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Kratos' Life

von

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Anna

„Schneller!“ drängte Kratos Anna. Er nahm ihre Hand, in der Anderen hielt Sie Lloyd, und rannte durch den Wald. Es waren fast zwei Monate vergangen, seit Lloyd geboren wurde. Seitdem wurde fast jeden Tag eine Horde von Desians oder Engeln nach ihnen geschickt. Knurrend blieb Noishe stehen und drehte sich um. „Geht vorraus!“ befahl Kratos und nach einem kurzen Zögern rannte Anna aus dem Wald. „Haben wir dich!!“ schrie einer Desians und während Noishe ihn angriff, entledigte sich Kratos von seinem Gefährten. Kratos pfiff kurz und folgte dann mit Noishe Anna aus dem Wald. Sie saß auf der Wiese etwas abseits und versuchte, den quängelnden Lloyd zu beruhigen. Seufzend ließ sich Kratos neben Sie nieder und auch Noishe winselte erschöpft. Anna murmelte leise vor sich hin und Kratos schaute Sie besorgt an. „Anna?“ „Das ist doch keine Art, zu leben .. oder ein Kind zu erziehen ..“ gestand Sie leise und mied Kratos’ Blick.
 

Sie hatte Recht. Ein Kind erziehen, während man jeden Tag in Angst lebt, ob man angegriffen wird .. das war einfach unmöglich. Lloyd würde nie lange eine Freundschaft aufhalten können, weil Er immer wieder reisen .. weglaufen müsste. Und seine Schulung wäre auch mehr als problematisch.
 

„Bring uns in die andere Welt!“ meinte Anna entschloßen und schaute ihren Ehemann an. „Was?“ „Nach Tetha’alla! Du hast doch gesagt, dass dort keine Desians sind, weil die Welt blüht, oder etwa nicht?“ fragte Sie und Kratos nickte bejahend. Sie stand auf und lächelte. „Gehen wir?“ Kratos sah Sie nur überrascht an und fing an, zu schmunzeln.
 

Wir reisten in die Nähe von Palmacosta, weil dort der stärkste Punkt war, der die Bipolarität zwischen Sylvarant und Tethe’alla stabilisierte. Wir landeten nahe Meltokyo.
 

„Das hier .. ist Tethe’alla? Die blühende Welt?“ fragte Anna und schaute sich begeistert um. Die grünen Wiesen spielten im Wind und der blaue Himmel wolkenlos. „Komm, Anna.“ meinte Kratos und ging mit Anna und Lloyd in die Stadt hinein. Sie gingen in ein freies Zimmer im Inn und Anna legte Lloyd, der eingeschlafen war, in eines der Betten und deckte ihn vorsichtig zu. Kratos legte seine Arme um Anna und Sie kuschelte sich genüßlich rein und Kratos bemerkte ihr Lächeln. „Worüber lächelst du?“ fragte Er amüsiert und Anna schüttelte nur leicht den Kopf. „Es ist nur .. hier sind wir frei, nicht? Keine Desians, die uns verfolgen. Wir sind .. frei.“ sagte Anna nur sanft und Kratos schmunzelte. „Ja.“ Anna zuckte merklich zusammen und hielt sich die Hand. Besorgt nahm Kratos ihre Hand in seine. „Die Exsphere wird größer .. was bedeutet das?“ fragte Anna. Dem Söldner verschlug es für einen Moment die Sprache. „Es ist nichts. Du kannst beruhigt sein. Scheint, als würde deine Exsphere sich aus deinem Körper pressen.“ antwortete Kratos und erntete einen verwirrten Blick von Anna. „Das bedeutet, dass deine Exsphere rausfällt und du keiner Gefahr mehr ausgestellt bist.“ Anna kreischte laut vor Freude und fiel ihrem Mann um den Hals, während Kratos nur schwieg.
 

Ich .. konnte ihr die Wahrheit nicht sagen. Im Gegenteil, ihre Exsphere wuchs weiter herran und nagte weiter an ihr und ihrer Seele. Sie würde nicht sehr bald davon befreit sein. Aber .. das konnte ich ihr nicht ins Gesicht sagen. Sie war so froh darüber, ‚frei’ zu sein, dass ich ihr Glück nicht zerstören wollte. Aber .. ich habe es bereut, Sie angelogen zu haben. Und ich tue es immer noch.
 

„Kratos! Wach auf, Kratos!“ Verschlafen öffnete der Söldner seine Augen und sah in Anna’s hellwaches Gesicht. „Was?“ nuschelte Er leise und setzte sich auf. Das Zimmer war dunkel, bis auf eine kleine Lampe, die angeschaltet war. „Komm, sieh dir das an!“ meinte Anna nur, packte Kratos am Arm und zog ihn auf die Straße vor dem Inn. Verwirrt schaute Kratos seine Frau an, die nach oben sah und mit einer Hand von Lloyd spielte. Der Söldner richtete seinen Blick ebenfalls nach oben und ihm stockte der Atem. Der pechschwarze Himmel war übersät mit zahllosen kleinen Sternen, die so hell leuchteten, dass es den Augen weh tat. Noishe strich unruhig um die Beine seines Herren umher und setzte sich dann ebenfalls hin, um den Himmel zu beobachten. „Schön, nicht?“ fragte Anna und Kratos konnte nur nicken, so fasziniert war Er von den Sternen. Lloyd, der hellwach war, starrte hoch zu den tausenden von Sternen hoch und streckte die Hände aus, als könnte Er sie fassen.
 

Ich schaffte es, Anna zu überreden, wieder ins Bett zu gehen. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich mich schwer von den Sternen und ihrer Schönheit trennen konnte. Aber Sie musste sich ausruhen, denn wir wollten weiterreisen. Wir kamen weit. Wir kamen zu einem geheimen Dorf, Mizuho. Sie nahmen uns auf, Anna’s Kräfte verließen Sie in letzter Zeit recht schnell. Es vergingen Monate, in denen wir in Mizuho blieben.
 

„Kratos?“ Überrascht schaute Anna über Kratos’ Schulter. Sie, Kratos und Lloyd waren gerade zurückgekommen von einem langen Spaziergang im Gaoracchia-Wald und wollten sich ausruhen, als es plötzlich über Kratos kam und Er Anna fest umarmte. „Shhh ..“ flüsterte Er ihr leise ins Ohr. „Sag nichts ..“ Anna tat, was Er ihr sagte und die beiden genoßen das Gefühl der Nähe des anderen, das Wollen des anderen und besonders gefielen ihr die Küsse, die Kratos ihr ab und an auf die Wangen hauchte. Ein dumpfes Schlagen ließ beide aufschrecken und sie sahen zum Bett rüber. Die Bettdecke lag auf dem Boden und Lloyd rappelte sich mit einem Laut auf, der sich verdächtig nach Noishe’s Winseln anhörte. Anna wollte gerade zu Lloyd gehen und ihn hochheben, als Er zu ihr und Kratos - wenn auch etwas wackelig - krabbelte. Anna ließ einen Freudenschrei heraus und nahm Lloyd stolz in die Arme, wobei Sie ihn immer wieder knuddelte, als könne Sie nicht genug von ihm kriegen. „War das nicht toll, Kratos?“ fragte Anna glücklich und schaute ihren Mann an. Dieser schien noch völlig in Gedanken und brachte trotzdem ein Lächeln zustande. „Ja ..“
 

Es faszinierte mich, zu sehen, wie Lloyd sich entwickelte. Jeden Tag war Er neugieriger als zuvor und zeigte einen großen Enthusiasmus, wenn Er etwas Neues entdeckte. Auf Anna’s dringenden Wunsch hin, reisten wir in den hohen Norden, auf einen Kontinent, der immer mit Eis und Schnee bedeckt war.
 

Still war es im Zimmer der drei Aurions und ebenso still fiel der Schnee, den man vom Fenster aus sehen konnte. Anna stand am Fenster, fasziniert und wandte ihren Blick nicht einen Moment ab. „Das erste Mal, dass du Schnee siehst?“ fragte Kratos, der auf dem Bett saß und Sie beobachtete. Wortlos nickte Sie nur, löste sich vom Fenster und zog ihren Mantel über. „Anna?“ fragte Kratos, verstand aber, was Sie wollte, als Sie schwungvoll seinen Mantel um seine Schultern warf. Anna nahm Lloyd bei der Hand, der seine Mutter nur fragend mit einem „Wohin?“ ansah und ihr folgte. Die Familie ging aus der Stadt heraus in die Landschaft. Als Lloyd das weite, weiße Feld vor sich sah, riss Er sich von der Hand seiner Mutter los und tobte im Schnee umher. Kratos murmelte nur etwas Unverständliches und ging mit Anna an der Hand durch die Landschaft. Anna seufzte zufrieden. „Tethe’alla ist so friedlich.“ sagte Sie und sah sich um. „Hm. Das sagst du seit einem Jahr jeden Tag.“ erwiderte Kratos schmunzelnd und Anna lachte verlegen. „Aber es ist so still hier. Endlos fallender Schnee. Eine reine, weiße Landschaft .. es wäre schade, wenn dieser Ort einem Kampf ausgesetzt wird.“ Lächelnd nahm Kratos Anna in seine Arme. „Keine Sorge. Hier wird nie ein Kampf stattfinden.“ versprach Er ihr und Sie sah mit gerötetem Gesicht zu ihm hoch. „Kratos ..“ Die beiden küssten sich zärtlich, als Lloyd stehen blieb und ihnen von weitem zu winkte. „Mama! Papa!“ rief Er lachend und rannte zu ihnen, so schnell ihn seine kleinen, kurzen Beine trugen. Jedoch verfing der Einjährige sich am hochgestapelten Pulverschnee und fiel hin. Besorgt gingen seine Eltern zu ihm und prustend rappelte Er sich auf. Sein Gesicht war voller Schnee, die freien Stellen rot vor Kälte. Sein Gesichtsausdruck glich purer Überraschung und nach einem Moment fing Er an, zu lachen. Sein Lachen steckte seine Eltern an, wobei Anna ihm vorsichtig den Schnee vom Gesicht wusch. „Gehen wir zurück, sonst frierst du uns noch ein, kleiner Schneemann.“ lachte Anna und nahm Lloyd’s Hand. Der Sohn nickte energisch und ergriff Kratos’ Hand in seine Andere, so dass Er in der Mitte der beiden ging. „Schaukeln!“ rief Lloyd und Anna und Kratos schwangen ihn etwas vor und zurück, als würde Er auf einer Schaukel sitzen. „Yay!“
 

Rauschend füllte das heiße Wasser die Wanne voll und während Anna Lloyd auszog, rollte Kratos sich die Ärmel etwas hoch. „Und rein mit dir.“ meinte Anna und hob Lloyd in die aufgefüllte Wanne rein. Der Junge drehte sich zu seinem Vater um und sah ihn aufgeregt an. „Papa, erzählst du mir später ’ne Geschichte?“ fragte Er leicht hüpfend, während Anna - kichernd - ihn wusch. „Ja.“ „Darf Noshe bei mir schlafen?“ fragte Er wieder und spielte mit den großen Händen seines Vaters. „Er heißt Noishe, Lloyd. No-I-She.“ sagte Er und hob zu jeder Silbe von Noishe’s Namen die Arme des Jungen. „No-she .. No-I-She .. Noishe!“ ahmte Lloyd Kratos nach. „Darf Er? Darf Er?“ „Ja.“ erwiderte Kratos lächelnd. „Aber jetzt musst du einen Moment still halten. Und Augen zu.“ Lloyd kneifte die Augen zu, während Kratos ihm die Haare voller Schampoo einschrubbte. Mit einem Zuber voll warmen Wasser wusch Kratos das Schampoo raus. „Fertig?“ fragte Lloyd und behielt die Augen zusammengekniffen. „Ja.“ „Yay!“ rief Lloyd, öffnete die Augen und planschte vergnügt im Wasser herum. Tropfend nass hob Kratos ihn hoch und hielt ihn aufrecht und still, während Anna ihn trocken rubbelte. „Pyjama kann ich schon allein anziehen!“ meinte Lloyd und drängte sich aus den Armen seiner Eltern und fing an, mit Ziehen und Pressen seine Nachtkleidung anzuziehen. Anna und Kratos sahen ihm amüsiert zu, wie Er das Hemd falsch herum anzog. „Ich helf dir.“ sagte Anna lächelnd und richtete Lloyd’s Pyjama richtig hin. „Juhu! Noishe!“ Voller Energie rannte Lloyd wieder ins Schlafzimmer und sprang auf eines der Betten rauf, Noishe bellte laut und freudig, als Er zu ihm trottete. „Geschichte!“ Kratos nickte und widmete sich für einen Moment Anna. „Geh schlafen. Du brauchst Ruhe.“ meinte Er und wurde von Anna auf die Wange geküsst. „Ich bin 24 und nicht ein Jahr alt, wie Lloyd. Trotzdem Gute Nacht.“ antwortete Sie ihm frech und streckte ihm die Zunge raus, bevor Sie sich ins andere Bett legte. Noishe war auf das Bett gesprungen und rollte sich am Kopfende etwas zusammen. Kratos setzte sich an den Rand des Bettes und Lloyd kuschelte sich sofort an ihn. „Was willst du hören?“ fragte Kratos den Kleinen. „Wie Papa kämpft!“ Kratos nickte und Er erzählte ihm von Kämpfen, die Er bestritten hatte und Er baute auch einen Teil des Antiken Krieges ein, den Lloyd immer wieder gern hörte. „War Martel nett?“ fragte Lloyd, als Kratos ihm über Martel, Mithos und Yuan erzählte. „Ja, Sie war eine sehr nette Frau. Du hättest Sie bestimmt gemocht.“ antwortete Kratos ehrlich. „Erzähl, wie Yuan und Mithos sich gestritten haben!“ verlangte Lloyd und schien keinen Deut müde zu sein. „Na gut.“ Also erzählte Kratos ihm auch, wie Mithos und Yuan sich öfters stritten, vorallem um Martel’s Zuneigung. Und wie Kratos immer jeden Streit schlichten musste, in dem Er Mithos’ Schwert beschlagnahmte und Yuan an seinem Zopf zog. „ .. Gute Nacht, Lloyd.“ flüsterte Kratos leise und stand auf. Lloyd, im leichten Halbschlaf, kuschelte sich an Noishe’s weichen Bauch und benutzte ihn als Kissen. Kratos deckte ihn zu und legte sich zu Anna ins Bett. „Du bist noch wach, oder?“ fragte Er schmunzelnd und Anna drehte sich verlegen um. „Ich kann nichts dafür. Geschichten über deine Vergangenheit interessieren mich eben.“ gestand Sie und Kratos seufzte. „Schön und gut. Du musst dich trotzdem ausruhen.“ meinte Er nur und legte seine Arme um Sie, als Sie sich müde an ihn kuschelte.
 

Anna bekam die Kälte nicht und wir reisten weiter. Es gab südlich von Flanoir eine Insel, auf der immer die Sonne schien. So sagte man. Ich überredete Anna, sich sofort ins Bett zu legen, sobald wir ankamen.
 

"Papa! Schau mal! Das Meer!“ rief der zwei-jährige Lloyd aufgeregt. Er hatte sich auf die Zehenspitzen gestellt und sich am Geländer des Balkones festgehalten, um sich das Meer genauer ansehen zu können. „Ja, Lloyd. Aber sei bitte etwas leiser.“ meinte Kratos und seufzte leise. „So wirst du dich schlecht ausruhen können.“ Anna, die im Bett lag, winkte nur lächelnd ab. „Macht doch nichts. Er ist nun mal jung und neugierig.“ erwiderte Sie und Kratos stand auf. „Ich geh mit ihm etwas raus, damit du schlafen kannst. Tu das auch!“ mahnte Er Sie kurz, küsste ihre Wange und ging mit Lloyd zur Tür. „Raus? Zum Meer?“ fragte Lloyd und Kratos nickte. Sobald sie aus dem großen Inn waren, machte sich die Neugier in Lloyd breit und Kratos seufzte leise. „Was willst du sehen, Lloyd?“ „Den Strand! Und das Meer!“ antwortete Lloyd sofort und zog seinen Vater die Stufen runter. Der Söldner ließ die Hand des Kleinen los als sie am Strand ankamen und sofort rannte Lloyd zum Wasser, wo die Wellen den Sand gerade so benässten. Kratos hingegen setzte sich etwas abseits in den Strand, die Augen immer auf seinen Sohn gerichtet und bemerkte nicht die angezogenen Blicke, die Frauen ihm zuwarfen. „Papa!“ Überrascht wich Kratos etwas zurück, als Lloyd so plötzlich vor ihm auftauchte. „Was ist denn?“ „Ins Wasser!“ meinte Lloyd, packte Kratos’ an den Händen und fing an, ihn in Richtung Meer zu ziehen. Kratos - etwas überrascht - wehrte sich kaum, aber bestimmt. „Lloyd, lieber nicht. Ausserdem geht man nicht ins Meer rein in seiner Alltagskleidung.“ erwiderte Kratos in leicht gebückter Haltung, als Lloyd ihn immer weiter zog. „Ins Wasser rein!“ „ .. Willst du nicht lieber ein Eis?“ fragte Kratos und sofort blieb Lloyd stehen. „Schoko-Bombe?“ erwiderte Lloyd mit großen, strahlenden Äuglein. „Ja.“ „Yay!!“ Lloyd freute sich und sprang in Kratos Arme und legte seine Hände um den Nacken seines Vaters. Ein allgemeines, entzücktes Seufzen war am Strand zu hören, als die Frauen sahen, wie lieb Kratos zu seinem Sohn war. „Die Schoko ist so braun wie meine Haare!“ bemerkte Lloyd, als Er glücklich und zufrieden an einer Kugel Schokoladeneis, mit Schokoladenstreußel oben drauf, leckte. Kratos nickte und ging mit Lloyd zurück ins Zimmer des Inns. „Anna?“ fragte Kratos leise, als Lloyd ins Zimmer stürmte und sich glücklich mit dem Eis auf sein Bett setzte. Anna setzte sich in ihrem und Kratos’ Bett auf und schaute zu ihm rüber. „Hast du geschlafen?“ fragte Kratos leicht skeptisch und Anna nickte. „Ich kann’s nicht abwarten, bis diese Exsphere endlich abfällt.“ sagte Sie seufzend und strich sich die wirren Haare aus dem Gesicht. Kratos schwieg nur und setzte sich neben Sie.
 

„Schneller!“ Keuchend rannten die Aurions - bis auf Lloyd, der in Kratos’ Armen war - über die Landschaft nahe Meltokyo. Stählernes Geklapper von Rüstungen war hinter ihnen. Abrupt blieben Kratos und Anna stehen, als sie sich plötzlich von mehreren Desians umzingelt sahen. „Geben Sie auf, Master Kratos.“ sagte eine tiefe Frauenstimme und schwebend vor ihnen erschien eine junge Frau mit grellgrünen Haaren, stark geschminkt. „Verschwinde, Pronyma.“ knurrte Kratos wütend und Lloyd klammerte sich ängstlich an sein Hemd. „Papa .. kämpf doch gegen Sie.“ meinte Er und sah seinen Vater bittend an. Pronyma sah den kleinen Lloyd einen Moment an, dann Anna und Kratos und begann, zu grinsen. „Nun, ich habe natürlich gehört, dass Sie weggerannt sind, Master Kratos. Aber das Sie so weit gehen ..“ meinte Sie nur leicht tuschelnd. Kratos drückte Lloyd in Anna’s Arme, nahm Sie auf seine und entfaltete abrupt seine Flügel. Überrascht sah Anna ihn nur an, als Kratos sich kräftig vom Boden abstützte und wegflog. Kratos sah für einen Moment nach hinten, ob die Desians ihn und Anna verfolgten, als Er Anna’s verblüfften Blick sahen. „ .. Du hast Flügel.“ hauchte Sie erstaunt und starrte auf die schleierartigen, blauen Federn, die aus Kratos’ Rücken ragten. „Äh .. ja.“ gestand Er zögernd und landete vor Meltokyo. Mit einem Ruck löste sich Lloyd aus Anna’s Armen und kletterte auf Kratos’ Schultern. Er fasste neugierig an Kratos’ Flügel, nur um festzustellen, dass seine Hand glatt hindurch ging. „Woow ..“ meinte Er fasziniert.
 

Wieder in Sylvarant, reisten Anna, Kratos und Lloyd in den weiten Westen, in der Hoffnung, dass die Desians sie eine Weile in Ruhe lassen würden. Die Nacht war ruhig und schwarz, bis auf einige Schritte, die sich dem Inn näherten. Sie schlichen, so leise es mit ihrer stähleren Uniform ging, die Halle hinunter und öffnete langsam die Tür. Im Bett, das der Tür am nächsten war, lag Lloyd. Man konnte ihn kaum erkennen, denn das Bett war ca. 5-mal so groß wie Er und Lloyd hatte sich zu einem Knäuel zusammengekuschelt. Kratos und Anna schliefen im Bett an der Wand und bemerkten die Eindringliche nicht.
 

Wie sie es geschafft haben, uns aus dem Inn zu zerren und auf eine abgelegene Klippe zu bringen, das weiss ich nicht mehr. Nur der Regen, der bei Sonnenuntergang eingesetzt hatte, fiel immer noch so stark wie am Anfang.
 

Ängstlich stand Anna auf der Klippe und hielt Lloyd in den Armen, versuchte ihn zu beruhigen. Kratos stand vor ihr, einen Arm schützend ausgeweitet und starrte nur hasserfüllt die Desians und ihren Kommandanten vor ihm an, Noishe hatte Er beauftragt, in Anna’s und Lloyd’s Nähe zu bleiben. „Uns in der Nacht angreifen ..“ meinte Kratos und ein gehässiges Grinsen kam über seine Lippen. „Du bist ganz schön tief gesunken, Kvar.“ Glucksend verschränkte der Mann mit dem weißblonden Haaren seine Hände hinter dem Rücken und sah sein Gegenüber nur an. „Ich konnte es nicht erwarten, Sie zu sehen, Master Kratos. Pronyma hat mir .. ‚netterweise’ sofort Bericht erstattet, als Sie Sie getroffen haben.“ erwiderte Kvar nur und sein Blick fiel auf Lloyd in Anna’s Armen. „Nicht nur meine Farm halbwegs ruinieren, auch noch eines meiner Experimenten zu entführen. Nicht zu vergessen verführen ..“ Grinsend sah Kvar Kratos an, der keine Muskelzuckung zeigte. „Und auch noch sehr fleißig. Meine Komplimente, Master Kratos.“ Die Desians hinter ihm lachten lauthals und einer ging auf Anna zu. Abrupt zog Kratos sein Schwert und hielt es an die Kehle des Desians. „Ein Schritt weiter vor und du stirbst.“ drohte Kratos ihm ruhig. Kvar nickte kurz seinen Männern zu und alle stürzen sich mit gezückten Schwertern auf Kratos. Während Er sie abwimmelte, löste sich einer von der Gruppe und lief hinter Kratos. „Kyah!“ Der letzte Desians fiel bewusstlos zu Boden, als Kratos sich umdrehte und Kvar sah. Er hatte Anna am Handgelenk gefasst, die sich zappelnd wehrte. „Lass los!“ „Mama!“ rief Lloyd, der - als Anna von dem Desians plötzlich weggezogen wurde - etwas weiter am Boden lag, und zu ihr hinrennen wollte. Noishe sprang vor ihn und knurrte in Kvar’s Richtung. Anna zerrte an Kvar’s Hand und versuchte, sich zu befreien, als der Desian, der Anna plötzlich gezogen hatte, sich auf Kratos stürzte. Schnell hatte Kratos ihn bewusstlos am Boden und wollte Kvar gerade etwas an den Kopf werfen, als dieser grinsend etwas hochhielt. Für einen Moment wusste Kratos nicht, was es war. Dann sackten Anna die Knie zusammen und der Söldner erkannte die blau-violette Exsphere in Kvar’s Hand. Er warf die halb bewusstlose Anna zu Kratos und dieser fing Sie auf. „ .. Anna?“ fragte Er vorsichtig, als Sie sich an ihn klammerte. Anna’s Haut verfärbte sich zu einem grünlichen Schwarz und mit einer ungeheuren Kraft schlug Sie Kratos mit einer Klaue weg. Schockiert sah Kratos Anna an. Ihre Kleidung zerriss sich, als Sie sich in ein Monster mit einer Art Schuppenhaut verwandelte. Knurrend schritt Sie auf Kratos zu und schlug mit einem übergroßen Klauenarm nach ihm, instinktiv zog Kratos das Schwert und parrierte den Schlag. Immer wieder schlug Sie nach ihm und immer wieder parrierte Er die Schläge, Er machte keine Anstalten, Sie anzugreifen. „Wenn das so weiter geht, werde ich ..“ zischte Er leise vor sich hin. „Anna! Beruhige dich! Ich bitte dich, beruhige dich!!“ flehte Er Sie an und bekam als Antwort nur ihren Klauenarm in den Bauch geschlagen. Reflexartig ging Kratos in Angriffsposition. „Huuraijinken*!!“ Ein starker Blitzschlag fuhr durch Anna hindurch, Sie gab einen bestialischen Schmerzensschrei von sich und sank in die Knie. „Verdammt! Anna ..!“ fluchte Kratos und rannte zu ihr hin. „Anna, entschuldige! Ich .. - Aaarrgh!!“ Anna hatte sich aufgerappelt und mit einem harten Schwung Kratos auf den Boden geschleudert. „Ugh ..“ Zitternd setzte sich Kratos etwas auf und hielt sich den Bauch, wo Anna ihn getroffen hatte. Er drehte sich leicht zur Seite und spuckte das Blut aus, dass sich in seinem Mund gesammelt hatte. Er vernahm ein leises Weinen und sah zur Seite. Lloyd, immer noch auf den Knien, schluchzte und weinte, dass es herzerweichend war. „Lloyd ..“ murmelte Kratos etwas abwesend. „Mamaaa .. Uh .. Ich will Mama wieder .. Mama und Papaaa ..“ Noishe sprang wieder vor Lloyd und knurrte laut, den Schwanz aufrecht in die Luft gestreckt. Anna beugte sich runter und wollte nach Lloyd greifen, als Noishe Sie angriff. Für einen Moment waren Kratos und Lloyd so überrascht, dass sie sich einen Moment nicht bewegen konnten. Lloyd hörte auf zu weinen, als Er sah, wie Noishe und Anna sich bekriegten. Ein Jaulen riss beide aus den Gedanken und sahen, wie Noishe am Boden lag und sich leicht eine Wunde an der Pfote leckte. „Noishe ..!“ rief Lloyd besorgt und lief zum Hund. Er fiel neben ihn auf die Knie und fing erneut an, zu weinen. „Noishe ..“ Schlurfend schritt Anna zu ihm rüber und hob ihren Klauenarm. „Waaah ..!!“ Ängstlich vergrub Lloyd das Gesicht im weichen Fell des Hundes und hörte nur einen stählernen Klang. Zittrig sah Er auf und sah nur den Rücken seines Vaters. Er hielt das Schwert waagrecht in den Händen und wehrte Anna’s Schlag ab. Knirschend gab der Kies unter seinen Füßen nach, als Er Anna’s Schlag nicht mehr lange halten konnte. „Papa ..“ „ .. He!“ Kratos wehrte Anna völlig ab und warf Sie so auf den Boden. Keuchend ließ Kratos die Arme sinken und einen Moment die Schwäche zu, die sich in ihm aufbaute.

Kratos ..

Überrascht sah Kratos auf. Anna hatte sich wieder aufgerappelt in eine kniende Position und ihr Blick war auf ihn gerichtet. „ .. Anna?“

Kratos .. bitte .. töte mich ..

Es verschlug ihm den Atem, als Er Anna’s Stimme so klar und flehend in seinem Kopf hörte. Und ihre Bitte war für ihn unmöglich. „Anna .. was .. das geht nicht.“

Bitte ..! Sonst tue ich dir .. oder Lloyd etwas an ..

Kratos schaute Anna nur schockiert an und antwortete nicht. Hinter ihm zitterte Lloyd immer noch an Noishe gepresst.

Kratos, bitte .. Ich hätte Lloyd fast verschlungen .. Rette ihn .. und mich .. Bitte ..

Wortlos starrte Kratos das Schwert mit der feuerartigen Klinge in seiner Hand an. Wie in Trance schritt Er langsam vorran und hob langsam seine Waffe.

Danke .. Kratos ..

Blitzschnell ließ Kratos das Schwert niederschlagen, als wollte Er es hinter sich bringen. Als würde die Zeit stehen bleiben, fiel Anna langsam zu Boden, wie die alte Anna. Ihre Schuppenhaut verfärbte sich in das blasse Rosa ihrer Haut und Kratos dachte, Er habe einen Moment gesehen, wie Anna lächelte. Kratos fing Sie auf und drückte Sie fest an sich. „Entschuldige .. Verzeih mir, Anna ..“ flüsterte Er leise, als Er ein lautes Lachen hinter sich hörte. Er bewegte nur ganz leicht den Kopf und bemerkte erst jetzt, dass Kvar und die - wieder bei Bewusstsein - Desians noch da standen und alles mit angesehen hatten. Kratos trug Anna rüber zu Lloyd und Noishe und legte Sie behende neben den Hund. „Noishe ..“ sagte Kratos ruhig, nahm seinen Mantel ab und legte ihn um Lloyd’s Schultern. „Pass auf Anna und Lloyd auf.“ Noishe nickte bellend und Kratos stand auf. Purer Hass strömte durch jede Zelle von Kratos’ Adern und Er wollte morden. Jeden, der ihm im Weg stand. Jeden, der ihn störte. Jeden, der Schuld an allem war, was Kratos je passiert war. Mit einer übermenschlichen Geschwindigkeit griff Kratos die Desians an und hatte sie in Sekunden alle am Boden liegen. „Du kannst dich nicht mehr verstecken, Kvar ..“ sagte Er und blickte in die eisgrauen Augen seines Gegenüber. „Nicht verstecken, nein ..“ gestand Kvar ruhig und ein Grinsen zierte sein Gesicht. „Aber ich kann immer noch schummeln!“ Und abrupt schoßen auf der ganzen Klippe Blitzschläge nieder und ein besonders großer Blitzschlag schlug genau vor Lloyd, Noishe und Anna ein. Kratos stürmte auf sie zu, als mit einem fürchterlichen Brodeln der Teil der Klippe anfing, niederzubröckeln. „Lloyd!!“ schrie Kratos, warf sich auf den Boden und streckte den Arm aus, um Lloyd’s Hand zu halten, bevor Er weiter fiel. Für einen Moment streiften Lloyd’s und Kratos’ Fingerspitzen aneinander, bevor sie sich nicht mehr erreichen konnten. „ .. Papaaa ..!!“ Lange hallte noch Lloyd’s verzweifelter Schrei in Kratos’ Ohren, als Er sich kein Stück bewegte. Er ballte die Hand zur Faust und wurde sich erst jetzt klar, dass Er nicht nur Anna, sondern auch Lloyd verloren hatte. „ .... Aaaaahhhhhhhhhhhhhhhh!!!!“
 

Wie betäubt saß Kratos kniend im Regen. Die kalten Tropfen fielen stetig auf ihn, aber Er bemerkte nichts. „Gehen wir, Master Kratos.“ meinte Kvar hämisch und ließ die Verstärkungstruppe, die angekommen war, Kratos’ Hände fesseln. Ohne sich zu wehren, ließ Kratos es zu und folgte ihnen. Er merkte nur schwach, wie Pronyma Kvar am Turm des Heils ablöste und ihn nach Derris Quaran brachte. Die Dunkelheit in Yggdrassil’s Zimmer war angenehm und die einzige, schwache Lichtquelle war ein großer, blumenförmiger Samen im Hintergrund. „Kratos .. lange nicht gesehen.“ meinte Yggdrassil und lächelte, als wäre Kratos nur so zu Besuch gekommen. Dieser schwieg nur und starrte auf einen Punkt, der zwischen Yggdrassil und dem Boden lag. „Ich weiss, du bist vielleicht müde von deiner Reise .. aber Strafe muss sein ..“ Yggdrassil gab Pronyma ein Zeichen und mit einem Ruck am Seil ging Sie mit Kratos in die tieferen Ebenen von Derris Quaran.
 

„Uh ..! .. Argh!“ Laut knallte die Peitsche und Kratos, der mit Ketten gefesselt war, spürte mehr als nur einen scharfen Luftzug auf seiner Haut. Surrend öffnete sich die Tür und die Peitschenhiebe von Pronyma hörten auf. „Und, Kratos? Erinnerst du dich, wo dein Platz liegt?“ fragte Yggdrassil und hob Kratos’ blutverschmiertes Kinn etwas hoch. „Du bist ein Seraph und wirst immer einer bleiben. Du kannst mir nicht entkommen.“ Kratos öffnete leicht seine bleischweren Augen und sah Yggdrassil ins Gesicht. Wut stieg in ihm auf und Kratos dachte, wenn Er diese Wut nicht raus ließe, würde Er explodieren. Ein hämisches Grinsen fand sich in Kratos’ Gesicht. „Was heißt hier ‚nicht entkommen’? Ich hab es sechs Jahre lang geschafft, mich aus deiner Hand zu befreien.“ meinte Er protzig, als wäre Er in einer Lage, die ihn Yggdrassil überlegen machte. „Und du hast keinen einzigen Finger gerührt, um mich zu finden. Du dachtest, dass ich zurückkomme. Freiwillig. Tja, Kleiner, da hast du dich geirrt.“ Fest schlug Yggdrassil’s Faust gegen Kratos’ Gesicht und auch als wiedermals Blut aus Kratos’ Mund tropfte, grinste Er immer noch. „Du bist und bleibst der kleine Bengel von damals, der sich nicht zusammenreissen kann, Mithos!“ Knurrend griff Yggdrassil nach Pronyma’s Peitsche und peitsche schnell und hart auf Kratos damit ein. Das Knallen der Peitsche wurde nur von Kratos Schmerzensschreien übertönt. Klackend klirrten die Ketten, als Kratos nur noch loose darin hing. „Er ist ohnmächtig ..“ murmelte Yggdrassil abwesend und gab Pronyma die Peitsche zurück in die Hände. „Bind ihn los, aber lass ihn nicht raus.“ befahl Er ihr und ging aus dem Kerker, wobei Er die Tür laut hinter sich zu schlug. Pronyma tat, wie ihr befohlen und schaute einen Moment Kratos verwundert an, der dumpf auf den Boden aufgeschlagen war. Dann ging Sie aus dem Raum und versuchte, das eben Gesehene, zu verdrängen.
 

Ich war lange bewusstlos. Man sagte mir, dass ich fast eine Woche ohne Bewusstsein war. Ich war in meinen Träumen gefangen. Träume, die von einer strahlenden Vergangenheit erzählten. In der Anna mich ansah und lächelte, wie damals, als ich Sie bat, mich zu heiraten. Wie Lloyd hinfiel, als Er bei seinen ersten Schritten etwas zu schnell zu Anna tappste. Als ich wieder zu mir kam, war mir klar, was passiert war. Yggdrassil .. Mithos hatte mich wieder in seiner Gewalt. Eine gewöhnliche Puppe, die keinen Lebenswillen hat. Aber meine Wut auf Mithos und alle anderen war immer noch vorhanden.
 

Schweigend schritt Kratos duch Welgaia. Er war gerade erst aus dem Kerker freigelassen worden und seine Wunden waren noch frisch. Die, die ihm Yggdrassil verpasst hatte, bluteten immer noch. Er hörte genau, was die Engel tuschelten. „Solche Wunden ..“ „Lord Yggdrassil konnte seine Wut nicht zügeln ..“ „Wie tief Er gesunken ist ..“ „Und dann auch noch mit einer Menschenfrau!“ Zuckend blieb Kratos stehen und wandte den Kopf zu zwei Engeln auf seiner linken Seite. „Was meinst du?“ fragte der Engel mit langen, schwarzen Haaren. Der andere Engel flüsterte. „Als Master Kratos verschwunden war, hat Er auf der untergehenden Welt für Chaos auf unsere Kosten gesorgt und ist mit einer gewöhnlichen, menschlichen Frau gereist! Und Er hat sogar ein Kind mit ihr gehabt!“ Der Engel wollte gerade weitererzählen, als der Andere Sie anstupste und auf Kratos mit einem Kopfnicken deutete. Dieser schwieg und starrte den ersten Engel nur an. Wie Sie davon wissen konnte, war ihm schleierhaft. Aber das war ihm egal. Langsam hob Er eine Hand, sprach eine Formel und der Engel schwebte über den Boden. Einen Meter, Drei Meter und als Er in guter Sicht von allen Engeln war, schloß Kratos seine Hand und der Engel schrie schmerzlich auf. Gebannt starrten alle Engel den Schwebenden an und wussten, dass Kratos eine Art Psychokinese einsetze, die eine seltene Gabe war, für die, die Elfenblut in sich hatten. Immer fester drückte Kratos zu und immer lauter schrie der Engel auf. Auf seinem Körper zeichneten sich Druckstellen ab und einer der Flügel bog in einem seltsamen Winkel von seinem Rücken ab. „V .. V-Verzeihen .. Verzeihen Sie vielmals, Master Kratos!!“ schrie der Engel unter Schmerzen raus und fiel dumpf zu Boden, als Kratos energisch wegschritt. Er ging in eines der Privatzimmer der Seraphen und ließ sich kraftlos auf den Boden sinken. Er war müde, erschöpft und fühlte sich betäubt. Lange starrte Er seine Hand an. Die Hand, die Anna getötet hatte. Die Hand, die Lloyd nicht retten konnte. Langsam zog Kratos sein Schwert aus der Scheide und hielt es sich an den Hals. „Gleich sehe ich Anna und Lloyd wieder ..“ nuschelte Er leise und schmunzelte leicht, als ihm das Schwert aus der Hand geschlagen wurde. „Du läufst davon.“ Überrascht sah Kratos hoch und erblickte Yuan. „Yuan ..“ Der andere Seraph setzte sich zu Kratos auf den Boden. „Sie ist tot, nicht wahr?“ fragte Er ohne Umschweife und für einen Moment war Kratos überrascht. Langsam nickte Er. „Ja .. Sie .. Anna ist .. tot. Ich habe Sie getötet.“ erwiderte Er stockend und mit erstickter Stimme. „Wie kam es dazu?“ Also erzählte Kratos mit verzweifelten Pausen, wie Anna’s Exsphere genommen wurde, Sie sich in ein Monster verwandelte und Kratos Sie tötete. „Und als ich Kvar stellte, fiel Lloyd die Klippe runter. Ich .. ich konnte ihn nicht rechtzeitig erreichen.“ sagte Kratos und starrte auf seine zitternde Hand, als würde Er noch fühlen, wie seine und Lloyd’s Fingerspitzen sich für einen Moment berührt hatten. „Kratos?“ Der wiederernannte Seraph schreckte auf und schüttelte den Kopf. Er fuhr sich immer wieder durch die Haare und atmete mehrmals tief durch. „Ich .. konnte keinem helfen. Ich habe Anna getötet und Lloyd sterben lassen ..“ murmelte Er leise und Yuan war überrascht, zu sehen, wie wässerig Kratos’ braune Augen wurden. „Kratos .. ist schon gut ..“ meinte Yuan und legte tröstend einen Arm auf Kratos’ Schulter. Dieser wusste dies zu schätzen und verstand, wie Yuan sich fühlte, als Martel starb. Erschöpft legte Er den Kopf auf Yuan’s Schulter. „Es tut weh ..“ hauchte Er leise und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. „Ja, es tut weh. Der Schmerz vergeht nach einer Weile, aber die schönen Erinnerungen bleiben, Kratos.“
 

Es war beruhigend, zu wissen, dass Yuan da war. Er wusste, wie ich mich fühlte. Er hatte ebenfalls seine Geliebte verloren. Jedoch verschwand Yuan kurz danach. Er war damit beschäftigt, seine Organisation gegen Cruxis aufzubauen.
 

Ruhig und still saß Kratos im Lehnstuhl des Zimmers, das in Rottönen gehalten wurde. Er schwieg und starrte auf den Teppich vor sich. Seine Wunden von den Peitschen waren verheilt, bis auf eine am linken Schulterblatt, die eine Narbe hinterließ. Surrend öffnete sich die Tür des Zimmers und herein schwebte die weiße Gestalt von Yggdrassil. „Geht es dir besser, Kratos?“ fragte Er mit einem leicht höhnischen Unterton. Kratos hob leicht den Kopf, bewegte jedoch keinen anderen Muskel. Der altbekannte, trübe Blick in seinen Augen, die fast schwarz wirkten, war da. Yggdrassil’s Grinsen weitete sich. „Immer noch verloren in deiner Vergangenheit?“ Kratos ließ den Kopf wieder sinken und schwieg. Bis Yggdrassil herein gekommen war, war Kratos tatsächlich in seinen Erinnerungen an Anna und Lloyd gewesen. Die Gänge der Erinnerungen und glücklichen Momenten verschwammen immer wieder und Kratos’ Gedanken endeten immer wieder dort, wo Er sein Schwert hob und Anna erstach. „Was für eine arme Frau, nicht wahr, Kratos? Geradezu bemitleidenswert ..“ verspottete Yggdrassil umgehemt Anna. Knurrend packte Kratos den Becher neben sich und warf ihn mit aller Kraft nach Yggdrassil. Geschickt wich dieser aus und schmunzelte vergnügt. „ .. ‚Halte dein Temperament im Zaum und du wirst stärker werden als jeder’ .. kommt das dir bekannt vor?“ fragte Yggdrassil nebenbei und sah Kratos an, der seinen Blick mit Hass erwiderte. „Du hast ihn mir immer wieder eingeschärft. Ich rate es dir jetzt, dein Temperament zu zügeln. Sonst bereust du es noch.“ Grinsend schwebte Yggdrassil wieder aus dem Raum und Kratos ließ sich seufzend in den Lehnstuhl zurück sinken.
 

Yggdrassil ließ mich in der nächsten Zeit in Ruhe. Als Er merkte, wie ich mich langsam beruhigte und nicht so oft in Rage geriet, ‚erlaubte’ Er es mir, nach Sylvarant oder Tethe’alla zu reisen. Ich nahm das Angebot gerne an, denn Derris Quaran kam mir immer mehr wie ein Gefängniss vor.
 

Rauschend schlugen die Wellen am Hafen von Palmacosta an. Die Nacht war eingebrochen und der Himmel wirkte grau durch die vielen, dunklen Wolken. Der Wind bließ stark und zerzauste Kratos’ Haare noch mehr als sonst. Schritte näherten ihm sich und als Kratos zur Seite blickte, stand Yuan neben ihm. „Yuan ..“ Yuan nickte leicht. „Eine Weile her, seit wir uns gesehen haben.“ erwiderte Er und ein harter Blick ging aus seinen blauen Augen aus. Klirrend zog Yuan das Schwert an seiner Seite heraus und hielt es an Kratos’ Hals. „Kratos .. löse Origin’s Siegel! Dann kann Martel’s Auferstehung gestoppt werden und die Welten werden in Frieden sein. Du weisst genauso gut wie ich, dass Mithos’ Plan nicht funktionieren wird.“ Kratos bewegte keinen Muskel, sondern sah für einen Moment das Schwert an seinem Hals und dann Yuan an. „Martel’s Auferstehung hat die Menschen seit Ewigkeiten hinter’s Licht geführt, Kratos. Diese Legende, Sie sei die Göttin, die die Welt - zusammen mit Origin - erschaffen hat, ist Humbug. Löse das Siegel, das auf dir ruht.“ Kratos schwieg nur, seine Augen wieder auf das Meer vor sich gerichtet. „ .. Kratos!“ „Es ist genug!!“ erwiderte Kratos plötzlich mit einer plötzlichen Wut, die schnell verblasste. „Es ist genug .. In dieser Welt gibt es nichts mehr, das mir etwas bedeutet. Mithos’ Ära von leblosen Marionetten nimmt immer schneller Form an und Martel’s Auferstehung rückt näher. Ja, Yuan, die Auferstehung wird stattfinden, aber Sie wird nicht vollends gelingen. Aber ..“ sagte Er und brach ab. Er drehte sich um und sah Yuan direkt ins Gesicht, das Schwert immer noch drohend an seine Kehle gerichtet. „ .. Die Menschen glauben diese Legende. Wenn du ihnen ihren Glauben nimmst, nimmst du ihnen auch das Leben weg. Jedoch wird eine Tragödie geschehen, wenn Martel’s Auferstehung scheitert und die Welten trotzdem die Sanduhrbewegung nicht stoppen. Mach ruhig.“ sagte Er und breitete die Arme aus. „Töte mich. Origin’s Siegel wird brechen, ein neuer Pakt wird entstehen und die Welten werden gerettet sein. Töte mich, Yuan! .. Nichts hält mich mehr in diese Welt ..“ Wortlos starrte Yuan seinen Kameraden an, der so schwach geworden war. Wehrlos sich ihm auslieferte, ihn zu töten. Ihn sogar anflehte. „ .. Kch!“ Zögernd steckte Yuan das Schwert wieder weg und wandte sich zum Drehen, wobei Er einen Moment den Kopf zu Kratos zurückdrehte. „Dieses Mal werde ich dich nicht töten.“sagte Er und ging weg. Kratos sah ihm nach und ließ seufzend die Arme sinken, ehe sein Blick den tosenden Wellen und dem kalten Wind galt wieder galt.
 

Wieder schwirrten meine Gedanken in der Vergangenheit herum. Ich konnte nur an Anna und Lloyd denken. An Anna’s Lächeln. Als Lloyd geboren wurde. Ihr Lächeln, als wir heirateten. Die Art, wie ihre Augen anfingen, zu strahlen, wenn Sie mich sah. Oder wie ihr Haar Sie im Schlaf in der Nacht wie einen Fächer umgab. Aber .. am meisten vermisste ich das Gefühl ihres Körpers. So sanft und zerbrechlich, wenn Sie in meinen Armen lag. Anna’s Stimme. Anna’s Lachen. Anna’s unschuldigen Tränen. Anna’s Verlangen. Anna’s Wünsche. Anna’s Träume. Anna’s Ängste. Und Anna. Immer wieder nur Anna.
 

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Endlich. Das letzte Kapitel mit Anna drinnen. Abgesehen von Flanoir. Ich hab in der Schule nicht mehr aufpassen können, weil ich ständig Ideen für dieses Kapitel aufgekritzelt habe.

Ja, Lloyd kann für einen Einjährigen ziemlich lange Sätze sagen. Wir haben in Erziehungskunde die Sätze und Wörter der Kinder - ab wann sie was sagen können - erst vor kurzem durchgenommen. Da hatte ich die Szene mit dem Baden schon geschrieben. Ich war zu faul, sie nochmal umzuschreiben.

Ja, Kratos hat Lloyd - schon wieder - die Haare gewaschen. Nur diesmal nicht mit Rosen-Duft wie in Symphonian Tales - Groundbreaking Escalation.

Ich hab die Drama-CD gehört, als ich die Szene mit Anna geschrieben habe. Wörtlich übersetzt so gut es ging. Obwohl .. so viel Text war da nicht drin. Ja, Lloyd hat auf der Drama-CD eigentlich im Hintergrund nur geheult, aber ich wollte ihn was sagen lassen.

Mir gefällt, wie Noishe treu seinem Herrn und seinen Befehlen folgt und Lloyd und Anna beschützt.

Die Szene mit der Peitsche .... Ich MUSSTE die reinbringen! Sie schwirrte mir schon ewig im Kopf herum, auch wenn sie blutig und widerlich ist. Ich bin eben etwas sadistisch veranlagt. Aber mir gefällt vorallem, wie Er den Engel bestraft.

Oder wie Yuan ihn vom Selbstmord abbringt! Und die letzte Szene zwischen Yuan und Kratos ist auch von der Drama-CD! Nur hab ich da mit dem Text gespielt, weil ich nicht alles verstanden habe. Aber das Wichtigste ist da.

Und der letzte Abschnitt voll mit Anna ist einfach .. hah, ich finde ihn toll. Wahrscheinlich müssen einige von euch heulen. Oder auch nicht. Kommt auf die Personen an.
 

C-A
 

P.S. Yes, ich hab’s geschafft! Dieses Kapitel ist das Längste! ^_^
 

*Huurajinken: japanischer Name für Kratos’ Technik „Super Lightning Blade“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  FyeDeFlourite
2007-07-02T18:29:30+00:00 02.07.2007 20:29
Ich.. komm garnicht mehr von meinem taschentuch weg - verdammt! das ist zu hart TT ich muss anna_irving zustimmen... bitte nicht.... so viel.... der... arme kratos....
aber dieses kapitel hat mich mehr mitgerissen als die davor - die ganzen szenen mit dem süßen kleinen lloyd - einfach fantastisch! und dann anna und kratos vereint...
die... szene, als er... *es nich ma aussprechen kann* hast du sehr gut erzählt, ich hab fürchterlich gebangt und gehofft, dass es doch noch anders kommt...
du hast wieder ganze arbeit geleistet *versucht, sich die tränen wegzuwischen* - die geschichte reißt mich auseinander T___T
Von: abgemeldet
2007-05-19T08:17:02+00:00 19.05.2007 10:17
awuuu Q__Q
so traurig...*flenn*Q__Q arme anna...jetzt isse weg,...für imma Q__Q
*heul*
buhuuQ___Q
die szene mit der peitsche..war...öhm wie soll ich sagen xx iwie abartig xDD' naja egal
.....
Von: abgemeldet
2007-05-19T07:33:39+00:00 19.05.2007 09:33
T_T Es war so schön am Anfang. Die ganzen Familienszenen. Und Klein-Lloyd war so süß! Aber dann... T_T
Es war so traurig als Anna gestorben ist. Ich hab Rotz und Wasser geheult und als Kratos nach Lloyd's Hand gegriffen hat und sich ihre Fingerspitzen ein letztes Mal berührt haben(die traurigste Stelle überhauptT^T), hab ich so laut aufgeschluchzt, dass meine Mutter reingekommen ist und mich gefragt hat, ob alles in Ordnung sei.

...Aber generel ist das Kapitel wieder sehr gut gescgrieben...
Von:  NekoFye
2007-05-18T21:13:39+00:00 18.05.2007 23:13
;_;
das is ZU Traurig!
am anfang voll schön aber ZU Traurig zum Schluss
und Brutal! *peitschenszene* aber... man kann es sich durchaus denken das dies wirklich passiert wär... aber... *nein das is zu Viel*
ich hab schon keine Tränen mehr parat so arg hab ich diesmal geheult...
aber abgesehen davon ist es SEHR gut geschrieben!
aber bitte sei jetzt nimmer so... gemein zu Kratos!


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