Zum Inhalt der Seite

Suicidal

Bedeute ich dir denn gar nichts, danna?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Depressions and pain

Authors Note: Es würde mich sehr freuen, wenn ein paar Leute mehr ein Kommentar hinterlassen würden. Lasst heraus, was euch nicht gefällt, kritisiert wo ihr nur könnt. Egal ob über Rechtschreibfehler, Ungereimtheiten, Inhaltliche Fehler oder sonstiges.

Ich sehe, wie viele User tagtäglich die FF lesen, wie viele sie ansehen etc. Und es ist wirklich deprimierend, dass dann so wenig Kritik oder überhaupt Feedback kommt. Also, bitte, schreibt doch auch dazu was euch gefällt oder nicht! Ich bitte darum.
 

- _ - _ - _ - _ -
 

Das Gesicht dem Boden zugewandt, lag er da. Es schmerzte so sehr. Nicht nur körperlich. Im Gegenteil, das Schlimmste war der seelische Schmerz.

Das Einzige, was man in der Stille vernehmen konnte, war ein leises Schluchzen. Dann schrie der Blondhaarige Junge auf dem Boden auf. Erneut war ihm brutal mit dem Fuß in die Rippen getreten worden.
 

„Du bist so ein erbärmlicher Schwächling Deidara!“
 

Erneut schluchzte der Angesprochene auf. Er bemühte sich doch stets, stark zu sein! Doch IHM, war er nicht stark genug. Er behandelte ihn wie einen Klotz am Bein. Schlimmer noch. Wann immer Deidara einen Fehler machte, bekam er das auch deutlich zu spüren und damit meinte er nicht mit Worten.
 

Der Iwa-Nin rollte sich auf dem Boden zusammen. „Bitte... bitte... nicht nochmal, Sasori-danna....“ Dieser lachte nur spöttisch auf. Er sah keinen Grund darin, aufzuhören.

Doch schließlich trat er ihm noch einmal mit aller Kraft in die Seite, was seinen Partner vor Schmerz aufstöhnen ließ.

„Erbärmlich. Einfach nur erbärmlich. Du hast es nicht im geringsten verdient, ein Akatsuki Mitglied zu sein.“

Mit diesen Worten wandt sich Sasori ab und ließ den Blonden einfach liegen.
 

Deidara hatte die Augen geschlossen. Er wollte es einfach nicht begreifen.

Der... Mensch, der ihm am allermeisten bedeutet, den er zu seinem danna erklärt hatte, tat ihm soetwas an!

Und nicht nur das. Nein, es waren schon weitaus schlimmere Dinge dabei gewesen...

Sasori beschimpft ihn, erniedrigte ihn, quälte ihn. Eben einfach alles.
 

Doch Deidara wusste, das das nicht immer so gewesen war. Es hatte erst vor gut drei Monaten angefangen.
 

Er musste zwar zugeben, dass Sasori ihn nie richtig gut behandelt hatte, doch so schlimm wie jetzt war es nie gewesen.

Er war verzweifelt! Was sollte er noch tun...? Er hatte wirklich schon alles versucht.
 

Stark zu sein, keine Gefühle mehr zu zeigen, Sasori nicht zu nerven, eben alles was ihn dazu veranlassen könnte, wütend zu werden.
 

Doch wirklich gebracht hatte nichts davon etwas.

Sasori war nur noch gereizter geworden, wenn Deidara doch einmal eine Gefühlsregung zeigte, oder gar einmal laut war wie es eben sein Charakter war.
 

Die Missionen waren in Ordnung. Da zeigete Sasori ihm gegenüber nur Gleichgültigkeit.

Doch zurück im Hauptquartier war es wirklich schlimm. Kaum dort angekommen und zurück auf dem Zimmer, schlug der Rothaarige auf ihn ein, verprügelte ihn regelrecht.

Er hatte Deidara eingeschärft, dass es diesem wirklich schlecht ergehen würde, wenn jemals ein Wort von dem allem, was in diesem Zimmer passierte, jemals zu einem der anderen Mitglieder oder gar Leader-sama durchdringen würde. Deidara wusste zwar nicht warum, aber er hatte auch niemals ein Wort zu jemandem gesagt.
 

Die Anderen hatte aber natürlich Deidaras Charakterwandel bemerkt.

Früher war er ein richtiger Wirbelwind gewesen. Ständig musste im Hauptquartier etwas repaiert werden, weil der Blonde mal wieder etwas in die Luft gejagt hatte.

Oder aber er reizte irgendjemanden bis zur Weißglut. Einmal war es Deidara sogar passiert, dass er sich eine Woche lang in seinem und Sasoris Zimmer verbarrikatieren musste. Wäre er in dieser Zeit aus dem Zimmer gekommen wäre es ihm sicher nicht gut ergangen.

Die anderen wusste bis heute nicht genau, WAS Deidara angestellt hatte, aber Hidan hatte es anscheinend ziemlich wütend gemacht.
 

Das alles lag jedenfalls in der Vergangenheit. Der Blondhaarige zog sich mehr und mehr zurück, sprach immer weniger und antwortet auch auf Fragen nur noch mit den nötigsten Worte und so knapp es ging.

Keiner mochte es recht zugeben, aber sie waren besorgt um Deidara.

Zumindest soweit man das so nennen konnte.
 

Kakuzu war nur wenig an dem ganzen interessiert. Er war der Meinung, solange sein Geld stimmte, konnte ihm alles andere egal sein. Auch Itachi war mehr oder weniger (eher weniger) an der Sache interessiert. Immerhin hatte er ein Gesicht zu wahren. Sein Image erlaubte es ihm eben nicht, gefühlsduselig zu werden.

Mal davon abgesehen, dass sie Shinobi waren und Shinobi eigentlich keine Gefühle zeigen durften.

Doch Kisame, Hidan und Tobi waren doch irgenwie besorgt.
 

Kisame versuchte auf seine eigene Art, Deidara aufzumuntern. Er versuchte ihn zum lachen zu bringen, sprach so viel es ging mit ihm und versuchte auch sonst alles mögliche. Genauso wie Tobi. Doch dieser war eher lästig, als hilfreich.
 

Das alles brachte jedoch auch nichts. Es war schon ein echter Erfolg, auf Deidaras Gesicht wenigstens ein müdes Lächeln zu zaubern.
 

Hidan betrübte das ganze eigentlich. Er wollte es eigentlich nicht zugeben, aber der alte Deidara fehlte ihm. Ihm fehlte jemand, mit dem er sich streiten konnte, jemand der ihn ärgerte und man anschließend den Spieß umdrehen konnte.
 

Die drei hatten allerdings keine Ahnung wie sie den Jungen aufmuntern konnte.

Und noch weniger hatte einer von ihnen eine Ahnung, warum Deidara so betrübt und zurückgezogen war.
 

Keiner von ihnen hätte auch nur im Traum daran gedacht, dass Sasori etwas mit der Sache zu tun hatte.
 

War dieser doch Deidaras geliebter 'danna'...
 

- _ - _ - _ - _ -

Worrying about Deidara

Es war der Morgen des 10. Dezembers. Draußen war es eiskalt und es war noch ziemlich früh am morgen. So früh, dass alle der Akatsuki Mitglieder noch schliefen.
 

Ganz im Gegenteil allerdings zu einem einzigen von Ihnen.

Deidara saß im Wohnzimmer auf der Couch und starrte trübselig durch das Fenster nach draußen.
 

Es fiel Schnee.

Genau genommen war es der erste Schnee des Jahres.

Deidara lächelte schwach. Als einzigers Mitglied der Akatsuki konnte er Begeisterung für die weiße Pracht außerhalb des Hauptquartiers zeigen. Ihn faszinierte der Schnee. Er hatte etwas reines, unschuldiges an sich. Ganz im Gegenteil zu ihm, Deidara....
 

Betrübt senkte dieser seinen Blick. Wäre er genauso rein und unschuldig wie dieser Schnee da draußen, würde er heute wahrscheinlich sein Leben mit seiner Familie verbringen können. Mit Sicherheit würde Sasori ihn dann auch nicht schlagen.
 

Denn Deidara war sich sicher, dass er selbst und ganz allein daran schuld war, dass er von seinem danna verprügelt wurde. Er gab dem Rothaarigen keine Schuld an dem ganzen.
 

Mit Sicherheit kann das niemand verstehen, denn jeder sich diese Lage ansehen würde, würde sagen, dass es doch ganz klar ist, dass Sasori Schuld an Deidaras Leid trägt.
 

Doch Deidara selbst sah das anders. Er selbst wusste tief in seinem Inneren noch immer, dass ihm Sasori mehr als alles andere auf dieser Welt bedeutete.

Sasori bedeutete ihm alles! Ein Leben ohne ihn konnte er sich nicht vorstellen. Aus diesem Grund war er auch noch hier und ertrug die Schmach, die Schande und die Erniedrigung durch diesen.
 

So in seinen Gedanken versunken, bemerkte er gar nicht, dass jemand das Zimmer betreten hatte. „Morgen, Deidara-chan.“ (1)

Der Iwa-Nin schreckte auf. Wer war denn schon so früh wach? Es war doch erst halb sechs! Dabei war er extra so früh aufgestanden, um sich sicher zu sein, dass niemand außer ihm schon auf den Beinen war.

Er hob den Kopf. Dann erblickte er Hidan. Innerlich war er sehr froh, dass es dieser war und niemand anderer. Deidara wusste nicht warum, aber er war sich sicher dass er außer diesem im Moment niemanden in seiner Nähe ertragen hätte.
 

„Morgen, Hidan....“ Die Stimme des Blonden hörte sich müde, verzweifelt und schwach an. So wie ständig in letzter Zeit.

Seufzend ließ sich Hidan neben diesen auf der Couch nieder. „Die Frage ob alles in Ordnung ist erübrigt sich ja.“ Er verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Was ist nur los mit dir?“ Deidara antwortete nicht, doch er war sich auch sicher, dass der Andere darauf keine Antwort erwartete.

Erneut seufzte der Grauhaarige. (2) Er schwieg einen Moment, dann meinte er: „Du hast noch nicht gefrühstückt, stimmts? Komm, lass uns was essen gehen.“ Hidan erhob sich und sah Deidara erwartend an. Er wusste genau, wenn er diesen jetzt nicht mehr oder weniger dazu zwingen würde, etwas zu essen, würde er es gar nicht tun.

„Sag nicht, du hast bereits gegessen. Ich weiß genau, dass es nicht so ist, Deidara-chan. Also komm schon.“
 

Deidara wusste nicht was er dazu sagen sollte. Einerseites hatte Hidan ja Recht. Er hatte wirklich noch nichts gegessen. Aber andererseits hatte er auch wirklich keinen Hunger!

In letzter Zeit musste er sich regelrecht selbst dazu zwingen, etwas zu essen. Er hatte einfach keinen Hunger mehr, er litt an Appetitlosigkeit und gleichzeitig wollte er aber doch etwas essen.
 

Leise seufzend stand der Blondhaarige schließlich auch auf. „Na gut...“ Auch wenn er es sich in letzter Zeit zum Motto gemacht hatte, so wenig wie möglich zu sagen, so war es jetzt doch unhöflich, überhaupt nichts zu sagen. Wenigstens war Hidan jetzt etwas zufrieden, da sich Deidara bereiterklärt hatte immerhin ein bisschen etwas zu essen.
 

Gemeinsam gingen die Beiden in die Küche und fingen an, Frühstück zu machen.
 

Eine Viertelstunde später saßen beide noch immer am Tisch. Mit dem Unterschied, dass Hidan noch immer aß und Deidara ihm inzwischen schweigend zusah. Beziehungsweise war sich Hidan nicht sicher, ob er ihm jetzt zusah, oder ob er einfach nur vor sich hin ins Leere starrte. Das war bei dem Iwa-Nin schwer zu sagen.
 

Hidan war bereits froh, dass der Blonde wenigstens eine halbe Semmel hinutergewürgt hatte. Es war einfach nur noch traurig anzusehen mit Deidara.

Er zog sich mehr und mehr zurück, redete nicht mehr, aß nicht mehr.

Auch die früheren Streitigkeiten zwischen ihnen fielen nun aus. Auch wenn der Grauhaarige früher alles dafür gegeben hätte, doch einmal Ruhe vor dem nervenden 'Künstler' zu haben, der ständig allen auf die Nerven ging: Jetzt wünschte er sich nichts mehr, als wieder den alten Deidara zurück zu haben.
 

Er musste leicht grinsen. Ja, wahrscheinlich sah man es ihm nicht an, dass er auch mal nett sein konnte. Jeder sah ihn ihm nur einen streitsüchtigen Religionsfanatiker.

Gut, vielleicht war er ab und an einmal streitsüchtig. Vielleicht auch öfter.
 

Aber was er sich eingestehen musste, war, dass man Deidara einfach mögen musste. Er behauptete zwar immer, ihn nicht zu mögen, doch in letzter Zeit als es diesem immer schlechter ging hatte man doch deutlich gemerkt, dass Hidan ihn doch irgendwie mochte.
 

Deidara blickte auf. War Hidan in Gedanken versunken, oder warum hatte er auf einmal aufgehört zu essen? Eigentlich konnte es ihm ja egal sein aber aus irgend einem Grund interessierte es ihn doch. „Hidan...?“ Der Angesprochene sah auf. “Hm….? Was ist denn?”

Der Blondhaarige zuckte mit den Schultern und sagte nichts weiter. Er hatte nur wissen wollen, ob der Andere noch anwesend war. Wie es aussah, ja.
 

Nun da er etwas gegessen hatte und auch lange genug am Tisch gesessen hatte, befand Deidara es an der Zeit aufzustehen. Wozu sollte er auch noch länger hier sitzen bleiben? In letzter Zeit mochte er nicht so gerne andere Leute um sich herum. Er zog sich lieber zurück und war alleine. Allein, mit seinen Gedanken und sich selbst.
 

Auch wenn er es nicht laut aussprachen und es sich noch weniger überhaupt selbst eingestehen wollte: Eigentlich war Deidara froh, dass sich wenistens ein paar Akatsuki Mitglieder um ihn scherten.

Nicht dass das ein Angriff gegen Sasori sein sollte! Nein, niemals würde er seinem danna einen Vorwurf machen, ganz gleich was dieser ihm antat oder antun würde.

Er war schon ein bisschen glücklich, dass sich beispielsweise Hidan um ihn kümmerte. Oder auch Kisame ab und an, oder Zetsu. Oder auch Tobi. Wobei er, wenn der Junge es auch gut meinte, doch eher nervend war als hilfreich.

Auch wenn Deidara lieber allein sein wollte, lieber für sich sein wollte, so war er ihnen doch unendlich dankbar dafür, wenn sie ihn aufheiterten. Er konnte und wollte es ihnen im Moment zwar nicht zeigen, aber eines Tages, irgendwann würde er sich dafür erkenntlich zeigen...
 

(1) Ich beziehe mich hier auf eines von den neuesten Manga Kapiteln. Hidan nennt Deidara so und ich finde das passt wunderbar in dieser FF wenn Hidan ihn so nennt.
 

(2) Ich bin mir nicht sicher, ob Hidan nun graues, silbernes oder blondes Haar hat. In dieser FF werde ich jedenfalls immer Grau schreiben, nur zur Information. (Es hört sich einfach am besten an. Ich hab bereits alles ausprobiert und ich finde diese Variante am besten.)

Stop your enquiry!

In der letzten Woche hatten Hidan, Kisame und Tobi wieder vermehrt versucht, Deidara aufzumunternd. Doch mehr als ein schwaches Lächeln hatten sie nicht auf dessen Gesicht zaubern können.
 

Oft lag der Blondschopf einfach nur auf der Couch im Wohnzimmer und starrte trübselig an die Decke. Alle wollten ihn aufmuntern. Nur Sasori beteiligte sich an der „Aktion" nicht.

Hidan war darüber bereits etwas misstrauisch geworden, doch am Ende hatte er die Schultern gezuckt. Er hatte auch mit Kisame darüber geredet. (Mit Tobi darüber zu reden so beschloss er, war genauso hilfreich wie eine Fliege nach dem Weg zu fragen.) Der Blauhaarige hatte ebenfalls nur mit den Schultern gezuckt und gemeint es wäre eben so Sasoris Art. Genauso wie es Itachis Art war. Denn auch dieser hatte sich aus der Aktion ausgeklinkt. Er zeigte hin und wieder wenigstens den Ansatz einer Spur eines Mitleides für Deidara. Doch mehr konnte er auch nicht zulassen. Immerhin hatte er eben eine Image zu wahren.
 

Deidara wusste davon, dass die Anderen sich Gedanken deswegen machten. Und das machte ihm zu schaffen.

Denn er wusste, dass Sasori ihn halb tot prügeln würde, würden sie je herausfinden, was der Grund für Deidaras Depressionen war. Er hatte seinem danna doch versprochen, dass alles was passiert war und noch passieren würde zwischen ihnen bleiben und niemals zu jemand anderem vordringen würde!
 

Doch Deidara war sich auch sicher, dass er zwar alles in für sich behalten würde, aber nicht auch noch die Kraft aufbringen konnte, die Anderen davon abzuhalten, Verdacht zu schöpfen. Das war dann doch einfach zu viel verlangt! Er schleppte sich soweiso schon nur noch durch jeden weitern Tag. Das Leben war eine Qual geworden für ihn.
 

Der junge Iwa-Nin war in letzter Zeit oft am überlegen, was er noch in diesem Leben hatte. Was ihn am leben erhielt.

Schließlich war er zu dem Schluss gekommen, dass es, so seltsam es auch klingen mochte, Sasori war.
 

Ja, sein danna brauchte ihn doch! Er war sein Werkzeug, seine Puppe.

Der Junge schloss die Augen. Was war ein Puppenspieler ohne seine Lieblingspuppe? Deidara wusste, dass er Sasoris „Lieblingspuppe“ war.

Das war im Moment sein einziger Grund zu leben.
 

Leise seufzend stand er auf, als er hörte, dass mehrere Personen ins Nebenzimmer, also in die Küche, traten und sich leise unterhielten.
 

„Vielleicht sollten wir doch einmal nachforschen, Zetsu. Ich meine ja nur, sicher ist sicher!“ Der Angesprochene schüttelte den Kopf, was Deidara aber natürlich nicht sehen konnte. „Ich bin mir nicht sicher. Deidara-san scheint nicht erfreut darüber zu sein. Er blockt schon alle Fragen danach ab.“
 

Der Blonde hielt den Atem an. Worüber sprachen sie da drüben? Er drückte sich an die Wand neben der Tür und lauschte. Ja, man hatte ihm als kleines Kind beigebracht, dass man nicht lauschte. Doch erstens ging es hier um ihn und zweitens hatte er sich ohnehin längst allen Regeln entsagt.
 

Hidan verdrehte die Augen und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Und ich sage, wir forschen doch einwenig nach. Außerdem blockt Deidara-chan nicht nur die Fragen nach dem was passiert ist ab. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, Pflanzenhirn: Er blockt konsequent ALLE Fragen ab verdammt noch mal!“

Zetsu überging die Anspielung auf seine Person gekonnt. Von Hidan würde er sich nicht reizen lassen. Gerade als er jedoch etwas sagen wollte, mischte sich eine weitere Person ein. „Ich stimme Hidan eigentlich schon zu. Er hat Recht Zetsu! Wir müssen endlich etwas unternehmen! Es geht Deidara-san immer schlechter und wir wissen nicht worum es geht! Wenigstens das müssen wir endlich wissen!“

Tobi, der neben dem Fischähnlichen Menschen saß, nickte. „Das finde ich auch! Deidara-senpai braucht endlich Hilfe! Und ich finde, es ist unser gutes Recht, wenn wir ein bisschen weiter-„ Er wurde von Hidan unterbrochen. „Wir brauchen keine Erläuterungen! Ich sage, wir bohren ein bisschen weiter nach und finden raus, was hinter der ganzen Sache steckt. Ende. Du bist sowieso überstimmt Zetsu.“

Zetsu seufzte. Was sollte er darauf sagen? Er war eindeutig drei zu eins überstimmt.

Schließlich nickte er leicht. „Na gut. Aber falls wir Deidara-san damit noch mehr schaden hören wir damit sofort auf, verstanden!?“
 

Von nun an war kein weiteres Wort mehr im Nebenzimmer zu hören. Vielleicht hatten alle nur genickt, Deidara konnte es nicht wissen. Mit klopfendem Herzen drückte er sich weiter an die Wand. Hidan und die Anderen wollten nachforschen! Das konnten sie ihm doch nicht antun!
 

Der Junge bemerkte gar nicht, wie langsam seine Augen feucht wurden. Würden die vier wirklich etwas herausfinden, würde Sasori ihn diesmal wirklich totprügeln. Er müsste sie aufhalten! Und zwar mit allen Mitteln!
 

Langsam ließ er sich von der Wand auf den Boden sinken. Aber er wusste genau, dass es Stuss war, das alles zu überlegen, geschweige denn, sich etwas zurecht zu legen, was er tun sollte. Er war müde und fühlte sich erschöpft. Das war inzwischen ein Dauerzustand bei ihm und er war sich sicher, dass er nicht die benötigte Kraft aufbringen konnte die vier aufzuhalten.
 

Inzwischen liefen ihm die Tränen über die Wangen. Deidara bemerkte es gar nicht. Er wollte überhaupt nichts mehr fühlen.

Im Moment wünschte er sich nichts mehr, wie in den Arm genommen und getröstet zu werden. Wie sehr wünschte er sich, einmal in seinem Leben von seinem danna umarmt zu werden. Dass dieser ihn tröstete und ihn beruhigte.
 

Der Blondschopf hatte es niemals laut ausgesprochen (weiß Gott was ihm geblüht hätte, wenn er es getan hätte!) doch er war sich schon lange sicher:

Sasori war längst mehr als sein danna.
 

Er hatte sich in seinen danna verliebt.
 

Nie hatte ihm eine Person mehr bedeutet. Und nie hatte er sich mehr gewünscht Anerkennung und Liebe von dieser Person zu bekommen.
 

Leise weinend saß er auf dem Boden und vergrub das Gesicht in den Händen. „Sasori-danna....“ Das waren die einzigen Worte, die er im Stande war, zu sagen.

Es war ihm inzwischen egal, ob Kisame und die anderen drei noch in der Küche waren oder nicht. Ob sie ihn hören konnten oder nicht. Es war alles völlig unbedeutend geworden.
 

Er wollte nur noch hier sitzen und warten bis sein danna zu ihm kommen würde und ihn in den Arm nehmen würde. Auch wenn er wusste, dass das nie passieren würde.

Genausogut konnte er hier sitzen und warten bis er sterben würde.

Wobei er genauso wusste, dass das auch völliger Unsinn war. Irgendwann würde sein danna kommen und sie hatten einen neuen Auftrag zu erledigen.
 

So saß er einfach nur da, hoffend dass Hidan, Zetsu, Kisame und Tobi ihren Plan bald wieder aufgeben würden.

Without a question?

Doch Hidan, Zetsu, Kisame und Tobi gaben ihren Plan nicht auf. Bei jeder Gelegenheit schnüffelten sie herum. Hidan hatte es in letzter Zeit besonderes auf Sasori abgesehen, was Deidara schwer zu schaffen machte.

Denn natürlich blieb es dem Rothaarigen nicht verborgen, dass man ihm hinterherspionierte.
 

Aus diesem Grund stellte er den Grauhaarigen eines Tages zur Rede.
 

„Was soll der Mist? Dauernd werde ich verfolgt und beobachtet, auf Schritt und Tritt!“ Das Gesicht des Puppenspielers verdüsterte sich. „Was willst du?“ Hidan knurrte leise. „Die Frage kann ich dir leicht beantworten: Wissen, was mit Deidara-chan los ist!“
 

Sasori verdrehte die Augen. „Woher soll ich das wissen?“ Er seufzte leise. „Ach komm. Lass mich bitte endlich in Ruhe ja?“ Der Suna-Nin lächelte ganz, ganz leicht. „Was soll das ganze mit mir zu tun haben? Du weißt dass Deiara und ich Partner sind. Also bitte.“

Mit diesen Worten drehte er sich um und ging davon.
 

Hidan blickte ihm nachdenklich und unsicher nach. Hatte er sich getäuscht? Er musste allerdings zugeben, dass Deidara Sasori wirklich als seinen danna bezeichnete. Und das noch immer obwohl es ihm in den letzten Monaten so schlecht ging. Der Religionsfanatiker seufzte. Wahrscheinlich hatte er sich wirklich getäuscht. Sasori konnte gar nichts mit der ganzen Sache zu tun haben. Denn sonst würde Deidara ihn ja nicht noch immer in den Himmel hoch preisen oder?
 

Stirnrunzelnd und sich nachdenklich am Kopf kratzend ging Hidan zurück auf sein und Kakuzus Zimmer. Man konnte ja schließlich auch nicht den ganzen Tag an einer Sache dran bleiben und immerhin hatte er auch noch andere Dinge zu erledigen.
 

Seine Zweifel gegenüber Sasori waren jedenfalls fast verschwunden und er und die anderen widmeten sich wieder anderen Dingen die Deidara so nach unten ziehen könnten.
 

Keiner verschwendete auch nur noch einen einzigen Gedanken daran, dass Sasori etwas mit der ganzen Sache zu tun haben könnte...
 

Deidara musste allerdings am eigenen Leib erfahren, dass Hidan einen großen Fehler begangen hatte, als er Sasori auf dieses Thema angesprochen hatte.
 

Es war gerade zu einer Zeit als die meisten der Akatsuki Teams unterwegs auf Missionen waren. Nur Tobi war noch hier, aber der war draußen unterwegs. Außerdem noch Leader-sama aber der scherte sich nicht groß darum, was im Hauptquartier vor sich ging, solang alle gute Arbeit leisteten.
 

Der Blondhaarige saß in seinem und Sasoris Zimmer auf seinem Bett. Leicht lächelnd arbeitete er an einer Tonfigur. Sie stellte einen Vogel da und Deidara gab sich viel Mühe damit.

Doch kurz bevor er fertig war, schlug jemand mit aller Kraft die Türe auf. Deidara sah erschrocken auf und blickte in das zornige Gesicht seines dannas.
 

„Verdammt noch mal ich hab dir gesagt, dass niemand von den Anderen davon erfahren soll! Warum hat Hidan mich heute darauf angesprochen?!“

Deidara senkte den Kopf. Hidan hatte also wirklich weiter herumgeschnüffelt und letztendlich Sasori angesprochen.

Noch immer gab er keinen Ton von sich, was den Rothaarigen noch mehr verärgerte.
 

„Du sollst mich ansehen, wenn ich mit dir rede!“ Knurrend schlug er Deidara die Tonfigur aus der Hand die daraufhin auf dem Boden landete. In den Augen des Blondschopfes bildeten sich Tränen. Er hatte sich so viel Mühe mit dieser Figur gegeben!

Doch er sagte weiterhin nichts, hielt weiterhin nur den Kopf gesenkt.
 

Das passte Sasori nun noch weniger. Brutal packte er seinen Partner an den Haaren und zog so seinen Kopf nach oben. „Ich sagte: Sie – mich – an!“
 

Mit leeren Augen blickte Deidara in Sasoris Augen. Sasori war sich zwar nichteinmal sicher ob sein Gegenüber ihn überhaupt ansah, doch das war ihm egal. „Du weißt genau, dass mich das sehr verärgert hat, nicht wahr Deidara?“ Der Angesprochene blieb stumm.

Daraufhin fing er sich eine schallende Ohrfeige von seinem danna ein.
 

Deidaras Kopf war zur Seite geneigt, auf seiner Wange zeichnete sich langsam ein roter Handabdruck ab. Doch er ließ keinen Laut von sich hören.

Wütend darüber stieß Sasori ihn zu Boden. „Du elender Schwächling! Noch nichteinmal wenn man dich schlägt, wehrst du dich!“
 

Der blonde Junge spürte ein heftiges Brennen in den Augen. Sollte er jetzt anfangen zu weinen, würde Sasori-danna ihn sicher noch heftiger bestrafen.

Doch er konnte nicht anders, konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten, als dieser ihm brutal mit dem Fuß in die Seite stieß.
 

„Erbärmlicher Schwächling!“
 

Deidara schluchzte. Womit hatte er das alles nur verdient?

“Ich... ich hab Hidan nichts... gesagt.... Ich hab keinem was gesagt, un! Bitte glaub mir doch... Sasori-danna!“
 

Verzweifelt versuchte er sich aufzurappeln und seinen danna anzusehen. Als Deidara saß, spürte er, wie Sasori ihm das Knie in den Magen rammte.

„Lügner!“, zischte er. „Woher soll dieser bekloppte religionsfanatische Idiot es sonst wissen?!“
 

Wieder schluchtze Deidara auf. „Ich... ich weiß es doch nicht, un...“

Wieder hatte er seinem danna einen Grund gegeben ihn zu schlagen. Diesmal schlug er ihm gegen das Bein. „Halt endlich die Klappe! Dein verdammtes 'un' nervt so wahnsinnig!“
 

Der Blondschopf zitterte am ganzen Körper. Da nun weder Deidara noch Sasori etwas zu sagen hatten, kam Sasori zu dem Punkt, der Deidara von Anfang an klar gewesen war, dass er kommen würde:

Er prügelte nach Strich und Faden auf Deidara ein, er kannte kein Erbarmen und keine Gnade.
 

Als der Iwa-Nin sich nicht mehr regte und nur noch blutend auf dem Boden lag, ließ der Puppenspieler endlich von ihm ab.

„Hoffentlich war dir das eine Lehre, Kleiner.“
 

Deidara antwortete nicht. Er hatte das Bewusstsein verloren.

Das bemerkte auch der Rothaarige.

Da er sich nun sicher war, dass Deidara weder hören konnte was er sagte, noch sehen konnte was er tat, ging er neben diesem in die Hocke.

Vorsichtig strich er ihm durch die Haare und sah ihn fast traurig an. Ganz leise sagte er: „Es tut mir so Leid, Dei.... Nach allem was ich dir antue, hältst du noch immer zu mir. Ich wünschte, es könnte alles anders sein.“
 

Leise seufzend stand er auf und verließ den Raum. Dabei blickte er nicht nocheinmal auf Deidaras Körper, der leblos auf dem Boden lag.
 

Ja, Sasori hatte seine Gründe, warum er Deidara so schlecht behandelte. Doch niemand, niemand würde diese Grunde verstehen. Niemals.

Sasori war sich noch nichteinmal sicher, ob er seine Gründe selbst verstand.

Sasoris reasons

~ + ~ + ~
 

Deidara war in der Zwischenzeit wieder zu sich gekommen. Kakuzu hatte sich um seine Verletzungen gekümmert und nun saß er im Wohnzimmer um sich auszuruhen.

Er hielt das für eine bessere Idee, als zurück ins Zimmer zu gehen um sich dort auszuruhen.

Der Künstler wusste ganz genau, dass Sasori im Moment im Zimmer war.
 

Auch wenn es schwer war, es sich einzugestehen, so hatte er doch Angst, allein im selben Raum mit dem Puppenspieler zu sein.
 

Sasori saß derweil still und bewegungslos an einem Tisch in seinem und Deidaras Zimmer. Eigentlich hatte er vorgehabt, etwas an Hiroku zu verbessern.

Doch aus irgendeinem Grund konnte er einfach nicht anfangen zu arbeiten.
 

Ständig musste er an seinen jüngeren Partner denken. Wie er da so blutend und hilflos am Boden gelegen hatte.
 

Der Rothaarige vergrub das Gesicht in den Händen und versuchte sich zu erinnern. Wann genau hatte er damit angefangen, seinen Körper langsam in den einer Puppe zu verwandeln? Es musste knapp zwanzig Jahre her sein. Kurz nachdem er Suna verlassen hatte.

Zwischenzeitlich war ihm sogar entfallen, warum er es getan hatte. Beziehungsweise er hatte sich eingeredet es aus anderen Gründen zu tun.
 

Doch jetzt war es ihm wieder ganz klar:

Damals, als seine Eltern gestorben waren, hatte er einfach nur ein Loch in seinem Herzen gespürt. Er war so verdammt einsam gewesen! Und daraufhin hatte er seine Eltern dann zu Puppen gemacht. Ja, das waren seine ersten Puppen gewesen.
 

Doch seine Eltern zu Puppen zu machen, hatte ihm diese nicht zurückgebracht. Noch immer war er ganz allein gewesen.

Seine Großmutter hatte sich auch nie viel um ihn gekümmert. Zu dieser Zeit hatte er beschlossen, dass er irgendetwas aus seinem Leben machen musste.
 

Knapp fünf Jahre später, kaum dass er erwachsen war, war er fortgegangen von Suna. Suna selbst hatte ihm nie etwas bedeutet. Es gab auch keine Menschen mehr dort, die ihm etwas bedeuteten.

So hatte er sich auch dafür entschieden, selbst eine Puppe zu werden.
 

Nie wieder wollte er den Schmerz eines Verlustes ertragen.

Nie wieder wollte er jemanden verlieren.
 

Doch was noch wichtiger war:
 

Er wollte nichts mehr fühlen, keine Gefühle mehr haben.

So dass ihm nie wieder jemand wichtig werden konnte.
 

Denn wenn einem jemand etwas bedeutet, dann erfährt man nur Schmerzen.

Das war Sasoris Meinung.
 

Eigentlich hatte er gedacht, als Puppe müsste er nie wieder etwas fühlen. Nie wieder würde ihm jemand etwas bedeuten.
 

Doch er hatte falsch gedacht.
 

Zuerst war Orochimaru sein Partner gewesen. Ja, sie waren nur Partner gewesen, jeder ging seinen Zielen und seinem Weg nach, das einzige was sie verband, war die Akatsuki. Alles war gut so, wie es gewesen war.
 

Dann allerdings, nach Orochimarus Fortgehen, war Deidara in sein Leben getreten und hatte es so sehr verändert.

Stück für Stück hatte sich der Blonde Shinobi in sein Herz geschlichen, ohne dass Sasori es bewusst bemerkt hatte.
 

Doch als er es bemerkt hatte, war es zu spät gewesen.

Nie wieder wollte er jemandem vertrauen und jemanden gern haben, doch inzwischen bedeutete ihm Deidara so viel.
 

Sasori wollte und konnte das niemandem zeigen. Am allerwenigsten Deidara.

Ein Shinobi durfte keine Gefühle haben!
 

Das war der Grund, warum er Deidara so schlecht behandelte. Er versuchte zu verdrängen, wie wichtig ihm dieser geworden war. Er wollte doch nur, dass der Junge ihn hasste.

Wie es aussah besaß Deidara allerdings einen unerschütterlichen Willen.

Noch immer nannte er ihn 'danna', noch immer hielt er zu ihm und vertraute ihm. Trotz allem was er, Sasori, ihm antat! Immer und immer wieder.
 

Sasori hätte am liebsten nachgegeben und Deidara endlich gezeigt, dass er ihn genauso mochte. Doch das ging nicht. Selbst wenn Deidara ihn mochte, er hatte etwas besseres verdient. Er war nur aus Holz und nichteinmal mehr ein Mensch.
 

Leise seufzend stand der ehemalige Suna-Nin auf.

Ja, das waren die Gründe warum Deidara so zu leiden hatte.

Weil er, Sasori, einfach keine Gefühle zeigen und diese unterdrücken wollte.
 

Doch das war jetzt nicht von Bedeutung. Er und Deidara machten sich besser auf den Weg. Es stand eine Mission an und auf Missionen tat man besser daran noch weniger Gefühle zu zeigen als sonst.

Deidaras admission

* + ~ * + ~ * + ~ * + ~ * + ~
 

Noch immer saß Deidara da, die Augen geschlossen, einen Arm über die Augen gelegt und tief in seinen Gedanken versunken.

Er verstand einfach nicht, warum Sasori ihn immer und immer wieder schlug.
 

Kakuzu hatte neulich, nach der Sache mit Hidan, als Sasori so ausgeflippt war, nicht nachgefragt, warum Deidara so verletzt gewesen war. Doch der Blondhaarige glaubte, dass dieser sich seinen Teil dazu gedacht hatte.
 

Was ihn allerdings mehr beschäftigte, war Sasori selbst.

Schon immer hatt e er sich zu dem ehemaligen Suna-Nin hingezogen gefühlt. Irgendwann hatte er dann auch erfahren, dass dieser eine Puppe war, dass er viel älter war als er selbst und auch keine Gefühle gegenüber anderen Menschen zeigte oder einfach zeigen konnte.

Das alles war Deidara noch immer bewusst.

Doch schon damals hatte er den Puppenspieler gemocht und er mochte ihn immernoch.
 

Es war ihm immer egal gewesen, was andere gesagt hatten.

Schon von Anfang an hatte er Sasori als 'danna' bezeichnet. Das tat er auch heute noch. Es mussten schon noch viel schlimmere Dinge passieren, dass er daran etwas ändern würde.

Obwohl Deidara sich nicht sicher war, ob es überhaupt jemals etwas so schlimmes geben konnte, dass er etwas an dem Umstand ändern würde, dass Sasori sein danna war.
 

Eine Weile lag er still da, er konnte nicht sagen, ob er überhaupt an etwas gedacht hatte in dieser Zeit. Dann spürte er etwas nasses, warmes über seine Wange laufen.
 

Eine Träne?
 

Warum weinte er...?
 

Deidara wollte sein ganzes Leben über nur Aufmerksamkeit von dem Menschen die er liebte und gern hatte.

Doch immer war ihm das verwehrt gewesen.
 

Seine Mutter war früh gestorben und sein Vater hatte ihm niemals die Aufmerksamkeit gegeben die er gebraucht hätte. Auch die Dorfbewohner hatten ihm weder diese noch den Lob und die Anerkennung geschenkt, die er sich so sehr gewünscht hatte.

Immer war er nur das 'Genie' gewesen. Was auch immer er tat, es war selbstverständlich gewesen.
 

Das hatte ihn sehr mitgenommen. Aus diesem Grund hatte er sich dann auch Akatsuki angeschlossen. Er hatte gehofft, hier würden seine Talente und Fähigkeiten anerkannt werden.

Als er dort Sasori kennen gelernt hatte, hatte er versucht, dessen Aufmerksamkeit zu bekommen. Doch auch das war ihm wohl nicht gestattet gewesen.
 

Der Puppenspieler hatte stets nur Hohn und Spott für ihn übrig gehabt.

Womit hatte er das alles verdient? Er wusste es nicht.

Doch tief in seinem Inneren war Deidara froh, dass Sasori ihn verspottete und verhöhnte. Denn das war doch immerhin ein Zeichen davon, dass er ihn wenigstens bemerkte, oder?
 

Allerdings hatte er sich in den letzten Monaten ein Eigengeständnis gemacht. Ja, er hatte schon immer gewusst, dass er Sasori gern hatte.

Doch jetzt war ihm bewusst geworden, dass es viel, viel mehr war.
 

Er liebte Sasori.

Noch nie hatte er jemanden so sehr geliebt!
 

Er wollte Aufmerksamkeit von dieser einen einzigen Person.

Doch Deidara wusste, dass Sasori ihn niemals ebenfalls lieben würde. Das war einfach unmöglich.

Aufmerksamkeit hatte er in gewissem Sinne zwar von dem Rothaarigen, doch nicht die, die er sich wünschte.
 

Oft war Deidara nahe daran gewesen, diesem zu sagen, was er empfand.

Jedes mal hatte er einen Rückzieher gemacht und nichts gesagt.

Denn er wusste ganz genau, dass Sasori ihn dann noch mehr hassen würde, ihn noch mehr schlagen würde.
 

Das würde er nicht aushalten. Wenn er nicht an dem was hier passierte zerbrach, dann würde es sicher daran geschehen, dass Sasori ihn noch mehr hasste.
 

Leise seufzend stand Deidara auf.

Er und Sasori hatten eine Mission. Es war Leader-sama völlig egal, in welchem Zustand der Blonde war. Eine Mission musste erledigt werden, ganz gleich was passiert war.
 

So hoffte Deidara einfach nur, dass es alles mehr oder weniger gut verlaufen würde und sie bald wieder hier waren...

Mess up mission

* + ~ * + ~ * + ~ * + ~
 

Stumm ging Deidara neben dem Rotschopf her. Viel war von dessen echter Gestalt im Moment nicht zu sehen. Das war dem Blonden schon von Anfang an klar gewesen, es war alles Routine.

Sie waren auf einer Mission, da zeigte sich Sasori so gut wie niemals. Immer war er im Innern von Hiruko, einer seiner Lieblingspuppen.
 

Deidara wusste nicht, ob er fröhlich oder traurig darüber sein sollte.

Glücklich war er nur soweit, dass Sasori ihn so immerhin meistens ignorierte und ihn somit nicht schlug. Er wollte zwar nicht geschlagen werden, doch ignoriert werden wollte er dann noch weniger.

Andererseits war er auch traurig darüber. Am liebsten würde er Sasori den ganzen Tag ansehen und ihn betrachten. Deidara fand, dass dieser einfach perfekt war. Er sah so jung aus, so schön, so perfekt einfach. Doch wie sollte er seinen danna betrachten, wenn er im Inneren dieser absolut hässlichen Puppe war...?
 

So in Gedanken versunken gingen sie weiter schweigend nebeneinander her. Deidara bemerkte nur, dass sie eine weite Strecke zurücklegten. Alles zu Fuß.

Sie waren tagelang unterwegs.

Es war wiedereinmal eine Mission in der Nähe von Sunagakure.

Die Beiden sollten einen reichen Geschäftsmann, der bis vor kurzem noch irgendwelche Geschäfte mit dem Leader gehabt hatte, töten.
 

Sie wussten nicht mehr über den Auftrag. Zumindest glaubte Deidara das. Vielleicht wusste Sasori mehr, vielleicht auch nicht. Dies war ihm eigentlich mehr oder weniger egal, da es ihn schlichtweg einfach nicht interessierte.
 

War der Auftrag erledigt, war es gut.

Würden sie den Auftrag vermasseln...

Deidara wagte nicht, darüber nachzudenken.
 

Nach gut zwei Wochen betraten sie Sunagakure. Es machte ihnen keine Probleme, an den Wachen der Stadt vorbei zu kommen.

Sasori hatte seine Untergebenen eben überall.
 

In einem kleinen, schäbigen Hotel nahe des Stadtrandes machten sie Rast. Beide wollten sich auf den Auftrag im Morgengrauen vorbereiten.
 

„Sasori-danna...?“

Der Puppenspieler sah nichteinmal auf. Doch Deidara wusste, dass er ihm zuhörte.

„Wo genau finden wir diesen Typen, den wir töten sollen. Und wie sieht der überhaupt aus, un....?“

Sofort biss er sich auf die Lippe. Sasori hasste es, wenn er 'un' sagte. Doch diesmal ignorierte es dieser zum Glück einfach.

„Am Stadttor. Leader-sama hat ihm ausrichten lassen es ginge um Geschäfte.“

Mehr sagte er nicht, er reichte seinem Partner nur ein kleines Foto von ihrem Opfer.
 

Deidara nahm es entgegen.

Der Mann auf dem Foto hatte strohblonde Haare. Das war das erste, das dem ehemaligen Iwa-Nin auffiel. Aber wahrscheinlich auch nur, weil er die selben blonden Haare hatte wie er. Schnell schüttelte Deidara den Kopf. War ja eigentlich auch egal. In diesem Geschäft durfte man nicht sonderlich viel Mitleid mit seinen Feinden haben, sonst hatte man schon verloren.
 

Er betrachtete wieder das Bild. Die Haare waren kurz, ein ähnlicher Haarschnitt wie bei Sasori. Außerdem hatte das Zielobjekt azurblaue Augen und lächelte auf dem Foto.
 

Leicht schluckend gab Deidara es seinem Teamkameraden zurück.

Was war nur mit ihm los? Irgendetwas an diesem Menschen sah ihm so ähnlich! Aber eigentlich war es auch ganz gleich, denn in wenigen Stunden würde dieser Mensch nicht mehr leben.
 

Stumm nahm Sasori das Foto zurück. Noch immer saß er unbeweglich auf seinem Bett. Dann meinte er: „Geh ins Bett Deidara. Ich hab keine Lust, morgen einen Klotz am Bein zu haben.“ Das saß.

Deidara senkte den Kopf und nickte nur leicht. Anschließend entkleidete er sich bis auf seine Shorts und rollte sich in seinem Bett unter der Decke ein.

Ganz leise seufzend dachte er daran, dass er schon öfter in besseren Betten geschlafen hatte.

Doch schon bald darauf war er eingeschlafen. Er selbst hatte gar nicht bemerkt, wie müde er gewesen war.
 

Doch ein Anderer hatte es sehr wohl bemerkt: Sasori.

Auch wenn es Deidara nie auffiel, da der Rothaarige ein Meister darin war, Dinge anders zu sagen als wie er sie meinte. Der Ältere machte sich doch Sorgen um seinen Partner und wollte nur das Beste für diesen. Das zeigte er natürlich nicht.
 

Wahrscheinlich würde Deidara auch nie erfahren, dass sein Partner ihn eigentlich gern hatte.

Doch das, worauf sie sich im Moment zu konzentrieren hatten, war etwas anders:
 

Ihr momentaner Auftrag, die Beseitigung dieses Mannes.
 

* + ~ * + ~ * + ~

Mission: fail

~ * + ~ * + ~ * + ~ * +
 

Gähnend setzte sich Deidara auf. Wie er es hasste, so früh morgens aufstehen zu müssen! Konnte man hier überhaupt schon von ‚morgens' reden?

Der Blondschopf schüttelte den Kopf und sah auf die Uhr. Es war gerade mal halb fünf. Für ihn noch viel zu früh.

Aber Sasori duldete keinen Wiederspruch und dieser war schon seit einer geraumen Stunde auf den Beinen.
 

Wieder gähnend und sich streckend zog sich Deidara an. Dann schleppte er sich ins Bad und spritze sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht, um wach zu werden. Er musste einfach total bei der Sache sein. Dann würde schon alles klappen heute.

Erneut kam ihm das Bild des Mannes, den sie töten sollten in den Sinn. Energisch schüttelte er den Kopf um dieses Bild zu vertreiben. Er sollte endlich bei der Sache sein!
 

Sasori wartete bereits an der Tür auf ihm. Wie gewohnt sah man nur Hiruko.

“Ich bin fertig...“ Deidaras Stimme klang noch immer müde.

Der ehemalige Suna-Nin betrachtete ihn skeptisch.

Gut, ein normaler Mensch der Sasori nicht kannte hätte diesen Blick sicher nicht deuten können. Denn durch Hiruko war es doch schwer zu erkennen.

Doch Deidara kannte diesen bereits so lange dass er gar nichts sehen musste um zu wissen wie Sasori etwas ausdrückte.
 

„Hat ja auch lange genug gedauert. Komm.“

Sasori war noch nie ein Freund von großen Reden gewesen. So auch heute nicht.

Schnell schnappte Deidara sich seine beiden Taschen, die er sich links und rechts um die Hüften schnallte. Seinen Ton würde er mit Sicherheit brauchen.
 

Nichteinmal eine halbe Stunde später waren sie am vereinbarten Treffpunkt. Auch der Mann war schon längst da. Pünktlichkeit war eben das A und O wenn man mit einer so gefährlichen Organisation wie Akatsuki verhandeln wollte oder Geschäfte betrieb.
 

Allerdings war der Plan von Sasoris Seite, dass das Opfer sie nie bemerken würde. Mit seinen Puppen und Deidaras Sprengungen konnte man Morde geschickt aus der Ferne begehen.
 

Soweit sollte es jedoch nie kommen.
 

Schon den ganzen Tag war Deidara nervös und konnte sich auf nichts konzentrieren.

So auch jetzt nicht.

Sasori hatte ihm befohlen, eine seiner Bomben zu dem Mann zu schicken. Würde ihn das nicht töten, so würde es zumindest so viel Staub aufwirbeln, dass man nichts mehr sehen konnte. Mal davon abgesehen, dass zwei S-Rank-Nin nichts sehen mussten, um präzise einen Auftrag zu erledigen.

Doch das schlimmste was passieren konnte war, dass Deidara es vermassen würde.
 

Und genau das tat er. Natürlich unbeabsichtigt.
 

In seiner Hektik und Nervosität ließ er die Bombe viel zu früh hochgehen, mal davon ausgenommen dass diese einfach nur schlecht geformt war und mit zu viel Chakra versetzt war.

So wurde das Opfer auf sie aufmerksam. Fast augenblicklich war diesem bewusst, dass Sasori und Deidara nicht hier waren um zu verhandeln, sondern schlichtweg, um zu töten.
 

Knurrend machte sich dieser so schnell es ging aus dem Staub.
 

Nichteinmal zehn Minuten später war die gesamte Stadt in Aufruhr und Sasori kochte vor Wut.

“Kannst du nicht einmal etwas richtig machen, verdammter Bengel?!“

Deidara sh betreten zu Boden. Er hatte alles vermasselt und das nur wegen seiner verdammten Nervosität. „Tut mir leid, Sasori-da-"

Weiter kam er nicht, da dieser ihn einfach gepackt hatte und mitzerrte.

„Wir müssen hier weg. Die suchen schon längst nach uns.“
 

Diese Mission war gründlich daneben gegangen. Sasori war stinksauer auf Deidara. Genauso wie Leader-sama.

Denn wenn er einen Auftrag gab, dann wollte er ihn präzise, schnell und vor allem erfüllt haben! Doch keines davon war geschehen. Das einzige was passiert war, war dass nun alle großen Städte in Aufruhr waren und im Großeinsatz nach den beiden Akatsukimitgliedern fanden ließ.

Im Endeffekt bedeutete dies, dass Leader-sama weder Sasori noch Deidara für geraume Zeit auf Mission schicken konnte. Genauso wie die anderen Mitglieder ziemlich vorsichtig sein mussten.
 

Seitdem die Beiden wieder zurück im Hauptquartier waren, hatte Deidara noch kein Wort gesagt.

Sasori hatte ihn mit aufs Zimmer geschleppt. Dort hatte Deidara die schlimmsten Schläge eingesteckt, die der Puppenspieler je an den Blondhaarigen ausgeteilt hatte. Er war noch schwerer verletzt als das letzte Mal. Doch diesmal war er bei vollem Bewusstsein.

Wimmernd und flehend bettelte er darum, dass Sasori ihn doch endlich in Ruhe lassen wolle. Doch nichts passierte, außer dass er noch mehr Prügel bezog.
 

Am Ende blieb er halbtot am Boden liegen und Sasori verließ, noch immer Schnauben vor Wut, das Zimmer.
 

Seit dem waren zwei Stunden vergangen. Hidan war zu Sasoris und Deidaras Zimmer gekommen und klopfte. Das einzige was er wollte, war eigentlich Deidara zu überreden, dass dieser auch etwas mitaß. Es war allgemein bekannt, dass Deidara in letzter Zeit so gut wie überhaupt nichts mehr aß. Und wenn man in einer Organisation wie Akatsuki beschäftigt war, konnte man es sich nicht leisten, eines Tages einfach umzukippen.
 

Doch Hidans Klopfen und auch sein Fragen ob Deidara da sei, blieben ohne Antwort. Das machte ihn ziemlich stutzig, da er sich ganz sicher war, dass Deidara auf seinem Zimmer sein musste.

So betrat er schließlich kurzerhand einfach das Zimmer.

Und was er dort am Boden liegen sah, ließ ihn erstarren.
 

Deidara lag am Boden, halb bei Bewusstsein, schwer atmend und in seinem eigenen Blut.
 

Hastig kniete Hidan sich neben den Verletzen. „Deidara-chan! Gott... was ist nur mit dir passiert?! Warte... warte, ich hol Kakuzu!“

Schon hatte er sich wieder aufgerappelt und lief eilig zu seinem Partner. Er wollte Deidara nicht hochnehmen, da er keine Ahnung von Medizin hatte und Angst hatte, etwas falsch zu machen und dem Blonden damit vielleicht auch noch irgendwie zu schaden.
 

Die Gedanken in seinem Kopf überschlugen sich. Wer war für das alles verantwortlich?

Eigentlich gab es nur einen einzigen, der das alles getan haben konnte, aber Hidan konnte es sich einfach nicht vorstellen.
 

Er wusste, dass der wichtigste Mensch für Deidara Sasori war.

Sollte es wirklich Sasori sein, der so brutal mit dem Jüngeren umging....?
 

Wenn ja, dann mussten sie dringend etwas unternehmen, bevor es zu spät war...
 

* + ~ * + ~ * + ~ * + ~ * + ~

Something must happen

~ * + ~ * + ~ * +
 

Zusammen mit Kakuzu machte sich Hidan auf den Rückweg zu Deidaras Zimmer. Noch immer nagten Zweifel an ihm. War wirklich Sasori an dem ganzen hier schuld? Der Graunhaarige war sich fast sicher. Es musste einfach so sein! Außer Sasori war niemand auf dem Zimmer der beiden gewesen.

So beschloss er, den rothaarigen Puppenspieler so bald wie möglich darauf anzusprechen.
 

Vorsichtig half Kakuzu Deidara, sich aufzusetzen. „Was ist mit dir passiert...?“ Der Blonde schluckte. Er durfte doch nichts sagen!

Also hielt er weiter seine Maske aufrecht und lächelte schwach. „Das war bei der Mission, un... ich hab nicht aufgepasst, un...“, murmelte er schwach.

Doch Kakuzu betrachtet ihn kurz und schüttelte dann den Kopf. „Du kannst viele Menschen anlügen Deidara. Mich nicht. Ich sehe, dass das keine Verletzungen von deinem und Sasoris Auftrag sind. Außerdem lagst du hier in deinem eigenen Blut. SO viel Blut, kannst du nicht an den Nachfolgen der Verletzungen verloren haben.“ Hidans Partner schüttelte den Kopf und Deidara senkte betreten den Kopf. Vielleicht hatte Kakuzu recht.
 

„Jedenfalls sollten wir zuerst deine Verletzungen behandeln.“

Deidara sagte noch immer nichts, als Hidan und Kakuzu ihn vorsichtig aufs Bett hoben und Kakuzu damit begann, seine Verletzungen zu behandeln.
 

Wortlos ließ er die gesamte Prozedur über sich ergehen. Stumm fragte er sich, wie lange die Anderen wohl noch zusehen würden. Er wusste genau, dass sich vor allem Kisame und Hidan große Sorgen um ihn machten, aber auch Kakuzu, selbst wenn er es sich nicht anmerken ließ.

Aber er hatte andererseits Sasori versprochen niemandem etwas zu sagen! Er hatte es seinem danna versprochen!
 

Und Deidara würde niemals ein Versprechen brechen.
 

Nach einer guten Stunde richtete Kakuzu sich auf. „Die nächsten zwei Wochen solltest du dich schonen. Auch bei eventuellen Aufträgen.“ Er zog eine Augenbraue nach oben. „Und diese Verletzungen sahen wirklich nicht gut aus. Falls jemand von uns dafür verantwortlich ist....“ Seine Miene verdüsterte sich. „Dem werd ich bald ordentlich die Meinung sagen!“
 

Kopfschüttelnd gingen Hidan und Kakuzu aus dem Zimmer. Natürlich nicht ohne dass Hidan sich noch mindestens einmal davon überzeugt hatte, dass Deidara soweit zurecht kam.
 

Schweigen herrschte zwischen Kakuzu und Hidan. Doch letztgenannterer ergriff schließlich als erstes das Wort. „Glaubst du dass wirklich jemand von uns daran Schuld ist? Also... du weißt schon....“ Seufzend sah er seinen Partner an, dessen Miene sich ein weiteres Mal verdüsterte. „Glauben? Ich bin mir sicher Hidan!“

Bei diesem Gespräch war nicht wie sonst Streit zwischen den Beiden. Es war ein ernstes Thema, streiten konnten sie später auch wieder.
 

„Sicher...? Und an wen denkst du, eh...?“ Hidan fragte sich, ob Kakuzu wohl genauso dachte wie er. Dieser verdrehte die Augen. „Ich dachte, das läge klar auf der Hand! Bist du blind, Hidan?! Natürlich Sasori.“ Knurrend blickte der Graunhaarige seinen Partner an. „Ich wollte ja nur wissen was du denkst! Mir war schon selbst klar, dass es höchstwahrscheinlich Sasori war!“ Doch Kakuzu zuckte nur mit den Schultern. „Dann sollten wir wohl bald etwas unternehmen. So kann das schließlich nicht weitergehen. Erstens muss Deidara wohl auch weiterhin Aufträgen nachgehen und zweitens bin ich keine Krankenschwester.“
 

Hidan musste leicht grinsen. Auch wenn ein normaler Mensch jetzt denken würde, Kakuzu sorgte sich nicht um Deidara und wollte nur seine Ruhe. Gut, zweiteres wollte er sicher auch. Aber es war seine Art auszudrücken dass sie Deidara helfen mussten.

Er nickte knapp. „Ja, seh ich auch so. Ich glaube wir sollten Sasori mal drauf ansprechen. Vielleicht können wir was aus ihm herausbringen. Obwohl ich ihn schon mal drauf angesprochen hab...“ Mit den Schultern zuckend ging er weiter.
 

Er brauchte keine Zustimmung von Kakuzu. Hidan wusste, dass dieser ihm zustimmte. Genau das würden sie morgen in die Tat umsetzen. Es musste endlich etwas geschehen.
 

* ~ + * ~ + * ~ +

Do, what to do

* + ~ * + ~ * + ~ * + ~
 

Deidara war inzwischen eingeschlafen. Doch auch der Schlaf ließ ihn das Geschehene nicht vergessen. Sogar ganz und gar nicht.
 

Innerlich hatte Deidara mit der Welt abgeschlossen. Er wusste nicht mehr weiter! Warum schlug ihn Sasori ständig und immer wieder?

Deidara begriff es einfach nicht.

Immer wieder sah er das Gesicht seines dannas vor sich. Wie dieser ihn auslachte, sich über ihn lustig machte, ihn schlug.
 

Immer und immer wieder.
 

Der ehemalige Iwa-Nin konnte sich in seinen Träumen noch weniger wehren als im Wachzustand.

Er war wie erstarrt, sagte nichts und ließ alles einfach über sich ergehen. Wie sehr wünschte er sich denn nur, dass Sasori ihn mochte?

Ja, eigentlich wünschte er sich, dass Sasori ihn liebte.
 

Langsam öffnete er die Augen und blickte sich im Zimmer um.

Sein danna war nicht hier. Er war ganz und gar allein mit sich selbst.

Noch immer lag er auf dem Bett. Wenn Sasori jetzt wieder kommen würde um ihn zu schlagen, dann wäre er ihm völlig ausgeliefert.

Deidara war überall bandagiert und verletzt. Alles tat ihm weh und eigentlich wollte er nur schlafen.
 

Doch wie sollte man einen erholsamen Schlaf finden, wenn einen die Angst sogar in den Träumen begleitete? So würde er sich nie richtig erholen können.
 

Er strich sich mit einer Hand über die Wange. Hatte er geweint? Das hatte er nicht bemerkt. Aber seine Wange war nass und warm.

Also musste er geweint haben.
 

Leise seufzend drehte er sich vorsichtig auf die andere Seite. Das Leben war schon ungerecht. Aber das war dem Blondhaarigen in diesem Moment egal. Er wusste inzwischen, was er zu tun hatte.
 

Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen und er schloss die Augen. Ja, er wusste was er zu tun hatte und das würde er auch tun. Ganz gleich was passieren würde.
 

Oder eher... er hoffte dass Sasori ihn dadurch endlich bemerken würde. Vielleicht auch nur ein einziges Mal.
 

* ~ + * ~ + * ~ +

What have you done?

~ + * ~ + *
 

Hidan und Kakuzu hatten inzwischen auch noch Zetsu und Kisame getroffen. Gemeinsam hatten sie entschieden, dass es so einfach nicht mehr weitergehen konnte. Es musste etwas geschehen.
 

Jetzt würden sie auch etwas unternehmen.

Alle zusammen suchten sie nach Sasori, den sie auch bald gefunden hatten. Hidan stellte ihn zur Rede.
 

„Was hast du Deidara angetan du verdammter Mistkerl?!“

Er war nahe daran, zuzuschlagen. Doch er wusste genau, dass er gegen Sasori wenig Chancen hatte. So hielt er sich zurück und blieb dabei, diesen nur böse anzufunkeln.
 

In Sasoris Gesicht allerdings, war keine Regung zu sehen. „Was ich getan habe? Ich habe überhaupt nichts gemacht. Also pass auf was du sagst, Satansanbeter.“
 

Hidan war nahe daran, zu explodieren. Erst verprügelte er Deidara, da war Hidan sich ganz sicher. Und dann beleidigte dieser elende Puppenheini ihn auch noch als Satansanbeter! Das war nun wirklich die Höhe!
 

Trotz allem blieb Hidan mehr oder weniger ruhig. Vielleicht aber auch nur, weil Kakuzu ihm eine Hand auf die Schulter legte und meinte, er solle sich beruhigen.
 

Nun war es an Kakuzu, Sasori anzusehen. „Du brauchst uns nichts vormachen, Sasori. Ich hab Deidara-san eben selbst verarztet. Ich weiß genau, dass du ihn so zugerichtet hast.“
 

Doch auch das beeindruckte den Rothaarigen wenig. „Ach ja?“ Er zuckte mit den Schultern. „Mag sein. Ich wüsste aber keinen Grund, den Kleinen zu schlagen. Also haut endlich ab und lasst mich in Ruhe. Ich weiß gar nicht was ihr von mir wollt.“
 

Für Sasoris Verhältnisse hatte er diesmal sogar ziemlich viel gesagt. Und man sah ihm auch an, dass er schon ziemlich angenervt war. Doch Hidan wollte das nun alles endgültig klären. Er würde nicht zusehen, wie Deidara noch mehr Schmerzen zugefügt würden und er noch mehr leiden musste.

Gerade wollte er auf den Puppenspieler losgehen, als Kakuzu und Zetsu ihn zurückhielten. „Elender Mistkerl! Lasst mich sofort los ihr Beiden!! ICH WERDE IHN UMBRINGEN!“
 

Doch Kakuzu seufzte nur. „Lass es Hidan. Leader-sama würde DICH dann dafür umbringen. Sasori ist einer seiner besten Männer.“ Er knirschte mit den Zähnen.

Dann bemerkte er, wie Hidans Wiederstand langsam nachgab. „Ihr habt ja Recht. Aber er ist einfach unfair.... ich weiß genau, dass er es war, der Deidara so zugerichtet hat!“ Kakuzu legte ihm erneut eine Hand auf die Schulter. „Schon okay. Ich bin auch der festen Überzeugung, dass er es war. Das bringt aber jetzt alles nichts.“
 

Hidan wusste, dass sein Partner Recht hatte. Sasori war schon längst verschwunden. Doch vor allem, wie sollten sie ihm nachweisen, dass er es war der Deidara so sehr misshandelt hatte? Der Graunhaarige spürte einfach nur eine wahnsinnige Wut und einen furchtbaren Hass gegen den Rothaarigen in seinem Magen.

Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich furchtbar ohnmächtig. Es gab nichts, was er tun konnte, nichts, überhaupt nichts. Und gerade das war es, was ihn so wütend machte. Wütend auf sich selbst, weil er Sasori nichts anhaben konnte und weil er Deidara nicht helfen konnte.
 

Mit einem leisen Seufzer wandt er sich ab und meinte dann leise: „Lasst uns Deidara-chan suchen gehen. Vielleicht können wir ihn irgendwie aufmuntern.“

Deidaras disappereance

~ * + ~ * + ~ * +
 

Sowohl Hidan und Kakuzu, als auch Kisame und Zetsu waren damit beschäftigt, den blonden Iwa Nin ausfindig zu machen.
 

Natürlich hatten sie zuerst im Zimmer von diesem nachgesehen. Doch dort war er nicht. Überhaupt, war er nicht ausfindig zu machen.

Eine geschlagene Stunde hatten sie nun alle nach ihm gesucht.
 

Später hatten sie sich alle einfach ins Wohnzimmer gesetzt. Es konnte ja sein dass er gleich wieder irgendwo auftauchen würde. Zumindest hofften alle das.
 

So waren sie also nun alle zusammen im Wohnzimmer gesessen, hatten ferngesehen und waren auf der Couch gesessen.

Doch keiner von ihnen hatte das Programm wirklich wahr genommen. Zu groß war die Sorge um das jüngere Mitglied.
 

Besonders Hidan war aufgekratzt nach dem Zusammentreffen mit Sasori. Unruhig stand er immer wieder auf, ging im Zimmer auf und ab, sah aus dem Fenster und setzte sich dann wieder.

Das ging eine gute halbe Stunde so, bis Kakuzu es nicht mehr aushielt. Hidans Nervosität machte ihn selbst ganz nervös!

Ein Mord war gut und recht, das war etwas anderes. Das war Routine. Doch das was hier ablief, war keine Routine. Damit kam Kakuzu einfach nicht zurecht.

„Jetzt hör endlich auf hier herum zu laufen! Das macht mich ganz verrückt!“ Sein Fauchen hätte bei jedem anderen gezogen.

Nicht aber bei Hidan.
 

„Jetzt lass mich doch mal verdammt noch mal!“ Der Graunhaarige warf einen bitterbösen Blick zu seinem Teampartner. „Ich kann eben nicht still sitzen, wenn ich mir so viele Gedanken machen muss!“
 

Er wollte und musste es nicht sagen. Alle wussten, dass Hidan sich Sorgen machte. Genauso war es ja mit den Anderen auch. Sie alle machten sich Sorgen um Deidara. Doch keiner würde das laut aussprechen.
 

Denn was laut ausgesprochen war, konnte Leader-sama irgendwann einmal gegen sie verwenden. Und das war nicht gut.

Doch wenn man es nicht laut aussprach, aber alle wussten, was die anderen dachten, reichte es doch auch, oder?
 

Inzwischen hatte sich Kisame eingemischt. „Hidan hat aber Recht!“ Für diese Aussage fing er sich einen bösen Blick von Kakuzu ein, den er aber gekonnt ignorierte. Es war ja nicht so dass er zum ersten Mal so einen Blick bekam. Mit Itachi als Partner hatte er schon einige Übung darin.

„Jedenfalls finde ich, dass wir nicht untätig herumsitzen sollten. Lasst uns wieder nach Deidara suchen! Was wenn...“

Er brauchte den Satz nicht zuende zu sprechen. Alle wussten, was er meinte.

Ja, was war, wenn Deidara etwas zugestoßen war?
 

Sie wollten nicht darüber nachdenken, vielleicht war das auch gut so. Alle von ihnen waren Akatsukimitglieder. Tagtäglich waren sie mit Toten konfrontiert. Doch Tote in ihren eigenen Reihen, das war doch etwas anderes. Und vor allem durch die Schuld eines anderen Akatsukis.
 

Ohne weiter darüber nachzudenken, machten die vier sich wieder auf die Suche. Irgendwo musste Deidara doch stecken oder?
 

Noch eine weitere Stunde später hatten sie Deidara gefunden. Zumindest glaubten sie das.

Kisame hämmerte laut gegen die Badezimmertür. „Verdammt Deidara, wir wissen, dass du da drin bist! Mach schon endlich auf, komm da raus! Jetzt mach bloß keinen Scheiß!“
 

Doch von der anderen Seite kam keine Antwort.

War Deidara wirklich im Badezimmer? Und wenn ja, was war passiert?
 

~ * + ~ * +

Deidaras farewell

~ * + ~ * + ~
 

Sasori war, sofort nachdem Hidan und die anderen drei ihn aufgehalten hatten, zurück in sein und Deidaras Zimmer gegangen. Dort hatte er gehofft, auf den blonden Jungen zu treffen. Doch diesen war nicht da.

Wo konnte er wohl stecken?

Der Puppenspieler seufzte. Dann beschloss er, sich aufs Bett zu legen und dort zu warten bis sein Partner wieder kam.
 

Eigentlich hatte er vorgehabt sich zu entschuldigen. Vielleicht war sein Verhalten wirklich einfach nur mies gewesen. Für Deidara war er die Welt. Das wusste Sasori auch. Und trotz allem hatte er ihn immer nur wie Dreck behandelt.

Inzwischen fühlte er sich selbst ziemlich mies. Vielleicht war es okay, wenn er einfach jemandem zeigte, dass er ihn gern hatte.

Vielleicht würde Deidara ihm keine Schmerzen zufügen.
 

Der Rothaarige seufzte. Das waren einfach zu viele Vielleichts. Was sollte er schon großartig tun? Er würde sich bei Deidara entschuldigen.

Doch ob die Wunden des Jungen jemals heilen würden, war eine andere Frage.
 

Natürlich würden die äußerlichen, körperlichen Wunden bald nicht mehr zu sehen sein. Doch wie es um sein Herz stand, konnte niemand sagen.

Was wenn die Wunden die er ihm seelisch zugefügt hatte, niemals heilen und verschwinden würden?
 

Sasori war innerlich am Ende. Es tat ihm inzwischen so Leid was er alles getan hatte.
 

Im Endeffekt hatte Hidans Wutanfall also doch etwas bewirkt.
 

Inzwischen wunderte sich Sasori allerdings, wo Deidara blieb. Sonst war der doch in letzter Zeit auch ständig auf dem Zimmer. Wo also konnte er jetzt sein?
 

Das erste was er sah, nachdem er aufgestanden war, war ein Briefumschlag auf seinem Schreibtisch.

Verwundert nahm Sasori ihn in die Hand und betrachtete ihn von allen Seiten. Dann fiel ihm die Schrift auf dem Umschlag auf.
 

Es war sein Name. Und außerdem war der Schriftzug in Deidaras Handschrift verfasst.
 

Warum sollte Deidara ihm einen Brief schreiben?
 

Ein dumpfes, komisches Gefühl breitete sich in seinem Magen aus, als er den Umschlag aufriss und den Brief der darin war herausnahm.

Langsam begann er zu lesen.
 

~ * ~ * ~
 

Lieber Sasori-danna,
 

das erste was ich sagen möchte ist:
 

Es tut mir leid.
 

Wahrscheinlich war ich einfach immer ein Schwächling und es nie wert, dein Partner zu sein.

Aber ich habe es genossen. Ganz ehrlich.

Ich habe jede einzelne Minute, die ich mit dir verbringen konnte, genossen.
 

Und auch wenn du mich geschlagen hast, so habe ich dir stets vertraut.
 

Ich habe dir bis zur letzten Minute ständig vertraut.

Vielleicht klingt das für dich lächerlich. Vielleicht findest du Vertrauen überflüssig.
 

Wenn du willst, darfst du mich gerne auslachen.
 

Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich dich gern hatte.

Sogar mehr als das.
 

Es gibt nämlich eines, was ich dir seit so langer Zeit schon sagen wollte. Doch nie hatte ich mich getraut.
 

Du bist die wichtigste Person in meinem Leben Sasori. Niemals hat mir eine Person mehr bedeutet und niemals habe ich jemandem mehr vertraut als dir.
 

Um es klar und deutlich zu sagen:
 

Ich liebe dich.
 

Jetzt hältst du mich sicher für einen noch erbärmlicheren Schwächling.

Aber inzwischen ist es mir egal. Denn dort wo ich hingehe, kann mir alles egal sein.

Mein größter Wunsch ist es nur, irgendwann wieder mit dir vereint zu sein, Sasori-danna.
 

Das ist mein letzter und sehnlichster Wunsch.
 

Ich werde auf dich warten....
 

Deidara
 

~ * ~ * ~
 

Ungläubig starrte Sasori auf die Zeilen auf dem Papier. Das konnte doch nicht wahr sein oder? Er wusste dass Deidara ihn gern hatte. Aber niemals hätte er gedacht, dass der Junge in ihn verliebt war.
 

Doch es machte Sasori eines klar:

Seine Zuneigung zu ihm war genauso nichts anderes als Liebe.
 

Doch war es zu spät für eine Einsicht?

Hastig ließ er den Brief fallen. Wo war Deidara? Und vor allem:
 

Hatte er sich etwas angetan?
 

~ + * ~ + * ~

Meeting in eternity....?

~ * ~ * ~
 

Hastig stolperte Sasori auf den Gang hinaus und machte sich auf die Suche nach seinem blonden Partner.

Lange braucht er dazu jedenfalls nicht. Denn schon hörte er wie Kisame wie verrückt gegen die Badezimmertür hämmerte und immer wieder Deidaras Namen schrie. Doch es brachte anscheinend nichts.

Denn es war noch immer keine Antwort von Deidara zu hören...
 

Sasori lief schnell zu seinen Akatsukipartnern hinüber. „Was ist passiert?! Ist Deidara da drinnen?!“

Hidan funkelte den Rothaarigen ein paar Momente lang an. Dann bemerkte er die ehrliche Sorge in den Augen des Anderen. Es war schwierig zu sagen wieso er das sah. Einer Puppe konnte man eigentlich keine Gefühle nachsagen. Doch Hidan wusste, dass Sasori sich diesmal ehrlich um Deidara sorgte.

Was war passiert?
 

Doch schließlich nickte er auf die Frage des Kleineren. Um etwas zu sagen, war er nicht im Stande.

Gerade als Sasori wieder etwas sagen wollte, hörte er wie Holz brach.

Kisame hatte es geschafft, die Tür aufzubrechen.
 

Gerade wollte Itachis Partner nach drinnen ins Badezimmer um nach Deidara zu sehen. Doch bereits an der Tür blieb er stehen. Er erschaudert.

Die Anderen fragten hektisch, was los sei. Sie selbst konnten nichts sehen. Denn Kisames breiter Rücken versperrte ihnen völlig die Sicht.
 

„Was zum Teufel ist da drinnen los?!“ Sasori wollte sich an Kisame vorbeidrücken, doch er hatte keine Chance. Dieser blieb weiter wie erstarrt stehen.

Sasori allerdings rechnete mit dem Schlimmsten. Nach dem Brief....

Er musste zu Deidara und zwar sofort!
 

Brutal rammte er Kisame seinen Ellbogen in den Rücken. „Mach endlich Platz! Ich muss zu Deidara!“

Endlich hatte er es geschafft: Kisame wich zur Seite. Doch er sah keinen von ihnen an, mied die Blicke der Anderen, starrte zu Boden.
 

Der ehemalige Suna-nin war dann auch der erste von ihnen, der den Raum betrat. Schon da stockte ihm der Atem. Er konnte nicht glauben, was er da sah!
 

Stets hatte er gedacht, dass er als Puppe nicht mehr weinen konnte. Dass seine Tränen für immer versiegelt worden waren. Doch dem war nicht so. Er spürte die heißen Tropfen nicht auf seinem Gesicht. Doch trotz allem waren sie da.
 

Verzweifelt ließ er sich neben seinem Partner auf den Boden sinken. Das erste, was Sasori sah, war Blut. Überall Blut.

Hastig fühle er nach Deidaras Puls. Immer und immer wieder. Rüttelte ihn. Beugte sich schließlich über ihn und versuchte eine Mund-zu-Mund-Beatmung.
 

Doch nach allem musste er schließlich einsehen, dass der Mensch, den er liebte, tot war.

Nichts konnte ihm Deidara zurückbringen.

Und er hatte diesem nichteinmal seine Gefühle gestanden. Ihm nichteinmal gesagt dass er ihn liebte, wie wichtig er ihm war. Wie leid ihm alles tat, was er ihm angetan hatte!

Das einzige was er getan hatte, war ihn zu schlagen. Ihm seinen Lebenswillen zu nehmen.

Sasori wusste, dass er an all dem Schuld war.
 

Die Anderen waren noch keinen Schritt ins Bad getreten. Sie hatte nur mit gemischten Gefühlen diese Szene beobachtet.

Einerseits wusste jeder von ihnen, dass Deidara von Sasori geschlagen wurde.

Doch andererseits hatte sie nun den Puppenspieler hier im Bad sitzen, auf den Knien neben seinem Partner und verzweifelt schluchzend.

Tat ihm am Ende doch alles leid?
 

Hidan ballte seine Hände zu Fäusten. Er zitterte vor Wut. Wut auf Sasori, Wut auf sich selbst.

Wie es aussah, zeigte Deidaras Partner Reue. Doch es war zu spät. Auch die Reue würden diesen nicht mehr zurückbringen!

Auch Hidan spürte inzwischen die Tränen über seinen Wangen laufen. Stumm nahm er es hin. Er blickte sich nichteinmal nach den anderen um. Es war ihm einfach egal ob sie ihn so sahen oder nicht.

Nur kopfschüttelnd betrachtete er Deidaras leblosen Körper. Hätten sie ihn nicht irgendwie retten können....?

Hidan beschloss, am Abend für den Blondhaarigen zu beten. Das war das letzte, was er noch tun konnte...
 

Sasori kauerte noch immer am Boden. Er hatte seine Finger in Deidaras Oberteil gekrallt und den Kopf an dessen Brust vergraben.

Nach dem Tod seiner Eltern wollte er doch keine Schmerzen mehr haben! Er hatte nicht gewollte dass ihm wieder jemand wichtig werden würde.
 

Nie hatte er gewollte, dass das hier so passierte.
 

Doch es war passiert .

Sein geliebter Deidara war tot.

Immer und immer wieder hatte er ihn geschlagen, ohne zu merken, dass er diesen damit näher und näher zum Selbstmord trieb.

Jetzt war es soweit.

Deidara war für immer von ihnen gegangen.
 

Verzweifelt erinnerte sich Sasori an die letzte Zeile des Briefes:
 

'Ich werde auf dich warten...'
 

Der Rothaarige wusste nicht, wie lange er ohne Deidara leben konnte. Doch er wusste, wo auch immer sein Partner jetzt war, eines Tages würde er ihn wiedersehen.

Um so Deidaras letzten Wunsch erfüllen...
 

~ * ~ * ~

Despair farewell

~ * + ~ * + ~ * + ~ * +
 

Seit Deidaras Tod war eine Woche vergangen. Sasori war seit diesem Tag seelisch am Ende. Er wusste nicht was er tun sollte. Den ganzen Tag über saß er nur in seinem und Deidaras Zimmer und weinte stumm vor sich hin.
 

Zusammen mit Hidan hatte er bei Leader-sama eine Beerdigung für den ehemaligen Partner durchgesetzt. Deidara sollte in der Nähe des Hauptquartiers in einem Waldstück beerdigt werden.

Sasori hatte den Platz ausgesucht. Es war einer von Deidaras Lieblingsplätzen gewesen. Oft war er dort stundenlang unter den Bäumen gesessen, hatte verträumt in das Laubwerk nach oben gestarrt und den Vögeln zugehört.

Es versetze dem Rothaarigen einen heftigen Stich ins Herz. Er wusste, dass das alles nie wieder so sein würde. Nie wieder würde die Welt so sein wie zu dem Zeitpunkt, als Deidara noch gelebt hatte...
 

~ + ~ + ~
 

Alle standen sie um Deidaras Sarg.

Sasori stand ganz vorn, er hatte eine Hand auf das Holz gelegt. Wieder liefen ihm die Tränen ungehindert über die Wangen.

„Was hab ich nur getan....? Gott.... ich würde alles geben, um dich zurück zu bekommen, Deidara.... Es tut mir so unendlich Leid, was ich dir angetan habe...“ Die Worte waren kaum mehr als ein Windhauch.

Und doch war es so still, dass alle sie verstehen konnten.

Jeder schwieg. Keiner wusste so recht mit der Situation umzugehen.
 

Auch Hidan rollten die Tränen über das Gesicht. Wie Sasori hatte er in letzter Zeit viel geweint. Doch anders als dieser hatte er es stets versteckt.

Doch jetzt, da er Deidaras Sarg sah, traf es ihn erneut wie ein Faustschlag.

Nie wieder konnte er mit dem Blondhaarigen herumalbern, sich mit ihm streiten, einfach jemanden haben der so offen war.

Es tat weh, denn Deidara war einfach jemand besonderer gewesen.
 

Zetsu stand stumm ganz hinten. Er hatte es nichteinmal in Betracht gezogen, Deidaras leblosen Körper zu essen.

Er wusste, dass ihn das niemand gelassen hätte. Doch anders als die anderen male wusste er diesmal, dass er es selbst nicht geschafft hätte, Deidaras Körper zu verzehren. Deidara war anders als die anderen ehemaligen Akatsuki Mitglieder...
 

Kakuzu warf einen kurzen Blick zu Hidan. Er wusste genau, wie nah seinem Partner Deidaras Tod ging.

Doch auch er spürte dass Deidaras Tod etwas in ihm bewegte. Es war nicht wie die anderen Male gewesen, als früher Akatsukimitglieder gestorben waren. Diesmal hatte Kakuzu das Gefühl, dass ein Teil von ihnen allen mit Deidara gestorben war. Auch wenn er Deidara nie besonders gemocht hatte oder sonst etwas, er spürte doch, dass es ihn irgendwo doch wenigstens ein bisschen betraf.
 

Kisame hatte kein Wort mehr geredet seit dem Vorfall im Badezimmer und Deidaras Anblick. Keiner wusste wie nahe diesem nun der Verlust ging. Es war auch nicht sonderlich wichtig, denn jeder war mehr mit sich selbst beschäftigt.
 

Auch Itachi war anwesend. Es war schwer, Gefühlsregungen aus seinem Gesicht zu lesen. Doch wenn man ihn genug kannte, dann konnte man doch mehrere Dinge deuten.

Denn Itachi war das alles hier nicht egal. Er hatte eine Mischung aus Wut, Trauer und Ungläubigkeit in seinem Gesicht stehen.

Er konnte einfach nicht fassen, dass der hyperaktive, immer fröhliche, lebenslustige Deidara nun für immer von ihnen gegangen war.
 

Sogar Leader-sama war an der Beerdigung erschienen.

Er hatte viele Akatsukimitglieder kommen und gehen sehen. Normalerweise war ihm der Tod eines Mitgliedes völlig egal. Jeder konnte effektiv ausgetauscht werden.

Doch Deidara war anders gewesen. Und Leader-sama wusste auch, warum.

Denn Deidara hatte es geschafft, dass die Akatsuki keine leblose, gefühlskalte Organisation mehr war.

Der Blondhaarige hatte es geschafft, mehr aus ihnen zu machen. Sie waren enger zusammen gerückt. Zumindest für die Verhältnisse von brutalen Mördern und Nuke-Nin.

Es fiel ihm, schwer das zuzugeben, aber Leader-sama gestand sich dann doch ein, dass ihm Deidara fehlen würde.
 

Ihnen allen würde der Junge fehlen.

Doch am meisten, ohne Frage, Sasori.
 

Kisame und Zetsu waren inzwischen dabei, den Sarg in das im Boden ausgehobene Loch hinunter zu lassen.

Hidan hatte sich inzwischen soweit zusammen gerissen, um Sasori festzuhalten. Jener schlug wie verrückt um sich, streckte immer wieder die Hände nach dem Sarg aus und schluchzte.
 

“Deidara... Deidara!“ Mehr brachte der Rothaarige nicht heraus.

Es tat so furchtbar weh, zu sehen wie Kisame und Zetsu Deidaras Überreste in das Erdloch sinken ließen und es schließlich mit Erde bedeckten.

Sasori musste den Blick abwenden. Es schmerzte. Niemals hatte er einen schlimmeren Schmerz gespürt. Auch damals nicht, als seine Eltern gestorben waren.
 

Nun hatte er auch noch seinen Partner, seinen besten Freund und den wichtigsten Menschen in seinem Leben verloren.

Und das schlimmste war: Durch seine eigene Schuld.
 

Schluchzend ging er zu Boden und starrte auf das frisch umgegrabene Stück Erde, wo nun Deidara begraben lag.

Nie wieder würde sein Leben so werden wie früher, da war sich der Puppenspieler sicher.
 

~ * + ~ * + ~ * +

End of all hope

~ * ~ * ~ * ~
 

Es waren inzwischen weitere zwei Wochen vergangen. Sasori lebte nur noch vor sich hin. Das war eigentlich übertrieben gesagt.
 

Es war schrecklich mit anzusehen wie sehr er litt. Sogar Hidan hatte ihm inzwischen vergeben. Auch wenn es alles Sasoris Schuld war, so war das doch jetzt falsch, ihn diese Schuld spüren zu lassen.
 

Doch was an diesem Tag passieren würde, ahnte noch keiner.
 

Langsam ging Itachi ins Wohnzimmer. Er war im Gegensatz zu den Anderen gänzlich normal geblieben. Ja, er wusste dass Deidaras Tod ihn auch berührt hatte. Doch anders als Hidan und Sasori würde er so etwas nie zeigen. Er war ein Uchiha!
 

Was er allerdings auf dem Wohnzimmertisch liegen sah, ließ ihn stutzen.

Ein Brief der an alle Akatsukimitglieder adressiert war.

Itachi nahm ihn hoch und rief dann alle im Wohnzimmer zusammen.
 

Keiner Viertelstunde später öffnete Itachi das Kuvert.

Heraus kam ein Brief.

Der Uchiha nahm ihn in die Hand und begann, ihn laut vorzulesen.
 

~ + ~ + ~
 

Es mag albern erscheinen, aber ich halte es nicht mehr aus.
 

Wenn ihr diesen Brief lest, dann bin ich nicht mehr unter euch.
 

Die letzten Wochen haben sehr an mir gezehrt. Ich dachte, als Puppe würde mir dies alles erspart bleiben. Es wäre zu umständlich euch nun alles zu erklären, darum sage ich nur, dass ich schoneinmal in meinem Leben einen Verlust erlebt habe.

Nun habe ich auch noch Deidara verloren.
 

Das ist zu viel für mich.
 

Das habe ich nicht verkraftet.
 

Ohne Deidara kann ich nicht mehr leben, das ist mir längst klar geworden.

Aus diesem Grund – so leid es mir tut – werde ich auch verlassen.
 

Ich brauche Deidara, um zu leben. Deshalb wünsche ich mir nur noch, wieder mit ihm zusammen zu sein. Eine zweite Chance zu bekommen, um meine alten Fehler ihm gegenüber wieder gut zu machen.
 

Ich hoffe, ich belaste euch damit nicht zu sehr.

Vor allem Euch, Leader-sama da ihr nun bereits zwei Leute austauschen müsst.
 

Ich möchte nur, dass ihr wisst, dass es nicht anders ging. Sucht nicht nach mir. (Obwohl ich glaube, dass ihr wisst, an welchem Ort ich sterben möchte...)
 

Sasori
 

~ + ~ + ~
 

Alle starrten auf die Zeilen.

Dann ließ Itachi das Stück Papier fallen. Er sprach leise, doch jeder hörte ihn.
 

„Vielleicht haben sie jetzt wirklich eine zweite Chance. Jetzt kann nur alles besser werden für die Beiden....“
 

~
 

Nicht weit entfernt, an dem Platz an dem Deidara begraben worden war, lag der Rothaarige Suna-Nin.

Genauer gesagt, lag er direkt neben dem Grab seines Freundes. Langsam spürte er, wie das Leben aus seinem Körper wich.

Als er die Augen schloss, konnte er Deidaras Gesicht sehen. Wie dieser ihn anlächelte und eine Hand nach ihm ausstreckte.
 

Das letzte, was Sasori noch spürte, waren die Freudentränen die langsam über sein Gesicht liefen. Mit einem Lächeln auf seinem Gesicht tat er seinen letzten Atemzug.
 

Von nun an, würde er für immer mit Deidara vereint sein. Jetzt würde er alle Fehler wieder gut machen, Jetzt, würden sie glücklich werden zusammen...
 

~ * ~ * ~ * ~
 

Abschlusskommentar Es würde mich sehr freuen, wenn ein paar Leute mehr ein Kommentar hinterlassen würden. Lasst heraus, was euch nicht gefällt, kritisiert wo ihr nur könnt. Egal ob über Rechtschreibfehler, Ungereimtheiten, Inhaltliche Fehler oder sonstiges.

Ich sehe, wie viele User tagtäglich die FF lesen, wie viele sie ansehen etc. Und es ist wirklich deprimierend, dass dann so wenig Kritik oder überhaupt Feedback kommt. Also, bitte, schreibt doch auch dazu was euch gefällt oder nicht! Ich bitte darum.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (202)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...20] [21]
/ 21

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-04-09T23:38:25+00:00 10.04.2010 01:38
Bin gerade erst auf dieses Pairing gestoßen und bin dann einfach mal alle FF's durchgegangen.
Ich muss ehrlich sagen, dass es selten passiert, dass ich mal einen Kommi hinterlasse und wenn, dann nur bei guten FF's.
Deine finde ich echt verdammt gut. Ich mag deinen Stil und vor allem mag ich deine Beschreibung des Gefühlschaos' in Sasori.
Wirklich eine verdammt tolle FF. Kannst stolz auf dich sein damit.

LG
Shitsuren
Von: abgemeldet
2009-08-03T16:32:32+00:00 03.08.2009 18:32
Ich hab grad deine FF endeckt, un war halt neugierig.
Aso hab ich se glesen...ich glaub, ih hab noch nie so gheult *schluchz*... einfach krass... *schnief*... als Deidei un sasa starben... konnt ich kaum noch lesen vor Tränen... ^^
Von: abgemeldet
2009-04-16T21:30:28+00:00 16.04.2009 23:30
Sorry, dass ich zum Vorherigen Kapitel nichts geschrieben habe, aber mir ist einfach nichts halbwegs passendes eingefallen.
Was deine FF betrifft, so ist sie wirklich klasse geworden und vor allem sehr traurig. Sie hat mich richtig bewegt und die Kapitel hatten letztendlich auch die passende länge. Hättest du mehr geschrieben, wäre es vielleicht nicht so gut rüber bekommen.
Mir hat sie auf jeden Fall sehr gut gefallen.
Von: abgemeldet
2009-04-16T21:16:29+00:00 16.04.2009 23:16
Ich habst befürchtet. *schluchz* Armer Deidara. Und auch Sasori tut mir hier so leid.
Das Kapitel war wirklich gut und traurig geschrieben, kompliment.^^
Von: abgemeldet
2009-04-16T21:08:49+00:00 16.04.2009 23:08
Dieses Kapitel tut wirklich im Herzen we. *schluchz*
Irgendwie hatte ich schon die Befürchtung, dass es so endet. T.T
Trotzdem war das Kapitel toll.^^
Von: abgemeldet
2009-04-16T21:02:28+00:00 16.04.2009 23:02
Ich habe eine böse Vorahnung, was mit Deidara ist.
Nun kommt der Höhepunkt. Ich bin schon gespannt.^^
Von: abgemeldet
2009-04-16T20:56:54+00:00 16.04.2009 22:56
wenigstens etwas länger, kann aber ruhig noch ein paar Zeilen mehr vertragen.XD Ich finde es aber erstaunlich, wie du in so wenig Zeilen, so viele Emotionen hineinbringen kannst. Das ist klasse.
Von: abgemeldet
2009-04-16T20:51:32+00:00 16.04.2009 22:51
Werden deine Kapitel eigentlich immer kürzer? Kommt mir irgendwie so vor. Egal. Gut war es auf alle Fälle.^^
Von: abgemeldet
2009-04-16T20:48:28+00:00 16.04.2009 22:48
Ohwe. Hoffentlich geht das gut.
Das Kapitell war klasse. XD
Von: abgemeldet
2009-04-16T20:42:50+00:00 16.04.2009 22:42
Der Ärmste. Und das alles nur wegen einer gescheiterten Mission.
Ich bin schon irrsinnig gespannt, wie es weiter geht. Übrigens, tolles Kapitel.^^


Zurück