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Angst vor Gefühlen

von

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Der Tiger flieht

Titel: Angst vor Gefühlen

Part: 17
 

Schon am nächsten Tag merkten Kojiro und Genzo, dass es tatsächlich möglich war mit den Jungs weiterzuspielen ohne von ihnen blöd angemacht zu werden. Nur eines störte Hyuga: immer, wenn er während des Trainings zu Wakabayashi rüberging um mit ihm zu sprechen, wurden sie von einigen Personen angegafft. Er versuchte darauf nicht zu achten, spürte jedoch mit jedem solcher Blicke die in ihm aufsteigende Wut. [Was erwarten die jetzt von uns?] dachte er sich in solchen Momenten [Ne Showeinlage? Denken die, dass wir gleich wild übereinander herfallen oder was?! Kann ich mich nicht einfach mit Genzo unterhalten ohne neugierige Blicke auf uns zu ziehen?!] Kojiro starrte genervt zurück, sobald er bemerkte, dass jemand sie ansah und das reichte immer aus – sofort schauten seine Teamkollegen in eine andere Richtung. Hyugas Irritation ging aber nicht weg, sondern baute sich immer mehr auf.
 

Nach dem Training war Hyuga erster im Umkleideraum. Er zog sich schnell aus, schnappte sich ein Handtuch und wollte duschen gehen, als der Rest der Mannschaft hereinkam.

„Warte Kojiro!“ rief ihm Genzo nach. „Wir müssen reden!“

Hyuga sah sich um und bemerkte wieder mehrere Blicke, die auf ihnen ruhten.

„Jetzt nicht Genzo.“

„Doch, jetzt gleich.“

„Kannst du nicht damit warten, bis wir allein sind?“

Wakabayashi packte Hyuga am Arm, schleifte ihn in den Duschraum und schloss die Tür.

„Ist es so besser?“

„Was soll der Quatsch Genzo? Die werden doch jetzt alle denken, dass wir hier weiß der Himmel was perverses machen.“

„Glaubst du das wirklich? Und sogar wenn es so wäre – was kümmert’s dich?“

Hyuga antwortete nicht.

„Sag mal Kojiro, kannst du mir verraten, warum du heute so gereizt bist?“

Kojiro seufzte. Er wusste, dass es keinen Sinn hat Genzo einzureden, dass alles in Ordnung ist. Wakabayashi kannte ihn zu gut und er würde auch nicht locker lassen, bis er die Gründe für Hyugas Verhalten aus ihm herausquetscht.

„Hast du gemerkt, wie die uns angaffen?“

„Wer?“

„Na alle, die ganze Mannschaft! Ich kann nicht mal in deine Richtung sehen, ohne gleich von jemandem interessiert angestarrt zu werden, geschweige denn mich mit dir unterhalten!“

„Aber nein Tiger, das bildest du dir nur ein.“

„Glaubst DU, weil du es noch nicht gemerkt hast!“

Das war ja wiedermal typisch Kojiro. Immer überempfindlich, was die Meinung anderer angeht. Wie sollte Wakabayashi ihn jetzt überzeugen, dass er mit seinen Beobachtungen falsch lag?

„Vielleicht hast du ja Recht Tiger, aber glaub mir, das legt sich wieder. Gib ihnen doch etwas Zeit, sie müssen sich dran gewöhnen. Du siehst doch, dass wir wegen unserer Beziehung nicht anders behandelt werden, aber sie ist nun mal etwas neues für sie. Ich bin sicher, dass das in ein paar Tagen wieder vergeht, aber bis dahin musst du etwas Geduld aufbringen.“

Hyuga starrte auf den Boden und dachte über Wakabayashis Worte nach. Vielleicht brauchte die Mannschaft ja tatsächlich ein wenig Zeit, um ihre Liebe nicht als etwas außergewöhnliches anzusehen... aber wird er bis dahin ihre Blicke geduldig ertragen können? Wenn nicht, sollte er wohl besser für ein paar Tage irgendwo verschwinden... und wenn er dann zurückkommt, wird vielleicht alles wieder so sein, wie früher...

„Dich stört also ihr komisches Verhalten nicht?“ fragte er Wakabayaschi.

„Nicht im geringsten.“

„Und wärst du imstande, es allein zu ertragen?“

[Du willst davor fliehen Tiger? Nun gut, ich seh ja wie sehr dich das mitnimmt, also werd ich dich zu nichts zwingen.]

„Natürlich Kojiro.“

„Ich wollte ja noch zu meiner Familie, vielleicht wäre das ein guter Zeitpunkt um...“

„Klar. Je früher du zu ihnen fährst, desto besser.“

Hyuga lächelte. Genzo war immer so verständnisvoll ihm gegenüber...

„Danke Schatz“ sagte er erleichtert und küsste ihn. „Ich liebe dich.“
 

Als Wakabayashi nach dem Gespräch mit seinem Freund wieder die Umkleide betrat, bemerkte er, dass an Kojiros Worten wirklich etwas dran war. [Aber dass sie mich gerade jetzt alle anstarren ist ja auch nichts ungewöhnliches, schließlich hab ich ja vor ein paar Minuten Kojiro in den Duschraum gezerrt. Sicher würden sie gern wissen, worüber ich mit ihm gesprochen hab.] Seelenruhig setzte sich Genzo auf die Bank und fing an, seine Schuhe auszuziehen, als Tsubasa sich neben ihn setzte.

„Genzo? Ist... ist mit Kojiro alles in Ordnung?”

„Sicher Tsubasa, er hat einfach nur schlechte Laune, das vergeht wieder.“

„Na dann ist ja gut, ich dachte schon, es gäbe wieder Probleme mit der Mannschaft...“

„Nichts dergleichen, aber war nett dass du gefragt hast.“

„Weißt du... eigentlich wollte ich dir ja noch etwas sagen.“

„Was denn?“

Tsubasa blickte sich verlegen um, seine Stimme wurde leiser:

„Jetzt nicht, ich würde lieber abwarten, bis die anderen alle unter der Dusche sind. Kannst du solange warten?“

Wakabayashi sah ihn interessiert an. Tsubasa hat Geheimnisse? Und will sie mit ihm teilen?

„Klar kann ich warten.“

Es dauerte nicht lange, bis sie endlich alleine waren. Tsubasa stand auf und fing an nervös im Raum hin und her zu spazieren. Genzo beobachtete ihn eine Weile, bis der endlich stehen blieb und ihm in die Augen sah.

„Ich wollte dir das eigentlich schon früher sagen, aber es gab keine Gelegenheit und... na ja... irgendwie fehlte mir auch der Mut dazu. Ich musste es auch zuerst mir selbst eingestehen und lernen damit umzugehen, bevor ich bereit zu so einem Gespräch war... und ich denke, du und Kojiro, ihr solltet es wissen, damit ihr wisst, dass es ja nicht nur euch beide angeht...“

„Tsubasa, je länger du sprichst, desto weniger verstehe ich, was du sagen willst.“

„Ich komm ja gleich dazu, ich möchte nur, dass du es auch dann für dich behältst, die Mannschaft weiß von dir und Kojiro, aber...“

Wakabayashi grinste ihn an.

„Versuchst du mir etwa über deine Beziehung mit Taro zu erzählen?“

Ozora sah ihn erschrocken an.

„Woher weißt du davon?!“

„Na woher wohl – von Taro. Er hat mir davon erzählt.“

Tsubasa stand immer noch mit weitaufgerissenen Augen da.

„A... aber... und wann hat er dir davon erzählt?“

„Gleich nach dem Finale, als ich... du wießt schon... mit Kojiro Probleme hatte... Taro wollte mich trösten und mir klarmachen, dass wir beide nicht die einzigen sind, dass er mit dir zusammen ist. Ich dachte du wusstest davon.“

„N-nein... ich hatte keine Ahnung...“

Wakabayashi sah amüsiert zu ihm und fing an seine Sachen wegzuräumen.

„Na dann hast du‘s ja jetzt erfahren. Und du brauchst dir keine Sorgen zu machen – ich sag es natürlich keinem weiter.“

Tsubasa war ziemlich überascht, dass Genzo schon bescheid wusste, aber nach einiger Zeit kriegte er sich auch wieder ein und war froh, dass er diese schwierige Unterhaltung mit Genzo hinter sich hatte. In der Zwischenzeit ist Wakabayashi unter die Dusche verschwunden, zog sich danach schnell an und eilte auf sein Zimmer.
 

Als Genzo in ihr gemeinsames Zimmer kam, war Hyuga gerade dabei, seinen Rucksack zu packen.

„Also, ich werd dann für ein paar Tage nach Hause verschwinden, ich würde dich ja mitnehmen, aber...“

„Nein Kojiro, lass nur. Ist doch selbstverständlich.“

„Und du bist mir auch nicht böse?“

„Warum sollte ich? Es ist ja deine Familie. Fahr ruhig zu ihnen. Ich werde hier solange auf dich warten und fleißig trainieren“ Genzo grinste und gab Kojiro einen Kuss.

„Sicher?“ Kojiro küsste ihn zurück.

„Sicher“ wieder küsste ihn Wakabayashi. „Und jetzt verschwinde endlich, bevor ich dich ins Bett schleife.“

„Bin schon weg.“

Kojiro schnürte den Rucksack zu und lächelte Wakabayashi an. Sie verabschiedeten sich mit einem langen Kuss, nach dem Hyuga sich auf den Weg machte. Genzo sah ihm nach, bis er auf der Flurtreppe verschwand, und seufzte. [Kaum sind wir wieder ein paar Tage zusammen, muss er weg. Hoffentlich dauert das nicht lange, wir haben doch schon jetzt so vieles nachzuholen...]
 

Am spätem Abend machte Wakabayashi einen Spaziergang aufs Fußballfeld. Zu seiner Überraschung war noch jemand auf dem Platz. Die Flutlichter waren an, sodass Genzo schon von weitem erkennen konnte, wer zu so später Stunde noch trainierte. Er setzte sich auf die Bank und beobachtete die beiden, bis Ken ihn schließlich auch bemerkte.

„Na Genzo, auch noch wach?“ Wakashimazu winkte ihm zu.

„Schöner Abend um ein paar Bälle zu fangen, was Ken?“ Wakabayashi lächelte.

„Seit ihr mit eurem Kaffeekränzchen fertig? Wenn ja, könnten wir weitermachen“ Sawada starrte Wakashimazu genervt an.

„Was bist du in letzter Zeit nur so gereizt?“ fragte Ken. „Du solltest mal ein bisschen gute Laune üben, man kann’s ja kaum noch mit dir aushalten!“

„Ich mag es einfach nicht mitten im Training unterbrochen zu werden.“

„Meinetwegen, dann nehmen wir doch an, dass dies keine Unterbrechung war, sondern Schluss. Ich hab sowieso genug für heute.“

Ken ging rüber zur Bank und setzte sich neben Wakabayashi. Sawada stand immer noch regungslos auf dem Platz und starrte in ihre Richtung.

„Was ist Takeshi?“ fragte Genzo. „Willst du uns nicht Gesellschaft leisten?“

„Eigentlich... Eigentlich habe ich mich grad gefragt, ob du nicht Lust hättest mit mir weiterzumachen.“

Wakabayashi zuckte mir den Schultern.

„Warum nicht? Geht doch nichts über ein paar gut gehaltene Bälle vorm Schlafengehen.“

„Sei dir mal nicht so sicher!“ Takeshis Worte klangen wie eine Herausforderung. Die nahm Genzo gerne an.

Er stellte sich ins Tor und wartete auf Sawadas Schuss. Der nahm Anlauf, kickte den Ball... Pfosten. [Ein ziemlich harter Schuss] dachte Genzo. [Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Takeshi frührer so hart spielte.] Viel Zeit um darüber zu grübeln hatte er nicht, weil Sawada schon den nächsten Ball Richtung Tor abfeuerte. Sicher gefangen! Nun spürte Wakabayashi genau, das Takeshis Schüsse stärker geworden sind. Ob Kojiro vielleicht mit ihm trainiert hat?

„Nicht schlecht Takeshi, aber du musst dir schon ein bisschen mehr Mühe geben, um bei mir ein Tor zu schießen.“

Sawada sah ihn grimmig an und versuchte es gleich noch mal. Und noch einmal. Wieder war der Versuch misslungen, Genzo hielt alle Bälle. Takeshi kämpfte immer verbissener, aber ohne Erfolg. Er schien mit jedem Schuss wütender zu werden, was seine Leistung verschlechterte.

„Ich denke das reicht“ sagte Genzo, als er merkte, das Sawada keine Kraft mehr hatte. „Wir können ja morgen weitermachen.“

„Darauf kannst du dich verlassen!“ antwortete Takeshi zornig. „Du wirst schon sehen, ich werde dir ein Tor schießen! Und wenn es das letzte ist, was ich tue!“ Er drehte sich um und ging, ohne sich zu verabschieden. Wakabayashi guckte ihm verwundert nach, setzte sich dann zu Wakashimazu.

„Sag mal Ken... was ist eigentlich mit Takeshi los?“

„Würd ich auch gern wissen“ antwortete er nachdenklich. „Er benimmt sich in letzter Zeit ziemlich seltsam, hat sich vollkommen verändert. Er ist aggressiv geworden, mir und auch allen anderen gegenüber, was überhaupt nicht zu ihm passt; dazu trainiert er seit einiger Zeit wie ein Irrer, ununterbrochen arbeitet er daran, sich zu verbessern...“

„Hab ich gemerkt. Seine Schüsse sind um einiges stärker geworden. Hat er mit Kojiro trainiert?“

„Am Anfang schon, aber dann hat er sich von allen distanziert, sogar von Kojiro. Nur mit mir hat er noch einen einigermaßen guten Kontakt, aber das wohl nur, weil ich Torhüter bin und somit perfekt dazu geeignet, mit ihm zu trainieren. Ansonsten trainiert er hauptsächlich alleine, macht sehr viel Krafttraining. Ich glaube es liegt daran, dass Kojiro schon immer sein Vorbild war. Jetzt will er ihn wohl nachahmen... Seit der Meisterschaft hat er wirklich angefangen wie ein Besessener zu spielen... aber vielleicht ist es besser so, dadurch steigern sich ja seine Fähigkeiten.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2007-02-25T15:30:04+00:00 25.02.2007 16:30
dieses kappi war auch echt supi^-^
takeshi benimmt sich genauso so wie kojiro, dieses ständige training und so...hmm...ich will endlich wissen was los is!!! xDDDD
also dann ich les mal weiter xDD *lool*
Von:  SweetKouji
2007-01-06T17:59:41+00:00 06.01.2007 18:59
dieses Kapitel war wie immer super ^^ Was mit Takeshi los ist interessiert mich auch. Hab da zwar schon eine Theorie, aber 100&ig sicher sein kann man sich nie. Also schreib schnell weier ^^
Von: abgemeldet
2007-01-06T10:26:54+00:00 06.01.2007 11:26
Also was mit Sawada los ist, würde mich schon sehr stark interessieren... ich hab jedenfalls schon eine ziemlich rasante Theorie. Mal sehn was denn daran dran ist^^
freu mich wie immer auf die nächsten Kappis^^
cu Jarna
Von:  Yranna
2007-01-06T00:19:23+00:00 06.01.2007 01:19
Takeshi's Verhalten passt perfekt zu meiner Theorie, was mit ihm los ist xD Aber wahrscheinlich ist es letztendlich doch was anderes ;P Egal, ich warts ab ^^

Tsubasa war ja auch nicht schlecht. Warum einfach, wenns auch kompliziert geht ? *gg*

Super Kapi, freue ich auf das nächste =)
Von: abgemeldet
2007-01-05T23:13:10+00:00 06.01.2007 00:13
cooles Kapitel =D

wuuha Takeshi geht ja mächtig ran, sehr interessant *gg*
ach wann gehts mit taro und tsubi weiter? ^^'

will aber jez noch eher wissen...was mit Sawada ist....da gibts doch sicher nochn andern Grund


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