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Tödliche Schönheit

von

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Drei Tage später im Restaurante el Ninho:
 

Vier Personen der männlichen Art saßen um den runden Tisch umzu und lachten fröhlich und ausgelassen. Brad und Youji hielten unterm Tisch Händchen, wären Joey seinen Stuhl näher zu Tristan gerückt hatte und leicht mit ihm kuschelte.
 

„Das war ne ganz schön aufreibende Arbeit. Diese Morde waren alle nur aus Neid geschehen...warum tut ein Mensch soetwas?“

Joey sah traurig hoch zu Tristan.

„Nun,“ Tristan sah ihn offen an, „manchmal ist Erfolg die einzige Art, sich gut zu fühlen. Für Tea war der normale Weg zu weit, und so hat sie das getan, was am schnellsten ging. Sie hat die Konkurrenz ausgestochen, oder besser gesagt, beseitigt. Und Mike ist nur gestorben, weil er was wusste. Er war ihr auf die Schliche gekommen, und das hat er mit seinem Leben bezahlt!“

Der Blonde schüttelte den Kopf.

„Da denkt man, man kennt seine Mitmenschen, zumindest die, die mal zum engsten Kreis gehörten und dann sowas!“ Er seufzte.

„Tja, manchmal sieht man nur dass, was der Andere einem zeigt. In den seltensten Fällen kann man hinter die Fassade schauen!“ warf Brad ein und schaute seinen Koi an, in seinen Augen war Liebe und Vertrauen zu lesen.

Youji sah zu Boden. Er hatte ein weiteres Gespräch mit seinem Geliebten geführt und musste sich eingestehen, dass seine Turtelei mit Anderen immer nur eine Art Schutzfunktion war. Und eine Art, Aufmerksamkeit zu bekommen. Doch nachdem Brad eingesehen hatte, dass er das nicht unterdrücken, wohl aber mindern konnte, indem er seinem Lockenkopf das gab, was ihm zustand, hatten sie eine Einigung erzielt.

Brad ging Abends mal mehr auf Tour und sollte mit Youji mal durch die Clubs ziehen und dafür durfte der Brünette unter Aufsicht baggern. Sie sind durch das Internet auf ein paar nette Etablissements gestolpert, die sie in Zukunft mal besuchen wollten. Dort durfte Youji seien Charme versprühen, ohne das Brad Angst haben musste, dass er zu kurz kam. Denn in einem Swingerclub gab es mehr als einen Mann und so sollte auch der Schwarzhaarige zu seinem Vergnügen kommen. Unter Aufsicht des Partners, versteht sich!

Beide grinsten sich an und küssten sich innig.
 

„Jetzt schau sich einer die beiden Turteltauben an!“ lachte Joey und zog gleich, in dem er Tristan in einen stürmischen Zungenkuss verwickelte.

„Und, was macht ihr zwei Hübschen jetzt?“ fragte Brad seinen Kollegen.

„Ich werde Morgen Urlaub einreichen und dann wollen wir zwei Hübschen mal für ne Woche nach Hokkaido rausfahren. Dort soll es ein Hotel geben, was auf die speziellen Bedürftnisse Frisch-Verliebter spezialisiert ist. Wir wollen uns mal so richtig verwöhnen lassen!“ grinste der Blonde den Schwarzhaarigen an.

„Hm, und wenn wir wiederkommen, dann suchen wir uns eine gemeinsame Wohnung und ziehen zusammen.“ ergänzte Tris.

„Man, da habt ihr aber noch ne Menge vor, wie ich sehe. Wir machen auch Urlaub, allerdings wissen wir noch nicht, wo. Was sagtet ihr, Hokkaido? Hm, von diesem Hotel hab ich schonmal gehört...Was meinst du, mein Kater? Sollten wir das auch mal testen?“

Brad sah seinem Youji tief in die leuchtenden Augen.

„Au ja, kommt doch mit. Noch haben wir nicht gebucht, das wäre ein Spaß. Was meinst du, Joey, wollen wir die Beiden mitnehmen?“

„Hm, na, ich weiß nicht. Meinst du, es ist ratsam, mit unseren beiden Chefs gemeinsam Urlaub zu machen?“ Joey sah mit spitzbübischer Mine in die Runde. „Ach Mensch, na klar, kommt mit ihr zwei. Dann fühlen wir uns wenigstens nicht ganz so fremd!“
 

Somit war es beschlossene Sache. Die vier mieteten sich in besagtem Hotel ein und verbrachten zu viert einen netten Urlaub. Sie genossen die heißen Quellen, die Massagen, und natürlich zu Joeys großer Freude die Gaumenfreuden der dortigen Küche. Die beiden Pärchen liebeten sich des Nachts und manchmal auch Tagsüber ungehemmt. Und sie kamen gut erholt aus dem Urlaub zurück.
 

Die Zivilisation hatte sie wieder. Gut gelaunt machten sich Youji und Brad am Tag nach der Rückreise auf zur Arbeit, während Tristan und Joey schon an ihren Arbeitsplätzen saßen. Dummerweise lagen die Unterlagen ihres Falls noch auf ihren Schreibtischen und warteten auf ihre Bearbeitung. Joey seufzte schwer, als er sich über den Schreibkram beugte und mit dem Bericht anfing. Brad kam hinzu und fing ebenfalls an, zu schreiben.
 

Etwa nach einer Stunde klingelte bei Brad das Telefon.

„Hai, Crawford hier.“

...

„Ok, wir kommen!“ Er legte auf.
 

„Joey, wir müßen los. Da ist jemand gefunden worden. Ich weiß nichts genaues. Also, Beeilung!“
 

Er sprang auf, schnappte sich seine Jacke und flitzte hinter Brad hinterher.

Sie fuhren zu einem Hochhaus in der Eastside, einem edleren Viertel von Tokio und gingen hinauf in die ihnen genannte Wohnung.

Was sie dort sahen, ließ ihnen den Atem stocken.
 

Es war Tea. Sie hatte sich in ihrer Badewanne die Pulsadern aufgeschlitzt, nachdem sie vor knapp drei Stunden auf Bewährung entlassen wurde.

In ihrem Abschiedsbrief war folgendes zu lesen:
 

Lieber Joey, lieber Tristan.
 

Ich bin mir sicher, dass ihr das hier lesen werdet, daher schreibe ich an euch.

Ich arbeite jetzt seit mehr als einem Jahr für die Agentur und ich habe selten so viel Hass und Neid zu spüren bekommen, wie in dem letzten Jahr.

Es geht nur darum, wer schöner ist, begehrenswerter, reicher!

Ich gebe zu, ich bin Schuldig des Mordes an Mai, Valerie und Mike.

Jedoch muss ich dazu sagen, dass ich nicht die Einzige war, die ihnen nach dem Leben trachtete.

Mai hat mich zwar in diese Welt gebracht, aber sie war auch die Erste, die mir ihren Hass entgegen brachte. Valerie war einfach die Nummer eins und ich konnte es nicht ertragen, dass ausgerechnet sie für meinen Misserfolg verantwortlich war. Sie hatte ein Verhältnis mit Mister Sanjouin und hatte sich regelrecht hochgeschlafen. Aber als sie nicht mehr war, reagierte er so, wie ich es gedacht hatte. Mai war seine nächste Kandidatin. Ich konnte da nicht zuschauen. Und ich habe sie gehasst, was die Tat nur leichter machte.

Ihr fragt euch sicher, was die Slips zu bedeuten hatten. Nun, es war ein Zeichen, dass sie sich Hochgeschlafen hatten. Mehr nicht. Ich wollte sie auch nach ihrem Tod demütigen!

Und Mike...ja, Mike war dummerweise Zeuge. Deshalb durfte auch er dran glauben.
 

Jungs, ich wusste nie, wie eiskalt man werden kann, wenn man nur in den richtigen Kreisen ist. Ich bereuhe meine Taten nicht, doch ich bereuhe es, so geworden zu sein. Deshalb habe ich das hier getan. Ich muss für die Schuld büßen, aber das kann ich in der Hölle noch lange genug.

Behaltet mich bitte in eurer Erinnerung als die Schulfreundin, die ihr hattet. Das nette, aufgedrehte Mädchen, das ich einst war. Vergestt diese Seite an mir nicht.

Ich liebe euch.

Tea
 

Stumme Tränen fielen Joey vom Gesicht, als er den Brief las. Seine Tea, seine kleine, unschuldige Tea...eine Mörderin, die in der Hölle schmoren sollte. Er konnte es nicht fassen.
 

Zwei Wochen später war ihre Beerdigung, zu der Brad und Youji, sowie Joey und Tristan kamen. Es war eine schöne Beisetzung, ihr Sarg glänzte in der Sonne und das Grab war schön geschmückt.
 

„Und so wird alles, was Gott gegeben hatte, wieder in seine Hände gelegt. Auf dass ihre Seele Friede finde.

Erde zu Erde.

Asche zu Asche.

Staub zu Staub.

Der Herr gibt, der Herr nimmt.

Amen“
 

Teas Freunde weinten stumm, während Brad hinter den Beiden stand, seinen Geliebten im Arm und trostspendend die Hand auf Joeys Schulter legte.

„Sie wird in unseren Herzen weiterleben!“ flüsterte Tristan und sie drehten sich um und verließen den Friedhof.
 

Der Tag, an dem Tea starb, war für die vier eine Mahnung, nicht allzuviel auf Äusseres zu geben, sondern mehr auf die werte zu achten, die einen ausmachten.
 

Joey wurde ein sehr guter Polizist, natürlich nicht ohne Brads Hilfe.

Tristan machte seinen Abschluss als Jahrgangsbester und Youji war stolz, einen so guten Kollegen an seiner Seite zu haben.

Etwa ein Jahr nach der ganzen Geschichte feierten die vier Doppelhochzeit in Hokkaido, in dem Hotel, wo sie ihren ersten gemeinsamen Urlaub verbracht hatten. Und sie waren ein gutes Gespann, alle zusammen... in Freundschaft und Liebe verbunden.
 

*-*-*-*-*-*-*-*-*-* ENDE *-*-*-*-*-*-*-*-*-*



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