When you lose your Heart
Kapitel 3: When you lose your Heart
Miku stand vor dem Klassenzimmer, einen Eimer Wasser in der Hand und verfluchte zum x-ten mal in
diesen 2 Wochen Schule alle Lehrer und Mitschüler. Sie alle hatten Miku auf dem Kieker, da er sich
immer noch nicht an die Kleiderordnung hielt und daher glaubte man ihm auch kein Wort, als er
versuchte sich zu verteidigen. Bou musste immer noch die Mädchenuniform tragen, da es mit der
Bestellung seiner neuen Uniform Probleme gab und obwohl die Lehrer das gesagt hatten, hörte Miku
ständig, wie die Jungs neben ihm schlecht über den Blonden Jungen redeten und das machte ihn fast
verrückt.
Als es zum Ende der Stunde klingelte, blieb Miku an dem Fleck stehen und lies die Hänseleien über sich
ergehen, die seine ach so netten Klassenkameraden ihn an den Kopf warfen. Sie hatten doch keine
Ahnung. Miku konnte das ab. Es störte ihn nicht wenn man ihn hänselte, schlug oder sonst irgendwie
schlecht behandelte, aber Bou war anders. Er war furchtbar sensibel und versuchte einerseits es allen
recht zu machen und andererseits wollte er einfach nur er selbst sein.
"Miku~… du bringst dich noch mal in Teufelsküche. Was sollte das vorhin?" Kanon lehnte sich gegen die
Wand und spielte mit seinem Zippo. Das tat er immer, wenn er beunruhigt oder nervös war. "Soll ich
einfach nur dasitzen und zulassen, wie sie schlecht über Bou reden?" Kanon hatte keine Ahnung. Er
musste nicht jeden Abend erleben, wie der kleine sich in den Schlaf heulte. Er bemerkte es nicht, wie
deprimiert der blonde wirklich war, wenn er alleine im Zimmer war und nicht die fröhliche Mine
aufsetzte. Der braunhaarige Junge stiess sich leicht von der Wand ab und ging ins Klassenzimmer. Bou
hatte heute Klassendienst und war der letzte Schüler in der Klasse. Von seiner Lehrerin bekam Miku
noch eine weitere Standpauke und neben den Hausaufgaben noch eine Strafarbeit, die auch nicht ohne
war.
Miku wollte eigentlich im Klassenzimmer bleiben und auf Bou warten, doch Kanon rief ihn wieder vor
die Tür und wiederwillig ging er zu dem größeren. "Was jetzt?" fragte er sichtlich angepisst. Die
Strafarbeit hatte seine Laune auf einen neuen Tiefpunkt befördert.
Kanon störte sich nicht an Mikus zickigem Ton. Er kannte ihn zu lange und zu gut um solche Dinge
ernst zu nehmen, aber dennoch machte er sich sorgen im den kleineren. "Miku du verhältst dich
ziemlich seltsam seit du mit Bou zusammen wohnst." Der schwarzhaarige sah sich um und senkte seine
Stimme dann zu einem Flüstern. "Könnte es sein das du in ihn verliebt bist?" Die Reaktion die dieser
Frage folgte war eindeutig. Mikus Unterkiefer landete innerhalb von einer Sekunde auf dem Fußboden
und er sah den Schwarzhaarigen fassungslos an. Die Frage sollte doch wohl nicht ernst gemeint sein,
oder? Miku schloss langsam seinen Mund und schluckte schwer. War er vielleicht doch…Nein! Nein das
war völlig ausgeschlossen! Bou war süß, wie eine kleine Schwester, aber das war's auch schon. Er hätte
es bemerkt, wenn er in den Blonden verliebt wäre, immerhin schlief er jeden Abend mit ihm in einem
Bett.
Miku wurde brutal zurück ins Diesseits befördert, als Kanon laut in sein Ohr brüllte und als Miku vor
Schreck auf den Boden fiel, kam Bou sofort angerannt. "Miku ist alles Okey? Hast du dich verletzt?" Miku
schaute den kleinen unschlüssig an und setzte sich auf. Wie konnte er feststellen, ob er nicht doch
verliebt war? Für Bou und Kanon geschah das nächste Erlebnis in Zeitlupe. Miku beugte sich vor und
Küsste Bou auf den Mund. Der kleine lief rot an und war wie versteinert und diesmal war es Kanons
Mund, der aufklappte.
Der braunhaarige Junge löste den Kuss und blickte dann von Bou zu Kanon, die beide immer noch wie
versteinert da standen, bzw. hockten und stand dann auf. "Nein. Ich bin nicht in Bou verliebt." sagte er
nüchtern und liess die 2 dort stehen und machte sich auf die Suche nach Teruki.
Als er den älteren schliesslich fand, verflog seine Lust mit ihm zu quatschen, denn der Rothaarige hatte
sich in die Bibliothek verlaufen und Flirtete dort mit den Mädchen. Was fanden die bloss alle an dem? Er
hatte an einem Ohr mehr Piercings als Kanon und er zusammen und besonders gut aussehen tat er
auch nicht. Nachdem Miku dies in seinem Kopf klar gestellt hatte, trottete er davon und verkroch sich in
sein Zimmer. Als er dort ankam hellte sich seine Stimmung wieder auf, denn endlich waren seine
letzten Sachen von zuhause gebracht worden und darunter sein Hamster und seine geliebte E-Gitarre.
Da Miku wie immer keine Lust hatte, Ordnung zu halten, stellte er nur den Hamsterkäfig auf den
Schreibtisch und hob dann die Kisten nacheinander hoch, bis er die Schwerste fand und nur bei dieser
machte er sich die Mühe, sie auszupacken. In der Kiste fand er seinen Verstärker und keine 5 Minuten
später saß er auf dem Bett und spielte auf der Gitarre eine langsame Melodie. Es war sehr spät, als Bou
ins Zimmer kam, doch anstatt Miku anzusprechen, wie er es sonst immer tat, schlich er mit gesenktem
Kopf an ihm vorbei ins Bad. Miku hörte endlich auf zu spielen und sah dem kleinen nach, dann stand er
auf und ging ebenfalls zum Bad. Der blonde hatte die Tür nicht abgeschlossen und Miku machte sich
auch nicht die Mühe an zu klopfen. Als er die Tür öffnete, sah er den Blonden, wie er vor dem Spiegel
stand und hinein starrte, doch sein Blick wirkte leer und fern.
"Bou? Was ist? Haben dich die anderen wieder geärgert?" Miku trat langsam auf den Blonden zu und
wollte ihm eine Hand auf die Schulter legen, doch der kleine schlug seine Hand weg und sah ihn mit
enttäuschten Augen an.
"Was kümmert's dich? Du bist doch eh nicht in mich verliebt." Die Enttäuschung und Trauer, die in bous
Stimme mit schwangen wahren fast greifbar und miku spürte, wie sich sein Magen schmerzhaft
verkrampfte. War der kleine etwa in ihn verliebt? Der größere fühlte sich wie ein Idiot. Natürlich war bou
in ihn verknallt. Es war so offensichtlich und er hatte das alles ignoriert und ihn dann heute sogar
geküsst.
"Es…Es tut mir leid Hasi."
"Nenn mich nicht Hasi." Miku hörte nur noch, wie Glas zersplitterte. Der blonde Junge hatte mit der
Faust gegen den Spiegel geschlagen und Blut rann in feinen Bahnen über das kaputte Glas. "Du Blutest
… ich hohl schnell Pflaster." Miku wollte grade davon laufen, doch Bous Stimme hielt ihn zurück. "Lass
gut sein ich kann auf mich alleine aufpassen." Der kleinere ging an dem anderen vorbei und verliess das
Zimmer. Ein verwirrten und plötzlich sehr einsamer Miku blieb zurück und Tränen bahnten sich einen
weg über seine Wangen.
Bou kam an diesem Abend nicht mehr in das Zimmer zurück und irgendwann hatte der Schlaf den vom
weinen geschwächten Miku in einen unruhigen Halbschlaf gezogen.