Food - Gegenwart
Kapitel 20:
Food - Gegenwart
Ruffys Sicht
Sonntag Früh bin ich ganz früh aufgewacht und hatte einen unglaublichen Kohldampf! Darum rüttelte
ich Sanji wach, dass er mir lecker Frühstück macht. Zeitgleich sind alle anderen aufgewacht und
behaupteten dann, dass ich schuld daran wäre, was gar nicht sein kann... Jedenfalls waren alle wach
und ich war sehr gut gelaunt. Ich lief in die Küche und suchte Geschirr zusammen, um den Gartentisch
zu decken. Es war wieder ein so herrlich warmer Tag und deshalb machte es nichts aus, das wir alle
noch in Boxershorts und Unterhemden rum rannten. Dann war alles irgendwie schon bereit und Sanji
servierte uns lecker, lecker Rührei! Ich liebe Rührei! „Wo ist denn Nami?“ fragte Lysop und da fiel mir
ein, dass sie ja krank war und in meinem Bett schlief. „Soll ich sie holen?“ bot ich an, nachdem ich
schon mal einen Teller gekostet hatte. „Äm... das kann ich auch machen.“ wollte mir Sanji die Arbeit
abnehmen und um keinen unnötigen Verzicht auf gutes Essen einzugehen, überließ ich ihm sein
Angebot. Lysop beschwerte sich dann, weil ich mir mehr Brot nehmen wollte als er, aber ich kann doch
essen, soviel ich will, nicht? Zorro tat dann auch angewidert und meinte ich würde spucken, was auch
nicht stimmte! Was hatten alle immer gegen mich, wenn ich beim Essen war? Das ging jedes Mal so.
Aber Hauptsache ist doch, dass man eine gemeinsame Mahlzeit am Tag miteinander nahm, und da ist
beschweren nicht dabei, würde ich mal sagen.
Nami und Sanji kamen raus in den Garten. „Wie geht es dir?“ wollte ich unbedingt wissen. Bevor sie sich
einen Platz suchte überlegte sie noch kurz, und antwortete mir dann. „Ganz gut. Besser als gestern.“
Lysop erkundigte sich auch. „Musstest du brechen?“ Sie fasste sich an die Stirn. „Ja. Geht aber schon
wieder.“ Ich hatte mir gerade ein Brot mit Salami belegt und mein Inneres war hin und her gerissen, ob
ich es ihr nun schenken sollte, oder nicht. Ich liebe Salamibrote. Aber ich bin ja ein guter Freund. Also
bot ich es ihr an. „Hier, das kannst du haben.“ Beide nahmen nun ihren Sitzplatz ein und sie lehnte ab,
mir zu Freuden. „Nein danke, aber ich kann jetzt nichts Essen. Ich trinke nur was.“ War auch ok, da
blieb mir das leckere Brot übrig, und das Wichtigste war ja bloß, dass sie sich bald wieder pudelwohl
fühlte. „Du hast doch bald Geburtstag, oder?“ fragte Zorro und wir alle sahen ihn an. Er hatte das Nami
gefragt. „Seit wann merkst du dir denn die Geburtstage von uns?“ fragte Sanji misstrauisch und Nami
ging auf ihn ein. „Ja, hab ich, wieso?“ „Na, feierst du denn nicht?“ Dass Zorro so was interessierte fand
ich richtig witzig. Normal war er immer unbeteiligt, wenn wir alle miteinander plauderten. Ich holte mir
den Kakao und schenkte mir ein. Ich liebe Kaba. Nami dachte wieder kurz nach, bevor sie antwortete.
Weil sie krank war, konnte sie ja nicht so schnell denken, wie sonst. „Könnte ich, wollt ihr denn?“ Und
sie lächelte das erste Mal an diesem wunderschönen, schulfreien Morgen. „Klaaaaaaar!“ teile ich allen
begeistert mit, denn was gibt es schöneres, als den Geburtstag mit Freunden zu feiern? „Wen lädst du
alles ein???“ fragte Lysop und ich hatte auch so einiges zu wissen. „Was gibt’s zu Essen? Machst du da
Toast Hawaii?“ Ich liebe Toast Hawaii! „Langsam, langsam.“ sagte Nami. Sie lächelte wieder und das
freute mich. Ich mag es überhaupt nicht, wenn einer von meinen Freunden traurig ist oder es ihm nicht
gut geht. Ich schälte mir eine Banane und legte mir noch einen Apfel bereit, auf meinen Teller. „Also, da
ich nichts geplant habe, weiß ich noch nicht genau, wer kommt. Und was es zu Essen gibt steht auch
noch nicht fest.“ Das fand ich sehr Schade. „Also lädst du keinen von uns ein?“ musste ich unbedingt
wissen. „Doch, doch! Auf jeden Fall, was denkst du denn? Und Vivi auch noch, und meinetwegen noch
ein, zwei andere Leute, die ihr mitbringen könnt. Mir ist das egal.“ Ich freute mich richtig.
Wir hatten alles weggeräumt und wollten zu dem Spielplatz gehen, der nur ein paar Häuserblocks von
Ace’s und meinem Haus entfernt war. „Achja, bald sind endlich Ferien!“ streckte sich Lysop auf dem
Hinweg. „Dann kann der Sommer beginnen!“ Ich hatte auch ein großes Grinsen im Gesicht stehen. Nicht
mehr lernen und sich auf Tests vorbereiten. Am Mittwoch war der letzte Schultag, also
Überübermorgen. Es war kaum abzuwarten, es kribbelte mir schon nach Urlaub. Mein großer Bruder
wollte mit mir irgendwo in den Ferien hinfahren, nur war es noch nicht ganz klar, wo genau. Aber egal.
Der Spielplatzzaun war schon direkt vor uns und ich rannte mit Lysop um die Wette zu den Schaukeln.
Da gab es nur zwei Stück und die beschlagnahmten wir, die Kings des Stadtviertels! Zorro legte sich am
Ende der Rutsche hin und wollte wieder schlafen, worüber ich laut lachte. Sanji lehnte sich ans
Klettergerüst und rauchte, während Nami in Lysop’s und meine Richtung kam. „Hey, Langnase, wir
machen mal ne Wette, okay?“ Der Angesprochene guckte dumm fragend, was mich zum Grinsen
brachte. Lysop sah manchmal wirklich, anstatt verbarrikadiert, eher bescheuert aus. „Was für ne Wette?“
Nami grinste wieder richtig hinterhältig, so wie sie es immer tat, wenn sie eine fiese Idee im Hinterkopf
hatte. „Bist du sportlich? Du hast doch viele Mukkis, oder?“ Ihren spaßigen Unterton mochte ich. Lysop
wusste genauso wenig wie ich, was sie vorhatte. Wenn du es schaffst, innerhalb von fünf Minuten
einmal um das Gelände hier zu joggen, gebe ich dir einmal einen Döner aus.“ Jetzt dachte ich doch
wieder, dass sie noch nicht ganz gesund war, seit dem Samstagabend. Nami gab nie irgendwie freiwillig
Geld aus. Und außerdem, warum hat sie nicht mich gefragt? Ich liebe Döner! „Und wenn nicht? Was
muss ich dann machen?“ „Dann musst du mich auf was einladen, zum Beispiel drei Mal Eis essen oder
so.“ Ich wollte auch auf ein Eis eingeladen werden, ich liebe Eis. Lysop rechnete anscheinend nach. „Und
dann? Wieso fragst du mich? Ob du mir einen Döner ausgibst oder ich dir ein Eis, was ist dann?“ Nami
zeigte auf ihre Armbanduhr. „Die Zeit fängt sofort an, also stell nicht weiter Fragen. Wenn du es nicht
rechtzeitig schaffst, hab ich automatisch gewonnen.“ „Und wieso sollte ich dir jetzt Platz frei machen
auf der Schaukel? Ich mach bei der Wette nicht mit.“ Sie beugte sich zu ihm vor. „Dann erzähl ich das in
unserer Klasse rum.“ „Mach doch, ist mir egal.“ Nami wich wieder zurück und ich verfolgte dieses
Schauspiel mit Vergnügen. Ich fand das richtig toll, auch deshalb, weil sie dauernd über Essen
sprachen. „Dann wird das auch in die Parallelklasse übergreifen und alle Mädels werden es mitkriegen.
Conis oder Kaya möglicherweise auch.“ Lysop hopste auf und war irgendwie sauer. „Wieso willst du das,
Mensch!? Was soll diese Anspielung bitteschön!?“ Ich hatte da irgendwie den Faden verloren, jedenfalls
willigte Lysop ein und lief los. Nami ließ sich auf der Schaukel neben mir nieder und ich fragte sie, was
das sollte. Sie sah mich mit unschuldigem Blick an und meinte einfach. „Nix.“ Das reichte mir schon und
ich stieß mich mit einem Fuß ab und wollte hoch hinaus.
Nami wippte nur minimal, wogegen ich richtig Schwung holte. „Du, Ruffy?“ Ich schaukelte und hörte ihr
dabei zu. „Ja?“ „Du magst doch Vivi, richtig?“ „Ja.“ Ich überlegte kurz. „Wieso?“ „Also, ich hab ihr letztens
versprochen, mit ihr ins Kino zu gehen. Aber genau an dem Tag kann ich leider nicht mit ihr gehen,
aber sie hatte sich so darauf gefreut. Und du weißt ja, wie wichtig Versprechen unter Freunden sind.“
Ich stimmte ihr zu, wo sie Recht hatte, hatte sie Recht. „Und ich wollte fragen, ob du an meiner Stelle
mit ihr gehen würdest?“ Hä? Sie wollte, dass ich mich als Nami ausgab und sie vertrat? „Ich soll für dich
mit ihr weggehen?“ „Ja genau. Ich würd dir den Eintritt dann natürlich auch bezahlen.“ Also das war ja
ein Ding, dass Nami etwas bezahlen wollte! Schon das zweite Mal an dem Tag. Das hieß, dass es ihr
echt wichtig war! „Ja okay, weil es ein Versprechen war.“ Ich lächelte Nami an, denn ich würde nie, nie,
nie im Leben einen meiner Freunde hängen lassen. „Danke, Ruffy. Ich wusste, auf dich ist Verlass.“ Und
auch sie lächelte mich an, was ich schön fand. Ich mag es, wenn ich meinen Freunden den Kummer
nehmen kann. „Aber Vivi ist manchmal etwas schüchtern, also nimm ihr das nicht so übel.“ witzelte sie,
was ich irgendwie nicht so lustig fand, aber trotzdem weiter grinste. Wieso sollte Vivi schüchtern sein?
Sanji kam zu uns rüber und warf eine Zigarette weg. „Hey, was macht ihr so?“ „Wetten abschließen.“
antwortete ich und sprang von der Schaukel ab. „Machst du dann noch bei mir Mittagessen?“ Er ’mhm’-
te. Diese Antwort genügte mir nicht, also bohrte ich weiter. „Und was gibt’s?“ Er verdrehte die Augen.
„Weiß ich noch nicht, kommt drauf an, was du da hast. Überbackene Meerbarben, vielleicht.“ Ich
explodierte innerlich! „Cooooool! Juhu!“ Das hörte sich super abenteuerlich an, auch wenn ich nicht
wusste, was das war. Es würde so oder so galaktisch gut schmecken. Ich war mir sicher, dass ich
überbackene Meerbarben liebte! Sanji platzierte sich auf meine Schaukel und holte sich einen neuen
Glimmstängel raus. „Du, Sanji?“ fragte Nami und er sah zu ihr. „Danke noch mal, wegen gestern.“ Er
lächelte, was mich wieder freute. Ich mochte es immer, wenn alles zwischen meinen Freunden gut lief.
„Kein Problem.“ winkte er ab, aber da ich vor ihm stand sah ich, dass es ihn auch freute, das zu hören.
Es ist immer schön, wenn man gesagt bekommt, dass man seinen Dienst als guter Freund grandios
erledigt hat.
Zorro kam auch in unsere Richtung und rieb sich halb müde die Augen. Er sah sich kurz um. „Wo steckt
Lysop?“ Sanji fiel das auch jetzt erst auf. „Ja genau? Ich hab ihn vorhin raus rennen sehen. Ist was
passiert?“ Ich grinste die beiden Unwissenden an. „Der hatte Lust, ne Runde joggen zu gehen.“ Nami
sah auf ihre Armbanduhr und lächelte zufrieden. „Entweder er ist in vierzig Sekunden da, oder er muss
mir drei Kugeln Eis ausgeben.“ Ich fragte sie: „Was nimmst du dann für Bällchen?“ Sie überlegte,
zufrieden lächelnd und in den Himmel guckend. „Um was geht’s?“ wollte Zorro wissen und Sanji erhob
sich wieder. „Ich glaube Melone, Kirsch und Vanille.“ Gab mir Nami Auskunft. Ich liebe Melone, Kirsch
und Vanille. Lysop war am Spielplatzzaun und kam herangehechelt. Triumphierend jubelte Nami. „Jaaa
gewonnen!“ Der war außer Puste und sah wie ein saurer Apfel aus. Ein lustiger, saurer Apfel, mit
ausgeprägten Gesichtsmerkmalen. Wir brachen alle auf und ich dachte an den kommenden Kinobesuch
mit Vivi. Sie war für mich ein sehr liebes Mädchen und ich mochte sie richtig. Sie war immer offen und
lustig drauf, aber leider nicht so oft mit uns unterwegs. Sie würde sich sicher freuen, wenn sie eine
Begleitperson hatte und ich freute mich tierisch, sie zu treffen. Aber zunächst freute ich mich auf ein
leckeres Mittagsessen à la Sanji, mir lief das Wasser schon im Mund zusammen.
erstellt am 25.04.2007
4Kolibris,
Elena