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Disown themselves

Selbstverleugnung?
von

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Endlich zusammen

*~*~*~*~*~*~*Erzähler*~*~*~*~*~*~*
 

Viel zu früh klingelte der Wecker für Ryou, er hatte kaum geschlafen und er stand auf, versuchte sich die Müdigkeit auszutreiben.

Malik hingegen war völlig ausgeruht, wartete nur auf den Augenblick in dem er Ryou ausfragen konnte, so sehr nagte die Neugier an ihm.

"Nun komm schon Ryou, steh auf. Du hast doch lange genug geschlafen." , sprach Malik, konnte es sich einfach nicht verkneifen.

Müde, mehr als nur müde setzte Ryou sich auf, während Malik wie immer zuerst duschte.

Ryou zog sich schnell um, als ihm bewusst wurde, das er nochimmer Bakuras Schlafanzug an hatte. Wenn Malik den sehen würde wäre es um ihr Geheimnis geschehen und das wollte er Bakura nicht antun.

Er liebte Bakura einfach und würde es nicht überstehen sollte er fort müssen.

Er dachte an Bakura und was sie zusammen alles tun könnten sei er ersteinmal frei, bemerkte nicht wie er langsam in sich zusammensackte und wegdöste.

Fast schon wieder eingeschlafen kam Malik aus der Dusche und schüttelte Ryou erneut um ihn wach zu halten.

"Willst du nicht auch duschen? Gleich bekommst du doch dein Frühstück hier rauf."

"Äh... Ich schaffe das nicht mehr, ich gehe nach dem Frühstück..."

Malik lachte leise und nickte mit einem breiten Grinsen.

"Wie du meinst. Aber nach dem Frühstück will ich hören was du die ganze Nacht über bei Bakura gemacht hast."

Malik lachte erneut als er sah wie Ryous Gesicht entglitt und Panik sichtbar wurde, das war einfach königlich.

Malik ging alleine zum Frühstück, doch Mariku war, wie schon befürchtet, nicht anwesend und so brachte er das Essen ohne große Lust hinter sich, alleine machte es einfach keinen Spaß.

Er dachte einen Augenblick lang darüber nach zu Mariku zu gehen und mit ihm zu sprechen, doch schnell sah er ein das dies eine wirklich bescheuerte Idee war, Mariku hätte darauf bestimmt keine Lust und so kehrte er zu Ryou zurück.

Dieser lag auf dem Bett und schlief tief und fest, konnte sich einfach nicht wach halten.

Daneben auf dem Tisch stand das unberührte Frühstück.

Malik hatte von seiner Protestaktion gehört, aber nicht gedacht das er es so konsequent durchziehen würde, besonders nun...

War er etwa nicht mit Bakura zusammen?

Warum sollte er sonst sich nochimmer weigern etwas zu essen?

"Hey Ryou, wach auf! Du kannst jetzt doch nicht schlafen."

Die Augen wurden geöffnet und Ryou sah Malik grummelnd an, hatte gerade so schön geträumt.

"Warum gönnst du mir denn keinen Schlaf?"

"Weil du eigentlich genug gehabt haben solltest, oder war da was zwischen dir und Bakura?"

Ryou lief natürlich sofort knallrot an als Malik ihm zuzwinkerte und senkte den Blick, musste an seinen Traum von letzter Nacht denken.

"Wie? Hab ich etwa recht gehabt?!"

"Nein natürlich nicht! Wir sind doch nichtmal zusammen... Wie könnten wir da..."

Malik sah wie Ryou betrübt den Kopf hängen lies, und schüttelte ansatzweise den Kopf.

"Aber ihr seid euch doch näher gekommen. Was ist denn Gesternabend eigentlich passiert? Ich hab mich gewundert das du weg warst."

"Ähm... Bakura hat mich von den Fesseln befreit und dann wollte er mir ..... etwas erzählen und dazu hat er mich mit in seine Wohnung genommen, aber woher weißt du denn davon?"

Malik lachte und schüttelte amüsiert den Kopf.

"Naja, zumal du Gestern nicht da warst als ich zu Bett ging und dann das ich wach war als ihr zurückgekommen seid und das heute Morgen, frisch geduscht. Ist ja nicht schlimm, ich werde es ja auch für mich behalten. Bakura muss ja nicht erfahren das ich davon weiß, oder?"

"Nein, natürlich nicht. Am ende ist er böse auf mich das ich nicht genug aufgepasst habe."

"Ach was. Und dann sag jetzt mal, was habt ihr gemacht? Warum bist du die Nacht über bei ihm geblieben?"

Ryou zögerte und versuchte herrauszufinden was er ihm erzählen konnte und was nicht, ehe er etwas falsches sagte.

"Also... Wir haben gesprochen das ich mir nicht den Kopf über den neuen Psychiater zerbrechen soll, er hat schon einen Antrag gestellt das ich zurück darf. Naja und dann... Ähm dann durfte ich die Nacht über bei ihm bleiben, er wollte das so. Und du glaubst nicht was dann passiert ist! Er hat mich geküsst! Er dachte zwar das ich schlafe, aber er hat mich geküsst!"

Ryous Stimme überschlug sich vor Begeisterung und dies ließ Malik breit lächeln.

Ryou vergaß den Vorfall aus Bakuras Vergangenheit einen Augenblick lang, konnte sich ganz der Freude des letzten Abends hingeben.

"Das ist doch super Ryou! Er hat dich geküsst, also muss er irgendwas für dich empfinden, vielleicht liebt er dich ja wirklich. Ich sag dir, nicht mehr lange und ihr werdet zusammenkommen, dessen bin ich mir völlig sicher."

"Ja ich weiß, was denkst du wie mein Herz geschlagen hat als ich diese wunderbaren weichen Lippen gespürt habe. Ich habe gedacht das ich nur in diesem Augenblick sterben will. Mein Wunsch von dem ich dir erzählt habe hat sich so gut wie erfüllt. Der Mond hat in das Zimmer geschien, hat seine nackte Brust bestraht und dann hat er mir einen Kuss gestohlen, so wie ich es mir gewünscht habe. Ich hätte mich nichtmal wehren können wenn ich es gewollt hätte, aber dennoch war er so sanft zu mir."

Ryou hätte stundenlang nur von diesem einen Erlebnis erzählen können, merkte aber wie einseitig das alles für Malik klingen musste, zumal dieser mit Mariku bis jetzt noch kein Glück gehabt hatte und verstummte.

"Es tut mir Leid, das ist doch richtig langweilig für dich."

"Ach was, du musst dich nicht entschuldigen, ich freue mich doch mit dir mit. Und falls du nun Bedenken wegen Mariku hast, das klappt schon, das weiß ich, ich vertraue darauf."

Gerade sollte eine Erwiederung folgen, da wurde die Tür geöffnet und James der Pfleger öffnete die Tür.

"Gut das ich dir hier finde Malik. Du hast Besuch, deine Eltern."

Maliks Gesicht verzog sich leidend und er seufzte schwer auf, das hatte ihm gerade noch gefehlt.

"Du entschuldigst mich Ryou. Warte brav auf mich hier, ich denke das Gespräch sollten wir fortsetzen." , meinte er und zwinkerte ihm verschwörerrisch zu.

"Haha, wo sollte ich denn auch anders hin? Ich darf noch nicht aus meinem Zimmer."

Malik folgte James in ein besonderes Zimmer und öffnete die Tür, sah seine strengen Eltern auf der Couch sitzen, so steif wie eh und je.

"Hallo Mum, hallo Dad."

Eine tonlose Begrüßung, mehr eine belanglose Floskel, als ernst gemeint.

Diesen Menschen brachte er schon lange keine wirklichen Gefühle mehr entgegen, vielleicht noch Abneigung, Hass, aber das war es auch schon.

Malik setzte sich auf die Couch gegenüber seinen Eltern, welche zum Glück durch einen Tisch etwas von ihnen getrent waren und sah sie stumm am, so das sie das gespräch beginnen mussten.

"Wie geht es dir Malik? Geht es dir hier überhaupt gut? Isst du denn auch genug?"

"Halt, nur eine Frage auf einmal Mama. Mir geht es gut und ich ess auch genug, bin doch nicht Magersüchtig."

"Na bei dir weiß man ja nicht. Kannst doch neben dem ritzen auch noch damit anfangen haben, können wir doch nicht wissen. Heißt ja das ein so verrückter Ort einen noch verrückter macht."

Malik knurrte unterdrückt und sah ruckartig weg, wollte diese Menschen die sich seine Eltern schimpften nicht sehen.

"Was denkt ihr eigentlich von mir?! Wer ist denn überhaupt schuld daran das ich mit dem Ritzen angefangen habe? Ihr doch wohl! Ihr musstest mich ja mein ganzes Leben lang kontrollieren, da wollte ich halt ausbrechen und irgendwann wurde es zur Sucht! Also passt auf was ihr sagt!"

"Pah! Jetzt ist es also unsere Schuld. Wir mussten doch nur so über dich wachen, da du einfach nicht brav sein wolltest. Wir hatten ja befürchtet das es mal so weit mit dir kommt."

Malik schnaubte genervt auf, wieder diese Vorwürfe, wieder wurde er mit ihrem Geplapper genervt.

Er sollte ihnen nicht zuhören, er sollte wissen das all ihre Worte gelogen waren, doch so wirklich ging es nicht, immerhin waren es seine Eltern und seit er klein war hatte man ihm gehorsam eingetrichtert.

"Und jetzt? Wollt ihr ewig so weiter machen? Mich kontrollieren und unter Druck setzen?"

"Wir setzen dich nicht unter Druck! Wir lieben dich und machen uns Sorgen um dich. Warum kommst du nicht wieder nach Hause? Warum willst du unbedingt hier bei diesen Bekloppten bleiben? Du kannst hier doch keine Freunde finden. Du wirst dich hier nur zu Tode ritzen! Komm nach Hause, dort können wir dir helfen."

Malik fand keine Worte um zu antworten, zu sehr erinnerte es ihn an seine Vergangenheit und der Wunsch sich zu verletzen stieg in ihm auf, doch ehe er etwas dummes anstellen konnte, wurde die Tür aufgerissen und Mariku kam überraschend herrein.

"Was tust du denn hier Mariku?"

"Ich werde nicht zulassen das die dich wieder so fertig machen wie das letzte mal!" , rief Mariku aufgebracht und schloss Malik in seine Arme.

"Verschwinden Sie jetzt sofort! Ich warne sie nur einmal, sonst muss ich grob werden!"

Die Eltern sahen ihn empört an, standen dann aber auf.

"Siehst du was du hier hast? Nichts außer einen Haufen von gewalttätigen Bekloppter! Jetzt jagen die schon deine eigenen Eltern aus deiner Nähe. Schämen solltest du dich Malik."

Ein dunkles Knurren Seitens Mariku verscheuchte sie nun letzenendes und die beiden Ägypter standen alleine im Zimmer.

"Alles in ordnung Malik?"

Die Umarmung wurde gelöst und Malik wich zurück, war Mariku seit ihrem Kuss nicht mehr so nahe gewesen.

"A-alles klar."

Eine Faust ballend und nervös die Lippe kauend sah Mariku ihn gequält an, musste endlich etwas sagen.

"Bitte Malik... Es... Es tut mir Leid was Gestern zwischen mir und Ryou geschehen ist... Ich war das nicht, das war Kumari, ich konnte das nicht verhindern! Ich liebe ihn oder Bakura doch nicht... Ich will nicht das du dich nun vor mir ekelst. Wenn das so ist, dann sage es mir, dann halte ich mich fern von dir, ich brauche nur Gewissheit. Das macht mich fertig, ich will dich nicht als meinen Freund verlieren Malik."

Malik spürte die innere Unsicherheit und Unruhe seines Gegenübers und er lächelte leicht.

Er ging etwas auf ihn zu und drückte sich an ihn, legte die Arme leicht um ihn.

"Nein Mariku, ich ekel mich nicht vor dir, ich weiß das du unschuldig bist und... Für mich war das eine andere Person, das warst du nicht... Ich... ich ekel mich nicht vor dir, ich... Ich liebe dich doch."

Malik hielt den Atem an als er diese Worte aussprach, wartete gespannt auf die Reaktion Marikus, doch dieser sagte nichts.

"Mariku? I-ich meine das ernst, ich liebe dich wirklich. Ich... Das ist kein Scherz oder etwas verletzendes, es ist die Wahreit. Bitte sag doch etwas."

Mariku drückte Malik von sich und lächelte ihn an, wenn auch unsicher und von leichter Röte überzogen.

"I-ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich... Ich muss jetzt in mein Zimmer gehen, sonst bekomme ich Ärger. Aber komm doch bitte nach dem Abendessen zu mir ins Zimmer, dann können wir in ruhe sprechen."

Malik kam nichtmal dazu etwas zu erwidern, da drehte Mariku sich auch schon um und verließ den Raum, ließ ihn mit seinem Geständnis völlig alleine zurück.

Zurückgelassener starrte auf die offene Tür, konnte all das nicht fassen, durch die sich nach einiger Zeit James Kopf steckte.

"Alles in Ordnung Malik? Wo sind denn deine Eltern schon so früh wieder hin? Ich wollte gerade fragen ob sie Kaffe trinken wollen."

Plötzlich aus seinen Gedanken aufschreckend sah er auf und lächelte.

"Ähm, sie hatten noch etwas anderes zu tun und mussten los. Aber trozdem danke der Nachfrage."

"Dann gehst du jetzt besser wieder in dein Zimmer, immerhin wartet Ryou schon auf dich."

Malik nickte und er ging ohne etwas weiteres zu sagen los, an James vorbei in ihr Zimmer.

"Da bist du ja Malik! Ist alles in Ordnung?" , fügte er noch dran als er dessen Gesichtsausdruck wahr nahm, völlig am Boden zerstört.

"Waren deine Eltern so schlimm? Eltern können grausam sein Malik, lass dich bitte nicht von ihnen fertig machen. Du bist so ein wunderbarer Mensch, lass dich nicht von ihnen zurechtbiegen. Bitte-"

"Nun halt aber mal die Luft an Ryou... Es ist ja lieb das du dir Sorgen um mich machst, aber das ist nicht nötig. Ich bin meine Eltern wohl langsam gewöhnt, daran liegt es nicht. Ich habe Mariku eben meine Liebe gestanden, aber er hat nicht so reagiert wie ich es eigentlich wollte. Er hat zwar nicht Nein oder etwas in der Richtung gesagt, aber ein Ja war es auch nicht."

Malik tat Ryou leid und er nickte mitfühlend.

"Ich weiß das das hart ist, aber wenn er nicht sofort nein gesagt ist doch nichts verloren. Gib die Hoffnung nicht auf, das wird schon, glaub mir. Immerhin kommen ich und Bakura uns auch langsam näher."

"Ja da hast du bestimmt Recht. Er will mich ja heute Abend sprechen, mal sehen was er sagt."

Malik schmiss sich auf sein Bett und kicherte unterdrückt als er Ryous Magen knurren hörte.

"Nochimmer nichts gegessen?"

"Nein und das wird sich so schnell nicht ändern."

"Na wenn du meinst, denk aber an deine Gesundheit. Am Enden sagen sie noch du hast Magersucht. Aber eine Frage habe ich schon an dich, warum kommt dich niemand besuchen? Freunde oder zumindest Familie? Meine kommen alle zwei Wochen, aber deine..."

Ein ausgedehntes Schweigen legte sich über das Zimmer, da Ryou nicht antworte und dies auch gewiss nicht vorhatte, das ging ihm doch zu weit. Er hatte eigentlich gedacht der er ihn weiter über Bakura ausfragen wollte.

"Was ist los mit dir Ryou? Du bist immer so verschlossen, besonders wenn es um deine Familie geht, woran liegt das? Hast du Probleme mit ihnen so wie ich?"

Plötzlich sprang Ryou auf und funkelte Malik wütend an.

"Ich habe einfach niemanden der mich besuchen würde oder überhaupt sollte!"

"Das glaube ich dir nicht Ryou. Du musst doch irgendwen haben und wenn schon nicht die Familie dann doch Freunde."

Malik war etwas erschrocken als sich plötzlich Tränen in Ryous Augen mischten, dies passte überhaupt nicht zu dem Ausdruck in seinen Augen.

"Ich hasse meine Familie und ich habe keine Freunde weil sie doch eh nur heucheln!"

Ohne Malik überhaupt die Changse zu geben das zu verstehen, drehte er sich um und rannte aus dem Zimmer, wie so oft ergriff er die Flucht, sah keinen anderen Ausweg.

Er rannte den Gang entlang, an den Pflegern und Schwestern vorbei, ohne wirkliches Ziel, was sich jedoch änderte als er Bakura erblickte.

Weinend sprang er ihm in die Arme, presste sich ganz nahe an ihn, nicht merkend wie rot Bakura wurde und sog seine Wärme auf die von dieser Nähe stammt.

"Hey Ryou... Was ist denn los? Warum weinst du denn?"

Beschützend legte er einen Arm um ihn, sah sich um das auch niemand in der Nähe war.

"Ich halte das alles einfach nicht mehr aus Bakura! Ich muss mit dir reden, sonst breche ich hier noch zusammen und ich habe doch nur dich! Ich will mit dir reden, schick mich bitte nicht zu dem anderen Psychiater."

Bakura verstand die Dringlichkeit mit der sein kleiner Patient sprach und stimmte dem zu.

Er könnte höchstens seinen Job verlieren, aber dieses Riesiko war er für Ryou schon öfter eingegangen und da würde er nun auch keine Ausnahme machen.

"Ist schon in ordnung Ryou. Lass uns in mein Büro gehen."

Sanft schob der Psychiater sein Anhängsel beiseite, nur um gleich darauf seine Hand zu nehmen und so mit ihm stumm durch die Gänge zu gehen.

Immeriweder warfen sie sich gegenseitig einen Blick zu, der eine schüchtern und der andere beschützend, bis sie an seinem Büro ankamen.

"Setz dich doch bitte Ryou. Kann ich dir etwas anbieten? Kaffe? Kekse?"

Ein kurzes Kopfschütteln und schon wieder wurden nervös die Finger geknetet.

"Beruhige dich doch Ryou, hier kann dir nichts passieren und alles was du mir erzählst ist streng vertraulich, ich erzähle es nicht weiter."

Bakura setzte sich ihm gegenüber und sah ihm mit seinem sanftesten Blick an den er zu bieten hatte.

"Also, was willst du loswerden? Ich bin ganz Ohr."

"Früher..."

Erstaunt sah Bakura auf als er dieses Wort vernahm.

Würde Ryou nun etwa anfangen etwas von seiner Vergangenheit preiszugeben?

Dieses eine Wort lies Bakura einen Hoffnungsschimmer erblicken und er setzte sich noch etwas auf.

Der erste Schtritt zur Heilung.

"Weißt du Bakura... Früher lebte ich mit meiner Schwester und meinen Eltern in einem kleinem Haus am Stadtrand. Es war nicht viel was hatten, aber es war alles was wir brauchten. Ich habe meine kleine Schwester über alles geliebt, aber..."

"Du hast? Was ist denn mit ihr passiert, ist sie gestorben?"

Nervös kaute Ryou an seiner Unterlippe, sah immerwieder ängstlich zwischen der dunklen Eichen-Tischplatte und Bakuras Gesicht hin und her, blieb letzenendes am Tisch hängen und schüttelte den Kopf.

"Ähm nein... Aber, darüber kann ich noch nicht sprechen, noch nicht. Gib mir bitte mehr Zeit..."

"Entschuldige Ryou, erzähle einfach weiter, lass dich nicht von mir stören."

Zaghaftes Nicken als Antworten und schon nahm er seine Erzählung wieder auf.

"Aber... Aber meine Mutter habe ich noch mehr geliebt. Sie waren die wichtigsten Menschen in meinem Leben... Ich vermisse sie so sehr..."

Etwas machte Bakura stutzig, wieder die Vergangenheitsform, 'Sie waren...' .

Vielleicht sollte er damnächst mal in diese Richtung forschen, könnte so etwas aufdecken.

"Und was ist mit deinem Vater? Hast du ihn denn nicht geliebt?"

Angesprochener sah aus dem Fenster, ehe er den Blick direckt auf Bakura wandt.

"Nein. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn so sehr, ich wünschte er wäre tod!"

Erschrocken soeine Aussage von Ryou zu hören, besonders da dessen Augen zeigten das er die Wahrheit sprach, kam er nicht rum herrum doch noch zu fragen.

"Du hasst ihn?"

Nicken und wieder wurde Bakura stutzig, bei ihm wand er nicht die Vergangenheitsform an.

"Warum denn?"

"Eigentlich... Eigentlich wollte ich es ja niemanden erzählen weil es verboten ist, aber da du mir gesagt hast was dir damals geschen ist will ich mich auch dazu durchringen. Mein Vater war kein feiner Mann, so wie die meisten dachten. Er war ein Tyrann und hat fast täglich zugeschlagen und meine Mutter zum weinen gebracht. Sie hat mir mal erzählt das er sich völlig verändert hat seit er seinen Job verloren hat und anfing zu trinken. Sie meinte er war mal ein zuvorkommender Mann, aber ich schätze das alles nur geheuchelt war um meine Mutter rumzukriegen."

"Und dir... Ich meine hat er dir auch etwas angetan? Hat er dich geschlagen?"

Die Hände wurden zu Fäusten geballt, Wut und Angst zugleich spiegelten sich in den braunen Augen des Patienten wieder und entfachten einen wahren Sturm von Emotionen.

"Ja. Keiner war vor seinen Wutanfällen sicher. Es gab zwar auch Tage, da hat er einen angeschrien und nur mental fertig gemacht, aber zumeist waren es doch eher seine Fäuste die uns trafen als seine Worte. Ich konnte nichtmal meine kleine Schwester beschützen, obwohl ich es doch versprochen hatte. Schau mal, das habe ich davon gehabt mich gegen ihn zu wehren, ihm nicht zu gehorchen."

Zusammen mit diesen Worten zog Ryou seinen rechten Ärmel hinauf, wobei knapp oberhalb des Ellenbogens eine Brandwunde zu sehen war.

"W-wie ist das denn passiert?"

Bakura kannte sich zwar nicht so gut mit Brandverletzungen aus, doch konnte dies nicht länger als 1 Jahr her sein.

"Ich bin nach der Schule nicht nach Hause gekommen weil ich Nachsitzen musste. Als ich ankam war meine Mutter gerade am Bügeln damit Vater sich nicht darüber beschweren könnte, wobei er das doch eh getan hätte. Leider hat mein Vater genau das Bügeleisen genommen und nach mit geworfen. Da ich nur ein T-Shirt an hatte habe ich mich eben ziemlich verbrannt. Ich kam aber erst am Abend ins Krankenhaus als mein Vater saufen gegangen war, vorher traute sich meine Mutter nicht. Daher ist daraus so eine Narbe geworden, da die Hitze sich schön runterfressen konnte."

"Das tut mir Leid Ryou, aber so schlimm sieht das doch nicht aus, finde ich."

Ein leises Kichern erklang und Ryou zog den Ärmel wieder hinunter.

"Ich weiß wie es aussieh Bakura, du kannst mir nichts vormachen. Es entstellt mich, aber zum Glück ist es mit langärmligen Sachen nicht zu sehen. Nach einiger Zeit ist man es einfach gewohnt mit sowas rumzulaufen. Du müsstest auch wissen das man alltägliche Gewalt langsam verdrängt, es wird zur Gewonheit."

Darauf wusste Bakura erst nicht was er sagen sollte, schüttelte dann aber wehement den Kopf, als er einen klaren Gedanken fassen konnte.

"Sag soetwas nicht. Ryou, soetwas kann einem nicht zur Gewonheit werden, es ist immer grausam wenn einem soetwas wiederfährt. Also bitte, denk nie daran das du das gewöhnt bist oder das man nichts daran ändern kann. Ist das der Grund warum du Angst hast? Angst das dein Vater kommt und dich bestraft?"

"N-nein. Davor habe ich keine Angst, er kann mir so nicht mehr weh tun. Was das angeht bin ich innerlich schon längst tod, er hat mich damals mit getötet."

"Er hat dich damals mit getötet? Hat er etwas anderes getan als dich und deine Familie zu schlagen? Bitte sei ehrlich zu mir Ryou."

"... Ja das hat er. Etwas viel schlimmeres als Schläge."

"Was den Ryou? Was hat er schlimmes getan?"

"Er hat meine..."

Ryou stockte und sah Bakura unsicher an.

Er suchte seinen Blick, doch als er ihn fand schüttelte er den Kopf.

"Was nein Ryou? Bitte beende deinen Satz..."

"Ich kann nicht Bakura, das schaffe ich nicht. Das kann ich dir nicht antun.... Kümmere dich nicht um mich, ich werde sowieso bald fort von hier müssen. Er wird mich hier finden und das kann ich nicht riskieren, kann nicht riskieren das er erfährt das du es weißt und dich dann... Es geht nicht."

"Wer wird dich finden? Dein Vater? Bitte Ryou, hier kann dir nichts passieren, du bist sicher. Wir alle sind hier sicher, also mach dir darum keinen Kopf, rede bitte weiter. Du bist bis hier hin gekommen, nun gib noch nicht auf."

Angesprochener erhob sich und lächelte ihn schwach an.

"Ich glaube aber nicht das ich hier sicher bin, tut mir Leid. Danke für das Gespräch Bakura, jetzt ist mir gleich viel leichter zumute. Ich... Ich werde wieder zu dir kommen, wenn ich mich stark genug finde auch den letzten Rest zu erzählen und dann noch hier bin."

"Ryou, ich werde nicht erlauben das du diese Psychatrie verlässt oder wechselst."

"Danke Bakura..."

Mit diesen Worten wandt er den Blick ab und verließ den Raum, ging erst in die Bibliothek um etwaszu lesen, da er dringend Ablenkung brauchte, ehe er in sein Zimmer ging, wobei es ihn nicht wunderte das Malik nicht da war, immerhin würde er nun mit Mariku reden und Ryou drückte ihm die Daumen, wünschte ihm alles Glück der Welt.
 

Zögernd wurde an die dunkle Tür geklopft und Malik trat ohne die Reaktion abzuwarten ein, konnte einfach nicht mehr länger warten.

Mariku saß auf seinem Bett, vertieft in seinem Buch, sah feindseelig auf als Malik einfach hinain kam, blickte sanfter als er ihn erkannte.

"Malik... Ich dachte schon du würdest nicht kommen und mich hängen lassen."

"Daran habe ich auch erst gedacht, aber ich musste das doch klären."

Um Abstand zu wahren, um Mariku nicht zu verschrecken, denn immerhin wusste er nun was er von ihm wollte, setzte er sich auf den Stuhl.

"Ich bin froh das du es getan hast. Ich sehe ja wie es dich belastet, bin ja nicht blind und das will ich nicht, da bist du mir einfach zu wichtig für. Aber du weißt schon, das du mich ganz schön geschockt hast heute Morgen als du mir sagtest das du mich liebst? Ich hab ganz schön lange gebraucht bis ich meine Gedanken wieder geordnet hatte. Mich hat noch niemand so durcheinander gebracht wie du, als du mir das plötzlich gestanden hast. Ein Fall aus allen Wolken Malik."

Ein feiner, dennoch sichtbarer Rotschimmer legte sich auf Maliks dunkle Wangen und er sah zu Boden.

"Es tut mir Leid, das wollte ich nicht, Es ist mir einfach so rausgerutscht, Ich wollte dich damit nicht erschrecken oder ekeln. Ich fühle nunmal einfach so für dich, du bist einfach das wichtigste in meinem Leben. Ich wollte es dir doch eigentlich nicht gesagt haben, damit wir Freunde bleiben können, aber nachdem ich doch letztens einfach geküsst hatte..."

Ein leises Lachen entkam Mariku und er stand auf und trat näher an ihn herran, sah ihn auf seine typische weise lächelnd an.

"Malik, du ekelst mich doch nicht an. Weißt du... Ich freue mich sogar das du mir dies endlich gesagt hast, das ich nun endlich den Grund kenne warum du in meiner Nähe immer so gelitten hast."

"Du freust dich? Du ekelst dich nicht vor mir? Mariku, ich kann dir gar nicht sagen wie glücklich mich das macht, ich hatte ja soeine Angst, aber reicht es auch das wir Freunde bleiben?"

"Nein, das tut es nicht."

Tränen sammelten sich in Maliks Augen als Mariku diese vernichtenden Worte aussprach, wollte sich schon entschuldigen, aus diesem Zimmer verschwinden, als Mariku ihn plötzlich schnappte, an sich presste und ihre Lippen miteinander verband.

Malik war erschrocken als er plötzlich geküsst wurde und dann gleich so fordernd, nie hätte er damit gerechnet, nie soetwas erhofft...

Dennoch wurde er sofort erwidert, ignoriert das dies Kumari sein könnte der sich ein Spiel mit ihm erlaubt, ignorierend das er vor gar nicht so langer Zeit Ryou geküsst hatte und diesen fast vergewaltigte.

Als sie sich lösten grinste Mariku ihn an.

"Malik du Dummkopf, es reicht mir nicht dein Freund zu sein, nicht nachdem ich um deine Gefühle weiß, ich liebe dich doch auch. Und das schon so lange, doch ich hatte es aufgegeben, da du früher auf keine meiner Annäherrungsversuche eingegangen bist, habe mich damit abgefunden das du hetero bist und nichts von Männern willst. Ich habe geschwiegen um dich wenigstens als besten Freund behalten zu können."

Malik vielen fast die Augen aus dem Kopf als er dies hörte und die Beine knickten ihm weg, sodass Mariku ihn stützen musste, wenn er ihn nicht fallen lassen wollte.

"D-du liebst mich? Du hast mich schonimmer geliebt? Oh Mariku!"

Sanft kuschelte Malik sich an den großen Ägypter, der ihn auf die Arme nahm.

Mariku trug Malik zum Bett und legte ihn vorsichtig darauf nieder, kicherte als Malik knallrot anlief.

"Ich tu dir schon nichts, besonders nichts unanständiges, also brauchst du nicht so rot werden. Du sollst diese Nacht nur bei mir bleiben und wenn ich dich dazu zwingen muss. Als Rache."

Malik kuschelte sich gemütlich in das Bett, während Mariku das Licht ausschaltete und sich zu ihm legte.

"Was denn für Rache? Ich habe dir doch nichts getan. Oder etwa doch, ich bin mir keiner Schuld bewusst?"

"Weißt du eigentlich wie Eifersüchtig ich wurde als Ryou kam? Ich habe gefürchtet das er dich mir wegnimmt und das obwohl ich dachte das du hetero bist, habe befürchtet das er dich ändern und wegnehmen würde. Jeden Tag habe ich Angst gehabt das ihr zusammen kommt und ich danebenstehen muss."

Malik fing an zu Lachen und kuschelte sich an seinen neuen Geliebten.

"Das tut mir Leid Mariku, das wusste ich nicht... Aber weißt du... Ich habe Ryou sogar schoneinmal geküsst und das richtig, mit Zunge."

War zwar gelogen, aber es erfüllte seinen Zweck.

Malik spürte wie Mariku zusammenzuckte und grinste in sich hinein als er ihn knurren hörte, es war echt leicht ihn eifersüchtig zu machen, besonders auf Ryou.

"Hey, das war nur ein Test ob ich dort denselben Drang verspüre ihn zu küssen wie dich. Doch dem war nicht so, ich will nur dich küssen."

Gesagt getan, schon verband er ihre Lippen erneut miteinander und spürte das Lächeln Marikus an seinen Lippen, so war er wieder zufriedengestellt.

"Schon gut Malik. Immerhin hat mein Körper schon mehr als 3 Menschen geküsst, wovon keiner du bist."

"Lass uns das vergessen... Immerhin ist es Vergangeheit und Vergangenheit war Gestern, nicht mehr von bedeutung."

"Ja du hast Recht... Das lernt man hier doch auch, man soll die Vergangenheit akzeptieren, sich aber nicht von ihr beherrschen lassen."

"Sag ich doch. Siehst du, Bakura hat Recht das wir uns nur selber helfen können indem wir akzeptieren und lernen damit umzugehen. Ist doch nicht so dumm was er von sich gibt."

"Malik?"

"Ja?"

"Nenn ihn nicht Bakura, sonst werd ich auf noch jemanden eifersüchtig."

"Okay, wie du meinst."

Leises kichern.

"Danke. Gute Nacht und schläf schön."

"Träum süß Mariku."

Sehr gerne hätten die beiden sich noch Stunden lang unterhalten, doch die Müdigkeit zerrte schrecklich an ihnen und ihre Augenlider waren zu schwer um sie offen zu halten.

Beide waren sie glücklich und fanden gemeinsam einen tiefen schlaf und Malik freute sich schon Ryou davon zu erzählen.
 

-To be continued-



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  jyorie
2013-02-28T21:07:20+00:00 28.02.2013 22:07
Hi ~.*

*schmunzel* Malik ist doch einfach schlimm XD er hat es raus
bekommen, das Ryou bei bakura war lol und wie "diskret" er ihn
dann darauf angesprochen hat *hi hi*

irgendwie freu ich mich jetzt für Ryou das er bei Bakura langsam
vorran kommt ;) aber auch bei Malik, das Mariku dessen Gefühle
sogar teilt XD

CuCu Jyorie

Von:  Moonprincess
2011-06-08T14:18:30+00:00 08.06.2011 16:18
Das Verhalten von Maliks Eltern ist wirklich widerlich! So widerlich, daß ich meine, die Familie sollte sich nicht ohne Aufsicht treffen. Ich weiß auch nicht, ob Mariku da so einfach reinplatzen könnte.
In diesem Kapitel neigen mir die Figuren zu sehr dazu, den anderen ständig den Wind aus den Segeln zu nehmen/deren Gedanken vorauszuahnen, ich hätte mir ein wenig mehr Eigenständigkeit gewünscht, schließlich hat jeder seine eigenen Motive und das hätte noch zu interessanten Konflikten/Entwicklungen führen können. Ich bin froh, daß du das sehr aufschlußreiche Gespräch zwischen Ryou und Bakura mit mehr Konflikt geschrieben hast. Ich ahne, was mit Ryous Mutter und Schwester passiert ist, bleibt nur die Frage, warum der Vater dann nicht (noch) im Gefängnis sitzt.
Das Ende, nachdem die Malik und Mariku sich endlich zusammengerauft haben, ist sehr schön.
Von:  Jellyfish
2007-12-26T17:54:02+00:00 26.12.2007 18:54
Endlich! Sie haben's endlich geschafft!!
Ich freue mich so für die beiden^^
Und ich find es auch total mutig, dass Ryou endlich über seine Vergangenheit gesprochen hat. Wenn das so weitergeht, haben wir vielleicht bald das nächste Pärchen! Das wär toll.
Das Kap ist dir echt gut gelungen.
Frohe Weihnachten und komm gut ins neue Jahr!
Von:  Relax0
2007-12-25T18:26:16+00:00 25.12.2007 19:26
boa is das süüß dass Mariku so eifersüchtig ist :3
freu mich für die beiden, dass die jetzt endlich zusammen sind. muha. ^^
also wird immer interessanter.
dir noch schöne Feiertage<3 und einen guten Rutsch. aber nicht zu doll ausrutschen x3



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