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Love toy

Uruha x Die x3
von

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Chapter 7.5 / 8

Hallöchen!^^ *reingehopst kommt*

Also... xD das, was hier jetzt kommt, ist kein richtiges Kapitel. Es ist eine Art Zusatzkapitel auf den Wunsch von meinem SmuChan, deswegen widme ich es ihr auch ;D! Es heißt 7.5/8, weil es eine Zusatzgeschichte über Ruki ist, allerdings als Flashback.

Es beginnt an der Stelle, wo er mit Kyo zusammen rauchend auf dem Schulhof steht und sie sich nicht bekriegen xD und endet mit dem Streit mit Uruha, wo er ihm die Tür vor der Nase zuknallt! Eben alles, was dazwischen war, aus Ruki's Sicht.

Man muss es nicht zwingend lesen für die nachfolgenden Kapis, aber wäre trotzdem schön und... natürlich ^^ würde ich mich auch über Kommis freuen, wenn euch das gefallen hat!^^ Enjoy <3
 

+*+*+*+*+*+
 

Kapitel 7.5/8:
 

//Flashback: Zurück zu dem Zeitpunkt, an dem Kyo und Ruki rauchend auf dem Schulhof beieinander standen//
 

Schweigend zogen die Minuten an den beiden kleinen, blonden Japanern vorbei.

Genüsslich blies Ruki einen Atemzug Rauch in die kalte Schulhofluft. Es war schon in gewissem Maße erstaunlich, dass er in diesem Moment neben seinem lang verhassten Klassenkameraden Kyo stehen konnte, ohne dass einer von beiden mit wüsten Beschimpfungen, Todesblicken oder sogar Handgreiflichkeiten anfing.

Nein, sie standen einfach nur da.

Nebeneinander.

Rauchend.

Und immer noch schweigend, wohlgemerkt.

Wenn Ruki so nachdachte... wieso war das früher eigentlich nie möglich gewesen? Er erinnerte sich an seinen allerersten Schultag. Erste Klasse.

Ein einziger Blick hatte ausgereicht und von diesem Moment an hatten sich die beiden zu Konkurrenten erklärt. Vielleicht, weil sie auf Anhieb gemerkt hatten, dass der Andere im Grunde genommen genauso war wie sie selbst...

>Sonst habe ich immer mit Uru hier gestanden...<, schoss es Ruki plötzlich durch den Kopf.

Aber Uruha war nicht mehr der Uruha, den er damals kennen gelernt hatte. In gewisser Weise schon, aber er entfernte sich immer weiter von ihm...

Das Schlimme war, dass es dem blonden Schönling nicht einmal aufzufallen schien...

Und er hatte ihn vorhin noch verteidigt... wozu eigentlich? Uruha machte sich ja nicht einmal mehr die Mühe, sich bei ihm zu melden, obwohl er, Ruki, noch krank vor Sorge geworden wäre.

Verbittert biss er sich auf die Unterlippe.

Ob es Uruha überhaupt interessieren... nein auffallen würde, wenn es ihm selbst mal schlecht ginge? Früher ja, aber heute?

Heute zählte nur noch dieser Daisuke.

Ruki zuckte zusammen, als er auf einmal von der Seite angestupst und somit aus den Gedanken gerissen wurde.

Verwundert wandte er den Kopf zu Kyo, dem es nun nicht mehr anzusehen war, dass er es gewesen war, der ihn angestupst hatte.

„Was ist?“

„Müssen rein.“, kam kurz und knapp die Antwort und Kyo nickte zum Schulgebäude.

„Oh ja... stimmt.“, murmelte Ruki und trottete hinter Kyo zur Eingangstür. Um genau zu sein, sie hatten fast dieselbe Art zu trotten.

Dem Rest ihrer Klasse, der vor dem Klassenraum im zweiten Stock wartete, fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, als er realisierte, dass sich eben die zwei Halbstarken näherten, die die Klassengemeinschaft in zwei Teile spalteten.

Und es kam noch besser. Ohne die anderen eines Blickes zu würdigen, streckte Ruki die Hand aus, öffnete die Tür zum Raum und machte Kyo Platz, damit er hineingehen konnte. Und er ging hinter ihm hinein. Einfach so.

Mit stirngerunzelter Miene fingen die Mitschüler beinahe schon hysterisch an, diesen Umstand zu erörtern. Schließlich kam man darin überein, dass dies nur die Ruhe vor einem gewaltigen Sturm sein konnte, ansonsten wäre gerade ein naturgegebenes Gesetz komplett über den Haufen geworden und ihr Weltbild zerstört worden.
 

„Takanori? Weilst du noch unter uns?“

Ruki reagierte nicht, sondern starrte weiter mit glasigen Augen aus dem Fenster, bis sich plötzlich zwei Hände, die seiner Japanischlehrerin gehörten, auf seinen Tisch platzierten.

Unsanft aus seinen Tagträumen gerissen, blickte Ruki auf.

„Hast du irgendetwas an den Ohren?“, fragte sie mit noch freundlicher Stimme.

Ruki sagte nichts, sondern schüttelte nur den Kopf. Es war nun mal eben so, dass er normalerweise nicht auf seinen normalen Namen hörte, wenn ihn jemand damit ansprach.

„Also, wie ich eben sagte...“, fuhr die kleine, untersetzte Lehrerin fort. „Du und Tooru seid die Einzigen aus der Klasse, die noch kein Referat in diesem Schuljahr gehalten haben.“

Ruki schwieg. Okay, Referat, und wenn schon. Dann würde er sich eben einen Nachmittag eine Stunde an den Computer setzen, irgendwas raussuchen und dann der Klasse ein wenig darüber erzählen. Fertig.

„Aber da wir nicht genug Zeit haben, zwei Einzelreferate zu hören-“

Mit einem Schlag war Ruki vollständig anwesend und starrte förmlich auf die Lippen seiner Lehrerin. Nein, bitte nicht, WEHE sie sagt das!

„-habe ich mir überlegt, dass ihr beide doch sicherlich eins zusammen halten könntet!“ Sie schlug begeistert von ihrer eigenen Idee die Hände zusammen.

Genau gleichzeitig entfuhr sowohl Ruki wie Kyo ein entsetzter Aufschrei.

Das Lächeln ihrer Lehrerin verschwand ein wenig. „Was habt ihr denn? Ihr werdet doch bestimmt bestens miteinander auskommen, oder?... So, und jetzt schlag bitte eure Bücher

auf-“

Zu geschockt, um einen klaren Gedanken fassen zu können, war Ruki schon drauf und dran, aufzuspringen und ganz schnell ganz weit wegzulaufen. Ein Blick auf Kyo bestätigte ihn in dem Gedanken, dass es diesem genauso erging.

Das konnte einfach nicht wahr sein! Wie konnte diese alte Hexe nur verlangen, dass er sich mit dem zusammensetzen würde? Auch noch bei einem von ihnen zu Hause?!

Die Spannung ergriff auch den Rest der Klasse, doch viele konnten sich ein Grinsen einfach nicht verkneifen. Ruki und Kyo... zusammen ein Referat.

Der Teil der Klasse, der vor Schadenfreude kein überdimensional großes Grinsen im Gesicht kleben hatte, wurde vielmehr von Beunruhigung ergriffen, die in manchen Fällen schon Vorstufen von Panik erreichte. Die beiden zusammen? Würde man noch Schlagzeilen von gegenseitigem Totschlag noch vor dem Tag des Referates sehen, oder würde das Referat selbst negative Schlagzeilen machen? Wäre es besser, an dem Tag eine mysteriöse Krankheit zu haben?
 

+*+*+*+*+*+
 

Sie standen da wie zwei Rivalen in einem alten Westernstreifen, auf einer einsamen Straße, wo in der nächsten Sekunde der Satz „Die Stadt ist nicht groß genug für zwei“ fallen sollte.

Abschätzend kam Kyo noch ein paar Schritte näher, aber wohl darauf bedacht, einen gewissen Sicherheitsabstand zu wahren. Eben so weit, dass sie sich noch verständigen konnten.

„Referat also.“

„Jop.“

„Wann und wo?“

Ruki sog scharf die Luft ein. In Kyo’s Wohnung würde er nicht einen Fuß setzen, wer weiß, was der da drin aufbewahrte.

Kyo kam genau derselbe Gedanke.

„Bei mir.“, kam von beiden die Antwort wie aus einem Munde.

„Ich schätze... wir werfen eine Münze.“, meinte Ruki tonlos und kramte eine Münze aus der Tasche. „Ich nehme Kopf.“

Gesagt, getan.

Und die Münze zeigte Kopf.
 

Ruki hatte kaum die Tür seines Zimmers hinter sich geschlossen, stürzte er sich regelrecht auf sein Telefon und ein paar Sekunden später hatte er auch schon Uruha’s Nummer gewählt und wartete wie auf heißen Kohlen sitzend darauf, dass er abnahm.

Vergessen war der Stich im Herzen, nur noch zweite Wahl zu sein. Er musste es unbedingt jemandem erzählen und Uruha war nun einmal der Einzige, der dafür infrage kam.

„Komm schon, Uru... bitte...“, murmelte er, doch der wiederholte, monotone Ton zeigte ihm, dass der Blonde nicht abheben würde.

Geknickt hängte er wieder auf.

Jetzt, wo er seinen besten Freund einmal brauchte, war er nicht da. War ja klar.

Aber er, er war immer da gewesen! Bei jedem noch so kleinsten Problem und bei jedem neuen Drama mit Namen Die!

Aber wo bei ihm selbst jetzt die Welt unterzugehen drohte, war Uruha nicht für ihn da.

Toller Freund.

Plötzlich legte sich ein Schatten auf seine Züge. >Er ist bei dem.<, schoss es ihm durch den Kopf. >Bei Die.<
 

Kyo’s Reaktion fiel ungefähr genauso aus wie bei Ruki. Er stürzte sich auf das Telefon – na ja, vielleicht nicht stürzen in dem Sinne, eher ein etwas schnelleres Draufzugehen, aber in Kyo’s Fall kann man das schon als draufstürzen bezeichnen – überlegte kurz und wählte kurzerhand die Nummer von Shinya. Er war der Einzige, der für ihn momentan infrage kam. Toshiya war viel zu sensibel, ohnehin zu nahe am Wasser gebaut und im Moment spielte sich für ihn der Die-Blues ab. Kaoru war wie ein Tobsüchtiger, der würde das eh nicht verstehen und ... >oh mein Gott<, dachte Kyo. >Wenn ich dem das erzählen würde...<

Also blieb nur noch Shinya übrig.

„Terachi?“, meldete sich Shinya freundlich.

„Shinya!!!“
 

Erschrocken hielt sich Shinya erst einmal den Hörer vom Ohr weg, als er Kyo’s Aufschrei hörte. Was war denn jetzt los? Normalerweise zeigte Kyo niemals irgendeine Gefühlsregung!

„Ich bin total im Arsch!“, legte Kyo gleich los, was Shinya noch mehr aus der Fassung brachte. Kyo war nicht nur aufgelöst, er war entsetzt, geschockt!

„Nun beruhige dich mal, was ist denn los?“, fragte Shinya und war auf alles gefasst.
 

„Ich muss ein Referat halten!“

„Ja... und?“

„UND ich muss es mit Ruki halten, dieser kleinen Pestbeule!“, rief Kyo aufgebracht.

„Oh.“

„Oh?! Ist das alles, was dir dazu einfällt? Das ist der Weltuntergang!“

Shinya lächelte. Typisch Kyo. Dass das für ihn ein Grund zum Ausrasten war... einfach nur typisch. Dabei bemerkte Kyo nicht einmal, dass man ihn auch gerne als kleine Pestbeule bezeichnete.

„Da musst du wohl jetzt durch, wenn du keine schlechte Note in Japanisch bekommen willst. Worüber müsst ihr denn eins halten?“

„Woher soll ich das denn wissen?“, entrüstete sich Kyo. „Ich war viel zu geschockt! Als ob ich da noch weiter hätte zuhören können!“

Unentwegt lächelnd schüttelte Shinya den Kopf.

„Naja, vielleicht weiß es Ruki. Dann triff dich schnell mit ihm, dann kannst du es vergessen.“

„Wie soll ich das denn bitte vergessen? Das wird ein Trauma! Und ich muss auch noch zu dem! Das bedeutet, ich muss mein Reich verlassen!“

>Okay, jetzt wird es langsam ein wenig melodramatisch<, dachte Shinya.

„Bleib mal auf dem Boden, Kyo. Das sind nur ein paar Stündchen und dann ist alles geregelt. Wann trefft ihr euch denn?“

„HEUTE!“

„Na, umso besser!“

„Spinnst du? Ich brauche mindestens eine Woche mentale Vorbereitung!“

„Die hast du aber nicht, also mach dich auf die Socken, los jetzt!“

„Aber-“

„Nix da. Ruf mich doch heut Abend noch mal an, wenn du wieder da bist. So, bis später!“

„Shinya!“

Doch Shinya hatte schon aufgelegt.
 

+*+*+*+*+*+
 

Jetzt, wo er vor der massiven Haustür stand, wusste er schlagartig, was er vergessen hatte zu tun. Ein Testament aufstellen. Zumindest ein Grab bestellen..

>Verdammt.< Widerwillig hob Kyo die Hand und klingelte, dann ließ er sie ganz schnell wieder in seiner Hosentasche verschwinden.

Er stand da wie eine Statue, wohl darauf bedacht, auch ja keinen Muskel zu bewegen.

Und so ausdruckslos stand er dann eben da, als die Tür vor ihm geöffnet wurde und er Ruki ins Gesicht sah. Wirklich ins Gesicht. Auf Augenhöhe.

Gleich groß.

„Hallo.“, eröffnete Ruki das Gespräch, wenn man es denn so nennen konnte und trat ein Stück beiseite. „Komm rein.“

Kyo murmelte noch eine kurze Begrüßung, dann kam er der Aufforderung nach und kaum war in den sehr schmalen Flur getreten, schmiss Ruki die Tür hinter ihm zu.

„TAKANORI!“, schallte es sogleich aus einem der angrenzenden Räume. „Knall die Türen nicht immer so!“

Kyo sah Ruki stirnrunzelnd an, doch dieser ließ sich nicht anmerken, dass er Sekunden vorher so zurecht gewiesen worden war. Mit einem Kopfnicken bedeutete er ihm, ihm zu folgen und ein paar Sekunden später sah Kyo zum ersten – und seiner Meinung nach letzten – Mal das Zimmer seines jahreslangen Rivalen.

Auf den ersten Blick hatte er den Eindruck, in einem Käfig zu sein oder in einem Schuhkarton. Es war ausgesprochen klein, gerade mal ein Bett, ein Schrank, ein Schreibtisch und eine Akustikgitarre fanden Platz. Eine Kommode gab es auch noch. Mit einem winzigen Fernseher oben drauf.

„Wer war das gerade?“, durchbrach Kyo die Stille. Zum Einen weil er fand, die Zeit war reif, ein richtiges Gespräch anzufangen und zum Anderen war die Neugier ziemlich groß, auch wenn er das nie gezeigt hätte.

„Meine Mutter...“, seufzte Ruki und ließ sich auf sein Bett fallen.

„Ist die immer so?“

„Naja, sie war nicht immer so. Erst als mein Vater ausgezogen ist. Seitdem ertrinkt sie im wahrsten Sinne des Wortes im Alkohol und mit mir als Person oder gar als Sohn hat sie schon lange nichts mehr zu tun.“, sagte Ruki mit dumpfer Stimme und hätte sich kurz darauf selbst ohrfeigen können.

>Perfekt, du gibst deinem Feind Munition! Genialer Schachzug...<

„Hm. Tut mir Leid.“, kam die Antwort und Ruki blickte etwas verwirrt auf.

Hatte er sich verhört?

Kyo hätte es Ruki gleich tun können, nur hätte er sich am liebsten aus dem Fenster geschmissen. Ohrfeigen war ihm nicht angemessen genug.

Da erzählt Ruki mal zwei Sätze aus seinem Leben und was kommt: „Tut mir Leid.“ Was tat ihm denn Leid? Er hatte sich nicht mehr entschuldigt, seit er ungefähr fünf Jahre alt gewesen war und schon mal gar nicht aus Mitgefühl. Mitgefühl... dieses Wort existierte normalerweise nicht in seinem Vokabular.

„Willst du dich setzen?“, wandte sich Ruki nach seinem anfänglichen Schock über diese Gefühlsregung seines Gegenübers und klopfte einmal kurz auf die Bettdecke neben sich.

Aber Kyo schüttelte den Kopf und setzte sich daraufhin auf den runden Teppich, der auf dem recht dürftigen Fleck Boden ausgebreitet war. Also so viel Nähe muss jetzt auch wieder nicht sein.

Ruki zuckte mit den Schultern. „Also... Referat, ne?“

„Jop.“

„Thema?“

Kyo nagelte Ruki beinahe mit seinem Blick an die Wand hinter ihm.

„Du fragst mich nach dem Thema?“

Ruki hob eine Augenbraue an. „Sag bloß, du weißt es nicht.“

„Ich hatte mich darauf verlassen, dass du es weißt.“

„Ich weiß es aber auch nicht!“

Entsetzt und empört zugleich schnappte Kyo nach Luft und sprang auf die Füße.

Jetzt huschte auch noch die zweite Augenbraue nach oben und verschwand hinter den blonden Haaren. Dieser Blick trieb Kyo beinahe erneut zur Weißglut auf ihn.

„Super! Und jetzt?“ Kyo hätte Feuer speien können, die Wirkung dieses Satzes war nicht weniger impulsiv.

Nun sprang auch Ruki vom Bett auf. „Mach mich nicht so blöd an, du weißt das Thema schließlich selbst nicht!“

Ihre Blicke prallten mitten in der Luft wie Blitze aufeinander.

„Denkst du im Ernst, ich hätte nichts Besseres zu tun, als dieser Alten beim Labern zuzuhören?“, giftete er Ruki an.

„Denkst du denn, ich?“, konterte dieser mit knurrendem Unterton.

Lief ja mal wieder super. Kyo war noch keine fünf Minuten da und schon tauschten sie wieder die üblichen Komplimente aus.

„Das war generell eine blöde Idee von der!“, rief Kyo; man sah ihm deutlich an, dass er vor Wut fast anzuschwellen schien, was ihn aber nicht größer machte.

Ruki stellte sich ein wenig auf die Zehenspitzen. „Finde ich auch! Ausgerechnet mit dir in einer Gruppe!“

„Was soll das heißen?“

„Hast du was an den Ohren, du Vollidiot?“

„Sag das noch mal!“, fauchte Kyo und packte Ruki blitzschnell mit beiden Händen am Kragen.

Ruki grinste höhnisch. „Was hast du denn jetzt vor? Willst du mich schlagen? Das schockt mich schon seit Jahren nicht mehr!“

„Was würde dich denn schocken? So richtig?“, erwiderte Kyo und seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, was Ruki erschrak. Was war das bitte für eine Frage?! Und sie brachte ihn auch noch dazu, verunsichert zu sein.

„Ich... eh...“

„Ja?“

Doch dann gewann Ruki seine Selbstsicherheit zurück. „Wenn du mich küssen würdest. Ich glaube, dann hätte ich einen Schock fürs Leben!“ Genüsslich feierte er im Inneren einen kleinen Sieg. Es stimmte, Schläge machten ihm schon lange nichts mehr aus, dann schon eher das pure Gegenteil, zumal er noch nie jemanden so richtig geküsst hatte. Einmal ein Mädchen in der siebten Klasse, aber das war auch nichts Wahres gewesen.

Doch sein kleiner Sieg war nicht von langer Dauer.

Ruki erschrak so heftig, dass er beinahe zusammengezuckt wäre und Kyo von sich weg an die Wand geschmissen hätte.

Ohne ein weiteres Wort auf Ruki’s letzten Satz geantwortet zu haben, hatte Kyo sich einfach nach vorne gebeugt und seine Lippen auf die seinen gepresst.
 

+*+*+*+*+*+
 

Sein Herz pochte immer noch schmerzhaft gegen seine Brust. Drei Kamillentees zur Beruhigung, mindestens eine komplette Schachtel seiner Kippen... nichts hatte auch nur ansatzweise seine Nerven beruhigen können.

Es war irgendwann am Morgen.

Die ganze Nacht hatte er wachgelegen, nachgedacht, sich herumgewälzt. Wegen des Schlafmangels und des Gefühlschaos hatte er kurzerhand beschlossen, nicht zur Schule zu gehen; es würde eh nicht auffallen.

Gerade noch hatte er Shou angerufen, einen Klassenkameraden. Ihn gebeten, ihn zu entschuldigen. Er war krank oder so was, war schließlich egal, was er hatte.

Matt und erschöpft lag Ruki auf der Matratze und starrte an die Decke.

Nachdem Kyo ihn geküsst hatte, hatte Ruki nichts weiter tun können, als ihn einfach nur ungläubig und entsetzt anzustarren.

Und Kyo? Als er realisiert hatte, was soeben vorgefallen war, war er so rot angelaufen, dass Die’s Haare schon beinahe blass daneben ausgesehen hätten. Schleunigst umgedreht und zur Tür raus. Und Ruki blieb allein zurück.

In Gedanken versunken hob er eine Hand und strich mit den Fingern leicht über seine Lippen.

Da hatte Kyo ihn geküsst... er konnte es immer noch buchstäblich spüren.

Er konnte sich schon gar nicht richtig an das Gesicht von diesem Mädchen erinnern, aber eins war ihm klar; dieser Kuss vorhin war weitaus anders gewesen...

Verdammt... so sehr er es auch leugnen wollte, es hatte sich unglaublich angefühlt.

Zwar hatte er nichts weiter machen können als es stumm über sich ergehen zu lassen, aber in dem Moment war wie ein Feuerwerk ein Schwarm Schmetterlinge in seinem Bauch explodiert...

>Nur warum?! Ich hasse ihn! Ich hasse ihn wie die Pest, wie keinen Zweiten! Was war das vorhin? Wieso klopft mein Herz immer noch wie wild?!< Ruki zermarterte sich das Hirn, doch er fand keine logische Antwort darauf.

>Und das Allerschlimmste ist...<, er seufzte >ich will noch mehr davon...<

Plötzlich klingelte es an der Tür. Irritiert blickte Ruki auf und ging mit bebendem Herzen aus seinem Zimmer.

Vielleicht war es Kyo? Hatte er etwas vergessen?

Nein, er hatte nichts mitgebracht...

Vielleicht noch ein paar Worte loswerden?

Oder...

Er machte die Tür auf.

Vor ihm stand Uruha und mit einem Schlag verflogen alle Glückshormone, alle Aufregung, das Zittern seiner Hände verschwand. Nur noch Kälte machte sich in seinem Inneren breit. Er konnte nicht anders, als Uruha wütend anzublitzen.

Was wollte er denn jetzt hier? Jetzt?

Nachdem in ihm das größte Chaos herrschte, an das er sich erinnern konnte?

Die Antwort schlich sich augenblicklich in seinen Kopf hinein.

Bestimmt ist er wegen Die hier...

Wie er schon im Treppenhaus stand. Verheulte Augen, der Kajal war ganz verschmiert. Sein Atem ging schnell, wahrscheinlich war er gerannt. In seinem Gesicht spiegelten sich Verzweiflung und Trauer ab und doch lächelte er ihn schwach an.

Gespannt wartete Ruki darauf, dass der blonde Japaner etwas sagte. Bestimmt fing er gleich an, von seinem Leid mit Die zu klagen. War ihm überhaupt aufgefallen, dass er heute nicht in der Schule gewesen war?

Interessierte es ihn überhaupt, dass Ruki mindestens genauso schlecht aussah wie er selbst? Dass er die ganze Nacht nicht geschlafen hatte, weil sein erbitterter Feind ihn geküsst hatte?

„Hey, Ruki...“, sagte Uruha mit belegter Stimme.

Ruki sagte nichts. Er versuchte, seinem Blick noch eine Spur Kälte zu verleihen.

Das Lächeln gefror auf Uruha’s Lippen, wahrscheinlich hatte selbst er jetzt gemerkt, dass etwas nicht stimmte.

„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte er nervös.

>NEIN, verdammt ist es nicht!<, brodelte es in Ruki.

Er schnaubte verächtlich. „Interessiert dich das wirklich?“

„Ruki?“

„Ich bin schließlich nicht Die. Also, interessiert es dich wirklich, was mit mir los ist?“

Nun fiel auch bei Uruha sichtlich der Groschen.

Sogleich schlich sich das schlechte Gewissen in Uruha’s Züge. „Ruki, ich-“

Doch Ruki ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen.

„Spar dir deine Entschuldigungen, Uruha.“, fiel er ihm dazwischen. „Ich habe zwar genauso wenig Freunde wie du und wir hatten uns schon damals geschworen, uns nicht im Stich zu lassen, aber selbst jemand wie ich hat es nicht nötig, sich so behandeln zu lassen. Kaum tritt dein großer toller Die in deine Umlaufbahn ein, bin ich nur noch Nebensache.“

Ruki’s Augen blitzten vor unterdrückter Wut. „So läuft das nicht, Uru. Komm wieder, wenn du wirklich mich meinst. Ich wette, du kommst gerade auch nicht, weil du wissen willst, wie es mir geht, sondern bestimmt, weil du Probleme mit ihm hast.“

Damit wandte er sich um. Vielleicht war das ein wenig übertrieben, denn seinem Freund schien es wirklich dreckig zu gehen. Aber nein, ihn ritt der Teufel. Ja schön, Uruha ging es schlecht! Ihm ging es auch schlecht, aber das war schließlich nicht von Bedeutung.

Er hatte sich stets um ihn gekümmert, war für ihn da, selbst wenn es um drei Uhr mitten in der Nacht war, hatte zugehört, hatte getröstet, hatte Schlachtpläne entwickelt, hatte alles toleriert!

Und jetzt war er es, der traurig war, der nicht mehr weiter wusste und wer interessierte sich dafür? Wer war für ihn da und tröstete ihn und half ihm dabei, dieses Problem zu lösen?

Ruki hatte immer gedacht, Uruha wäre es genauso für ihn, aber das war wohl nicht der Fall.

Wäre Uruha überhaupt gekommen, um zu sehen, warum er nicht in der Schule war?

Oder hätte es ihn nicht gekümmert, wenn alles mit seinem tollen Die in Butter gewesen wäre?

„Warte doch!“, hörte er Uruha noch rufen, doch Ruki schmiss ihm die Tür vor der Nase zu.
 

//Flashback Ende//
 

+*+*+*+*+*+
 

So, Ende!^^ Ich arbeite demnächst dann weiter am 8. Kapi^^ bis dann, hoffe ich ^^!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-02-10T12:14:52+00:00 10.02.2008 13:14
hey... ich finde man sollte dieses kapi schon lesen.. es ist echt mal wieder total super geschrieben... jetzt kann ich auch verstehn warum ruki so ausgetickt ist als uru zu ihm gekommen ist.. kyo und ruki ... *gggggggggg* ... wie süß.. ruki scheint ja echt verliebt zu sein ^^... ich freu mich schon aufs nächste kapi... viel spaß beim schreiben
Von: abgemeldet
2008-02-09T16:13:43+00:00 09.02.2008 17:13
.............
*___________________*
DANKE, MEL!!!!!
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*anhops und umknuddel*
DAS war genial XDDDDDDD genau richtig..... auch wenn ich es mir ein bisschen anders vorgestellt hab, das war übelst geil XDDDDDD
hach ja....... ich liebe die beiden einfach....
*schwärm*
nee, spaß beiseite...... das kapitel ist toll geworden *-*
ich find es absolut toll, dass kyo auf einmal so eine frage stellt und ruki so schockt XDD
magst du nicht ne andere story draus machen? ^.-
XDDDDD
hassu brav gemacht ^-^
*dich pat*
Von:  LadySnowblood
2008-02-09T12:57:12+00:00 09.02.2008 13:57
*kawaiii* ruki und kyo wären wirklich ein tolles pärchen. <3
ich habs mir ja fast schon gedacht, dass da noch was passieren wird
und als shinya auch noch solche andeutungen gemacht hat, war's klar,
aber dass sie sich gleich küssen hätt ich nicht erwartet. (^^)~
jetzt versteh ich auch warum ruki so wütend auf uru war...
ich freu mich schon auf die forsetzung, also lass uns nicht zu lange warten

Von:  MYM
2008-02-09T11:12:04+00:00 09.02.2008 12:12
uiuiui.. Gefühlschaos ohne Ende...
da bin ich dann ja mal gespannt wies weitergeht..
*Kekse dalass*

LG Schoki-Katze :3


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