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Shonen Disaster

D'espairs Ray, Hizumi x Tsukasa, Zero x Karyu
von

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Struggling between

Zero besaß mehr Kraft als Hizumi ihm zugetraut hätte – er schaffte es mühelos, die Handgelenke des Sängers über dessen Kopf zusammenzuführen, um sie dort dem eisernen Griff seiner Linken zu überlassen. Schreckensstarr ließ der Schwarzhaarige die grobe Behandlung über sich ergehen. Als die eisigen Fingerspitzen Zeros über die blasse Brust, die der Ausschnitt des Hemdes freigab, wanderten, lief Hizumi ein Angstschauer über den Rücken. Nein, so kannte er Zero überhaupt nicht, und so wollte er ihn ganz bestimmt auch nicht im Gedächtnis behalten.

„Zero...-“

„Hast du dich jemals zuvor in deinem Leben so ausgeliefert und hilflos gefühlt...wie jetzt?“, fiel der Bassist dem Sänger schneidend ins Wort. Verschüchtert schüttelte Hizumi den Kopf.

Während sein Hemd langsam von Eisfingern aufgeknöpft wurde, redete Zero weiter: „Ich könnte jetzt alles mit dir anstellen...schließlich ist keiner da, um dich zu retten.“ Ein leises, freudloses Lachen perlte über die blassen Lippen des Bassisten.

„Vermutlich würdest du mir das sogar noch verzeihen. Aus welchen bescheuerten Aspekten deiner allzu guten Natur auch immer...welch eine Ironie“, Zeros Stimme wurde leiser, die Temperatur im Raum schien augenblicklich um einige Grade zu sinken, „Wie wenig Schauspiel einen ausgewachsenen Mann in ein Lamm verwandeln kann.“

Da hatte Zero irgendeinen wunden Punkt ins Hizumis Stolz getroffen, ob mit Absicht oder nicht, das konnte der Sänger nicht genau sagen, aber eines war er sich sicher: dass sich sein Stolz zum Trotz aufbäumte.

Er entzog Zero wütend eine seiner Hände, drückte ihn von sich weg.

„Sag mal....was denkst du dir...-“

Ohne dass er zu Ende sprechen konnte, presste Zero ihm eine Hand auf den Mund, augenblicklich krallte Hizumi sich einige der schwarzen Rastazöpfchen des Bassisten und zerrte mit einem kräftigen Ruck daran, so dass dieser mit einem leisen Schmerzensschrei Hizumi aus dem Klammergriff entließ.

„Du falsche Schlange!“, keuchte er zwischen zusammengebissenen Zähnen, doch da ging Hizumi schon auf ihn los.

„Sag mal“, setzte er erneut an, überschritt damit eindeutig Zimmerlautstärke, „was denkst du dir dabei, mich in eure komischen Spielchen einzubeziehen?! Hast du sie denn noch alle?“

„Wessen komische Spielchen“, brüllte Zero in Rage zurück, „meine sind das bestimmt nicht!“

„Wessen Spielchen denn sonst?! Du wolltest sie doch gerade an mir ausprobieren!“

Hizumi wollte noch etwas hinzufügen, als Zero ihm eine Ohrfeige verpasste, die ihm noch Sekunden in den Ohren nachklang. Zero war in eine entsetzte Starre verfallen, die Hizumi aufgebracht dazu nutzte, sich an ihm zu rächen.
 

Sie prügelten sich wie kleine Jungen und richteten im Dachzimmer ein heilloses Chaos an. Zero fiel rücklings gegen eine der Zimmerpflanzen, die daraufhin geräuschvoll umkippte und die Erde im Zimmer verteilte. Er rappelte sich auf und drückte Hizumi wütend schnaufend auf den Boden, der ihm als Gegenwehr die Arme dabei zerkratzte.

Sie kamen erst zur Besinnung, als der große Spiegel im Zimmer mit lautem Klirren zu Bruch ging, als die beiden ihn in ihrem Toben umrissen.

Sie sahen sich mit entsetzem Gesichtsausdruck im Raum um, auf dessen Boden zahlreiche zerbrochene Figuren und Spiegelsplitter herumlagen, dann starrten sie sich gegenseitig schweigend und fassungslos über ihr kindisches Verhalten an.

Zero brach den Blickkontakt zuerst und erhob sich ächzend, ohne jegliche Worte, tappte zum Nachtschrank, holte aus dem daurauf liegenden Zigarettenpäckchen eines der ungesunden Glimmstängel und klemmte ihn sich zwischen die Zähne, zündete ihn an.

Es dauerte eine geschlagene halbe Minute, bis Hizumi bemerkte, dass Zeros Wangen verdächtig nass waren.
 

„Weinst du?“

Der Frage folgte Schweigen, das für Hizumi die Frage ausreichend beantwortete. Er erhob sich aus dem Chaos und tappte unsicher auf Zero zu, ließ sich neben der schmächtigen Gestalt auf die Bettkante sinken. Dass er aus zahlreichen kleinen Schnittwunden blutete, die von den Spiegelscherben herrührten, bemerkte er nicht.

„Hey Zero, sag was“, sagte Hizumi in der kindlichen Angst, der Bassist wäre in der zusammengesunkenen Pose versteinert.

Dann endlich rührte sich der Bassist, machte die Zigarette im silbrigen Aschenbecher auf dem Boden aus und blickte Hizumi an.
 

„Oh Gottchen, Zero, wein doch nicht“, fiepste der Sänger jämmerlich, als der andere sein Gesicht im von der Blumenerde dreckigen T-Shirt vergrub. Okay, weinen konnte man das nicht nennen, schließlich ließ Zero keinen Ton von sich, benässte nur das T-Shirt des Sängers mit salzigen Tränen.

Der andere war wahrlich ein Bild des Jammers... Hizumi legte seine Hand in den Rasta-Schopf und streichelte diesen beruhigend, lehnte sich gegen die Kissen, damit sein Rücken nicht irgendwann steif und krumm wurde.

Es dauerte ein, vielleicht zwei Stunden, genau wusste Hizumi das nicht, bis der andere plötzlich anfing zu reden.

Er war halb eingedöst, streichelte sanft im Halbschlaf den schlanken Nacken des anderen, als dieser plötzlich den Kopf hob.

„Hmmnn?“, machte Hizumi schlaftrunken und blinzelte Zero konfus ob der Störung seines Halbschlafes an.

„Ich liebe Karyu, das im Vorweg“, sagte der andere mit dünner, brüchiger Stimme, „ich meine natürlich liebe ich es, mit ihm zu schlafen, aber...“

Er zögerte, ließ sein Kinn auf Hizumis Brust sinken, starrte gedankenverloren auf das Weiß der Decke.

„Er neigt sehr dazu, experimentiell zu sein...“

Was auch immer Hizumi sich unter experimentiell vorzustellen hatte, die beiden waren definitiv um einiges weiter als er und Tsukasa.

„Also eigentlich meistens“, korrigierte sich Zero gerade, „aber irgendwie ist das seit einem Monat etwa ... außer Kontrolle geraten....oder so. Er tut Dinge die ich nicht will...ich hab's schon längst aufgegeben, ihm einzutrichtern, dass ich nicht alles mag, was er mag. Aber er interpretiert das immer als gespielte Zurückhaltung oder sowas in der Richtung. Und er... hat Angst, mich zu verlieren. Manchmal klammert er sich an mir fest, dass ich Angst bekomme, er würde mich wochenlang hier anzuketten....“

Schwach verlor sich die Stimme des Kleineren in der Stille.
 

Die Tränen kamen wieder und es dauerte kaum eine halbe Stunde, als Zero plötzlich aus Erschöpfung einfach einschlief. Hizumi stand auf, deckte Zero ordentlich zu und räumte das Trümmerfeld ihrer Prügelei etwas auf, bevor er dann nach unten ging.

Dort bemerkte er die kleinen Wunden an den Armen, in denen etwas Blumenerde und Flokatiteppichfussel hingen, entschloss sich, duschen zu gehen.

Gerade, als er die Dusche runterdrehte, begann es, ihm schwindelig zu werden – er musste sich irgendwo den Kopf angeschlagen haben... Doch anstatt dass seine Sicht sich bald wieder klärte, fing es an, in seinen Ohren zu rauschen.

Nicht jetzt, nicht, wenn er in der Dusche stand, rasten ihm die Gedanken ohrenbetäubend durch den Schädel.
 

Doch anstatt hart auf den Fliesen aufzutreffen, fingen ihn starke Drummerarme auf. „Oh Gott, Tsukasa. Mir ist so schwindelig“, hauchte Hizumi mit dem letzten zusammengekratzten Quäntchen Bewusstsein, bevor ihn die Ohnmacht in gnädiges Schwarz entriss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  KenTsu
2009-03-25T06:15:05+00:00 25.03.2009 07:15
oh man das is echt nich fair. hoffe das hizu sich nicht zu böse verletzt hat.
bitte, bitte weiterschreiben. (und hizu und tsu zusammen kommen lassen)
auch sollte karyu mal nachdenken was er zero so antut. gemeiner idiot. ICH MAG IHN aber trotzdem. is ja zum glück eine FF und nich die realität.

bye bye bis dann
Von: abgemeldet
2009-01-25T21:34:00+00:00 25.01.2009 22:34
O__O
wie traurig!!!!!!!!!!!!!
+schnief+
aba hizumi is einfach eine zu gute seele...
+sfz+


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