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Symphonian Tales - Worldregeneration

Welterneuerung aus der Sicht eines Verräters
von

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Akt 3: DERRIS QUARAN Kapitel 1: Die letzte Sühne

„Alles okay?“ Die sieben Gefährten und die zwei Seraphen hatten sich auf den Weg zurück nach Heimdall gemacht. Lloyd sah Kratos besorgt an, denn dieser war keuchend stehen geblieben und hielt sich die Rippen. „Vielleicht sollten wir eine Pause ma-“ „Nicht nötig. Ausserdem müssen wir uns beeilen.“ unterbrach Kratos den Jüngeren und atmete tief aus. Lloyd wollte protestieren, als die Erde anfing zu beben. „Was zum-?!“ „Seht!“ Genis deutete hoch zum nördlichen Horizont. Entsetzt stellten die Wanderer fest, dass das Erdbeben vom Turm des Heils kam. Er bebte stark und eine Teile von ihm fingen an, herunterzufallen. Ein großer Brocken fiel etwas abseits von den Wanderern in den Wald. Ein Angstschrei kam vom Süden her. „Heimdall?!“ fragte Lloyd entsetzt. Kratos nickte. „Die Turmstücke fallen recht weit nach Süden. Höchstwahrscheinlich sind einige Elfen verletzt.“ erwiderte Er und bevor Er den Satz beenden konnte, war Lloyd nach Süden losgerannt, um die Elfen zu retten.

„Besser, wir teilen uns auf.“ schlug Kratos vor und jeder der Kämpfer ging in eine andere Richtung, um nach Elfen zu suchen, die Hilfe brauchten. „Hilfe!“ Kratos hörte links von sich eine flehende Stimme. Er ging hinter das halb zerstörte Haus und sah einen kleinen Elfenjungen, dessen Bein unter einem Felsen feststeckte. Als Er Kratos sah, liefen ihm noch mehr Tränen als schon gefloßen über die Wangen. „Hilfe, bitte!“ flehte Er den Fremden an. Kratos ging zu ihm und spaltete den Felsen mit einem Stich von Flamberge entzwei. Das Bein des kleinen Jungen war angeschwollen, Blut lief aus einer Platzwunde. Der Junge versuchte aufzustehen, aber mit einem schmerzhaften Winseln schaffte Er es nicht einmal, sich etwas zu erheben. Vorsichtig legte Kratos eine Hand auf das Bein, der Junge zuckte vor Schmerz zusammen. „Keine Angst. Gleich ist es vorbei.“ beruhigte Er den Elfen und sprach leise einen Heilzauber. Die Schwellung und leichte Verfärbung ins Blauviolette verschwand. „Ich bring dich hier raus.“ Kratos stand etwas auf, aber der Junge hielt ihn am Hosenbein fest. „Wo ist meine Mama?“ fragte Er ängstlich und Tränen traten wieder in seine Augen. „Keine Sorge. Ich bin mir sicher, Lloyd und die Anderen haben Sie schon gefunden und rausgebracht.“ antwortete Kratos und lächelte leicht. Der kleine Junge nickte und hielt sich an Kratos fest, als dieser ihn auf den Arm hob. „ ..ratos!“ Der Seraph kam im Laufschritt um das Haus herum und sah Lloyd etwas entfernt nach ihm rufen. Er ging auf ihn zu. „Was ist los?“ fragte Er, das Schrecklichste erwartend. „Ich glaube, wir haben alle rausgebracht.“ Lloyd schien jedoch etwas besorgt. Kratos zählte die Elfen am Tor von Heimdall mental, mit dem Kind auf seinem Haar. „Der Älteste ..“ murmelte der Ältere leise. „Huh?“ Lloyd sah Kratos an. „Hier.“ meinte Kratos nur und gab Lloyd den kleinen Elfenjungen auf den Arm und rannte los. „Hey! Was soll ich jetzt mit dem Kleinen? Wohin gehst du?“

Kratos stürmte in das Haus des Ältesten. Dieser stand ganz ruhig im Raum und sah aus, als würde Er sich dem Tod ergeben. „Ältester!“ Kratos ging zu ihm. Der Elf sah ihn an. „Wieso sind Sie noch hier? Der Turm des Heils stürzt zusammen und ein Fels könnte euch jeden Moment unter sich begraben!“ fragte Kratos ihn. „Ich kann die Elfen nicht verlassen. Ich bleibe hier. Bis zum bitteren Ende.“ sagte Er ruhig und strahlte eine Würde aus, die ihm eindeutig als das Oberhaupt der Elfen auszeichnete. „Alle Elfen bis auf euch sind schon evakuiert. Lloyd und die Anderen haben sie zum Tor gebracht.“ „Pff, ich hätte nie gedacht, dass ich von Halbelfen und Menschen gerettet werde. Aber ich komme mit. Es ist an der Zeit, die Diskriminierung aus der Welt zu schaffen.“ meinte der Dorfälteste und ging mit Kratos aus dem Haus, dass kurz danach von einem Felsen zerschmettert wurde zum Ausgang. Als Lloyd den Ältesten und Kratos auf ihn zugerannt kommen sah, atmete Er erleichtert auf. „Es sind alle Elfen hier. Wir sollten uns ebenfalls jetzt in Sicherheit bringen.“ meinte Kratos und nickend gingen Er und Lloyd mit dem Ältesten und dem kleinen Elfenjungen, den Lloyd immer noch auf dem Arm hielt, durch den Ymir Wald.

„W-whow!!“ Gelähmt sahen Lloyd, Kratos und ihre Gefährten, zusammen mit den Elfen, zu, wie der Turm des Heils in sich zusammenbrach. „Verdammt! Mithos hat die Route nach Derris Quaran zerstört!“ fluchte Yuan wütend. „Was will Er damit bezwecken?“ fragte Lloyd. „Unser Kommen nach Derris Quaran.“ „Seht mal!!“ Der Himmel verfärbte sich in ein rosalilanes Nebelgeschwader. „W .. was ist das?“ fragte Lloyd überrascht. „Derris Quaran.“ antwortete Kratos ruhig. „Niemals! Wie kann ein Planet so nah an einem anderen sein und nicht gesehen werden?!“ fragte Raine unglaubwürdig. „Es ist das Ewige Schwert, dass das Unmögliche möglich macht. Derris Quaran wurde nicht gesehen, wegen der Schutzbarriere die das Ewige Schwert um den Turm des Heils projeziert hat.“ erklärte Yuan. „Verdammt! Wie sollen wir dann nach Derris Quaran?!“ „Du musst das Ewige Schwert führen. Wenn du wirklich einen Pakt mit Origin geschloßen hast, müsstest du mit seiner Macht, Zeit und Raum überqueren können.“ meinte Kratos. „Aber wer soll den ewigen Ring schmieden? Altessa ist immernoch schwer verwundet und kann sich kaum bewegen.“ Kurz schwiegen alle. „Paps!“ „Dirk?“ „Klar doch! Er ist auch ein Zwerg und kann diesen Ring schmieden.“ meinte Lloyd selbstsicher. „Gut. Dann gehen wir zu Dirk nach Sylvarant.“ meinte Raine und Kratos stieg mit Lloyd auf seinen Rheaird und sie flogen nach Nord-Nord-Osten zum Stützpunkt der Abtrünnigen von Tethe’alla und nutzen das Dimensionstransfer.

„Ich soll diesen ewigen Rrrring schmieden? Ein Zwerrg, derrr seine Fähigkeiten verrrliert, weil Errr auf derrr Oberrrrfläche lebt?“ fragte Dirk. „Paps .. bitte! Der Zwerg von Tethe’alla kann es nicht, weil Er verwundet ist.“ „Nun gut. Ich werrrrde mein Bestes geben.“ meinte Dirk. „Ich habe alle notwendigen Sachen da, um den Ring zu schmieden da.“ Kratos öffnete eine Reisetasche, die Er dabei hatte. Darin waren der Ademandit, der Diamant, das Aionis und das gesegnete Holz. „Hmm .. Ademandit, um den Rrrring zu polierren. Was ist das fürrr ein Stück Holz?“ fragte Dirk und besah sich das gesegnete Holz. „Gesegnetes Holz; damit muss das Feuer geschürt werden.“ antwortete Kratos. Lloyd sah ihn überrascht an. „Eh? Ist das der Grund, wieso du die ganze Zeit allein in Tethe’alla umhergewandert bist? Um die Ringschmiedung vorzubereiten?“ fragte Er. Kratos murmelte Etwas verlegen und sah weg. Das hatte Er. Hätte Er jedoch Lloyd erzählt, was Er vorhatte, hätte Lloyd ihn nie so sehr gehasst, um ihn besiegen zu können. „Nun gut!“ meinte Dirk. „Du schmiedest den Ring?“ fragte Lloyd erfreut. „Zwerrrrgenrrregel 1: ‚Arrbeitet gemeinsam, um eine besserrre Welt zu schaffen.’ Ich kann schlecht ablehnen, wenn ihrrr die Sachen schon da habt.“ antwortete Dirk.

Lloyd besah sich den ewigen Ring. Er war durchsichtig, glänzte im Sonnenlicht aber in allen Regenbogenfarben. „Mit diesem Ring kann ich das Ewige Schwert führen, richtig?“ fragte Er und nach einem Nicken von Kratos steckte Lloyd in an. „Nun, Lloyd. Du bist errwachsen jetzt. Ich kann es dirrr also überrrgeben.“ meinte Dirk und holte aus einem Schrank ein Schwert, dessen Klinge klares Blau war wie das Eis. Sein Griff war silbernes Stahl. Vorpal. „Du gibst mir das?“ fragte Lloyd verwirrt. Dirk nickte. „Danke, Paps!“ Kratos sah Dirk an. „Das ist eine sehr feine Klinge, dir ihr da geschmiedet habt.“ meinte Er. „Ja. Ich tue es gerne für Lloyd. Schließlich bin ich auch sein Vater.“ erwiderte Dirk und lächelte. „Nun, ihrrr solltet euch ausrrruhen. Morrrgen ist es dann soweit.“ meinte Dirk und Lloyd stimmte zu. Raine und die Anderen hatten sich vor dem Haus die Zeit vertrieben und Lloyd sagte ihnen Bescheid, von wegen für heute hier übernachten. Kratos hatte sich ans Fenster gestellt. „Wo ist Noishe?“ fragte Genis und sah sich um. „Was? Oh man, sag bloß, Er ist wieder weggelaufen.“ seufzte Lloyd und hielt sich den Kopf. „Ich such ihn.“ meinte Kratos und ging aus dem Haus und durchsuchte das Gelände für eine Weile. Er fand Noishe am Rande vom Iselia Wald. „Was machst du hier?“ fragte Kratos den Hund. Dieser sah sein Herrchen nur an und winselte. Er trappte rüber zu ihm und stupste mit seiner Schnauze die Hand des Seraphen an. Kratos strich dem Hund über den Kopf und machte sich auf dem Weg zurück zu Dirk’s Haus mit ihm.

Die Nacht war hereingebrochen, der Himmel ein tiefes Blau, mit zahllosen kleinen Sternen darauf verteilt. Das Wasser im kleinen Bach an Dirk’s Haus floß dahin mit einem leichten Rauschen. Noishe schlief in seinem Stall neben dem Haus und knurrte leise. Keiner war draussen, bis auf einen Mann, der sich vor ein Grab gesetzt hatte, ein Bein nach oben angewinkelt, den Arm darauf ruhend. Er starrte immer nur auf den Schriftzug ‚Anna Aurion’ in silber gehalten. Er hörte Schritte hinter sich und packte instinktiv den Griff seines Schwertes. „Steck das Schwert weg, Kratos.“ Der Seraph tat es und jemand hielt ihm eine Tasse mit dampfender Flüssigkeit vor die Nase. Kratos nahm das Getränk und sah Lloyd an, der sich neben ihn setzte. „Wieso bist du um diese Zeit wach?“ fragte Er den Jüngeren. „Das könnte ich dich genauso fragen!“ erwiderte Lloyd und sah Kratos vorwurfsvoll an. „Deine Wunden sind noch nicht verheilt. Du solltest dich ausruhen, anstatt hier in der Nacht vor Mum’s Grab sitzen.“ Kratos schmunzelte und sah wieder das Grab an. Lloyd nahm einen Schluck von seinem Getränk und schien nach einem Anfang für ein Gespräch zu suchen. „Du scheinst einen Hang dazu zu haben, dich bei Gräbern aufzuhalten.“ meinte Er und grinste leicht. „Mh. Es ist die Ruhe, die mich hierher zieht.“ gab Kratos zurück. Lange schwiegen die Beiden. „Hast du Mum geliebt?“ unterbrach Lloyd fragend die Stille. Kratos sah den Jüngeren verwirrt an. „Ist diese Frage ernst gemeint?“ Lloyd seufzte. „Ja!“ gab Er zurück und nahm seinen Blick nicht vom falschen Söldner. „Mh.“ meinte Kratos nur und lehnte sich zurück. „Was heißt hier ‚geliebt’? Um ehrlich zu sein, ich liebe Sie immer noch. Ich kann immer noch nicht akzeptieren, dass Sie tot ist.“ „Willst du Sie jetzt auch wiederbeleben, wie Yggdrasil Martel?“ Kratos schmunzelte. „Ts! Natürlich nicht.“ erwiderte Er. „Man kann Tote nicht wiederbeleben.“ Lloyd nickte und seufzte. „Ich wünschte mir schon, dass es möglich wäre. Ich kann mich nicht an meine Kindheit erinnern.“ sagte Er und trank seinen Becher leer. „Das ist verständlich. Du hast mit drei Jahren deine Mutter verloren und dein Vater war verschwunden. Der Sturz von der Klippe hat bestimmt nicht geholfen.“ erwiderte Kratos höhnisch. „Das kapier ich nicht!“ Verwirrt sah der Seraph den jungen Schwertkämpfer an. „Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du mein Vater bist?“ fragte Lloyd ihn wütend. „Pff .. du stellst vielleicht Fragen.“ meinte Kratos und lachte leise. „Wie hättest du reagiert, wenn ich dir am Anfang erzählte hätte ‚Lloyd, ich bin dein Vater und arbeite für den Gegner, der Collet’s Existenz zerstören will. Bevor ich es vergesse, ich habe auch deine Mutter umgebracht.’ Na?“ Lloyd überlegte sich, wie Er reagiert hätte. „Hm .. ich hätte dir wahrscheinlich gar nicht geglaubt. Oder ich hätte die gehasst.“ meinte Er nach einiger Zeit. Kratos nickte und nippte am Getränk. Es war eine Mixtur aus heißem Wasser, mit Kräutern und Honig vermischt. Es wärmte Kratos sofort von innen her auf. Wieder schwiegen beide und ein kühler Wind wehte. Lloyd lehnte sich zurück, stützte sich auf den Händen ab und sah etwas goldenes um Kratos’ Hals. „Was ist das?“ fragte Er und zeigte darauf. „Mh?“ Kratos öffnete die Kette und zeigte Lloyd das Medaillon. „Das zweite Medaillon. Es ist das Gleiche wie das, das ich dir gegeben hab.“ antwortete Er. „Oh!“ meinte Lloyd und nahm leicht beschämt das andere Medaillon aus seiner Tasche. „Leider ist dieses hier beschädigt.“ Er zeigte auf eine tiefe Delle. „Tut mir Leid.“ „Wieso entschuldigst du dich?“ fragte Kratos und legte sein Medaillon wieder um den Hals. „Nun, es ist doch sogesehen ein Andenken an .... an unsere Familie.“ antwortete Lloyd. Kratos schmunzelte leicht. „Aber es gibt einen triftigen Grund, wieso es kaputt ist!“ warf Lloyd ein und erntete einen fragenden Blick von Kratos. „Als ich einigen Pfeilen ausgewichen bin im Turm des Heils, kam einer auf mich zu und traf mich in die Brust. Nun .. eigentlich das Medaillon.“ gab Er zu. „Schon okay.“ meinte Kratos nur. „Auch wenn es jetzt beschädigt ist. Anna wäre sehr froh darüber, solange es ihren Sohn das Leben gerettet hat.“ Lloyd seufzte erleichtert. „Hat Mum dir die Medaillons gegeben?“ fragte Er und Kratos nickte. „Sie sollten ein Geburtstagsgeschenk an dich werden. Zu deinem Zehnten.“ antwortete Er. Lloyd sah hoch zu den Sternen. „Ich erinnere mich, wie wir mal die Sterne beobachtet haben.“ sagte Er. „Hast du nicht vorhin gesagt, dass du dich nicht an deine Kindheit erinnerst?“ fragte Kratos verwirrt. „Kann ich auch nicht.“ erwiderte der Jüngere. „Aber ich habe seit langem dieses klare Bild vor Augen, wie wir gemeinsam, ich auf deinen Schultern sitzend, die Sterne beobachten und uns unterhalten.“ erklärte Lloyd und lächelte. „Nun, das stimmt. Wir haben oft die Sterne beobachtet.“ gab Kratos zurück. „Das ist auch der Grund, wieso ich die Sterne so genau studiert habe.“ „Wirklich?“ fragte Kratos und Lloyd nickte. Wieder herrschte Schweigen zwischen den Beiden. Kratos war völlig in Gedanken versunken, bis Er ein Gewicht an seiner Schulter spürte. Lloyd war eingeschlafen und hatte sich an ihn gelehnt. Schmunzelnd rüttelte Kratos ihn leicht. „Hey.“ Lloyd murrte verschlafen. „Mh?“ „Geh ins Bett, Lloyd.“ riet ihm Kratos und Lloyd setzte sich mit halb geöffneten Augen auf. „Mmhr .. G’Nacht ..“ nuschelte Er und torkelte leicht zum Haus. „Hey, Lloyd!“ rief ihm Kratos hinterher. Lloyd blieb stehen und Kratos ging zu ihm. „Hier.“ Lloyd’s Augen weiteten sich, als Kratos Flamberge von seinem Gürtel nahm und ihm in die Hand drückte. „Ab-“ „Du wirst es brauchen. Du kämpfst mit zwei Schwertern und Vorpal gehört mit Flamberge zusammen. Ich hatte so oder so vor, es dir zu übergeben.“ erklärte Kratos. „Wow .. D-danke, Da .... Kratos.“ meinte Lloyd und schien mit einem Schlag wieder wach zu sein. Kratos schmunzelte leicht. „Geh jetzt schlafen, du fällst schon um.“ triezte Er den Jüngeren und wuschelte ihm leicht durch die Haare. Er sah ihm nach, als Er nickend in das Haus ging. Kratos seufzte leise. Er merkte, wie entspannt Er sich fühlte. Ruhig. Er hatte sich lange nicht mehr so gefühlt. Das letzte Mal war, als Er mit Anna zusammen war. Er war wirklich eher nach seiner Mutter gekommen, anstatt nach ihm. Kratos schmunzelte.

„Okay! Auf geht’s zum Turm des He-“ „Du wolltest doch noch etwas machen.“ erinnerte Genis seinen besten Freund. Der Morgen war gekommen und die sieben Gefährten hatten sich vor Dirk’s Haus versammelt. Kratos stand etwas abseits und hörte zu. „Was wollte ich machen?“ fragte Lloyd und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Man .. du wolltest doch im Kollosseum antreten!“ meinte Genis und grinste. „Oh ..! Stimmt ..“ Der junge Schwertkämpfer lachte verlegen. „Lloyd.“ Lloyd drehte sich zu Kratos um. „Mh?“ „Ich habe eine Bitte.“ Lloyd’s Neugier wurde geweckt. „Welche? Wenn ich sie erfüllen kann, tue ich das gerne.“ meinte Er und sah den Älteren an. „Ich möchte an deiner Seite gegen Yggdrasil .. Mithos kämpfen. Und für meine Sünden in der Vergangenheit büßen.“ Grinsend sah Lloyd den Seraphen an. „Klar doch! Ich hatte gehofft, dass du das sagst!“ meinte Er und die - nun acht - Kämpfer machten sich auf den Weg nach Tethe’alla.

„Die Teilnahmegebühr beträgt 5.000 Gald.“ sagte die Empfangsdame im Kollosseum freundlich. „Es sind keine Items erlaubt und es gibt keine Zeitbegrenzung. Die Teilnehmer nehmen bitte den Gang auf ihrer Rechten.“ Lloyd und Kratos gingen rechts runter, zusammen mit den anderen sechs Kämpfern. Der Wartesaal war nicht so voll wie letztes Mal, aber es waren mehr Magier drinnen, als letztes Mal. Kratos’ Blick fiel sofort auf den fetten Mann. Es war der Gleiche, der Kratos beleidigt hatte. „Oha! Sie schon wieder da?“ fragte Er und kam grinsend, sein Bauch wabbelnd und schwabbelnd wie Walrossfett, auf die Bande zu. „Kennst du den?“ fragte Lloyd den Älteren. „Definiere ‚Kennen’.“ Kratos verschränkte die Arme und sah den fetten Mann an. „Humpf. Wer ist dieser kleine Bursche?“ fragte Er und deutete mit einem Wurstfinger auf Lloyd. Dieser grinste höhnisch und zuckte mit den Schultern. „Nenn mir deinen Namen und ich gebe dir meinen.“ „Was?! Frech werden? Deine Kinderstube ist ja völlig missraten! Hat dir keine Manieren gegenüber Fremden beigebracht!“ schimpfte der Mann und bekam promt Lloyd’s Hand um seinen Kragen. Er zog den fetten Mann etwas runter. „Beleidige nie meine ‚Kinderstube’. Ich hege keinerlei Manieren oder Respekt gegenüber Personen, die grundlos jemanden beleidigen.“ flüsterte Er dem Mann beschwörerisch zu. Lloyd ließ ihn los, als Kratos ihm die Hand auf die Schulter gelegt hat. „Ganz ruhig, Lloyd. Du bist gleich dran.“ meinte Er und der fette Mann sah Lloyd und Kratos angewidert an. „Wer zum Teufel ist der?“ fragte Er wieder. Kratos grinste. „Lloyd Aurion. Mein Sohn.“ „Hey! Mein Name ist Irving!“ protestierte Lloyd heftig. Kratos grinste. „Nummer #13 Lloyd Irving, bitte antreten!“ Lloyd ging zum großen Tor. „Okay, jetzt geht’s los!“ meinte Er und legte seine Hände um die Griffe seiner Schwerter. „Zeig mir, was du drauf hast.“ Lloyd nickte bei den Worten des Älteren und trat heraus.

„Eine unglaubliche Geschwindigkeit von Nummer #13, Lloyd Irving! Er scheint ein Teil des Windes selbst zu sein!“ rief der Ansager aufgeregt und sah zu, wie Lloyd ein weiteres Monster lahm legte. „Er hat es geschafft! Er hat die Meisterklasse durchgestanden! Einen großen Applaus für Lloyd Irving meine lieben Zuschauer!“ Eine ohrenbetäubende Welle von Jubelrufen und Applaus durchflutete die Arena. Cool steckte Lloyd mit einem selbstzufriedenen Gesicht die Schwerter in deren Scheide zurück und ging langsam und galant zurück in den Wartesaal, wo die Anderen waren. „Das war toll, Lloyd! Super!“ lobte Genis seinen besten Freund und auch Regal hatte ein Lob für Lloyd. Der junge Schwertkämpfer ging zu Kratos rüber, der sich mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt hatte. „Na, wie war’s?“ fragte Er und leichte Unsicherheit schwang in seiner Stimme. Kratos sah den Jüngeren an. „Du hast dich sehr gebessert.“ meinte Er trocken. „Ist das alles?!“ fragte Lloyd, etwas enttäuscht und aufgebracht. Kratos schmunzelte. „Herzlichen Glückwunsch.“ Lloyd blieb eine Sekunde reglos stehen und sah dann verlegen auf den Boden. „Danke.“

Kratos, mit Lloyd auf seinem Rheaird, landete vor dem Turm des Heils. Geröll lag herum und es war ein kleiner Hindernissparcour, um zum Rest des Turmes zu gelangen. „Alles zerstört .. bis auf diese Ebene.“ meinte Genis. „Wahrscheinlich hat das Ewige Schwert eine Barriere errichtet, als der Turm einstürzte.“ rätselte Raine. „Sheena?“ Lloyd drehte sich zu der Assassine um, die etwas abseits stand, den Kopf gesenkt. „Was machst du da?“ „Ich .. halte eine Schweigeminute für diesen perversen Idioten.“ gab Sie zu und sofort kamen fünf der sechs Kameraden zu ihr und taten es ihr gleich. „ ‚Perverser Idiot’? Zelos? Dann hat Er sich also verraten.“ meinte Kratos ruhig. „Du wusstest es?!“ wütend sah Sheena den Seraphen an. „Natürlich. Er hat uns über jeden eurer Schritte informiert.“ „Es kann nichts mehr darüber geändert werden. Vereinigen wir die Welten, damit Er sich über etwas freuen kann.“ meinte Regal, der sonst sehr still war. Lloyd nickte und stieg mit den Anderen über Geröll hinauf zur Plattform, in der das Ewige Schwert steckte. Lloyd packte das Schwert am Griff und zog es heraus. Es entglitt seinen Händen und das Schwert verschwand. „Was?!“ Entsetzt darüber starrte Lloyd über sich. Zwei Lichtpunkte ließen sich je auf eines seiner Schwerter nieder. „Du, der du des Rechtes Habung dir neu ergriffen hast. Wie lautet dein Wunsch?“ Origin’s tiefe Stimme durchströmte den Rest des Turmes. „Bring uns nach Derris Quaran! Zu Mithos und unserem verlorenen Freund!“ Eine blaue Glaskugel, wie eine Seifenblase, legte sich um die Gruppe und brachte sie nach Derris Quaran.

„Was .. wo sind wir hier?“ fragte Lloyd verwirrt. Er starrte die zahllosen, schwebenden Gänge an, die sich überkreuzten, ineinander verzwirbelten und überschlugen. „Die Ebene unter Welgaia.“ erwiderte Kratos. „Na, was solls. Gehen wir!“ Lloyd lief los, gefolgt von den Anderen, einen der Gänge hinauf. Keuchend blieb Lloyd stehen, die Hände auf den Knien gestützt. „W .. wie lange laufen wir hier schon rum? Das nimmt gar kein Ende ..“ stöhnte Er. Schweigend zeigte Presea auf einen Transporter, der etwa 100 Meter vor ihnen war. „Ähh ..“ Lloyd kratzte sich verlegen am Hinterkopf und ging mit den Anderen hin. Eine grüne Plattform, die sich leicht vom Boden sich abhob, schloß sechs der sieben Gefährten ein. Lloyd drehte sich verwirrt um, als Er merkte, dass die Anderen festsaßen. „Was .. was ist das?“ Er wollte zu ihnen, aber eine nebenartige Barriere umschloß die Plattform. „Verdammt!“ fluchte Er, zog Flamberge aus seiner Scheide und versuchte, die Barriere kaputt zu schlagen. „Keine Sorge!“ beschwichtigte die kleine Holzfällerin den jungen Schwertkämpfer. „Diese Falle ist nicht lebensgefährlich, mach dir keine Gedanken. Rette Collet!“ Sie verschwand. Einer nach dem Anderen verschwand, bis Kratos übrig blieb. Lloyd’s Gesicht verzerrte sich in Verzweifelung, als Er sah, wie Kratos anfing, von den Füßen beginnend, zu verschwinden. „Beruhige dich, Lloyd!“ warnte der Seraph den Jüngeren. „Finde das Derris Emblem und diese Falle wird deaktiviert. Du schaffst das!“

Kratos fand sich, Sheena etwas entfernt von ihm, auf einer Plattform wieder. Ringsherum war Schwärze. „Ist hier das Derris Emblem?“ fragte sich Kratos in Gedanken. „Hey .. hörst du auch dieses Geräusch?“ fragte Sheena und lauschte gespannt. Eine Runenzierde am Boden verwandelte sich in ein schwarzes Loch und Nebelschwaden legten sich um Kratos’ und Sheena’s Arme und Beine, wie Arme. „Wir werden eingesogen!“ stellte Sheena entsetzt fest und zerrte sich wehrend an den schwarzen Armen. „Sieh nach unten!“ Beide sahen unter sich einen Boden, auf dem eine riesige rot-gelbe Spinne krabbelte und hungrig zu ihnen heraufschaute. „Wir werden von diesem Ding gegessen?!“ schrie Sheena verzweifelt. Kratos sah auf und schaute in Lloyd’s Gesicht. „Ku .. Kuchinawa?“ Sheena starrte überrascht in das Gesicht eines Ninjas, der in rote gekleidet war. Die Schwärze zog sich enger um Kratos und Er war nun alleine, gefesselt an das schwarze Loch, Lloyd vor seinen Augen. „Nun .. ein seltener Anblick, Kratos.“ meinte Lloyd und grinste leicht. „Du bist nur eine Illusion ..“ murmelte Kratos leise und Lloyd hob beschwichtigend einen Finger. „Ts,ts,ts.“ Lloyd beugte sich etwas runter. „Ich bin keine Illusion. Du hast so viel Zeit damit verbracht, die Augen vor Mithos’ Plänen zu verschließen, dass du die Fähigkeit verloren hast, überhaupt etwas zu sehen.“ Die schwarzen Arme zogen sich enger um Kratos’ Arme und Beine und der Seraph ging leicht in die Knie. „Du konntest Mithos nicht aufhalten.“ sagte Lloyd und etwas Häme durchzog seine Stimme. „Und du konntest Mum nicht beschützen. Dann bist du so tief gesunken. Du bist als Verräter gebranntmarkt. Du bist mitleiderregend, weisst du das?“ Kratos sah zu Boden. Ja .. Er hatte die Augen verschloßen, weil Er sich nicht mit Anna’s Tod abfinden konnte .. Kratos konnte nicht mehr kaltherzig kämpfen, seit Er wusste, wie es ist, einen geliebten Menschen zu verlieren .. „Du hättest nicht geboren werden sollen. Du, der du deine Freunde verraten hast und dann schamlos zurückgekehrt bist.“ grinsend sah Lloyd mit kalten braunen Augen zu Kratos runter, der langsam tiefer sank. „Was für ein passendes Ende für einen wie dich.“ Die schwarzen Nebelarme zogen Kratos tiefer in den Kreis. „Willst du, dass ich dir helfe, Kratos?“ fragte Lloyd und bot Kratos die Hand an. „Schwöre ewige Treue zu Cruxis. Zusammen mit mir.“ „Dieses Monster wird dir ewiges Leid bringen. Es wird dich verschlingen, aber du wirst weder leben, noch sterben. Du wirst ewig im Dunkel verweilen, gefoltert und isoliert.“ Mithos’ Stimme dröhnte durch Kratos’ Kopf und spielte mit seinen Gedanken. „Erlaube mir, dir zu helfen. Schwöre mir Treue und übergib mir Collet für immer. Dann wird alles vorbei sein.“ „Du hast schon einmal weggesehen. Du musst nur noch einmal wegsehen. Dann wird dir Welt gerettet. Mithos wird sie retten.“ meinte Lloyd und hielt weiterhin eine anbietende Hand zu Kratos hin. „Mithos wird .... die Welt retten?“ fragte Kratos leise. Sein Lebenswille, zurückzukämpfen, verließ ihn. Vielleicht wäre es besser, doch wieder zu Cruxis zurückzukehren .... wenn Mithos die Welt rettet, wäre alles in Ordnung .. „Das wird Er! Und Er wird dir auch vergeben, dass du ihn verraten hast. Du und Ich, Vater .. lass uns gemeinsam eine Welt erbauen, die Mithos sich erträumt.“ Lloyd’s Stimme vertiefte sich leicht und vermischte sich mit der von Mithos in Kratos’ Kopf. „Alles was du tun musst, ist mir zu gehören, als Mitglied von Cruxis’ hohen Rang. Dann entlasse ich dich aus den Fängen der Finsternis.“ „Hör mir zu!“ Eine helle Stimme erklang und ließ Kratos zusammenzucken. „Lass dich nicht täuschen! Ich bin hier unten!“ „Dann ist dieser Lloyd eine Fälschung ..“ murmelte Kratos leise. „Du Narr! Das hier, vor dir, ist der echte Lloyd. Diese Stimme ist nur eine Illusion!“ „Ich bin keine Illusion! Kratos, du weisst, dass ich nie mit Mithos’ Idealen kooperieren würde!“ Die riesige, hungrige Spinne unter Kratos verschwand für eine Sekunde. „Ich glaube an dich! Ich weiss, du kannst diese Illusion besiegen und zu mir zurückkommen! Du bist hier, weil du gebraucht wirst! Du gehörst hierher!“ Die Stimme war Lloyd’s und schien durch die Finsternis hindurch zu schallen, als würde Er direkt neben Kratos stehen und ihm ins Ohr flüstern. „Ich .. gehöre hierher?“ fragte Kratos unsicher. „Natürlich nicht! Keiner gehört einfach so hierher!“ Die Finsternis zog sich fester um Kratos und ein Nebelarm legte sich um seinen Hals und drückte zu. Keuchend zerrte Kratos an den Armen, die die seine festhielten. „Halt die Fresse! Jeder gehört hierher! Schon von Geburt an! Er gehört hierher, weil Er mein Freund ist!!“ Kratos’ Lippen streckten sich zu einem leichten Lächeln. „ .... du .. akzeptierst mich also?“ „Vater, willst du diese Fälschung mir vorziehen?“ Der Lloyd, der vor Kratos stand, die Hand immernoch ausgestreckt, knirschte mit den Zähnen. „Verschwindet!!“ schrie Kratos und spannte seine blauen Flügel. „Mein Sohn braucht mich!“ Der Lloyd vor Kratos hielt abwehrend die Arme hoch, als würde Er geblendet werden. Kraftlos ließ sich Kratos in das schwarze Loch fallen. „Da .. Kratos!“ Der Seraph öffnete seine Augen und sah Lloyd vor sich. „Willkommen zurück!“ meinte dieser und grinste breit. Kratos schmunzelte. Ja .. das war der echte Lloyd. „Ich bin so froh, dass es Ihnen gut geht!“ Collet und Sheena standen neben Lloyd. Kratos nickte leicht. „Gehen wir! Wir müssen noch die Anderen finden!“ meinte Lloyd und wollte vorangehen. „Lloyd.“ Kratos legte eine Hand auf die Schulter des jungen Schwertkämpfers. Sheena verstand sofort, nahm Collet am Arm, und ging mit ihr etwas abeits, damit die beiden etwas Privatsphäre hatten. „Was ist?“ fragte Lloyd und sah Kratos in die ebenso braunen Augen, wie die seinen. „Danke.“ „Wofür?“ Lloyd legte verwirrt den Kopf schief. „Du hast mich davor bewahrt, den falschen Weg einzuschlagen. Ich habe immer wieder die Augen vor der Wahrheit verschloßen, seit Anna starb ..“ sagte Kratos und seine Stimme verlor sich im Nichts. „Hey, du bist mein Freund .... und Vater.“ Kratos sah den Jüngeren überrascht an. Er zog ihn an sich, legte die Arme um ihn und schloß die Augen. Zögernd legte Lloyd die Arme um den Seraphen. „Danke.“ „Kein Problem .. Dad.“

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Nya .. irgendwie ist ST jetzt nur noch ein Kratos & Lloyd Gespann.

Schlimm?

Hoffe ich nicht, denn ich finde, Namco hätte mehr Szenen mit Lloyd und Kratos geben sollen. Nya, das lade ich jetzt einfach alles hier rein.

Das nächste Kapitel ist das Letzte! O.O

C-A



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  queermatcha
2007-09-10T21:08:32+00:00 10.09.2007 23:08
Er zog ihn an sich, legte die Arme um ihn und schloß die Augen. Zögernd legte Lloyd die Arme um den Seraphen. „Danke.“ „Kein Problem .. Dad.“

OMG!!! Ist das süüüüüß x3
Die beiden sind ja sooo schnuffig!
Deine FF wird wirklich von Kapitel zu Kapitel besser!
Von: abgemeldet
2007-01-28T00:26:21+00:00 28.01.2007 01:26
óò ohh wie toll *_*
die erst seite gefällt mir ganz besonders >__<
ich will nich das es nach dem nächsten kapitel aufhört...


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