All I want for Christmas is Yo(u)

Night

Night
 

„Ich werde sie nicht heiraten.“, murmelte Yo leise und starrte ins Leere.

Hao dagegen konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Irgendwie war er sehr erleichtert, auch wenn er sich noch nicht sicher war, warum.

Vielleicht mochte er Anna nur nicht.

Oder, was viel wahrscheinlicher war: Er mochte Anna als die Verlobte seines Bruders nicht.

„Ich kann dich doch nachher zum Training begleiten.“, murmelte Hao mit einem Lächeln auf den Lippen.

Sein kleiner Bruder sah ihn stattdessen nur geschockt an.

„Du bist verwundet und kannst mir nicht erzählen, dass du keine Schmerzen mehr hast. Du bleibst hier liegen, bevor die Wunde wieder aufreißt oder so was.“

„Yo, ich bitte dich.“, begann Hao abwertend, “ Ich, Hao Asakura, lasse mich doch nicht von so einer mickrigen Wunde unterkriegen. Sie verheilt schneller, als bei einem…Menschen.“

Yo warf ihm einen zweifelnden Blick zu.

„Du bleibst trotzdem hier und bleibst liegen. Ich will einfach nicht, dass dir was passiert.“

Schweigend sah der Ältere ihn an und wusste nicht einmal, wie er sich jetzt fühlen sollte.

Einerseits hatte er ein sehr wohliges Gefühl und freute sich, dass sein Bruder sich um ihn sorgte. Anderseits war da noch etwas anderes…

Er wollte nur zu gern die Hand heben und seinem kleinen Bruder durch die Haare streicheln.

Oder sich enger an ihn kuscheln.

Oder ihn anlächeln, obwohl ihm momentan eigentlich gar nicht danach war.

Oder…ihn küssen.

Geistesabwesend starrte er Yo allerdings nur an, bis dieser ihn fragend musterte.

„Alles o.k. mit dir, großer Bruder?“, fragte er lächelnd.

Geschockt sah er den Kleineren kurz an und überlegte kurz.

„J-ja…natürlich. Ich war nur grad in Gedanken.“, murmelte er schnell und sah wieder zum Fernseher.

//Was die Menschen für Schrott erfinden.//, dachte er sich, während er skeptisch irgendwelche explodierenden Autos betrachtet.

„Oh…du würdest sicher lieber was anderes sehen, hm?“, bemerkte Yo nebenbei, weil er den Blick seines Bruders gesehen hatte.

Also schaltete er auf einen Sender, wo gerade eine Dokumentation über Tiere lief.

Dann stand er vorsichtig auf, darauf bedacht, Hao nicht zu verletzen.

„Ich geh einfach so lange trainieren. Bleib liegen.“, meinte er lächelnd und strich Hao kurz durch die Haare.

Dieser sah seinem Bruder nur gedankenverloren nach, drehte sich dann um und schlief.
 

~~~ Yo’s POV ~~~
 

Schon komisch, ihn so nah bei mir zu haben.

Ich weiß ja selbst nicht mal, was mich dazu gebracht hat. Aber als er da so im Schnee lag, konnte ich einfach nicht anderes.

Ich hob meinen Kopf und betrachtete den Wald, dem ich mich Schritt für Schritt näherte. Mittlerweile kannte ich ihn in- und auswendig. Schließlich trainierte ich jeden Tag hier. Aber heute war es anders. Wahrscheinlich weiß ich wusste, dass jemand in der Hütte auf mich wartete, wenn ich nach Hause kam.

Ich stoppte kurz, weil ich das Gefühl hatte, ein Blitz würde mich durchzucken.

Irgendeine dunkle Aura war direkt hinter mir und sie jagte mir kalte Schauer über den Rücken. Ich drehte mich hastig um, doch ich konnte niemanden sehen.

Aber die Präsenz war da…und sie kam aus Richtung meiner Hütte.

Ob da die Person war, die Hao angegriffen hatte?

Hastig rannte ich wieder zurück, um nach dem rechten zu sehen.

Doch als ich, völlig außer Atem, in der Hütte ankam, war mein Bruder nicht drin. Ich suchte alle Räume ab, doch ich fand ihn nicht.

Nur SoF schlief auf der Couch, auf der eigentlich Hao hätte liegen sollen.

So langsam aber sicher bekam ich es mit der Angst zu tun.

Wer auch immer da war, hatte sich vielleicht meinen Bruder geholt. Und er konnte sich eh kaum wehren.

Er hatte ja nicht mal seinen SoF dabei. Ich hastete wieder raus und sag mich um.

Nichts…

Kilometerweit nichts als Schnee.

„Hier oben.“, hörte ich eine Frauenstimme, die die Hölle hätte zufrieren lassen können.

Ich sah auf das Dach und erkannte eine zierliche junge Frau, die Hao auf den Armen hielt. Er schien bewusstlos zu sein.

„Was…was willst du von meinem Bruder?“, fragte ich sie wütend.

Doch sie grinste mich nur an.

„Nichts.“

“Aber…“

„Nun ja…“, unterbrach sie mich, “ er wollte mich besuchen kommen, doch er war zum vereinbarten Zeitpunkt nicht da. Und da ich hörte, dass es noch einige Leute gibt, die ihn vernichten wollen, habe ich mir Sorgen gemacht. Paranoide. Ich hatte gedacht, niemandem wäre aufgefallen, dass Hao noch lebt. Wie dem auch sei. Als ich hier ankam, wollte einer von diesen Bastarden meinen Kleinen gerade töten. Also habe ich sie alle…ins Jenseits gejagt.“, grinste sie mich an.

Schockiert sah ich zu ihr hinauf. Sie hatte etwas Beängstigendes an sich. Noch viel schlimmer als Anna.

„Und warum hast du ihn liegen lassen?“

„Ich hatte nichts, um seine Wunden zu heilen. Aber glücklicherweise kamst ja du, kleiner Asakura. Ich dachte mir, es wäre gar nicht so schlecht, wenn du dich solange um ihn kümmerst. Wie auch immer. Nun bin ja hier und hab seine Wunden geheilt. Und jetzt werde ich ihn auch wieder mit mir mitnehmen.“, sagte sie gehässig.

„Nicht…“, brachte Hao scheinbar unter Schmerzen heraus. „Lass…lass mich bei Yo. Ich bitte dich.“, hörte ich seine Stimme schwach.

Geschockt und auch ein wenig wütend sah sie ihn an.

Dann sah sie verachtend zu mir herunter, bevor sie wieder grinste. Ich konnte gar nicht so schnell realisieren, dass sie Hao einfach zu mir runter warf. Doch glücklicherweise konnte ich ihn noch reflexartig auffangen, fiel dabei aber selbst.

Ich betrachtete ihn kurz und stellte fest, dass es ihm scheinbar gut ging. Dann sah ich wieder hinauf. Doch von der Frau war weit und breit nichts mehr zu sehen.

Ihre Aura war auch nicht mehr zu spüren. Sie war einfach…weg.

Total verwirrt und fertig mit den Nerven, trug ich Hao wieder rein und legte ihn auf die Couch.

Aus halbgeöffneten Augen sah mich mein Bruder an.

//Beim großen Geist… er sieht einfach unglaublich aus, wenn er so schaut.//, schoss es mir durch den Kopf.

Ich ließ meinen Blick über sein Gesicht schweifen und blieb letztendlich an seinen leicht geöffneten Lippen hängen.

Es ging einfach nicht anders. Ich beugte mich zu ihm runter und legte meine Lippen sacht auf die seinen. Zaghaft hob ich meine Hand und legte sie auf seine Wange. Zugegeben, ich wusste selbst nicht, was ich gerade tat, also war ich umso schockierter, als er seine Hand auf meine legte, die Augen schloss und den Kuss erwiderte.
 

„AAAAAHHHHH“, hörte ich auf einmal eine bekannte Stimme schreien und schreckte hoch.

„W…was, machst du da bitte? Und…wieso…wieso lebt der noch?!“

„Horo? Ren? Was macht ihr denn hier?“, war das einzige, was ich momentan sagen konnte. Auch Hao hatte sich umgedreht und schien mit Ren Blicke auszutauschen, die töten könnten.

Aber das war nicht alles, was Yo im Moment überforderte.

Denn plötzlich sprang SoF von hinten an ihn heran und funkelte ihn böse an.

Schnell zog Hao SoF von seinem Bruder weg und nahm ihn in den Arm.

„Was ist denn nur los mit dir, Kleiner?“, fragte er ihn verständnislos, aber trotzdem mit sanfter Stimme.
 

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Soooo~ erst mal ein grooooßes Danke, für die lieben Kommis!!

*freu*

*alle knuddel, die mich geknuddelt haben*

Und ich fand die Idee so süß, dass SoF eifersüchtig ist. Das hatte ich zwar nicht geplant, aber ich find es so toll, dass es jetzt einfach mal wirklich so ist xD

Na ja, ich hoffe einfach mal, es hat euch gefallen ^-^ und es sind nicht zu viele Fehler drin ó.ò