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Diamonds and Rust

Manche Dinge sind für die Ewigkeit und so dauerhaft wie Diamanten, während andere vom Rost der Zeit befallen werden und zerbröseln...
von

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Neue Alte Weide

Titel: Diamonds and Rust
 

Kapitel: Begegnung 66: Neue Alte Weide
 

Autoren: abranka und Shirokko
 

Pairing: Draco / Harry
 

Beschreibung: Die Fanfic spielt zeitlich nach dem 4. Buch, sprich hat Harry gerade die Begegnung bei der Auferstehung Voldemorts hinter sich. Die Ferien sind fast vorbei und er ist in der Winkelgasse, um auf seine Freunde zu warten, als er Draco sieht und sein Hass auf die Todesser ihn überwältigt. Es führt zu einer ganz neuen Erfahrung für den Blonden. In vielerlei Hinsicht…

Den Rest solltet ihr schon selbst lesen…
 

Warnung: Angst, Depri, Shonen-Ai, Kariesgefahr.

Leute, deckt euch ausreichend mit Zahnpasta und Klobürsten ein. Und mit Schokolade, sie soll angeblich gegen Schocks helfen… vielleicht hat auch noch einer die eine oder andere Flasche Rohrreiniger da.
 

Bemerkungen: Schuld an sämtlichen Logikfehlern sind die Protagonisten, die während des Schreibens allzu oft beschlossen haben, unsere Pläne zu durchkreuzen und getan haben, was sie wollten. Und nein, das ist keine Ausrede! *sich leicht wütend zu Harry und Draco umdreh und sie anfunkel* Nicht wahr? Hm, natürlich leugnen sie… Wie auch immer.

Für eventuell anfallende Zahnarztkosten übernehmen wir keine Verantwortung.

Edelkitsch garantiert.
 

Disclaimer: Äh… ja, die Leute aus Harry Potter gehören natürlich nicht uns. Sie gehören sich selbst oder vielleicht auch dieser Frau, die sich Joanne K. Rowling nennt.

Der Liedtextauszug ist in diesem Fall von Deep Blue Something – Home.
 

Widmung: Unserer Freundschaft und dem einjährigen Jubiläum.
 


 

Begegnung 66:

Neue Alte Weide
 

Die anderen trafen wirklich exakt zur gleichen Zeit in der Eingangshalle ein. Perfektes Timing. Sie blickten sich an, dann grinsten sie.

„Und jetzt?“, fragte Ron. Er kam Hermione ziemlich nahe. Sie hatte das Futter. Und sie lachte, als sie sein Motiv erkannte, leicht schrill, denn es tat ihr doch irgendwie weh, dass es nur das war. Er bemerkte davon nichts, so versuchte sie sich abzulenken.

„Wir fangen heute mit eurem Potenzialzauber an, oder?“, fragte sie an Harry und Draco gewandt. „Heute ist Zeit.“

Harrys Augen begannen zu leuchten und er nickte. Ja, das war doch mal ein Vorschlag! Das hatte er doch schon vorgestern machen wollen, nicht wahr?
 

~*~*~*~
 

Draco zuckte mit den Schultern. „Okay... Hast du schon irgendeinen Zauber im Auge? Vielleicht irgendetwas, womit wir nicht wieder versuchen, uns umzubringen...“ Er lächelte, doch seine Augen blieben ernst.

Gemeinsam traten sie nach draußen und machten sich auf den Weg Richtung See.
 

~*~*~*~
 

„Ich habe noch keine Idee.“, meinte Hermione seufzend. „Wir können das ja gleich beim Essen bespre…“ Sie verstummte und blieb mitten im Satz stehen. Die anderen, die die Weide erblickten, taten es ihr im gleichen Moment nach. Ihr stolzer Baum, die Trauerweide, die ihnen seit einer Woche tagtäglich Schutz vor Blicken und eine wundervolle Zeit beschert hatte, war tot. Schwarz und stumpf ragte ein kahler Stamm in die Luft, die ehemals starken, majestätisch geschwungenen Äste lagen ebenfalls verkohlt und in tausende Teile zersplittert am Boden, boten ein wirklich trauriges Bild.
 

~*~*~*~
 

Pansy schlug erschrocken die Hand vor den Mund und hielt sich an Blaises Ärmel fest. „Oh nein!“

Ihr geliebter Treffpunkt war vernichtet. Auch Blaise und Draco starrten die Überreste des Baums an. Draco überlief unwillkürlich ein Schauder, als er daran dachte, dass Harry und er gestern noch recht lange unter dem Baum verweilt hatten und sich recht sicher gefühlt hatten...
 

~*~*~*~
 

„Das ist doch…“ Harry war der Gedanke auch gekommen, schluckte und blickte dann kurz zu Draco hinüber. Wie lange waren sie weg gewesen, bis das hier passiert war? Und vor allem: Der Blitz hätte ebenso gut früher einschlagen können!

Hermione blickte nun auch zu ihnen beiden, nahm nebenbei die entsetzte Pansy in die Arme, dann biss sie sich auf die Lippe. „Wir… wir brauchen einen neuen Treffpunkt.“, murmelte sie leise und bedauernd. „Das ist…“

Harry schüttelte nur leicht den Kopf. Dieser Baum barg so viele Erinnerungen. Er konnte so viele Geschichten erzählen, war so tief… in ihre Freundschaft mit eingebunden… Es war doch schon fast so, als hätte hier alles begonnen. Als wäre dieser Baum der erklärte Wächter über ihre Freundschaft gewesen. Und jetzt… war er tot? Allein dieser Gedanke erfüllte ihn mit tiefer Melancholie. Das war überhaupt nicht schön. Gar nicht und…
 

~*~*~*~
 

„Nein...“ Pansy schüttelte entschlossen den Kopf. „Nein... Wir können nicht einfach so woanders hingehen... Nein...“ Sie biss sich auf die Unterlippe und dachte fieberhaft nach. Vielleicht gab es doch eine Möglichkeit... „Wir können etwas versuchen. Wenn ihr beide einen Spruch wirkt... Vielleicht könnte ihr den Baum neu wachsen lasst...“

„Du meinst...“ Draco blickte Harry an. Dessen Miene verriet nur allzu deutlich, dass auch er an der Weide hing. „Okay. Wir werden es versuchen. Dabei kann ja hoffentlich nicht so viel schief gehen. Und wir haben ja nur zu gewinnen.“ Er lächelte optimistisch in die Runde.
 

~*~*~*~
 

Harry nickte ebenfalls, seufzte zittrig. Ja, Potentialmagie sollte die Weide wachsen lassen! „Ja. Versuchen wir einen Zauber zu zweit!“ Fragend blickte er Hermione an.

Das braunhaarige Mädchen sah begeistert aus. „Nascor Aboris heißt der Spruch.“, sagte sie, während Pansy eifrig nickte. An diesen hatte sie wohl auch gedacht.

Harry nickte und setzte seine Tasche mit den Hausaufgaben ab, suchte den Zauberstab aus seinem Mantel. „Irgendwelche Besonderheiten? Betonung? Schwung?“

„Nichts.“, gab sie zurück.

„Und… ihr haltet uns auf, bevor wir euch alle töten?“

„Was glaubst du denn?“, mischte sich Ron ein. „Bevor ihr uns töten könnt, haben wir euch schon längst ins Jenseits geschickt!“

Harry lachte. Sehr beruhigend. Fragend blickte er zu Draco. Anfangen?
 

~*~*~*~
 

Draco zog ebenfalls seinen Zauberstab und sah mit einer gewissen Beruhigung, dass ihre Freunde mit den gezückten Stäben schon bereit standen. Sicher war sicher...

Einen Augenblick lang legte er den Kopf in den Nacken und blickte durch die geborstenen und verkohlten Äste in den Himmel empor. Hier wollte er wieder grüne, schützende Zweige sehen... Dann erwiderte er Harrys Blick und nickte leicht. „Nascor Aboris!“

Augenblicklich war das Band wieder da. Und diesmal hatte diese Nähe noch mehr Innigkeit als zuvor. Vielleicht, weil er wusste, dass dieses Gefühl der Zuneigung, der Anziehung auch auf einer anderen Ebene existierte, real war. Und nicht nur eine magische Fiktion... Er hielt sich an Harrys grünen Augen fest und spürte, dass er wieder darin versank, die Kontrolle verlor.
 

~*~*~*~
 

Harry ging es kaum anders, dabei hatte er sich vorgenommen, sich zusammenzureißen! Er hatte dieses rauschende Glücksgefühl zurückdrängen wollen, hatte sich auf den Zauber konzentrieren wollen, aber funktioniert hatte es nicht. In seinem Inneren war lediglich eine solche Sehnsucht entstanden, eine Sehnsucht nach mehr, dass es fast schon wehtat, dass er ihr nachgeben wollte, was er nicht konnte, weil er wie gelähmt war. Dracos silbrige Augen…

Und hinter ihm sah er seinen eigenen Schatten lächeln. Was war das?

Helles, goldenes Licht perlte aus ihren Stäben, sickerte wie Nieselregen zu Boden, zog dort ein und ward nicht mehr gesehen. Hoffentlich. Hoffentlich schafften sie es. Im Grunde sah es nicht gut aus.

„Haben wir überhaupt einen Samen, aus dem ein neuer Baum wachsen kann?“, wollte Hermione wissen. Wie üblich war das alles ohne Planung passiert. Wieso konnte ihr so etwas nicht vorher auffallen.

„Zu spät.“, murmelte Ron. „Außerdem… passiert nichts. Der Zauber scheint nicht wirkungsvoll zu sein.“

„Aber es ist der richtige und sie haben ihn auch richtig gewirkt. Du siehst diesen goldenen Regen doch auch!“

Ron nickte nur, was nicht hieß, dass er überzeugt war. Das Licht war vielleicht da, aber die Wirkung blieb aus…

Immer mehr der goldenen Wassertröpfchen erschienen um sie herum, hüllten sie ein, dass es schien, als stünden sie in goldenem Nebel. Ein zauberhafter Anblick, auf beiden Gesichtern ein Lächeln puren Glücks.

„Beneidenswert…“, murmelte Pansy leise und das Gryffindormädchen nickte. Diese zwei waren wirklich zu beneiden.

Und dann ging es plötzlich los. Aus dem Boden, direkt zwischen ihnen, zwei Meter vom alten Stamm entfernt, erschien ein kleiner, grüner, leuchtender Sprössling. Ganz zaghaft streckte er seine Blätter aus der Erde, bewegte sich leicht, als hätte er es eilig, größer zu werden.

„Es funktioniert.“, hauchte Hermione glücklich und drückte Pansys Arm fest. „Sie… schaffen es!“

Ihr Lächeln wäre mit Sicherheit nicht halb so glücklich gewesen, hätte sie bemerkt, dass der Stamm hinter ihnen immer grauer wurde, denn ihr einziges Augenmerk lag auf dem kleinen, immerzu wachsenden Sprössling zwischen den beiden Jungen.

Bis Ron erschrocken einen Schritt zurück machte. Hermione blickte ihn an. Der Junge deutete panisch auf den Bereich um Harry und Draco herum, wo Gras, Blumen, Unkräuter sprossen. Wie in Zeitraffer wurden die Gräser um die Jungen höher, rote, weiße, rosafarbene, gelbe, blaue, violette, orangefarbene Blüten platzten auf, erstrahlten in heller Pracht, vergingen wieder, kamen erneut in ewigem Wechsel, reichten den Jungen inzwischen bis zu den Hüften. Um die alte Baumleiche hatte sich dick der Efeu gerankt, krallte sich dort fest, versteckte die Erinnerung an das schreckliche Unwetter. Der Baum war unten bereits armdick und hatte Brusthöhe erreicht, sich schon mehrere Male verzweigt. Die dünnen Äste trugen feine, hellgrüne Blätter und winzige Weidenkätzchen, die in einem gelben Staub lagen. Und noch immer rieselte goldenes Licht in die Erde. Mehr denn je.

Die vier Zuschauer konnten sich kaum vor Staunen zurückhalten. Andere Schüler, die zufällig in der Nähe gewesen waren, hatten angehalten, beobachteten ängstlich das bezaubernde Schauspiel, als das Gras in immer größerem Umfeld gedieh.

Und dann trennte die neue Weide den Blickkontakt der Jungen. Harry keuchte auf, taumelte zurück, fiel schließlich auf den Hosenboden mitten ins Gras, in dem er komplett versank. Doch der Baum hörte nicht auf zu wachsen. Das Licht im Boden war noch nicht aufgebraucht. Sie hatten viel zu viel in den Boden geimpft. Schon war er höher als Ron, schon erstreckten sich die Äste über die Köpfe der zuschauenden Freunde, hingen herab. Der Stamm war inzwischen so dick, dass, wäre er ausgehöhlt, Harry drin Platz gefunden hätte.

Der Schwarzhaarige brachte kein Wort heraus. Nicht einmal dieses Schauspiel konnte er genießen. Zu sehr tat es weh, dass er Draco wieder so verloren hatte. Dass… er nicht mehr bei ihm war…
 

~*~*~*~
 

Draco blieb die Luft schier weg. Er versank vollkommen in dem Grün, sah nichts anderes mehr und bemerkte gar nichts von diesem Schauspiel um sie herum. Erst als die junge Weide sich zwischen sie schob, wurde er in die Wirklichkeit zurückkatapultiert. Es war schmerzhaft. Verdammt schmerzhaft. Diese Innigkeit war schlagartig weggebrochen und er fühlte sich so erbärmlich allein...

Langsam taumelte der Slytherin ein Stück von dem wachsenden Baum zurück und blickte verwirrt auf das hohe Gras. Mit den Fingern strich er hindurch und spürte doch nichts. Alles kam ihm auf einmal so stumpf, so farblos vor. Alles... Noch einige Schritte beiseite und er konnte Harry sehen. Ein schwarzer Haarschopf mitten in dem Grün und dem regelrechten Teppich aus Blüten. Er ging neben ihm in die Hocke und legte ihm stumm den Arm um die Schultern. Er wollte ihn jetzt spüren... Wollte ihm nahe sein...

Der Baum wuchs weiter... Immer weiter. Doch das bemerkte er nur am Rande. Seine Finger strichen über Harrys Wange, suchten beinahe schon verzweifelt diese unbeschreibliche Nähe. Doch selbst diese Berührung war nur ein trister Abklatsch davon und kam ihr einfach nicht nahe... Einen Augenblick zögerte er noch, ließ die Angst vor der Enttäuschung dann aber doch nicht gewinnen, sondern beugte sich vor und küsste Harry sachte auf die Lippen. Vorsichtig, beinahe schon schüchtern und noch immer auf der Suche nach dieser ultimativen Nähe...
 

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Harry zog ihn einfach näher, eine Hand in seinem Nacken. Ihm war genauso kalt wie Draco und dieser Kuss… Er versprach Wärme und Geborgenheit und…

Sachte öffnete er die Lippen, während der Baum hinter ihnen plötzlich zu wachsen aufhörte. Die Energie im Boden war aufgebraucht - jetzt hieß es der Zeit den Lauf lassen. Doch das interessierte Harry nicht. Der Kuss brachte die Einheit dieses blinde Verständnis nicht zurück… Er war wirklich kurz vorm Heulen.
 

~*~*~*~
 

Draco nahm die Einladung an, war bereit sich fallen zu lassen und suchte noch immer mit Verzweiflung. Verzweiflung, die sich in den Kuss übertrug, ihn heftiger und inniger werden ließ, als er zu Beginn beabsichtigt hatte. Die Kontrolle entglitt ihm. Auch, wenn er wusste, dass er so kaum finden würde, was er suchte...
 

~*~*~*~
 

Und Harry erwiderte. Einfach so. Kein Gedanke an Angst, keine Gefahr, die durch Gefühle vermittelt wurde. Seine Hände fuhren durch die Haare, über den Hals, über weiche Haut auf der Suche nach dem Verlorenen. Die Leere füllte es nicht.

Die vier Freunde blickten sich an. Was sollten sie jetzt davon halten?
 

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Draco zog Harry näher, vergrub eine Hand in seinem Nacken, schlang die andere um seine Taille. Es war wunderbar, wunderschön, aber es war nicht das, was sie durch das Ende des Zaubers verloren hatten...

Blaise scharrte mit den Füßen und blickte auf seine Schuhe. „Ich glaube, die beiden brauchen uns gerade nicht...“ Er hob den Kopf und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Aber zumindest haben sie diesmal nicht versucht, sich umzubringen...“
 

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Hermione, sich selbst in einem herrlichen Kirschrot präsentierend, nickte nur, packte Ron am Arm, hakte Pansy unter, der sie einen mitleidigen Blick schenkte, und wollte gehen, aber das änderte sich schlagartig, als sie sah, dass wirklich viele Schüler noch zu ihnen herüberblickten. Gut, die zwei Jungen waren nicht zu sehen, jedenfalls nicht gut, aber…

„Äh… Blaise…?“ Sie war hilflos. Sie konnten doch nicht zulassen, dass diese… Meute an ihre Freunde in so einem Zustand herankamen, oder?
 

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„Oh...“, entfuhr es dem Slytherin, als er die neugierige Schülermenge bemerkte. Er schaute noch einmal zu den beiden Jungen zurück. Das Dumme war, dass wahrscheinlich noch nicht einmal eine kalte Dusche die beiden auseinander bringen würde. Wenigstens sahen sie nicht danach aus. Er seufzte leise. „Irgendwer muss es ja machen, oder?“, sagte er zu den anderen dreien und seufzte noch einmal - diesmal aber demonstrativ und theatralisch.

Der Schwarzhaarige ging zu den beiden Jungen hinüber und legte jedem von ihnen sachte die Hand auf die Schulter. „Ich darf euch daran erinnern, dass ihr euch heute Morgen noch geweigert habt, euch für ein Foto zu küssen. Die Zuschauermenge ist jetzt deutlich größer.“
 

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Harry erstarrte. Die Hand auf seiner Schulter war nicht Dracos. Sie war kälter, nicht so… warm, anschmiegsam und… Und die Worte… Nur langsam sickerten sie in seinen Kopf. Was war los? Und…

Er löste sich ein bisschen von Draco, als er sie verstand, beendete den Kuss und legte stattdessen seine Stirn gegen Dracos Schulter. „Zauber sie weg, Blaise, bitte!“, murmelte er, genau wissend, dass das völlig unmöglich war. Nur, er wollte sie jetzt nicht hier haben. Er wollte nur Draco haben. Niemanden sonst!
 

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Draco schreckte zusammen. Blaises Hand. Blaises Stimme... Seine Worte. Uh. Nicht gut.

Er strich sachte durch Harrys Haar, lehnte seine Wange gegen Harrys Schläfe.

„Ich fürchte, das könnte etwas schwierig werden...“, antwortete Blaise, während sich Draco langsam fing. Noch kämpfte der Blonde sichtlich um seine Fassung und um den Rückgewinn seiner Selbstkontrolle. „Aber...“, fuhr der schwarzhaarige Slytherin fort. „Wenigstens habt ihr das Gras so hoch bekommen, dass die Chancen euch zu sehen, recht gering sind.“
 

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Es brachte Harry zum Lachen, auch wenn das Weinen näher gewesen war. Blaises Worte, seine Forderung und die Situation waren doch einfach nur noch lächerlich…

„Wollt ihr vielleicht etwas trinken?“, fragte Hermione zaghaft, nachdem sie sich herangewagt hatte. „Sie hielt ihnen eine Flasche Kürbissaft hin, die Harry sogar dankbar entgegennahm. Er nahm einen Schluck daraus und lächelte sie an. „Danke.“ Dann hielt er sie Draco hin, ob er auch was trinken wollte.
 

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Auch Draco musste unwillkürlich grinsen. Blaise hatte irgendwie alles auf den Punkt gebracht... Noch immer grinsend nahm er von Harry die Flasche entgegen und leerte sie in einem Zug bis zur Hälfte. Irgendwie war er jetzt wirklich durstig...

„Ihr habt übrigens einen wirklich schönen Baum hinbekommen...“ Pansy legte den Kopf in den Nacken und blickte in die Baumkrone. „Fast so schön wie die alte Weide...“ Sie lächelte den beiden noch sichtlich etwas mitgenommenen Jungen zu.
 

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Harry lächelte sie an, betrachtete dann den Baum. „Aber so dick wie der alte ist er nicht.“, bemerkte er und betrachtete den alten, mit Efeu überrankten Stamm. Sein Blick wurde ein wenig verträumter. „Aber jetzt hat das ganze ein bisschen was von einer alten Kathedrale. Wir haben schon zwei Säulen… Vielleicht sollten wir noch ein paar Bäume wachsen lassen…“

Hermione lachte. „Das wär ja mal was Neues. Neben dem Schloss noch eine Kirche aus Bäumen.“

„Ideal für Liebespärchen. Sie werden nie wieder in diesen Birkenhain gehen.“, kommentierte Ron die Idee.

Harry rümpfte die Nase und beschloss, darauf jetzt keine Antwort zu geben. Wenn ihr Lieblingsplatz dann von Liebespärchen heimgesucht wurde, dann musste man eben einen Bann darüber legen, der es ihnen verbat.
 

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Draco hatte ebenfalls den Kopf in den Nacken gelegt und den Baum betrachtet. „Sag mal, Blaise, ist das da oben wirklich das, was ich zu sehen glaube?“, meinte er plötzlich und deutete in die Baumkrone.

„Was...?“ Blaise schaute nach oben und erstarrte. „Claire!“ Seine Schildkröte hatte offenbar wirklich das Talent, an allen unmöglichen Orten aufzutauchen. „Wingardium Leviosa!“ Kopfschüttelnd beförderte er die Schildkröte auf seine Hand. „Mädchen, was machst du nur für Sachen...“, murmelte er leise und strich Claire über den Kopf.

Draco grinste nur und zog Harry an sich. Wenigstens umarmen durfte er ihn ja wohl, oder? Selbst wenn diese Art von Nähe nicht das war, was die Magie vermocht hatte, sie war dennoch immerhin etwas... Er war schließlich nicht mehr gezwungen, schlagartig auf Distanz zu gehen.
 

~*~*~*~
 

Harry lehnte sich gegen ihn, während Pansy und Ron begannen, den ‚Tisch’ zu decken. Und was sie diesmal alles mitgebracht hatten: kaltes Schnitzel, Brötchen, Klöße, Suppe, gekochte Eier, Belag für die Brötchen, Tomaten, Salat, Mais und Radieschen. Und dazu massig Getränke. Mal wieder.

„Wart ihr in der Küche?“, fragte Harry, denn woanders konnte er das ja kaum herhaben. Im nächsten Moment wurde er blass. Er hatte Dobby ganz vergessen. Verdammt! Das war doch…
 

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Draco hatte zwar Harrys Gesicht nicht gesehen, aber das Stichwort Küche erinnerte ihn auch an diese unliebsame Begegnung. Beruhigend strich er ihm über den Oberarm, versuchte zumindest deutlich zu machen, dass er da war. Und dennoch... er war schuld. Unbestreitbar...
 

~*~*~*~
 

Hermione bemerkte den Stimmungsabfall und blickte sie ein bisschen bekümmert an. „Er ist noch immer nicht bereit, mit euch zu sprechen.“, erklärte sie ernst. „Auch nicht mit dir, Harry. Aber er lässt dir erneut eine Warnung zukommen.“

Der Schwarzhaarige nickte nur, ließ sich noch ein bisschen schwerer gegen Draco sinken. Irgendwie hatte er gehofft, dass Dobby sich einkriegen würde… Irgendwie…

Ron seufzte schwer. „Lass ihm einfach noch Zeit.“, meinte er. „Hier, iss was. Die Bärlauchwürstchen sind von ihm. Sie sind auch nicht vergiftet, ich hab extra gefragt.“
 

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Draco verzog minimal den Mund. Bärlauchwürstchen. Dobby wusste sehr genau, dass er diese Dinger auf den Tod nicht ausstehen konnte... Aber er sagte nichts, verzichtete einfach darauf und griff nach einem Schnitzel, das er in ein Brötchen stopfte.

Eine weitere Warnung, diese Würstchen... Am liebsten hätte er diesem Hauselfen einfach den Hals umgedreht, aber das hätte Harry wohl kaum gefreut. Also ignorierte Draco einfach alles, das mit Dobby zusammenhing.
 

~*~*~*~
 

Harry nahm sich so ein Ding und betrachtete es. Also war es wohl so, dass er ihm damit sagen wollte, dass sie immer noch Freunde waren, dass er nur nicht bereit war, sich selbst dieser Gefahr auszusetzen… Wahrscheinlich, wie früher schon einmal, wachte er über ihn, um ihm zu helfen, wenn es sein musste. Oh weh, er hatte jetzt schon Angst.

Die Schüler, die vorhin so neugierig geschaut hatten, begriffen recht schnell, dass nun nichts mehr passieren würde, und so klang der Tag mit Hausaufgaben und Entspannung aus. Blaise und Ron verabschiedeten sich irgendwann, um ihren Trank endlich mal anzusetzen, ansonsten schien die Sonne und keiner war wirklich davon zu überzeugen, um halb zehn hochzugehen. Hermione war es im Endeffekt zu verdanken, dass sie es dennoch taten. Harry begleitete Draco auf seiner Runde, dann zogen sie sich in den Raum der Wünsche zurück, dessen bildgeschützter Eingang von Snape hinter sich gelassen wurde.

Harry wurde blass. Er war wieder hier gewesen. Wieder hatte er versucht, hineinzukommen… Sollte das vielleicht heißen, dass er doch nichts gesehen hatte in seinen Gedanken? Sollte das vielleicht heißen, dass Snape nicht Bescheid wusste? Warum sollte er sonst noch immer hinter das Geheimnis kommen wollen? Oder wollte er einfach wissen, welchen Mechanismus sie für die Tür benutzten?

Er kramte aus seiner Tasche den Tarnumhang heraus. Sicher war sicher.
 

~*~*~*~
 

Schon wieder Snape... Draco blieb stehen und beobachtete, wie der Zaubertränkelehrer langsam ging. Allerdings nicht, ohne dem Troll in dem rosafarbenen Ballettrock noch einen äußerst giftigen Blick zuzuwerfen. Beinahe schien es, als wenn der Troll breit grinste und dem Zaubertränkelehrer eine lange Nase zeigte, als dieser wieder wegsah... Aber wirklich sicher war sich Draco nicht. Sogar die meisten Porträts hatten schließlich Respekt vor dem düsteren Professor.

„Meinst du, den brauchen wir? Falls Snape hinter der nächsten Ecke lauert und beobachtet, wie wir hineinkommen?“, wisperte der Blonde leise und rückte unwillkürlich etwas näher an Harry. Er hasste den Gedanken, dass Snape sie vielleicht davon abhalten könnte, in ihren privaten Raum zurückzukehren. Und er hasste den Umstand, dass Snape ihnen hier so unglaublich auf den Keks gehen musste. Das alles ging ihn verdammt noch mal nichts an!
 

~*~*~*~
 

Harry zuckte mit den Schultern. „Ich will ihn nicht unbedingt in unserem Raum haben.“, erklärte er. „Und solange er nicht weiß, wie man in den Raum kommt…“ Mit einem leichten Schwung warf er den Mantel über Draco und sich. „Wie er wohl reagiert, wenn die Tür sich jetzt einfach öffnet?“
 

~*~*~*~
 

„Ich weiß nicht, ob er die Tür überhaupt sehen kann...“, murmelte Draco leise und rückte unwillkürlich noch etwas näher an Harry. Schnell vollzogen sie das Ritual und verschwanden durch die Tür in den Raum der Wünsche. Was Snape nun letztlich gesehen haben mochte - falls er noch dort gewesen war -, wer wusste das schon?

„Puh...“ Draco trat unter dem Umhang hervor und streckte sich. „So langsam geht mir die Fledermaus wirklich auf die Nerven...“
 

~*~*~*~
 

„Nicht nur dir.“, stimmte Harry zu, dann ließ er sich seufzend auf einen der roten Sessel fallen. Hausaufgaben… Sie mussten den Trank weitermachen. Irgendwie hatte er nicht mehr so wirklich Lust dazu.

Sein Blick verschwamm, als er den Tisch durchbohrte. „Ich…“ Er lächelte leicht, als ihm kam, was er sagen wollte. „Vorhin, bei dem Zauber… Am Ende… Ich… hab mich noch nie so verloren gefühlt.“, sagte er leise. „Noch nie so weit weg von dir…“ Warum er ihm das sagte? Keine Ahnung, aber es war ihm urplötzlich ein Bedürfnis.
 

~*~*~*~
 

Der Blonde ließ sich Harry gegenüber in den Sessel fallen und blickte ihn an. „Ich weiß, was du meinst.“, antwortete er. Auch seine Stimme war leise. „Wir waren uns so nahe... Und als der Zauber vorbei war...“ Seine grauen Augen bekamen einen traurigen Ausdruck. „Es hat wehgetan... nicht mehr... eins mit dir zu sein. Und diese... Einheit nicht wieder erreichen zu können.“ Er atmete tief durch und versuchte zu lächeln. „Aber wenigstens... durfte ich dich danach berühren. Das hat es wenigstens... etwas gelindert. Nicht viel, aber etwas...“
 

~*~*~*~
 

Harry lächelte ihn an. Wieder fast schmerzlich. „Ist es das, was die Schwarze Magie so… schrecklich macht? Dieses Loch, in das man fällt?“ Es war ja nur so ein Gedanke, aber…
 

~*~*~*~
 

Draco schwieg und ließ sich den Gedanken durch den Kopf gehen. „Es ist... anders.“, sagte er schließlich. Er suchte nach Worten, um es auszudrücken, aber er fand sie einfach nicht. „Es ist schwer zu beschreiben. Es fühlt sich aber einfach anders an... Mir ist nach Schwarzer Magie immer kalt. So vielleicht, wie man sich Entzugserscheinungen vorstellt. Oder das Zittern nach einem Moment vollkommener körperlicher Höchstleistung... Das Ende der Potenzialmagie tut unsagbar weh, aber es ist... nicht so.“ Hilflos zuckte er mit den Schultern. Es war einfach nicht zu beschreiben.
 

~*~*~*~
 

Harry nickte. Für ihn war es so gewesen, wie Draco beschrieben hatte. Ihm war kalt gewesen, wie nach einem Höhenrausch. Ein endloser Fall von einer Wolke aus rosa Watte. Und wenn es mit Schwarzer Magie noch schlimmer war…

„Ich will sie nicht mehr lernen…“ Im Grunde hatte es nie wirklich zur Debatte bestanden, aber Hermione hatte er einmal gesagt, wenn sie seinem Nutzen dienlich wäre, dann würde er es tun… Aber da hatte Draco ihn auch noch nicht davon überzeugt, dass sie nicht – so wie er gedacht hatte – zu trennen war, sondern im Auge des Betrachters lag. Jetzt… war es anders.

„Warum willst du sie lernen?“ Es war nicht leicht, das zu akzeptieren, wenn es ihm doch schadete.
 

~*~*~*~
 

Draco starrte vor sich hin. Harry gegenüber über die Schwarze Magie zu sprechen, das fiel ihm schwer. Unendlich schwer. Vielleicht, weil er so gut war, so rein, so unschuldig... Und Schwarze Magie das exakte Gegenteil dazu war.

„Weil...“, begann er schließlich langsam und blickte auf seine Hände. „Weil ich sie immer können wollte. Seit ich denken kann, wollte ich Schwarze Magie zaubern. Sie hat mich fasziniert. Sie war das, was mich wirklich angezogen hat...“ Er lachte heiser. „Jetzt weiß ich ja wieso. Weil mein ganzes Talent darin besteht... Weil mein magisches Potenzial durch und durch schwarz ist. Aber es ist das Talent, was ich habe. Das einzige, was mir wirklich leicht fällt.“ Abrupt hob er den Kopf. „Selbst die Fähigkeit so fliegen zu können, wie ich es tue, habe ich mir hart erarbeitet. Das ist kein instinktives Fliegen wie bei dir. Das ist Technik, Übung. Nichts anderes. Und Schwarze Magie... Da liegt mein Instinkt, meine Begabung. Es ist... einfach. Sie biedert sich regelrecht an und will von mir gewirkt werden...“ Er stockte. „Weißt du... Die meiste Zeit fühlt sich Schwarze Magie wie eine Bestie an, die in mir sitzt, in mir haust... Und wenn ich sie nicht kontrollieren kann... Dann könnte vielleicht irgendwann einmal etwas Schlimmes passieren...“ Seine Stimme war leise geworden und er blickte wieder auf seine Hände. Blass und schmal waren sie. Und jetzt auch eiskalt. „Ich glaube, ich habe gar keine Wahl. Und vielleicht... vielleicht wird so ja nicht alles, was ich tue, am Ende schrecklich oder schlimm... oder... schwarz.“
 

~*~*~*~
 

Harry wandte die Augen nicht von dem blassen Gesicht ab. Irrte er sich, oder war Draco tatsächlich noch ein klein wenig blasser geworden?

„Ich würde niemals zulassen, dass du schwarz wirst. Niemals.“, erwiderte Harry. „Aber ehrlich gesagt… habe ich ein wenig Angst, dich daran zu verlieren. Gestern… waren deine Augen so kalt. Vielleicht war es nur kurz, aber… es macht mir Angst.“
 

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Draco nickte stumm. Er konnte Harrys Angst verstehen. Er hatte selbst auch Sorge, sich darin zu verlieren, aber... solange er Harry hatte... Solange der Gryffindor da war, hatte er immer einen Grund, sich nicht gehen zu lassen. Da war jemand, zu dem er zurückkehren wollte...

„Solange du da bist...“, sprach er es langsam aus. „Solange du da bist... glaube ich nicht, dass ich fallen werde. Denn es gibt jemanden, zu dem ich zurückkehren will. Es ist... der Gedanke an dich, der mich dieses... Ding bezwingen lässt.“ Der Blonde beugte sich und streckte die Hand über den kleinen Tisch aus. Seine kalten Finger schlossen sich um Harrys warme Hand und drückten sie fest.
 

~*~*~*~
 

Lächelnd nickte Harry. Solange er da war…

„Ich werde nicht gehen.“, stellte er klar. „Nicht, solange du mich brauchst.“ Dann blieb nur die Frage, was passierte, wenn er dazu gezwungen wurde. Würde Draco durchdrehen? Würde er dann fallen? Würde er…?

Er spürte, wie die Verzweiflung in ihm hoch kroch. Was passierte, wenn er verschwand, wenn er sein Versprechen nicht halten konnte, wenn er… starb? Was passierte dann mit Draco? Würde er… versinken? Von der Schwarzen Macht verschluckt werden? Die Welt vernichten, weil er keinen Grund mehr darin sah, zurückzukehren? Würde er… verzweifeln?

Dieser Gedanke tat fast mehr weh, als ihn zu verlieren. Klar, wäre er traurig und verzweifelt und unglücklich und einsam und schrecklich leer, wenn Draco fort war, aber… er könnte das ertragen. Er hatte es schon so häufig ertragen, wusste, dass er ihm einfach folgen könnte, wenn er wollte, aber… Draco das anzutun…

Tränen sammelten sich in seinen Augen, als er auf Dracos Hände blickte, die seine umschlossen. „Niemals…“ Die Vorstellung war bitter.
 

~*~*~*~
 

Der traurige Ausdruck in Harrys grünen Augen drohte beinahe ihn zu zerreißen. „Hey...“, sagte der Slytherin und stand auf, schlug den Bogen um den kleinen Tisch, ohne dabei seine Hand loszulassen, musste es aber dann doch, um ihn zu umarmen. Er konnte spüren, dass Harry innerlich zitterte, während ihn selbst auch ein Schauder überrann. Er wusste nicht, was er hätte sagen sollen.
 

~*~*~*~
 

Harry zog ihn näher zu sich, vergrub sein Gesicht an seiner Halsbeuge und schwieg. Er würde… danach suchen. Nach einem Zauber, der ihnen das garantieren konnte. Irgendein Zauber, der sie für immer aneinander band… Ein Zauber, der garantierte, dass der eine nicht ohne den anderen leben konnte. Wie es psychisch doch schon war.
 

~*~*~*~
 

Sanft strich Draco durch das schwarze Haar, ließ es wieder und wieder durch seine Finger gleiten. Sein Herz zog sich zusammen. Er wusste nicht genau warum. Es war einfach diese Nähe, diese Vertrautheit... Es war so schön, dass es schon fast wehtat.

Entfernt hörte er die Zaubertränke leise zischen. Er musste sich jetzt darum kümmern... Ansonsten würde der Trank schief gehen... Und doch wollte er nichts lieber, als hier stehen bleiben und Harry festhalten.

Einige heiße Tropfen trafen ihn an der Schulter und brannten sich durch seinen Umhang. „Autsch!“ Die Realität war wirklich penetrant. Aber in den Büchern hatte gestanden, dass das passieren konnte, wenn man nicht schnell genug die nächsten Zutaten hinzufügte...

„Hilf mir. Beide Tränke schaffe ich nicht.“ Draco löste sich widerwillig von dem Gryffindor und schritt durch den Regen aus heißen Tropfen, den die beiden Kessel entsandten, hindurch zu dem Tisch.
 

~*~*~*~
 

Harry nickte. Weg war er, aber dummerweise hatte das diesmal einen guten… nervigen Grund.

Langsam erhob er sich auf, zauberte sich einen Regenschild und ging zu Draco hinüber, nahm Zutaten von diesem entgegen, die er nach Dracos Anweisungen in den Kessel tat, und dann auf ganz bestimmte Weise eine ganz bestimmte Anzahl von Rührern tätigte. Es dauerte fast eine ganze Stunde, bis die Kessel wieder nach Ruhe verlangten. Immerhin sah es danach aus, dass sie rechtzeitig gewesen waren… Keine unerwünschten Farbänderungen oder Geruchsbildungen…

Müde ließ Harry die Kelle einfach auf den Tisch fallen. Ein Blick auf die Uhr… Mitternacht. Und er war seit dem Morgen um halb sechs wach… Dieser Tag war einfach zu lang gewesen.

Er kam zu Draco, legte diesem die Arme von hinten um die Taille. „Gehen wir schlafen?“, fragte er leise.
 

~*~*~*~
 

„Klar...“ Mit einem warmen Lächeln drehte sich der Slytherin um. „Du schläfst mir ja sonst noch im Stehen ein...“ Er löste sich aus der Umarmung, legte den einen Arm um Harrys Oberkörper, beugte sich vor, schlang den anderen Arm von hinten um Harrys Knie und hob ihn hoch. Er war so leicht...

Ganz problemlos konnte er ihn bis zum Bett tragen und darauf ablegen. Draco hätte ihn noch bis sonstwo tragen können. Einfach so... „Komm, zieh dich um...“ Noch immer lächelnd drückte er Harry den Schlafanzug in die Hand und streifte selbst bereits seinen Umhang ab.
 

~*~*~*~
 

Harry blickte ihn an, hochrot waren seine Wangen. Das war jetzt schon das zweite Mal, dass er ihn so trug! Das war… peinlich! So getragen werden war peinlich… und schön! Irgendwie. Es war, als wäre seine Bedeutung gestiegen.

Lächelnd tat er, was Draco gesagt hatte, hatte die Hose schon an und wollte gerade das Hemd anziehen, als einer der Grinselöwen ihn an Fred und George erinnerte. An sie und an…

Nachdenklich hielt er inne, betrachtete den Löwen, bevor er unvermittelt fragte: „Was ist Uke?“ Das beschäftigte ihn jetzt schon seit einiger Zeit und weil es von den Zwillingen kam, hatte er Hermione und Ron nicht fragen wollen, denn wahrscheinlich war es etwas, was ganz besonders peinlich war.
 

~*~*~*~
 

Draco hatte sich mittlerweile komplett umgezogen und sich mit angezogenen Beinen neben Harry auf das Bett gesetzt. Auf die Frage hin zuckte er nur mit den Schultern.

„Klingt irgendwie asiatisch... Aber ich habe keine Ahnung, was das sein soll.“ Nein. Das Wort hatte er wirklich noch nie gehört. „Wie kommst du darauf?“
 

~*~*~*~
 

Harry zuckte auch die Schultern und zog sich sein Oberteil über den Wuschelkopf. „Die Zwillinge haben gefragt, wer von uns Uke ist.“, erklärte er. „Aber wenn du es nicht weißt, ist es auch egal. Sie reden häufig viel, wenn der Tag lang ist.“

Er grinste ihn an. „Bin nur noch kurz Zähneputzen.“ Und schon war er verschwunden.
 

~*~*~*~
 

Die Zwillinge? Na, dann hatte das definitiv irgendetwas Sexuelles... Draco verbiss sich ein Lachen. Die versuchten es aber auch immer wieder, sie in Verlegenheit zu bringen...

Sobald Harry wieder da war, verschwand auch er kurz zum Zähneputzen im Bad, ehe er sich wieder neben dem Gryffindor unter die Decke kuschelte.

„Bin froh, dass du da bist...“, murmelte er leise, zog den schmalen Jungen an sich und vergrub sein Gesicht in dessen Haarschopf.
 

~*~*~*~
 

Harry lächelte und drückte sich an ihn. „Ich auch.“ Und kaum dass er die Augen schloss und die Wärme ihn überflutete, dämmerte er auch schon weg, versank zufrieden im Reich der Träume, das voller alter, neuer Weiden war und tatsächlich wie eine Kathedrale aussah, durch deren Blätterdach die Sonne direkt auf Draco schien…
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

Funny how the time flies in our youth,

But with darkness approaching, we'll all grow close

In the place we'll call heaven

But for now, we'll just call it home

Where my friends are, even when I'm not.

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abranka:

Armer Baum... T_T Da weiß man wieder, warum man bei Gewitter nicht draußen sein sollte...

*zushi-chanschiel* Das gilt auch für dich. >.<
 

Shirokko:

*schmoll*

Mir kann gar nichts passieren. Ich bin das Feuer, was soll da schon verbrennen!

Aber der wachsende Baum ist toll. Ich will auch da oben sitzen. Wie Claire. Die hatte Glück! Das will ich auch erleben dürfen.

Weiß du was, ich pflanz mir eine Weide. Salix Baumelus oder so was ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Little-Miss-Liddell
2014-05-18T11:50:13+00:00 18.05.2014 13:50
Da ist die Weide also vom Blitz getroffen worden. Ein Glück haben sie eine neue geschaffen? Werden sie wirklich den Zaube rnoch einmal wirken? Hoffentlich kriegen sie die Potenzialmagie irgenwann mal unter Kontrolle. Das wäre echt schön. Hoffentlich findet Snape niemals heraus, was es mit den Raum der Wünsche auf sich hat. Wollte Harry in auch nicht eigentlich fragen wie man mit der schwarzen Magie zurecht kommt?

Lg Miss Liddell
Antwort von:  Little-Miss-Liddell
18.05.2014 13:50
Achja, war wieder ein sehr gelungenes Kapitel^^
Von:  Shogikoneko
2008-05-18T14:35:22+00:00 18.05.2008 16:35
>was ist uke?<
OMG solch eine frage so aus 0 zusammenhang
wie süß und wie schockierend zu gleich*lach*
dray is ja schon mal ein wenig auf der richtigen spur...boar bin gespannt wann die deinen die genaue bedeutung erfahren
*jetz schon vor lachen kuller*
Von:  Feliks
2008-05-01T15:13:19+00:00 01.05.2008 17:13
OMG! *lachflash* UKE~ xD~
Der Teil ist am genialsten!! ;D
Ob die beidens das jemals herrausfinden? ;D
.. die arme Weide! OQ
Aber jetzt ist es da bestimmt noch viiel schöner. ^^
*freu* Würd's ja gerne mal in Natura sehen. x3
Und warum ist Ron immer noch so langsam? :'c
Go, Ron, go!! >o<
& Pansy hält sich an Blaise Arm fest? ^^
Hoho.. ;D

E.g.O ♥
Von: abgemeldet
2008-04-30T07:32:42+00:00 30.04.2008 09:32
wie sie ihre magie gewirkt haben fand ich toll.
sowas zu sehen wäre sicher schön gewesen.
aber woher kam claire den?
hat blaise sie immer mit?
das snape keine ruhe findet und immer wieder versucht da rein zu kommen ist nicht schön.
aber irgentwie habe ich ein schreckliches gefühl das er es doch irgentwie schaffen wird.
was wird dann geschehen?
freu mich wenns weiter geht.
Von:  Engelchen_Fynn
2008-04-27T10:23:49+00:00 27.04.2008 12:23
Die arme Weide. *seufz*
Na ja, mal sehen ob die Neue die Alte ersetzten kann.
Fand das Kapitel weder sehr gut, freu mich auf das nächste, wie immer. ^-^
Von:  schmusekatze
2008-04-27T08:47:50+00:00 27.04.2008 10:47
echt klasse freu mich schon wie es weitergeht
Von:  -Ikarus-
2008-04-25T18:45:35+00:00 25.04.2008 20:45
Haaach...ich will auch einen Draco... einen mit dem ich potentialmagie ausüben kann *.*
Das klingt so schön....
Aber auch schlimm X.x wenn die getrennt werden....da werd ich auch gleich trauig

Hihi...was ein Uke ist...tja Harry...wenn ich raten müsste wirst du das sein^^

Wie immer ein ganz süßes Pitel und ich freu mich auf mehr^^
Von:  Kari09
2008-04-25T15:15:13+00:00 25.04.2008 17:15
suuuper kapitel^^ die beiden sind ja soooooo süüß^^ =)
soo cool... wie die den baum haben wachsen lassen^^
hihi un claire steckte da oben fest XD
aber.. wer ist uke? ich versteh das auch nciht^^''
aber ich fands super süß^^
ich freu mich schon auf die fortsetzung^^
Weeeiiter machen^^
LG Kari
Von:  Kiii-chan
2008-04-25T14:24:24+00:00 25.04.2008 16:24
ein tolles kapi x}
und wieder haben sie die potenzial magie net unter kontrolle ._.
snap sollte endlich ma aufgeben xD der wird es einfach nich schaffen wenn es harry und dray net wollen xDD
die arme alte weide ._." einfach so verblitzt... aber es is scheen das sie schon einen nachfahren hat x]
schreib büdde schnell weiter

baba MiuHaruko
Von:  Chiron
2008-04-25T13:52:54+00:00 25.04.2008 15:52
Hey..
Schönes Kapi..
Das mit der Weide hat mich auch richtig geschockt.. Aber, durch den Titel des Kapis bin ich schon beim Lesen auf die Idee gekommen.. Das natürlich auch die Blumen und das Gras wachsen, ließ sich nicht vermeiden..
Find es immer noch lustig, dass Snape versucht in den Raum der Wünsche zu kommen.. Hoffe er schafft das nie.. Denn euer Snape ist wirklich ganz schön fies..
Bin schon gespannt, wie es weitergeht..^^


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