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Diamonds and Rust

Manche Dinge sind für die Ewigkeit und so dauerhaft wie Diamanten, während andere vom Rost der Zeit befallen werden und zerbröseln...
von

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Treffpunkt Entscheidung

Titel: Diamonds and Rust
 

Kapitel: Begegnung 104: Treffpunkt Entscheidung
 

Autoren: abranka und Shirokko
 

Pairing: Draco / Harry
 

Beschreibung: Die Fanfic spielt zeitlich nach dem 4. Buch, sprich hat Harry gerade die Begegnung bei der Auferstehung Voldemorts hinter sich. Die Ferien sind fast vorbei und er ist in der Winkelgasse, um auf seine Freunde zu warten, als er Draco sieht und sein Hass auf die Todesser ihn überwältigt. Es führt zu einer ganz neuen Erfahrung für den Blonden. In vielerlei Hinsicht…

Den Rest solltet ihr schon selbst lesen…
 

Warnung: Angst, Depri, Shonen-Ai, Kariesgefahr.

Leute, deckt euch ausreichend mit Zahnpasta und Klobürsten ein. Und mit Schokolade, sie soll angeblich gegen Schocks helfen… vielleicht hat auch noch einer die eine oder andere Flasche Rohrreiniger da.
 

Bemerkungen: Schuld an sämtlichen Logikfehlern sind die Protagonisten, die während des Schreibens allzu oft beschlossen haben, unsere Pläne zu durchkreuzen und getan haben, was sie wollten. Und nein, das ist keine Ausrede! *sich leicht wütend zu Harry und Draco umdreh und sie anfunkel* Nicht wahr? Hm, natürlich leugnen sie… Wie auch immer.

Für eventuell anfallende Zahnarztkosten übernehmen wir keine Verantwortung.

Edelkitsch garantiert.
 

Disclaimer: Äh… ja, die Leute aus Harry Potter gehören natürlich nicht uns. Sie gehören sich selbst oder vielleicht auch dieser Frau, die sich Joanne K. Rowling nennt.

Der Liedtextauszug ist in diesem Fall von Lifehouse - Disarray.
 

Widmung: Unserer Freundschaft und dem einjährigen Jubiläum.
 


 

Begegnung 104:

Treffpunkt Entscheidung
 

Harry kam kurz vor halb neun. Er war durchgeweicht und ihm war kühl, aber gleichzeitig fühlte er sich angenehm leer und seltsam gut. Er hatte auch Hagrid irgendwann sein Herz ausgeschüttet, hatte ihm alles erzählt, was die letzten paar Wochen gewesen war, welche Probleme und Triumphe sie durchschritten hatten. Mit Sicherheit war er der einzige Erwachsene, dem er jemals von der Potenzialmagie erzählen würde.

Er begrüßte die beiden Jungen freundlich, lächelte weich, als er sie auf dem Bett sah. „Hey… Ich geh eben duschen.“, sagte er leise und zupfte demonstrativ an seinen nassen Klamotten. Dann hielt er inne. „Ist alles okay bei euch? Ihr seht so… bedrückt aus.“
 

~*~*~*~
 

Blaise zuckte etwas hilflos mit den Schultern. Er blickte zu Draco, der sich jetzt immerhin langsam aufsetzte und Harry ein strahlendes Lächeln schenkte.

„Doch... Alles okay. Ich habe nur gegrübelt.“ Er blickte Harry warm an.

Blaises Augen wanderten zwischen Harry und Draco hin und her. „Ich auch. Geh duschen, Harry, damit du nicht noch krank wirst. Danach reden wir.“

Draco warf ihm einen überraschten Blick zu. Irgendwie klang das jetzt sehr entschlossen.
 

~*~*~*~
 

Harry nickte langsam. Danach reden wir… Das klang fast wie ein Versprechen oder eine Drohung. War etwas nicht in Ordnung? Er schüttelte den Gedanken ab. Klar, mussten sie reden, das war eben so, wenn man kurz vor einem Umbruch stand.

„Ist okay.“, grinste er, dann verschwand er im Bad. Kurz darauf kam er mit rotem Gesicht wieder heraus, um seinen Schlafanzug zu holen. Er hatte ihn vergessen, aber glücklicherweise war ihm das aufgefallen, bevor er sich komplett ausgezogen hatte.

Es brauchte einige Zeit, damit ihm wieder warm wurde, aber dann putzte er sich auch gleich die Zähne und zog sich seinen Grinselöwenschlafanzug an, bevor er wieder hinausging und sich auf das Bett zu den anderen beiden setzte. „Fertig.“, verkündete er fröhlich. „Oder halt, noch nicht!“, dann kramte er aus seinen Klamotten seinen Zauberstab hervor, entzündete das Feuer im Kamin und lehnte sich seufzend ob der ihn schon erreichenden Wärme gegen einen der vier Bettpfosten. „Jetzt aber…“ Freundlich blickte er zu Blaise, der ja hatte reden wollen.
 

~*~*~*~
 

Draco hatte Blaise die ganze Zeit über nur stumm angesehen. Ihm war nicht entgangen, dass Blaise irgendwie bedrückt wirkte, aber ein Versuch mit ihm zu sprechen war gerade offenbar unsinnig. Außerdem sollte Harry mit dabei sein. Es wäre nicht fair gewesen, wenn er ausgeschlossen worden wäre.

Jetzt saßen sie zusammen. Blaise hatte die Beine untergeschlagen und umschloss seine Unterschenkel mit den Händen. Er wippte langsam auf und ab. Dann begann er langsam zu sprechen. „Ich werde in den Schlafsaal zurückgehen. Das hier... Das geht einfach nicht gut.“ Er blickte auf und seine dunklen Augen glänzten traurig. „Ich habe das Gefühl, dass ich mich zwischen euch dränge und das will ich nicht.“ Er brach ab und starrte auf seine Hände.

Draco blickte ihn nur stumm an. Der Blonde konnte nicht definieren, was ihm gerade durch den Kopf ging und was er fühlte. Irgendwie fühlte er sich vor den Kopf gestoßen.
 

~*~*~*~
 

Harry war beinahe zu perplex, um etwas zu antworten. War er hier etwa nicht glücklich gewesen? Hatte er sich nicht wohl gefühlt? Irgendwie hatte er gedacht, am Morgen vollkommene Zufriedenheit bei ihm gespürt zu haben.

„Macht dich das glücklicher?“, fragte er. Er zog eine der Decken zu sich. Die Kälte kam zurück. Schon wieder tat er etwas genau entgegengesetzt zu seinen Wünschen. Weil Blaise so traurig wirkte. Und weil er doch beschlossen hatte, dass es besser so war, nicht wahr?
 

~*~*~*~
 

„Nein. Aber es macht mich auch nicht glücklich zu sehen, wie...“ Blaise suchte nach Worten und fand sie doch nicht. Fahrig strich er sich durch die Haare. „Ich... Das gestern war... alles ein Fehler. Und ich habe angefangen. Ich... ziehe nur die Konsequenzen...“
 

~*~*~*~
 

Harry blickte zu Draco, sein Blick dunkel. Was dachte der darüber. Machte ihn das glücklich?
 

~*~*~*~
 

Draco starrte auf die dunkelrote Bettdecke und malte mit seinem Zeigefinger Muster darauf. Sein Kopf war gesenkt und die blonden Haare dienten als weiterer Sichtschutz. Er zog sich zurück. Es tat weh. Es tat weh, Blaise so reden zu hören. Weil Blaise verletzt war. Weil Blaise verletzt war, ohne dass er den Grund kannte. Weil er sich zurückgestoßen fühlte. Weil er das verlor, was heute Morgen da gewesen war.

Aber wie sollte es denn weitergehen? Wie denn?

Entnervt wischte er sich über die Augen, als er die ersten Tränen der Hilflosigkeit unter den Lidern brennen spürte.
 

~*~*~*~
 

Harry begann sanft zu lächeln. Dieser Anblick raubte ihm fast die Luft zum Atmen, machte seine Kehle eng. Er hatte es sich doch schon gedacht. Draco war längst zu weit, um ihn jetzt noch gehen zu lassen. Es war so typisch, dass er Menschen, die er gern hatte, um sich haben wollte, möglichst die ganze Zeit. Dazu hatte er einfach zu lange ohne Liebe leben müssen. Blaise hatte er sehr gern. Gern genug, um ihn zu küssen, ihn aufzufordern, das gleiche zu tun. Es tat vielleicht weh, aber ihn so traurig zu sehen, das war tausendmal schlimmer.

„Du bist ein Idiot.“, sagte er leise, schüttelte leicht fassungslos den Kopf über Blaises mangelndes Selbstbewusstsein, bevor er sich aufrappelte und zu ihm krabbelte. Ganz sanft strich er über die blasse Haut seiner Wange, umfing diese schließlich mit seiner Hand. „Wenn… wenn du dich wirklich zwischen uns drängen würdest, hätten wir dir das längst gesagt. Zwischen mir und Dray ändert sich nichts, nur weil du da bist. Du machst dir zu viele Gedanken.“

Die Worte kamen ihm wie Hohn vor. Er log nicht einmal. Zwischen ihm und Draco würde sich nichts ändern. Niemals. Er liebte ihn wirklich, heiß und innig. Diese Liebe würde auch Blaise nicht zerstören, wenn er bei ihnen blieb - das wurde ihm gerade klar. Nur der Tod könnte dieses Gleichgewicht wirklich stören.

„Kannst du nicht sehen, dass ihm das weh tut?“, fragte er noch leiser, blickte kurz zu dem Blonden hin, der wirklich wie ein Häuflein Elend dasaß. „Wenn du gehst, dann wird er traurig sein. Und ich auch.“ Weil er Draco nicht wirklich würde trösten können, da es ihm nicht halb so leid tun würde wie ihm. „Und du auch, nicht wahr?“

Sachte beugte er sich weiter vor und legte seine Lippen mit geschlossenen Augen auf Blaises. Nur ganz kurz, bevor er sich wieder zurückzog und ihn ansah. Dunkel fragend, ob er es sich nicht anders überlegen wollte.
 

~*~*~*~
 

Blaise sah Harry starr an, dann schlug er die Augen nieder. Er wusste nicht, was er sagen sollte.

Draco hob den Kopf. Der graue Blick richtete sich auf die beiden Jungen. „Du musst dich nicht gezwungen fühlen zu bleiben, Blaise.“, sagte er rau. „Ich... Natürlich hätte ich dich gerne um mich, aber... das wird wohl nicht funktionieren.“ Er seufzte tief. „Ich... ich weiß doch im Moment noch nicht einmal, was ich selbst denke, wie kann ich dann von dir - von euch - verlangen, dass ihr es wisst? Dass ihr irgendeine Entscheidung treffen könnt? Ich...“ Er brach ab und starrte einen Augenblick lang die Löwen auf Harrys Schlafanzug an. Fast kam es ihm so vor, als wenn sie sich bewegen würden. „Entscheidet ihr, was geschieht. Ich kann es nicht.“ Er zog die Beine an und schlang die Arme darum. Er bekam dieses Chaos in seinem Kopf und seinem Herzen einfach nicht auf die Reihe. Es ging nicht. Am liebsten hätte er mit jemandem geredet, aber die beiden Personen, denen er bereit gewesen wäre, sein Herz auszuschütten, die waren in dieses Dilemma involviert. Mit ihnen konnte er nicht vorbehaltlos reden.

Blaise blickte Harry ratlos an. Er war innerlich vollkommen zerrissen. Er fühlte sich wohl bei den beiden. Er fühlte sich geborgen und angenommen, ja, auch geliebt, aber zugleich gab es da etwas, das innerlich an ihm zerrte, dass ihn daran erinnerte, dass er diese platonische Ebene nicht wollte. Und dass er zugleich aber auch keinen der beiden in irgendeiner Art und Weise verletzen wollte.
 

~*~*~*~
 

Harry setzte sich auf seine Fersen. Dracos Worte gerade… Hatte er ihn so komplett missverstanden? Draco hielt Blaise nicht auf, weil er nicht wusste, was er wollte? Aber…

Er senkte ebenfalls den Blick. Da war er wohl zu weit vorgestürmt. Das tat ihm Leid. Er hatte Hoffnungen bei Blaise geweckt und Draco hatte sie wieder ausradiert. Einfach so. Was sollte er denn jetzt denken? Er hatte so sehr das Gefühl gehabt, dass Draco Blaise ebenfalls liebte, aber jetzt…

Gerade wollte er fliehen. Einfach fortlaufen. Er verstand die Welt nicht mehr, wollte einfach nur fort von diesem Ort, der ihm soviele – soviel zu viele – Gefühle abverlangte, weil er versuchte, es allen Recht zu machen. Hermione hatte es ihm prophezeit.

„Deine Entscheidung, Blaise.“, murmelte er leise.
 

~*~*~*~
 

Blaise seufzte leise. Womit er dann den schwarzen Drachen in der Hand hielt. Wie bei diesem Kartenspiel für Kinder. Aber er wusste es doch auch nicht! Er wusste doch gar nichts mehr!

Der Schwarzhaarige sprang auf und begann auf- und abzulaufen. Er konnte nicht mehr still sitzen. Er konnte es einfach nicht mehr.

Draco sah langsam auf und schaute ihm zu. Wie ein eingesperrtes Raubtier sah Blaise aus. Alle Ruhe, die er sonst ausstrahlte, war fort. Irgendwo in diesen Fluten aus Gefühlen und Gedanken untergegangen.

Schließlich hielt Blaise in der Bewegung inne und strich sich unwirsch die Haare aus dem Gesicht. Im Endeffekt... Ja, vielleicht war das die beste Entscheidung. Für ihn selbst, aber auch für Harry und Draco.

„Ich... ich würde gerne sehen, wohin... das hier geht. Aber... ich weiß, dass es zwischen euch etwas ganz Besonderes gibt und wenn ihr das Gefühl habt, dass ich störe... Wenn... irgendeiner von euch will, dass ich gehe, dann muss er es mir sagen. Und ich werde gehen.“ Jetzt lag wieder beinahe die alte Ruhe in seiner Stimme.

Draco blickte Harry an. Was dachte er?
 

~*~*~*~
 

Harry lächelte weich. „Ist okay.“, sagte er. „Oder?“ Fragend sah er zu Draco. Keine Entscheidungen mehr ohne ihn.
 

~*~*~*~
 

Draco nickte ebenfalls und leckte sich über die trockenen Lippen. Irgendwie fiel die Anspannung jetzt von ihm ab. Die Entscheidung war gefallen. Dann würden sie es eben so machen. Er kroch zu Harry hinüber und lehnte die Stirn matt gegen seine Schulter. Sein Schlafanzug war schön kühl.

„Komm her.“, flüsterte er leise und streckte die Hand nach Blaise aus, der dieser Aufforderung zögerlich nachkam. Der schwarzhaarige Slytherin hockte sich auf die Bettkante und erst auf ein weiteres Winken hin rückte er näher, bis Draco seine Hand ergreifen und drücken konnte. Bei Merlin... Der Blonde glühte ja immer noch!
 

~*~*~*~
 

Harry war jetzt auch ein wenig überrascht. Draco war zu warm. Viel zu warm. So sehr konnte es ihn doch nicht mitgenommen haben, dass er… Er schob den Blonden ein wenig von sich, legte seine Hand auf die Stirn. Fieber. Verdammt.

„Zu Mme Pomfrey.“, erklärte er. „Warum sagst du nicht, dass es dir schlecht geht?“
 

~*~*~*~
 

Draco schüttelte den Kopf. „Nein... Ich will nicht. Ich will einfach hier bleiben.“, protestierte er leise.

Blaise seufzte. War ja klar. Sturkopf. „Es wäre klüger, zu ihr zu gehen.“, versuchte er ihn sanft zu überreden. Sorge klang in seiner Stimme mit. Also hatte sich seit dem frühen Abend nichts verbessert. Und er hatte gedacht, dass Draco einfach nur erhitzt war!

„Nein.“ Draco vergrub sein Gesicht in Harrys Schlafanzug.
 

~*~*~*~
 

„Und wenn es morgen dann richtig schlimm ist?“ Harrys Stimme war sanft, zärtlich, aber er zeigte seine Sorge offen. „Mit Fieber ist nicht zu spaßen. Wer weiß, was du ausbrütest.“

Er zog die Decke von hinter sich über ihn. „Außerdem solltest du dich warm halten und nicht einfach in dieser kalten Luft hier sitzen.“
 

~*~*~*~
 

„Ich brüte gar nichts aus.“, maulte der Blonde leise. „Bin nur müde und kaputt.“

Blaise stand leise auf und suchte seinen Zauberstab. Er war zwar bei weitem nicht so gut wie Madam Pomfrey, aber für einen simplen Diagnosezauber reichte es. Diesen murmelte er jetzt. „Erschöpfung, würde ich sagen.“, meinte er schließlich, die Stirn nachdenklich in Falten gelegt. „Zieh deinen Schlafanzug an, trink was und schlaf. Und wenn das morgen nicht besser ist, gehst du in den Krankenflügel. Und wenn wir dich erst schocken und dann hintragen müssen.“

Draco gab einen leisen Protestlaut von sich, kam seiner Aufforderung aber nach. Mit zittrigen Händen zog er seinen Schlafanzug an - etwas, was Blaise auch gleich tat - und kroch dann zwischen den beiden unter die Bettdecke.
 

~*~*~*~
 

Harry legte noch seine Brille auf den Nachttisch, dann schlang er seine Arme um ihn, kuschelte sich an ihn. Irgendwann tastete er nach Blaises Hand, weil er das Gefühl hatte, dass er ihn sonst ausschloss. Draco murmelte noch etwas Unverständliches, schlief dann aber recht schnell ein.

Und Harry lag wach. Dass diese ganze Sache Draco so sehr mitnahm, hatte ihn geschockt. Er verstand es nicht so ganz, verstand nicht, warum Draco nicht mit ihm darüber sprach, wenn er Probleme hatte, die ihm bis aufs Blut jegliche Energie raubte. Irgendwas geschah hier. Etwas, das ganz und gar nicht gut war. Das schlich sich so langsam in seinen Kopf und begann dort Kreise zu ziehen. Ließ ihn keinen Schlaf finden. Mit all seinen Sinnen spürte er Draco an seiner Seite, konnte ihn riechen, nahm die Hitze wahr, die er verströmte, doch sie konnte ihn nicht wärmen wie sonst. Ihm war innerlich so kalt.

Irgendwo im Schloss schlug die Uhr zwölf. Mitternacht und Geisterstunde. Sie hatten um halb elf das Licht ausgemacht, also lag er hier seit anderthalb Stunden. Und er fühlte sich nicht im Mindesten so, als würde er schlafen können. Er war todmüde, aber sein Körper fand keine Ruhe.

Eins. Zwei. Um halb drei stand er auf, um ins Bad zu gehen. Dracos Fieber hatte sich beruhigt. Er schlief fest, hatte sich in ihren Armen nicht mehr bewegt.

Als er wiederkam, betrachtete er minutenlang die beiden Jungen in dem Bett. Das Feuer von den Kesselstellen flackerte leicht, warf unruhiges, beruhigendes Licht auf sie. Sie sahen hübsch aus, wie sie da lagen. Beide. Draco hatte sich umgedreht, lag jetzt so, dass er, wenn er aufwachte, Blaise sehen würde. Sie sahen aus, wie das perfekte Paar. Komplette Gegensätze irgendwie, beide auffällig auf den roten Decken. Zwei Slytherins in den Farben seines Hauses…

Harry war versucht, sich wieder zu ihnen zu legen, aber die Angst davor, dass er wieder schlaflos wach liegen würde und diesmal nicht Dracos Gesicht betrachten könnte, ließ ihn zögern. Er wollte nicht liegen. Am liebsten wollte er fliegen, aber das ging nicht. Zu kalt war es draußen. Aber wieder hinlegen, hier in diesem Raum bleiben, die beiden immer vor den Augen… Er bezweifelte stark, dass er das schaffte, dass er das durchhielt, ohne zu weinen. Schon jetzt…

Nein!, rief er sich zur Ordnung. Es ist okay so! Ich will, dass es ihnen gut geht!

Harry begann zu lächeln, zog die Maske aus Gefühllosigkeit um sich, bevor er sich abwandte, seinen Zauberstab, seinen Tarnumhang, seine Schuhe und seine Brille griff und den Raum der Wünsche verließ. Draußen zog er alles an, um drinnen nicht zuviel Lärm zu machen. Er hatte im ersten Moment noch keine Idee, was genau er vorhatte, wollte sich einfach bewegen, begann durch die Gänge zu laufen, wie immer auf der Hut vor wachenden Lehrern. Snape oder Filch würden sich freuen, ihn zu sehen, das wollte er auf jeden Fall verhindern, aber er musste laufen. Immer laufen. Bis er so außer Atem war, dass es nicht mehr ging.

Er hatte nicht auf seinen Weg geachtet und war mehr oder minder erstaunt, dass er in dem Gang war, in dem sich die Bibliothek befand. Ihm kam eine Idee, mit der er die bohrenden Gedanken in seinem Kopf vielleicht abschalten konnte.

Ein paar Minuten verschnaufte er noch, dann machte er sich langsam auf den Weg, sprach Bills Zauber und drang komplett unbemerkt in die Bibliothek vor.
 

Gegen fünf Uhr früh kehrte er in den Raum der Wünsche zurück. Er war müde, diesmal richtig. Und in seiner Tasche war ein Zettel, auf dem achtzehn neue Zauber standen. Zauber, die ihnen helfen konnten. Oder auch nicht, aber manche hatten ihm einfach gefallen.

Er legte seinen Tarnumhang auf den Tisch, seine Brille und seinen Zauberstab dazu, dann hockte er sich auf das Bett, streifte die Schuhe ab und krabbelte zu den beiden anderen unter die Decke, kuschelte sich an Dracos Rücken. Er musste nur einmal einatmen und seinen Geruch wahrnehmen, dann war er mit einem tiefen Seufzen eingeschlafen.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

I've faced my demons

Wrestled these angels to the ground

And all that I could find

Was a thin line between

All the saints and villains

It was crossed in my own eyes

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Shirokko:

Harry ist so dumm… Er sollte es ihnen einfach sagen. Er verstrickt sich in einem Netz, einem Kreisel, einem Teufelskreis. Je häufiger er Draco und Blaise zusammen sieht, desto schlimmer wird es werden. Desto schlimmer wird die Einsamkeit, die er in sich trägt, die Eifersucht…

Ich würde mit der Zeit ein Gefühl von Minderwertigkeit verspüren… Weil ich nicht mehr das Wichtigste für meinen Liebsten bin. Ich würde mich zurückziehen und alles zerstören, weil ich nicht ehrlich bin, weil ich immer das Beste für die will, die ich liebe…

Ich fürchte, ich bin da wie Harry. Ich hoffe sehr, dass es ihm nicht so gehen wird, wie mir…
 

abranka:

Mau... Ich stecke da in vollkommen anderen Rollen, in Blaise und in Draco... Draco ist... nicht zurechnungsfähig, aber er hat auch keine Entscheidung wirklich getroffen. Und Blaise... ist immerhin bereit gewesen zu gehen. Und dennoch... Was auch immer jetzt geschieht, liegt in der Verantwortung aller drei...
 

Shi:

Das macht es wirklich nicht besser. -_-°



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Maegalcarwen
2009-02-02T13:57:23+00:00 02.02.2009 14:57
HiHo ihr beiden! :-)

Ich glaub ihr wollt mich ärgern ^^ *scherzal* Jetzt fand ich es so super, dass Harry endlich begriffen hat dass ihm das ganze doch sehr nahe geht und er so eigentl. keine Beziehung haben kann und Blaise will ausziehen (hab mich darüber diebisch gefreut) UND DANN DAS!!!!! Das geht doch nicht, das könnt ihr nicht machen *seufz* Der arme Harry und Draco der Honk hat wieder mal von gar nix einen Plan *augenverdreh* Blaise macht wirklich alles kaputt und umso mehr bin ich gegen diese 3er-Beziehung, das kann ned gut gehen!! Schon gar ned wenn Harry diese Gefühle hat und eigentl. nur daran zu Grunde geht -.-

Ich kann Drachen-Fan nur recht geben, mich würde auch mal stark interessieren wie ihr aus diesem Schlamassel wieder rauskommen wollt, da habt ihr euch näml. schön was eingebrockt *lol* Na ich wünsch euch auf alle Fälle viel Glück dabei! ;-)

Jedenfalls war es wieder ein schönes Kapi, auch wenn es diesmal ein klein wenig kurz war, aber das muss auch mal zwischendurch sein *zwinker*
Freu mich riesig aufs nächste und bis dahin knuddel ich euch mal kräftig durch *shiroundabrakräftigknuddel*

*knutscha*
Eure Maegi :-)
Von: abgemeldet
2009-01-31T20:57:48+00:00 31.01.2009 21:57
harry ist einfach zu gut für die welt.
er will nicht das draco traurig ist wenn blaise weg ist und so gibt er nach.
er machts sich dadurch nur selber fertig.
ob es draco mal merken wird das harry nur so tut und daran zugrunde geht?
freu mich wenns weiter geht.
Von:  Drachen-Fan
2009-01-31T06:58:36+00:00 31.01.2009 07:58
Hallo abranka, hallo Shirokko!

Harry müsste wirklich sagen, was Sache ist, denn nur so kann eine Beziehung zu dritt auch funktionieren. Aber wenn er seine Gefühle zurückstellt, nur damit Draco und Blaise glücklich sind, dann werden sie alle drei unglücklich sein, und auch die Verbindung zu Draco wird so nur immer schwieriger. Und die Freundschaft zu Blaise zerbricht auch immer mehr.

Blaise hat erkannt, dass er stört und meiner Meinung nach, wäre es wirklich das Beste gewesen, wenn er seinen Kopf durchgesetzt hätte. Aber da Harry ja gleich seine „Meinung“ gesagt und auch gezeigt hatte, blieb ihm diese Entscheidung quasi verwehrt ...

Meiner Meinung nach hätten sie Blaise ein extra Zimmer geben müssen. Dann wären die Folgen diesen Ganzes nicht so schlimm gewesen, oder aber, die Entgleisung wäre nie passiert.

So, und nun bin ich richtig gespannt, wie ihr beiden aus diesem Schlamassel wieder heraus kommen wollt ... Wünsch euch viel Glück dabei *lach* und freu mich auf nächste Woche.


LG,
Drachen-Fan

Von: abgemeldet
2009-01-30T21:29:50+00:00 30.01.2009 22:29
oh gott...ich kriege Herzschmerzen wenn harry so leidet...ich hoffe es geht gut aus...lass ihn bitte nicht zu lange leiden...er eist einfach ein lieber Kerl^^

freue mich schon auf dein nächstes kappi^^

LG
Von:  ReinaDoreen
2009-01-30T20:16:42+00:00 30.01.2009 21:16
Wenn Blaise wirklich gehen will, dann würde er es tun. Ich glaube nähmlich er weiß, das Harry mit der Situation nicht zurechtkommt. Oder aber er spürt es. Nur er schiebt die Verantwortung weg.
Harry macht sich kaputt, und leider habe ich Angst das Draco erst was merkt wenn es schon fast zu spät ist. Harry kann auch ein guter Schauspieler sein, wenn er denkt er muss es.
reni
Von:  jean1384
2009-01-30T19:22:13+00:00 30.01.2009 20:22
klasse kap
Von:  Chiron
2009-01-30T17:25:10+00:00 30.01.2009 18:25
Hey..
Schönes Kapi..
Blaise macht jetzt wirklich langsam alles kaputt..
Und Harry ist wie immer zu nett um es zu sagen.. Er zerstört isch selbst..
Ob es Draco noch rechtzeitig merkt.. Oder ist es gar schon zu spät, so wie Draco auf Blaise "Auszug" reagiert hat..
Ich hoffe, dass Harry sich noch einkriegt und mit der Wahrheit rausrückt..
Blaise kann ich jetzt im moment gar nicht mehr leiden, weil er kein Rückgrad hat, und einfach sagt, dass er zurück geht und es dann auch tut..
Bin mal neugierig, wie es weitergeht..^^


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