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Ich will fliegen...

Kyo x Totchi
von

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Freunde?

Ich bin richtig müde. Müde, als hätte ich Tage, vielleicht sogar Wochen nicht geschlafen. OK ich habe seit drei oder vier Tagen kein Auge mehr zugemacht, aber das mache ich immer so. Dann kann ich wenigstens ein oder zwei Nächte durchschlafen, weil ich den verlorenen Schlaf aufholen muss. Anderen Falls wache ich nachts auf, sitze schweißgebadet in meinem Bett. Bin alleine, habe Angst, fühle mich einsam. Aber davon muss und soll keiner etwas wissen. Schon gar nicht, wenn dieser Jemand in meiner Band ist. Sie würden sich alle wieder nur Sorgen machen, wegen Sachen die keine Bedeutung haben. Mein Schlaf ist im Moment nicht tief aber wenigstens schlafe ich gut, fühle mich geborgen und habe keine Albträume. Ob das wohl an Toshiyas Gesellschaft liegt, oder vielleicht doch daran, dass ich den Schlaf einfach brauche, kann ich nicht sagen. Ich weis nur, dass ich durch die Stimmen von Toshiya und dem Leader geweckt werde. Ich bin wach, aber lasse meine Augen geschlossen. Ich will wissen über was sie reden.
 

„Toshiya…so kann das nicht weiter gehen. Er macht sich kaputt!“

„Hai Kaoru ich weis, aber was soll ich denn bitte tun? Er vertraut mir eben so wenig wie dir!“

„Ja… schon klar, aber… wenn das so weitergeht dann muss ich ihn aus der Band nehmen. So geht das nicht mehr weiter…verstehst du was ich meine?“

„Das kannst du doch nicht machen! Denk an den kleinen! Ihm ist die Band das wichtigste!“

„Dessen bin ich mir bewusst, aber er kann nicht auf jedem Konzert zusammenbrechen, ich weis langsam nicht mehr was ich bei den Interviews dazu sagen soll. Du weist das es bereits mehrere Artikel gab, in denen sie ihm schwere Krankheiten angehängt haben. Ich will ihm das nicht zumuten!“

„Hai.. verstehe. Aber was er will ist egal?“

„Natürlich nicht, aber was soll ich denn bitte tun? Sag’s mir Totchi, sag’s mir…“

„Ich weis es nicht Leader-sama…“
 

Das Gespräch trifft mich wie harte Schläge mitten in die Magengrube. Denkt Kaoru wirklich darüber nach mich einfach aus der Band zu nehmen? Das kann er doch nicht tun. Was soll ich denn noch tun ohne die Band? Dann hab ich doch gar nichts mehr. Keine Freunde, keine Musik, keinen Halt. Ist er wirklich so Herzlos? Er kann mich doch nicht einfach austauschen, wie ein gebrauchtes, dreckiges Hemd. Bin ich ihnen denn echt so egal? Ich bleibe weiter ruhig auf Toshiyas Brust liegen. Tue so als ob ich schlafe. Toshiya streichelt mich noch immer, oder vielleicht wieder? Ich weis es nicht. Ich kämpfe mit den Tränen. Versuche mich zu beherrschen. Kann doch jetzt nicht alles zusammenbrechen lassen, was ich mir aufgebaut habe. Ich höre wie Kaoru wieder aufsteht und geht. Er meint noch das Totchi mich wecken soll, weil wir gehen wollen. Eine Weile tut er gar nichts. Dann streicht er durch meine Haare. Immer wieder tippt er mich an. Ich tue so als würde ich gerade aufwachen und murre vor mich hin. Öffne dann aber schließlich doch die Augen und sehe ihn an. Von den beiden weis keiner, dass ich sie gehört habe. Das soll auch so bleiben. Der schlanke Bassist lächelt mich an. Tut so als wäre nichts. Streichelt mich weiter. Wir liegen noch immer zusammengekuschelt unter der Decke.
 

„Na? Hast du gut geschlafen?“
 

Ich nicke nur zur Antwort. Tatsächlich habe ich gut geschlafen, aber das was ich nach dem Aufwachen gehört habe, ist viel schlimmer als wenn ich schlecht geträumt oder geschlafen hätte. Wieder schließe ich meine Augen. Ich kann einfach nicht vergessen was Kaoru da gesagt hat. Ich dachte immer es wäre gut, alles auf der Bühne zu geben, aber allem Anschein nach, war das falsch. Ich habe immer versucht alles zu geben. Haber weitergesungen bis ich nicht mehr konnte, Habe meine Show gemacht und jetzt wollen sie mich einfach ersetzen. Es macht mich fertig zu wissen, dass ich für sie einfach nur irgendein ersetzbarer Sänger war. Ich sage nichts dazu. Fresse einfach wieder alles in mich rein. Zeige niemandem meinen Schmerz. Verstecke mich wieder hinter meiner perfekten Fassade.
 

„Wir müssen uns fertig machen, Kaoru war grade hier. Er will bald fahren…“

„Ich will noch nicht aufstehen…“

„Ich auch nicht, aber wenn wir noch was trinken gehen wollen, dann müssen wir so oder so langsam los.“

„Will ich gar nicht…“

„Ach komm schon… ohne dich ist es doch langweilig.“

„Ein bisschen…aber nicht lange, hai?“

„Hai!“
 

Ich habe schon lange nicht mehr gesehen, dass Toshiya sich so über etwas freut. Seine Augen funkeln richtig. Wie die von einem kleinen Kind wenn es ein Eis bekommt. Es sieht so aufrichtig aus, wie er sich über so etwas freut. Aber freut er sich wirklich? Oder ist er genau so falsch wie Kaoru? Wieder hatte mir jemand weh getan. Diesmal sogar ohne, dass ich jemanden an mich herangelassen hatte. Welchen Sinn hat mein Leben denn noch ohne Musik und ohne Freunde? Dann kann ich mich auch gleich in meiner Wohnung verkriechen. Ich merke wie Toshiya sich langsam von mir löst. Er steht auf. Packt meine Sachen zusammen. Geht dann lächelnd in seine Kabine und packt dort seine Sachen, mit denen er dann wieder zu mir kommt. Er setzt sich wieder zu mir. Noch immer bin ich nicht aufgestanden. Kann mich einfach nicht dazu aufraffen. Er streichelt wieder meine Wange. Dann aber meine Stirn.
 

„Was ist denn los mit dir, hm?“

„Nichts…“

„Wirklich nicht?“

„Iie wirklich nicht. Ich bin einfach müde.“

„Wenn du das sagst, kleiner…“
 

Hat er etwa gemerkt, dass ich vorhin alles mitgehört habe? Macht er sich deshalb Sorgen? Interessiert doch sonst auch keinen was mit mir ist. Langsam raffe ich mich dazu auf, aufzustehen. Setze mich zuerst hin. Stehe dann auf. Gehe zu meiner Tasche und hole mir ein neues Shirt heraus. Ziehe mich um. Die alten Sachen sind schließlich verschwitzt und teilweise blutig. Fertig umgezogen setze ich mich auf den Stuhl vor dem Spiegel. Ich bin immer noch schwach, versuche aber so gut es geht das zu überspielen, was mir wie immer gut gelingt. Toshiya sieht mir zu. Noch immer hat er dieses Lächeln im Gesicht. Warum grinst er denn immer so? Hab ich was im Gesicht? Wohl eher nicht. Es klopft an der Tür. Kaoru kommt herein. Ich sehe ihn an. Wieder könnte ich anfangen zu heulen. Aber das würde ich nie vor den anderen Bandmitgliedern tun. Hätte doch eh keinen Sinn. Selbst dann würden sie nicht verstehen, dass es mir schlecht geht. Davon abgesehen, wenn ich weine, dann zeige ich Schwäche und dass will ich nicht.
 

„Seid ihr fertig? Wir wollen dann los.“
 

Der Blick des Bassisten fällt auf mich. Er sieht mich besorgt an. Warum zum Teufel tut er das? Warum muss er mich so ansehen? Ich weiche seinen Blicken aus und stehe auf. Nehme meine Sachen, die Toshiya für mich zusammen gepackt hatte. Ich gehe damit auf Kaoru zu. Weiche auch seinen Blicken aus, die nicht weniger besorgt sind, als die von Toshiya. An ihm vorbei gehe ich aus der Tür. Einfach raus aus der Halle. Ich muss hier weg. Auch die Blicke der anderen treffen mich. Was haben sie denn heute alle? Und vor allem, warum haben sie alle nicht den Arsch in der Hose mir zu sagen, dass sie mich aus der Band werfen wollen? Denken sie nicht, dass sie mir das nach über 10 Jahren, in denen wir zusammen auf der Bühne standen und Erfolg hatten, schuldig sind?
 

„Kommt ihr jetzt endlich, oder soll ich alleine was trinken gehen?!“
 

Auch die anderen folgen mir nun. Ich merke, dass sie sich wundern, was los ist, aber das ist mir so egal. Wenn sie mir was vormachen können, dann kann ich das auch. Ich habe damit schließlich nicht angefangen. Ich gehe durch den langen Flur und verlasse das Gebäude schließlich in Richtung des Kleinbusses. Ich packe meine Sachen in den Wagen und setze mich auf die Rückbank. Warte dort auf die anderen, die auch bald alle kommen. Auch die anderen packen ihre Sachen in den Kofferraum und steigen dann ein. Kaoru setzt sich ans Steuer. Ich weis, dass Toshiya sich eigentlich zu mir setzen wollte, aber ich habe mich gleich auf den einen Sitz gesetzt, der alleine steht. Niemand kann sich neben mich setzen. Ich bin ganz froh darum. Mittlerweile fühle ich mich sogar umgeben von meinen scheinbaren Freunden unwohl. Wir fahren los. Immer wieder spüre ich die Blicke des Bassisten im Rücken. Achte aber nicht darauf. Erwidere sie nicht. Wieder hatte mich jemand enttäuscht. Mir weh getan. Warum tun sie das? Was hab ich denn gemacht? Ich sehe aus dem Fenster. Sehe Bilder von früher vor mir. Von dem Zeitpunkt als ich dachte, dass alles in Ordnung wäre. Wir waren zusammen weg, hatten Spaß zusammen. Ich wollte gar nicht mehr alleine sein. Nie mehr. Nie wieder ohne die anderen vier. Aber heute habe ich keine Lust mehr in Gesellschaft zu sein. Aber ohne Freunde wollte ich niemals sein. Doch mir wird klar, dass ich eigentlich gar keine Freunde habe. Wieder könnte ich einfach losheulen. Reiße mich aber zusammen. Wir kommen bald an der Bar an. Steigen alle zusammen aus. Ich bin froh, dass meine Wohnung nicht allzu weit davon entfernt ist. Ich kann also alleine nach Hause gehen, wenn ich keine Lust mehr habe. Zusammen gehen wir in die Bar. Setzen uns an einen Tisch. Bestellen und etwas zu trinken. Die anderen reden und lachen. Sie haben immer noch Spaß zusammen. Mir wird immer mehr klar, dass ich nicht mehr wirklich dazu gehöre. Ich glotze auf mein Glas, bin einfach leise. Steh dann aber auf und gehe zu den Toiletten. Die anderen sehen mir nach. Ich erleichtere mich. Wasche mir dann die Hände und das Gesicht. Plötzlich steht dieser Typ hinter mir.
 

„Siehst fertig aus…“

„Was interessiertes dich denn?“

„Ich könnte dir helfen“

„Ach ja? Wie denn?!“

„Hiermit“
 

Er zieht ein kleines Päckchen mit kleinen bunten Tabletten aus seiner Jackentasche. Fängt an zu grinsen. Hält sie mir vor die Nase. Ich starre darauf. Will er mir jetzt Drogen verticken oder was? Was denkt der sich eigentlich dabei.
 

„Mit dem Zeug kannst du fliegen und alles um dich herum vergessen. Ist echt geil!“

„Mhm…du sagst ich kann damit alles vergessen?“

„Ja…alles“

„Wie viel soll der Spaß denn kosten?“

„9000 Yen und das Tütchen gehört dir.“
 

Ich gebe ihm die 9000 Yen. Nehme die Pillen an mich. Noch einmal wasche ich mir mein Gesicht und gehe zurück zu den anderen. Setze mich wieder an den Tisch zu ihnen, als ob nichts gewesen wäre. Ich bestelle nichts mehr zu trinken. Habe eigentlich auch keine große Lust mehr hier zu bleiben. Stehe dann wieder auf. Sehe die anderen an.
 

„Ich geh dann mal… Sayonara…“

„Jetzt schon? Bleib doch noch.“

„Iie... ich möchte nach Hause, Toshiya…“

„Na gut…wenn du meinst…“
 

Warum muss er sich auch wieder einmischen. Ich gehe Richtung Tür, öffne diese und gehe nach draußen. Ich bin froh wieder alleine zu sein. Hole das kleine Tütchen mit den ca. 10 Pillen aus meiner Hosentasche und nehme eine davon. Wenn sie wirklich wirken, dann ist das doch schon mal ein Anfang ein neues Leben zu starten. Ich gehe die Straße entlang. Weit ist es ja nicht zu meiner Wohnung. Vielleicht 10 oder 15 Minuten Fußmarsch. Zu meiner Verwunderung fängt die kleine Tablette wirklich an ihre Wirkung zu zeigen. Alles fühlt sich so leicht an. Ich komme Bald an dem Haus an. Fahre mit dem Fahrstuhl in den siebten Stock und gehe zu meiner Wohnung. Ein leichtes Glücksgefühl durchflutet mich. Warum auch immer. Die Tabletten sind wirklich toll. Ich habe das Gefühl zu schweben. Gerade als ich die Tür zu meiner Wohnung aufsperre, kommt der Aufzug ein zweites Mal oben an. Ich drehe mich um und sehe Toshiya. Er ist völlig verschwitzt und außer Atem. Ich lächle ihn an. Betrete dann das Loft, in dem ich wohne. Toshiya folgt mir.
 

„Was willst du hier?

„Ich bin dir nach gelaufen...“

„Sehe ich, aber was führt dich zu mir?“

„Sag mir endlich was mit dir los ist! Du warst doch früher nicht so!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Blacsoleil
2007-04-14T19:19:52+00:00 14.04.2007 21:19
Oje...
Drogen sind überhaupt nicht gut....
Aber ich finds echt cool das Toshiya sich so um ihn kümmert ^.^
Der Stiel ist jedenfalls klasse ^.^
Ich freu mich jetzt schon aufs nächtse Kappi *g*
Was Kyo wohl für eine Erklärung geben wird? Er steht ja immerhin noch unter den Drogen. Ich kann jetzt übrigens auch ganz dolle Begründen warum mir der Stiel so gut gefällt ^.^
Er gefällt mir so gut weil man mitfühlt und in die Situation hineinverstezt wird. Ich frage mich zB ständig was ich jetzt machen würde. Also, Daumen hoch zum Text ^.^
Mach weiterso!
Bis denne
dat Flavia
Von:  miydai
2007-04-14T15:01:45+00:00 14.04.2007 17:01
Bäääh~ Drogen sind böse!!


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