Zum Inhalt der Seite

Voracious

- du kriegst wohl nie genug -
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

soo~ neues kap von meiner seite~ ist ein bisschen länger geworden als geplant... aber naj, ich hoffe es gefällt trotzdem!

viel spaß!!!
 

4. Kapitel
 

Fast die ganze Nacht lag Tooru wach, fand nur von Zeit zu Zeit ein wenig Schlaf, denn in seinen Gedanken wollte Wataru ihn nicht in Ruhe lassen. Immer wieder sah er sein Gesicht vor Augen und wie enttäuscht er wohl wäre, wenn er erfahren würde, was Tooru hinter seinem Rücken trieb. Allerdings hatte der sich nach dem ersten Mal noch schlecht gefühlt, hatte sich gewünscht, das niemals getan zu haben. Zeitweise hatte er sogar mit dem Gedanken gespielt, es dem Sänger zu gestehen – es aber doch bleiben lassen.

Im Grunde hätte er wissen müssen, dass er irgendwann wieder in diesem Bett landen würde – und Wataru hatte darauf keinerlei Einflüsse. Ob er wohl weiter mit ihm zusammen sein konnte und sich sexuell mit Tomoyuki auslasten? Wenn er so darüber nachdachte, wäre das die perfekte Lösung – zumindest für ihn. Oder wollte er Wataru gar nicht mehr? Irgendwie fühlte Tooru sich gerade viel wohler, geborgener, als wenn er mit dem Sänger in einem Bett schlief. Wie es schien hatten sie sich in ihren Vorstellungen über eine perfekte Beziehung um einiges verfehlt. Zwar konnte man das, was er mit Tomoyuki teilte noch längst nicht als etwas Derartiges bezeichnen, aber in Sachen ihrer Vorlieben waren sie sich eindeutig sehr ähnlich.

Tooru sah nun zu dem Bassisten auf, der friedlich schlief und die lange Arme um ihn gelegt hatte. Sanft streichelten die Fingerkuppen des kleineren über seine Wange. Da es draußen bereits hell war, konnte er den großgewachsenen Bandkollegen gut erkennen und er musste sich eingestehen, dass er so langsam mehr für ihn empfand. Zu erklären war das kaum, aber von Tomoyuki ging eine unglaubliche Anziehungskraft aus, der er kaum widerstehen konnte. Er mochte seine laszive Art und fühlte sich durch ihn bereichert, genoss schon seine Blicke.

Natürlich waren diese Gefühle falsch – Tomoyuki ließ nie jemanden an sich heran. Ganz zu schweigen davon, dass da ja immer noch Wataru war, den er auch nicht einfach aus seinem Leben verdrängen konnte. Zumal er seine erste wirkliche Liebe gewesen war…

Dennoch aber hatte Tooru gerade den Drang danach, den Bassisten zu küssen und die vollen Lippen mit dem silbernen Metallring verlangten regelrecht danach. Ganz vorsichtig schob er sich deswegen an ihm hinauf, gab dabei Acht darauf, ihn nicht zu wecken. Er setzte dem älteren einen federleichten Kuss auf die Lippen, beobachtete ihn dabei ganz genau. Obgleich Tomoyuki ließ sich davon gar nicht stören und schlief unbeirrt weiter. Ohne es zu bemerkten bildete sich auf Toorus Gesicht ein Lächeln und er sank zurück in die weichen Kissen, konnte sich gar nicht mehr von dem Bassisten trennen. Er versuchte sich auszumalen, wie es wohl wäre, mit ihm zusammen zu sein und nicht nur das Bett zu teilen. Das sich daraufhin erneut die Frage stellte, warum Tomoyuki keine festen Beziehungen einging, war wohl klar. Irgendeinen triftigen Grund musste es ja geben. Vielleicht würde Tooru ja noch dahinter kommen, nur dafür musste der Bassist erst mal aufwachen – und selbst dann wäre noch immer nicht der richtige Moment dafür, aber ganz langsam würde er sich an ihn herantasten – die Zeit nahm er sich einfach.

Kurz überlegte der Blonde, wie er Tomoyuki wecken könnte, kam aber schnell zu einer Lösung. Erst setzte er nur ein paar vereinzelte Küsse auf sein Kinn, verfolgte dann eine Spur über Hals und Kehlkopf, kümmerte sich aufopferungsvoll um die kleine Senke und spielte mit der Zunge in ihr herum. Tomoyuki seufzte daraufhin und streckte den Hals unbewusst in die Länge, verschaffte Tooru so mehr Angriffsfläche. Doch sein Weg führte ihn noch etwas tiefer und er fand zu einem der leicht hervorstehenden Schlüsselbeine, befühlte es mit den Lippen und zeichnete es nach. Die Haut fühlte sich glatt und warm an und er setzte noch einen Kuss darauf, knabberte kurz etwas daran herum.

Erst jetzt löste sich aus Tomoyukis Kehle ein Laut – teils unzufrieden, weil man ihn aus den Träumen riss, zum anderen aber auch genießerisch – so sanft wurde er sonst nie geweckt.

Langsam öffneten sich seine Augen und er konnte nur die dunkle Bettwäsche in Kombination mit hellen, blonden Strähnen ausmachen – obwohl diese Farben gerade ineinander übergehen und sich vermischen wollten.

„Tooru?“ „Ja?“ Er sah zu dem älteren hinauf und erkannte ein von Müdigkeit gezeichnetes Gesicht und Tomoyuki schien immer noch mit sich zu ringen, ob er nicht lieber weiter schlafen wollte. Eigentlich war er aber schon froh, das der Drummer mit in seinem Bett lag – und nicht irgendeine Clubbekanntschaft, von der er sich nicht mal den Namen gemerkt hatte. Manchmal war er einfach viel zu Triebgesteuert…

„Will weiterschlafen…“, nuschelte er jetzt und vergrub das Gesicht in einem Kissen, schloss erneut die Augen. „Ich aber nicht.“ Eine trotzige Stimme drang an ihn heran, wurde noch verstärkt, als Tooru erneut an ihm herumknabberte, diesmal an dem anderen Schlüsselbein.

„Denk an das, was du von mir willst – also lass mich ausschlafen“, war die müde Antwort darauf. „Sonst bin ich bald nicht mehr in der Lage, dir das zu geben.“ Mit einem leisen Seufzen entspannte er sich und war auf dem besten Weg, wieder einzuschlafen.

„Tu nicht so – wenn an dir ein Arsch vorbeiläuft bist du doch hell wach!“ Tooru grinste ungehalten, beobachtete, wie der ältere die Augen wieder öffnete. „Ich bin nicht notgeil – okay? Wer wird bei dir denn nicht schwach?“ Er zog den Blonden nah an sich heran, streifte mit der Nase das weiche Haar.

„Bist du wohl.“ „Von mir aus.“ Etwas unzufrieden zog Tooru ein Schmollen auf – anscheinend war Tomoyuki der festen Überzeugung, jetzt nicht aufzustehen.

„Könnte ich dann wenigstens duschen?“ „Schaffst es wohl nicht mehr bis in dein Zimmer?“, grinste Tomoyuki zu dem Drummer hinunter und dachte an die Ereignisse der letzten Tage – derartiges war der kleinere sonst nicht gewohnt.

„Ich will nicht nackt über den Flur rennen“, meinte Tooru nur und setzte sich auf, schüttelte dabei die Arme des Bandkollegen ab. Wie spät es mittlerweile wohl war? Auf jeden Fall war es draußen taghell. Von den anderen schlief bestimmt niemand mehr und er grübelte vor sich hin, ob sie vielleicht Verdacht geschöpft haben könnten.

„Soll ich dich begleiten?“, fragte Tomoyuki jetzt und unterbrach die Gedanken des jüngeren. „Ich dachte, du willst weiter schlafen.“ „Habe es mir gerade anders überlegt“, meinte er nur und betrachtete Toorus nackten Rücken. Wenn er ihm gleich diese Hüllenlosigkeit dargeboten hätte, hätte er den Plan, den Tag, Tag sein zu lassen und einfach weiter zu schlummern, viel eher über Bord geworfen.

„Also? Oder willst du deine Ruhe haben, wenn du dich selbst verwöhnst?“ Spätestens jetzt war klar, das Tomoyuki munter war – diese frechen Worte verrieten ihn. Tooru warf einen Blick über seine Schultern und blickte in zwei funkelnde, braune Augen, aus denen alle Schläfrigkeit gewichen war.

„Nein – aber bitte verschone meinen Hintern – der tut so schon genug weh.“ Tooru erhob sich und streckte sich aus – ließ den Blick über den Boden wandern und entdeckte seine Kleidung in der Nähe der Tür, die einen Spalt weit offen stand.

„Ach du ärmster“, meinte Tomoyuki dazwischen und zwickte dem Drummer in den nackten Po, testete die straffe Haut. Er zuckte nur ganz kurz zusammen, den Blick immer noch starr auf die Tür gerichtet. „Stand die schon die ganze Zeit offen?“, fragte er und deutete mit einem knappen Kopfnicken auf den Eingang.

„Möglich“, meinte der Bassist ganz beiläufig und unbeeindruckt. Tooru hoffte allerdings, dass der Rest der Band nichts mitbekommen hatte – was bei der Lautstärke theoretisch gesehen unrealistisch war. Und Wataru…

Doch dann zuckte er mit den Schultern – erst mal sollte ihm das egal sein. Es würden eh noch lange Gespräche auf ihn zu kommen - wenn er ihm die ganze Sache beichten sollte. Und das musste er – angesichts seiner Gefühle. Zum einen wollte er ehrlich gegenüber dem Sänger sein, andererseits aber auch sich selbst nicht belügen – wahrscheinlich hatte das ganze noch nicht mal eine Chance, wenn Tomoyuki ihn abschieben würde – und das lag nahe, denn auf feste Beziehungen hatte er sich nach seinem Wissen noch nie eingelassen.

Schließlich schlenderte er zu der zweiten Tür des Zimmers, hinter welcher sich das Badezimmer verbarg. Jedes Zimmer hatte eine eigene sanitäre Einrichtung – äußerst praktisch, wie Tooru fand.

„Könntest du nicht noch zwei Minuten warten?“, fragte Tomoyukis angenehme Stimme etwas träge, als er gerade den Raum verlassen wollte. Tooru warf einen Blick zu ihm herum – der ältere schob gerade die Decke von sich und setzte sich auf, schwang dann die Beine aus dem Bett. Dann erst erhob er sich und wanderte zu Tooru, griff noch nach seiner Hand. Gemeinsam fanden sie nun in das Badezimmer.

In dem kleinen Raum befand sich direkt gegenüber der Tür in der hinteren linken Ecke eine Dusche, dazwischen ein in eine Ablage eingefasstes Wachbecken, welches von der Wand bis zur Duschabtrennung führte. Direkt hinter der Tür waren ein paar Handtücher auf gehangen, daneben eine Trennwand, hinter welcher sich die Toilette verbarg. Eigentlich waren die Zimmer alle gleich aufgebaut – aber Tomoyuki hatte natürlich auch hier seinen eigenen Stil verdeutlicht. Direkt vor dem Waschbecken lag noch ein großer, schwarz-roter Teppich und um den großen Spiegel über dem Waschbecken zog sich eine dunkle Verzierung. Sämtliche Handtücher waren ebenfalls in diesen Farben gehalten – Tooru wäre noch nicht einmal verwundert gewesen, wenn selbst das Toilettenpapier schwarz gewesen wäre…

Nur blieb ihm keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, denn zwei große Hände legten sich auf seine Schultern und schoben ihn zu der Dusche. Erst kurz davor hielt er ihn fest, legte einen Arm um seinen Brustkorb und griff zwischen die Duschabtrennung, um das Wasser aufzudrehen, wartete noch einen Moment, bis es sich erwärmt hatte. Tooru beobachtete, wie die durchsichtige Flüssigkeit aus dem erhöhten Duschkopf strömte und unter sich alles durchnässte.

Gerade legte sich ein Paar weiche Lippen auf Toorus Hals, wanderten beängstigend langsam darüber, so dass der Drummer erschauderte.

„Rein mit dir…“, hauchte er ganz leise, und obwohl es an sich nichts Anzügliches hatte, überkam ihn dennoch ein Prickeln – Tomoyuki konnte selbst das harmloseste der Welt anrüchig klingen lassen!

Tooru ließ sich hingegen nicht zwei Mal bitten, schlüpfte unter die Dusche und genoss das wärmende Wasser, welches sich nun über ihn ergoss und langsam sein Haar durchweichte, dabei über sein Gesicht lief und er die Augen schloss. Dass der Bassist ihm wieder Gesellschaft leistete, bekam er nur am Rande mit, bis er sich von hinten an ihn heran schmiegte und die Hände über seine Hüften wandern ließ, sein Kinn auf der Schulter des Blonden ablegte.

Ohne ein weiteres Wort angelte Tomoyuki sich einen faustgroßen, runden Schwamm, der auf der Duschhalterung thronte und aus weißem Material bestand. Ganz von selbst griff Tooru nach dem Duschgel und verteilte etwas auf dem Schwamm, den der Bassist ihm hinhielt. Nur selbst in die Hand nehmen durfte er ihn nicht, denn sobald genügend von der dickflüssigen Substanz den Stoff bedeckte, zog der größere ihn weg, begann damit über den Rücken des vor ihm stehenden zu kreisen und sich immer weiter vorzuarbeiten, entfernte dabei die Wachstropfen, die sich noch nicht gelöst hatten. Teilweiße handelte es sich dabei auch eher um eine Kruste, als um Tropfen…

Genüsslich begann Tooru zu schnurren, war beeindruckt, dass Tomoyuki ihn so vorsichtig behandelte. Der entdeckte gerade wieder die verbrühte Stelle oberhalb vom Po des Drummers. Etwas gerötet war sie tatsächlich noch. Tomoyuki wusste, das Wataru ein äußerst aufmerksamer Mensch war – besonders Tooru gegenüber. Er würde den Fleck natürlich finden und fragen, was da passiert war.

„Du solltest die nächsten 2-3 Tage nicht nackt vor deinem Liebsten herumspringen“, meinte er und setzte sein Werk weiter fort.

„Warum?“, fragte Tooru nur genießerisch und krümmte den Rücken, verschaffte dem älteren so etwas mehr Angriffsfläche.

„Du hast da einen dezenten Fleck über dem Arsch.“ Sofort versuchte Tooru diesen zu sehen, doch war er nicht gelenkig genug, um ein Auge darauf zu werfen.

„Was hast du denn gemacht?“, fragte er, klang aber nicht verärgert – was Tomoyuki angenommen hatte. Er hörte sich eher naiv an.

„Dich mit Kerzenwachs verbrüht.“ Auf diese Aussage hin sah Tooru mit großen Augen zu ihm auf, fast schon mitleidig und es hätte nicht viel gefehlt und Tomoyuki hätte ihn in die Ohnmacht geküsst. Auf seiner Stirn hatten sich kleine Fältchen gebildet und die Augenbrauen zogen sich schräg zusammen.

„Nicht das Wataru noch dahinter kommt“, meinte Tomoyuki und arbeitete sich auf die Brust vor.

„Hm.“

„Nichts weiter?“ Etwas fragend betrachtete der ältere ihn – seit wann interessierte Tooru das denn nicht mehr? Ursprünglich hatte er eher damit gerechnet, dass der Drummer ausrasten würde. Schmollend verzogen sich jetzt dessen Lippen und er schien darüber nachzudenken, malte sich Watarus besorgtes Gesicht aus und wie er natürlich wissen wollte, was da passiert war.

„War das Absicht?“, fragte er leise und seine Stimme hatte einen ungewohnten Ton angenommen, der kaum zu deuten war.

„Warum sollte ich? Ich riskiere sicherlich nicht, das wir auffliegen – dann beehrst du mich doch nicht mehr“, grinste Tomoyuki.

„Böse?“ Tooru schüttelte sachte den Kopf und erneut dachte er daran, dem Bandkollegen alles zu beichten – vielleicht war das wirklich der einzig richtige Ausweg.

„Ist schon okay. Er wird nichts erfahren“, erwiderte er schließlich und ein Lächeln durchflutete ihn, als der Bassist seine Schulter küsste und die Stoffkugel sich seinem Schritt näherte.

„Und du wirst weiter zu mir kommen, nicht wahr?“ Tooru konnte sich schon denken, wie der größere gerade grinste, vor allem, als er dessen Erschaudern bemerkt, als der Schwamm ihn an einer äußerst intimen Stelle berührte und sanft darüber rieb.

„Ober tust du es lieber wieder mit Wataru? Möchtest du ihn genauso ficken, wie ich es mit dir tue? Seine Reaktion würde mich mal interessieren.“

„Hör schon auf“, meinte der kleinere beschwichtigend und schloss die Lider. Tomoyuki lachte leise unter den Worten, verdrehte die Augen. Anscheinend hatte der ältere Gefallen daran gefunden, ihn nicht nur von den Spuren der letzten Nacht zu trennen, sondern ihn auch darauf zu verweisen, was ihn erwartete, wenn er wieder zu ihm kam – beziehungsweise, welchem Körperteil er sich widmen würde.

„Du solltest ihn wirklich mal solange ficken, bis er zusammen bricht. Vermutlich begreift er dann, was du eigentlich willst.“

„Warum sollte ich das tun?“, wollte Tooru wissen und schob die Hand des Bassisten aus seinem Schritt etwas höher.

„Damit er bemerkt, das ich plötzlich auf ganz anderen Sex stehe und mit einem anderen ‚geübt’ habe? Komm schon, Tomo, das wäre nicht wirklich schlau.“

„Du kannst es auch einfach sagen, dass er romantisch ist“, kicherte der ältere und konnte sich schon vorstellen, wie das zwischen den beiden lief. Nicht selten ließ Wataru es heraushängen, wie er den anderen verehrte und sicherlich alles tat, um ihn glücklich zu machen. Nur was war, wenn Tooru gar nicht so zärtlich behandelt werden wollte?

„Lass uns lieber noch ein bisschen weiter üben“, schnurrte Tomoyuki ihm ans Ohr uns streichelte mit den Lippen über seinen Hals, schlang bestärkend dazu die Arme um den Drummer, woraufhin der die Schultern nach oben zog. Sanft legte der andere das Kinn darauf ab – hielt sich an die Forderung, sich nicht an ihm zu vergehen.

Tooru nahm Tomoyuki jetzt den Schwamm aus der Hand und spielte daran herum, betrachtete ihn eingehend. Seit wann war der ältere denn so anschmiegsam? Er behandelte ihn plötzlich so liebevoll – offenbar hatte er wirklich unendlich viele verschiedene Gesichter – und Tooru fand Gefallen daran.

„Üben, ja?“, entgegnete er und seine Mundwinkel zogen sich nach oben.

„Du wirst schon sehen, was du davon hast – ich bin noch lange nicht fertig mit dir.“

„Sehr schön.“

„Du bekommst wohl nie genug?“

„Sex macht süchtig – das müsstest du eigentlich am besten wissen“, meinte Tooru mit frechem Unterton und drückte den Schaum aus dem Schwamm, legte ihn zurück auf die Halterung der Dusche.

„Allerdings…“ Tomoyuki drehte den Kopf des kleineren zu sich, um sich einen Kuss zu erschleichen, dann nach dem Shampoo griff.

„Und dich würde ich am liebsten jede Nacht ficken.“ Langsam wendete er den Drummer herum, betrachtete das hübsche Gesicht eingehend.

„Wer weiß.“ Toorus Augenbrauen zogen sich nach oben und er war mit den Gedanken schon bei den Vorstellungen für ihre nächsten Spiele, die zweifellos wieder auf ihn zukamen – das zwischen ihnen entwickelte sich langsam wirklich zu einer kleinen, dreckigen Affäre...

„Schön stillhalten“, lächelte Tomoyuki nun und es war das erste Mal, dass er dem Drummer ein zärtliches Lächeln schenkte. Freches Grinsen war er schon gewöhnt – doch das war ein neues Bild.

Der Bassist drehte flink die Dusche ab und bediente sich dann an dem Shampoo, begann es auf dem Kopf des kleineren zu verteilen, schäumte seine Haare ein und duldete keinen Widerspruch – den er zumindest erwartet hatte. Obgleich der gar nicht ein traf. Stattdessen ließ Tooru sich das Kraulen gefallen – Tomoyuki konnte, wenn er wollte, richtig zärtlich sein!

Mit einem Schmollmund senkte der Jüngere den Blick und spürte, wie die Finger des Bassisten weiter in seinen Haaren herumstreiften und auf seinem Kopf entstand zunehmend mehr Schaum von dem Shampoo.

Tomoyuki beobachtete das Treiben seiner Hände und den Schopf des Drummers, bis sein Blick in Toorus Gesicht fand. Er sah so unglaublich niedlich aus mit den großen braunen Augen und dem Schmollen, welches um seine Lippen spielte. Die kleine Nase harmonierte perfekt mit den weichen Zügen und Tomoyuki war kurz davor, den kleineren zu Boden zu küssen. Aber er hielt sich zurück – schließlich wollte Tooru ja auch gar keine Zärtlichkeiten von ihm – und warum sollte er ihn auch so liebevoll behandeln?

Einen Moment ruhten seine Hände und er überlegte hin und her, was er tun sollte. Tooru von sich schieben? Oder einfach weiter machen? Wieso hatte er sich überhaupt dazu bewegen lassen, mit dem Bandkollegen zu duschen und die seine Körperpflege zu übernehmen? Er musste vollkommen verrückt geworden sein! Nur hinderte der Ausdruck in Toorus Gesicht ihn daran, von ihm abzulassen und er entschied sich schweren Herzens für die zweite Variante, kraulte weiter durch das helle Haar. Gerade noch so konnte er es abwenden, dass der Schaum dem Blonden in die Augen lief.

Als er sein Werk vollendet hatte, drehte er die Dusche wieder auf und erlöste Tooru von der Gänsehaut, die mittlerweile seinen gesamten Körper überzogen hatte. Vorsichtig spülte er das helle Haar aus, musste mit ansehen, wie der kleinere die Augen schloss und sich die Streicheleinheiten gefallen ließ.

Erneut wollte er ihn küssen und ehe er sich versehen konnte, berührten ihre Lippen sich auch schon – und es war fast schon einmalig, das Tomoyuki den Kuss gefordert hatte und dabei nicht nur an ein Spielchen dachte. Dieses Mal war es etwas anderes, was er aber nicht verstehen konnte. Er nahm den Drummer vollständig unter Beschlag, legte einen Arm um seine Hüfte, die andere Hand verwob sich in dem hellen Haar, als wolle er ihn so schnell nicht wieder hergeben. Tooru protestierte nicht im Geringsten, genoss es noch, das der andere ihn etwas sanfter behandelte.

Allerdings zweifelte er jetzt noch mehr an seinen Gefühlen.

Kurzerhand pinnte der Drummer Tomoyukis Handgelenke an die Fliesen der Duschwand, woraufhin der sich vor Schreck noch länger machte, als er sowieso schon war. Erneut fing Tooru dessen Lippen für den nächsten Kuss ein, musste dabei regelrecht hinauf küssen, weil der Bassist sich so in die Länge gestreckt hatte. Doch dann fasste er sich wieder und stieg in das Treiben mit ein, erwiderte den Kuss und schob Tooru die Zunge in den Mund.

Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern folgte der Drummer dem Spiel, berührte dabei zunächst mit der Zunge nur sanft die des anderen, fand aber bald Gefallen daran und wurde immer eifriger im gemeinsamen Umgehen.

Ohne sich zu wehren ließ Tomoyuki mit sich machen, was der jüngere wollte, dessen Hände jetzt über seine Arme zu seinem Hals fanden und sich darum schoben.

Als Toorus Körper ihn berührte jagte ihm ein erregender Schauer über den Rücken, den er kaum deuten konnte und er unbewusst die Arme um das jüngste Bandmitglied schlang, es zu ließ, das es ihm gefiel, sich von einem anderen derart berühren zu lassen. Tooru vermittelte ihm etwas, was er bis dato noch nie erfahren hatte: nämlich, dass zärtliches Umgehen sich auch sehr schön anfühlen konnte. Bisher hatten Küsse für ihn ein Vorspiel bedeutet, welches ihn unweigerlich mit dem anderen ins Bett brachte – auch wenn das in den meisten Fällen eher als Sinnbild galt…

Schließlich brach der Blonde den Kuss, trennte seinen Körper aber nicht von dem des Bassisten, der noch immer an der Duschwand lehnte, der Schauer aus der Dusche ohne Unterbrechung auf sie nieder ging.

Tooru aber gab ihm noch einen Kuss und erwiderte das Haschen des anderen, ließ die Zunge nun außen vor und schnappte nur nach den Lippen. Doch als er auch das unterband, sah der Brünette ihn an. Der Drummer hatte den Kopf etwas schräg gelegt, musterte sein gegenüber eingehend. Tomoyukis Arme hielten ihn weiterhin fest umschlossen und er versuchte nicht einmal, wieder von ihm wegzukommen.

Er beschloss sich nun endlich an dem Bassisten für die nächsten paar Tage zu verewigen und visierte einen Punkt an seinem Hals an, der ihm gerade recht erschien. Ein wenig bloßstellen musste er ihn dann schon noch und würde sein Mal dort ansetzen, das man ihn auch mit einem Rollkragen nicht verdecken konnte. Wer würde denn schon daran denken, dass er das gewesen war? Tomoyuki brachte schließlich ständig ein neues Opfer mit, an welchem er sich ausleben konnte und am nächsten Tag wieder verabschiedete, als sei nichts gewesen. Meistens sah der Bassist sie danach nie wieder – so hatte er sicherlich schon unzählige Herzen gebrochen…

Nur war das dem Drummer gerade ziemlich egal – denn ihn wollte er ja ‚wieder sehen’ – wahrscheinlich war er schon aus dem Grund nicht ganz so unbedeutend, weil er in der gleichen Band spielte – und Konflikte innerhalb wollte eigentlich niemand, auch wenn das schon oft genug der Fall gewesen war. Nicht zuletzt, weil Tomoyuki seinen Spaß mit Hiroaki gehabt hatte – es für ihn nur eine unbedeutende Nacht gewesen war – der Gitarrist dagegen mit seinen Schuldgefühlen gegenüber seinem damaligen Partner nicht zu Recht gekommen war und ihre Beziehung in die Brüche gegangen war.

Und wenn das zwischen ihm und Tooru so weiter ging, würde er schon bald wieder im Fokus des Bösen stehen und als Perverser abgestempelt werden, der seine Hormone nicht im Griff hatte. Wobei das sicherlich noch milde war, wenn man an Wataru dachte und was der ihm unter Umständen noch alles an den Kopf werfen würde…

Nur ob Tooru das zuließ, war noch die Frage – schließlich hatte er gerade etwas ganz anderes im Sinn als Streitereien, weswegen er neben dem Umbruch von Tomoyukis Kiefers die Lippen nieder legte und zaghaft an der feuchten Haut zu saugen begann. Seine Hände glitten derweilen zu den Seiten des Bandkollegen, schienen ihn von einer Flucht abhalten zu wollen.

Im Moment aber hielt der ganz still, schloss noch die Augen und hinterfragte seine Einstellung zu diesem Geschmuse – noch dazu kam ja, das absolut nichts für ihn heraussprang, wenn man von dem Fleck absah, den Tooru ihm gerade schenkte. Zwar konnte er sich nicht vorstellen, dass diese Nacht die letzte gewesen war – aber dennoch war da eine Antipathie, die ihm langsam wegbrach. Wieso in Dreiteufelsnamen musste ihm das jetzt denn so gefallen? Er hätte den Drummer wegschupsen sollen, damit er endlich aufhörte und er dieses Übel von sich abwenden konnte.

Anscheinend sahen seine Hände das aber ganz anders und fanden stattdessen zielstrebig zu Toorus Po, streiften fahrig darüber, während der Drummer weiter an seinem Hals saugte, wohl wissend, wie groß dieser Fleck werden und im schönsten rot leuchten würde. Immer mal wieder ließ der Blonde ganz kurz ab, um das Mal zu bewundern, war aber wohl noch immer nicht zufrieden und begann noch einmal, bemerkte natürlich, wie Tomoyuki sich darunter anspannte.

Warum er das zuließ, wusste der Bassist selbst nicht recht – im Grunde hasste er diese Flecke bis auf den Grund, denn damit sah es immer so aus, als sei er in festen Händen. Und dagegen hatte er schon lange eine Abneigung – nur würde man es ihm abkaufen, wenn er sagen würde, es sei von einer kleinen Bettgeschichte. Tooru hingegen würde sich mit den Verbrühungen auf seiner Rückfront verraten.

Als der Blonde seine Malerei vollendet hatte, war diese unmöglich zu übersehen und er leckte noch einmal kurz darüber, senkte einen Kuss darauf. Langsam schlich er sich wieder zu Tomoyukis Lippen, um ihn abermals zu küssen.

„Zufrieden?“ Tooru nickte eifrig.

„Ist hübsch geworden“, meinte er noch und lächelte wohlig.

„Willst du auch einen?“

„Ich verzichte – sonst fliegen wir wirklich noch auf.“ Lachend drehte Tooru die Dusche ab und er überlegte, ob seine Lage dadurch nicht sogar leichter werden würde. So wäre es jedenfalls offensichtlich, was passiert war.

Er kletterte aus der Dusche und tapste mit nassen Füßen zu einem der kleinen Schränke, die sich unter dem Waschbecken befanden. Wie vermutet verbargen sich dort ein paar große Handtücher und er warf eines dem Bassisten zu, der jetzt zitternd neben ihm stand. Eilig packten beide sich in die Badetücher, befreiten die frierenden Körper von der unangenehmen Kälte. Von Tomoyukis Nasenspitze tropfte gerade ein kleiner Wassertropfen, der von dem Stoff aufgefangen wurde und Tooru musste wieder einmal feststellen, das er ihn eigentlich überaus attraktiv fand.
 

~~~~~***~~~~~
 

Nachdem Wataru die vergangene Nacht allein verbracht hatte und sicherlich nicht mal ein paar Minuten hatte schlafen können, war er schon sehr früh wieder aufgestanden. Es war furchtbar gewesen und er konnte sich nicht entsinnen, wann er zuletzt allein genächtigt hatte – und wenn es nach ihm ging, musste er das auch nicht noch mal haben. Zusammen gerollt wie ein kleines Kind hatte er sich sehr schnell nach dem wärmenden Körper des Drummers gesehnt und die ganze Nacht hatten ihn diese Fragen gequält – Fragen, was er wohl falsch gemacht hatte. Oder schlimmer noch, wie er es übersehen haben konnte, dass der Liebste unzufrieden war. Er konnte sich nicht erklären, warum Tooru ihm das antat und er konnte diese Leere, die sich immer weiter in ihm ausbreiten wollte, kaum ertragen.

Schließlich hatte er sich aus dem Bett bewegt und war in die Küche getapst, beobachtete von der Sitzecke am Tisch durch das Fenster die Dämmerung und wie die Sonne langsam aufstieg. In einem rötlichen Gold zeigte sie sich, wurde von ein paar schwachen Wolken begleitet – sah unter normalen Umständen wunderschön aus. Aber gerade konnte auch der schönste Sonnenauf- oder Untergang sein Herz nicht erwärmen. Seine Welt erschien ihm kalt. Wie sollte er jetzt überhaupt mit Tooru umgehen? Unmöglich konnte Wataru das einfach so hinnehmen – würde er ihm das überhaupt sagen? Und war es einmalig oder tobte er sich des Öfteren mit dem Bassisten aus? Vielleicht wollte er darauf gar keine Antwort, aus Angst, dass das schon ewig so ging.

Aus der Ferne vernahm er nun, wie die Küchentür sich öffnete und eine weitere Person den Raum betrat.

„Wataru! So früh schon wach?“ Als er sich zu der Person wandte, erkannte er Hiroaki, der, wie allen bekannt war, immer ziemlich früh aufstand. Welcher Tick das sein sollte, verstand wohl keiner der restlichen vier Bewohner…

Der kleine Sänger nickte nur zaghaft, zog die Beine an seine Brust und schlang die Arme darum, legte den Kopf auf den Knien ab.

„Alles okay?“, fragte der große Gitarrist und musterte den Bandkollegen kurz, wanderte dann zum Kühlschrank. Wieder bekam er keine Antwort, stattdessen blickte Wataru wieder nach draußen, als sei dort etwas, was seine gesamte Aufmerksamkeit verdiente. Im Wesentlichen sah er aber gar nicht, was sich in dieser Welt gerade abspielte, hatte er doch mit der eigenen schon genug Probleme.

Hiroaki wandte sich jetzt zu seinem Freund an und betrachtete ihn mit nach oben gezogenen Augenbrauen.

„Hallo? Jemand zu Hause?“ Was war denn mit dem los?

„Liegt es an mir oder warum redest du nicht?“

„Tooru geht fremd“, erklärte Wataru kleinlaut. Ursprünglich hatte er sich dem Gitarristen immer anvertrauen können und sie besprachen praktisch jedes Problem - aber jetzt viel es ihm schwer, überhaupt den Mund aufzumachen. Ein widerlicher Schauer jagte ihm über den Rücken und er war nah dran, sich zu übergeben.

„Das ist doch nicht dein Ernst!“, rief der größere aus und riss die Augen auf, gesellte sich sofort zu dem Sänger auf die Sitzbank. Dass er eigentlich Hunger hatte, war jetzt mehr als nur nebensächlich.

„Ich hab sie gesehen, wie sie…“ Seine Kehle schnürte sich zu, als vor ihm wieder das Bild auftauchte, wie die beiden sich vergnügt hatten.

„Wann denn? Und mit dem?“

„Heute Nacht…“ Geräuschvoll sog Hiroaki die Luft ein und legte beruhigend einen Arm um den kleinen Blonden, der merklich zitterte. Unruhig fummelten seine Finger an dem Bund der Ärmel des Pullovers herum, den er trug.

„Das tut mir wirklich leid. Hast du… schon mit ihm geredet?“

„Tomoyuki…“, setzte Wataru unbeeindruckt hinzu, doch dem Gitarristen wollten gerade die Gesichtszüge entgleisen. Mehr zu sich selbst schüttelte er ungläubig den Kopf – das durfte nicht wahr sein! Er selbst hatte schon in den Genuss kommen dürfen, eine Nacht mit dem Bassisten zu verleben und von da an hatte sich so einiges in seinem Leben verändert – größtenteils nachteilig. Wegen ihm hatte er den Menschen verloren, der ihm wichtiger war als alles andere. Schlimm genug, dass er diese Erfahrung hatte sammeln müssen – aber dass es Wataru genauso treffen würde wie vorher Yuusuke, hätte er nicht erwartet. Generell, das Tomoyuki noch mal ein Bandmitglied anfassen würde. Dabei hatten sie so glücklich miteinander gewirkt…

Wataru vergrub nun sein Gesicht in der Schulter des Gitarristen. Eine hohe Klippe hätte ihm im Moment wesentlich weiter geholfen – schon alleine die Tatsache wollte ihn fast umbringen, das Tooru sich freiwillig auf einen anderen eingelassen hatte. Das würde alles kaputt machen und schon wenn er in sich blicke, fand er dort nur ein in Stücke gerissenes Herz.

Hiroaki nahm ihn in die Arme und gab ihm Halt – er konnte sich schon denken, wie der Sänger sich fühlte – schließlich hatte er genau das gleiche hinter sich. Zu diesem Zeitpunkt hatte er den Geliebten betrogen, sich unendlich schlecht gefühlt, weil er ihn so verletzt hatte. Wie sehr hatte er sich gewünscht, diesen Fehler rückgängig zu machen, um seine Beziehung zu Yuusuke genauso weiterzuführen, wie sie vorher gewesen war. Nur hatte der sein Vertrauen zu ihm verloren. Seit dem gingen sie getrennte Wege und Hiroaki wünschte sich jeden Tag, das er zu ihm zurückkommen würde.

„Warum macht er das?“, fragte der kleinere mit gebrechlicher Stimme, unterband die Stille, die den Raum erfüllt hatte. Allerdings hätte der Gitarrist in diesem Fall gut darauf verzichten können, denn Watarus Ton war nicht gerade gesund und er rechnete schon damit, dass er in Tränen ausbrechen würde.

„Er nimmt ihn mir weg.“

„Ach quatsch – Tooru liebt dich.“ Beim besten Willen konnte er sich nicht vorstellen, dass der Drummer aus Liebe mit Tomoyuki schlief – das war bei ihm auch nicht der Fall gewesen. Irgendwie schaffte der Bassist es nur immer wieder, andere mit seinem anstößigen Wesen ganz unbewusst um den Finger zu wickeln.

„Und warum geht er dann fremd?“ Der Sänger sah mit trüben Augen zu Hiroaki auf. Sie wirkten wässrig, etwas gerötet – verrieten, wie weh ihm das alles tat. Es war Hiroaki äußerst unangenehm den kleineren so zu sehen, wobei das mehr an der Tatsache lag, dass er einem anderen genau das angetan hatte, was Wataru gerade durch machen musste. Ihn zu trösten fiel nicht gerade leicht.

„Vielleicht wollte er es einfach mal mit einem anderen… Er hat doch nicht mit dir Schluss gemacht - stell ihn zur Rede, wenn du wissen willst, was los ist.“

„Ich hab gesehen was los ist“, erklärte der Sänger monoton, schniefte noch leicht. Er biss sich auf die Unterlippe, so fest, dass die zarte Haut darunter brach und eine winzige, hellrote Spur darüber schlich.

„Tooru mag es nicht, wenn wir…“

„Du weißt, dass das nicht stimmt“, unterbrach der ältere ihn.

„Er will Sex mit Tomo… Das erklärt alles.“ Erneut lehnte Wataru sich gegen den Bandkollegen – egal was um ihn herum geschah, jetzt kam er sich äußerst allein gelassen, ungeliebt vor, als sei da niemand, der ihn so liebte, wie er eben war. Nicht mal Tooru wollte ihn noch – oder doch? War das denn nur ein Problem, was ihre Liebesspiele anging? Ob er ihre Beziehung wohl weiter führen und nur hin und wieder mit Tomoyuki schlafen wollte? Selbst dann war der Gedanke nicht zu ertragen, das ein andere dem Drummer so nah sein durfte. Er besann sich darauf, wie sie von einer gemeinsamen Zukunft geträumt hatten – sollte die denn jetzt nicht mehr existieren? Warf Tooru das alles weg? Bei dem Gedanken wollte ihm schon schlecht werden und zwanghaft musste er sich vorstellen, wie er Tooru nicht mehr berühren durfte und er ganz langsam, Stück für Stück, sterben würde.

„Das erklärt überhaupt nicht alles“, meinte Hiroaki schließlich ruhig und streifte mit der Hand durch das helle Haar des Sängers, drückte ihn an sich.

„Warum hast du denn mit ihm…“

„Sex. Nichts anderes. Keine Liebe, keine Gefühle – gar nichts“, sagte der Gitarrist schnell, wollte möglichst nicht daran erinnerst werden, auch wenn er nicht abstreiten konnte, wie er sich nach dem anderen verzehrt hatte – das allerdings wirklich alles rein körperlich gewesen war. Und er wollte es auch niemanden raten, Gefühle für den Bassisten zu entwickeln, denn das brachte nur Leid und Schmerzen mit sich. Niemals durfte jemand länger als ein paar Tage bei ihm bleiben – danach würde jeder abgeschossen. Woran das lag, wusste Hiroaki nicht, aber Fakt war, das Tomoyuki Beziehungen hasste – zumindest, wenn es um die eigene Person ging. Anderen gegenüber hatte er sich nie abfällig verhalten und sicherlich nicht vorgehabt, die Liebe anderer zu zerstören. Das war bei Hiroaki nicht anders gewesen und er war an der Trennung selbst schuld gewesen, da er zum einen mit Tomoyuki im Bett gewesen war und zum anderen Yuusuke alles gebeichtet hatte - und der hatte gar kein Verständnis aufbringen können.

„Tooru weiß, das Tomo ihn nicht liebt – und er tut das sicherlich auch nicht.“

„Warum bist du dann nicht mehr mit Yuusuke zusammen?“ Hiroaki seufzte und senkte betrübt den Blick.

„Weil er fremdgehen gar nicht ab kann. Er vertraut mir nicht mehr.“ Wie sehr ihn das gerade selbst schmerzte, konnte Wataru sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen. Dafür aber wusste der Gitarrist, wie der Sänger sich fühlte und er konnte sich noch gut daran erinnern, wie er von seiner Beziehung geschwärmt hatte und das einfach alles perfekt gewesen sei. Er hatte sich überhaupt nicht wieder unter Kontrolle bekommen, wenn er nur an Tooru gedacht hatte – ob der das wohl überhaupt wusste? Eigentlich hatte Wataru seine Zuneigung nur sehr schlecht verstecken können und man musste schon blind sein, wenn man das übersah…

Der hingegen wälzte noch immer seine Gedanken, fragte sich, was er tun konnte, um den Drummer nicht zu verlieren. Auch wenn Hiroaki sich so sicher über dessen Empfindungen zu sein schien, war da etwas, was ihn das nicht glauben ließ. Vielleicht kam ja auch für Tomoyuki der Tag, an dem er seine äußerst offene Auslebung seiner Sexualität ablegte und nur noch mit einem ins Bett wollte. Und was sollte aus Wataru werden, wenn er sich dafür Tooru ausgesucht hatte? Nie und nimmer konnte er das überleben, wenn die beiden zusammen wären – damit müsste er jeden Tag sehen, wie der Mann, den er selbst über alles liebte, einen anderen küsste und für Wataru keine Augen mehr hatte. Es wäre einfach nicht zu ertragen, wenn dieser himmlische, verliebte Blick Tomoyuki gehören würde.

Er schloss die Augen und Erinnerungen stiegen in dem Sänger auf, wie alles angefangen hatte. Wie sie sich zuerst so zaghaft geküsst hatten und ihrer Liebe viel Zeit gegeben hatten, um langsam zu wachsen. Für Tooru war es das erste Mal gewesen, mit einem Mann zusammen zu sein und anfangs hatte er sich sehr schüchtern verhalten, kaum gewagt, Wataru anzufassen. Nur zu gut erinnerte er sich an den beschämten Ausdruck in dem hübschen Gesicht und wie er dann immer zu Boden gesehen hatte.

Er besann sich auf den allerersten Kuss – es war im Winter gewesen und Tooru hatte sich nicht gerade elegant auf die Nase gelegt. Wataru hatte ihm wieder auf die Füße geholfen und diesen innigen Blick würde er wohl nie wieder vergessen. Ganz vorsichtig hatte er ihn geküsst, sich gewünscht, die wundervollen Lippen mit keinem anderen teilen zu müssen. Damals war der Drummer noch etwas erschrocken gewesen, hatte wohl nicht mit etwas Derartigem gerechnet. Genauso unvergessen die Erinnerung, wie er ihn von sich aus geküsst hatte, dieses Lächeln und wie er Watarus Gesicht in die Hände genommen und zu sich gezogen hatte.

‚Der gehört zu mir, damit ihr es wisst!’, hatte Tooru gelacht und allen anderen deutlich gemacht, das sie zusammen gehörten. Eigentlich waren sie überall zusammen hingegangen.

Bisher hatte Wataru niemals damit gerechnet, das das jemals ein Ende finden würde. Dass alles war ein wundervoller Traum gewesen, aus dem es kein Erwachen hätte geben dürfen – aber nun?

Wie schön war es gewesen, als da diese Nacht gewesen war, in der Tooru mit in sein Bett gekrochen war. Mitten in der Nacht war er zu ihm gekommen. ‚Ich will bei dir sein’, hatte er gesagt und sich an ihn gekuschelt und zum ersten Mal in seinem Leben hatte Wataru etwas besessen, was er um nichts in der Welt hatte aufgeben wollen. Sprach man nicht davon, dass es in jedem Leben etwas gab, was man mit aller Kraft schützen und lieben würde? Warum nur nahm man ihm das weg?

Und… dann war da noch der erste Auftritt vor großem Publikum gewesen und wie sie sich gegenseitig animiert hatten, gegenseitig die Aufregung des anderen abgebaut hatten.

Oder wenn er sich schlecht gefühlt hatte, dann war Tooru da gewesen, hatte ihn in die Arme genommen, ihm immer einen aufmunternden Kuss auf die Stirn gegeben – genauso anders herum. Watarus Ziel war es gewesen, für den anderen da zu sein, bei ihm zu sein, wenn er keinen Weg mehr weiter wusste. Dabei zu sein, wenn er sich freute. Egal ob Freue oder Leid, alles hatte er mit ihm teilen wollen.

Er erinnerte sich an die erste Nacht, in der Tooru sich an ihn verschenkt hatte. Unendlich viele Küsse waren da gewesen, streicheln, erkunden. Es war etwas leidenschaftlichen zwischen ihnen gewesen und niemals hätte der Sänger es gewagt, dem anderen weh zu tun. Für Wataru war es unbeschreiblich gewesen, denn er hatte seiner Liebe so nah sein dürfen, wie noch nie zuvor. Kein anderer hatte ihn vorher derart berühren dürfen. Und das Beste dran war gewesen, das Tooru es gewollt hatte – ohne sein zutun. Er hatte sogar ein paar Kerzen angezündet und in seinem Zimmer verteilt. Durch kein anderes Licht war der Raum beleuchtet worden. ‚Ist ein bisschen kitschig, aber es hat mir gefallen’, waren Toorus Worte gewesen und seine Wangen hatten sich zart rot gefärbt. Schon allein die Tatsache, dass er mit ihm hatte schlafen wollen, hatte sein Herz zum schneller schlagen gebracht und vielleicht hatte der Drummer es so geschafft, Wataru auf ewig für sich gewinnen zu können. Auch jetzt noch…

Wie fürchterlich hatte es sich angefühlt, als sie sich zum ersten Mal gestritten hatten. Jeder, wenn auch nur kurz, hatte wieder ganz für sich allein gelebt und er hatte es kaum ertragen können. Ein nichtiger Grund war schuld gewesen, der ihm so schnell entfallen war. Oder war es etwas Wichtiges gewesen? Er konnte sich nicht mehr erinnern… Ein Streit, auf den eine Versöhnung folgte und ihm wieder bewusst wurde, wie viel der andere ihm bedeutete. Er hatte sich so fest vorgenommen, ihn immer bei sich zu haben…

Einzelne Bilder tanzten vor seinem inneren Auge, Bilder von Tooru, seinem Lächeln und Schmollen, seine verliebten Blicke oder wenn ihm etwas nicht angestanden hatte. Oh ja, trotzig und stur war er oft gewesen. Aber auch andere Momentaufnahmen, wenn er an seinem Schlagzeug gebastelt hatte, oder wenn er geschlafen hatte. Zweifellos hätte Wataru ihn die ganze Nacht betrachten können. So vieles war da, was ihn begleitete und jeden Tag erweitert worden war.

Das alles würde für immer in seinem Herzen weiter leben, auch wenn er wusste, dass er Tooru verloren hatte. Zu erklären war es nicht, aber er wusste es…

Als er die Augen wieder öffnete, strömten die Tränen über seine Wangen. Die Bruchteile seiner Erinnerungen an diese kurze, aber wunderschöne Zeit konnte ihm keiner mehr nehmen – niemand… niemals…

Wo war das alles jetzt hin?

Tooru…

Seine Nahe…

Die Wärme…

Das alles erstarb in diesem Moment – wie sehr hatte er doch gehofft, dass das zwischen ihnen genauso weiter lief. Er fürchtete sich, seiner Liebe zu begegnen. Auch wenn Wataru die Ursache nicht kannte, warum er es wusste – vielleicht, weil er Tooru so gut kannte oder ob es war nur ein Instinkt– aber sie brachen auseinander.

„Wataru…“ Er hatte schon vergessen, dass er noch immer an Hiroaki lehnte, der mit dem Abbild, welches sich zeichnete, kämpfte. Wataru so zu sehen verletzt ihn – er wollte nicht, dass einer seiner Freunde leiden musste und ihn jetzt so weinend zu erblicken, konnte er nicht ertragen.

„Bitte nicht weinen…“ Vorsichtig wischte er eine Träne von der Wange des Sängers. Der kämpfte ihm nächsten Moment mit sich, versuchte sich zu beruhigen und die Tränen zu vertreiben. Mit den Ärmeln des Pullovers trocknete er seine Wangen und Augen, erzwang sich ein Lächeln.

„Rede mit ihm darüber, ja? Ich glaube nicht, das ihr in Zukunft getrennte Wege geht.“ Wataru nickte, auch wenn seine Ansicht etwas anders aussah. Tooru hatte die ganze Nacht bei Tomoyuki verbracht… Sicherlich auch dort geschlafen, das war woher nie der Fall gewesen.

„Und… lass Tomo leben, okay? Er ist ein Arsch, aber irgendwie brauchen wir ihn ja doch…“ Von dieser Seite hatte Wataru das noch gar nicht gesehen – was würde er dem Bassisten denn noch antun müssen, wenn er ihn in die Finger bekäme? Keiner wollte sich genauer ausmalen, welche Kräfte in dem kleinen Sänger erwachten, wenn es um Tooru ging.

Nur leider gehörten zum Fremdgehen immer zwei – und darüber war Wataru sich auch bewusst. Erneut nickte er, löste sich von dem Gitarristen, sah ihn aber nicht an.

„Sei nicht traurig – das kriegen wir schon wieder hin“, meinte der größere und tätschelte dem anderen die Schulter.

„Wir?“

„Natürlich – ich bin immer für dich da. Sag mir bescheid, wenn ich etwas für dich tun kann, wenn du willst, dann hau ich Tomo eine runter, okay?“ Ein leichtes Lachen löste sich aus der Kehle des kleineren, auch wenn ihm gerade nicht der Sinn nach Witzen stand. Ganz tief in sich wollte er hoffen, das Hiroaki Recht hatte, mit dem, was er über den Drummer sagte. War eventuell noch etwas zu retten?

Langsam erhob der Gitarrist sich – Wataru sollte auch ein bisschen seine Ruhe haben. Bestimmt würden die Gespräche mit Tooru nicht angenehm werden – aber hoffentlich ergiebig. In Hiroakis Augen waren sie ein wirklich schönes Paar – aber auch ihre Beziehung war gestört worden. Tomoyuki stellte sich langsam als echtes Hindernis für jede Liebe heraus.

Er wollte das Zimmer schon verlassen, seufzte leise, denn das alles gefiel ihm nicht wirklich. Doch bevor er durch die Tür entschwinden konnte, fasste der Sänger nach seiner Hand und hielt ihn zurück. Einen Moment zögerte der Gitarrist, bis er sich zu ihm umwand. Watarus Blick war gesenkt und wollte ihn scheinbar nicht los lassen. Ein etwas fragender Ausdruck zeichnete Hiroakis Gesicht und er sah, wie der kleinere wieder auf seiner Unterlippe kaute.

„Bitte… Schlaf mit mir…“
 

tbc.
 

wie immer, kommis sind erwünscht, nicht gefordert - aber eure meinung interessiert mich... ^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-07-27T07:17:28+00:00 27.07.2007 09:17
oha o.o
verdammt.. die ff is gut ^_^
beste 12012.. aber sicherlich die beste
dein stil ist wirklich .. perfekt?!
die sätze.. wunderschön ausgebaut
die erotik... wohl proportioniert
du hast echtn journalistisches gespür ^_^
hoff, die nächstn chaps gehts genau so weiter
[da macht lesen doch spaß xD]

^o^/
Von:  Shiye
2007-03-26T16:10:40+00:00 26.03.2007 18:10
OO!!!
Was geht denn jetzt ab?
ich bin echt baff! die Story ist echt klasse und vom Ende erst gar nicht zu reden. Schreib bitte schnell waitaaaa...^^
Von: abgemeldet
2007-03-13T16:51:36+00:00 13.03.2007 17:51
coole story, gefällt mir, du kannst gute geschichten schreiben, ^^ weiter so, kapitel lesen wiill, mehr davon, jetz richtig auf den j-rock hype is!!!!!!!^^
Von:  LMC_no_LeMon_DreaM
2007-03-01T08:43:27+00:00 01.03.2007 09:43
waaah er tut mir so leid...und man kann hja nich mal richtig böse auf tomoyuki und tooru sein weil die ja jetzt irgendwie auch so süß sind...abe rtooru tut mir leid...schreib schnell weiter ...ich will wissen was hiroaki reagiert!!
Von: abgemeldet
2007-02-25T16:28:33+00:00 25.02.2007 17:28
XDDDDDD Das ende ist ja fies
Wataru tut mir so leid-__-
Bin so gespannt auf das nächste Kapi *_*
Von:  Luna
2007-02-25T16:28:29+00:00 25.02.2007 17:28
Hey du, nun haben ich zwischendurch gelesen ^-^
Am Anfang erinnerte mich das ganze ein bisschen an deine Gazette, aber das macht nix, ich fand es sehr schön geschrieben.... und mal wieder das leidige Thema... Männer sollten das Denken lassen XD

Wataru tut mir doch auch ganz schön leid, wobei mich das Ende wirklich überrascht hat, ich bin gespannt wie es weiter geht ^-^ also schön fleißig sein

bai bai Luna
Von: abgemeldet
2007-02-25T15:40:16+00:00 25.02.2007 16:40
Also ich find das Kapitel sehr schön ^^
Das Ende hat mich dann doch überrascht, mit dem, was Wataru gesagt hat XD
Bin echt gespannt wie es weiter geht ^^
Und ich frag mich, ob Wataru und Tooru drüber reden werden...stell ich mir sehr spannenend vor *____*
Von: abgemeldet
2007-02-24T20:36:41+00:00 24.02.2007 21:36
O___O
moah~~
chaos hoch drei...
meine güte...nu verliebt sich tooru in tomo???
*grad nüx raff*
und warum will wataru nu mit joriaki Oo
*durchdreh*XD
auf jedenfall genial geschrieben^^
freu mich auf die nächsten teile :3
Von: abgemeldet
2007-02-23T19:39:42+00:00 23.02.2007 20:39
mann grade waren noch keine kommentare, wollte schonmal die erste sein...-_-...naja egal! ^^
also die duschszene mit tomo und tooru fand ich ja toll, von wegen tomo lässt nie gefühle zu! da muss nur mal ein tooru kommen und schon wird tomo weich! süß!
aber wataru tut mir so~ leid, hat er echt nicht verdient, hätte ja fast schon geweint wo er so über erinnerungen nach dachte und meinte das er sein geliebtes tooru verloren hat! der arme! wäre am liebsten jetzt durch den compi zu wataru gerannt und ihn mal geknuddelt T.T
bin ja mal gespannt wies mit den beiden weiter geht und was jetzt mit wataru und hiroaki abgeht, der mir auch total leid tut, weil das fand er ja scheiße das die beziehung zu yuusuke kaputt gegangen ist, kann ich verstehen!
würde mich ja interesieren ob mit den beiden nochmal was wird! ^^
na dann schreib schnell weiter!
*knuddel*
Von:  Rukis-Kuschelkissen
2007-02-23T19:13:09+00:00 23.02.2007 20:13
Na.. was sagen wir denn dazu???*oi*
Ich hoffe Tomoyuki zeigt mal nen bisschen gefühle für Tooru!*g*
Armer kleiner Wataru!!
Bitte schreib schnell weiter....


Zurück