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Hellsing goes School

International McKay School of England For Young Pupil
von

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Morfall im Park

Pip ging mit schnellen Schritten den Gang hinunter, überholte Gruppen von Menschenansammlungen, zielstrebig zum Treppenhaus. Er wusste genau wo sich Vlad und Walter aufhielten. Was er gerade von Andersen vernommen hatte wollte er ihnen unbedingt mitteilen, auch wenn es die Beiden nicht interessieren sollte.

Kurze Zeit später stand er schon vor der Türe seines Zimmers, indem auch die zwei Zielpersonen untergebracht waren. Er ging ins Zimmer und Tatsache saßen sie dort und futterten irgendwelche chinesischen Nudeln eines Take- Aways. Pip ließ die Türe zuknallen, was die schon leeren Pappkartönchen leicht erzittern lies. Weiter ging er zum Sofa und setzte sich neben Walter, dieser hatte natürlich mal wieder gute Laune, auch wenn Vlad im Augenblick eine gedrückt negative Energie ausstrahlte.

„Und? Wie lief’s? Was hat die Kleine gesagt? Will sie mitkommen? Glaubst du sie kann dich leiden?“ durchs Reden vergaß er das Kauen, weshalb nur ein gedämpftes Gemurmel herauskam.

„Hat das Narbengesicht uns wieder schlecht geredet?“ Vlad’s missmutiges Grummeln warf Pip zurück zum bösen Thema, fast wäre er zu Seras abgedriftet.

„Ja.. aber ich denke, dass Integral nicht drauf angesprungen ist. Nachdem was Andersen sich geleistet hat, kann sie ihn wohl nicht mehr leiden.“ Vlads Augen begannen zu leuchten „Ach was.“ „Was ist denn passiert?“ fragte Walter schmatzend.

Pip erzählte ihnen (so gut wie) wortwörtlich was Andersen Integral berichtet hatte, ihre Reaktion darauf und was genau jetzt mit Seras war.

„Wenn du Integral noch erwischt, Vladdy, dann kannst du sie fragen ob sie heute Abend mitkommen möchte! Mit der Schmalzlocke und dem Wachhund wird sie wohl kaum was unternehmen wollen.“ meinte Walter wohlwollend und schmiss das Pappkartönchen zu den restlichen schon Leeren.

„Achja? Und was ist wenn Sie NEIN sagt?“ widersetzte Vlad etwas aufgelöst und vergaß nebenbei das Essen.

„Was ist wenn Sie JA sagt? Geb doch zu das du einfach Ang...“ Ohne Vorwarnung bekam Walter ein Essstäbchen ins Gesicht geworfen „Und wie ich sie fragen werde! Nehmt Gift drauf!“ „Um mich zu vergiften muss ich nur in dein Zimmer geh...“ Das zweite Essstäbchen flog, knapp an Walters Gesicht vorbei, an die Wand und hinters Sofa. Zwar hatte der kleine Recht, weil Vlad’s Zimmer einer einzigen Müllhalde glich, aber Hauptsache nicht gewinnen lassen.

Fast triumphierend darüber, dass er Walter zum Schweigen gebracht hatte wollte er weiter essen, bemerkte jedoch dann missmutig, dass er eben beide Stäbchen weggeworfen hatte.

„Die Sauerrei macht Du gefälligst nachher weg!“ forderte Vlad Walter auf und begann mit den Finger den Rest zu verdrücken.

„Aber Du hast doch...“ „Das weiß ich, aber DU hast mich provoziert!“ „Stimmt doch nicht!“ „Und wie Du das hast!“.

Das Gespräch artete in ein Nein- Doch- Kampf aus, was nicht eine Seltenheit war wenn die Beiden in einen Zwist geraten waren. Nach einiger Zeit stand Vlad einfach auf und ging zur Tür.

„Na! Hast Du aufgegeben?!“ warf Walter hinter her „Ne, der Klügere gibt nach!“ gab es als Antwort, und Vlad ging hinaus auf den Gang, hinterließ einen überrumpelten Walter, sowie einen amüsierten Pip.
 

Irgendwo musste er sie finden, irgendwie abfangen können. Im Saal war sie bereits nicht mehr, zweimal hatte er Runden dadurch gedreht. Nun ging er durch die große Eingangstüre nach draußen an die frische Luft und wurde fündig.

Nur war es nicht Integral.

Sondern...

Nun ja...

WIE hieß die noch gleich...?

„Hey du!“ rief Vlad etwas unsicher „Äh.. blonder Zottel!“ Seras drehte sich um, weg von ihrem Gesprächspartner, einer ebenfalls blonden Person; etwa so groß wie sie selbst, sah jedoch männlich aus, soweit Vlad es beurteilen konnte.

„Du rennst doch immer mit Integral in der Gegend herum, oder nicht?“ „..so kann man es nennen...“ Stutzig war die Antwort.

„Kannst mir nicht zufälliger weise sagen wo sie sich gerade befindet?“

Auweia. Dieses Leuchten in den Augen, dieses helle Lächeln, die freundliche Gestik. Das konnte doch nichts Gutes bedeuten.

„Weshalb fragst du?“ Seras Erwartungen überschlugen sich geradewegs..................... zögern.

„Naja, sie ist... ich wollte... ähm... tja, ich...“ „Mann, bleib mal locker!“ meinte der männliche blonde Zottel, mit einer überraschend tiefen Stimme. Vlad beachtete ihn nicht einmal.

„Moment mal! Was geht dich denn das an was ich sie fragen will!?“

#*@%, das waren ein paar Wörter zuviel. Seras war zuerst etwas sprachlos.

„Sie wollte auf das Zimmer, Nr. 15B! Wenn du schnell genug rennen kannst, dann kriegst du sie bevor sie im Mädchen- Abteil ist. Sie wollte den Rest des Tages lernen und du weißt ja was ist, wenn Kerle da rein gehen. Vor ungefähr zwei Minuten war sie noch hier. Außerdem ist mein Na...“

Seras hatte einen Menschen schon lange nicht mehr so schnell davon rennen sehen.
 

Vlad hätte sich nicht vorstellen können, dass zum Zimmer „Nr.15B“ erst einmal eine halbe Weltreise bewältigt werden musste, durch Winkel und Ecken. Kurz konnte er nichts anderes machen als an das riesige Einkaufszentrum in der Stadt denken, in dem er sich peinlicher Weise mal verlaufen hatte. Wie man allerdings von einem Internatsgang zu einem Einkaufszentrum kommt, war ihm selbst ein Rätsel.

Seine schweren Stiefel hallten nur leise von dem altertümlichen Holzboden wider, für ihn klang es wie Kanoneneinschläge. Die Schritte wurden unmerklich immer langsamer, Unsicherheit kam auf. Vom weitem hörte er eine Türe zuschnappen, vielleicht war sie eben erst angekommen, oder es kommt ihm gleich irgendeine dieser eingebildeten Schrullen entgegen und das wäre dann sein Ende.

Fast wäre er an der Nummer 15 vorbei geschlichen und auch wenn ihm das Herz bis zur letzten Haarspitze schlug, klopfte er sofort an. Erst nachdem er dies bereits getan hatte, fielen ihm Stimmen auf.

Sie war also nicht allein.

Wer in drei Teufelsnamen war jetzt bei ihr?!

Grad wollte er wieder abdrehen um schlimmen Konfrontationen aus dem Weg zu gehen, da wurde die Türe schon geöffnet.
 

Integral hätte ihm am liebsten wieder die Türe vor der Nase zugeschlagen. Sie wohnte erste wenige Tage in ihrem neuen zu Hause und wollte nicht, dass es schon zerstört werden würde. Es wäre ihr lieb gewesen, wenn Vlad eine Minute schneller gewesen wäre, jetzt musste sie ihn wieder wegschicken. Dies hätte sie lieber mit Andersen getan...

„Du solltest wieder gehen!“ sagte sie leise mit harter Stimme zu ihm „Andersen ist hier.“ Fassungslosigkeit viel über Vlad herein. Wie konnte sie diesen.... diesen.... asozialen... Typen in ihr Zimmer lassen? Er konnte die richtigen Worte nicht finden.

Wut empfand er. Für Walter und Pip, dass sie ihn in diese Situation gebracht hatten. Wenn sie nur nicht immer so einen verdammten Mist labern würden!

„Perfekt! Ich wollte auch gerade wieder gehen! Ich weiß noch nicht einmal was ich hier überhaupt von dir wollte!“ Erzürnt stampfte er den Gang zurück. Irgend etwas sagte sie noch, aber er nahm es nicht mehr wahr, so starrsinnig war die Wut auf alles überhaupt und die Welt und so. Er schwor sich... irgendwann, ja irgendwann würde er Andersen so sehr...

Ohja, und wie er das würde!

Seine Gedanken schrien so brüchig durch den Kopf, dass sie für ihn selbst keinen Sinn mehr ergaben oder er die Sätze grammatikalisch und logisch wieder zusammen setzen konnte.

Aber einem war er sich sicher, er wollte den beiden Klugscheißern einheizen; am liebsten aus dem Wohnraum werfen bis er sich wieder beruhigt hat.
 

Die beiden Klugscheißer saßen im Wohnraum auf dem Sofa vor einem Haufen leerer Pappschächtelchen aus dem Asia-Take-Away, den sie irgendwo in der Innenstadt gefunden hatten. Walter erzählte Pip gerade von einer interessanten Bar, den er dort vor geraumer Zeit mal gefunden, und auch schon öfters besucht hatte, als Vlad knurrig zur Türe herein kam.

„Ey! Wir haben nachher noch zwei Stunden Sport. Der Sklave vom Rektor, der Colin, hat vorhin ‘nen Gemeinschaftsanruf gemacht. Er meinte Volleyball wäre dran.“ teilte Walter ihm mit, „Der Kettley hält uns wohl für schwule Hähne...“

„Du bist wohl eher ‘ne schwule Krähe! Wegen dir hab ich mich bei Integral zum Affen gemacht!“ wütete Vlad.

‚Die schwule Krähe‘ sah ihn an, leicht grinsend „Achja, wie lief es überhaupt? Was hast du falsches gesagt?“

Pip hoffte, dass er aus dem bevorstehenden Massaker nur mit einem blauen Auge davon kommen würde. Aber zu seinem Wunder konnte er erleichtert feststellen, dass Vlad nicht ausflippte, sondern schlaff in sein Zimmer schlurfte. Sprachlos sah Walter ihm hinterher. Eigentlich hatte er ja versucht ihn zum explodieren zu bringen, wie er es so gerne immer wieder tat, weil niemand regte sich so schön und so schnell auf wie Vlad, da lohnte sich auch ein gebrochener Knochen.

„Da ist wohl was größeres passiert.“ meinte Pip und überlegte sich, ob er den Schweinestall vor sich mal aufräumen sollte.

„Dann hätte der Depp uns das wenigstens sagen können!“ Walter war eigentlich nie sehr schnell beleidigt, aber wenn er Vlad nicht ärgern konnte, dann anscheinend schon.

Pip gab sich einen Ruck und stand auf „Also ich hab keine Lust im Müll zu versinken.“ meinte er und wies auf dem Müllberg auf dem Tischlein hin „Es wundert mich immer wieder, wie schnell wir das schaffen!“

Walter sah mit lustlosem Gesichtsausdruck an. „Solange es hier nicht aussieht wie in Vlads Zimmer, ist es mir egal. Während du halt die Putze spielst, mach ich Kaffe.“
 

Gomez McKay legte die Regionalzeitung langsam vor sich auf dem Schreibtisch.

„Deine Vermutung stellt sich als Wirklichkeit heraus.“ meinte er mit geschlossenen Augen, die Hände vor dem Gesicht gefaltet. Colin sah von seinem Buch mit der silbern geschwungenen Aufschrift ‚Ewige Vergangenheit – Im Hier und Jetzt‘ auf, dass er in einem Buchhandel in der Stadt gefunden hatte. Er hatte sich so sehr in den Zeilen verloren, dass ihm auf Anhieb nicht einfiel, was Sir McKay meinen könnte. „Was meinen sie, Sir?“

„Juaná Periskowsky, unsere verschwundene Raumpflegerin...“ er verachtete das Wort Putzfrau „...ist tatsächlich einer der Opfer der unbekannten Mörder. Sie ist die Leiche im Park, die vor zwei Tagen gefunden wurde.“

Colin hielt inne und schlug automatisch das tief blaue Lederbuch zu. „Wie konnte das nur geschehen? Warum gerade jemand von unserer Schule?“ Gomez McKay stand vom seinem Sessel aufund stellte sich vor das riesige Fenster, was sich direkt hinter ihm befand. Es nieselte nur noch leicht, aber immer noch standen tiefschwarze Wolken am Himmel.

Der Wetterdienst sagte Regen und Gewitter für die nächsten drei Tage voraus. Gomez hatte vom dem Fenster aus trotzdem noch eine gute Sicht auf den Park, da sich sein Büro im dritten Stock befand. Die Polizeiautos, die in den letzten zwei Tagen die Wege verstopft und die Nacht mit ihren Warnleuchten zum Tag gemacht hatten, waren größten Teil wieder abgezogen.

„Das weiß wohl niemand.“ wisperte er gegen das Fenster „Die Frage ist, wie die Zukunft für uns aussieht.“ Colin musste sich am vorigen Tag mit Dutzenden Telefonanrufen der Polizei und Eltern der Schüler Im Sekretariat herumschlagen. Zudem gab es Hausbesuch von Ermittlern, mit Fragen, ob bei ihnen Personen verschwunden wären, sie einen Verdacht auf den oder die Mörder hätten oder ob Jemand eine Beobachtung parat hält.

„Es wundert mich, dass die Polizei nicht schon wieder vor unserer Türe steht.“ meinte er mit einem missmutigem Unterton.

Gomez seufzte „Vielleicht werden sie ja noch kommen. Aber dann sicher nur weil sie uns Observieren wollen. Ich hoffe, dass das Schuljahr ohne jegliche schweren Ereignisse sein Ende nehmen kann. Schließlich hat es gerade erst begonnen.“
 

Vlad saß auf einer der Holzbänke zwischen Walter und Pip, die an der Seite der Turnhalle angebracht waren. Die Volleyballnetze, sowie die Bälle, waren bereit benutzt zu werden, was die gesamte Klasse, bis auf die Mädchen natürlich, auf keinen Fall machen wollte. Mr. Kettley lief immer wieder an der langen Reihe junger Schüler mit seinem hölzernen und steifen Schritt hin und her, als wäre er einmal Ausbilder bei der Armee gewesen, und sagte was sie alles dieses Schuljahr vorhatten, Dinge zum Spiel und überraschender Weise erzählte er auch etwas interessantes.

„Ihr habt doch sicher alle von dem Mord im Park gehört, stimmt‘s?“ ein Raunen ging durch die Reihe „Ruhe gefälligst!“ Disziplin war das A und O. „Es hat sich herausgestellt, dass es eine unserer Putzfrauen war. Wir bitten euch, wenn einer etwas Verdächtiges mitbekommen hat oder es noch wird, es direkt Colin Weaver zu melden. Und jetzt sitzt nicht dumm herum sondern schafft!!“ brüllte er ihnen ganz zuletzt entgegen. Sofort stand die gesamte Klasse auf den Beinen, denn wer sich weigerte oder zögerte und nicht seine gesamte Leistung zeigte, bekam Strafe, welche vom Geschlecht und der schwere des ‚Verstoßes‘, wie es Mr. Kettley so gerne nannte, abhing. Walter meinte mal zu ihm, er sei ein wandelndes Kriegsgericht, als er eines Tages mit Vlad und Andersen wegen Prügelei einarmig 20 Liegestütze auf jeder Seite machen musste, wobei das Kriegsgericht anwesend war.

Wegen dieser ‚Militärlästernden Sünde‘ wurde er dazu verdonnert den Geräteraum, wo alle Materialien zum Sportunterricht aufbewahrt wurden, aufzuräumen und zu putzen. Und der Geräteraum fasste ein riesiges Volumen.

Pip und Vlad hatten ihn erst am nächsten Morgen wieder gesehen, als sie nach dem Aufstehen in den Wohnraum gingen und ihn auf dem Sofa schlafend liegen sahen. Seitdem sagte Walter in den zwei Stunden Unterricht so gut wie kein Wort mehr.
 

Seras ging mit einer Integral im Schlepptau quer über den riesig wirkenden Schulplatz, zur Sporthalle hin, wo die Zweier gerade Unterricht hatten. Pip hatte Seras eine SMS geschrieben, dass sie doch mal vorbei kommen könnten, was sie natürlich für eine tolle Idee hielt. Integral weniger – weswegen Seras quasi auf Knien betteln musste, dass sie mitkommt. Dummer Weise hatte sie Ja gesagt, weil sie Seras nicht so am Boden liegen sehen konnte.

Auf der Suche nach der Halle mussten sie zwei verschiedene Schüler und einen Lehrer nach dem Weg fragen, weil sie sich im Schulhaus verlaufen hatten, und sonst noch solche Geschichten, sowie, dass sie plötzlich bei den Zimmern der männlichen Schüler herumliefen. Integral hatte immer noch nicht den Schock verarbeitet, den sie davongetragen hat, als ihnen ein nur in einem wirklich knappen Handtuch bekleideter Kerl entgegen kam... und dann in die beiden hinein stolperte. Seras konnte eine leichte Röte nicht verbergen und war amüsiert über die böse Absicht des jungen Mannes. Integral weniger.

„Na siehst du? Da sind wir doch schon.“ freute sich Seras und zupfte aufgeregt an Integral Ärmel, was diese natürlich nicht so prickelnd fand. „Ja, nach Kampf und Peinlichkeit!“ Integral hatte ihr schon gesagt, dass sie ihr das ewig übel nehmen würde.

Sie fanden eine breite Steintreppe, die zu einem Steg führte, von dem sie aus in die Halle gelangen würden, auf die Zuschauerplätze. Sie wussten nicht, ob sie das überhaupt durften, aber die Tür in die Halle war nicht abgeschlossen. Außerdem konnten sie von dem Platz aus den gesamten unteren Bereich überblicken.

Zwei Volleyballnetze waren aufgebaut, an jedem spielte jeweils eine Mädchen- und eine Jungengruppe. Die Spielzeit war wohl gerade erst erreicht worden, denn es begann ein Austausch, dass nun Jungs gegen Jungs spielten. Wie nicht anders erwartet waren Pip, Walter und Vlad nicht mit Andersen und Maxwell in einer Gruppe. Integral fragte sich ob das Taktik der Mitschüler war, weil diese fünf sich sicher bis zum bitteren Ende bekriegen würden.

Sie täuschte sich nicht, weil nach kurzer Zeit der Ball zu einem Geschoss wurde, der immer wieder über das Netz schmetterte. Wahrscheinlich um eine Stelle am Körper zu treffen, die wirklich weh tut.

„Vielleicht fliegt einem der beiden das Hirn raus, wenn einer trifft!“ murmelte Walter Vlad zu, und wieder schoss der Ball quer durch die Halle „Aber ein Schädelbasisbruch würde schon reichen...“ meinte Pip von hinten und nahm den zurück fliegenden Ball mit einem schmerzhaften Klatscher gegen die Hand an. „Solange der dann tot umfällt.“ Was schöneres konnte Vlad sich im Angesicht der Situation nicht vorstellen.

Inzwischen waren nur noch die fünf am Spiel beteiligt und der Ball schlug wie Bombenschläge auf sie ein. Der Sportlehrer stand neben dem Feld und wie Seras es auffiel, lachte er vor sich hin. Lauthals machte er sich über die restlichen ‚Weicheier‘ lustig, die da herumstanden und den Ball nicht mehr zu fassen bekamen... oder sich nicht trauten, wenn sie die Chance hatten.
 

Seras schlug sich nach einer gewissen Zeit die Hände über dem Kopf zusammen, als nicht nur noch der Ball flog, sondern auch bösartige Kommentare, sowie Schimpfwörter. Zwar verging die Zeit schneller, als sie sich vorgestellt hatte, aber so langsam wurde das lächerlich, weil nur noch vier waren auf dem Feld. Die Spielzeit war eigentlich längst überschritten, aber der Sportlehrer meinte, wenn sie sich doch so sehr ins Zeug legen würden, könnten sie noch bis ganz zum Schluss weitermachen.

Während die anderen Mitspieler am Rand saßen und ab und zu schlagartig einem Ball ausweichen mussten, schlich sich Pip in den Geräteraum, weil man von dort aus zu den Zuschauerplätzen gelangen konnte. Er hatte keine Lust mehr auf den Krieg gehabt, nachdem er am Brustkorb getroffen wurde. Natürlich setzte er sich breit grinsend sofort neben Seras, die schon nervös auf ihrem Platz hin und her rutschte.

Integral interessierte sich nicht dafür über was sie redeten, die bekam nur kurz mit, dass sie über dem Vorfall im dritten Stockwerk berichtete. Als Pip sie fragte, WIE sie auf der Suche nach der Turnhalle in den dritten Stock gelangt sind, konnte sie natürlich nicht beantworten. Sie sah einfach weiter zu, wie sie dort unten herum hüpften und ihnen langsam die Puste ausging.

Der Unterricht würde sowieso gleich sein Ende nehmen, warum sie noch da herumsaß und zuguckt wusste sie nicht. Sie hätte viel bessere Dinge tun können, sowie lernen, oder schon Schulsachen zusammen ordnen... als sich plötzlich Pip nach vorne zu ihr hin lehnte.

„Eine kleine Frage hätte ich da mal.“ sagte der verschwitzte Blonde „Und zwar war ja vorhin Vlad bei dir. Warum ist er so sauer wieder gekommen?“ Integral setzte einen seltsam kühlen Blick auf. „Weil Alexander schon bei mir im Wohnraum war.“ Pip sah sie an, nein er starrte... entgeistert. Andersen bei ihr im Wohnraum?! „Was wollte er eigentlich von mir?“ warf sie ein, weil sein relativ unkomfortabler Blick ihr alles andere als gefiel.

„Nun, er wollte fragen ob du heute Abend zusammen mit uns mitkommst. Wir wollen uns gemütlich in eine Bar setzten und mal so einen trinken, um uns besser kennen zu lernen.“ Die Antwort kam schneller als er erwartet hatte. „Nein danke, ich habe schon bei Alexander abgesagt.“ Sie antwortete nicht mehr auf die Frage, WOZU er sie eingeladen hatte, da es klingelte. Während sich die Sportler in die Umkleidekabinen verzogen, verschwand sie über den Weg, den sie auch gekommen war.
 

Colin saß in seinem Büro und laß wieder in dem Buch, als es zaghaft an der Tür klopft. Er bat die Person hinein, und es ließ sich ein relativ kleines Mädchen, mit langem schwarzen Haar blicken. Sie trug eine graue Tasche mit sich und sah verschwitzt aus.

„Mr. Colin, der Mr. Kettley sagt, wir sollten uns bei ihnen melden, wenn wir etwas beobachtet haben zu dem Mordfall.“ etwas schüchtern sprach sie und trat an seinen Schreibtisch heran. Interessiert lag er sofort das Buch zur Seite und hörte zu.

„Vor zwei oder drei Tagen habe ich in der Nacht eine kleine Gruppe Personen gesehen, die sich in der Nähe der Schule befand. Sie trugen etwas, etwas langes, was wohl eingeschnürt war, weil Seile davon runter hingen. Sie sind in Richtung Park gelaufen.“ Durchdringlich sah er sie an. Er stellte ihr Fragen, welche Klasse, der Name und warum sie in der besagten Nacht noch wach war. Colin bedankte sich bei ihr und entließ sie wieder.

Kurz starrte er sein Buch an, dachte nach über viele verwirrende Dinge, über das Mädchen. Zögerlich griff er zu seinem Telefon.
 

Walter sah, wie Kathy, diese kleine Französin, das Büro vom Colin verließ.

„Glaub ihr, sie hat was gesehen?“ fragte er und rieb sich die linke Schulter, weil er da einen recht heftigen Ball abbekommen hatte. „Und wenn. Glaubst du die Polizei kommt bei einem so komischen Fall durch die Hinweise eines Zwerges auf den Mörder?“ Walter sah Vlad als dieser mal wieder dumme Antworten gab „Glaubst du ich meinte das so? Auf die Idee von Zombies werden die nie kommen...“ Vlad blieb schlagartig stehen. „Man sollte deinen GameCube zerstören. Du zockst eindeutig zuviel Resident Evil! Du glaubst doch wohl ernsthaft selbst nicht, dass hier Zombies rumschlurfen?“

„Kann doch möglich sein..?“ Vlad lief weiter, wollte weg von diesem zombiesüchtigem Spinner. „Das ist doch krank! Sind wir hier in Racoon City oder was?“ „Was hat das damit zu tun? Tut mir ja echt leid, dass Integral nicht mitkommen will, sowie Pip uns das gesagt hat, aber desswegen musst du jetzt nicht so grantig sein!“

Vlad sagte nichts mehr, er wollte einfach nur noch was essen und dann schlafen.



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