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Wenn Sehnsucht siegt

Usagi - Setzuna
von

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Ein Anruf der alles ändert.

Ein Anruf der alles ändert.

Nörgelnd zog Usagi die Decke über ihren Kopf, um den ersten Sonnenstrahlen zu entgehen. Doch es war zu spät, die hellen Strahlen hatten sie geweckt. Grade als sie knurrend das Bett verlassen wollte, entdeckte sie Setsuna. Bilder der letzten Nacht blitzen vor ihrem inneren Auge auf, leidenschaftliche und intime Bilder. Niemals hatte sie sich so geliebt und begehrt gefühlt, wie in dieser Nacht. In jeder Berührung von Setsuna hatte sie ihre unausgesprochene Liebe gespürt. Ein Lächeln begleitet von Röte schlich sich auf Usagis Gesicht.

Ganz leise zog sich die blonde Frau zu Setsuna herüber. Lächelnd betrachtete sie ihre Freundin und strich ihr eine dunkle Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Guten Morgen.“, wurde Usagi plötzlich von Setsuna begrüßt, welche ihre Augen öffnete und sie zum ersten Mal aus den sonst so traurigen roten Augen anlächelte. „Oh entschuldige habe ich dich geweckt?“, fragte Usagi verlegen und biss sich auf die Lippen.

Setsuna schüttelte den Kopf und hauchte: „Nein ich war schon wach!“ Für einen Moment betrachtet sie die junge Frau und fragte vorsichtig: “Wie fühlst du dich??“

„Glücklicher als je zuvor!“, antwortet Usagi schnell und dies war die Wahrheit. Ohne das Setsuna reagieren konnte, lehnte sich Usagi vor und berührte Setsunas Lippen, diese Seufzte leise. Grade als sich der Kuss erneut eine tiefe Leidenschaft entfachte, klopfte es an Usagis Tür und sie wurde aufgerissen.

Rei kam herein, von dem Geschehen hatte sie nichts mitbekommen, da sie einen kleinen Moment gewartet hatte. Verdutzt schaute Rei in die verschreckten Gesichter ihrer Freundinnen.

„Was ist?? Warum schaut ihr so, habe ich euch geweckt?? Alle sind schon wach, nur ihr beide nicht. Setsuna ich glaube Usagi hat keinen guten Einfluss auf dich!“, doch Rei klang nicht biestig, sondern amüsiert. Plötzlich hielt sie Usagi das Telefon vor die Nase: „Hier, die Liebe deines Lebens ist am Telefon.“

Usagi war viel zu geschockt, um auf irgend etwas einzugehen, was Rei sagte. Doch als sie begriff wer am Telefon war, da griff sie hastig nach dem Hörer.

„Mamoru??“

„Oh Usagi, alles liebe zum Geburtstag!“, hörte sie die so vertraute Stimme am anderen Ende und lies sie einfach alles vergessen. Er war wie immer, nicht tadelnd oder böse, sondern einfach lieb.

„Mamoru, warum hast du nicht angerufen, oh ich vermisse dich so!“, seufzte Usagi automatisch. Sie realisierte nicht, dass ihre gesprochenen Worte nicht zu dem tauben Gefühl in ihrer Brust passte. Sie bemerkte nicht, das Rei längst das Zimmer verlassen hatte.

„Ich weiß, es tut mir leid. Ich hatte so viel zu tun. Aber Usagi… ich vermisse dich, ich komme noch heute zurück.“

Usagi schluchzte auf: „Du kommst heute? Aber dein Studium.. Mamoru?? Meinetwegen?“

Setsuna griff nach ihrem Kleid, mit einem Lächeln Richtung Usagi verschwand sie aus dem Zimmer und ging ins Bad.

Erst jetzt als Setsuna aus der Tür verschwand, mit einen Lächeln, das kein Lächeln war, schreckte Usagi auf und fragte fast motorisch: „Wann kommst du??“

“Heute Abend, ich sitze bereits im Flugzeug, deswegen kann ich auch nicht lange telefonieren. Aber heute Abend werde ich nur für dich da sein! Ich freue mich auf dich!“

„Ich mich auch auf dich!“, hörte sich die blonde Frau sprechen, ehe sie auflegte und hastig vom Bett rutschte. Schnell rannte Usagi in den Flur hinunter, unten im Erdgeschoss konnte sie die anderen hören. Als Usagi die Tür vom Badezimmer öffnen wollte, war sie verschlossen. Sachte klopfte sie an: „Setsuna, bitte mach die Tür auf!“

Zuerst tat sich nichts, doch dann klackte das Schloss leise und für Usagi öffnete sich die Tür.

Setsuna hatte das tiefe Bedürfnis verspürt, nicht nur aus dem Zimmer, sondern aus dieser Welt zu verschwinden. Schon als Setsuna wach geworden war, da wusste sie, so würde es nie wieder sein. Es war mehr, als sie je zu wagen gehofft hatte. Doch dass sie die Realität so schnell einholte,hatte sie nicht erwartet. Serenity war für Endymion bestimmt, das wusste sie und trotzdem schnürte ihr die Erkenntnis die Kehle zu.

Dann klopfte es an die Badezimmertür und als sie Usagis süße Stimme vernahm, zuckte ihr ganzer Körper zusammen. Eine lange Weile überlegte Setsuna einfach nicht zu reagieren, aber das erschien ihr nicht klug, es war wohl die letzte Gelegenheit mit Usagi alleine zu reden.

Lautlos verschloss Usagi die Tür hinter sich und schaute auf. Setsuna stand in ihrem schwarzen Kleid vor dem Spiegel. Lange herrschte Stille zwischen den beiden Frauen. Grade als Usagi etwas sagen wollte, da drehte sich Setsuna zu ihr und lächelte leicht: „Freust du dich?“

Sie lächelte auf eine Weise die so unwirklich war, das Usagi schlucken musste. Die Frage war kein Vorwurf sondern eine ehrliche Frage die nach einer Antwort drängte.

Die blonde Frau schritt auf ihre Freundin zu. Es dauerte lange bis Usagi ihren Kopf hob und wagte Setsuna in die Augen zu schauen. „Es tut mir leid!“, hauchte Usagi mit zitternder Stimme.

„Es muss dir nicht Leid tun. Ich wusste und ich weiß, dass ich nicht dein Schicksal bin!“, Setsuna vielen diese Worte nicht einmal schwer, denn es war die unausgesprochene Wahrheit. Außerdem war jedes Gefühl in ihr gestorben, in dem Moment als sie Usagi die Worte „Mamoru“ sagen hörte.

Usagi hingegen schluchzte plötzlich auf, dicke Tränen tropften auf die weiße Matte unter ihr. „Oh Setsuna, wie konnte ich dir das antun?… Ich…. ich!“, weinend warf sie sich ihrer Freundin in die Arme.

Ganz langsam zog das Schluchzen von Usagi Setsuna aus ihrer eigenen Traurigkeit. „Oh Usagi, bitte weine nicht meinetwegen“, seufzte sie leise und legte ihre Arme um den zierlichen Körper der jungen Frau.

„Hör mir zu, Usagi! Ich liebe dich schon seit dem ich denken kann und nie hätte ich nur zu träumen gewagt, dass ich dir jemals näher sein werde als eine kurze Umarmung. Die letzte Nacht, ich werde sie immer bei mir tragen und ich werde immer für dich da sein. Ich werde dich immer beschützen, meine Usagi.“

Usagi schluckte und schaute auf, dann schüttelte sie heftig ihren Kopf. Damit wollte und konnte sie sich nicht abfinden. Usagi wollte nicht akzeptieren, dass etwas, das sich so echt und vertraut anfühlte, hier und jetzt enden sollte, noch bevor es wirklich angefangen hatte. Aber etwas in ihr wusste, das Setsuna Recht hatte, dass sie nicht füreinander bestimmt waren. Usagi wusste, sie würde lügen, wenn sie sagen würde, dass sie sich nicht freute, dass ihr Mamoru wieder kam. Er mochte oft ein Tollpatsch in Gefühlsdingen sein und sie immer ermahnen, dass sie Erwachsen zu sein hat. Aber Usagi glaubte fest daran, dass er sie liebte und sie auf Händen tragen würde. Und trotzdem war da diese tiefe Sehnsucht, für immer in diesem Badezimmer zu verweilen. Zu vergessen wer sie war und wer sie sein wird. Ein verbotener Teil in Usagis Herzen flehte darum, in Setsunas Armen die Ewigkeit zu verbringen.

All diese Gedanken und unsortierten Gefühle rasten durch den blonden Kopf, als Usagi in die traurigen Augen der Kriegerin der Zeit schaute. Zu gerne hätte sie einfach ihre Hand genommen und wäre fort gelaufen. Weit weg, zu einen anderen Ort in eine andere Zeit. Wo sie nicht an Pflichten einer vorherbestimmten Zukunft und eine tragische Vergangenheit gebunden war. Usagi verstand ihre eigenen Gedanken und ihr Herz nicht mehr. Auf der einen Seite war da der Mann, den sie schon im vergangenen Leben geliebt hatte und auf der anderen Seite diese tief dunklen Augen. Sie zogen die junge Frau geradezu in ihren Bann. Usagi fühlte, wie ihre Seele in zwei Teile gerissen wurde, als sie in das tiefe Rot der Augen ihrer Freundin schaute.

Keiner der Beiden wusste wie lange sie da gestanden hatten und sich einfach angeschaut hatten.

Doch ein unsanftes Klopfen zog beide aus ihrer Starre. "Hey ihr Langschläfer, nun macht mal hin. Wir wollen alle zusammen zum Flughafen, um Usagis große Liebe abzuholen!", es war abermals Rei. "Ja ja… wir kommen!", antwortet Usagi mechanisch.

Setsuna hatte sich endlich von Usagi abgewandt und schnappte sich ihre restlichen Sache. Mit gesenktem Kopf schob sich Setsuna zur verschlossenen Tür.

Die junge Frau wollte sich schnell an Usagi vorbei mogeln, um weiteren Worten aus dem Weg zu gehen. Plötzlich wurde sie sanft von Usagis Hand zurückgehalten. "Nein .. nicht.... nur einen Moment... bitte.", forderte Usagi zitternd.

Wie nur könnte sie dieser Bitte widerstehen? Also wandte sie sich zu Usagi um.

Liebevoll legte Usagi ihre Hand auf Setsunas Wange. "Ich werde es auch nie vergessen! Ich werde es für den Rest meines gezwungenen Lebens in meinem Herzen tragen und ich danke dir für all deine Liebe. Ich wünschte ich könnte mit dir fortlaufen. Ich wünschte einfach, ich hätte es gewusst. Ich wünschte ich wäre nicht die, die ich sein muss. Und ich wünschte, Setsuna, ich wäre dein Schicksal."

Ohne dass Setsuna etwas erwidern konnte, küsste Usagi ihre Freundin zärtlich und lang. Es war ein merkwürdiger Kuss, denn beide Frauen wussten, es würde der letzte sein. Keiner wollte ihn lösen und besonders Setsuna kämpfte gegen die Tränen an, die versuchten ihren Weg zu suchen. Als sie sich die beiden Frauen endlich voneinander lösten, verschwand Usagi so schnell aus dem Bad, als wollte sie vor etwas fliehen.

Tatsächlich floh Usagi vor den Gefühlen, die sie mehr und mehr übermannten. Sie floh vor der Erkenntnis, dass sie sich, trotz ihrer Liebe zu Mamoru in Setsuna verliebt hatte. Setsuna die ihre Hand nach Usagi ausgestreckt hatte griff ins Nichts und sackte zu Boden, ihr Herz schmerzte unerträglich. In diesem Augenblick schwor Setsuna, nie wieder ihren Gefühlen freien Lauf zu gewähren. Mit diesem Versprechen saß sie einfach da und umklammerte ihren Körper, bis der Schmerz nachließ. Er ließ nicht nach, aber er wurde schwächer.

Wie eine bittere Medizin, die einen bleibenden Nachgeschmack hinterließ. Usagi kehrte nicht zurück in das kleine Badezimmer und Setsuna blieb einfach auf den kalten Fliesen sitzen. Sie wünschte sich weit fort von allen. Doch ihr Wunsch wurde nicht erfüllt, ein Klopfen riss sie aus ihren Gedanken. Es war Michiru, die junge Frau hatte sich sorgen um ihre Freundin gemacht.

„Setsuna, was machst du denn so lange da drin? Wir wollen los!“, die Stimme ihrer engsten Freundin klang sehr besorgt. Bevor sie jedoch die Klinke der Tür hin abdrückte antwortete Setsuna: „Ich komme gleich, mir ist ein bisschen schlecht. Es ist nichts schlimmes, mach dir keine Sorgen.“

Michiru wusste das Setsuna nicht die Wahrheit sagte, das spürte sie, doch sie gab sich mit der Antwort zufrieden und ging zu den anderen.

Jede Phase in Setsunas Körper wollte nicht mit zum Flughafen, doch was sollte sie sagen. Mechanisch stand sie auf und schaute in den Spiegel, ihre Augen hatten den letzten Glanz verloren, aber was machte das schon.

Im Wohnzimmer war ein reges Treiben, die Mädchen hatten die Spuren der Party beseitigt und alles war wie immer.

Als Setsuna in den großen Raum kam, war es Haruka die ihr zu grinste. „Na Prinzessin, ausgeschlafen?“ Michiru verpasste ihrer Freundin einen unsanften Schlag in die Seite.

„Hey, womit habe ich das verdient?“, fragte sie Michiru und hielt sich die schmerzende Stelle. „Weil du nicht immer so frech sein sollst… ah und widerspreche mir nicht!“, sprach sie und drückte Haruka beschwichtigend einen Finger auf die Lippen. Diese lächelte nun, wie könnte sie jemals ihrer Geliebten widersprechen.

Usagi beobachtete Setsuna mit traurigen Augen. Ihr Gewissen und eine starke Sehnsucht wollten einfach zu ihr rennen, doch sie konnte nicht, sie durfte nicht.

Wie kleine Nadeln trafen Setsuna die traurigen blauen Augen, sie wandte sich ab und griff nach ihrer Tasche. Als hätte sie damit das Kommando gegeben, öffnete Makoto die Tür.

„Dann lasst uns mal Usagis Liebsten abholen.“, kündigte Rei an und sie machten sich auf dem Weg. Es war genügend Zeit, um zu Fuß zum Flughafen zu gehen. Alle waren sich einig, dass das alle wach rüttelte und eine angenehme Abwechslung war.

Setsuna lief hinter der großen Gruppe und beobachtete sie abwesend. Plötzlich lies sich Usagi zurückfallen und harkte sich bei ihr am Arm ein. Sie schmiegte sich ganz ohne Angst vor Konsequenzen an und flüsterte leise zu der einsamen Kriegerin:

“Ich möchte dass du glücklich bist. Ich möchte… bei dir sein… Setsuna.. warum kann ich das nicht.“

Jedes Wort und diese unbeschreiblich traurige Stimme ihrer Prinzessin lies Setsuna seufzen. Es war ein trauriges und resignierendes Seufzen.

„Ich wünschte ich könnte mit dir fort gehen. Ich wünsche mir nichts sehnlicher… aber ich bin nicht dein Schicksal. Ich… „ sie schluckte schwer und schloss für einen Moment die Augen. „... Ich bin glücklich, weil ich dich beschützen darf und wenn du glücklich bist, dann bin ich es auch.“

Auch wenn Setsuna sich in diesen Augenblick alles andere als glücklich fühlte, so war es doch die Wahrheit, die sie sprach. Sie wollte nur ihre Prinzessin beschützen und ihr Leben für sie geben. Die blonde junge Frau schaute zu ihrer Freundin auf und schluckt die Tränen herunter:

„Du bist … so unbeschreiblich, du hast mehr verdient…!“

„Ich habe alles was ich brauche… glaub mir und jetzt lächle. Mamoru würde sich wundern, wenn du nicht lächeln würdest!“, munterte Setsuna Usagi auf und schaute auf das Gebäude vor ihr. Sie waren mittlerweile am Flughafen angekommen und das hieß, dass sich Usagi von Setsuna lösen musste.



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