One Shot
Eisheilige Nacht
Tribute to Luca
Wie Kristalle perlten sich die einzelnen Wassertropfen immer wieder im stetigen Rhythmus von den eingefrorenen Ästen,
Das Eis hatte alles mit einem Weiß- Türkisfarbenen Schleier belegt.
Es war kalt, kalt und schwarz die ganze Nacht, nur der Neuschnee und der Frost entfalteten jetzt ihre ganze Pracht und glitzerten in ihrer grausamen Schönheit vor sich hin.
Fast kein Mensch bestaunte dieses einmalige Wunderland, eine kleine Märchenwelt, die am nächsten Morgen bereits wieder verschwunden sein würde.
Einzig der Herr dieser Welt, Luca Seraphim, angehender Herrscher von Abitere, dem Eisvolk, saß am Fuße eines Baumes und starrte in den Sternenhimmel.
Es war bitterkalt und obwohl er körperlich nicht frieren konnte, hatte sich schon lange ein dichter, eiskalter Mantel um sein Herz gelegt und drohte ihn zu zerbrechen.
Dieser Mantel hinderte ihn auch nur ein einziges Mal aufrichtig zu lächeln.
Lucas Haut war blassblau, so floss schließlich nur blaues, kaltes Blut in seinen Adern.
Genau diese kalten Hände gruben sich jetzt in den Schnee, hoben ihn an und ließen das gefrorene Wasser durch seine Finger rieseln.
Er genoss die absolute Stille, die sich in seinem Land ausgebreitet hatte.
Nichts, aber auch gar nichts konnte diese Ruhe stören.
Luca seufzte leise auf, was wurde ihm mal gesagt?
„Solch schönen Nächte genießt man am besten allein…“ und trotzdem würde er alles geben damit er diese besonders schöne Nacht mit jemand teilen könnte.
Sicher, er könnte seine Schwester holen, aber eigentlich sehnte er sich nur nach der einzigen Wärme in seinem Leben.
Kamil…
Der bloße Gedanke an den jungen Feuerprinzen ließ den kalten Mantel um sein Herzen etwas aufbrechen und erwärmte sein Herz.
Luca wusste das er niemals frei sein konnte, nicht alleine, nicht bei Kamil, ganz egal was er tun würde.
Aber egal was er tat, er konnte und wollte nicht ohne diese Wärme leben und mit ihr durfte er nicht.
Egal, diese Nacht war nicht dafür gemacht über solche Dinge nachzudenken.
Langsam senkte er seinen Blick, sah in die endlosen weiten von glitzerndem Schnee, die sich wie eine Mauer vor ihm ausstreckten.
Plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schulter und er konnte die Wärme spüren die er so vermisst hatte.
Er erschrak nicht, sondern begann ehrlich zu lächeln, sah nicht einmal auf, sondern murmelte nur:
„Du kommst spät Kamil…“
Owari
LG eure
Lelias