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Wolfsgesang

von

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Kapitel 10

Titel: Wolfsgesang

Teil: 10/?

Autor: Satnel

Email: Hanaru@sms.at

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy

Kommentar: Konsequenzen
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall.
 

Leise fauchend, zog sich Rave noch mehr in den Schutz des kleinen Vorbaus zurück. Schön langsam konnte dieser verdammte Regen endlich aufhören. Seit Stunden regnete es schon ohne Unterlass. Etwas, das seine Aufgabe nicht gerade erleichterte. Wenn Rinion nur nicht so stur wäre, dann könnte er jetzt in seiner warmen Wohnung sitzen und nicht auf diesem altersschwachen Dach. Wenigstens hatte er hier einen kleinen Unterstand, unter dem es einigermaßen trocken war.

Abermals gereizt fauchend, richtete Rave seinen Blick wieder auf das Haus ihm gegenüber. Warum nur war Rinion so erpicht darauf, zu beweisen, dass dieser Junge noch ein Mensch war und kein Werwolf? Seiner Meinung nach, war dieser Junge schon unrettbar verloren. Trotzdem stand er hier Nachts im Regen und suchte nach einem Hinweis, der Rinions Meinung untermauerte.

Rave seufzte leise. Er war wirklich ein Idiot. Nicht nur, dass er einem Mischling folgte, nein er hatte sich auch gleich in ihn verlieben müssen. Doch Rinion war so anders, als alle anderen Mischlinge, die die Werwölfe um sich scharten. Er hatte sich niemanden untergeordnet, ja er bekämpfte sie sogar. Ein Zeugnis seines eisernen Willens, wenn man bedachte was für eine Macht das Wolfsblut hatte. Jeder Mensch, der es trank wurde unweigerlich an den Werwolf gebunden und von diesem Moment an meistens als Haustier gehalten. Eine Vorstellung, die ihn anwiderte.

Natürlich, Vampire hielten sich auch menschliche Diener, doch waren die Erwartungen von Anfang an geklärt. Ihre Diener wussten von Anfang an was sie erwartete. Entweder dienten sie, um später auch einer von ihnen zu werden, oder sie arbeiteten einfach nur für sie. Keiner von seiner Rasse würde einen Menschen jahrzehntelang in dem Glauben lassen, einer von ihnen werden zu können, wenn es unmöglich war. Und keiner seiner Rasse würde einen Menschen gegen seinen Willen an sich binden, diejenigen die es taten wurden schwer bestraft. Dafür sorgte sein Onkel schon.

„Du lässt nach Rave.“ Eine leise Stimme erklang neben seinem Ohr.

Rave lies innerhalb eines Augenblicks seine Krallen erscheinen. Ohne sich umzuwenden lagen seine Krallen, nach er blitzschnellen Bewegung, an der Kehle des Anderen. „Keineswegs Astral. Keineswegs.“

Nun wand er sich doch ganz dem anderen Vampir zu, denn niemand sonst hätte sich solange vor ihm verbergen können. Seine Krallen, dabei keinen Millimeter bewegend. „Was willst du?“

„Könntest du deine Krallen vielleicht entfernen, nun da du weißt das ich es bin?“ Astral lächelte unschuldig, seine purpurfarbenen Augen blickten ihn furchtlos an.

„Gerade weil du es bist, werden sie sich keinen Zentimeter bewegen.“ Astrals Auftauchen bedeutete immer Ärger. Vor allem, wenn sich dieser eigentlich auf einem anderen Kontinent befinden sollte. „Du kennst meine Geduld, also beantworte meine Frage.“ Raves Stimme hatte einen gefährlichen Unterton, der seinem gegenüber unmöglich entgehen konnte.

„Vater ist nicht sehr erfreut über deinen kleinen privaten Kreuzzug, den du gerade veranstaltest.“ Von seinem drohenden Unterton nicht im mindesten beeindruckt, richtete Astral Rave seine Nachricht aus.

„Onkel ist in Europa, wo du eigentlich auch sein solltest. Was interessiert es ihn, was ich hier mache?“

„Er ist hier und nicht sehr erfreut darüber. Man hat ihn gerufen, weil du über die Strenge schlägst mit deinen verdammten Rachegelüsten.“

Laut auffauchend drückte Rave seine Krallen fester an die weiche Haut von Astrals Hals. Das Blut, das durch die kleinen Wunde austrat, mit einer gewissen Befriedigung betrachtend. „Pass auf was du sagst Astral. Auch wenn du mein Cousin bist, besteht für mich keine Notwendigkeit, dich am Leben zu lassen.“

Das Fauchen Raves ebenso wie dessen Blick erwidernd, lehnte sich Astral noch ein wenig weiter vor. Allerdings nur soweit es möglich war, ohne wichtige Arterien und Venen zu verletzen. „Er will dich sehen. Jetzt sofort.“

Die freie Hand zu Faust ballend, zog Rave die Krallen aus Astrals Hals zurück. „Dann bring mich zu ihm.“ Auch wenn sich alles in ihm dagegen sträubte, er durfte diesen Befehl nicht missachten. Auch wenn er sich als Einzelgänger sah, war er noch immer seinem Clan verpflichtet und sein Onkel war das Oberhaupt seines Clans. Eine Verweigerung hatte schwere Konsequenzen zur Folge, Verwandtschaft hin oder her.

„Deswegen bin ich hier.“ Astral ging zum Rand des Daches. Noch im Gehen wuchsen ihm zwei ledernen Schwingen, gleich denen, die Fledermäuse besaßen. Mit einigen, kräftigen Schlägen erhob er sich in die Luft.

Rave lies ebenso eine Schwingen erscheinen und folgte Astral trotz des strömenden Regens mühelos. Dieser führte ihn zielsicher über die Dächer der Metropole. Je länger Rave ihm folgte, umso mehr beschlich ihn ein ungutes Gefühl, was das Ziel seiner kleinen Reise anging. Wenn er sich nicht täuschte, was leider nur sehr selten war, dann steuerte Astral direkt auf den Hauptsitz Shalyns zu.

Rave mochte die Vampirin nicht, etwas das durchaus auf Gegenseitigkeit beruhte. Bei ihrem letzten Zusammentreffen, waren sie im heftigen Streit auseinander gegangen. Er hatte keinen Zweifel daran, dass sie diejenige war, die seinen Onkel hergerufen hatte. Schließlich war sie die Einzige, die den Rang dazu besaß.

Astral landete vor dem Eingang des Wolkenkratzers, dass er gesehen wurde war unwahrscheinlich, da es stockdunkle Nacht war, außerdem schliefen Menschen um diese Zeit gewöhnlich.

Rave landete neben ihm. Gelassen deutete er seinem Cousin vorzugehen. Shalyns Wachen waren sicher nicht erfreut von seinem Auftauchen.

Gelassen betrat Astral die Halle des Wolkenkratzers. Beilläufig nickte er dem Portier zu, der sich bei ihrem Eintreten hastig verbeugte. Einen der Aufzüge betretend, der beim betätigen des Rufknopfes die Türen öffnete, wartete er auf Rave.

Dieser folgte ihm ebenso gelassen, so als würde er nicht gerade das Gebäude seiner Feindin betreten. Schweigend stellte er sich neben Astral. Beilläufig bemerkte er welchen Knopf sein Cousin drückte. Viertes Untergeschoss, als hätte er es geahnt. Shalyns Privatgemächer und Audienzsaal.

Die Türen öffneten sich und gaben den Blick, auf einen mit matten Licht erhellten Gang frei. Ohne auf Astral zu achten, ging Rave direkt zur Tür des Audienzsaals.

Der andere Vampir folgte ihm rasch und öffnete die Tür vor Rave, um ihn eintreten zu lassen.

Rave warf einen verächtlichen Blick auf die pompöse Einrichtung, seit seinem letzten Besuch hatte sich nichts geändert. Noch immer lag der Raum im Halbdunkel, nur schwach von den wenigen Lichtern beleuchtet. Ein blutroter Läufer, auf dem schwarzen Boden führte direkt zu einem Sockel. Auf diesem stand ein schwarzer, wuchtiger, thronähnlicher Sessel, den ein aus violetten Stoff bestehender Vorhang umgab, der an ein Zelt erinnerte. An der Vorderseite war er geteilt und mit goldenen Kordeln zurück gebunden, so das man freie Sicht auf den Thron hatte. Vor dem Sockel, auf beiden Seiten standen zwei Feuerschalen. Ansonsten war der Raum, bis auf die wenigen Wandvorhänge, leer.

Auf dem Thron saß ein Mann, dessen Ausstrahlung und Haltung an einen geborenen Herrscher erinnern ließ. Seine Haare hatten die gleiche silberne Farbe wie Astrals, nur seine Augen waren in einem strahlendem türkis. Er trug eine schwarze, mit goldenen Mustern verzierte, bodenlange Robe, doch Rave wusste, dass er darunter mit ziemlicher Sicherheit einen Anzug trug. Das alles war doch nur Show.

Links neben ihm stand Shalyn, auch sie trug eine schwarze, bodenlange Robe, nur waren die wenigen Verzierungen bei ihr in rot gehalten. Ihre blonden Haare hatte sie zu einer aufwändigen Frisur hochgesteckt und ihre rotbraunen Augen funkelten ihn zornig an.

Vor dem Sockel, in sicherer Entfernung von der Feuerschale, bemerkte Rave noch eine Gestalt. Diese saß auf einem Sessel, vor ihr stand ein kleiner Beistelltisch, auf dem eine kleine Schale stand. Die Gestalt war sehr zierlich und trug eine schwarze Robe, die keine Verzierungen aufwies. Mehr konnte man nicht erkennen, da die Person die Kapuze der Robe tief ins Gesicht gezogen hatte. Doch Rave kannte sie, sein Onkel ging niemals ohne Carys, seinen Wahrsager und Berater irgendwohin.

Mit Astral an seiner Seite, ging er bis knapp vor den Sockel und lies sich auf ein Knie sinken. Da er heute hierher zitiert worden war, war das eine Unterredung zwischen Herrscher und Untergebenen, kein Familientreffen.

Astral ging an ihm vorbei bis er knapp vor seinem Vater stand und verbeugte sich respektvoll. „Wie ihr wolltet, habe ich euren Wunsch ausgeführt Vater.“

„Das sehe ich.“ Der ältere Vampir wand sich zu Shalyn, links neben ihm. „Ihr könnt jetzt gehen, ich werde diese Angelegenheit regeln. Sie wird bestimmt zu eurer Zufriedenheit gelöst.“

Shalyn sah ihn überrascht an und man sah wie sie schon widersprechen wollte, nickte dann aber nur ergeben. „Natürlich mein Gebieter.“ Rave noch einen giftigen Blick zuwerfend, ging sie an ihm vorbei und verlies den Raum.

Sich rechts neben seinem Vater stellend, nahm Astral seinen gewohnten Platz ein. Nun merkte man deutlich die Verwandtschaft zwischen den Beiden. Auch Astral umgab dieses Aura aus Würde, nur war sie bei ihm noch deutlich unausgereifter.

„Rave, wie geht es dir?“

Rave hielt noch immer den Kopf gesenkt, als er antwortete, konnte man in seiner Stimme den Respekt gegenüber dem anderen Vampir heraushören. „Ich kann nicht klagen Herr.“

Sein Onkel lächelte und stand auf. „Das freut mich zu hören. Mir ist zu Ohren gekommen, dass du Shalyn einige Probleme bereitest.“

„Ich würde ihr oder euch niemals Probleme bereiten.“ Das war die Wahrheit, zumindest der Teil, der seinen Onkel beinhaltete. Es war unklug sich mit ihrem Oberhaupt anzulegen und das wusste Rave nur zu genau. Schließlich hatte er Jahrzehntelang mit Astral als seinem Partner, oder besser gesagt Anhängsel, diejenigen gejagt und getötet, die gegen die Regeln verstoßen hatten.

„Das weiß ich doch.“ Sein Onkel trat nun direkt vor ihn. Seine Hand umfasste grob sein Kinn und zwang Rave so ihm in die die Augen zu sehen. „Und doch tust du es. Warum?“

Wohl wissend, dass er mit seiner Antwort, den Zorn seines Onkels heraufbeschwören würde gab er ihm diese. „Ich weiß nicht wovon ihr sprecht Herr.“

Im nächsten Moment lag er schon auf dem Boden und versuchte den brennenden Schmerz seiner Wange zu ignorieren. Etwas das nur schwer möglich war, da Rave genau spürte, dass die Krallen seines Onkels deutliche Spuren hinterlassen hatten. Der Schlag hatte ihn wohl noch nicht genug befriedigt.

„Ich spreche von den Werwölfen Rave. Von den Werwölfen, deren Waffenstillstand mit uns du ziemlich auf die Probe stellst.“ Der ältere Vampir hatte sich wieder aufgerichtet und sah ihn zornig an.

Obwohl er wusste, wie unklug es war seinem Onkel zu unterbrechen tat Rave es trotzdem. Sein Zorn war nicht kleiner als der seines Onkels und durch den Schlag hatte er seinen Stolz verletzt, so das sein Trotz nun Überhand nahm. „Ich war nie für diesen Waffenstillstand, das war deine Idee Onkel. Warum soll ich mich an etwas halten, dem ich niemals zugestimmt habe?“

Eine weitere Ohrfeige war die Reaktion des Älteren, bevor er ihm antwortete. „Weil es mein Befehl ist. Du hast dich wie alle Anderen daran zu halten. Auch wenn du das Kind meiner Schwester bist, solltest du nicht vergessen, wem du deine Treue geschworen hast. Nur weil du mit mir verwandt bist, wurdest du noch nicht ernsthaft bestraft. Ich befehle dir mit diesen Provokationen aufzuhören!“

„Nein! Du magst vielleicht vergessen haben was mit Vain passiert ist, doch ich werde das nie!“ Rave erwiderte den zornigen Blick seines Onkel unerschrocken, sich innerlich schon gegen einen weiteren Schlag wappnend. Er würde nie damit aufhören die Mörder seines Bruders zu töten. Dafür war sein Hass auf diese Rasse zu groß.

„Du wirst damit aufhören oder die Konsequenzen tragen.“ Dem Jüngeren einen Tritt in den Magen verpassend, wand der Silberhaarige sich wieder um und ging zu seinem Sessel zurück.

Leise bei dem Tritt keuchend, schloss Rave die Augen. Die Konsequenzen. Das war entweder eine Versetzung, Hausarrest oder im schlimmsten Fall wurde er verstoßen. Das konnte er nicht riskieren, er wollte nicht auch noch gegen seine eigene Rasse kämpfen müssen. Seine Feinde waren die Werwölfe, nicht seine Brüder und Schwestern.

Sich mühsam wieder in eine aufrechte Position kämpfend sah Rave zu seinem Onkel, der inzwischen wieder Platz genommen hatte. „Ich kann euren Befehl nicht ganz befolgen. Das Einzige, das ich euch anbieten kann ist ein Kompromiss. Ich verspreche euch keine Werwölfe mehr zu jagen, doch sollte mir einer über den Weg rennen, werde ich ihn ganz gewiss töten. Wenn ihr damit nicht einverstanden seid, müsst ihr mich einsperren und anketten um mich daran zu hindern.“ In seinen Augen stand pure Entschlossenheit.

„Nun.“ Der Ältere lächelte grausam. „Dann sei es so.“

„Aber Vater!“ Astral sah seinen Vater entsetzt an.

Rave konnte Astrals Reaktion gut verstehen. Auch wenn sie sich auf längere Zeit hindurch nicht ausstehen konnten, mochten sie sich. Diese Strafe war eine der härtesten, auch weil keine Dauer festgelegt war.

„Herr, wenn ihr erlaubt würde ich gerne etwas sagen.“ Zum ersten Mal heute ergriff Carys das Wort.

„Dann sprich Carys.“ Seinen Sohn ignorierend, wand sich der Silberhaarige seinem Berater zu.

„Es wäre nicht ratsam diesen jungen Vampir zu ketten. Er gehört bestraft, dass steht außer Frage, doch vielleicht solltet ihr auf seinen Kompromiss eingehen. Bis jetzt wissen die Werwölfe nicht wer die ihren abschlachtet, sie glauben nur das es ein Vampir ist. Wenn Rave jetzt damit aufhört, wendet sich der Verdacht wieder von uns ab. Sollte er dennoch die Werwölfe töten, die ihm über den Weg rennen, können wir die Schuld auf die Jäger schieben.“

„Ja, Vater das wäre besser als einen deiner besten Krieger wegzusperren.“

Seinen Sohn weiter ignorierend, sah der ältere Vampir nachdenklich auf seinen Wahrsager. „Nun gut.“ Sein Blick richtete sich wieder auf seinen Neffen. „Dann gehe ich auf deinen Vorschlag ein. Doch solltest du wieder Jagd auf Werwölfe machen, werde ich dich ketten und das für lange Zeit. Dieser Waffenstillstand wurde hart umkämpft und ich werde nicht zulassen, dass deine Rachegelüste das zerstören. Astral wird hier bleiben und das alles beaufsichtigen.“

„Natürlich Vater.“ Astral senkte zustimmend den Kopf.

„Deine Strafe wird auch er dir mitteilen, wenn ich mich entschieden habe, was ich mit dir anstelle. Du kannst gehen.“

„Ich danke euch Herr.“ Rave stand auf und verlies den Raum. Na toll, jetzt hatte er nicht nur Probleme mit Rinion, sondern auch mit seinem Clan. Es konnte gar nicht schlimmer kommen.

Wütend und frustriert verlies er das Gebäude, es regnete zwar immer noch, doch nun passte es zu seiner Stimmung. Er lies seine Flügel erscheinen und verschwand in der Dunkelheit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  feuerregen
2008-01-03T04:23:47+00:00 03.01.2008 05:23
wow, deine story hat echt was!
versteh gar nicht, warum hier bislang so wenig kommis eingegangen sind!

du bringst charakter und gefühle der personen gut rüber und die handlung ist ebenfalls gut geschildert.

leider fehlen mir die beiden roten kappis, aber naja... ^^"

lg, feueregen


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