One and Only
//Wieso?
Wieso muss ich dich lieben... ?//
Das fragte Daisuke sich jeden Tag aufs Neue. Er war hoffnungslos in Shizumi verliebt, wusste aber nicht, ob dieser seine Gefühle erwiderte oder nicht. Daisuke wusste nur eins: Shizumi hing in letzter Zeit sehr viel mit Kazu rum, vielleicht wusste dieser mehr.
So beschloss Daisuke zu Kazu zu gehen und diesen über Shizumi auszuquetschen.
„Du Kazu...weißt du ob Shizumi verliebt ist?“, fragte er ihn. „Hm... also mir gegenüber verhält er sich etwas anders als sonst...aber ob er verliebt ist weiß ich nicht.“, meinte der Angesprochene, „Wieso fragst du?“, wollte er vom Vocal wissen. Dieser lief leicht rot an, als er Kazus Frage hörte.
„A... ano~... weißt du...“, Daisuke stammelte irgendwas vor sich hin was Kazu nicht verstand, da war es für ihn eigentlich klar.
//Daisuke hat sich in Shizumi verknallt! Aber ich behalt’s wohl besser für mich... außer Shizumi fragt... dann könnte ich es ihm ja sagen...//, dachte er sich und lächelte Daisuke freundlich an.
„Musst nicht weiterreden, weiß schon bescheid. Ich hab dich durchschaut!“, meinte der Größere und grinste sein Gegenüber sanft an. //Oh mein Gott... wenn er das Shizumi erzählt bin ich geliefert...//, dachte der hübsche Vocal sich und schaute zu Boden.
„Versprich mir eins Kazu... erzähl es Shizumi bitte nicht...“, bat er leise. Kazu nickte leicht. „Hai, ich wird’s ihm nicht erzählen...“, meinte dieser leise, //Außer wenn Shizumi danach fragt! Dann sag ich’s ihm, kannste glauben Daisuke...//, dachte er im Stillen. „Danke...“, sagte Daisuke leise und umarmte Kazu kurz.
In diesem Moment kam Shizumi in den Raum und sah die Szene mit an. Ein Schock durchfuhr ihn, Tränen stiegen in ihm auf... Tränen der Eifersucht. //Wieso?! Wieso tust du mir das an??// Das waren seine einzigen Gedanken im Moment.
Shizumi rannte aus dem Raum, riss die Haustür auf, knallte sie zu und ging irgendwo hin.
Eine Person hatte ihn zutiefst verletzt, nämlich die Person, die er über alles liebte. Als Daisuke und Kazu den Knall der Haustür vernahmen, löste sich der Kleinere abrupt vom Größeren. Er schaute leicht geschockt zur Tür, denn er wusste wer vorher noch im Raum stand. „Shizumi!“, das war das einzige was Daisuke im Moment von sich geben konnte. Kazu stand etwas perplex da und schaute nur auf die Haustür.
Dann bekam er endlich seinen Mund auf. „Lauf ihm nach... nicht das er sich noch was antut... Ich glaub nämlich das eben... hat er in den falschen Hals bekommen, das kann nur heißen, das er dich liebt Daisuke... lauf ihm nach!!“, forderte er den kleinen Vocal auf.
Dieser lies sich das nicht zweimal sagen und schon war er aus der Haustür verschwunden und rannte Shizumi nach. //Ich hoffe du findest ihn... ich hoffe ihr habt den Mut, euch eure Gefühle zu sagen...//, dachte Kazu und lies sich auf das Sofa fallen, //Wo ist Yuana eigentlich?//, fragte er sich und starrte auf den ausgeschalteten Flimmerkasten.
Shizumi rannte immer weiter, bis er irgendwann am Strand ankam.
//Hier findest du mich nicht... denke ich zumindest... und hier störe ich dich und Kazu auch nicht...//, sagte Shizumi zu sich in Gedanken und setzte sich nah des Meeres in den Sand.
Daisuke verlor Shizumi aus den Augen, er stand ungefähr 500 Meter vom Strand entfernt und wusste nicht, ob Shizumi zum Strand gelaufen ist oder wo anders hin. Er verlies sich auf sein Gefühl und rannte zum Strand.
Dort fand er Shizumi dann auch, traute sich aber nicht im näher zu kommen. Shizumi war mit seinen Nerven am Ende, er weinte... weinte bittere Tränen der Eifersucht und Einsamkeit, wusste nicht das Daisuke nur ein paar Meter hinter ihm stand. Er hatte sein Taschenmesser in seiner Hosentasche, wusste das diesen ihn von seinen Qualen erlöst.
Shizumi zog es also aus seiner Hosentaschen, krempelte einen Ärmel hoch und fing an, sich zu ritzen.
Daisuke musste bei dem Anblick weinen... mit anzusehen wie seine große Liebe sich ritze... das war zu viel für ihn. „Sh... Shizumi...“, hauchte er leise und unter Tränen.
Shizumi hörte Daisukes Stimme, wusste aber nicht ob er aufhören und sich zu ihm umdrehen sollte, oder ob er einfach weiter ritzen und seinem Leben ein Ende setzen sollte.
Da, aus Daisukes Sicht, von Shizumi keine Reaktion zu scheinen kam ging er einige Schritte auf ihn zu, setzte sich hinter ihm in den Sand und legte seine Arme um ihn. „Bitte... hör auf...“, sagte er leise und weinte bitter weiter.
„Warum... ? Hab ich denn noch einen Grund zu leben... ? Du willst doch eh was von Kazu...“, meinte Shizumi leise und ritze sich weiter.
Daisuke schüttelte schwach den Kopf. „Iie... ich will nichts von Kazu... Ich will die ganze nur etwas von dir...“, sagte Daisuke leise und drückte seinen Kopf leicht an Shizumis Rücken. Wie Shizumi Daisukes Worte hörte, fiel ihm sein Taschenmesser aus der Hand, er drehte sich um und sah Daisuke an.
„Meinst du... das ernst... ?“, fragte er leise. Daisuke nickte nur schwach.
Beide waren aufgelöst und sahen sich an, sie kamen sich immer näher, bis ihre Lippen dann schließlich aufeinander lagen. Dummerweise hatte Shizumi durch sein ritzen viel Blut verloren und verlor so nach kurzer Zeit das Bewusstsein. Er fiel genau in Daisukes Arme, dieser sah erst nur auf Shizumi runter, bis er merkte, dass dieser sich nicht mehr rührte.
„Shizumi?? Shizumi?!?! Hey... Shizumi!!!!!? Was ist los?????!!!!“, fragte Daisuke, der total in Panik geriet und rüttelte Shizumi leicht. „Lass mich nicht allein... nicht jetzt... wo wir endlich einander gefunden haben...“, hauchte er leise, erneut stiegen Tränen in ihm auf.
Dann fiel Daisuke ein, das er sein Handy dabei haben müsste, er schaute in seinen Hosentaschen und fand es letztendlich auch. Er wählte die Nummer vom Notarzt und bestellte ihn zum Strand, währen er auf den Notarzt wartete rief er noch Kazu an, das er mit Yuana zum Strand kommen solle.
Keine 5 Minuten später waren Yuana und Kazu am Strand, das Bild was sie dort sahen, werden sie nie vergessen, Daisuke der den bewusstlosen Shizumi im Arm hielt und hoffte das der Notarzt gleich hier ankommt. //Überlebt er nicht... will ich nicht mehr... dann gebe ich mit den Gnadenstoß...//, dachte Daisuke und sah dann zu Kazu und Yuana. „Wenigstens ihr seit schon hier... verdammt... wo bleibt der Notarzt... ?“, Daisuke biss sich auf seine Unterlippe.
Dann hörte er endlich die Sirene des Notarztwagens. „Na endlich!!“, seufzten Kazu und Yuana erleichtert auf. „Wurde auch langsam Zeit... ich will nicht das Shizumi mir einfach wegstirbt...“, meinte Daisuke und sah auf den bewusstlosen Drummer. Der Notarzt sah sich Shizumis Schnittwunden an.
„Er muss ins Krankenhaus und dort dann gleich in den OP, er brauch mehr Blut, sonst gibt es keine Rettung mehr für ihn.“, sagte dieser matt und lies Shizumi mit einer Trage in den Krankenwagen bringen.
„Hey! Ich will mit!!“, rief Daisuke und rannte zum Krankenwagen, „Ich lass ihn nicht allein...“, murmelte er leise. „Kazu, Yuana, fahrt ihr mit meinem Auto ins Krankenhaus, wir treffen uns dann dort wieder.“, sagte er noch zu den zwei am Strand verbliebenen, die sich dann auch gleich umdrehten und nach Hause zu Daisukes Auto liefen, bevor der Krankenwagen dann los fuhr.
Daisuke hielt die ganze zeit über Shizumis Hand fest, der Notarzt meinte immer er solle seine Hand loslassen, aber Daisuke lies sich nichts sagen, nicht jetzt, wo es um Leben und Tod ging.
Im Krankenhaus angekommen wurde Shizumi gleich in den OP gebracht, Daisuke wurde vor diesem abgeblockt. „Sie können hier nicht mit rein, tut mir leid.“, meinte eine Schwester zu ihm, die dann im OP verschwand.
Zu Daisukes Glück waren Yuana und Kazu dann da und beruhigten ihn. „Hey... Shizumi kommt da wieder lebend raus... da bin ich mir sicher...“, sagte Yuana und strich Daisuke über den Kopf. „Genau... Yuana hat recht... er hatte bisher immer recht...“, meinte Kazu leise und lächelte Daisuke aufmunternd an.
„Ich hoffe, das du dieses Mal recht behältst Yuana... ich hoffe es sehr...“, murmelte Daisuke leise und sah Yuana und Kazu kurz an.
Es vergingen Stunden, bis endlich mal eine Schwester aus dem OP kam, diese wurde dann auch gleich von Daisuke überfallen. „Was ist mit Shizumi?? Wie geht es ihm?? Überlebt er’s??“, fragte er gleich drauflos.
„Immer mit der Ruhe, ich darf ihnen leider nix sagen, tut mir leid.“, sagte die Schwester, ging kurz den Gang runter und dann wieder in den OP. „Scheiße!! Warum darf die mir nix sagen...“, Daisuke war den Tränen wieder nahe. „Daisuke, bleib ruhig... denk an dein Herz...“, meinte Yuana leise mit einem besorgt klingenden Unterton. Daisuke nickte leicht und versuchte sich zu beruhigen.
Dann, nach knapp 5 Stunden warten, Erlösung!! Der Oberarzt kam aus dem OP und ging auf Daisuke, Yuana und Kazu zu. „Was ist mit Shizumi?!“, fragte Daisuke ihn gleich. Der Oberarzt lächelte. „Ihrem Freund geht es gut. Er hat es überlebt und wird jetzt noch ein paar Tage Stationär behandelt.“, meinte dieser und ging dann zu einer Schwester die Shizumi ein Zimmer zuwies.
Daisuke weinte vor Freude. „Er... lebt noch...“, brachte er schluchzend hervor und strahlte Yuana und Kazu an, die vor Freude lächelten. „Mein Shizumi lebt noch...“, Daisuke konnte es gar nicht richtig fassen.
Shizumi wurde aus dem OP in ein Zimmer gebracht, Daisuke, Kazu und Yuana sind gleich hinterher gegangen.
Daisuke lies sich neben Shizumis Bett auf den Stuhl fallen, Yuana und Kazu standen im Raum rum. Nach einiger Zeit öffnete Shizumi dann seine Augen leicht.
Er blickte gleich links neben sich, wo Daisuke saß und lächelte leicht. „Daisuke...“, hauchte Shizumi leise, da man anscheinend nicht mitbekommen hatte das er wach geworden war.
„Shizumi... !“, Daisuke lächelte erleichtert auf und streichelte ihm mit einer Hand an der Wange entlang, „Endlich bist du wach...“, meinte er leise und glücklich. „Natürlich... ich kann doch nicht streben ohne dir mindestens ein Mal etwas gesagt zu haben...“, sagte Shizumi leise und lehnte sich leicht an Daisukes Hand.
„Und das wäre?“, fragte er leise. „Ai shiteru...“, hauchte Shizumi leise, nahm Daisukes Gesicht zwischen die Hände, zog ihn zu sich runter und küsste und ihn zärtlich. Daisuke erwiderte den Kuss sanft und lächelte leicht.
Yuana sah zu Kazu und winkte ihn mit einer Handbewegung mit sich aus dem Raum, da sie dort irgendwie fehl am Platz waren. Daisuke und Shizumi verloren sich in ihrer eigenen Welt, dachte an gar nichts mehr, außer daran, das sie sich jetzt endlich gefunden hatten und das Shizumi noch lebte.
