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Atemus Reise durch Kemet

Eine Reise beginnt mit dem Ersten Schritt
von

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Phase 48 – Hilfen

Phase 48 – Hilfen
 

Seine Augen weiteten sich, als das Siegel mit der Kartusche sah: Nofretete…

In seinem Zimmer setzte Atemu sich, immer noch mit wirren Gedanken, auf ein Sitzkissen und entzündete eine der Öllampen.

Wer war dieser kleine Junge gewesen und warum hatte er eine Schriftrolle aus dem Grab in der Sphinx. Ati kannte diese Rolle, er selbst hatte sie damals in der Hand gehabt, aber das Siegel nicht gebrochen. Dennoch wusste er, das es diese eine war, da er ausversehen eine Ecke geknickt hatte und hier war es so. Es war die erste gewesen die er in der Hand gehabt hatte und sie hatte ihn gerufen, zuminderst hatte er das damals gedacht. Doch er hatte sich nicht getraut sie einfach so zu öffnen, doch jetzt, da man sie ihm sogar gebracht hatte, sollte er sie vielleicht doch öffnen. Es schein so, als wollte irgendwer, dass er diese Schriftrolle bekam und auch las, nur wer? Der kleine Junge hätte ihn als Einziger antworten können, doch der war schon wieder weg, sehr schnell, zu schnell.

Es gab zwei Möglichkeiten, entweder die Götter hatten ihn geschickt um ihn zu helfen, oder es war eine Finte von Aton, um ihm in eine Falsche Richtung zu führen. Was sollte er denn nur tun?

Er drehte die Schriftrolle und der Papyrus fühlte sich so alt an und das Siegel wirkte wirklich so alt, wie es wohl auch sein musste.

„Ati?“, Namo richtete sich in Bett auf und sah sich schlaftrunken um: „Wo bist du?“

„Hier…“, meinte Atemu abwesend: „Schlaf weiter.“

„Hm? Was hast du da?“, Namo stand auf und kniete sich vor ihn: „Eine Schriftrolle?“

„Sieht so aus, oder? Ich weiß aber nicht, ob ich sie öffnen soll. Sie könnte eine Falle sein…“, räumte Atemu ein und betrachtete das Siegel. Nofretete war wie Echnaton der Vergessenheit anheim gefallen. Ihre Macht war zu groß gewesen und ihre Leidenschaft für Aton konnte sie nie wieder gutmachen, auch wenn die damals Tut-Anch-Amun unterstützt hatte und alles daran gesetzt hatte, die alte Weltordnungen wieder herstellen. Hätte er es noch geschafft, als Echnaton noch an der Macht gewesen war, dann wäre sie in Ehern gehalten worden.

„Das ist eine Ketzerei!“, schluckte Namo als er das Siegel entziffert hatte: „Atemu, Nofretete war die Hohepriesterin von Aton. Sie hat die Götter damals mit verbannt und Aton zu seiner damaligen Stärke verholfen. Wenn du das öffnest dann wirst du…“

„Namo, beruhige dich. Die Götter haben Nofretete verziehen und ihr ihren Leib vor Grabräubern geschützt. Es ist keine Ketzerei, diese Rolle zu öffnen und zu lesen.“

„Wie kommst du darauf?“

„Weil Isahra mir den Ort gezeigt und es mir auch gesagt hat. Sie würde mich niemals anlügen, dass weißt du. Aber wenn das hier von Aton geschrieben ist, dann könnte es mich jedoch den Kopf kosten, wenn ich dem hier glauben schenke. Auf der anderen Seite würde es mir vielleicht einen Vorteil verschaffen“, grübelte Atemu nach und kratzte sich am Hinterkopf. Wenn er nur diesen Jungen noch mal sehen könnte, der der ihm so verblüffend ähnlich gesehen hatte. Nur seine Augen… Ja, das kam Atemu erst jetzt richtig in den Sinn, seine Augen waren Hellbraun gewesen. So hell, dass sie schon ins Gold abdrifteten und so klar und ehrlich. War das denn möglich? Sein Blick wanderte wieder zu dem schon leicht gelblichen königlichen Papyrus.

„Atemu, tu`s nicht!“, meinte Namo noch, doch dann musste er sehen, wie Atemu den Papyrus mit dem Siegel an die Flamme hielt.

Das Wachs wurde weich und die Hieroglyphen, die Nofretetes Namen bildeten verschwammen. Bevor er zu tropfen begann zog Atemu die Rolle zurück und brach das Siegel auf. Er musste es zumindest einmal lesen um Gewissheit zu haben.

Anknamon zitterte, für ihn war es unverständlich, dass sein Bruder so was getan hatte. Diese Nachricht war eine Lästerung und auch Isahra konnte es nicht so gesagt haben, das Nofretete eine gute Königin gewesen war. Tut-Anch-Amun war der gewesen, der die Götter wieder geholt hatte und nicht Nofretete.

„Bitte, Ati, verbrenn ihn einfach! Du kannst doch nicht dem Wort einer alten Mumie glauben, die niemals gefunden wurde“, Anknamon wollte sich die Rolle schnappen, doch Atemu zog ihm weg. Dummerweise hatte Namo sich dabei soweit vorgelehnt das er sich nun mit dem Kopf in dem Schoß seines Bruders wieder fand.

„Gehst du da bitte wieder weg?“, bat Atemu und zog ihn hoch: „Ich weiß deine Sorge zu schätzen, doch ich muss wissen, was da drin steht.“

„Wieso? Was kann denn dort stehen, dass dir helfen könnte? Es ist nur eine alte halbverfallene Schriftrolle, die dir wahrscheinlich nur schaden wird! Atemu, ich flehe dich an, wirf sie ins Feuer! Dort gehört die auch hin!“, wandte Namo ein und versuchte weiter, an die Schriftrolle der Nofretete zu kommen.

„Ich werde sie lesen und jetzt lass den Unsinn!“, gebot der Kronprinz seinem kleinem Bruder Einhalt und entrollte den Papyrus.

Ati brauchte eine Weile, bis er die alte Schrift entziffert hatte, denn die Schreiberin hatte eine wirklich schreckliche Sauklaue. Dazu kam, dass er diese alte Hieroglyphen nicht unbedingt gut kannte, sie waren damals nur in der Zeit von Echnaton gebräuchlich gewesen und nach Tut-Anch-Amun verboten worden. Seltsamerweise aber ergeben sie einen Sinn für ihn.

„Und? Hatte ich recht?“, fragt Namo nach.

„Nein… Es sind Ratschläge mit denen man Atons Hohepriester begegnen kann… also Ramoses!“, seufzte Atemu, der eigentlich gehofft hatte, das die eine Information beinhalten würde, die es ihn ermöglichen würde, Aton selbst in die Knie zu zwingen.

„Und was genau?“, wollte Anknamon weiter wissen.

„Ich dachte es wäre eine Ketzerei, dass hier zu lesen“, wandte Ati ein.

„Aber jetzt ist sie schon offen. Lies schon vor!“, drängte Namo seinen geliebten Bruder und versucht in die Rolle zu sehen.

„Schon gut. Hier steht: Mein lieber Freund und Leidensgenosse. Ich weiß nicht wie diese Aufzeichnungen, die ich, Nofretete, große Königsgemahl von Echnaton und Hohepriesterin des Aton, für jene hinterlasse, die sich dem Gott stellen wollen, er sich über alle Anderen erhaben fühlt, in deine Hände gelangten. Das einzige, dessen ich mir jetzt schon sicher bin, ist die Tatsache, dass du, genau wie ich mit der Sonnenscheibe, die sich Aton nennt, deine Probleme hast. Vermutlich wird er versuchen sich dein Reich untertan zu machen, denn das du ein Erwählter oder eine Erwählte der Götter bist und für den Thron bestimmt, das ist mir gewiss. Diese Worte hinterlasse ich dir, da meine goldenen Zeiten sich dem Ende näheren und ich für meinen Verrat an meinem Gemahl und Aton zu zahlen habe, doch wird mein Stiefsohn sich Aton stellen und ihn besiegen. Wie er in deiner Zeit zu Kräften kam, ist mir verschlossen, doch kann ich dir helfen, einen Weg zu finden, seinem Hohepriester beizukommen.

Sein Priester wird sich alles, was Deines ist unterjochen wollen oder er hat es schon getan. In meiner Zeit hat mein Gemahl sich seinen Lügen hingeben und auch bei dir wird es nicht anders sein. Du darfst jedoch nicht aufgeben und dich gehen lassen. Zeige keine Schwäche ihm gegenüber und trete als der auf, der du wirklich bist.

Die Macht der Hohenpriesters des Aton, kommt nur aus seiner Unsicherheit, die Aton ihm versucht zu nehmen, konfrontiere ihn, im Beisein des Gottes und des ganzes Hofstaates mit seinen Fehlern und menschlichen Schwächen.

Du hast sie sicher gelernt: Sia, Hu, Wedj und Heqa.

Diese Eigenschaften des Pharaos die man auch Auffassungsgabe, Klare Rede, Autorität und Führungsstärke nennt, sind dir vermutlich schon in Mark und Bein übergegangen und sie werden dir ohne Zweifel helfen, denn den Göttern ist es nicht möglich dich jetzt noch aufzusuchen. Dennoch, mein Freund, oder Freundin, bedenke, dass ein Pharao auch ein Herz hat. Ein Herz das für ganz Ägypten und dessen Menschen zu schlagen weiß, dem es innerlich schmerzt ein Todesurteil zu verkünden, auch wenn der Verurteilte ein wahres Monster zu sein scheint.

Ich selbst spürte den Schmerz immer, denn ich selbst vollstreckte viele Todesurteile, die oft genug nicht gerecht waren. Ich bereue es, dass ich mich von Aton blenden ließ und bete dafür, dass es dir nicht genauso geht. Meine Fehler sind zahllos und erst Tut-Anch-Amun war im Stande mich wieder in den Schatten der Wahrheiten zu führen. Ich sah das Reich zerfallen und den Glanz Atons alles verschlingen. Ich war taub und blind, teils vor Liebe zu meinem Gemahl und teils wegen dem Versprechungen des Gottes.

Führe an, was damals geschah, wie Ägypten unterging und das die Menschen nur noch in Angst lebten und oft den Tod vorzogen. Es waren nur zu wenig glorreiche Jahre, als dass sie die ganzen Opfer rechtfertigen würden. Wir, Echnaton und ich nahmen den Menschen und unseres Landes ihren Glauben und ihre Leben, dafür wird mein Ka schmoren, meine Fehler kann ich nicht ungeschehen machen, aber ich werde bis zu meinem Tod alles daran setzen, dass es dem Volk im Kemet wieder besser geht.

Du jedoch bis der, der es in seiner Zeit verhindern kann. Güte, ein liebendes Herz, offene klare Augen, die sich der Wahrheit stellen, zusammen mit den vier Eigenschaften der Pharaonen werden dich dazu führen, dem Hohepriester Einhalt zu gebieten. Du hast sicher noch Freunde, die dir helfen werden.

Nur Aton selbst, rühre nicht an. Die Götter werden ihre Kinder dazu schicken. Halbkinder sind die Wesen, denen die Macht der Götter zuteil ist und als einzige in der Lage sind, die Götter zu töten.

Ich bete, dass dein Halbkind, das dir die Götter geschickt haben, mehr Macht als mein Stiefsohn besitzt, denn offenbar hat seine Macht nicht gereicht den Gott zu vernichten.

Mit dem Besten das dir die Götter und die Herzen der Menschen zuführen können, verbleibe ich in der Hoffung, dass Ägypten wieder zu blühen vermag, wie zu den Zeiten von Skorpion oder Cheops.

Vergiss nicht, dass du ein Diener der Götter bist, aber noch viel mehr ein Diener der Menschen, die ihr Leben in deinen Händen sehen.

Nofretete, Dienerin der Menschen.“

Namo sah Atemu an, er wusste nicht was er sagen sollte.

Auch Atemu war ein wenig unentschlossen, da ihm diese Königin abriet gegen Aton zu handeln, nur gegen Ramoses.

„Das ist…“

„Mist?“, unterbrach Ati seinen Bruder: „Isahra und Chephren sind von Aton vermutlich gefangen, dass würde bedeuten, dass er eine Möglichkeit hat sie auszuschalten. Kein Gott kann uns beistehen und selbst gegen Aton vorgehen ist unmöglich. Rami ist auch nicht dieser Echnaton, der sich allzu leicht beeinflussen ließe. Ramoses hat seine Zeile schon länger als er Aton kennt…“

„JA! Er wollte schon als kleiner Junge auf den Thron!“, nickte Namo und kratzte sich am Hinterkopf: „Was willst du tun? Etwa diese ganzen Ratschläge befolgen, die nun doch sehr dürftig sind?“

„Ich habe keine andere Wahl, Namo. Diese Schriftrolle ist mir sicher nicht ohne Grund gebracht worden und sie ist eine Chance für mich, meinen Thron zu verteidigen. Wenn du es genau siehst, so bestärkt sie mich nur darin, dass ich das tue, was Isahra und die anderen mich auf meiner Reise gelehrt haben. Sicher wirklich Neues erfahren wir nur über Nofretete selbst, aber es baut mich ein Stück weit auf“, lächelte Atemu und sah noch mal auf die Schriftrolle. Der kleine Junge drängte sich wieder in den Vordergrund und urplötzlich:

„Hast du`s schon gelesen?“

„Wah?“, Namo erschrak sich richtig, als der den vier-jährigen sah.

„Ja, das hab ich!“, bestätigte Atemu: „Willst du sie wieder mitnehmen?“

Kai nickte heftig mit dem Kopf: „Großvater hat es so angeordnet, damit Keiner erfährt, dass du sie hattest. Er meint, es wäre unheimlich gefährlich, diese Schriftrolle zu haben, da sie von einer Königin ist, die man versucht zu vergessen. Dein Ansehen würde leiden und das will er absolut nicht, da du ihm ja…“, schlagartig schlug er sich die Hände von der Mund, da er fast zu viel gesagt hätte.

„Das glaub ich nicht, der kuckt aus wie du im Miniformat…“, stotterte Namo.

Ati lächelte den Kleinen sanft an: „Was wolltest du, denn sagen?“

„Nix!“, brachte Kai halbverständlich hinter seinen Händen heraus und sah Atemu mit großen Augen an.

Ati seufzte, diese Augen… sie waren ganz genau wie die von Isahra, nur noch um so vieles neugieriger und unerfahrener: „Sag mal Kai, wer ist dein Großvater? Ich würde mich gerne bedanken, dass er dich hergeschickt hat.“

„Er ist R… Ich darf es nicht sagen!“, reif er sich selbst zur Ordnung.

„Hier!“, Atemu gab ihm die Schriftrolle zurück und legte ihm die Hand auf den Kopf: „Ich frag dich auch nicht mehr, da ich mich sicher bin zu wissen, der dein Großvater ist. Sagst du ihm, dass ich komme, sobald mir die Korne gehört, um das einzufordern, dass mir das Wichtigste im Leben ist?“

„Was redest du da?“, verwirrt kam Namo gar nicht mehr mit. Was sollte denn das ganze Gerede und woher sollte Atemu wissen, wer der Großvater des kleinen Jungen war.

Der Vierjährige nahm die Schriftrolle in die Hand und sah kurz auf den Boden: „Hab ich mich doch verplappert?“

„Nein, hast du nicht. Deine Augen haben es mir verraten!“, Atemu wuschelte ihm durch die Haare: „Weißt du das mir in mehr als eine Hinsicht geholfen hast? Jetzt lauf, bevor Aton dich noch in die Finger bekommt.“

„Gut!“, gab Kai zurück, doch dann sprang er Atemu an und umarmte ihn: „Ich weiß noch was ganz Wichtiges!“

„Und was?“, Atemu hatte Mühe nicht nach hinten umzukippen.

Kai flüsterte ihm etwas ins Ohr, dann drückte er Ati noch mal: „Ich hab dich lieb!“, er löste sich und verschwand wieder durch die Türe.

Anknamon sah zu seinem Bruder: „Atemu?“

„Hm?“, Atemu erhob sich und ging zum Fenster. Der Mond luckte endlich hinter einer Wolke hervor: „Ich glaube das wir gute Chancen haben.“

„Was? Wer war der kleine Junge?“, erkundigte sich Namo, der das immer noch nicht einordnen konnte: „Was hat er gesagt?“

„Das erfährst du früh genug, Namo. Wir sollten noch ein wenig schlafen. Der morgige Tag wird sehr hart werden“, zwinkerte Atemu ihm zu und streckte sich genüsslich. Jetzt ging es ihm schon sehr viel besser, als noch eine Stunde zuvor. Sicher noch war nichts gewonnen, aber auch nichts verloren. Die Karten des Schicksals waren nur gemischt worden, aber noch nicht ausgespielt.
 

Bakura saß auf den Stufen vor dem Heiligtum. Er hatte Ramoses hier aus den Augen verloren und die Priester waren nich ein ganzes Stück weiter unten.

Hier irgendwo in den der Wand musste also der Geheimgang sein, der in das Heiligtum führte, aber nur wo?

Ramoses war aber auch ein Problem für ihn, er würde warten müssen, bis er zurückkam, um ihm nicht in die Arme zu laufen.
 

„Du solltest hier mal lüften!“, Ramoses wedelte mit deiner Hand den Weihrauch weg, aber es half nichts.

„Das geht dich nichts an! Was willst du denn hier? Es ist gleich Morgen!“, beschwerte sich Aton der ich gerade an einem weiß-goldenen Energieball labte, indem er ihn Stückchenweise mit den Händen verschlang.

„Das hier ist das Heiligtum der Götter, als Hohepriester und Pharao habe ich das Recht hier zu sein“, schnaubte Rami und ging zu Isahra die inzwischen eingenickt war. Er hob ihr Gesicht an: „Das ich diesen Anblick erleben darf…“

„Sie ist ziemlich stur, wenn du mich fragst. Ihre Macht verlässt ihren Körper nur schleppen, aber sie kommt. Ihr Bruder ist da genauso und wie es aussieht habe ihre sie unterschätzt. Die magische Kraft der beiden und unbeschreiblich groß. Ich hätte nicht für möglich gehalten dass die Götter solche Halbkinder schaffen würden. Wie dem auch sei, Ramoses, du wirst sie noch nicht so schnell haben können. Isahra ist was ganz Besonderes, genau nach ihr habe gesucht und nach der Macht, die die Götter immer vor der Welt versteckt haben“, wandte Aton ein und ließ ich satt auf einem riesigen Sitzkissen nieder.

„Was willst du damit sagen? Du hast sie mir versprochen!“, regte sich Rami schon fast auf.

„Du bekommst sie ja auch, nur nicht so schnell, wie du es dir erhofft hast. Ich muss noch genau wissen, wie ich an die Macht komme, die in ihr versteckt ist. Leider benutzt die diese Macht nicht und daher ist sie mit einem mächtigen Siegel beschützt. Ich könnte darauf wetten das Chephren es ist, der das Siegel zu lösen vermag, aber der liegt immer nur ohnmächtig in der Ecke rum. Ein schwacher Kerl, wenn du mich fragst“, versuchte Aton es zu erklären. Das Siegel das Isahra tief in sich trug war einfach nicht zu knacken. Es war wie ein Puzzle gebaut und es fehlten auch noch einige Teile. Wie sollte der Gott, der sich Aton nannte, es lösen? Aber er verschweig das Isahra Atemu schon ein wenig dieser unglaublichen Macht überlassen hatte, ohne das dieser davon wusste. Vermutlich hatte es Isahra auch erst dann gemerkt, als es schon geschehen war, aber das hatte ihm einen Weg gezeigt, den er versuchen musste. Die Vereinigung, die der ihr schon angekündigt hatte.

„Und wie glaubst du, ihr das nehmen zu können, was die Götter in ihr versteckt haben?“, fragte Ramoses und betrachtete Isahras Gesicht. Es war wirklich ungewöhnlich hübsch, aber die Götter hatten sie erschaffen und er wusste, dass hinter diesem hübschen Gesicht ein Biest lauerte. Ein gefährliches Biest, dass kratzte und biss. Er hätte es sich mit ihr nicht so verscherzen sollen, das war ihm jetzt klar, aber das war eigentlich nicht mehr das Wichtiges, denn Aton würde ihm die Tochter des Ra und auch dessen Sohn, der nicht minder schön war, gefügig machen.

„Indem ich mir die Macht der beiden und dann die Macht der Götter hole, dass sollte genug magische Macht sein, um dann das zu kriegen, dass mich zu dem machen wird, was mir zusteht“, winkte Aton ab: „Nicht deine Sache. Du wirst der größte Herrscher sein, den Ägypten und auch die ganze Welt gesehen hat. Ich gebe dir alles, wenn du die Menschen dazu bringst, mich anzubeten und an mich alleine zu glauben. Deine Kinder und Kindeskinder werden auch vergöttert, wie du selbst.“

„Ich weiß was du mir alles versprochen hast und ich habe es akzeptiert. Weil wir beim Thema sind, ich möchte Atemu richtig demütigen. Solange er kein Pharao ist, wird er die Götter nicht rufen können und daher will ich ihn in einem Doppelduell bezwingen. Du und ich gegen ihn und wen er will. Es müsste aber schon ein Gott sein, der dich zu bezwingen vermag und auch mich. Alleine wird er es nicht schaffen und sein gutes Herz wird es ihm nicht gestatten einen der Hohepriester, die ihm treu sind, mit in dieses Duell zuziehen“, klärte Ramoses seinen Plan auf.

Isahra und auch Chephren hörten den Worten der Beiden gespannt zu. Sie gaben vor zu schlafen, da es ihnen so leichter fiel Atons Pläne auszuhorchen. Solange der Gott hier war oder auch nur ein anderer, konnten sie ohnehin nichts versuchen, weil es am Ende nur zu einer härteten Gefangennahme führte.

Rami fuhr über Isas Bauch, was dieser enorme Selbstbeherrschung abverlangte, um ihn nicht anzuspucken.

Ramoses legte den Kopf schief: „Ich werde mit ihr ein Kind zeugen. Ihre Gene eignen sich hervorragend meinem Sohn, den Tepi mir schenken wird, eine Frau zu schenken. Du wirst mir doch sicher helfen, ihr eine Tochter abzuringen?“

„Natürlich! Alles was du willst, Ramoses, aber eine Tochter? Warum kein Sohn?“, wunderte sich Aton und ging zu seinem Hohepriester: „Ein Sohn von dir und ihr würde sicher ein besserer Herrscher als ein Kind von Tepi.“

„Ich liebe Tepi und ich habe es ihr versprochen, dass ihr Sohn Pharao wird. Daran werde ich mich halten. Alles Weitere hat dich nicht zu interessieren, Aton. Ich treffe meine Entscheidungen wie es mir gefällt und du wirst mir meine Wünsche erfüllen, da du sonst deine Macht als Gott verlieren willst und ihr Götter lebt doch nur davon angebetet zu werden, oder? Darum bist du auch so schwach, und nutzt die Energie von Halbkindern um deine Macht zu regenerieren. Ich habe mich erkundigst, noch gibt es Schriften von Tut-Anch–Amun, in denen diese Schwäche deutlich wird“, sagte Ramoses scharf. Er hasste es, dass dieser Gott versuchte ihm reinzureden und er liebte Tepi inzwischen sehr, auch wenn er sich selber nicht erklärten konnte, warum sie ihm so wichtig geworden war. Sie war doch am Ende auch nur ein Werkzeug, das er sich wegen der Macht geholt hatte, nur jetzt. Tepis Liebe, die am Anfang wohl mehr oder weniger ihrer Einsamkeit und Vergötterung entsprungen war, hatte sich ihm gegenüber zu einer Aufrichtigkeit entwickelt die Ramoses am Ende angesteckt hatte. Tepi war wirklich schön, vielleicht auch schöner als Isahra, doch auch auf eine ganz andere Art und Weise.

„Schon gut, schon gut!“, winkte Aton ab: „Reg dich nicht auf, ich werde dir deine Kinder schon beschaffen und auch die Frauen, die du dazu brauchst.“

„Schön! Ich muss dann zu meiner Frau. Sie wollte mich sehen und sehnt sich mehr denn je nach mir. Eigentlich sehr schön, dass sie auf einmal so ausschweifend geworden ist. Ist das dein Verdienst?“, erkundigte sich Ramoses.

„Nein, das sind ihre Hormone!“, schüttelte Aton den Kopf.

„Umso besser“, Rami sah sich Isahra noch mal an: „Wirklich eine Schade, das mein Bruder sie schon genießen durfte… Na ja, dann muss ich wenigstens keine Vorsicht mehr walten lassen, wenn sie schon zugeritten ist. Wir sehen uns dann bei Sonnenuntergang. Ich erwarte das du pünktlich da bist.“

„Wie du befiehlst mein Pharao!“, brummte Aton und wartete bis dein Hohepriester wieder gegangen war. Er wandte sich seinen Gefangen zu, die er mit einem lässigen Handbewegen nebeneinander brachte. Die Zwillinge des Ra waren sich wirklich in allen sehr ähnlich. Nicht nur äußerlich, auch ihre Kräfte und ihr Charakter war sich in vielen Dingen so gleich, dass es einem schon fast Angst machte.

„Was mach ich nur mit euch? Am Liebsten würde ich euch töten, aber Ramoses will euch für sich… Wie kann er nur so dumm sein?“

„Ich weiß nicht, vermutlich weil er sich überschätzt…“, sagte Chephren und sah zu seinem Peiniger auf, der ihn mittlerweile auch schon einige Male die Peitsche hatte spüren lassen.

„Ramoses ist eine schlechte Wahl, aber deine Einzige…“, meinte Isahra, die auch ihre Augen öffnete und den gleichen feindsseligen Blick, wie ihr Bruder für den Gott erübrigen konnte.

„Ihr ward also wach…“, stellte Aton fest und ließ sich wider auf einem Stuhl nieder: „Aber auch das Wissen wird euch nichts bringen. Ihr kommt hier nicht raus, um eurem Günstling zu helfen. Atemu wird untergehen, wie will der gegen seinen älteren Bruder bestehen, wenn er nicht mal einen kleinen Gott an seiner Seite hat?“

„Er hat uns…“, erwiderte Chephren und lehnte sich an die Mauer hinter ihm.

„Euch? Ja sicher, in seinem Kopf und seinen Gedanken, aber nicht so, dass ihr ihm helfen könnt. Seht es ein, mein Rauch hat euch aller Magie beraubt und meinen Ketten seid ihr nicht gewachsen“, lachte Aton auf.

„Du bist so selbstherrlich, dass du die grundlegenden Dinge dieses Krieges übersiehst, oder Isa?“, fragte Chephren und sah zu seiner Schwester auf.

„Find ich auch. Einen geborenen Herrscher und König kann man nicht so einfach besiegen. Atemu hat alles in sich, um Ramoses Widerstand zu leisten. Viel mehr als du in deinem kleinem Hirn zustande bringst“, stimmte Isahra Cheph zu.

„Ach ja, hat er das?“, fragte Aton spöttisch.

„Ja und auch wenn die Götter momentan hier keinen Wirkungskreis haben, so heißt das nicht, das Atemu auf ihre Stimmen und Ratschläge verzichten muss“, gab Isahra zurück.

„Was meinst du damit?“, horchte Aton auf.

„Das verstehst du sowieso nicht, denn du hast es nicht gemerkt, oder?“, Chephren schloss die Augen: „Ich konnte es fühlen, jemand war hier, der das Licht in sich trug, dass du nicht sahst. Er war bei Atemu um ihn eine Botschaft zu bringen…“

„So ein Unsinn! Niemand der Götter war hier und wie sollte ein anderer sich an den Wachen vorbei geschlichen haben?“, zischte Aton sauer.

„Wer sagt, dass es ein Gott war? Wir können ihn nicht zuordnen, da unsere Wahrnehmungskraft geschwächt ist, aber soweit reichte es noch… Geh ihn doch suchen!“, schlug Isahra vor.

„Das werde ich!“, donnerte Aton und verschwand.
 

Bakura hörte ein Geräusch und sah dann auch wie sich eine der seitlichen Steinplatten zur Seite schob. Eigentlich waren sie mit fest in das Mauerwerk verankert, aber diese offenbar nicht. Sie gab einen kleinen Spalt frei, durch sich Ramoses quetschte. Er hatte eine Fackel bei sich und verschloss die Tafel auch gleich wieder. Sichtlich bemerkte er Bakura nicht, der sich im Schatten des Gangs versteckt hielt. Er hatte also den Weg gefunden, um in das Heiligtum zu kommen, doch es war schon Tag und Ramoses hatten ihn zu sich bestellt, in weniger als einer Stunde würde er bei Rami sein müssen, um neue Befehle zu erhalten.

Es gefiel dem Dieb zwar nicht, aber Isahra und Chephren mussten wohl noch eine Weile auf ihn warten und auf ihre Rettung.

Bakura stieg vorsichtig die Stufen hinauf und sah dann Khit: „Was machst du denn hier?“

„Ich hab mich gesorgt!“, rechtfertigte sie sich: „Das kann dein Tod sein!“

„Das wird es aber nicht. Willst du wirklich Aton dienen?“

„Nein! Aber ich kann auch nicht zulassen, dass du von ihm wegen dieser Halbkinder getötet wirst. Ich liebe dich doch und ich will nicht dass du schon gehen musst. Die Götter werden dir nicht wohl gesonnen sein“, plapperte Khit drauflos und hielt sich an Bakura Robe fest. Sie sah zu ihm auf, wie ein kleines Kind und wimmerte auch noch ein wenig.

„Du liebst mich?“, Bakura zog eine Augenbraue hoch: „Ist das etwa dein voller Ernst?“

Tiankhit nickte: „Ja… Ich weiß, du bist nicht so schön, aber du bist alles das Gute… was ich von eine Mann will.“

„Ich bin gut fünf Jahre älter als du!“, winkte Bakura ab und sah sie an: „Du bist sicher nicht in mich verliebt, du schwärmst vielleicht, Khit.“

„Das tu ich!“, widersprach sie: „Ich weiß doch was ich fühle und ich liebe dich! Baku, glaub mir, ich hab mich selbst beobachtet und ich vermisse dich, wenn du nicht da bist. Ich hasse es, wenn dir andere Befehle geben und dich rumkommandieren. Du bist doch selbst ein großer Stratege und könntest Pharao sein. Warum bringst du dich wegen einem dummen Mädchen in Lebensgefahr. Bakura bitte ich…“

Bakura hielt ihr de Mund zu: „Nicht so laut! Ich will nicht wegen dir jetzt schon auffliegen. Ich tu es, weil ich es will, Khit. Chephren hat mir einmal das Leben gerettet, ich will ihn nicht im Stich lassen und Isahra ist eine gute Freundin. Ich schulde ihnen beiden sehr viel und daher werde ich sie nicht im Stich lassen. Was du denkst ist mir egal! Ich werde meine Freunde nicht so einfach sterben lassen, sie sind ohnehin die Einzigen denen ist jemals wirklich vertraut habe…“

„Bakura, nein! Warum sagst du so was? Sie sind doch sowieso unsterblich!“, schüttelte sich Khit. Sie verstand nicht, dass er auf einmal so reagierte. Sie hatte ihn doch immer gekannt und niemals hatte er Isahra oder Chephren erwähnt. Das glaubte sie einfach nicht, dass er sich wegen Menschen, wie diesen beiden von ihr abwenden wollte. Nein, sie konnte nicht zulassen, das er einfach so in seinen Tod rennte, nur weil er angeblich noch Schulden bei diesen Halbkindern hatte: „Ich werde dich bei Ramoses anschwärzten, wenn du nicht hörst!“

Bakura Augen blitzen auf: „Und da wagst du es zu behaupten mich zu lieben?“

„Was?“, Tiankhit verstand die Welt nicht mehr, was meinte er denn?

„Ramoses würde mich sofort hinrichten und alles, das wir bis jetzt getan haben, wäre zunichte. Du bist eine Rebellin und als solche wirst du tun, was Ich von dir verlange, oder du kannst dem Wüstengott einen Besuch abstatten. Ich hab dich immer in Schutz genommen, meine liebe, kleine Khit, aber ich lass mir nicht alles von dir bieten. Seit wann stellst du meine Entscheidungen in frage?“, Bakura drückte sie in eine Ecke, zwischen den Säulen und sah sie dabei hart an.

„Ich stelle nicht dich in Frage, dir vertraue ich, aber du gehst in den Tod!“, versuchte sich Tiankhit zu wehren: „Ich will dich einfach nicht verlieren, verstehst du das denn nicht? Nach dir sehne ich mich und es zerbricht mich, wenn du in dein Verderben rennst.“

„Zum letzten Mal, ich weiß was ich tut und was ich nicht kann. Willst du denn in die Höhle des Löwen gehen und das rausholen, was uns alle retten kann? Wenn wir die Beiden dort bleiben, dann sind wir verloren. Atemu wird Ramoses sicher besiegen können, aber nicht den Gott. Einen Gott wie Aton kann man als Mensch nicht beikommen. Willst du die Schatten etwa wirklich so unkontrolliert in die Welt lassen?“

„Was redest du da? Welche Schatten?“, Khit bekam allmählich große Angst vor ihrem Freund, der sie mit immer schwerer Stimme ansprach, aber irgendwie fühlte sich im Moment auch noch mehr vor ihm angezogen und wünschte sich nichts mehr, als der er sie jetzt einfach küssen würde, doch dem war nicht so.

„Mach ja keinen Mucks!“, Bakura packte Khit an der Hand und zog sie mit. Er war mit ihr knapp zehn Minuten unterwegs, dann kamen sie zu einer Geheimtür, die hinter einem Wandbehang versteckt war.

„Was machen wir hier?“, flüsterte Khit, die aber keine Antwort bekam und Bakura einfach weiterhin folgte. Es machte ihr Angst in dem dunkeln Gang zu laufen, da es hier kein Licht gab, auch hatte sie keine Fackel oder so bei sich. Das Einzige was sie konnte war sich an Bakuras Robe festzuhalten, um ihn nicht zu verlieren, denn er ging schnell und sah sich nicht um. Licht schien er nicht zu brauchen, wozu auch, denn der Dieb kannte den Weg und war es gewohnt unwirkliche Wege zu gehen. Hier in der Dunkelheit konnte alles lauern, aber auch versteckte sie ihn.

Der Weg ging bergab, es waren kleine Stufen, die man kaum gehen konnte und immer wieder rutschte Tiankhit fast ab und musste sich bei Bakura abstützen.

„Pass doch auf!“, zischte er sie an und ging etwas langsamer: „Man darf uns nicht hören.“

„Wo gehen wir eigentlich hin?“, fragte Khit nochmals nach und trat ins Leere. Die Stufen hatten geendet und der Boden war wieder eben geworden.

„Ich zeig dir die Schatten…“, seufzte Bakura und sah sich um. Seine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt und er fand die Steinplatte, die er einfach so zur Seite schob. Sie gab einen Gang frei. Sehr schmal, aber an dessen Ende glimmte ein Licht in der Finsternis.

„Schatten? Bakura was soll der Unsinn?! Was willst du dami…“, weiter kam Khit nicht, da Bakura ihr den Mund zuhielt.

Er flüsterte ihr kaum hörbar zu: „Noch einmal so laut und ich werd grob!“

Tiankhit nickte stumm und folgte ihm dann. Der Gang wurde immer niedriger, so dass sie in sie am Ende auf den Bauch mussten und vorwärts robben.

Der Steinboden war kalt und es fröstelte Tiankhit, auch kratzte der unebene Stein ihre Unterarme und Beine an. Es war einfach nur unangenehm, dennoch blieb die stumm.

„Da unten!“, Bakura hatte das Ende des Gangs erreicht und deutete und die Tiefe. Erst als Khit bei ihm war, riss sie die Augen auf. Sie waren sicher zwanzig Meter über dem Boden und unten in der weitläufigen Halle standen Priester, die sich unermüdlich mit dem rezitieren von irgendwelchen Zaubersprüchen beschäftigt waren. Das Feuer brannte in einem braunen Schimmer und erst verstand Khit nicht, warum es so duster wirkte, doch als ihr Blick dorthin schweifte, wohin die Priester hinsahen, erschrak sie.

Die Priester starrten auf ein Tor, das bis einen Meter unter die Decke reichte. Es war mit unzähligen Ketten und dicken Tauen gesichert, sowie mit riesigen Schlössern. Das Tor selbst war Schwarz wie die Finsternis und Khit hätte nicht sagen können, woraus es bestand. Immer wieder ertönte ein dunkles Klopfen von der andere Seite der Tür und schwarze Schwanden versuchten sich durch an den Seiten der Türe durch die Ritzen zu schieben.

„Das ist… was ist das?“

„Das ist das Tor zu den Schatten. Zur Welt der Bestien, wo die Kas leben, die wir rufen können. Doch an diesem Tor versammeln sich die Kas derer, die Böses im Schilde führen und sie wollen heraus. Kommen sie ungerufen in unsere Welt, so wird er Sterben, dem es eigentlich zusteht und es wird großen Schaden anrichten. Die Macht derer, die hinter der Tür wartet ist gewaltig und man sagt, dass auch Ammit dort hinter der Tür lauert. Es ist der Ort an dem die Seelenverschlinger leben und ihre Opfer empfangen, wenn sie das Gericht von Anubis nicht bestehen. Ihre Kas werden dort am Leben erhalten, um ihnen die Qualen länger zu erhalten. Diese Priester dort, versuchen das Tor geschlossen zu halten, was zu den Zeiten des Orisis-Akunumkanon noch nicht nötig war. Wenn das Tor sich öffnet, strömen die Kas als Schatten heraus und werden Verderben über uns bringen“, erklärte Bakura. Ja er selbst war neugierig gewesen, als er von dem Tor erfahren hatte, aber die Konsequenzen waren selbst für seine, nach Rache durstende Seele, dann doch zu hart. Er selbst hätte sein Leben vermutlich verloren und dann wären auch noch Unschuldige gestorben und dass wollte er dann doch nicht. Er wollte nur Rache an dem, der seine Heimat und Familie getötet hatte, aber doch nicht die ganze Welt ins Verderben stürzen.

Tiankhit schluckte und starrte zu dem Tor, das sich urplötzlich regte. Es schien als würde es lebendig werden, aber da die Priester ihre Sprüche wieder schnell aufsagten, bildete es sich wieder zurück. Schlagartig donnerte etwas so fest von Innen gegen das Tor, dass die Ketten sich anspannten und die Torflügel sich fast nicht mehr halten konnten.

Sie zuckte zurück und robbte rückwärts bis sie wieder stehen konnte. Was war doch nicht wahr… Die Schatten, diese Kas… ja sie wusste davon, aber das die sich so verhalten konnten doch nicht.

„Khit…“ Bakura kam ihr nach: „Aton wird diese Schatten freilassen, wenn Ramoses auf dem Thron sitzt. Die Macht dazu hat er schon bald. Eigentlich sind es Isahras und Chephren Kas, die das Tor von der anderen Seite mit bewachen, doch solange Aton die beiden ausgeschaltet hat, scheinen ihre Kas nicht mehr aktiv zu sein. Atons Ka wird dort wüten und die Seelenverschlinger durch das Tor entlassen. Wir müssen die Halbkinder retten, wenn uns unser Leben noch etwas wert ist.“

Bakura wandte ihr den Rücken zu und machte sich auf den Weg zurück.

„Warte“, bat Khit und hielt ihn fest: „Dann mach mich noch zu deiner Frau, bevor du es tust. Ich komm dann auch mit und helfe dir.“

„Tiankhit…“

„Ich will es unbedingt, ich liebe dich so sehr und ich möchte nur von dir berührt werden. Bin ich dir denn gar nichts wert?“, wandte sie eilig ein. Sie musste es schaffen, dass er sie auch liebte, und wenn nur eine Nacht war, so hatte sie wenigstens das Gefühl nichts bereuen zu müssen.

Bakura seufzte und hielt sich den Kopf: „Du machst einen Fehler, ich bin kein Mann, in den man sich verliebt.“

„Das ist mir doch egal! Ich flehe dich an, Baku, ich bin deine Sklavin, wenn du das wünscht und küss den Boden auf dem du wandelst. Ich begleite dich zu den Göttern und lege Fürsprache für dich ein, aber nimm mich, bevor du dein Leben riskierst. Du solltest auch noch ein Frau haben, bevor du am Ende tot bist“, entgegnete Khit und küsste ihn dann in der Dunkelheit.
 

~ Phase 48 End ~



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