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In the end...

I´ll come back to you
von

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Kapitel 4 - Nie endende Liebe

Tja, da ist es, das vierte und letzte Kapitel von meiner FF. Wollte es eigentlich schon in den Osterferien zu ende geschrieben haben, aber na ja, hat halt etwas gedauert. Das Meiste hab ich an einem Abend geschrieben weil mir grade einfach tierisch langweilig war und ich zudem auch noch nicht so gut drauf bin und da dachte ich mir ‚hey, lass doch deine schlechte Laune einfach mal an deiner Tastatur aus.’ . Und so hab ich es auch gemacht. Hoffe es gefällt euch. Ich weiß jetzt schon, dass das Ende dem Ein oder Anderen nicht so passend wird ;) Mir aber, und deshalb isses mir egal, harhar

Have fun!
 

OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
 

Wann fängt der Anfang an? Wo hört das Ende auf? Und wo fängt das Ende an? Wann hört der Anfang auf ein Anfang zu sein? Was ist wo, wenn nichts nirgends ist? Was war zu erst da, das Ei oder das Huhn? Wenn ein unaufhaltsamer, unzerstörbarer Komet, den man nicht von seiner Laufbahn abbringen kann, auf einen unbewegbaren, unzerstörbaren Kometen trifft... was passiert dann? Immerhin können sich die beiden Kometen nicht aus dem Weg gehen, da sie beide nicht zu bewegen oder von ihrem Kurs abzubekommen sind. Beide sind unzerstörbar, weshalb weder der Eine noch der Andere nachgibt, auch nicht beide gleichzeitig. Vermischen sich mit diesem unbeschreiblichen Vorkommen die verschiedenen Zeiten? Entsteht ein riesiges Vakuum das alles um sich herum zerstört, außer die Kometen? Aber was passiert dann mit den riesigen Brocken, von denen einer stetig auf den Anderen zuhält? Sie wären immer noch da. Aber irgendetwas MUSS doch passieren, da der Eine nicht aufgehalten werden kann und weiterfliegen muss. Weiter, an dem unbeweglichen Kometen der unter keiner noch so großen Last genau wie sein Widersacher zerstört werden kann.
 

Ich kann selbst keine Antwort finden, immer noch nicht! Selbst damals konnte ich es nicht, als ich im Krankenhaus vor dem Behandlungsraum auf Ren wartete, dass dieser endlich raus kam, mit der Nachricht, dass wir endlich nach Hause gehen durften. Eine Nacht lang hatte Ren im Krankenhaus bleiben müssen – zur Beobachtung. Die meiste Zeit war ich auch bei ihm gewesen, nur die Nacht hatte ich bei Kyou verbracht, der mich tatsächlich mit einem selbstgekochten Abendessen erwartet hatte. Wir redeten lange und viel, bis tief in die Nacht hinein. Doch irgendwann wurde ich müde, musste mich als Erster geschlagen geben und streckte mich auf dem Gästebett, das bereits zurecht gemacht worden war, breit.

Der Morgen danach verlief unspektakulär. Ich frühstückte gemeinsam mit Kyou und machte mich gleich wieder auf den Weg ins Krankenhaus zu Ren.

Tja, und nun saß ich da. Auf einem unbequemen Plastikstuhl, direkt gegenüber von der Tür des Behandlungsraumes, beide Beine leicht gespreizt und die Arme vor der Brust verschränkt. Der Arzt, der grade da dring war, war mir unsympathisch. So ein typischer Neureicher. Wahrscheinlich gehörte ihm auch der teure Wagen draußen auf dem Parkplatz, der zur Hälfte auf dem nun nicht mehr benutzbaren Behindertenparkplatz stand. Und wenn schon, es sollte mir egal sein. Jedenfalls mochte ich den Mann nicht, starrte dementsprechend missgestimmt vor mich auf den Boden zwischen Beine Füße und dachte darüber nach, was mit diesen beiden, beschissenen Kometen passierte, die beide unzerstörbar waren und auch nicht einen Weg aneinander vorbeifinden konnten.
 

Ich wusste ja nicht, dass ich mich schon bald in so einer ähnlichen Situation befinden würde, dass ich auch ein unaufhaltsamer, unzerstörbarer und nicht vom Kurs abbringbarer sein würde, der geradewegs auf den unzerstörbaren und unbewegbaren Kometen zuhielt.
 

Jedenfalls war ich so tief in meinen kopfschmerzbereitenden Gedanken versunken, dass ich erst auf Ren aufmerksam wurde, als seine Schuhe in mein Sichtfeld gerieten und ich kurz darauf seine unwiderstehlich männliche Stimme vernahm. „Kaito?“ Sprach er mich anscheinend nicht zum ersten Mal an. Ich konnte eine leichte Spur von Ungeduld, aber auch von Sorge heraushören. Langsam hob ich meinen Kopf an, wobei mir ein paar Strähnen ins Gesicht fielen. Ich strich sie mit meinem rechten Zeigefinger einfach zur Seite, sodass die Haare mich nicht weiter stören konnten und sah direkt in Ren´s Augen. „Fertig?“ Fragte ich, ließ absichtlich meine Stimme müde und leicht angenervt klingen. Ren sollte bloß nicht denken, dass ich gerne da gesessen und gewartet hatte. Und wieder genoss ich jeden erdenklichen Laut, den mein Gegenüber von sich gab. „Klar, wir können gehen.“ Bekam ich als Antwort, aber es war eher für mich so, als ob Ren unbewusst ein magisches Lied sang, das mich in seinen Bann zog. Oh ja, das klingt wirklich kitschig, aber es war einfach so für mich. Wahrscheinlich waren es Entzugserscheinungen der ganzen Monate, die ich ohne ihn hatte leben müssen, und nun konnte die Phase, in der ich mir die Droge mit dem Namen ‚Ren’ unaufhörlich in meine Adern injizierte, beginnen! Sicher würde ich irgendwann völlig high durch die Straßen wandeln, wenn ich das nicht bereits zu dem Zeitpunkt getan hatte, und das hatte ich tatsächlich.
 

Ren hielt mir seine Hand hin um mir aufzuhelfen. „Ich bin noch jung!“ Entgegnete ich bloß, begleitete meine Worte mit dem Anheben meiner Augenbrauen und einem Zusammenziehen der Selbigen. Demonstrativ stand ich ohne seine Hilfe auf, fuhr mir flüchtig mit gespreizten Fingern durch meine Haare und ging neben Ren den langen Gang entlang, direkt zum Ausgang.

Bis wir den Ausgang erreichten, hatten wir kein Wort miteinander gesprochen. Und das selbst nicht als wir den Weg nach Hause antraten. Menschenmassen kamen uns entgegen. Mehrere Male musste ich mich zur Seite drehen um Ellenbogen oder Schultern auszuweichen, bis ich irgendwann keine Lust mehr hatte und normal weiterging. In unregelmäßigen Abständen stieß mich jemand an. Aber nicht mal mehr Zeit, sich zu mir umzudrehen und mich zumindest böse anzusehen, schienen die Jenigen zu haben, die gegen meine gestrafften Schultern stießen. Diese Welt war unpersönlich. Es gab keinen Grund zur Freundlichkeit, wenn man nicht grade dazu gezwungen war seinen Kunden mit einem aufgesetzten Dauerlächeln zu begegnen und jede auch noch so dumme Frage zu beantworten, nur, dass noch mehr Geld in die Kasse kam als so schon.

Ren schien nach einer Weile meinen Wiederstand gegen die Masse zu spüren und sah mich von der Seite an. Ich hielt meinen Blick stur nach vorn gerichtet, konnte aber dennoch erahnen, dass er grinsen musste. „Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen, mh?“ Fragte er mich, erhielt aber als Antwort nur ein Schulternzucken meinerseits. Mit der Zungenspitze spielte ich hinter geschlossenen Lippen an meinem Piercing herum. Beinahe hätte ich mir auf die Zunge gebissen, als ich etwas warmes an meiner linken Hand spürte. Als wüsste ich nicht schon was es war, sah ich an mir hinunter. Ren hatte seine Hand um die Meine gelegt und lächelte mir direkt ins Gesicht, als ich ihn ansah. „Nicht hier..“ Murmelte ich, versuchte bereits meine Hand der Rens zu entwinden. Aber kein Entkommen. Je mehr ich versuchte meine Hand zu befreien, desto fester wurde sie gehalten. Ich quittierte Ren´s Aktion mit einem durch meine Nase ausgestoßenen Schnaufens und richtete meinen Blick wieder nach vorn.

Lange hielt mein Wiederstand nicht an. Als ich, ganz ‚aus versehen’ , Ren´s Hand etwas drückte, ließ er automatisch lockerer.
 

Als wir bei ihm zu Hause ankamen, zog ich mit einem Ruck meine Hand zurück. Ren hatte offensichtlich nicht damit gerechnet, weshalb er auch erst reagierte, als ich schon befreit war. „Stell dich doch nicht immer so an.“ Seufzte er ergeben. Ich war anstrengend. Und das wusste ich. Er wollte nicht nur in der Wohnung oder in unbeobachteten Momenten zeigen, wie sehr er mich liebte, aber grade daran konnte ich mich nicht gewöhnen. Die Menschheit würde nie mit ihrer Intoleranz denen gegenüber aufhören, die anders waren als die Mehrheit, und wir gehörten nun mal zu der Minderheit. Wir unterschieden uns von der Masse. Ich mich mit meinem Aussehen und gleichzeitig mit meiner Neigung, Ren nur mit seiner Neigung. Doch ich kann nicht sagen, dass er es deshalb einfacher hatte als ich. Er nahm es so hin, genau wie er alle meine Launen hinnahm, nur damit ich ihn nicht wieder alleine ließ. Dabei hatte ich doch eh nicht vor wieder zu gehen. Meine Eltern schienen wenig Interesse daran zu zeigen, dass ich ihnen zurückkehrte und das war auch gut so.
 

Ungeduldig wartete ich, dass Ren endlich erst die Haustür und nachdem wir die Treppen erklommen hatten auch die Wohnungstür aufschloss. Nachdem Schuhe und Jacke an ihren rechtmäßigen Plätzen gelandet waren, ging ich direkt durch ins Wohnzimmer und ließ mich dort aufs Sofa fallen. Der Geruch, welcher aus der Küche zu mir und auch zu Ren, der sichtlich erfreut darüber war, durchdrang, verriet, dass Haru schon zu Hause war. Ich mochte ihn immer noch nicht leiden, war froh, wenn dieser Typ endlich ausziehen würde. Mochte man es weibliche (männliche gibt es ja leider nicht) Intuition nennen, aber irgendwie wusste ich, dass es mit diesem ‚Schädling’, so wie ich Haru immer Betitelte wenn ich mit Kyou über ihn redete, noch Ärger geben würde. „Schön, dass ihr kommt, das Essen ist gleich fertig.“ Rief Haru aus der Küche, kam gleichzeitig zu uns und strahlte von einem Ohr zum Anderen – wie widerlich!

Während ich nur unbemerkt meine Augen verdrehte, erwiderte Ren das lächeln – zum Glück nicht so übertrieben wie Haru es tat – und nickte leicht. „Danke. Aber ich muss gleich noch mal los. Ihr könnt schon mal essen und ich werde dann später essen wenn ich wiederkomme.“ So als wäre mein Kopf an ein gestrafftes Seil gespannt das mit einem Mal losgelassen wurde, schnellte er herum und ich sah mit erhobenen Augenbrauen hoch zu Ren, welcher hinter mir stand. „Wohin willst du denn?“ Fragte ich nach, strafe Ren in einem Moment in dem Haru´s Aufmerksamkeit nicht auf mir ruhte, mit einem scharfen Blick. Ren lachte leise und hob die Schultern. „Weg halt. Ich bin aber schnell wieder da, keine Sorge.“ Wie einem kleinen Hund tätschelte er mit den Kopf. Sofort schnellte meine rechte Hand hoch um Ren´s wegzustoßen, kam aber zu spät und Schlug in die Leere. „Wenn du so schnell wieder hier bist, dann warten wir halt mit dem Essen auf dich.“ Versuchte ich mich rauszureden, damit ich bloß nicht allein mit Haru an einem Tisch sitzen und essen musste. Doch Ren kannte kein erbarmen. Er wusste, dass ich von Haru nicht besonders viel hielt und dachte anscheinend, dass es uns mal ganz gut täte uns allein zu lassen, damit wird etwas reden konnten. Dabei hatte ich gar nicht vor mit ihm auch nur ein Sterbenswörtchen zu reden...
 

Und so war es tatsächlich auch. Nachdem ich noch mal versucht hatte wenigstens rauszufinden wohin Ren ging, aber immer noch keine konkrete Antwort bekommen hatte, saß ich tatsächlich alleine... ALLEINE mit Haru am Tisch und stocherte Lustlos in meinem Essen rum. Hätte ich schnell aufgegessen, wäre ich vielleicht schnell vom Tisch weggekommen, aber der Appetit wollte einfach nicht kommen, warum auch immer. Wahrscheinlich war es einfach nur die Anwesenheit dieses Schädlings der den unbeweglichen Kometen darstellte der sich direkt in meine Laufbahn gestellt hatte. Grade zerdrückte ich mit meinen Stäbchen das Ende einer Glasnudel, als Haru erst ein leises Seufzen ausstieß, wohl um meine Aufmerksamkeit zu erlangen. Aber ich ignorierte ihn weiter, selbst als er anfing zu reden. „Du solltest was essen.“ Gab er überflüssigerweise von sich, bekam dafür keinerlei Antwort von meiner Seite aus. „Kaito..“ Wenn er so anfing, musste doch irgendetwas sein. “Ich weiß, dass wir keinen besonders guten Start hatten.“ Oh ja, hatten wir wirklich nicht. „Und, dass es dir wahrscheinlich schwer fällt dich mit dem Gedanken anzufreunden, dass ich hier noch etwas wohnen bleibe.“ Es fiel mir nicht schwer mich mit dem Gedanken daran anzufreunden, sondern mit der TATSACHE, dass er die Wohnung mit der Luft, die er ausatmete, verpestete. „Kannst du nicht wenigstens versuchen ein bisschen nett zu mir zu sein?“ Was? Nett? Ich? Nie!

Immer noch Schweigen... „Anscheinend nicht.“ Murmelte Haru. Zu gerne hätte ich zustimmend genickt, aber das hätte das ignorierende Bild meinerseits zerstört und ich wollte es um alles in der Welt aufrecht erhalten. Mein Widersacher erhob sich, begleitet von einem erneuten Seufzen, nahm sein dreckiges Geschirr und Besteck und räumte es weg. Danach nahm er auch meine Sachen um sie wegzustellen, da ich eh nichts mehr essen würde. Dabei war ich mir sicher, wäre Ren da gewesen, hätte ich die Kalorien ohne Weiteres in mich rein gestopft bis ich satt war.
 

Mir war eine neue Idee gekommen. Um noch besser zeigen zu können, wie wenig ich Haru leiden konnte, würde ich, wenn er die Küche verlassen hatte, mir noch was von dem Essen nehmen und mich damit ins Wohnzimmer zu setzen um es genau dort, wahrscheinlich direkt vor seinen Augen einfach aufzuessen. Oder auch nicht. Jedenfalls würde er früher oder später sehen, dass ich mir noch etwas genommen hatte. Nur kam es gar nicht so weit, dass ich meinen Plan in die Tat umsetzen konnte. Denn nachdem Haru alles weggeräumt hatte und ich noch immer am Tisch saß, ging er um mich herum und legte mir seine Hände auf die Schultern. Ich fuhr in mich zusammen, da ich mit so was überhaupt nicht gerechnet hatte. Mit einer ruckartigen Bewegung meines Oberkörpers wollte ich mich von den Händen befreien, merkte aber, dass dieser Versuch nicht erfolgreich war. Haru drückte seine Hände fester auf meine Schultern und hinderte mich so daran überhaupt auf zu stehen. „Pack mich nicht an!“ Fauchte ich ihn nun doch an und drehte mich so weit, dass ich zu ihm hoch sehen konnte. Das schmierige Lächeln, welches sich auf seinen Lippen breit gemacht hatte, verursachte in mir Übelkeit. Ich könnte noch heute kotzen wenn ich nur dran denke. „Ren sagte mir, dass man dich ab und zu einfach mal zu deinem Glück zwingen muss.“ Verkündete er. Mochte sein, dass so war, aber ich verstand Glück nicht darunter mit Haru zu reden oder mich sogar von ihm anpacken zu lassen. Er anscheinend schon.

„Du gehörst aber lange nicht zu meinem Glück, also nimm deine Wichsgriffel weg und verzieh dich!“ Protestierte ich weiter, war schon dabei nach seinen Handgelenken zu greifen. Für mich völlig überraschend, ließ er es tatsächlich zu, dass ich seine Hände wegzog, doch legten sie sich mir, gleich nachdem ich aufgestanden war und aus der Küche gehen wollten, erneut auf die Schultern und zogen mich so stark zurück, dass ich rückwärts auf den Tisch fiel als dieser mir den Weg versperrte. „Verd... Haru, lass das!“ Fluchte ich lauthals. Der Druck an meinen Schultern wurde größer. „Was soll das?“ Fragte ich, mich nebenbei immer noch gegen ihn wehrend. Ich bekam eine Antwort, aber das hieß nicht, dass sie mir besonders gefiel: „Ren hat so viel von dir erzählt. Er meinte, dass du mir sicher auch gefallen würdest, wenn ich dich sehen würde und jetzt bist du endlich da, damit ich dich näher kennen lernen kann.“ Ich wollte gar nicht wissen, was Haru genau mit ‚näher kennen lernen’ meinte. Schon die Vorstellung war mir zuwider. „Ich will dich aber nicht kennen lernen, ich will nur, dass du mich endlich loslässt und verschwindest, verstanden?“ Wetterte ich, aber immer noch vergebens.

Anstatt, dass Haru meinen Aufforderungen nachkam, stieg er einfach zu mir auf den Tisch, wich grade noch im letzten Moment meinem Fuß aus mit dem ich nahm ihm trat um ihn von mir fern zu halten. „Ganz schön wild.“ Lachte er amüsiert auf, war schon bald auf dem Tisch, schwang sein rechtes Bein über mich und setzte sich einfach auf meinen Bauch. Die Stöße, die ich ihm mit meinen Knien in den Rücken verpasste, brachten ihn nicht im Geringsten von seinem Vorhaben ab. Eher stachelten sie ihn zusätzlich an weiter zu machen.
 

Mein Gesicht fühlte sich an als stünde es in Flammen. Meine Wangen waren heiß, genau so wie meine Ohren. Eigentlich war mir im ganzen Körper heiß. Zugegeben fürchtete ich mich vor dem, was Haru mit mir machen könnte, und das würde so einiges sein, so wie er zu mir hinabgrinste. Verzweifelt versuchte ich ihn von mir runter zu stoßen, spürte aber schon wenig später wie sich seine Hände von meinen Schultern lösten, sich eine erst um mein linkes Handgelenk und dann die zweite nach einem kurzen Gerangel auch um mein anderes Handgelenk legte. Indem er meine Arme auf den Tisch, direkt neben meinen Kopf drückte, machte Haru mich unfähig mich zu wehren. Heiße Schauer, die mir den Rücken hinunterprasselten wechselten sich ab mit eiskalten Schauern. Mein Herz pumpte das Blut durch meine Adern so schnell, dass mir schwindelig wurde. Mein Adrenalinspiegel war sicherlich hoch, aber irgendwie blieb die große Kraft, die dann zu Tage gefördert wurde, aus und ich lag da, unter Haru und konnte mich trotz aller Versuche nicht von ihm befreien.

Zu allem Überfluss beugte er sich mit seinem unheilverkündendem Lächeln langsam zu mir hinunter, so dass ich seinen nach dem Abendessen riechenden Atem auf der Haut meines Gesichts spüren konnte. „Verrecke endlich!“ Presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, startete als Rache, da er nur wieder lachen musste, einen Versuch ihm die Nase oder sonst was ab zu beißen, aber bekam keinen noch so kleinen Fetzen seiner Haut zwischen die Zähne.

Ich kann nicht mehr beschreiben was für Gedankengänge mir in dieser Situation genau in meinem Kopf vorgingen. Aber ich weiß noch, dass ich mir Ren herwünschte. Dass er reinkommen und Haru aufhalten würde. Oder, dass Kyou her kam und anklingelte, aber nichts passierte.
 

Genau so wie ich Haru ansehen konnte, dass er die Situation lustig fand, konnte ich auch sehen, dass er überlegte, was er als nächstes machen sollte, oder eher gesagt wie er das, was folgen würde, am besten anstellte.
 

Und von da an... Werden meine Erinnerungen unscharf. Ren hat mir grob erzählt, was wohl vorgefallen war, bevor er zurück nach Hause kam und Haru und mich in der Küche wiederfand. Haru hatte sein Vorhaben tatsächlich vollendet. Angeblich habe ich noch selbst als Ren rein kam weiter geschrieen, trotz, dass meine Stimme bereits heiser und kratzig klang.

Warum ich das nicht selbst genau weiß? Nachdem Ren Haru von mir runter gezogen hatte, war Haru völlig ausgerastet und hatte begonnen um sich zu schlagen. Dabei hat er mir grade in dem Moment, in dem ich aufstehen und aus der Küche laufen wollte, einen so festen Stoß verpasst, dass ich zurückstolperte und mir den Kopf an der Arbeitsplatte anstieß. Die Folge für mich: Schwere Gehirnerschütterung mit Gedächtnislücken. Bei mir beziehen sie sich zu meinem Glück nur auf die Zeit nach dem Haru mich auf den Tisch gedrückt hatte. Die Folge für Haru: Knast! Soll er dort ruhig verrecken!
 

Jetzt sitze ich hier in meinem Bett, genau in dem Krankenhauszimmer in dem Ren damals nach unser Auseinandersetzung gelegen hatte, und warte, dass ich endlich nach Hause kann. Eine Woche musste ich hier bleiben. Sieben grässlich lange Tage voller Erkenntnisse, Schmerzen und Einsamkeit. Nur die Stunden in denen Ren bei mir war, waren halbwegs erträglich.

Damals, wenn ich in der Zeitung oder im Internet über Mädchen gelesen habe, die vergewaltigt worden waren, habe ich mir immer nur gedacht ‚Die Arme..’ und habe umgeblättert oder eine andere Internetseite aufgerufen. Aber jetzt weiß ich was in ihnen vorging und bestimmt immer noch vorgeht. Es ist grässlich, nicht zu beschreiben. Man findet keine Worte um aus zu drücken, wie es einem damit geht.

Am schlimmsten sind die Nächte. Ich habe das Gefühl, dass ich kaum schlafe, bin dementsprechend den ganzen Tag über müde und schlafe meistens grade in der Zeit ein, in dem Ren oder Kyou mich hier besuchen kommen. Meine Eltern waren nicht hier. Wahrscheinlich wissen sie nicht mal was vorgefallen ist, aber das stört mich nicht. Es würde sie sicher eh nicht interessieren.
 

Langsam rutsche ich zur Bettkante und stehe auf. Der Boden unter meinen Füßen ist kalt, trotz, dass ich Socken trage. Ich habe mir heute Morgen direkt nach dem Aufstehen wieder meine richtige Kleidung angezogen weil ich es einfach nicht erwarten konnte, dass Ren endlich herkommt. Mit langsamen Schritten gehe ich hinüber in das kleine Badezimmer, stelle mich vor das Waschbecken und betrachte mich im Spiegel. Ich habe dunkle Ringe unter den Augen und wie bei einem kranken Tier haben meine Haare etwas von ihrem Glanz verloren. Aber ich bin mir sicher, dass sich das schnell wieder ändern wird, weil ich auf die Unterstützung von Ren und meinem besten Freund zählen kann.

Ich höre wie jemand leise an die Zimmertür klopft und diese sich daraufhin öffnet. Es kann niemand anderes als Ren sein, also verlasse ich das Badezimmer und bleibe vor ihm stehen. Vor dem Mann, den ich mehr liebe als mein Leben. Vor dem Mann, von dem ich weiß, dass er zwar in einem Moment, in dem ich ihn gebraucht hätte, nicht da gewesen war, aber es dafür jetzt ist. Jetzt und für immer.
 

Erst merke ich, wie sich meine Mundwinkel zu einem leichten Lächeln hochziehen. Ren hebt kurz die Augenbrauen. In der letzten Woche habe ich nur selten gelächelt und ich bin mir sicher, wenn, dann auch nicht so ehrlich wie jetzt. Bald lächelt auch er. Er traut sich nicht richtig mich zu umarmen, das merkt man. Für einen kurzen Augenblick haben seine Arme in meine Richtung gezuckt, bevor sie doch wieder regungslos hinunterhingen. Zwar habe ich bis heute zugelassen, dass Ren mich anfasst, aber gegen eine Umarmung habe ich mich immer gewehrt. Deshalb bin ich nun der Jenige, der seine Arme hebt, den letzten Abstand zwischen uns überwindet und sich an ihn drückt, zwar noch etwas vorsichtig aber durchaus ausbaufähig. Sanft schließen sich auch seine Arme um meinen Rücken. Das ist der Moment ab dem ich weiß, dass uns jetzt nichts mehr auseinander bringen kann.
 

Der unaufhaltsame Komet hat gesiegt!
 

And in the end, I´ll come back to you!
 

OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
 

So fertig. Was soll ich groß sagen? Es hat mir Spaß gemacht an der FF zu schreiben, und ich weiß, dass das Ende vielleicht etwas überraschend kommt und meinetwegen auch etwas kitschig ist. Aber das ist mir so was von egal ^^ Man kann mich gerne mal lieb haben! Is nun mal so geworden das Ende und das bleibt auch so. Mir war einfach danach.

Ich hoffe dennoch, dass es euch gefallen hat (falls es überhaupt jemand gelesen hat). Würd mich über Kommis freuen, immerhin seh ich ja, dass meine FF durchaus auf Favoritenlisten ist ;)
 

Hab euch alle lieb, aber mich am meisten!
 

MfG

scapegoat



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Neeja
2010-01-10T15:23:37+00:00 10.01.2010 16:23
hiho,
ich liebe den manga in the end =)
und ich finde deine fortsetzung wirklich schön!
Von:  Patty
2009-11-29T15:39:26+00:00 29.11.2009 16:39
Huhu,
hab grade die ff gelesen und sie ist echt hammer. Ich bin auch der Meinung, dass das Ende im Manga einfach nicht sein kann^^
Und deinen Schreibstil find ich echt klasse, aus der Ich-Perspektive (find ich schwer zu schreiben^^) und einfach auch die ganze Emotionen.
Als sie sich z.B. zum ersten Mal wiedersehen da fühlt man alles mit, als wäre man selbst beteiligt.
Und du bist den Charakteren der Personen treu geblieben, jaja Kaito der sture Hund^^
Also mir hats den Tag gerettet ;)
Von:  CookiesVanilleKipfel
2008-05-08T10:30:02+00:00 08.05.2008 12:30
hi mausüü^^

gomen nasai das ich erst jetzt ein komi schreib, hatte aber vorher nie zeit ;_;

das war wirklich ein sehr schönes ende, hab mich gefreut das es ein happy ending war *grins*

du hast wieder sehr schön geschrieben *beneid*
man konnte sich richtig hineinversetzen, und das auch wenn es mit schreiben etwas länger gedauert hatte.

Kaito tat mir zwar doch etwas leid, da er so vergewaltigt wurde,
aber er scheint es ja überwinden zu können ^^

hat mich sehr gefreut deine ff zu lesen,
werd sie irgendwie auch vermissen, da sie ja nun zu ende ist ^^

naja vllt liest man sich ja bei ner anderen ff wieder ne ^^

chuchu~ dat reindeer x3


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