Manga: Tsubasa RC
Pairring: Kurogane x Fye
Kurogane’s PoV
Die Stunde des Todes
Der erste Schlag
Ein lauter Schuss ertönt. Dein Körper fällt langsam wie in Zeitlupe zu Boden. Ich schreie. Was ich schreie? Ich weiß es nicht. Alles um mich herum ist still. Ich höre nichts außer meinem laut schlagenden Herzen.
Der zweite Schlag
Ich renne auf dich zu und falle neben dir zu Boden. Du hast deine Augen geschlossen. Ich rufe deinen Namen und du blickst mich mit trüben Augen an. Ein leichtes Lächeln ist auf deinem Gesicht, wird jedoch entstellt, da dir unaufhaltsam Blut aus dem Mund fließt.
Der dritte Schlag
Du hebst deine Hand, legst sie auf meine Wange. Tränen laufen meine Wangen hinab, ohne dass ich etwas dagegen tun könnte. Ich beuge mich zu dir hinunter. Dein schwacher Atem streift mein Gesicht... Das ist das einzige, das ich im Moment wahrnehme.
Der vierte Schlag
Er lacht, lacht dich aus. Ich sehe ihn wütend an, will ihm dafür dasselbe antun, was er mit dir getan hat. Du hältst mich auf. „Warum?“, frage ich dich, doch du lächelst nur wie immer und schüttelst den Kopf. Bist du etwa schon zu schwach zum Sprechen?
Der fünfte Schlag
Deine Hand, die mich eben noch berührte, gleitet langsam zu Boden. Dein Atem in meinem Gesicht wird immer stockender und als ich dich berühre, durchfährt mich eisige Kälte. Langsam schließen sich deine Augen und auch das Lächeln verschwindet.
Der sechste Schlag
Panik steigt in mir auf. Ich will dir helfen, will nicht, dass du stirbst. Ich packe dich an den Schultern und schüttle dich kurz, doch es hilft nichts. Ich rufe deinen Namen. Keine Reaktion. Du darfst nicht sterben... Nicht jetzt und nicht hier. Und vor allem nicht so.
Der siebte Schlag
Es ist still. Plötzlich ist es totenstill. Ich höre nichts mehr. Dein Atem ist verstummt und auch dein Herz scheint nicht mehr zu schlagen. Ich schreie auf und klammere mich an deinem leblosen Körper fest. Ich will nicht, dass du gehst!
Der achte Schlag
Ich beuge mich weiter zu dir hinunter und meine Lippen berühren deine. Doch sofort zucke ich wieder zurück. Deine Wärme, die mich sonst immer dazu brachte, alles andere zu vergessen, ist verschwunden und an ihre Stelle ist eine eisige Kälte getreten.
Der neunte Schlag
Ich stehe auf und sehe ihn finster an, habe immer noch Tränen in den Augen. Er lacht immer noch. Kurz stehe ich einfach nur da. Ich weiß, dass du nicht wolltest, dass ich das tue, aber ich muss es tun. Ich bin sicher, du würdest mir verzeihen.
Der zehnte Schlag
Ich ziehe mein Schwert und gehe auf ihn zu. Er lacht immer noch. Weiß er, was ihn erwartet? Ich denke schon. Ich weiß genau, er hat keine Munition mehr. Die letzte Kugel, die für mich bestimmt war, hat sich schließlich durch dein Herz gebohrt, als du dich vor mich geworfen hast.
Der elfte Schlag
Ich hole aus. Blut spritzt durch die Luft, doch auf meinen schwarzen Klamotten sieht man nichts von alldem. Ich sehe zu seinem Körper hinab, der leblos am Boden liegt. Schließlich wandert mein Blick zu seinem Kopf, den ich ihm abgeschlagen habe. Als ich sehe, dass selbst im Tod noch ein Grinsen auf dem Gesicht ist, hole ich erneut aus und ramme die Schwertspitze durch seinen Schädel.
Der zwölfte Schlag
Ich gehe zurück, zurück zu deinem toten Körper. Erneut lasse ich mich neben dich fallen und blicke dich an. Ich weiß, du wirst den Entschluss, den ich jetzt fasse, nicht mögen, mich deswegen vielleicht hassen, aber dennoch tue ich es. Sein Blut klebt schon an dem Schwert, da würde es keinen Unterschied machen, wenn dasselbe mit meinem passiert. Ich versenke die Klinge tief in meinem Herzen. Alles um mich herum verschwimmt und nur noch ein Gedanke ist in meinem Kopf: Werde ich dich wieder sehen, wenn ich sterbe?
Die Zeit ist abgelaufen. Der Tag ist beendet. Mit dem Tag endet alles. Der zwölfte Glockenschlag besiegelte das Schicksal. Mitternacht – die Stunde der Toten.
