Ein etwas anderes Gespräch
Nihao!
Ja, das letzte Kapitel war länger, nein, die Länge bleibt jetzt nicht so. Also, back to basics X3
Ich hoffe sehr, dass dieses Gespräch zu aller Zufriedenheit ausfällt, im Notfall, Kai wird ja noch mehrmals in dieser FF auftauchen, von daher... ^^
Zai jian, Ta-chan
Ein etwas anderes Gespräch
„Ich wüsste nicht, worüber wir beide zu reden hätten“, knurrte Kai.
Der Graublauhaarige stand ernst und wütend an die Wand gelehnt da und starrte den Rothaarigen an.
„Ich gebe dir einen Tipp: Der Grund ist soeben mit Bryan aus dem Raum gegangen.“
„Das geht dich nichts an. Ray gehört mir, also misch dich nicht ein“, fauchte der Rotäugige.
Talas Augen verengten sich zu Schlitzen und er musste sehr an sich halten, um nicht sofort auf den Jüngeren loszugehen. Allerdings konnte er sich zusammenreißen, immerhin hätte er nur halb so viel Spaß, wenn Kai jetzt schon erledigt auf dem Hotelfußboden liegen würde.
„Sag mal, du überdimensionales, eingebildetes Arschloch, denkst du eigentlich mit deinem Spatzenhirn auch nur eine Sekunde an Ray?!“
Elegant wurde eine Augenbraue gehoben, ehe der Graublauhaarige verärgert schnaubte.
„Ich sag es noch mal, Iwanov, halt dich aus meiner Beziehung raus.“
„Gern doch, nur gibt es da ein Problem. Dich.“
Höhnisch lachte der Rotäugige und blickte Tala unverwandt an. Die Lust Kai einfach eine reinzuhauen wurde immer größer für den Rotschopf.
„Halt dich fern von ihm, er gehört mir. Such dir einen anderen, dem du auf die Nerven gehen kannst. Ich hab besseres zu tun“, murrte Kai und schritt einfach an Tala vorbei.
Oder besser gesagt, er wollte einfach an Tala vorbei schreiten. Jedoch hinderte ihn die Faust, die ihn im Magen traf und dazu brachte keuchend zu Boden zu sinken, daran.
„Ray gehört dir nicht, du törichter Narr. Er ist kein Ding, das du als deinen Besitz bezeichnen kannst. Und wenn ich das noch mal aus deinem Mund höre, dann treffe ich dich da, wo es richtig weh tut, verstanden Hiwatari?!“
Allerdings lachte Kai nur und rappelte sich auf. Kurz klopfte er sich den imaginären Staub von der Hose und blickte Tala in die Augen.
„Er kommt eh wieder zu mir zurück. Er kommt immer wieder zu mir zurück. Du wirst ihn nicht bei dir halten können.“
„Glaubst du denn, dass du es mit deiner Methode schaffst, Hiwatari?“
„Mh, bis jetzt hat es doch geklappt.“
Die Ignoranz und Überheblichkeit in Kais Stimme lösten bei Tala nahezu einen Brechreiz aus. Wie konnte dieser Mensch nur...?
Doch da ließ der Rothaarige seine Fäuste sinken und blickte den anderen nahezu mitleidig an. Unverständnis spiegelte sich in Kais Augen wieder. Was hatte dieser Stimmungsumschwung zu bedeuten?
„Weißt du, Kaiushka...“
Der Graublauhaarige verzog das Gesicht. So hatte Tala ihn nicht mehr genannt, seit sie Kinder gewesen waren...
„...du bist genau das geworden, was du niemals sein wolltest. Du bist genauso geworden, wie dein Vater und dein Großvater.“
Was einen nicht umbringt, das macht einen stärker. So hatte Voltaire seinen Sohn erzogen und so hatte dieser Kai erzogen. Tala kannte Kai schon lange, sehr lange. Auch war der Rotschopf der einzige, der wusste, dass Kais Vater dessen Mutter geschlagen hatte. Zu der Zeit waren sie noch Freunde gewesen, sie waren gerade einmal fünf Jahre alt gewesen und Kai hatte seinem besten Freund damals geschworen, dass er niemals so werden wollte.
Hart musste Kai schlucken.
„Weißt du, Talushka, seit damals hat sich einiges geändert. Damals hatten auch wir uns geschworen für immer Freunde zu bleiben, nicht? Und damals hat Alex noch gelebt. Die Zeiten ändern sich und auch die Menschen. Oder glaubst du, dass alles so wäre, wie es nun ist, würde dein Alex noch leben?“, höhnte der Jüngere.
Kaum ausgesprochen, hatte Kai auch schon Talas Faust im Gesicht. Schon fand sich der Graublauhaarige wieder auf dem Boden wieder. Blut tropfte auf den weißen Teppich und Kai hielt sich die Nase, als er wieder aufstand.
„Wage es nicht über Alex zu reden. Du hast doch das Prinzip von Freundschaft bis heute nicht verstanden.“
Einen letzten Kinnhaken gönnte sich Tala noch, bevor er sich die Hände nahezu angewidert an seiner Hose abwischte und das Zimmer verlassen wollte. Kurz bevor der Rotschopf jedoch den Raum verlassen hatte, hielt er nochmals inne.
„Wenn du dich Ray noch mal näherst, dann breche ich dir weitaus mehr, als nur dein Näschen, Hiwatari.“
Knurrend wollte der Rotäugige dem anderen einen bösen Blick zukommen lassen, sah jedoch nur noch die Zimmertüre zuschlagen.
`Warte nur, Iwanov, wir werden uns wiedersehen, das verspreche ich dir... So schnell wirst du mich nicht los...´
Eiligen Schrittes verließ Tala das Hotel und machte sich auf den Weg nach Hause, wollte er doch so schnell wie nur irgend möglich zu seinem Kleinen. Gott, war er erleichtert, dass Ray tatsächlich zugestimmt hatte, zu ihnen zu ziehen. Der Rotschopf wusste, dass seine Mutter sicherlich nichts dagegen hatte und sein Dad wahrscheinlich auch nicht. Also stand dem neuen Mitbewohner eigentlich nichts mehr im Wege. Zum Glück, denn Tala hätte nicht zugelassen, dass sein Ray auch nur einen Tag länger bei diesem verfluchten Bastard bleiben würde.