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Tödliche Schönheit

von

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Kurz nach Feierabend klingelte bei Joey das Handy.

„Ja, Joey Wheeler hier, wer spricht?“

...

„Ja klar, wo denn?“

...

„In dem Schuppen? Tris, nein, das is ne Schlepperbude.“

...

„Ja, das ist mir lieber, da kann man eh besser quatschen.“

...

„Bier oder Wein?“

...

„Ok, bis gleich!“ Damit legte er auf. Und seine Schmetterlinge erwachten. Zu hunderten flatterten sie in seinem Bauch herrum, aber wieso nur?

/Kann es wirklich sein? Nein, das wird nur die Vorfreude sein!/

Joey zog sich seinen Trencoat über und schnappte sich zwei Flaschen Wein, den Haustürschlüssel und machte sich aus dem Staub.
 

Wärenddessen am anderen Ende der Stadt, im Schlafzimmer von Brad Crawford:
 

„OHMEINGOTT, Brad, du bist immer noch so feurig wie vor unserer halben Ewigkeit, besser noch. Scheiße, der steht ja immer noch. Hast du Viagra geschluckt?“

„Nein, Youji, ich habe nur trainiert.“ grinste Angesprochener breit, während der Lockenkopf wieder unter der Decke verschwand und sie in regelmäßige Auf-und Abbewegungen versetzte. Brad schloss genießend die Augen und als er kam, stöhnte er heftig auf.

Die zerzauste Lockenpracht nebst Besitzer tauchte wieder auf und schnurrte zufrieden.

Er leckte sich über die Lippen und meinte: “Hm, hatte der Herr etwa wiedermal einen Erdbeerflash? Du schmeckst so süß!“

„Nö, nicht das ich wüßte!“ sagte der Schwarzhaarige und küsste seinen Lover heiß und innig.
 

*-*-*-*-*-*-*-* FLASHBACK*-*-*-*-*-*-*-*
 

Während Joey seinen alten Kumpel stürmisch begrüßte, stand Brad immer noch über Mai gebeugt und brummelte ein paar Worte vor sich hin. Youji näherte sich ihm und tippte ihm auf die Schulter.

Brad sah auf.

„Wieder ein Slip?“ fragte er und der Brünette nickte.

„Hör mal, wegen neulich, es tut mir leid, dass ich so ausgerastet bin. Aber ich habe mir große Sorgen gemacht und mir danach geschworen, nie wieder ein Wort mit dir zu reden. Aber als ich dich wiedergesehen habe, haben mich die alten Gefühle übermannt. Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll, aber...“ er seufzte grottentief, bevor er weitersprach: „Brad, ich liebe dich noch immer!“

Damit war es raus. Und des Schwarzhaarigen künhste Träume wurden gerade wahr.

Er nickte wie in Trance, sagte aber nichts dazu.

„Lass uns das heute Abend besprechen, bei einer guten Flasche Wein redet es sich besser und da sind wir nicht von Toten und Kollegen umgeben!“

Diesmal war es an Youji zu nicken.

„Bei dir oder bei mir?“ fragte er und Brad gab ihm eine Visitenkarte.

„Um acht und sei pünktlich!“ sagte er noch dazu, bis er sich umwandte und zu seinem Kollegen ging, der grade in ein Gespräch versunken war.

Die Luft zwischen den beiden Männern knisterte vor Spannung und immer wieder, wie zufällig, berührten sie sich, ohne es zu merken.

„Hrmhrm. Ich will euer kleines Wiedersehensfest ja nicht unterbrechen, aber die Arbeit ruft!“ sagte er mit einem Schmunzeln auf den Lippen an die Beiden gewandt und sah seinen Kollegen an.
 

*-*-*-*-*-*-*-* FLASHBACK ENDE *-*-*-*-*-*-*-*
 

Erschöpft ließen sich die Beiden Männer in die Kissen fallen, während sich Youji an Brad kuschelte.

„Ist es dir ernst, es nochmal zu versuchen?“ fragte der Ältere und kraulte seinen Liebhaber sanft im Nacken.

Der nickte nur und schnurrte leise.

Brad musste grinsen. „Du hast dich schon immer wie eine Katze benommen. Du schnurrst, wenn man dich krault und fährst die Krallen aus, wenn dir was nicht passt. Und du lässt dir nicht deine Freiheiten nicht nehmen. Ich sollte dich in Zukunft wohl nach einer Katze benennen. Balinese, vielleicht?“

Youji schnurrte weiter.

„Hm, der Name behagt mir ungemein. Purrrrrr...!“

Brad grinste unverholen.

„Aber tue mir bitte einen Gefallen, mein kleiner Kater: grab nicht alles an, was dir in den Weg springt. Sonst orakel ich dir mal was: ich bin schneller weg, als du maunzen kannst!“ und sein Gesichtsausdruck wurde ernst.

„Weißt du, ich liebe dich und eine Trennung von dir fiel mir sehr schwer. Ich möchte dich nicht noch einmal verlieren, ok?“

Youji nickte zustimmen und versprach, sich zu bessern.

„Ach ja, und noch etwas,“ lenkte der Ältere ein, „Finger weg von Joey. Dem sollten wir Tris überlassen!“

Der Lockenkopf grinste breit und nickte.

Erneut legte er seinen Kopf auf der Brust seines Geliebten ab und grollte zufrieden, als der ihn wieder kraulte.

Die Nacht hüllte Beide ein und ließen sie den Schlaf der Verliebten schlafen.
 

In der selben Zeit bei Tristan im Wohnzimmer:
 

„Naja, die Arbeit mit Toten ist schon ganz cool. Immerhin quatschen die einem nicht in die Arbeit rein. Aber als ich unsere Goldmarie da auf dem Tisch hab liegen sehen, da gings mir durch und durch. Ich hab Tea gleich angerufen. Immerhin war sie eine Kollegin. Sie hat es ziemlich gefasst aufgenommen, war schon komisch. Aber egal. Sag, wie ist es dir ergangen?“

Joey und Tristan saßen nun schon eine gute halbe Stunde da, hatten eine halbe Flasche Wein weg und waren munter am reden.

„Ach, bei mir ist es auch nicht schlecht gelaufen. Ich bin nach Dads Tod direkt nach Tokio gegangen und hab mich an der Polizeischule beworben. Ich dachte, hier habe ich mehr Chancen als zuhause, und ich muß nicht ständig an alte Zeiten denken und unseren Freunden hinterhertrauern, weil sie nun keine Zeit mehr haben. Ich hab Mai hier durch Zufall wieder getroffen und wir kamen zusammen. Aber es lief nicht gut. Wir haben oft gestritten und mein Interesse an ihr ging verloren. Da kam sie eines Abends mit einem Kumpel nach Hause, naja, er hat mich angegraben und Mai's Wunsch war es, uns beiden mal zuzusehen. Naja, was soll ich sagen, nachdem sie gesehen hat, dass ich mich da besser beim Sex anstelle, hat sie mir den Laufpass gegeben und mich mit ihm verkuppelt!“

„Hm, bei mir wars ähnlich.Ein Kollege von Tea hat mich angegraben. Und ich bin Probehalber drauf eingegangen, nach dem Motto: Probieren geht über Studieren! Naja, ich fands ganz gut und dann wars das mit uns. Ihr geht es jetzt besser, es lief schlecht. Wir sind allerdings noch gut befreundet und treffen uns auch häufig. Ich kann sie ja mal Anrufen, wir könnten uns ja alle mal wieder zusammen setzen und was trinken, nicht?“

„Hey, das ist mal ne gute Idee. Hab ja Ewigkeiten nichts mehr unternommen. Und wir haben ja jetzt diesen Fall...da komm ich gar nicht mehr raus.“

Tristan nickte wie zur Bestätigung und überlegte, während er sein Glas leerte. Er schenkte sich und Joey nach und öffnete die zweite Flasche.

„Ich muß sagen, Wheeler, du hast einen guten Geschmack, was Wein betrifft!“

Tristan musterte den Jüngeren von Oben bis Unten und schnalzte mit der Zunge. Der Blondschopf trug eine knackenge, schwarze Denim, die seine langen Beine und seinen gut geformten Hintern sehr gut zur Geltung brachte. Seinen Oberkörper hatte er in ein schwarzes, mattglänzendes Satinhemd gesteckt, was an den Ärmeln leger aufgekrempelt war und die obersten drei Knöpfe trug er offen, so dass man einen guten Blick auf die leicht schimmernd-samtige Haut erhaschen konnte. Die gut ausgearbeiteten Muskeln an den Oberarmen ließen sich unter dem Stoff nur erahnen, dennoch konnte man davon ausgehen, dass sie vorhanden waren!

„Na gut, ich gebe zu, nicht nur, was den Wein betrifft. Nenn mich angetrunken, Alter, schiebs auf den derzeitigen Zustand meines chaotischen Lebens oder auf meinen absoluten Notstand, aber du siehst auch verdammt heiß aus!“ Der Brünette leckte sich die Lippen und betrachtete seinen Kumpel mit den Augen eines Verhungernden.

„Hey, Tris, mal langsam mit den jungen Pferden,“ lachte Angesprochener, „du scheinst ja echten Notstand ztu haben. Aber danke. Kann das Kompliment allerdings nur zurückgeben, du siehst ja auch nicht übel aus!“

Tristan schaute leicht beschämt zu Boden und trank verlegen noch einen Schluck aus seinem Glas.
 

Während die Beiden nun noch eine gute Stunde weiter so schwadronierten, wurden die Gläser sammt Flasche leerer und der Alkoholpegel stieg.

Wer von den Beiden auf die Idee mit dem Knutschtest kam, war nicht mehr klar zu definieren, eines stand jedoch fest, als Joey und Tristan am nächsten Morgen mit einem ziemlichen Kater und Splitterfasernackt aneinandergekuschelt in Tris' Bett aufwachten, stand fest, dass Tristan endlich seinen Notstand beendet hatte und Beiden nach einem netten Aspirin verlangte.
 

„Hör mal, Tris, ich...naja...“ Joey wurde rot um die Nase, als er seinem besten Kumpel so unverhüllt gegenüberstand, „ich weiß nicht, wie ich mich jetzt...verhalten soll. Ich meine, wir sind Kumpel und offensichtlich haben wir unsere Freundschaft heute Nacht ziemlich vertieft. Ich habe mir das immer heimlich gewünscht, weißt du, schon damals, als wir noch zur Schule gingen. Naja, nicht so direkt, aber...na, du weißt, was ich meine!“ Er fühlte sich wie damals, als er von Fräulein Kamato beim Schummeln erwischt wurde...total aufgelöst und wie erwischt eben. Und nun stand er da, hochrot, vor seinem, vielleicht ehemals besten Kumpel und wartete ängstlich auf eine Antwort.

Der Ältere stand einfach da und musste Grinsen. Es war ziemlich niedlich, wie der Kleine so dastand, vollkommen Unbekleidet und am stottern wie ein aufgeregtes Kind. Er sah ihn an, nachden dieser geendet hatte und musste sich tierisch zusammenreißen, keine Miene zu verziehen. Mit einem todernsten Blick musterte er ihn, hob eine Hand wie zum Schlag, holte aus und tat, als ob er tatsächlich zuschlagen würde. Joey zuckte entsetzlich zusammen und winselte wie ein Hündchen. Kurz vor dem Aufprall der Hand stoppte Tristan und legte seine Hand sanft an die Wange des Blonden und streichelte ihn sanft. Jetzt konnte er ein Grinsen wahrlich nicht mehr unterdrücken. Er überbrückte den Abstand zwischen ihnen und zog den Kleinen in den Arm.

„Joey, ich wusste es, irgendwie. Ich habs geahnt, konnte aber nie einen Beweis finden. Auch wenn das jetzt ziemlich schnell kommt, aber seit gestern Abend bin ich mir ziemlich sicher. Joey, ich glaube, ich bin verliebt. Nicht erst seit gestern, ich habe immer mehr für dich empfunden, als ich durfte und konnte es dir nie sagen. Ich wollte unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen. Ich habe mich in dich verliebt!“

Genau in dem Moment, wo der Ältere die letzten 3 Worte ausgesprochen hatte, hob Joey den Blick. Er konnte gar nicht glauben, was er da hörte. Eine Träne der Freude und des Glücks rann ihm aus dem Augenwinkel, als er sein Gesicht dem des anderen näherte und ihn küsste.



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