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Schlaf

von

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Kapitel 13

Nyahahahahaa, the evil kapitel 13, ihr habt jetzt alle Pech XD. Spaß beiseit.. eigentlich sollte nur noch ein Kapitel (das EEEENDE) kommen (nd dann der Epilog..) aber inhaltlich und mengenmäßig hats mit ner Trennung einfach besser gepasst ><.
 

Oh by the way: Ich bin zwar knapp 1 1/2 h zu spät.. (vergessen hochzuladen..) aber i-wie isses dann doch Tatsurous Geburtstagkapitel geworden . Freu dich, du bist der sem lol
 

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Kapitel 13
 


 

Yukke wachte mit glühendrotem Gesicht auf; es war bestimmt ein Traum gewesen, ganz bestimmt, ganz best- aber er sah andauernd die Bilder in seinem Kopf, wie er Tatsurou... und dann hatte er versucht ihn… und dann hatte Tatsurou…

Schwer atmend versuchte Yukke seine Gedanken auf etwas anders zu lenken, als auf die offensichtliche Tatsache, dass er am vorigen Abend den vermutlich besten Sex seines vierundzwanzigjährigen Lebens gehabt hatte. Aber er war jung, sein Gedächtnis ziemlich gut und der vorige Abend ausgesprochen einprägsam, sodass unaufhaltsam die Erinnerung in seinen Gehirnwindungen umherschwebte und eine Peinlichkeitsattacke nach der anderen erzeugte.
 

„Halt dich an mir fest und mach die Augen zu.“ Hatte Tatsurou zu ihm gesagt. Ihn dann mit seinen langen Armen umschlungen und den kleineren Mann so fest an sich gedrückt, dass ihnen beiden fast alle Luft aus den Lungen gepresst wurde. Es fühlte sich so ganz anders an, Tatsurou so zu spüren; Yukke fühlte sich nicht mehr wie jemand der nur zufällig beim Sex dabei war, sondern eher wie ein gleichberechtigter Partner; auch wenn diese Gedanken etwas unfair gegenüber Tatsurou waren, der sich wirklich immer alle Mühe gab.

Tatsurou zog ihn hoch, so dass er sich mit dem Rücken an der Wand und Yukke auf ihm, festgeklammert an seinen Schultern, saß. Vorsichtshalber hielt er still, um ihm nicht weh zu tun, aber das war gar nicht nötig.

Der Bassist machte die Augen wieder auf, atmete ein. Er konnte Tatsurous Gesicht vor Konzentration verzerrt vor sich sehen, auf seiner Stirn klebte sein Haar, verdeckte seinen Blick. Lächelnd schob Yukke die rötlichen Strähnen beiseite und hauchte einen Kuss auf Tatsurous Scheitel. Mit der flachen Hand glättete er die Falten quasi aus seiner Stirn, knabberte aufreizend am Ohr, bis sich Tatsurou entspannte.

Seltsam, eigentlich müsste er doch derjenige sein, der sich von seinem Lover hätte süße Worte ins Ohr flüstern lassen sollen, um den anfänglichen Schmerz zu überwinden, jedoch wirkte Tatsurou immer so, als ob er das nötiger hätte. Aber Yukke wollte nicht- auf gar keinen Fall- dass der Sänger sich seinetwegen quälte.

Denn wo auf der einen Seite Yukke Probleme hatte, die Dinge beim Namen zu nennen, konnte Tatsurou auf der anderen Seite sich nicht richtig fallen lassen.
 

„Yu- chan… sag mir, was ich machen soll.“ Die Frage. Die böse, böse Frage.

„Ich- ich kann nicht, das ist so-so- ich kann das nicht, bitte zwing mich nicht dazu, bitte...“ Die Antwort. Die einzige, unbefriedigende Antwort die er hatte geben können. Aber seinem Tonfall konnte man anhören, dass er es ernst meinte und wirklich nicht sprechen konnte.

Er liebte Tatsurou, das wusste er und Tatsurou wusste das auch.

Normalerweise konnten sie auch immer über alles reden, über wirklich alles, nur bei diesem Thema entstand in Yukkes Hals eine unsichtbare Sperre, eine Barriere die es ihm unmöglich machte zu sprechen. Er versuchte sich einzureden, dass es an seiner relativen Unerfahrenheit, seiner Erziehung, seinem Umfeld, seinem Haarschnitt oder an Japan lag. Aber in Wahrheit wusste er es einfach nicht.
 

„Yukke... sprich doch bitte mit mir. Ein Wort. Bitte.“ Schwarze Augen blickten ihn direkt an. Yukke fiel auf, wie viel Unsicherheit darin lag. Aber er wirkte doch sonst immer so souverän? Seltsam, seltsam.

„Wieso?“

„Weil… na ich weiß doch auch nicht, ach Mann… woher soll ich denn wissen, was du willst, wenn du es mir nicht sagst?“ grummelte Tatsurou, daher rührte also seine... Verspanntheit her.

„Wie jetzt? Ich dachte das kommt automatisch! In den Pornos reden die auch nie...“

„Yusuke… Pornos lassen sich nicht unbedingt mit dem Echten vergleichen! Wenn du es nicht laut sagen willst, dann, dann flüstere es mir ins Ohr oder mach’s vor! Aber heute noch, BITTE!“ Verständlicherweise klang die tiefe Stimme des Sängers jetzt etwas angespannt und genervt.

„O- okay.“

„Danke.“
 

‚Danke’! Was eine Aussage, dafür, dass Yukke sich überwinden musste, so... perverse Dinge zu sagen. Er drehte sich im Bett herum und konnte in dem schwachen Licht, das durch den Eingang hereinkam, erkennen, wie Tatsurou im Schlaf lächelte. Auch er hatte vergangene Nacht einige Zugeständnisse machen müssen. Seufzend kuschelte Yukke sich wieder in seine warme Decke an Tatsurou, im Zimmer war es kalt. Zum Glück hatten sie heute frei.
 

Am Nachmittag des zweiten Weihnachtstages stromerte Miya unruhig hinter der Bühne im Nippon Budokan herum. Er konnte hören, wie L’arc en ciel ihren Spezialauftritt, der ganz am Ende des ’Danger II Festival’ kommen sollte, probten. Das half ihm nicht gerade, seine Nervosität in den Griff zu bekommen. Er konnte sich kaum ablenken; Tatsurou und Yukke waren nicht aufzufinden, Sato schaute sich die Probe zusammen mit dem Ex- Drummer von L’arc en ciel, seinem Sempai, Sakura- san an. Beide fachsimpelten so glücklich übers Schlagzeugspielen, da wollte Miya nicht stören.

Seine Nervosität rührte daher, dass Mucc heute endlich den neuen Song vorstellen wollten. Miya hatte keine Ahnung, wie das Publikum im legendären Budokan wohl reagieren würde, da er das Gefühl hatte, eine ganz neue musikalische Richtung damit eingeschlagen zu haben und in solchen Momenten überfiel ihn immer wieder Unsicherheit. Eine Unsicherheit, die durch die Tatsache, dass wieder ein Weihnachtsfest vergangen war, ohne das er es mit jemandem zusammen hätte feiern können, nicht gerade verbessert wurde.
 

Die letzten Takte von „Ready, Steady, Go!“ erklangen einwandfrei hinter dem Vorhang und Hyde kam lächelnd von der Bühne. Er sprach den hektischen, jungen Gitarristen an, der den Bühneneingang versperrte und dankbar war, dass jemand mit ihm redete. Das lenkte ihn wenigstens einen Moment lang ab. Nach ein paar Minuten waren sie schon ins Gespräch vertieft. Sie reagierten nicht, als Tatsurou und Yukke von hinten angeschlichen kamen.

„Wie süß, die beiden Kleinen nebeneinander!“ flüsterte Tatsurou.

„Wieso klein?“ antwortete Yukke „so sieht Miya- kun doch ausnahmsweise mal richtig groß aus! Jetzt mach schon!“ Tatsurou schlich sich weiter an. Immer noch nahmen die anderen beiden keinerlei Notiz von ihm. Plötzlich warf er sich von hinten auf Miya, riss Hyde mit herum und posierte für Yukke. Der machte blitzschnell ein Foto von Miyas erschrockenem Gesicht und Hydes Grinsen. Jener hatte ihn nämlich schon längst bemerkt, er war es gewohnt von seinen Bandkameraden regelmäßig verarscht zu werden und hatte ein ganz besonders Gespür für Idioten in 10 Metern Umkreis entwickelt.

Kichernd und giggelnd rannten die beiden Idioten wieder weg. In sicherer Entfernung von ihrem Leader schauten sie sich das köstliche Foto von ihm an und amüsierten sich königlich. Wenigstens hatte der Schreck Miya seine Aufgeregtheit vergessen lassen und das Gefühl durch sein übliches, miyatypisches Augenrollen ersetzt.
 

Gegen Abend, als die Show schon im vollen Gange war und Mucc als nächste ihren Auftritt hatten, waren Yukke und Tatsurou schon wieder unauffindbar. Dummerweise handelte es sich beim Budokan um eine riesige Halle mit vielen Umkleiden und somit vielen Versteckmöglichkeiten. Miya schickte Satochi und fast alle ihre Roadies auf die Suche, er selbst suchte in der Nähe der Bühne. Vielleicht hatten die beiden sich ja dort irgendwo versteckt?

Einer Eingebung folgend kletterte er einfach einmal unter die riesige Bühne. Es war eine richtige Eingebung, da saßen die Schlawiner und schauten sich auf dem Display von Yukkes Kamera alle die peinlichen Fotos von ihren Freunden und Kollegen an, die sie im Laufe des Tages ergattert hatten. Der böse Blick, mit dem Miya sie abstrafte, genügte, um sie schuldbewusst zwischen der Gitterkonstruktion hervor kriechen zu lassen.

„Tatsurou, du verdammter Idiot, kannst du nicht einmal ernsthaft sein? Das ist das B-U-D-O-K-A-N!“ knurrte er. „Das ist WICHTIG!“ Wütend und völlig entnervt drehte er sich um und ging voran.

„Wir wären schon pünktlich wieder aufgetaucht“ murmelte Yukke zu sich selbst.

„Wenigstens ist er nicht fünf Minuten früher gekommen und hat uns beim Knutschen erwischt!“ raunte Tatsurou mit sarkastischem Unterton so leise seinem feuerroten Yukke ins Ohr, dass der Lärm von der Show ihn für Miya unhörbar machte.
 

Einige Minuten später wurden Mucc angesagt und Satochi, Yukke, Miya und Tatsurou betraten nacheinander die Bühne. Die ersten drei Titel liefen problemlos, kein Wunder, jene hatten sie den ganzen Sommer über immer wieder gespielt und bis auf den Opener „Waga Arubeki Basho“ waren es zudem alles ältere Titel.

Bis Tatsurou endlich- mit seinem auf der Bühne immer so völlig richtig am Platz und zufrieden klingendem Tonfall- den neuen Song ankündigte.

Miya hingegen fühlte sich jetzt alles andere als zufrieden und entspannt, im Gegenteil, es kam ihm vor als würde ein riesiger Steinblock aus Verantwortung auf seinen schmalen Schultern lasten. Seine Finger bebten, als er die ersten Töne des Intros von ’Rojiura Boku to Kimi E’ anschlug. Völlig konzentriert spielte er seinen Teil, bis Yukkes Bass und Satochis Schlagzeug mit einstimmten und das Lied umschlug, in härtere, brutalere Gefilde, nur um dann mit Tatsurous Stimme wieder sanfter zu werden. Nachdem der Song zu Ende war, wagte er es nicht, den Kopf zu heben und die Reaktion der Fans zu beobachten. Er warf nur einen schnellen, verzagten Blick zu Tatsurou neben ihm, der das natürlich falsch verstand und wieder einmal dachte, Miya wollte ihn wieder einmal nur kontrollieren und deshalb mit dem Kopf schüttelte.

Nahtlos spielte er weiter, erst ’Ranchuu’, zum Schluss schließlich ’Kugatsu Mikka no Kokuin’. Wenn man einmal diesen Song gehört hatte, wusste man, wie verzweifelt und fesselnd, wie hoffnungslos und traurig er war. Tatsurous Schreie und Miyas leisere, aber mindestens genauso intensive Ansprache, sorgten dafür, dass im ersten Moment niemand Beifall klatschte- niemand Beifall klatschen konnte. Nach und nach erwachten die Zuschauer aus ihrer Starre, lauter Applaus brandete auf.
 

Aber Miya hörte ihn schon gar nicht mehr. Wie benommen war er als erster von der riesigen Bühne des Budokan gestolpert und weggelaufen.

Yukke und Satochi warfen noch ihre zerspielten Plektren und Schlagzeugstöcke ins Publikum, dann verließen sie auch- ein wenig widerstrebend- die grandiose Szenerie. In ihrer Garderobe warf sich Yukke erschöpft neben Tatsurou auf die Couch. Ihr Leader war jedoch nicht im Zimmer.

„Wo ist denn Masaaki- kun?“ Verwundert sah sich Yukke im Zimmer um, als ob Miya sich unter den Schminktischen verstecken würde.

„Nicht hier! Wahrscheinlich sitzt er in irgendeiner Ecke.“ murmelte Tatsurou verärgert unter seinem nassen Handtuch auf dem Kopf hervor.
 

Schnell wechselte der Drummer sein klatschnasses Shirt gegen ein Trockeneres aus und hängte sich ein Handtuch um den Hals, dann verließ er ein wenig besorgt den Raum. Ihm war nicht entgangen, wie schlimm Miya bei Kugatsu geklungen hatte, aber er dachte zunächst, das läge an dem ganzen Stress. Oder an Weihnachten. Oder mal wieder an den Reibereien mit Tatsurou. Oder an allem zusammen. Jedoch war es noch nie ein gutes Zeichen gewesen, wenn Miya einfach von der Bildfläche verschwand. Das letzte Mal hatte ihn Tatsurou aufgegabelt, aber jener fläzte sich mit Yukke gerade selbstgefällig auf einem Sofa und lauschte der durch den gesamten Backstage Bereich dröhnenden Musik von S.O.A.P. Jetzt war es wohl an ihm, die Eingeweide der großen Halle zu durchsuchen.
 

„Miya- kun?“ Hinter der sechzehnten Tür, nach zehn Minuten und mehreren peinlichen Situationen hatte er Erfolg: In einem der Duschräume- das Budokan war schließlich immer noch ein beliebte Halle für die Austragung von Kampfsportwettbewerben- fand er ihn. Er hatte ihm den Rücken zugedreht, lehnte mit der Stirn an der angenehm kühlen Kachelwand.

„Miya- kun? Alles in Ordnung?“ Satochi betrat den Raum und wollte um ihn herumgehen, damit er ihm ins Gesicht sehen konnte, aber Miya wandte sich wieder ab.

„Hey… sieh mich an und sag mir was los ist!“ Immer noch weigerte sich Miya zu antworten oder sich umzudrehen, dafür schniefte er.

„Das- das Lied nimmt dich immer so mit, richtig? Es tut mir leid, dass ich es mir vorhin beim Zusammenstellen der Playlist gewünscht habe, ich habe nicht daran gedacht, dass du… und dann der ganze Stress und- es tut mir leid, wirklich, alles und überhaupt, ich…“ Satochis Stimme brach, er wusste nicht mehr, was er sagen sollte und legte seine rechte Hand auf Miyas Schulter. Jetzt erst merkte er, dass der Körper des Gitarristen zitterte.

„Miya- kun…“ Kurz entschlossen trat er an ihn heran, schob seinen linken Arm um ihn, hielt ihn fest. Miya schniefte lauter, wehrte sich aber nicht sondern bedeckte stattdessen seine Augen mit seinem Unterarm. Er wollte nicht, dass Satochi ihn wegen so etwas weinen sah.
 

„Wie hast du mich eigentlich gefunden? Du mit deinem grottenschlechten Orientierungssinn.“

fragte Miya nach einiger Zeit, das Gesicht immer noch gegen seinen eigenen Arm gedrückt, seine Stimme leise, aber klar verständlich.

„Ich bin einfach von Tür zu Tür gegangen. So gut hast du dich nun auch nicht versteckt. Komm jetzt, wir müssen gleich noch mal mit allen raus auf die Bühne und du musst dir deinen Beifall für Rojiura abholen.“ Jetzt endlich drehte sich Miya um und schaute ihn mit skeptischen roten Augen an.

„Wieso sollten sie jetzt klatschen, wenn sie’s vorhin nicht getan haben?!“

„Bist du blöd? Der Song ist genial, sie haben nicht geklatscht, weil sie zu beeindruckt waren!“ stöhnte Satochi, denn Miyas Dämlichkeit war manchmal einfach nicht zu übertreffen.

„Wirklich?“ Ganz ungläubig sah Miya ihn an, sein verschwitztes und zerknittertes schwarzes T-Shirt machte seine blassen Wangen und seine verheulten Augen noch deutlicher.

„Wirklich!“

„Wirklich, wirklich?“ Langsam fing er richtig an zu nerven, mit seiner ewigen Unsicherheit.

„Ja verdammt, wirklich, wirklich, wirklich! Los, sonst kommen wir noch zu spät!“ Der Drummer warf ihm sein sauberes Handtuch ins Gesicht, nahm ihn wie ein Kind bei der Hand und brachte ihn durch die langen, düsteren und menschenleeren Gänge- mit nur einmal Verlaufen- wieder zur Hauptbühne zurück.
 

Am selben Abend saßen Yukke und Tatsurou noch daheim an ihrem Esstisch und aßen die Reste von Tatsurous erstem, gelungen (essbarem) Curry.

„Yusuke“, sagte Tatsurou nachdenklich „ich glaube, Miya- kun hat mir immer noch nicht richtig... verziehen? Ja ich glaub das ist das richtige Wort. Er war so komisch- abweisender als sonst.“ Bedrückt kaute er auf seinen Essstäbchen seines Nach-Mitternachtssnacks herum.

„Hast du gesehen, wie er mich angeschaut hat, vorhin?“

„Schreib einen Song.“ Murmelte Yukke kaum verständlich, den Mund hatte er voller Hühnchen, Soße und Reis.

„Was?“ Yukke schluckte sein Essen herunter, trank einen Schluck Eistee und wiederholte:

„Schreib einen Song. Das wird er schon verstehen. Im Allgemeinen ist er ein absoluter Fachidiot, der nichts auf die Reihe bekommt außer Mucke, aber wenigstens damit kennt er sich schließlich bestens aus. Ihr beide erklärt uns eure Texte zwar nie- aber Sato und ich sind ja nicht blöd. Denk doch an Bouzen jishitsu!“ Er grinste schief, war versucht Tatsurou über die Wange zu streichen, entschied sich aber dazu, ihn stattdessen ans Bein zu puffen.

„Meine Güte, ich dachte damals schon, es wäre alles aus. Und bei Rojiura Boku to Kimi E hatte ich mir auch Sorgen gemacht! Zum Glück hat Leader- chan sich diesmal schnell wieder eingekriegt. Zum Schluss, beim Abbauen und so war er doch wieder ganz normal. Könnt ihr nicht einfach miteinander reden, wenn ihr euch streitet? Menschenskinder... da fällt mir ein, ich hab hier einen Text von dir gefunden, auf der Rückseite von meinem Telefonnotizblock.“
 

Yukke stand auf, kramte in dem Zeitschriftenstapel- der sich neben seinem Fernseher angesammelt hatte, seit Tatsurou bei ihm wohnte- und zog einen zerknitterten Block hervor. Der große Sänger erkannte die ersten Zeilen sofort; dies war der Text den er in jener Nacht geschrieben hatte, als Satochi von seiner Ex aus dem Wagen in den Wald geworfen wurde- was er zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste- und als Yukke ihn aus Osaka angerufen hatte, als er das erste Mal seit Wochen ganz allein war. An dem Abend hatte er das alte Videoband von dem allererstem Gig des Bassisten geschaut und in seinem Innersten war alles wieder hochgekommen, was passiert ist; seit er Mitglied von Mucc war, seit er sich mit Miya so furchtbar gestritten hatte- und seit er in Yukke verliebt war. Der Text trug den Namen Akatsuki Yami, und es war ihm schon ein bisschen peinlich, dass Yukke ihn gefunden hatte, denn er glaubte ein bisschen glänzende, getrocknete Sabber auf dem Papier zu erkennen. In jener Nacht war er scheinbar auf dem Papier eingeschlafen.
 

„Und? Ist was damit?“ Er versuchte das Ganze nebensächlich klingen zu lassen- immerhin schrieb er ja mehr als die Hälfte Texte von Mucc, da war es selbstverständlich, wenn auch ein wenig peinlich, dass er persönliche Erlebnisse verarbeitete- und stellte verblüfft fest, dass Yukke hektische rote Flecken im Gesicht bekommen hatte. Außerdem hibbelte der blonde Topfschnitt dauernd neben ihm herum. Genau wie ein Kind, das dringend auf die Toilette muss, aber nicht gehen möchte, weil es noch unbedingt etwas sagen möchte, dachte sich Tatsurou verschmitzt.

„Ich- ich hab eine Melodie dazu geschrieben.“

„Ach ja! Spiels mir vor!“

Mit roten Ohren wuselte Yukke nach nebenan und holte seinen nagelneuen, weißen Bass.

Seine Finger zitterten etwas, als er die ersten Töne spielte, den Teil, den Tatsurou, Miya und Sato übernehmen sollten summte er vor sich her, weil er Tatsurou seine wunderbare Singstimme nicht antun wollte. Als er fertig war blickte er fragend umher.

„Hey, das gefällt mir, wirklich! Willst wohl Miya- chan Konkurrenz machen?“ antwortete Tatsurou und lächelte.

„Nein, das wohl nicht. Ich mochte nur die Lyrics so gern“ Wieder wurde er rot, denn er hatte

am Datum erkannt, wann und warum Tatsurou das Lied wohl geschrieben haben durfte.

„So…das war jetzt mein Song... und du schreibst jetzt auch einen!“

„Aye- aye Sir!“ Tatsurou sprang auf, schnappte sein Notizbuch und warf sich mit einem Bleistift in der Hand schwungvoll auf das Sitzkissen vor der Kotatsu Decke. Die Beine streckte er unter dem angenehm warmen Stoff aus, während er mit ernstem Blick anfing zu schreiben.

„Kuchiki no tou“ schrieb er als Überschrift.
 


 

PS: Wen es interessiert: Playlist Danger II

1. Waga Arubeki Basho

2. Daikirai

3. Kimi ni Sachi Are

4. Rojiura Boku to Kimi E

5. Ranchuu

6. Kugatsu Mikka no Kokuin – frisch von mir übersetzt von deren Website^^ http://www.maverick-dci.com/danger/index.html

PSS: ich hab in diesem Kapitel echt viele Szenenwechsel…

PSSS: Das ist außerdem ein echtes Song- Kapitel geworden… aber hey, das ist ja immerhin ihr Job!::

PSSSS: umd das ganze besser verstehen zu können: Hier die 3 erwähnten Songtexte (Rojiura ist im letzten Kapitel nachzulesen).. immerhin entnehm ich den Texten ja auch einen gewissen Anteil an.. öhm Charakterisierung
 

Bouzen jishitsu - Betäubt

Also, Leute spitzt die Ohren ich habe euch etwas zu erzählen

Auch wenn es euch bedrückt und ihr am liebsten die Augen abwenden würdet hört zu nur ein bisschen...

Wenn dir nur bewusst wäre, dass du nichts mehr sehen kannst, sobald es in der Hülle, die sich Ego nennt, dunkel wird

Immer wieder jagt man dem bestimmten Etwas nach, verzehrt sich danach bis einem das Lachen vergeht

Tja so ist das du hast alles abgestritten zerstört uns verraten

Ah umsonst hast du (andere) nachgeahmt im entstandenen Chaos kann man dein wahres Ich nicht mehr erkennen

Ah du bist derjenige, der mich blockiert zeigt sich dein wahres Ich im Konflikt?
 

Ah...erst, wenn du deine Lieder nicht mehr singen kannst, wirst du dir deiner Dummheit bewusst

Ah...erst, wenn du dich nicht mehr ausdrücken kannst, erkennst du das wahre Ausmaß deines Verbrechens

Ah...nachdem du dich voll und ganz verloren hattest, erschien dir die Wahrheit inmitten des Chaos

Ah...warum, warum hatte ich sie nicht gesehen
 

Lyrics by Miya
 

Akatsuki Yami – Finsternis der Dämmerung

Sterbend schloss ich die Augen

Mein ganzes Ich zurück geschickt

Ich hatte vor, von der Vergangenheit und von den schlaflosen Nächten zu verschwinden

Der bewölkte Himmel verstreut Regen

Das gestrige Wetter war eine Lüge

"Das Leben ist auch Schmerz", prügelt der Regen auf mich ein

Wind, wehe einmal

Wie bringe ich dieses Bild zu Fall?

Eingeschlossen in meine Hülle will ich allein in die Tiefe des Meeres versinken

Vergeblich versucht die Sorge mich zu warnen, nur dieses Lächeln kann mich retten

Tief im dunklen Wald schließe ich mich in meinen Kokon ein

Löse die Fäden, die Scharen von Gram

Die Finsternis der Dämmerung bleibt stehen und diese Hand sucht nach der Wärme die sie vermisst

Irgendwann wird das Schiffchen vom Bach fortgerissen

Kehrst du irgendwann an diesen Ort zurück?

Der Regen flüstert

Morgen wird das Wetter schön
 

Lyrics by Tatsurou
 

P.S.:
 

Kuchiki no Tou

Ein Holzstoß zu einem Turm aufgehäuft

Mit meinen Händen habe ich ihn zerstört

Alles in meinem Blickfeld verliert sich in der Temperatur

Und besonders der zerborstene Baum, das bin ich
 

"Das Herz ist zerschmettert"
 

Es war mein Fehler

Der Grund ist meine verdrehte Moral

Zu singen ist meine Buße

Meine Buße ist gemeinsam mit dem morschen Baum
 

"Die niemals verschwindende Trauer, klebt an den Händen"
 

Aah, hol die nie endende Vergangenheit zurück

Ich klettere auf den morschen Baum mit falschen Beinen

Wenn ich nichts mehr beschützen kann

Ich vertrockne zu einer Holzfigur
 

Ich erbreche mich immer wieder, bis nichts mehr da ist

Die Dunkelheit ist unvermeidlich

Töricht nach dem Licht zu suchen

Bade dich im hohlen Licht

Los, fahr fort mit deinem Kampf und dem Hacken
 

"Lebe ich denn? Es fühlt sich anders an"
 

Von diesem Tag

Aah, hol die nie endende Vergangenheit zurück

Hebe diese von Schmerz gefärbte Hand

Es ist in Ordnung endlich all den Schmerz zurück zu lassen

Ich bin eine Puppe aus Holz, kein Mensch
 

Lebendig mit dieser Hand büße ich, mache ich es wieder gut
 

Lyrics by Tatsurou



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Tatsu-addict
2007-09-19T20:25:06+00:00 19.09.2007 22:25
die geschichte ist toll!
*sie lieb*
das pairing ist echt geil.
*es noch mehr lieb*
ich hoffe, dass miya auch noch sein happy end bekommt...?
wann kommt mehr?

*knuff*
Von:  KatzeMorle
2007-09-19T14:14:35+00:00 19.09.2007 16:14
Ich liebe diese Geschichte^^
Man hat das Gefühl als könnte dies wirklich sein so toll hast du das geschrieben.
Freu mich wenn es weitergeht. Es darf ruhig auch noch ein adult sein^^^^
Bitte Bitte das gefällt mir nämlich auch bei dir.

Von:  Armaterasu
2007-08-23T07:13:01+00:00 23.08.2007 09:13
Ich hätte aber gerne gelesen wie denn der beste sex von yukke abgelaufen ist ^________^ wolltest du nicht noch ein adult kapitel schreiben??? aber es ist ein sehr schönes kapitel. mir gefällt dein schreibstil total gut^^
Von:  Armaterasu
2007-08-22T18:14:06+00:00 22.08.2007 20:14
hab sie zwar noch nicht gelesen, aber ich danke dir jetzt schonmal... endlich kann ich wieder weiter lesen^^
Ist bestimmt wieder ganz klasse^^
bye bye
amy
Von:  Ruki_
2007-08-22T15:13:28+00:00 22.08.2007 17:13
so hab jetzt auch den rest gelesen, du hast es wieder ganz toll geschrieben
*sniff*
schreib schnell weiter, biddöööö!
Von: abgemeldet
2007-08-22T13:55:14+00:00 22.08.2007 15:55
so~ habe mir die ff jetzt in einem rutsch durchgelesen....
sie ist einfach nur der hammer
TT___TT
das ist so..so..;__;
ach gott einfach nur toll

woah ey ich liebe mucc so sehr :3
hoffe du schreibst shcnell weiter *__*
Von:  rinsachi
2007-08-22T10:53:02+00:00 22.08.2007 12:53
*schnief*
wie immer grandios geschrieben...
alles in allem ist die FF genial aber das Kapitel sagt viel aus...
*gerührt ist*
Von:  Ruki_
2007-08-22T06:43:37+00:00 22.08.2007 08:43
hab zwar bis jetzt nur die 1. seite gelesen, aber ich find sie klasse ^____^v werde nachher noch die anderen zwei seiten lesen. hast du toll geschrieben.
*zum arzt geh*
bye bye
Moe


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