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Camp Crossroads

von

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6 Alles eine Frage des Mutes

Kapitel 6: Alles eine Frage des Mutes
 

Sanjis View
 

Während ich weiter vor mich hinkoche beobachte ich aus den Augenwinkeln, wie Chopper sich vorsichtig um den Grünhaarigen kümmert. Verdammt, der Idiot hat es mir echt angetan. Es war schön, wie er s auf meinen Knien lag, so hilflos und schwach. Nicht, dass ich es gut finde, dass es ihm schlecht geht, aber…so nah werde ich ihm wahrscheinlich nie wieder kommen. Ich unterdrücke ein Seufzen. Tja, schade. Chopper behandelt den Kohlrabikopf äußerst vorsichtig – verständlich bei den Wunden. Wenn der Grünkohl Schmerzen hat, dann zeigt er es jedenfalls nicht. Und er HAT Schmerzen, das weiß ich, anders geht das gar nicht, nicht bei den tiefen Kratzern. Er selbst wendet den Blick nicht vom Boden ab. Es scheint fast so als wäre ihm die ganze Sache peinlich, aber was soll er denn dafür können? Am liebsten würde ich ihn in den Arm nehmen, ihm zeigen, dass ich für ihn da bin – aber wahrscheinlich bin ich dann einen Kopf kürzer. Zu gerne würde ich wissen, was oder wer ihn zu dem gemacht hat, der er ist. Die letzte Nacht…ich weiß nicht ob er mir zugehört hat. Ich glaube schon. Irgendwann ist er eingeschlafen. Ich wende mich wieder dem Gemüseschneiden zu. Er braucht jetzt was Deftiges. Hier im Camp hat er noch nichts angerührt und wer weiß wie lange er davor schon nichts mehr zwischen die Zähne bekommen hat. Ich spüre seinen Blick im Nacken. Huch?! Ich habe gar nicht mitbekommen, das Chopper seine Untersuchung beendet hat. Der Grünhaarige lehnt gelassen vor der Anrichte und schaut mir beim Gemüseschneiden zu. Ich drohe, rot anzulaufen, muss irgendwas dagegen machen, er soll nicht merken wie sehr er mir den Kopf verdreht, wie unsicher ich in seiner Gegenwart werde. Doch er scheint es zu spüren. Er stellt sich neben mich. Mein Blick ruht auf seinen Armen, die fest in Verbände gewickelt sind. Seine Arme, die mich fast berühren. Aber nur fast. „Hey, Sanji! Ich hab Hunger, wann gibt’s Essen???“, mault Ruffy und trommelt mit den Händen auf dem Tisch herum. „Komm runter, Ruffy!“, faucht Nami. Ich schiele zu dem Grünhaarigen, der immer noch neben mir steht und auch keine Anstalten macht, da wieder wegzugehen. Scheiße, der Typ macht mich irre. Ich weiß genau, dass ein nervöses Lächeln meine Lippen durchzuckt als ich zum Sprechen ansetze. Wie ich diese Eigenschaft hasse… „Is was? Keine Angst, ich koch vernünftig.“, sagte ich und lache leise. Ich bin so ein Idiot. Wenn er mich jetzt nicht für völlig bescheuert hält, dann ist er taub. „’Tschuldigung.“, sagt er hastig und dreht sich weg. Wahrscheinlich will er irgendwo hin flüchten und sich wieder in seine Einsamkeit verkriechen. Was ziehe ich ihn auch auf?! Es kommt mir so vor, als ob er den Umgang mit anderen nicht so ganz gewöhnt wäre. Eilig halte ich ihn zurück, bevor er wirklich noch abhaut. „Stopp! Was nur ein Scherz, bleib hier.“, sagte ich sanft und hoffe, dass er bleibt. Überrascht blickt er auf meine Hand, die seine umklammert. Ich will ihn nicht loslassen. Seine Hand ist kalt. Ich will sie halten. Sie wärmen. Streicheln. ~Sanji, halt dich zurück!~ muss ich mich selbst ermahnen. Ich merke, wie er nervös wird. Langsam lasse ich ihn los. „Bleib hier.“, wiederhole ich, doch diesmal klingt es eher wie eine Bitte. Ein Flehen meinerseits. Er nickt kurz und lehnt sich wieder gegen die Anrichte und beobachtet mich. Heimlich. Vielleicht hofft er, dass ich es nicht merke. Ich merke es. Ich spüre jeden seiner Blicke im Nacken. „Sanjiiiiiii….ich hab Hunger!“, jammert Ruffy. „Schnauze!“, blaffe ich ihn an und da verstummt er beleidigt. Wenig später bin ich fertig. „Woah, riecht das lecker!“, sabbert Ruffy begeistert. „Deck lieber den Tisch anstatt solche Reden zu schwingen!“, giftet Nami den Strohhut an und schubst ihn Richtung Schrank. „Au! Is ja gut!“, beschwert Ruffy sich und fängt an, Geschirr herauszuräumen. Ich balanciere zwei Töpfe gleichzeitig Richtung Tisch. Einer fällt mir fast runter. Der Grünhaarige fängt ihn auf. Er grinst unsicher – das erste Lächeln dass ich an ihm sehe. Es steht ihm verblüffend gut. Augenblicklich möchte ich ihn lachen sehen. Es würde ihm bestimmt super gut stehen. Fasziniert starre ich ihn an. Hastig stellt er den Topf auf den Tisch. Wahrscheinlich will er ganz weit weg sein. Kein Wunder, so wie ich ihn begaffe. Ich Idiot. „Gut gefangen, Spinatschädel.“, grinse ich. Er senkt den Blick wieder bevor er schließlich leise „Zorro…“ murmelt. „Was?“, frage ich verdutzt. „Nicht Spinatschädel…Zorro.“, sagt er, diesmal lauter und blickt mir dabei geradewegs in die Augen. „Okay, Zorro. Trotzdem gut gemacht.“, sage ich und setze mich an den Tisch. Zorro heißt er also. Irgendwie passt der Name zu ihm. Zorro. Zorro….Zorro….Im Kopf wiederhole ich seinen Namen oft. Mindestens fünfzig Mal. Ach was, hunderte Mal. Mein Kopf schwirrt schon. Scheiße, ich bin verschossen wie noch nie. Ich blicke ihn an kann nicht umhin fröhlich zu lächeln. Unsicher wendet er den Blick von mir ab. „Sanji, können wir jetzt endlich Essen!?!“, fragt Ruffy jammernd. „Hä? Ach so….ja, klar.“, sage ich erschrocken. Scheiße. Ich darf mich von ihm nicht zu sehr ablenken lassen. Die anderen dürfen nicht wissen dass ich…ER darf nich wissen dass ich…
 

Ob ihm mein Essen wohl geschmeckt hat? Sonderlich viel hat er ja nicht runter bekommen. Liegt wahrscheinlich daran, dass er so lange Zeit nichts gegessen hat. Keine Ahnung wie lange. Warum hat er so lange nichts gegessen? Wir haben ihm doch was angeboten…Chopper sagt jedenfalls dass Zorro – ein toller Name! – im Bett bleiben muss. Ich glaube, er hatte nie etwas anderes vor. Ich frage mich, ob er noch da ist, wenn wir heute Abend wiederkommen. Oder wird er wieder versuchen abzuhauen? Nach dem, was ihm gestern passiert ist? Ich hoffe er bleibt. Vielleicht kann ich ihm heute Nacht dann wieder was erzählen. „Sanji, komm endlich oder wir gehen ohne dich!“, ruft Nami von der Tür aus und reißt mich aus meinen Gedanken. „Was?! Ähm…Moment! Ich hol nur kurz nen Pulli!“, sage ich hastig und gehe ins Gemeinschaftszimmer. Zorro liegt auf seinem Bett und stiert gedankenversunken die Decke an. Ich krame in meiner Tasche nach einem Pulli herum. Hektisch kippe ich sie schließlich aus und greife mir einen. Ruckartig bleibe ich stehen, als Zorro etwas zu mir sagt. „Sanji…?“ Ich grinse leicht. Seine Stimme klingt rau und unsicher. Ich mag das. „Ja?“, sage ich. Er sieht mich nicht an, sondern immer noch die Decke. Es scheint ihn Überwindung zu kosten, mit der Sprache rauszurücken. „E- Erzählst du mir heute Abend wieder was?“, fragt er schließlich. „Klar.“ Ich muss mich im Zaum halten um nicht zu strahlen. Heißt das, er hat mir zugehört? „SANJI, MACH HINNE MANN!“, faucht Nami aufgebracht. „Ich komme ja schon!“, brülle ich zurück. „Ach, übrigens, ich hol dein Zeug von den Teamern ab, okay?“ Ohne auf eine Antwort von ihm zu warten laufe ich zu den anderen. Wegen mir sind wir sowieso schon viel zu spät dran.
 

„Na, was hast du heute den ganzen Tag getrieben, Zorro?“, frage ich den Grünhaarigen als ich abends als Letzter aus dem Bad komme. Die anderen drei Jungs schlafen schon und Nami ist zum pennen in ihren Bungalow gegangen. Ich rubble mir die blonden Haare mit einem Handtuch einigermaßen trocken, setze mich auf mein Bett und warte auf seine Antwort. Doch er zuckt bloß mit den Schultern. Ich wünsche mir, er würde reden, ich will seine Stimme noch mal hören. Er schweigt. „Hm…hast du mir die Nacht wirklich zugehört? Krass. Hätt ich nicht gedacht, na ja, sonst sagen immer alle ich soll die Klappe halten. Hör mal, diesmal laber ich aber nich so viel, ich bin nämlich voll am Arsch. Die haben uns den ganzen Tag schweres Zeug von A nach B schleppen lassen, Mann…“ An manchen Stellen frage ich mich, ob er mir wirklich noch zu hört, obwohl er mich ansieht. Ich gestikuliere mit den Händen umher um bestimmte Sachen zu unterstreichen und gelegentlich grinst er sogar kurz. Aber nie lange. Fast so, als will er nicht.
 

„Zorro?“, frage ich leise. Mein Magen kribbelt wie verrückt. Kaum auszuhalten. So verschossen war ich echt noch nie. Er sieht mich an, blickt mir direkt in die Augen und meine Knie werden weich. Seine Augen haben einen gewissen Ausdruck, ein Mischung aus Härte, Einsamkeit, Verletzlichkeit und Wärme. Dieses sanfte Grün bringt mich fast um den Verstand. Ich merke, wie ich drohe, mich in seinen Augen zu verlieren. Er wird nervös und wendet den Blick von mir ab, starrt auf dem Boden. Ich stehe auf und gehe zu ihm herüber. Prüfend lege ich eine Hand unter sein Kinn und sehe ihm wieder feste in die Augen. Er blickt mich erschrocken an, dann hält er still. Ich fixiere jeden Millimeter seines Gesichtes. Denke dabei angestrengt nach. Mehr als umbringen kann er mich nicht und durch keine Hand würde ich lieber sterben. Jedenfalls kann ich dann nicht sagen, ich hätte es nicht versucht. Ich sammle meinen ganzen Mut und schließlich platzt es aus mir raus. „Darf ich dich küssen?“ So. Jetzt nur noch seine Reaktion abwarten. Die drei Sekunden, in denen er mich einfach nur irritiert anstarrt, kommen mir vor wie Stunden. Ich wende den Blick nicht von ihm ab. Versuche, irgendeine Emotion in seinem Gesicht zu erkennen. Aber nichts. Dann beuge ich mich noch ein Stück weiter vor. Unsere Nasenspitzen berühren sich fast. Er zuckt nicht weg. Fast zögernd gebe ich ihm einen Kuss. Seine Lippen sind weicher als ich es mir vorgestellt habe. Als ich mit meiner Zunge sanft über sie streiche, bemerke ich den Riss, den er sich am Anfang des Camps zugezogen hat, wahrscheinlich durch eine Prügelei. Vorsichtig, fast ängstlich, erwidert er den Kuss schließlich. Ich bin so nervös, dass ich nach kurzer Zeit völlig außer Atem bin, den Kopf zurückziehe und ihn ansehe. Ich lecke mir über die Lippen, fühle fast noch seine. Während ich das Gefühl habe, es mit einer überreifen Tomate aufnehmen zu können, ist er die Ruhe selbst. Ich weiche noch ein Stück von ihm zurück. Warum hält er jetzt die Klappe?! Er MUSS einfach irgendwas sagen! Aber manchmal sagen Taten eben doch mehr als tausend Worte. Gerade als ich zurück zu meinem Bett gehen will, hält er mich am Handgelenk fest und zieht mich zu sich herunter. Küsst mich. „Das hat lange gedauert!“, beschwere ich mich und muss grinsen. Gut. Es hat ihm gefallen. Hoffe ich. Sonst würde er es wohl kaum wieder tun. Oder? „Tja…“, macht er und sieht mich an. Dann wendet er verlegen den Blick ab. Eine Weile lang schweigen wir, bis ich schließlich gähnen muss. „Gute Nacht, Zorro…“, sage ich und lege mich aufs Ohr. „Ja…“, sagt er und legt sich ebenfalls hin. Doch kaum liege ich, ist an Einschlafen nicht mehr zu denken. Vielleicht sollte ich es für heute beruhen lassen. Aber ich kann nicht. „Zorro? Bist du noch wach?“ „Hm…“ „Kann ich bei dir schlafen?“ Überraschtes Schweigen. „Mhm…“ Schnell schlage ich die Bettdecke bei Seite. Wenig später liege ich nah bei ihm. Ich spüre die Wärme seines Körpers und sein Arm liegt unmittelbar neben meinem, sodass ich die Verbände spüre. „Tut es noch weh?“, frage ich und streiche mit einem Finger darüber. „Nee…“, meint er. Er zuckt erschrocken zusammen, als ich mich auf die Seite lege und meinen Kopf auf seine Schulter lege. „Gute Nacht, Zorro.“, sage ich leise. „Hm…“, macht er bloß wieder.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Yatonii-
2007-01-22T17:39:18+00:00 22.01.2007 18:39
wie süß das sanji gefragt hat^^ voll mutig von ihm^^
war wieder ein super kap
schreib schnell weiter
HDGDL
joi
Von:  kanashimi
2007-01-21T20:48:38+00:00 21.01.2007 21:48
danke nochmal für deinen kommi!
jetz zu meinem^^
ich fand die stelle so schön als zoro sanji gefragt hat, ob er ihm wieder was erzählt*^_^* das war so sweet!
und auch der rest war wieder zucker!
bitte bald weiter machen ^^
Von: abgemeldet
2007-01-21T17:51:01+00:00 21.01.2007 18:51
oii wie süsss ^^
zum glück warne die andern schon am schlafen sodass sanji in die offensive gehen konnte lol
wie schön *schwärm*
freu mich schon aufs nächste kapi ^^
LG :3

bb *monstaknuddelkntuscha*
Von: abgemeldet
2007-01-21T17:39:37+00:00 21.01.2007 18:39
hi^^
das kap hast du echt süss geschrieben *smile*
sanji ist ja echt lieb mit zorro, und geküsst haben sie auch schon *g*
das fängt schonmal gut an xDD
mach weiter so!^^
bin gespannt auf dein nächstes kap. *freu*


*knuffel*

seli


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