Kapitel 1
Seit Wochen nun war er weg. Seit Wochen wartete ich auf ihn, auf ihn und seinen wunderbaren, muskulösen Körper. Ich liebte ihn und ich wusste, dass er diese Liebe nie erwidern würde...
Ich saß auf dem Stuhl und nippte an meiner warmen Milch.
Auch wenn er ein ziemlicher Dickkopf war und eigentlich auch einen schrägen Charakter hatte, wusste ich, trotz seiner schlechten Manieren, dass er ein liebenswürdiger und mutiger Mutant war. "Logan", das war sein Name. Es klang wie Musik in meinen Ohren.
Ich stand aus meiner Pose auf und machte mich auf dem Weg zum Fenster. Es war bereits spät abends und die Sterne beglückten die Schule am wolkenarmen Himmel. Ich konnte nicht schlafen. Albträume plagten mich und das Schlimmste war, dass diese Albträume von ihm handelten, Logan. Ein Blitz zuckte durch die Nacht, ich bekam einen leichten Schreck und der Becher fiel auf den harten Laminatboden. Es war kein Schrecken der Angst, nein, sondern etwas ganz anderes. Das Licht brannte in der Küche sehr schwach und somit konnte ich nur kleine Umrisse eines Körpers an der Tür erkennen. Tränen bildeten sich in meinen Augen, denn ich wusste, wer es war. Ich konnte ihn noch nicht genau erkennen; aber mein Gefühl irrte sich nie.
"Hey Kleines..."
Diese wunderbare rauhe und tiefe Stimme... Ich wollte ihn endlich berühren, aber auch die kleinste Berührung würde sein Leben in Gefahr bringen. Nicht mal eine Umarmung konnten wir zulassen.
"Logan, bist du es? Bist du es wirklich?"
Mit langsamen Schritten ging ich auf ihn zu und streckte meine Hand in seine Richtung. "Ich bitte dich Logan, lauf nie wieder weg! Du hast mir doch versprochen, dass du mich für immer beschützen wirst..", sagte ich in einem immer leiserem Tonfall und immer mehr Tränen liefen meine Wangen hinab. Wieso sagte er nichts? Warum war diese Stille, die zwischen uns herrschte, so grauenhaft? Draußen began es zu regnen und Wasser tropfte leise an den Fensterscheiben.
"Wolverine, sag doch endlich was!"
"Weinst du etwa?" Ich schaute ihn irritiert und zugleich erschrocken an. "Ich wollte nicht, dass du wegen mir weinst."
"Das ist doch alleine deine Schuld! Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, hatte jeden Tag Angst, dass du niemals wiederkommen würdest! Und dann sagst du, dass ich wegen dir nicht weinen soll? Wie gefühlslos man sein kann.."
Plötzlich ließ Wolverine seine Tasche auf den Boden fallen und kam schnellen Schrittes auf mich zu, berührte meine Schulter und drückte mich sachte an seinen Körper. Ich ließ meinen Kopf langsam auf seine Brust fallen.
"Es tut mir so unendlich Leid, Rouge. Du weißt ganz genau, dass du für mich die wichtigste Person im Leben bist."
Ich spürte seinen heißen Atem an meinen Ohr und am liebsten würde ich jetzt seine wunderbaren, weichen Lippen berühren wollen, doch ich konnte es nicht, auch wenn meine Sucht nach ihm immer größer wurde...
"Ich liebe dich",
waren die letzte Worte, die ich noch hören konnte. Ein schrecklicher Schmerz durchfuhr meinen ganzen Körper. Was hat er mit mir getan? Warum tat er dies? Ich schaute auf mich herab und sah, wie seine messerscharfen Krallen meinen Körper durchbohrten. Ich bekam keine Luft mehr, ich wollte schreien, doch die Kraft ließ es nicht zu, als ich plötzlich den Boden mit meinem Gesicht spüren konnte...
Ende