hintergrund gehalten hatte und auch kein Wort an seine Mutter gerichtet hatte. Aber er wusste genau, dass sie seine Mutter war. Das spürte er regelrecht.

„Oh! Ein Gast?“, auch Nefert hatte Chephren nicht bemerkt, aber jetzt sah sie ihn an: „Oh! Ein hübscher junger Mann. Wer bist du denn?“

Ahmea drehte sich zu Chephren um und starrte ihn an, es dauerte eine ganze Weile, bis sie ihre Sprache wieder fand: „Das kann nicht sein! Das glaub ich nicht…“ Sie sah an Chephren hinauf, da er gut zwanzig Zentimeter größer war. Sie sah ihn sich ganz genau an und suchte noch nach den richtigen Worten.

„Was denn?“, Chephren sah sie an.

„Das kann doch nicht sein… bist du es wirklich? Wie alt bist du? Wie heißt du?“, wollte Ahmea wissen.

„Ich bin 17 und ich denke du weißt wie ich heiß… Angeblich seh ich meinem Vater ja so ähnlich“, gab Cheohren zurück und sah sie kühl, aber frech an.

„Das tust du. Chephren, nicht?“

„Ja… so heiß ich…“

„Kennst du ihn denn, Ahmea?“, wunderte sich Nefert.

„Er ist mein Sohn! Mein erstgeborenes Kind, das mir weggenommen wurde, von seinem Vater. Aber… Wo ist Isahra? Wo ist deine Schwester? Geht es ihr gut? Was ist mit ihr?“, erwiderte Ahmea und sah ihren Sohn an.

„Isa ist bei Atemu. Sie und er werden ihn einem Jahr hier eintreffen, aber es geht ihr gut und sie ist noch immer ledig“, meinte Chephren sachlich.

„Wirklich? Das ist… komisch? Warum ist sie? Ach ich frag sie selbst, wenn sie kommt. Erzähl mir von dir. Was machst du so? Wo ward ihr die ganze Zeit? War euer Vater gut zu euch?“, bombardierte Ahmea ihren Sohn weiter mit Fragen.

„Ja, Vater war gut zu uns, wenn er uns auch oft in andere Obhut gab. Wir wurden ausgebildet in Magie, Rechnen, Schreiben, Lesen und noch vielen anderen Dingen. Es fehlte uns an nichts. Bitte, Mutter, beruhige dich und wein jetzt bitte nicht. Im Moment bin ich ja da und ich bleib auch noch eine Weile. Du kannst mir jeden Tag ein paar Fragen stellen, aber nicht alle auf einmal und erdrück mich bitte nicht mit deiner Liebe. Ich bin es nicht gewöhnt ständig umarmt zu werden oder geküsst“, stellte Chephren von Anfang an klar.

„Du bist aber sehr unhöflich!“, stellte Nefert fest.

„Ist schon gut, lieber so, als dass ich ihn am Ende noch verscheuche, weil ich es nicht weiß“, winkte Ahmea ab und sah sich ihren Sohn wieder an. Sie fuhr ihm durch die Haare, sie ja gut lang waren: „Willst du sie nicht ein wenig scheiden? Und frische Kleider brauchst du auch…“

„Ähm… Nein, will ich nicht, ich mag meine Haare so und ich hab auch nicht vor ein Höfling zu werden!“, gab Chephren zurück: „Du magst jetzt eine Große Königin sein, aber ich bin keiner der Menschen, die dich hier umgeben. Ich bin anders und Isa ist das auch, für uns ist das Leben anders als für dich.“

„Ich weiß… Es tut mir so leid, da sich euch nicht aufwachsen sah. Ihr ward sicher süße Kinder und habt alle immer in Atem gehalten! Sag mir, hast du schon Frau und Kinder?“

„Ich? Nein, ich bin lieber frei und ungebunden. Zudem, was hab ich einer Frau schon zu bieten? Bei mir würde doch Keine länger bleiben als nötig, da ich sowieso bald wieder losziehen würde. Bist du fertig mit deinen Fragen?“, wollte Chephren wissen.

„Ich hab noch Viele, aber du willst wohl nicht mehr…“, seufzte Ahmea.

„Stimmt!“, gab Chephren kalt zu und pfiff dann einen Scharf mit beiden Fingern im Mund. Er hatte am Himmel etwas gesehen und das kam jetzt schnurstracks auf ihn zu geschossen und landete auf seiner Schulter.

„Mama wer ist der?“, fragte Mutanch erschrocken.

„Mut, Amun, das ist euer großer Bruder. Mein Sohn, ihr müsst lieb zu im sein“, antwortete Ahmea.

„Was macht der denn hier?“, wunderte sich Namo über das Erscheinen von Cheops.

„Nun, im Normalfall bringt Cheops mir Nachrichten von Isa“, erklärte Chephren und kraulte den Falken unterm Kinn, dann bekam er den Brief, den Cheops im Schnabel hatte.

„Cheops?“, Nefert runzelte die Stirn.

„Stimmt eigentlich, oder das Zufall das…?“

„Nein, Isa fand das lustig…“ unterbrach Chephren Mana: „Dabei fällt mir ein… Warum heiß ich wie ein Pharao aus der vierten Dynastie?“

„Nun ja, ich hab viel über diesen Pharao gelesen und mir gefiel der Name sehr gut… gefällt er dir nicht?“, wollte Ahmea wissen.

„Nein… Isahra hat mich nur immer damit aufgezogen, als wir noch klein waren…“, seufzte Chephren und las den Brief durch.

„Und? Wir geht es den Beiden?“, fragte Akunumkanon nach.

„Gut soweit, sie waren in Gizeh und werden am Küstenstreifen entlang nach Libyen ziehen. Es ist alles in Ordnung und ich soll alle Grüßen“, antwortete Chephren: „Isa sollte sich angewöhnen leserlich zu schreiben… - Wir sind jetzt an der Küste und Atemu braucht dringen Unterricht im Fischen?“

„Was?“, Namo sah sich den Brief zusammen mit Mana an: „Was macht sie mit ihm?“

„Wieso fischen? Kann sie das nicht machen?“, wollte Nefert wissen.

„Nein… Isahra hasst Fische. Sie würde auch eher verhungern, bevor sie einen isst, also muss er sich wohl sein Essen selber fangen und auch machen…“, dachte Chephren nach.

„Was?“, Akunumkanon sah Chephren an: „Das kann sie doch nicht machen! Er ist ein Prinz und kein Fischer!“

„Diese Reise soll dazu dienen, das Atemu möglichst viel kennen lernt. Dazu gehört auch, dass er sich selbst versorgen kann. Isahra ist bei ihm, damit er nicht alleine ist und auch alles lernt, was er wissen muss. Sie ist nicht seine Dienerin und dazu da ihm die Reise angenehm zu gestallten. Im Gegenteil, sie wird ihn genauso behandeln wie mich und das heißt, dass er sich anstrengen muss. Sie nimmt ihm nichts ab, das er selbst machen kann“, widersprach Chephren.

„Aber das ist Atemu doch gar nicht gewöhnt, er ist ein Prinz und keiner aus dem einfachen Volk“, wandte Mutanch ein.

„Tja, das ist nun mal so. Keine Angst, Isa passt schon auf ihn auf“, beruhigte sie ihre Mutter.
 

~ Phase 08 End ~
 

KNUFF^^

und wie war das Kapi??

ich hab die Legende mit dem Irrgarten unter der Sphinx aufgegriffen, da sie mich einfach nicht losgelasssen hat^^

ich hoff ich hab sie gut umgesetzt.

HEL und freu mich über eure Kommis^^

Isa



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Maybelle
2012-08-05T13:57:09+00:00 05.08.2012 15:57
Die Sphinx...ein interessantes Thema :D Ich bin gespannt, was du daraus gemacht hast n_n
Ich finde übrigens Isas Charakter toll. Auf der einen Seite ist sie mädchenhaft und ich sag mal 'süß', aber sie weiß sich auch gegen andere zu behaupten und findet die richtigen Worte dafür. Sie ist charakterlich sehr ausbalanciert, das gefällt mir :)
Das Kapitel war wirklich mal wieder richtig toll. Das mit dem Irrgarten war spannend umgesetzt und ansprechend gestaltet.
Von:  Duchess
2007-08-20T19:55:34+00:00 20.08.2007 21:55
*lol* das gute alte Labyrinth.

Dass die Sphinx zu diesem Zeitpunkt noch ihre Nase besaß, hättest du nicht unbedingt so schreiben müssen. Vielleicht eher in einer Art Umschreibung -beiläufig sozusagen- erwähnen.
Dass der Statue irgendwann einmal die Nase fehlen würde konnten die damals ja noch gar nicht wissen.

Übrigens hätte ich an Atemus Stelle, als ihm Isa mit "Irgendjemand muss es wissen." antwortete, noch mal nachgefragt, dass hätte mich nun wirklich nicht zufrieden gestellt. Vor allem, wenn jemand wie sein Vater noch nicht einmal mehr davon weiß.
Auch wenn Isas Antwort einfach nur krass war *gg* ^^
Von: abgemeldet
2007-08-10T07:03:15+00:00 10.08.2007 09:03
Der Teil mit dem Labyrinth hat mir gefallen. Das ist eine originelle Idee. Es gibt ja tatsächlich Gänge unter der Sphinx.
Die Prinzen und Prinzessinnen in deiner Geschichte sind aber sehr verwöhnt und vielleicht etwas zu kindisch. Vielleicht solltest du auch bedenken, dass die Lebenserwartung damals nicht so groß war und Jugendliche schon im Alter von 12 Jahren in der Lage waren ein verantwortungsvolles Amt zu übernehmen, besonders wenn sie zum Schreiber ausgebildet waren, was in der Regel nur die Kinder der Oberschicht waren. Auch die Königskinder müssen irgendwann mal arbeiten, zumindest die Jungen.
Von:  Hotepneith
2007-08-09T17:34:42+00:00 09.08.2007 19:34
Die Sache mit der Sphinx war eine gute Idee - auch, wenn das Labyrinth ja bis heute niemand gefunden hat.

Du hast am Anfang der Geschichte dich sehr darum bemüht, die Sprache und Regeln des Alten Ägypten zu beachten. Die smachte einen gut Teil des Reizes deiner Geschichte aus. Da sollten Worte wie "Sorry" und andere englische, oder auch moderne Worte nicht unbedingt erwähnt werden.

bye

hotep


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