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24 Stunden

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01:00 Uhr

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Das konnte er jetzt einfach nicht glauben. Das meinte doch Taichi nicht wirklich ernst oder? Fassungslos blickten die blauen Augen den angeblich besten Freund an. „Ne, oder?“ Leicht wurde der Kopf geschüttelt. Der braunhaarige Wuschelkopf lächelte breit und deutete somit glasklar an, dass es sein ernst war und er es noch dazu für eine grenzgeniale Idee hielt. Immerhin den Rucksack hatten sie fertig gepackt und da es gerade mitten in der Nacht war, konnten sie auswärts sowieso noch nicht viel machen. „Taichi... du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich jetzt um ein Uhr morgens einen Kuchen mit dir backen werde? Mal abgesehen davon weiß ich doch gar nicht, ob ich die Zutaten alle da habe.“

„Doch das glaube ich und ich weiß, dass die Zutaten da sind. Also zier dich nicht so. Ich helf’ dir doch eh.“ Skeptisch wurde der Braunhaarige über die Schulter angesehen, der seinen besten Freund nun in die Küche schob.

„Und woher weißt du das schon wieder?“, fragte er neugierig, immer noch nicht bereit dazu, nach zu geben.

„Na weil ich es veranlasst habe... und jetzt lass uns beginnen!“ Damit kniete sich der etwas Ältere auf den Küchenboden und fing an in den Schränken herum zu wühlen. Dabei machte er auch natürlich mächtig viel Lärm, denn die Töpfe und Pfannen wurden eher unsanft hin und her geschoben.

Schließlich landete eine Hand auf der Schulter des braunhaarigen Chaoten und er blickte auf. „Lass das bitte. Ich brauch das Geschirr noch.“ Taichi grinste und richtete sich auf. Dabei allerdings berührte sein Kopf doch eher unsanft die Kante der Küchenzeile und ließ ihn jetzt schmerzverzerrt aber immer noch grinsend seinen Kopf reiben. Yamato lachte. „Siehst du... das kommt davon.“

Die braunen Augen funkelten herausfordernd. „Mir wär’ das nicht passiert, wenn du endlich anfangen würdest, mir beim Kuchenbacken zu helfen.“ Yamato schüttelte wieder leicht fassungslos den Kopf.

„Weißt du überhaupt, wie man einen Kuchen macht?“, fragte er nun neugierig und nahm nebenbei auch gleich eine Plastikschüssel zur Hand. Dann richtete er auch noch den Mixer und die Zutaten her, während er auf die Antwort, die er insgeheim sowieso schon kannte, wartete.

Verlegen kratzte sich Taichi am Kopf. „Hehe... eigentlich nicht.“, gab er zu und grinste dann gleich darauf schelmisch. „Aber wozu hab ich dich?“

Das war wieder typisch Taichi und Yamato konnte nur wieder resignierend den Kopf schütteln. Wieso dieser Chaot sich sein bester Freund nennen konnte, war ihm mittlerweile sowieso schleierhaft. Dennoch seufzte er und meinte dann: „Na schön... backen wir einen Kuchen. Aber merk dir genau, wie das geht, weil es wird garantiert das letzte Mal sein.“

„Mal sehen...“, erwiderte Taichi keck, blickte aber seinem blondhaarigen Freund neugierig über die Schulter, während der einen Moment in sich ging und noch einmal selbst überlegen musste, wie das funktioniert hatte. Denn allzu oft kam er selbst nicht in den Genuss etwas gebacken zu haben. Eigentlich konnte er sich sowieso nur an zwei Mal erinnern. Das erste Mal hatte er einen Kuchen für Takeru, seinem kleinen Bruder gemacht, weil ihm sonst kein anderes Geburtstagsgeschenk eingefallen war und das andere Mal war er einfach so entnervt gewesen, dass er irgendetwas tun musste. Dabei hatte er dann fast automatisch einen Kuchen gezaubert, den dann sein bester Freund, nachdem dieser uneingeladen einfach bei ihm aufgekreuzt war, zur Hälfte aufgefuttert hatte.

„Also...Zuerst einmal müssen wir die Eier trennen. Weißt du wie das geht?“ Misstrauisch wurde der neben sich stehende beäugt, dessen braunen Augen ihn naiv anfunkelten. „Offensichtlich nicht...“ Yamato nahm eine der kleineren Schüsseln, die er hergerichtet hatte und ein Ei zur Hand. „Also pass auf... du schlägst es VORSICHTIG am Rand der Schüssel auf.“ Mit Gefühl stellte er einen Kontakt mit der Schüssel her, sodass ein feiner Riss in der Eischale entstand. „Dann öffnest du es und lässt das Eiklar in die Schüssel laufen. So in etwa...“ Er zeigte es langsam vor. Ließ den Eidotter von der einen Hälfte des Ei's langsam in die andere Hälfte gleiten, sodass auch noch der letzte Rest an Eiklar in die Schüssel tropfte. Dann sah er Taichi an. „Und wenn alles Eiklar weg ist, gibst du den Eidotter in die Schüssel. Soweit alles klar?“

Taichi grinste und nickte, sagte aber in einem Ton, der Yamato ihn doch misstrauisch anstarren ließ: „Sonnenklar...“

„Wirklich?“ Der blondhaarige Sänger war sich nun nicht mehr so sicher, dass er wirklich wollte, dass Taichi die restlichen Eier trennte.

„Aber ja doch... ich nehme das Ei...“ Er schob Yamato auf die Seite, stellte sich vor die Schüssel und nahm ein Ei in die Hand. „Dann schlage ich es auf...“ Damit traf auch schon seine Hand mit dem Ei auf der Kante der Schüssel auf und das doch recht empfindliche Lebensmittel zerbarst richtiggehend. Das Eidotter-Eiklar-Eierschalen-Gemisch tropfte zum Teil in die Schüssel und zum Teil am Boden. Der kümmerliche Rest lag in der gebräunten Handfläche und wurde nun verständnislos angeblickt. „Moment... ich habs gleich...“ Damit wurde entschlossen gleich zum nächsten Ei gegriffen, doch bevor dasselbe wieder passieren konnte, griff Yamato doch lieber ein, der verhindern wollte, dass er die Küche danach einer vollständigen Reinigung unterziehen musste.

Der Arm des besten Freundes wurde aufgehalten und das Ei vorsichtig aus dessen Hand befreit. „Weißt du was... ich mach das schon. Du kannst ja inzwischen den Zucker abwiegen. Du kannst doch mit einer Waage umgehen, oder?“ Taichi nickte, nahm sich die Packung Backzucker und stellte sich vor die Waage. „Es müssen hundertfünfzig Gramm sein...“, ließ Yamato den braunhaarigen Wuschelkopf noch wissen und machte sich daran, die restlichen vier Eier zu trennen und die Dotter in die für den Teig vorgesehene Schüssel zu geben.

„Oh... verdammt...“ Das leise Fluchen ließ den blondhaarigen Jungen zur Seite blickten, der nun eher ratlos vor der Waage stand. Die blauen Augen erkannten mit einem Blick, dass der Haufen Zucker sicher wesentlich mehr als die angegebene Menge war.

„Wenn es zuviel ist, gibst du das, was zuviel ist wieder in die Packung zurück.“, half der Sänger seinem besten Freund weiter. Dann trennte er das letzte Ei und drehte sich schließlich zu dem ihm eigentlich helfen wollenden Chaoten um. Amüsiert beobachteten die blauen Augen, wie versucht wurde, die Waage ein Wenig zu kippen, sodass der Zucker zurück in die Packung rieseln konnte, was aber irgendwie nicht so wirklich funktionieren wollte. Grinsend nahm Yamato einen Suppenlöffel zur Hand und hielt ihn Taichi lässig unter die Nase. „Probier’s damit... das ist sicherlich wesentlich effektiver...“

Blinzelnd wurde der Löffeln betrachtet und wie das achte Weltwunder in die Hand genommen. Dann grinste Taichi und fing an, den Zucker zurück in die Packung zu schaufeln. Dann betrachtete er wieder eingehend die Anzeige der Wage und blinzelte. Nun zeigte sie zu wenig an. Also nahm er wieder die Packung und leerte Zucker nach. Dann studierte er wieder die Anzeige und gab ein frustriertes Grummeln von sich als er wieder den überschüssigen Zucker zurück in die Packung löffelte.

Yamato fing an zu kichern. Es war eigentlich richtig witzig, wie sich Taichi anstellte. Allerdings war ihm auch klar, dass wenn sie in diesem Tempo weiter arbeiten würden, sie nie mit dem Kuchen fertig sein würden. „Komm... ich zeig dir, wie man das macht.“ Damit wurde der braunhaarige Chaot auch schon von der Waage weggedrängt und zuerst einmal genau abgelesen, wie viel Zucker derzeit auf der Waage lag. Dann wurde sacht die Menge ausgeglichen bis der Zeiger der Skala auf exakt hundertfünfzig Gramm stand. „Siehst du... ist nicht ganz so schwer...“, fügte der junge Sänger schließlich hinzu und mengte dem Eidotter den Zucker bei.

„Und was kommt jetzt?“, fragte Taichi neugierig und versuchte seine Frustration irgendwie weg zu bekommen. Wenn er seinem besten Freund zusah, wie er kochte, dann wurde er richtig neidisch. Alle seine Handgriffe wirkten so gekonnt und einfach. Jedes Mal allerdings wenn er selbst es versuchte nach zu machen, dann stellte er nur von Neuem fest, dass er dazu einfach nicht geeignet war. Dabei konnte er gar nicht sagen, woran das lag. Denn dumm war er definitiv nicht und er verstand auch die Erklärungen des Blonden, aber irgendwie bekam er es trotzdem einfach nicht hin.

Yamato grinste und drückte Taichi den Mixer in die Hand. „Jetzt müssen wir diese zwei Zutaten solange mixen, bis sich leichter Schaum bildet. Das schaffst du sicherlich...“ Das kurze leise schadenfrohe Kichern konnte er sich allerdings nicht verkneifen, als er den Stecker des Mixers in die Steckdose drückte.

Taichi grummelte leicht und ein kleiner Teil von ihm bereute bereits, dass er auf so eine doofe Idee gekommen war. Eigentlich hatte er ja angenommen, dass sein blondhaariger Freund diesen Kuchen freiwillig und alleine backen würde. Immerhin war es doch recht eigenartig an seinem eigenen Geburtstagskuchen mitzuhelfen. Dennoch konnte er jetzt auch keinen Rückzieher machen, denn offensichtlich hatte Yamato ja tatsächlich vergessen, welch besonderer Tag heute war.

Frustriert wurde die Schüssel mit dem Dotter-Zucker-Gemisch in die eine Hand genommen und mit der anderen der Mixer hineingegeben. Dann wurde auf den Kopf gedrückt und automatisch erklang ein summendes Geräusch in der Küche. Die blauen Augen des jungen Sängers beobachteten dabei ganz genau, wie Taichi die Zutaten vermixte. Dabei fiel auch auf, dass der braunhaarige Chaot immer auf derselben Stelle blieb. „Du musst auch den Zucker vom Rand hineinmixen...“, hauchte er leise und Taichi verzog sein Gesicht. Yamato grinste nur breit. Offensichtlich hatte sich die Situation umgedreht. Er hatte nun wahnsinnigen Spaß daran, den Kuchen zu backen. In Anbetracht dessen, wie spät es war und dass er normalerweise um diese Zeit in seinem kuscheligen Bett lag und vom ganz großen Ruhm träumte, war es schon erstaunlich, dass er sich nun so prächtig amüsierte. Nur war es diesmal auf Kosten von Taichi, der mit der ganzen Situation nicht mehr ganz so glücklich aussah. „Das genügt...“

Taichi stellte den Mixer ab und sah einen Moment in die Schüssel. Dann seufzte er einen Moment. Es tat ihm schon irgendwie weh, dass sich Yamato nicht einmal an seinen Geburtstag erinnern konnte. Dennoch... dieser Tag gehörte ihm und er konnte ihn ganz allein mit seinem besten Freund verbringen, auch wenn dieser noch nicht einmal eine Ahnung hatte, dass all die Sachen, die ihm gewährt wurden, ein Geburtstagsgeschenk seines Managers an ihn waren... und ein Teil sicherlich auch aus Mitleid, dass der blondhaarige Sänger nicht soviel Zeit mit ihm verbringen konnte.

„Ist alles in Ordnung?“ Taichi sah seinen besten Freund an und grinste. Er durfte sich nicht die Laune verderben lassen durch seine eigenen Gedanken.

„Ja klar... ich hab mich nur gefragt wie's weiter geht.“ Die halbe Lüge wurde mit einem noch breiteren Lächeln untermalt und den braunen Augen damit wieder das wundervolle Glitzern gebracht, dass sie schon seit dem Wiedertreffen im Park gehabt hatten.

„Achso... also jetzt...“ Kurz dachte Yamato nach, dem das Rezept nicht mehr ganz so geläufig war. Außerdem hatte er sehr wohl registriert, dass Taichi ihm gegenüber nicht ganz ehrlich war und seinen besten Freund doch irgendetwas ziemlich zu beschäftigen schien. Aber er konnte es dem braunhaarigen Chaoten auch nicht so recht verübeln, denn er selbst war ja derjenige gewesen, der seinem besten Freund zwei Monate ausgewichen war und es wahrscheinlich noch länger getan hätte, wenn dieser nicht beim Preisausschreiben mitgemacht hätte. „Jetzt geben wir Mehl und je ein Päckchen Backpulver und Vanillezucker in eine Schüssel und vermengen es miteinander.“

Sofort griff Taichi zu der genannten Zutat und versuchte das kleine Papiertütchen aufzureißen. Allerdings gestaltete es sich schwieriger als er es sich gedacht hatte und tollpatschig wie er war, landete der Inhalt auf dem Boden verstreut, als das Papier doch endlich nachgegeben hatte und die Packung mit einem Mal in zwei Hälften geteilt war.

Yamato verdrehte die Augen und seufzte. Er würde definitiv nicht umhin kommen, die Küche nachher zu putzen. Er nahm nun seinerseits das Backpulver, riss die Packung mit Leichtigkeit vorsichtig auf und ließ den Inhalt in die Schüssel mit dem eben vorbereiteten Mehl rieseln. Taichi starrte immer noch etwas verdutzt sein Missgeschick an, knüllte dann verärgert die zwei Hälften zusammen und warf sie auf den Fußboden. So machte das definitiv keinen Spaß. Zu seiner Frustration schlich sich nun auch noch Ärger und er verließ das Zimmer. Er hatte jetzt absolut keine Lust mehr auf Kuchen.

Die blauen Augen sahen ihm verwundert nach und der blondhaarige Sänger seufzte. Also musste er nun doch den Kuchen alleine backen. Aber wenigstens hatte er dann noch genug Zeit, sich zu überlegen, wie er seinen besten Freund wieder aufheitern konnte. Denn irgendwie wollte man schon, dass die restliche Zeit des Tages auch so spaßig wurde und man sich genauso amüsieren würde, wie man es bisher getan hatte. Dennoch beschlich Yamato das Gefühl, dass er heute nicht nur etwas vergessen hatte, sondern dass es gleichermaßen mit seinem besten Freund zu tun hatte. Aber er konnte im Moment noch nicht wirklich sagen, was es war.
 

...das war's mal wieder...
 

Vielen Dank für die lieben Reviews XD. Ich beeile mich die nächsten Tage mehr mit dem Updaten! Ich bin ja schon bei 11 Uhr *G*
 

@Caerdin: Mir gefällt der Brief auch irgendwie. Und Tai hat eine Menge vor, aber irgendwie kommt er nicht zu allem *hihi*
 

@Messiah: Danke... ich hör das gerne, wenn man sich für meine Geschichten interessiert. Bald schon kommen auch ein paar andere. Muss mich nur an das Uploaden hier gewöhnen ^^**
 

Stay tuned *peace*

Jenchan



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-05-05T15:14:02+00:00 05.05.2007 17:14
Schon wieder so ein süßes Chapter!
Tai und Kuchen backen... XD~ Ja, das konnte ja nicht gut gehen!

Ich fand die Stelle toll, wo er das Backpulver aufm Boden verteilt hat und danach das Papier hinterher geworfen hat!
Irgendwie voll lustig.
Eier trennen kann schon mal schief gehen, aber DAS zeugt echt von Tollpatschigkeit!

Aber das Matt Tais Geburtstag immernoch vergessen hat ist gemein. Seinen eigenen Gebutstagskuchen zu backen, muss wirklich wehtun...

Ich kann mir irgendwie vorstellen, dass Tai seine Planung nicht so durch bekommt, wie er wollte... Da passiert bestimmt noch so einiges.
Und ich freu mich schon frauf!
Du bist schon bei 11:00 Uhr?
Cool!
Ich will mehr XD~

Bis dann,
Caerdin


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