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Ich glaube nicht an Gott

von

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Ich sitze in der Kirche. Wie ein sing-sang treten die gesprochenen Laute an mein Ohr "... möge Gott ihnen vergeben ..." Kann Gott eigentlich vergeben? Uns den Menschen die er so liebt? Angeblich so liebt. Ich rufe mit in mein Gedächtnis was so geschah in der Welt. Terroranschläge, Atombomben, Kriege. Wenn man darüber nachdenkt kommt man doch auf diesen Gedanken. Das Gott nur einige wenige liebt, die in seiner Gunst stehen. Aber was ist mit mir? Liebt Gott mich? Kann Gott mich lieben? Nach all dem was ich mir schon geleistet habe? Ich glaube es nicht. Selbst wenn ich darauf hoffen würde denke ich nicht das er mich in meiner selbstauferlegten Qual erlösen wird. Der Pfarrer erteilt seinen Segen. Alle erheben sich. Nur ich nicht. Wieder einen Sonntagmorgen der für nichts und wieder nichts draufgegangen ist. Alle strömen aus der Kirche und freuen sich auf das Frühstück. Nur ich bleibe zurück. Ich glaube nicht an Wunder. Gott kann keine Wunder vollbringen. Aber er könnte wenigstens ein wenig Starthilfe geben. Endlich stehe auch ich auf. Draußen steht mein Freund. Er glaubt nicht an die Erlösung und auch nicht das er eines Tages kommt um seine Schäfchen zu retten. Wir sehen uns einen Augenblick in die Augen. Seine schwarzen Augen treffen auf meine grünen. Er reicht mir seine Hand. Ich weiß, wenn ich nicht will muss ich nicht mitgehen. Aber ich tue es Er umfasst meine Schultern und küsst meine Schläfe. Wir beide geben schon ein etwas komisches Paar ab. Er mit seinen Kinnlangen blau-schwarzen Haaren und den gammligen Jeans, die aussehen wie aus dem letzten Fasching, und dem Schwarzen Polohemd mit einem verhöhnenden weißen Kragen und der dicken Daunenjacke. Ich hingegen komme aus einem guten Haus. Ich besitze Stiefel von Prada, einen Mini von Benetton, einen Rolli von Laurenzio und der Mantel wurde extra in Mailand für mich maßgerecht angefertigt. Das beige der Kleidung harmonierte perfekt mit meinen Feuerroten Haar. Meine Mutter sagt immer, das wenn man schon das schwarze Schaf der Familie ist man sich wenigstens nicht so anziehen muss. Ich gehe mit ihm. Ich weiß das er aus angespannten Familienverhältnissen kommt. Letztens hatte er scherzhaft gemeint, das er im Inzest geboren ist. Ich hatte ihn ernst angesehen und gesagt es wäre mir lieber im Inzest geboren zu sein als mit unnötigen Einsatz mein Leben zu versauen. Daraufhin hatten wir beide gelacht, doch wussten das wir beide recht hatten. Wir gehen zum See. Ein großer See mit einer ungewöhnlichen Farbe. An unserer Bank lassen wir uns nieder. Es war nicht unsere Bank das wusste ich. Sie gehörte der Stadt. Aber es war der Platz den Luc und ich uns ausgesucht hatten. Und wir gingen fast immer hierher. Außer bei Regen doch dann auch. Aber heute schien nicht die Sonne. Es regnete auch nicht. Es schneite. Ganz leicht. Luc wischte die Bank ein wenig ab und setzte sich. Dann zog er mich auf den Schoß. Ich kuschelte mich an ihn und er nahm mich in die Arme. So blieben wir sitzen. Bis ich fragte: "Glaubst du an Gott." Er zog eine Augenbraue hoch und dann antwortete er versonnen mit einer meiner Haarsträhnen spielend ob ich denn an den Himmel glaubte. Erstaunt blickte ich ihn an. Wie er das meinte. "Na, das ganze mit den Engeln, Verstorbenen und so weiter." Ich sagte ihm das ich es nicht wüsste. "Und an die Hölle?" Ich kuschelte mich näher an ihn und überlegte. Dann schüttelte ich den Kopf an seiner Brust. Ich fange an zu frieren und ziehe den Mantel enger um mich. Sanft drückt Luc mich zur Seite und ich kann mich zu ihm unter die Jacke kuscheln. "Glaubst du an die Hölle?" Meine eigene Stimme klang mir fremd. Doch, sicher glaube er daran. "Aber es ist nicht die Hölle die wir kennen sondern Gott hört ihn einfach nicht. Der Mensch, der nach seiner Hilfe ruft. Doch es nützt doch letztendlich nichts denn wir kommen weder in den Himmel noch in die Hölle. Wir bleiben zusammen egal was uns trennt, nicht wahr Michaela?" Er küsste erneut meine Schläfe und suchte meinen Mund. "Ich werde immer bei dir bleiben, Lucifer." Ob ich mit ihm komme. "Immer mein Geliebter." Egal wohin? "Nur mit dir zusammen." Von dieser Welt fort? "Immer." Ich kuschelte mich weiter in seine Jacke, scheine darin zu versinken. Die Kälte schien mir nichts mehr auszumachen. Ich sah, wie ein Schmetterling in der Luft seinen kleinen Tanz aufführte. Ich sah die Menschen, die mich wachzurütteln versuchten. Doch ich fühlte nur noch die wärme von Lucifers Jacke und fühlte die Federn die mich wärmten, schützten und Streichelten. Als ich meine Augen schloss sah ich ihn mit seinen Schwarzen Flügeln wie ich ihn schon einmal sah. Den Morgenstern der sich gegen alles stellte. Nur nicht gegen mich. Weil wir beide nicht an Gott glaubten. Ich folgte ihm ein zweites mal und keiner konnte es verhindern . . .



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2005-06-10T20:42:59+00:00 10.06.2005 22:42
bei dem mit den absätzen stimm ich zu

aber die story is einfach zu schön
ich mag solche sachen liebend gerne

hoffentlich schreibst du mal wieder was
Von:  l-Lyla-l
2004-02-25T14:36:41+00:00 25.02.2004 15:36
Das war einfach nur genial! Will mehr! Aber gegen mehr Absätze habe auch ich nichts.

Bye und schreib weiter solche Sachen!
Lyla-Chan
Von: abgemeldet
2003-01-01T15:32:00+00:00 01.01.2003 16:32
Super!!!!!! Mir gefällts riesig!!!! Hast du noch mehr davon auf Lager??
Von: abgemeldet
2002-08-29T20:15:23+00:00 29.08.2002 22:15
wow, ist das genial! Das ist... umwerfend! Ich liebe sowas! Ich liebe diese Geschichte! Ich finde es einfach nur geil!

Du könntest nur mehr Absätze benutzen! Das verwirrt einen weniger beim lesen!

Bye und schreib weiter sowas!!!
WhiteAngel


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