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Dämonen, Engel und ein Drache

Fortsetzung zu "Enthüllungen und Geständnisse"
von

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Wiedersehen mit gewissen Hindernissen

Hallo, ihr Lieben. ^^

Also, so richtig zufrieden bin ich mit dem Kapitel eigentlich nicht, besonders nicht mit dem ersten Absatz...

Gomen, ... aber ich wollte euch nicht noch länger warten lassen. ^^'

Aber die nächsten beiden Kapitel werden dafür ganz, ganz süß. Versprochen. ^^

So, und jetzt sollte ich besser mit der Jammerei aufhören. *sich selbst auf die Finger klopf*

Trotzdem viel Spaß beim Lesen!
 

„..........“ = wörtliche Rede

>.........< = Gedanken
 

kursive sind betont
 

___________________________________________________________________________
 

...

Während sie sich ganz allmählich wieder beruhigt ... und dabei dieser Vorstellung eine gewisse, wunderbar wohlige Wärme nicht absprechen kann, ... öffnet sich leise ein Kästchen, das lange Zeit fest verschlossen war... und aus einem kleinen Spalt kann ein kleiner, reinherziger Engel glücklich in die Freiheit entkommen...
 

[Kyoko hat übrigens - nicht zuletzt Dank dieses kleinen Engels - wunderbare Träume in jener Nacht. ...ein bisschen peinlich vielleicht ...aber schön... ^^]
 

Weit entfernt in einem ziemlich exklusiven Hotelzimmer in Hong Kong träumt ein gewisser Jemand eher von der Vorstufe zur Vaterschaft... [ #^____^#]
 

___________________________________________________________________________
 

Wiedersehen mit gewissen Hindernissen
 

„Das ist viel zu eng, Onee-san!“, beschwert sich Maria Takarada, als die Kimono-Anzieherin ihr den Obi anlegt. [Nicht lachen! Den Beruf gibt es wirklich in Japan.]

Kyoko, die bereits fertig angekleidet und frisiert ist, sieht schmunzelnd zu ihrer kleinen Kollegin hinüber.

„Glaub mir, das ist völlig in Ordnung, Ozeki-san weiß schon, was sie tut.“

Das kleine Mädchen, dessen Haare ebenfalls schon kunstvoll hochgesteckt sind, sieht ihre „große Schwester“ verzweifelt an.

„Aber ich kriege kaum Luft.“, schmollt sie halbherzig.

Kyoko begibt sich seufzend zu Maria, hockt sich elegant vor sie und schiebt ihre Hand vorsichtig unter den noch nicht fertig gebundenen Obi. Der Kimono-Anzieherin wirft sie einen kurzen, entschuldigenden Blick zu.

Schließlich schaut sie das kleine Mädchen ernst an und sagt: „Tut mir Leid, Maria-chan, aber der Obi sitzt vollkommen richtig.“

Als sie das entsetzte Gesicht der Kleinen sieht, nimmt sie eines ihrer Händchen und drückt es sachte.

„Wenn der Obi zu locker sitzt, sieht der Kimono sehr schnell unordentlich aus“, erklärt sie streng ... und doch mit sehr viel Verständnis im Blick, „außerdem wird die Haltung dann automatisch nachlässiger. – Richte dich ein bisschen mehr auf, dann kannst du auch wieder besser atmen.“

Ebenso elegant wie sie zuvor in die Hocke gegangen ist, erhebt sie sich nun wieder und streicht Maria dann aufmunternd über die Wange.

„Außerdem möchtest du doch das Schauspielern zum Beruf machen, nicht?“

Maria nickt und senkt den Kopf.

„Dafür muss man eben leider manchmal Opfer bringen.“, erinnert sie Kyoko.

Maria schluckt schwer, hebt den Kopf wieder ... und nickt dann langsam.

Kyoko lacht leise.

„Nun schau doch nicht so trübsinnig.“, sagt sie. „Du schaffst das schon. Das Gehen haben wir doch auch schon fleißig geübt ... und das letzte Mal hat es schon richtig gut geklappt.

Das hier ist jetzt für die nächsten Stunden dein Job ... und ich bin mir sicher , dass du ihn richtig gut machen möchtest.“

„Ja, natürlich.“

„Na, siehst du. – Und da geht es dir genau wie jedem anderen hier am Set. – Es ist nämlich gar nicht einfach, bei Außenaufnahmen alles so einzurichten, dass es genau so perfekt wird wie im Studio. Besonders die Lichtverhältnisse in so dunklen Räumen wie diesem kleinen Schrein sind immer etwas problematisch ... darum dauert es sicher auch noch ein bisschen, bis wir wirklich loslegen können.“

„Waren deshalb alle anderen schon so gestresst, als wir angekommen sind?“, fragt Maria erstaunt.

„Ja, vermutlich. – Die Licht- und Kameraleute sind bestimmt schon seit dem frühen Morgen hier, um Kabel zu verlegen und das Equipment aufzubauen. – Ohne diese aufwändigen Vorarbeiten würde unser bisschen Schauspielerei nämlich überhaupt keinen Sinn ergeben. Filmaufnahmen sind eben immer Teamarbeit.“

Maria sieht mit einem Mal sehr nachdenklich aus und bekommt überhaupt nicht mit, dass sie mittlerweile fertig angezogen ist.

Frau Ozeki legt dem kleinen Mädchen sanft eine Hand auf die Schulter und zwinkert Kyoko kurz zu.

„Nun, meine Damen, das Werk ist vollbracht. Wie wäre es mit einem Blick in den Spiegel?“

Die beiden Mädchen sehen sich kurz an und nicken dann gleichzeitig, jede ein vorfreudiges Lächeln auf den Lippen.

Kyoko nimmt Marias Hand und geht mit ihr zum bodenlangen Spiegel, der direkt neben der Garderobentür steht.

Dem kleinen Mädchen steht die Begeisterung deutlich ins Gesicht geschrieben, die Tatsache, dass sie sich bis vor ein paar Minuten noch ausgesprochen unwohl gefühlt hat, ist plötzlich vollkommen vergessen. Doch auch Kyoko freut sich sichtlich über das, was ihr da aus dem Spiegel entgegenblickt. Ein zartes Rosa umspielt ihre Wangen...

Die Kimonos aus feinem Leinen, die die Mädchen tragen, sind zwar in denselben Grundfarben gehalten – violett, fliederfarben und rosa – jedoch sind sie mit unterschiedlichen Mustern bestückt. Über Kyokos Kimono zieht sich ein zart-lachsfarbenes Asternmuster und auf ihren Obi, der in verschiedenen Goldtönen gehalten ist, sind Ahornblätter in herbstlichen Tönen aufgestickt. Marias Kimono hingegen ist mit kleinen, hellrosa Kätzchen verziert, die mit weißen Wollknäueln spielen. Dazu trägt sie einen Obi in kräftigem Pink, der mit kleinblättrigen, roten und gelben Efeuranken verziert ist.

Beide Mädchen tragen ihre Haare elegant hochgesteckt [Kyoko natürlich mit Hilfe eines künstlichen Haarteils ^^] mit dezentem und doch edlem Haarschmuck in der Frisur.

„Zufrieden, die Damen?“, fragt die Kimono-Anzieherin lächelnd.

„Ja, sehr, danke, Ozeki-san.“, kommt es synchron von beiden zurück.

Noch einmal drehen sich die Mädchen vor dem Spiegel, um sich ausgiebig von allen Seiten zu betrachten, dann stupst Kyoko ihre „kleine Schwester“ sachte an.

„Komm, Maria-chan, lass uns Rina-san und den Regisseur suchen und nachhören, ob es bald losgehen kann.“
 

„Was soll ich mit der Tasche machen?“, fragt Yashiro, als er hinter Ren dessen Wohnung betritt.

„Ach, stell sie einfach ins Schlafzimmer, ich kümmere mich später drum.“

>Das hier ist erstmal wichtiger.<

Breit grinsend bringt der junge Schauspieler die etwas kleinere Tasche, die er selbst trägt, ins Wohnzimmer und überlegt einen langen Moment, ob er sie schon auspacken soll.

„Wenn du die Geschenke auf dem Tisch ausbreitest, wird Kyoko-chan vermutlich gleich wieder rückwärts aus der Wohnung stolpern.“, hört er von der Tür her.

Yashiro ist unbemerkt hinter Ren getreten und lacht leise bei der Vorstellung.

Ren dreht sich zu ihm herum ... mit dem breitesten Grinsen, das Yukihito je bei ihm gesehen hat.

„Könnte durchaus sein.“, gibt er lachend zurück. „Also werde ich die Tasche wohl erstmal griffbereit neben dem Sofa deponieren und erst so nach und nach mit den Geschenken rausrücken.“

Leise glucksend stellt er die Tasche an ihren Platz und zwar so, dass man sie von der Tür aus nicht sehen kann.

„Willst du auch einen Tee?“, fragt er, als er sich schließlich wieder seinem persönlichen Betreuer zuwendet.

„Ja, gern. Das im Flugzeug konnte man ja kaum als genießbaren Tee bezeichnen. Dabei sollte man meinen, dass man in der ersten Klasse etwas Besseres erwarten darf.“

„Der Kaffee war auch nicht besser...“, meint Ren achselzuckend.

„Dass du den nicht verträgst, hätte ich dir auch vorher sagen können.“, versetzt Yukihito sarkastisch.

Der junge Schauspieler sieht ihn verdutzt an. „Hn?“

Yashiro klopft ihm mit wissendem Blick auf die Schulter ... ein angedeutetes Grinsen auf den Lippen.

„Wenn man sowieso schon aufgeregt ist, sollte man nicht auch noch Kaffee trinken ...schon gar keinen Espresso, mein Lieber. – Oder meinst du, mir ist entgangen, wie ungeduldig du darauf gewartet hast, endlich in Tokyo anzukommen? Oder sollte ich besser sagen: Endlich wieder dein Mädchen in den Armen zu halten?“

Ren - der große Ren Tsuruga! – ist doch tatsächlich rosa angelaufen. Ein wenig resigniert seufzt er leise, während er die rechte Hand auf die Brust legt und sich leicht verbeugt.

„Touché.“, gibt er offen zu.

Noch einmal klopft ihm sein Manager auf die Schulter, diesmal ein bisschen kräftiger.

„Komm, machen wir uns einen Tee, Ren-kun.“
 

Als sie ein paar Minuten später gemeinsam auf dem Sofa sitzen und genüsslich ihren diesmal wirklich genießbaren Tee trinken, klingelt es plötzlich an der Tür.

Die beiden jungen Männer sehen sich fragend an, dann begibt sich der Schauspieler zur Tür ... und staunt nicht schlecht, als er dort einen bis über beide Ohren grinsenden Rory Takarada in Hakama, Gi und Haori vorfindet. [Die Hakama ist eine sehr weite, traditionell japanische Hose, wie sie z.B. oft beim Kendo getragen wird; eine Keiko-Gi (oder auch Gi) ist ein kurzer Kimono, der unter der Hakama getragen wird und ein Haori ist eine kimonoartige, hüftlange Jacke. Wer Interesse hat, kann bei Wikipedia Bilder dazu finden. ^^]

„Guten Tag, Ren-kun.“, begrüßt ihn der LME-Chef gut gelaunt und schiebt sich bereits an dem jungen Schauspieler vorbei in dessen Wohnung. „Der Concierge hat mir gesagt, dass du schon wieder zurück bist. – Eigentlich wollte ich dir nur das Drehbuch hinterlegen, aber wenn du schon hier bist... Da dachte ich, ich schau mal vorbei. – Hier!“

Ren ist ihm mit finsterem Blick ins Wohnzimmer gefolgt, wobei er mit triefender Ironie, aber kaum hörbar „Kommen Sie doch herein, Takarada-san.“ gegrummelt hat. Ziemlich verdutzt nimmt er nun das Drehbuch entgegen, das Rory ihm vor die Nase hält.

„Oh, danke.“, sagt er und wirft gleich einen Blick auf das Script. „Crazy Alliance?“ – Ich dachte, der Film hätte noch gar keinen Titel...“

„Seit gestern schon. – Hallo, Yashiro-kun.“

Rory nickt dem jungen Manager freundlich zu, der ebenso freundlich zurück grüßt.

Dann wendet sich der LME-Chef wieder an den jungen Schauspieler.

„Kyoko-chan hat zwar noch nicht unterschrieben, aber schon fest zugesagt.“, verkündet er beiläufig.

>Als ob ich das nicht schon längst wüsste...< Ren verdreht innerlich die Augen ...trotzdem kann er nicht ganz leugnen, dass schon die bloße Erwähnung ihres Namens sein Herz höher schlagen lässt. Nach außen hin ist ihm jedoch nicht das Geringste anzusehen, ... was allerdings Rory ein wenig zu enttäuschen scheint.

Kurz entschlossen setzt der Agenturchef noch eins drauf.

„Schau dir doch mal kurz Szene 32 an.“

>Plan B.<, grinst er innerlich.

Misstrauisch sieht ihn der Schauspieler an, wobei ihm das schalkhafte Grinsen in den Augen des Agenturchefs ganz und gar nicht entgeht.

Resigniert seufzend schlägt er das Drehbuch auf und sucht die entsprechende Szene.

Als er sie schließlich gefunden hat, überfliegt er den Text ... und wird zusehends rot...

...was nun wieder Rory außerordentlich (und deutlich sichtbar) zufrieden stellt...

„Auch einen Tee?“, fragt Yashiro den LME-Chef freundlich. ...innerlich jedoch knirscht der junge Manager unwillig mit den Zähnen. >Wie kann man so gemein sein? – Ich wette, er hat ihm absichtlich die heißeste Kussszene rausgesucht... und das, wo seine Nerven ohnehin schon zum Zerreißen gespannt sind... Der Arme ist doch total auf Entzug...<

Rory hingegen merkt nicht einmal, dass er von Ren abgelenkt werden soll.

„Nein, danke, Yashiro-kun, ich hab sowieso nicht viel Zeit. – Eigentlich müsste ich auch gleich Maria-chan abholen, zumal wir heute noch groß zusammen essen gehen wollen, aber mir ist kurzfristig noch ein Termin dazwischen gekommen.“

Grinsend hält er inne und überlegt einen kurzen Moment.

„Hm, könntest du sie nicht vom Set abholen, Ren-kun?“

Der junge Schauspieler hat sich längst wieder im Griff und lächelt genervt.

„Sie haben auch schon besser geschauspielert, Takarada-san.“, meint er gelassen.

Rory zuckt grinsend die Schultern.

„War nur als kleiner Ausgleich für die Peinlichkeit eben gedacht.“, sagt er schulterzuckend. „Aber wenn du nicht willst...“

Er erntet einen sehr finsteren Blick von Ren und Yashiro raunt dem LME-Chef hastig zu: „Überspannen Sie den Bogen lieber nicht, er steht schon genug unter Strom.“
 


 

Etwa eine Dreiviertelstunde später kommen Yukihito und Ren am Set an. Das Gelände um den kleinen Schrein, der am Rande von Tokyo liegt, ist für die Dreharbeiten abgeriegelt und darum stellt Ren seinen Wagen auf dem kleinen Straßenstück ab, das heute für die Crew als Parkplatz abgesperrt worden ist. Von dort hat man, trotz der kleinen Menschenmenge, die neugierig die Aufnahmen verfolgt, einen guten Blick auf die große Steintreppe, die vom Schrein herunter führt und auf der gerade gedreht wird, wie Kyoko und Maria Hand in Hand die Stufen hinunter kommen.

Ren schlägt das Herz bei Kyokos Anblick plötzlich noch schneller, als es das vor lauter Vorfreude sowieso schon die ganze Zeit getan hat. ...was Yukihito natürlich nicht verborgen bleibt.

„Sollen wir im Wagen warten, bis sie fertig sind?“, fragt er.

Ren seufzt. „Ja, ...ist besser ...sonst werd ich meine Gesichtszüge wohl kaum unter Kontrolle halten können... Außerdem hab ich jetzt keine große Lust auf Autogrammjäger.“

Ein wenig verträumt schaut er zur Frontscheibe hinaus und legt das Kinn auf dem Lenkrad ab. Auch Yukihitos Blick wandert zur Treppe vor dem Schrein.

„Ich kann dich wirklich verstehen“, sagt er schließlich schmunzelnd. „Ich hab langsam den Eindruck, Kyoko-chan wird jedes Mal ein wenig hübscher, wenn ich sie sehe.“

Ren lächelt leise seufzend.

„Und Maria-chan ist wirklich niedlich in ihrem Kimono“, kommentiert Yukihito weiter – vor allem in der aussichtslosen Hoffnung, seinen Schützling von seiner Wolke sieben wieder in irdischere Gefilde zurückzuholen. „Mensch, Kyoko-chan sieht einfach fantastisch aus in diesem Kimono. – Noch besser, als damals bei diesem Schauspielwettbewerb ...als sie mit angebrochenem Fuß gespielt hat...“

„Hm...“, macht Ren versonnen, „Grün steht ihr besser...“

>...besonders wenn sie dabei inmitten eines wahren Rosenmeeres den Tee bereitet...<, fügt er in Gedanken hinzu.

Leise schmunzelnd beobachtet Yukihito den jungen Schauspieler, der jedoch urplötzlich und offenbar ein wenig besorgt aufblickt.

„Der Regisseur hat den Take anscheinend abgebrochen.“, murmelt er.

Yashiro schaut wieder in Richtung des Sets.

„Hast du mitgekriegt warum?“, fragt er neugierig.

„Vermutlich wegen Maria-chan. Ihr Gang war ein bisschen zu federnd, besonders im Vergleich zu Kyoko.“
 

Kyoko hockt sich mit geradezu selbstverständlicher Eleganz zu ihrer kleinen Schauspielpartnerin hinunter und erklärt ihr etwas. Dann streicht sie ihr lächelnd über die Wange und erhebt sich wieder. Sachte dreht sie das kleine Mädchen herum und schiebt sie mit sanfter Gewalt die Treppe hinauf.

Bevor sie jedoch selbst den Weg nach oben antritt, dreht sie sich halb zur Seite, holt tief Luft, und zieht dabei sichtbar die Stirn in Falten.

Auf Rens Gesichtszügen ist augenblicklich eine leise Besorgnis zu erkennen ... und er beschließt, sie später darauf anzusprechen...
 

Zwei Mal noch müssen die beiden Mädchen die Treppe hinunter gehen, dann ist der Regisseur zufrieden ... und die Dreharbeiten offenkundig beendet.

Ren seufzt leise uns schickt sich an, aus dem Auto zu steigen.

„Willst du einen Tipp?“, fragt Yukihito unvermittelt.

Der junge Schauspieler neben ihm hebt überrascht die Brauen und sieht seinen Manager fragend an.

„Ich glaub, ich kann im Moment jeden konstruktiven Vorschlag gebrauchen.“, meint er in einer seltsamen Mischung aus Seufzen und Grinsen.

„Wenn du jetzt da hoch gehst, konzentrier dich einfach auf Maria-chan. Kyoko-chan wird eine unverfängliche Begrüßung vermutlich genauso schwer fallen wie dir. Tob deine Sehnsucht einfach ein bisschen an Maria-chan aus, das fällt weniger auf ... und Maria-chan wird es sicher freuen.“
 

„Hätten Sie noch einen Augenblick Zeit, Mogami-san? Der Regisseur würde gern noch kurz mit Ihnen sprechen.“ Die Regieassistentin sieht die junge Schauspielerin erwartungsvoll an.

„Natürlich.“, antwortet Kyoko zuvorkommend. „Sagen Sie ihm, ich komme sofort.“

Lächelnd beugt sie sich zu Maria hinunter.

„Du siehst immer noch sehr hübsch aus, möchtest du nicht doch heute Abend im Kimono mit deinem Großvater essen gehen? Ozeki-san sagt, das ginge in Ordnung.“

Maria sieht ihrem Gegenüber in die Augen und scheint einen Moment nachzudenken.

„Nein.“, meint sie dann entschlossen. „Ich hab jetzt Freizeit und meine Arbeit ist erledigt. Da muss ich mich nicht noch länger quälen.“

„Gut.“ Kyoko kann sich ein leises Schmunzeln nicht verkneifen. „Möchtest du dann schon mal in die Garderobe oder wartest du hier auf mich?“

„Öhm, ich glaub, ich warte hier. – Gibt ja genug zu gucken...“

„Na gut“, meint Kyoko grinsend, „aber steh nicht im Weg rum.“

„Ich doch nicht, Onee-san.“, grinst Maria, während sie unschuldig mit den langen Wimpern klimpert.

Neugierig schweift ihr Blick über den gepflasterten Platz vor dem Schrein ...bis ihre Augen plötzlich an einer großen Gestalt hängen bleiben, die gerade die große Steintreppe hinauf kommt und von einer deutlich kleineren gefolgt wird.

„Reeeeen-saaaaaan!!“, ruft sie freudestrahlend und winkt den beiden ankommenden Männern aufgeregt zu.

Kyokos Herz bleibt für einen winzigen Moment stehen, nur mühsam behält sie ihre Gesichtszüge unter Kontrolle, ... während sie verzweifelt versucht, ihrem Freund nicht direkt in die Augen zu sehen.

Ren ergeht es nicht anders ... nur dass er reflexartig den Blick auf Maria verankert und mit einem (verräterisch heiligem) Lächeln auf den Lippen zurück winkt.

Kyoko kann nicht mehr widerstehen – ebenso wenig wie Ren – und so treffen sich für einen kurzen Moment ihre sehnsuchtsvollen Blicke.

Bis ins Innerste berührt müssen beide ernsthaft um Fassung ringen und wenden hastig ihre Aufmerksamkeit wieder Maria zu.

Diese schickt sich nun an, fröhlich zu Ren zu laufen, wobei sie wie ein Flummi auf und ab hüpft. Kyoko bekommt sie gerade noch am Ärmel zu fassen.

„Halt!“, verlangt sie leise und raunt ihr hinter vorgehaltenem Kimonoärmel zu: „Zeig ihm, wie schön du den schwebenden Gang gelernt hast. Das wird ihn sicher freuen.“

Maria nickt und schwebt nun wie ein vornehmes Fräulein auf die beiden Männer zu.

Ren hebt demonstrativ die Augenbrauen und lächelt dann anerkennend.
 

Rina indessen tippt Kyoko kurz auf die Schulter, um sie daran zu erinnern, dass der Regisseur sie erwartet.

Bedauernd lächelnd blickt Kyoko noch einmal zu den beiden Männern [wobei sie peinlich darauf bedacht ist, Ren nicht mehr direkt in die Augen zu sehen], zuckt leicht die Schultern und wendet sich zum Gehen.
 

Ren atmet innerlich ein klein wenig auf, gibt ihm das doch Zeit, sich endlich mehr auf das kleine Mädchen zu konzentrieren und sich auf die Begegnung mit seiner Freundin noch ein bisschen besser vorzubereiten.

Als Maria mit kleinen Trippelschritten und breit lächelnd bei ihm ankommt, nimmt er sie bei den Händen und dreht sie langsam um die eigene Achse.

„Sehr hübsch, das junge Fräulein.“, meint er bewundernd. „Findest du nicht auch, Yukihito-kun?“

„Da kann ich nur zustimmen, Ren-kun.“, meint Yashiro lächelnd. „Sogar den schwebenden Gang hast du sehr schön hingekriegt.“

Ren zwinkert dem kleinen Mädchen verschwörerisch zu. „Den hast du von Kyoko-chan gelernt, stimmt’s?“

Maria nickt verblüfft.

„Ja, Onee-san hat mit mir geübt. – Wo... woher wusstest du das Ren-san?“

Der junge Schauspieler streicht ihr sachte über den Arm und zwinkert noch einmal.

„Ich hab sie vor der Kamera schon einmal im Kimono spielen sehen. Das ist zwar schon eine Weile her, aber so was verlernt man ja nicht.“

Das kleine Mädchen schaut ihn mit riesengroßen Kulleraugen an; die Fassungslosigkeit steht ihr geradezu ins Gesicht geschrieben.

„Aber...“, stammelt sie schließlich verwirrt, „aber ... ich ... ich hab doch alles gesehen, was je von Onee-san gesendet worden ist...“

„Du kannst diese Aufnahmen aber nicht gesehen haben“, erklärt Yashiro lächelnd, „ weil sie nie ausgestrahlt wurden. Es war so eine Art Schauspielwettbewerb ... und Kyoko-chan hat damals verloren, weil sie mit angebrochenem Fuß spielen musste.“

>Um ehrlich zu sein, war es ein abgekartetes Spiel, um dieses Schlagersternchen endlich mal aus der Reserve zu locken...<, denkt Ren Zähne knirschend ...sagt jedoch nichts.

„Mit gebrochenem Fuß?“, murmelt Maria verwirrt. „Aber ... wie kannst du dann wissen, dass sie den schwebenden Gang beherrscht, Ren-san?“ Sie sieht den jungen Schauspieler fragend an.

„Oh“, erläutert Ren grinsend, „der gebrochene Fuß hat sie nicht daran gehindert, den schwebenden Gang so gut zu meistern, dass man glatt vergessen hat, was sie für schlimme Schmerzen hatte. Sie hat danach sogar noch eine weitere Szene gedreht ... im Seiza.“ [Seiza ist der japanische Kniesitz / vgl. Act 12 im Original-Manga]

Maria steht inzwischen der Mund vor Staunen offen. >Aber ... das alles ist doch schon ohne Schmerzen nicht so einfach... Aber wieso...<

„Warum hat Onee-san dann verloren?“, entfährt ihr die gerade noch gedachte Frage plötzlich ebenso laut wie verständnislos.

„Weil sie“, erklärt Ren, während er Maria zart über die Wange streicht, „nachdem die Szene im Seiza beendet war, vor Schmerzen ohnmächtig geworden ist und nicht mehr weiter machen konnte.“

Maria ist ganz still geworden, sie kommt sich mit einem Mal ausgesprochen albern vor, weil sie sich wegen des Obis so kindisch angestellt hat.

Ren hingegen seufzt kaum hörbar auf.

>Meine Güte, ich bin so ein mieser Lügner... Ein kleines Mädchen als Ersatzobjekt zu missbrauchen...<

„Aber Ren-san“, schiebt Maria unvermittelt noch eine Frage hinterher, während sie ihn mit kugelrunden, großen Kinderaugen ansieht, „warum bist du überhaupt hier? Ich dachte, du bist in Hong Kong. Hat Opa jedenfalls gesagt.“

Dieses unschuldige Kindergesicht hat auf Ren durchaus einen „zerschmelzenden“ Effekt.

„Ich bin heute zurückgekommen.“, erklärt er deshalb bereitwillig ... und kann sich nicht verkneifen, ihr vorsichtig über den Kopf zu streichen. – Wobei diesmal nicht ganz klar ist, ob das nun eigentlich Kyoko gilt oder doch Maria. [Andererseits ist es ihm inzwischen auch schon fast egal... ^^] „Dein Großvater war vorhin bei mir, um mir ein Drehbuch vorbei zu bringen und da hat er mich gebeten, dich hier abzuholen und nach Hause zu fahren. – Ihm ist nämlich ein wichtiger Termin dazwischen gekommen, daher schafft er es nicht rechtzeitig.“

Das Gesicht des kleinen Mädchens hat sich zusehends verdunkelt und ihre Unterlippe schiebt sich schmollend nach vorn.

„Och, Manno, schon wieder! Dabei wollte er doch mit mir ausgehen...“

„Keine Sorge, Maria-chan“, tröstet sie der junge Schauspieler lächelnd, „das hat er nicht vergessen und es bleibt auch bei eurer Verabredung. – Wenn du heim kommst, sollst du dich nämlich schon mal ausgehfertig machen. Er hat gesagt, dass er dir jemanden zum Helfen schickt, damit ihr doch noch pünktlich weg kommt.“

„Wirklich?“, fragt Maria skeptisch.

Ren lächelt mild und streichelt sanft über ihre Wange.

„Ja, wirklich. Hat er jedenfalls gesagt. – Und, wenn Du mich fragst, sah er auch nicht unbedingt glücklich aus, als er zu diesem Termin gefahren ist.“

„Also gut, wenn du das sagst...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von: abgemeldet
2008-01-18T19:46:10+00:00 18.01.2008 20:46
ich weiß ich habe es schon einmal gegsat aber ich muss esnochmal wieder holen einafch nur geil, toll und cool es ist einafch lustig=)
lg
kyoko93
Von: abgemeldet
2007-11-15T11:10:49+00:00 15.11.2007 12:10
Ups..ich hab hier noch kein Kommi geschrieben??

Sooooooooooorry!! Dann muss ich das mal schnell nachholen.
Das Kap war wirklich geil, und voller Humor! Ich liebe es. Die eine Stelle mit Rory war affengeil!! Konnte mich kaum halten *lol*

Du hast außerdem die Gefühle von Kyoko und Ren wunderbar beschrieben. ich bin begeistert. Ich hoffe nur, dass die beiden sich im nächsten Kap richtig begrüßen können *eigene Vorstellung hat*

Auf jeden Fall wieder beide Daumen hoch! Das Kap war wieder "erste Sahne"

Hdggggggggggggggggdl *knuddel*
tea
Von: abgemeldet
2007-11-01T17:50:47+00:00 01.11.2007 18:50
*lach* oh mannm hab ich dir schon mal gesagt, wie sehr ich deinen humor mag? :D

Bisschen spät zwar, das Kommi, sry XD

Hach, Ren ist ja zuckersüß... :D
... und die wie ein flummi auf ren zuhüpfende maria gezweichnet zu sehen, wäre echt der hammer XD

Was mich allerdings sehr interessieren würde: kriegen wir szene 32 auch noch zu sehen? ^^
Von:  Dahlie
2007-10-31T17:08:46+00:00 31.10.2007 18:08
Warum kann ich mich eigentlich immer nur den anderen anschließen?
hach!
es ist schon traurig mit mir T.T
sorry aber ich kann dich jedes mal nur loben und den Daumen nach oben wenden...
tragisch ich weiß
also hack mir bitte nicht den Kopf ab. Denn wie immer habe ich mit einem breiten grinsen vor dem Lapi gesessen und ich hoffe du schaffst es auch im nächsten Kapi mich zu amisüren XD
Von:  Tsukasa_Kozuki
2007-10-30T21:55:03+00:00 30.10.2007 22:55
Haaaach, Ren und Kyoko nur zu zweit, er gibt ihr die Geschenke, sie wird knallrot und dann.... >.< Öhm, ja, ich bin schon im nächsten Kapitel. ^.^°
Dieses Kap ist natürlich auch sehr schön und ich habe mich beim lesen wieder einmal darin verlieren können, aber trotzdem freu ich mich drauf, wenn die beiden sich endlich in die Arme nehmen können. Besonders Ren hält das ja nicht mehr lange aus. XD
Gleichzeitig hoffe ich auch, dass Kyoko nicht krank oder gestresst ist.
Und die Stelle mit dem Drehbuch fand ich echt zum Schießen. *lol*
Wie gesagt, ich bin schon sehr aufs nächste Kap gespannt. ^^
Von:  Kyoko-Hizuri
2007-10-27T18:14:49+00:00 27.10.2007 20:14
das Kap hat mir sehr gut gefallen^^
und ich finde es klasse das ren und Kyoko sich endlich im nächsten Kap wieder treffen können...schließlich haben die zwei sich lange nicht geshen...und ich freue mich schn auf die stelle wo Ren die geschenke rausrückt...^^...kyoko wird es bestimmt nicht gefallen das Ren wieder einmal so viel geld ausgibt^^
mach bitte witer
Patrice
Von: abgemeldet
2007-10-27T16:08:44+00:00 27.10.2007 18:08
so dieser kommi kommt jetzt mal pünktlich ^^

haha was sich rory wohl wieder ausgedacht hat. ich wette im drehbuch stand was richtig unanständiges ... böössseer rory xDD manchmal tut mir ren fast leid wenn der präsident ihn wieder auf den arm nimmt ....aber auch nur fast ^^

was ren ihr wohl mitgebracht hat ? aber was es auch ist : kyoko wird es glaub ich nicht so gefallen ...ich freu mich schon darauf wenn ren ihr die ganzen geschenke gibt xD

ich finds immer total süß wenn ren kyoko vermisst ....hach am besten hat mir die stelle gefallen wo sich beide am set getroffen haben und sich zurückhalten mussten ( du hast die stelle übrigens total genial beschrieben ^^)....yashis tipp kyoko durch maria zu ersetzen war gar nicht mal so blöd ...^^

ich musste aus i-einem grund lachen als ren meinte dass grün ihr besser stehn würde ....vllt weil es total süß war

ich freu mich schon total darauf wenn ren und kyoko endlch mal alleine sind ....ich hoffe dass sies bald sind ...ren dreht sonst noch komplett durch xD

das chap war superklasse du hast die umgebung die gefühle und sogar die kleinsten dinge unglaublich gut und detailiert beschrieben
man hat wieder gemerkt dass du viel zeit und mühe in dieses chap investiert hast ( ich weiß gar nciht warum dir der erste absatz nciht gefällt ....aber ich glaub autoren sind nie ganz zufrieden mit sich ^^)
es ist nie ermüdigend deine chaps zu lesen weil es immer wieder neue überraschungen gibt xD

ich hoffe du schreibst schnell weiter und läasst uns , nachdem du solche andeutungen am anfang des chaps gemacht hast , nicht zu lange warten ^^
Von:  DarkEye
2007-10-27T14:05:32+00:00 27.10.2007 16:05
das war klasse....
einfach super...
bin ja gespannt wies zwischen ren und kyoko weiter geht!
dark
Von: abgemeldet
2007-10-26T21:49:19+00:00 26.10.2007 23:49
Klasse. Zum tot lachen.xD
Frag mich nur was mit Kyoko los ist.
Hoffentlich können die beiden sich endlich begrüßen.
Diese lange Zeit getrennt war bestimmt nich leicht.
Bin schon ganz gespannt wie es weiter geht. Hoffe du schreibst schnell weiter.^^

MfG Umi-chan
Von:  Riafya
2007-10-26T21:17:03+00:00 26.10.2007 23:17
Toll. ^^
Die Stelle mit Rory war zum Schießen. Ich hab mich gekugelt vor Lachen. Aber es war ja auch fieß...
Ansonsten ein tolles Kap, wie immer.
Du hast die Gefühle von Rn und Kyoko richtig realistisch beschrieben.^^
Ich freue mich schon seeeeeeeeeeeeeeeeehhhhhhhhhhhrrrrrrrrrr auf das nächste Kap und auf die Geschenke. XDDDDD
Bis dann
Ayako


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