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Borderline

von

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A new Beginning

Diese Story arbeitet mit fiktiven Personen, Schauplätzen und Arbeitsabläufen. Grade bei letzteren habe ich mich vollkommen auf die eigene Phantasie verlassen, nicht auf irgendwelche (nicht vorhandenen) technischen Kenntnisse. Gemeinsamkeiten mit irgendwelchen Realen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
 

„Hier ist MBN mit einer Sondersendung. Mein Name ist Monika Hawing. Guten Morgen. USA. Seit etwas 5 Stunden sind große Teile des Internets der USA von einem bisher unbekannten Virus betroffen. Der Schäden lässt sich jetzt schon kaum mehr beziffern. Wir schalten jetzt zu unserer Außenreporterin Kathy Tork vor dem Hauptsitz der Firma WK. Kathy gibt es schon neue Informationen um was für ein Virus es sich handelt und was gegen ihn unternommen wird?“ – „Hallo Monika. Nein, bisher halten sich die zuständigen Stellen der Firma hier bedeckt. Eine Pressekonferenz, die vor einigen Minuten hätte starten sollen, wurde kurzfristig abgesagt. Offenbar scheinen die Verantwortlichen von WK noch nicht bereit, der Öffentlichkeit Rede und Antwort zu stehen. Unsere Versuche, jemanden ans Telefon zu bekommen, sind leider bisher ohne Erfolg geblieben. Was wir bisher nur wissen, ist dass das Virus von einem, nicht näher bekannten Knotenpunkt eingespeist wurde und sämtliche, derzeitig auf dem Markt befindlichen Schutzmaßnahmen kein Hindernis für es darstellen … Oh, Moment, “ Die Reporterin brach mitten im Satz ab, fasste sich an einen kleinen Lautsprecher, der in ihrem Ohr steckte und schien einer, für die Zuschauer unhörbaren Stimme zu lauschen. Sie nickte unmerklich und nahm dann den Satz wieder auf: „Sehr geehrte Damen und Herren, soeben erfahren wir, das der Aktienhandel an der Wall Street eingestellt wurde. Durch das Virus kam es an der New Yorker Börse zu einem Kollaps. Der Dow Yones…“ – „Komm schon, schalt endlich die verdammte Kiste ab!“ – „Hast du das eben gehört?“ – „Natürlich, ich bin doch nicht taub. Zudem ist es schon schwer noch etwas anderes in Erfahrung zu bringen. Der Virus ist DAS Thema in den Medien.“ – „Meinst du, ob wir die Server nachher wirklich wieder öffnen sollen? Nicht das dieses Teil über den großen Teich zu uns …“ – „Solange der Chef nichts anderes sagt, fahren wir die Dinger nach der Wartung wieder hoch, “ fiel ihm sein Gegenüber ins Wort. Der Angesprochene zuckte mit den Schultern und beugte sich über seinen PC. „Wenn er meint. Er ist der Chef, er muss es wissen, “ meinte er leise, bevor er fortfuhr: „Gibst du grade die Meldung raus, das die Leute sich ausloggen sollen?“ – „Ist bereits in der Mache.“ – „Gut, dann lassen wir ihnen noch fünf Minuten.“ – „Wupps, was war dass denn. Hast du den Ausschlag gesehen?“ – „Nein. Was für ein Ausschlag?“ – „Komisch, jetzt ist er verschwunden, und in den Aufzeichnungen ist nichts zu finden.“ – „Vielleicht hast du dir es nur eingebildet. Immerhin sitzen wir ja jetzt schon ein paar Stunden hier. Dieses blöde Virus macht doch alle total kirre.“ – „Hm, ich glaube du hast recht.“ Die Person lehnte sich zurück und gähnte ausgiebig. „Ist spät geworden gestern, oder?“ – „Spät, du meinst wohl früh… wie auch immer. Fahren wir die Server runter. Wer jetzt noch drauf ist, hat Pech gehabt.“

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Alles um ihn herum war finster. Er konnte noch nicht einmal seine Arme sehen, obwohl er fühlte, das sie da waren. Seine Augen waren offen, oder? Er blinzelte, doch alles blieb finster. Seine Hände wanderten langsam direkt vor dem Gesicht auf und ab, doch da war nichts als Schwärze. ‚Was ist das? Wo bin ich?’ Er stellte seine Bemühungen ein, seine Hände sehen zu wollen und griff sich stattdessen in den Nacken. Dort war es immer noch am Prickeln. Vor einigen Sekunden noch, war dort ein sehr heftiger Schmerz gewesen, dessen Stärke ihn fast in den Wahnsinn getrieben hatte. War er vielleicht ohnmächtig und in einer Art Traumwelt? Er zwickte sich in den Arm, obwohl da noch Stoff dazwischen war, tat es weh. Ein Traum war es also nicht, aber warum war es so dunkel. Vorsichtig ließ er sich auf den Boden sinken. Er war eben und man konnte keinerlei Unebenheiten in Reichweite ertasten. Langsam kam er wieder hoch und versuchte in paar Schritte zu tun, indem er sich mit den Fußspitzen langsam vortastete, immer auf die Suche nach unliebsamen Überraschungen, die sich in der Finsternis verbergen konnten. Seine Hände tastend vorgestreckt schritt er langsam in eine Richtung. „Hallo? Ist da wer? Kann mich wer hören?“

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Sam gähnte und streckte genüsslich die Arme, während er gemäßigten Schrittes durch einen Park wanderte und die morgendliche frische Luft genoss. Eine sanfte Briese strich durch sein dunkles, mittellanges Haar und ließ eine längere Strähne vor seinem grünen Auge wackeln.

Hinter ihm lag das Forschungsinstitut noch im Halbdunkeln. Langsam drehte Sam sich um und sah auf das kastenförmige Gebäude, welches jetzt schon seit einiger Zeit sein Zuhause darstellte. Einige der vielen Fenster waren erleuchtet. An diesen Orten fanden wohl die Langzeittests statt. Seit nun fast zwei Wochen befand er sich auf dem Gelände. Es war großzügig ausgelegt, die Einrichtung ebenfalls nicht sonderlich klein, doch trotzdem hatte er bisher, bis auf den Forscher, der ihm am ersten Tag zugewiesen worden war, bisher kaum eine Menschenseele zu Gesicht bekommen.

Es gab zwar im südlichen Trakt eine Kantine, aber da war auch fast nie was los. Die Forscher, die sich zumeist dort befanden vergruben sich auch während des Essens in ihre Arbeit und reagierten auf jegliche Störung äußerst gereizt, weshalb man es sich lieber zweimal überlegen sollte, ob man wirklich einen ansprechen wollte. Sam war sich sicher, das er nicht der einzige ‚Nicht-Forscher’ an diesem Institut war, doch von den anderen war bisher niemand in der Kantine aufgetaucht. Wenn Sam es wollte, konnte er sein Essen auch in dem schmalen Zimmer einnehmen, welches er auf dem Gelände bewohnte, doch so von seiner Umwelt zurückziehen wollte er sich dann doch nicht.

Am Anfang war seine Begeisterung noch grenzenlos gewesen, war er doch unter Hunderten von Bewerbern ausgewählt worden. In seiner Klasse jedenfalls, waren die meisten ziemlich neidisch gewesen, als er es rumerzählte. Aber er hätte es sich nicht vorgestellt, das diese Begeisterung recht schnell Ernüchterung weichen würde. Das Ganze klang wie ein großes Abenteuer, war aber im Endeffekt ziemlich langweilig. Sein Tagesablauf wiederholte sich schnell. Morgens aufstehen, etwas essen, die erste Testeinheit, Pause, danach etwas für die Schule tun, leider blieb ihm das nicht erspart, um zu verhindern, das sie durch die Experimente zu weit im Lehrstoff zurückblieben, Pause, Mittagessen, zweite Testeinheit, etwas Freizeit, 3te Testeinheit, Abendessen, 4te Testeinheit und wieder schlafen gehen. Irgendwo dazwischen mussten noch Bögen ausgefüllt, und Gespräche mit Forschern bewältigt werden.

Bei der Ausschreibung hatte sich Sam auf ein Projekt beworben, welches sich mit der Untersuchung von Online-Games, deren teilweise Umsetzung in VR-Welten beschäftigte und die Auswirkungen die VR und das Spielen von Online-Games auf Personen hatte, die dieser Umgebung längerfristig ausgesetzt waren. Eigentlich ja eine ziemlich coole Sache. Erinnerte etwas an dieses Anime genannt „Hacker“, welches grade bei vielen Jugendlichen hoch im Kurs stand, aber dieser war reine Fiktion. Ausgedacht von einer Gruppe japanischer Zeichner und Programmierer, während dass, was Sam hier machte weitaus mehr Realität besaß, und eigentlich kaum was mit deren Fiktionen gemein hatte. Sam besaß irgendwo noch eine CD wo ihm einer seiner Klassenkameraden zum Abschied ein paar Folgen drauf gebrannt hatte, denn ähnlich dem, was sich da drauf befand, stellten es sich die meisten aus seiner Klasse vor, was er da im Institut jetzt machte. Sich in irgendwelche Spiele einklinken, sich die ultimativen Items erschaffen und mal nebenbei die Welt retten. Sam rang sich ein müdes Lächeln ab, und schob den absurden Gedanken zur Seite. Er sollte sich lieber freuen, das er im Moment eine Zwangspause hatte, während das Game, welches er derzeit am betesten war, eine Wartungsbedingte Pause einlegte. Genügend Zeit um sich mal die Beine zu vertreten. Er kam eh schon viel zu wenig an die frische Luft.

Vor einigen Tagen hatte Sam mal eine der anderen Testpersonen getroffen. Diesen Anblick würde er wohl nie vergessen. Sein Gegenüber war total übernächtigt gewesen. Dunkle Augenringe und zusammen gequetschte Augen zeugten von viel zu wenig Schlaf. Sam winkte ihm zu, doch der andere Junge schien ihn gar nicht wahr zu nehmen und reagiert nicht. Völlig geistesabwesend ließ er sich von, wohl seinem zugewiesenen, Forscher über den Gang führen, weg von Sams Sichtfeld. Eine Gänsehaut begleitete ihn noch eine ganze Weile. Sam schwor sich in diesem Augenblick, das er nie so enden wollte. Eher würde er diesen Versuch vorher abbrechen.

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„Der Vogel ist aus dem Nest gefallen.“ – „Dann fangt ihn wieder ein.“ – „Ja, Sir.“

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