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Let’s talk about Sex, Baby

[Kalifa x Lucci [angedeutet]]
von

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Zerstreutheit

Kapitel Eins: Zerstreutheit
 

Kalifa starrte hinaus auf das Meer.

Die Cypherpol Nummer Neun, bestehend aus Rob Lucci, Ecki, Jabura, Bruno, Kumadori, Eule, ihr und dem Oberbefehlshaber Spandam, hatte einen Auftrag bekommen, bei dem sie wirklich alle anwesend sein sollten.

Sie hatten die Aufgabe, die am meisten gefürchtete Killer-Piratenbande der gesamten Welt zu schnappen. Die Seek-and-Destroys waren vor zirka einem Monat aus dem Nichts aufgetaucht, brachten Menschen, die meistens Geld hatten, um, nahmen ihr Geld, verschwanden und brachten manchmal auch nur irgendjemanden um.

Einfach so.

Kalifa war voller Hass auf diese Bande. Auch Lucci zum Beispiel tötete gern, was sie auch nicht wirklich unterstütze, aber er tötete nicht einfach irgendwelche, sondern die, die er zu beseitigen hatte.

Alle anderen aus der CP 9 waren, was Mord anbelangte, in etwa der selben Ansicht wie sie – Mord nur, solange die Beseitigung unkooperativer Bürger ausdrücklich erwünscht war. Oder nach Möglichkeit auch ausdrücklichst und ohne jeglichen Einwand.

Alle anderen aßen im Moment. Dachte Kalifa – denn eigentlich aßen noch zwei andere nicht.

Einer davon trat in eben jenem Moment hinter sie.

Es war Jabura, die verrückteste Person, die sie kannte, zumindest nach Spandam.

„Heeeey! Kalifa! Was is denn mit dir los?“

„Bis jetzt dachte ich nur über unseren Auftrag nach, aber jetzt wünschte ich, du wärst beim Essen.“

„Ooooh, willste misch nich haaben?“

„Jabura. Wie viel genau hast du getrunken? Ach, warte, ich will es nicht wissen.“

Kalifa entfernte sich angewidert von ihm.
 

Auf dem Weg in ihr Zimmer begegnete sie jener anderen Person, die noch nicht aß.

„Lucci, was machst du denn hier vor meinem Zimmer, wenn ich fragen darf? Sexuelle Belästigung?“

„Ach, das ist dein Zimmer...? Tut mir leid.“

„Was soll das, du stehst vor meinem Zimmer und weißt es nicht? Und seit wann tut dir etwas leid?“

„Da sieht man mal.“

Der Schwarzhaarige starrte sie mit seltsam leerem Blick an und seine Finger trommelten sinnlos gegen die Holzwand.

„Stimmt etwas nicht mit dir?“, fragte sie misstrauisch: „Du wirkst so anders.“

„Ach, nichts.“

Lucci ging von dannen, Kalifa starrte ihm noch ungläubig hinterher. Sie war seltsame Gebärden von ihm ja gewohnt, aber dennoch …
 

Lucci lief ein paar Meter weiter und dann hatte er plötzlich wieder einen klaren Kopf.

Was war gerade mit ihm los gewesen? Er war auf dem Weg nach draußen, als Kalifa ihm entgegen kam. Okay. Und dann? Dann hatte er einen Aussetzer.

Warum auch immer.

Vielleicht wegen Kalifa?

Schwachsinn.

Er kannste sie schon, seit sie drei und er sechs war.

Damals war er bereits seit drei Jahren Azubi bei der Cypherpol, Ecki was ein Jahr zuvor dazugestoßen, Jabura ein Jahr vor Lucci selbst, Bruno, Eule und Kumadori auch jeweils, seit sie drei waren.

Dann kam Kalifa. Warum er diesen Tag noch so genau in Erinnerung hatte, war ihm nicht ganz klar. Er wusste nur, dass ihm damals jemand sagte, bis sie groß genug sei, solle er sich um Kalifa kümmern.
 


 

„Rob?“

„Ja, Meister?“

„Das ist Kalifa. Sie macht ab heute die gleiche Ausbildung wie du und ich will, dass du dich, solange du denkst, dass sie deine Hilfe braucht, um sie kümmerst.“

Der kleine Lucci schaute auf das (in seinen Augen) minimal kleine Mädchen, dass sich hinter seinem Meister versteckte und ihn mit Tränen in den großen Augen ansah.

„Weißt du, Rob, sie vermisst ihre Mama und ihren Papa. Deswegen musst du noch etwas vorsichtig mit ihr umgehen, nicht zu grob, ja?“

„Ich weiß, sie ist schließlich ein Mädchen“, erwiderte er von oben herab – war doch selbstverständlich.

„Du bist ein guter Junge... Wirklich schade, dass dein Talent hier so verschwendet wird...“
 

Lucci hatte damals nicht so recht verstanden, was genau der Meister mit Talent verschwenden in seinem Fall gemeint hatte, er arbeitete schließlich für die Gerechtigkeit.

Doch jetzt, als er zum ersten Mal seit Langem wieder an jenen Tag zurückdachte, glaubte er zu wissen, warum er sich diese Worte so lange hatte merken können.

Weil er jetzt den Sinn verstand.

Er war immer der Ansicht gewesen, die CP9 tat genau das richtige, um der Gerechtigkeit zu dienen. Er wusste, dass seine Kollegen nicht alle der selben Ansicht waren, aber er hielt es für korrekt, für die Gerechtigkeit Morde zu begehen.

Was, wenn dem nicht so war? Vielleicht war sein Talent verschwendet, weil er damit auch ohne zu Morden Gutes tun konnte.

War es das, was sein Meister damals gemeint hatte?

Er kümmerte sich nicht weiter darum und ging essen.
 

Doch als er danach in seinem Zimmer saß und nichts zu tun hatte, fiel es ihm von Neuem ein und er hätte Stunden weitergrübeln können, obwohl es eigentlich nichts zu grübeln gab, als es an seiner Tür klopfte.

„Ja?“

Kalifa betrat das Zimmer und wirkte.... besorgt?! Ihre Augen waren größer als sonst und Lucci fühlte sich augenblicklich wie an jenen Tag.

„Nun … du warst vorhin so anders und da wollte ich fragen, ob... alles...“

Kalifa verstummte. Lucci hatte seinen berüchtigten eiskalten Blick aufgesetzt.

„Dir geht es nicht gut, richtig?“

„Warum sollte es mir nicht gut gehen?“ antwortete er barsch.

„Nicht mal dein Blick ist so fies wie sonst.“

Der Schwarzhaarige schwieg betreten. Die Resignation in ihrer Stimme ließ verlauten, dass sie ihm definitiv nicht glaubte, dass alles in Ordnung war.

„Der ungläubige dafür schon“, fuhr sie trocken fort: „Ich wollte fragen, ob du dich vielleicht nicht wohlfühlst oder so. Aber du scheinst meine Hilfe nicht zu brauchen.“

„Exakt. Bist du Mutter Theresa?“

Es geht mir blendend, bis du in die Nähe kommst, irgendwelche Erklärungen?
 

„Ich darf mir ja wohl Gedanken um jemanden machen, den ich schon so lange ich mich zurückerinnern kann kenne, oder?“

Ihre Stimme war ein wenig lauter geworden und sie stürmte aus dem Zimmer. Trotz der sturen Geste war Lucci ungewollt berührt. Kalifa machte sich tatsächlich Gedanken um ihn?

Toll, dachte er spontan, doch der Gedanke wurde schnellstens wieder verdrängt. Er war unnahbar. Unbesiegbar. Zeigte keine Schwächen. Dieses Image ging wohl gerade den Bach runter. Dabei hatte es über Jahrzehnte hinweg gehalten...

Verdammt!

Hattori flog ihm gurrend auf die Schulter. „Ach, verschwinde.“

Die Taube gurrte empört und er seufzte: „Ich weiß, es war nett gemeint. Aber ich kann dich gerade trotzdem nicht brauchen.“
 

Kurze Zeit später sah er Hattori aus den Augenwinkeln an und murmelte: „Geh Ecki holen.“

Erneut gurrte der Vogel aufgebracht, aber Lucci versuchte, ihn zu beschwichtigen: „Du bist nicht mein Leibeigener, das bildest du dir ein.“
 

*
 

„Du hast Hattori nach mir geschickt... was drängt dich so, nicht bis zum Frühstück abzuwarten?“

Lucci seufzte.

„Was ist los? Du seufzt doch sonst nie.“

„Ich habe Probleme.“

„Mit wem...?“

„Mit mir.“

„Wie genau meinst du das jetzt?“

Stumm fixierte der Schwarzhaarige einen Punkt irgendwo im Raum.

Allein das verwunderte Ecki schon. Wann war Lucci denn jemals unsicher gewesen? Kurz schwieg er, doch dann beschloss die Langnase, Initiative zu ergreifen und er sagte: Lucci, wenn du mir nicht sagst, was los ist, kann ich dir nicht helfen.“

Doch er wurde komplett ignoriert. Lucci sag auf seinem Bett und starrte ins Leere, hin und wieder mal seufzend.
 

„Ecki? Wie nennt man noch mal das Gefühl, wenn man ständig an jemanden denken muss, diese Person am liebsten immer um sich haben würde, sie einen völlig irre macht, weil man sich ihr gegenüber nicht normal verhalten kann und...“

Ecki grinste plötzlich und verschränkte die Arme. „Ich glaub, ich weiß, was du meinst.“

„Ja? Sag’s mir!“

Der Geheimagent grinste weiter und berührte seinen Kollegen leicht an der Schulter: „Tja, Freund, das ist die Liebe.“

In Gedanken

Kapitel 2: In Gedanken
 

Lucci blickte von seinen Knien auf zu dem grinsenden Ecki und dieser meinte nur: „Mehr musst du nicht sagen, ich kann mir den Rest denken und wenn ich falsch liege, ist es dir wahrscheinlich gerade recht.“

Lucci nickte nur, bereits wieder einen resignierten Blick zur Schau stellend und eine belustigte Langnase verließ das Zimmer.
 

Verliebt. Ich doch nicht, nicht in Kalifa.
 

Aber wiederum musste er nicht in Kalifa verliebt sein... Wieso waren seine Gedanken überhupt bei ihr stehen geblieben? Er könnte ja genauso gut schwul sein und auf Ecki stehen, oder auf Jabura... Oder Bruno, oder... nun gut. Aber zumindest Jabura und Bruno konnte er ausschließen, Ecki zweifelsohne auch.

Blieb Kalifa.

Die restliche CP9 war nicht erwähnenswert.

Kalifa?

Ja, Kalifa.

Lucci seufzte. Leugnen konnte er es so oder so nicht. Und solange er es nicht vor allen gestehen musste, würde er schon noch damit fertig werden.

Dachte er.
 

*
 

Kalifa ging schnurstracks in ihr Zimmer. Lucci brauchte sie nicht? Na danke.
 

Da macht man sich Gedanken um ihn und er...
 

Verdammt. Sie verstand ja nicht einmal, warum sie sich plötzlich um den eiskalten Killer sorgte. War sie etwa ungewollt so berührt von dieser unsicheren Person heute Abend? Vielleicht.

Aber… Gefallen hatte der Schwarzhaarige der jungen Frau schon länger. Der Gesichtsausdruck sprach immer wieder auf ein Neues ganz für sich, auch der mörderische.

Rob Lucci...

Kalifa schüttelte den Kopf. Das konnte sie ja doch gleich wieder vergessen. Lucci wollte nichts von ihr wissen. Aber wiederum war sie niemand, der so schnell aufgab.
 

Die Blonde wurde aus ihren Gedanken gerissen, als plötzlich Bruno hinter ihr stand und mit seiner dauerruhigen Stimme fragte: „Kalifa, alles in Ordnung?“

„Wie bitte? Ja, natürlich“, erwiderte sie möglichst kühl und musterte den Agenten.

„Okay, ist sicher nicht meine Sache. Spanda hat gesagt, wir sollen alle zu ihm kommen.“

„Mit m

„Wie bitte?“

„Spandam.“

„O, wirklich?“, fragte der Schwarzhaarige verdutzt und zuckte mit den Schultern.

„Dachte ich...“, meinte sie leicht verwirrt. Lag sie jetzt richtig oder Bruno?

„Ist ja nicht so wichtig. Der Oberbefehlshaber jedenfalls.“

Ein leises Lächeln huschte über die Lippen Kalifas und sie meinte: „Ich komme nach, einen Moment noch.“

Bruno nickte und wandte sich um. Kurz bevor er um die nächste Ecke bog, wandte er sich jedoch noch einmal Kalifa zu und fragte betont höflich: „Kannst du bitte noch Lucci und Ecki Bescheid sagen?“

Gern hätte sie die Augen verdreht, doch sie riss sich zusammen und lächelte. „Eher ungern.“

„Kalifa, bitte. Das Schiff ist so groß und du bist die erste, die ich gefunden habe.“

Kalifa seufzte. „Warum macht er keine Durchsage?“

„Die Schnecke ist erkältet, man versteht kein Wort.“

„Na gut.“

Die Blonde ging in Richtung Eckis Zimmer, wo sie ihn vermutete. Natürlich war er auch dort, aber nicht allein. Neben ihm auf dem Bett saß Lucci.
 

Ausgerechnet der…
 

Kalifa konnte ihr Unglück kaum fassen. Natürlich war es eigentlich keins, da sie den Katzenmenschen dann nicht extra suchen musste, aber in Anbetracht dessen, dass Kalifa bei seinem Anblick in Verlegenheit geriet und Lucci (zu seinem Ärger) auch, war die Situation nicht sonderlich angenehm, nicht zuletzt, da Ecki im Raum war. Dieser verstand aber sofort und meinte: „Kalifa, was ist denn?“

„Spandam will, dass wir alle zu ihm kommen“, erklärte sie kalt und wollte gerade die Tür wieder schließen, als die Langnase verwundert fragte: „Wie bitte? Wer ist Spandam?“

„Der Oberbefehlshaber.“

Luccis Stimme war leiser als sonst und er blickte niemanden an. Ecki wunderte sich nicht und ein Grinsen huschte über sein Gesicht, denn Kalifas Reaktionen nach zu schließen war diese auch nicht uninteressiert an dem Schwarzhaarigen. So beschloss er, die beiden erst einmal allein zu lassen.

„Ich gehe dann mal in die Kommandozentrale, was ist mit euch beiden? Ihr könnt es euch hier gerne bequem machen, wenn ihr wollt.“

„Ecki, warte! Warum gehen wir nicht alle zusammen und du wartest noch schnell, bis Lucci aufgestanden ist?“

Die Blonde war wirklich niveauvollere Aussagen seitens der Langnase gewohnt, was war hier eigentlich los? Aber zu spät, die Tür fiel hinter Ecki ins Schloss und Kalifa drehte sich mit einem Seufzer zu Lucci um.

„Was ist, kommst du?“

„Ts, die Pläne des Oberbefehlshabers interessieren mich nicht, er ist viel zu unfähig. Die Seek-and-Destroys kriegt er mit seinem Kindergartenzirkus sowieso nicht.“

„Dann geh hin, hör ihm zu und schlag etwas Besseres vor“, meinte sie bissig, diese ewige Überheblichkeit war wirklich schrecklich.

Dennoch wusste Kalifa nicht genau, warum sie so genervt war, schließlich kannte sie den Schwarzgelockten seit ihrer frühen Kindheit. Sicher hing es mit dem anderen Lucci zusammen, der bis vor Kurzem auf Eckis Bett saß und vergeblich nach Worten suchte.

Doch bevor sie ihn noch länger warten musste, stand Lucci auf, näherte sich ihr – ihrer Meinung nach zu nah – meinte noch: „Selbst Schuld, dass du nicht einfach vorgegangen bist.“

Und dann küsste er sie unvermittelt.
 

Er wusste selbst nicht genau warum, aber er hatte plötzlich seine Gelassenheit wiedergefunden und nutzte diese jetzt auch schamlos aus.

Die Blonde war erst überrascht, war bereits im Begriff, Lucci wegzustoßen, doch dann überlegte sie es sich doch anders und ging auf seine Forderung ein.

Der Kuss, der für einen Mann mit Luccis Charakter beinahe unrealistisch sanft war, wurde leidenschaftlicher.

Luccis Mund wanderte von Kalifas Gesicht abwärts zu ihrem Hals, noch etwas tiefer, während seine Hände unsichtbare Grenzen überschritten.

Kalifa wiederum genoss das Spiel, bis Lucci plötzlich aufhörte.

„Ich werde dann zu diesem Clown gehen und mir seine wunderbaren Ideen anhören“, meinte er so lässig, als wäre nichts gewesen und fuhr mit einem abschätzigen Blick auf ihre zerzausten Haare fort: „Wäre ratsam, wenn du mitkommst.“
 

Doch als Lucci ging, bewegte sich Kalifa keinen Zentimeter, sondern starrte nur dieser faszinierenden Person nach und sank dabei gegen die Wand.

Nach ein paar herzklopfenden Sekunden – gefühlte Zeiteinheit Stunden – sammelte sie sich wieder und ging in die Richtung ihres Zimmers, wo sie sich erst so weit richten wollte, dass man ihr nicht sofort ansah, dass sie gerade ungewöhnlich aufgewühlt war.

Ihre Gedanken kreisten ausschließlich um Lucci, was es ihm wohl bedeutete, was sie da in Eckis Zimmer getan hatten, was für Hintergründe er gehabt hatte und vor allem: warum er einfach aufgehört hatte.
 

*
 

Lucci stoppte kurz bevor beim Büro war. Was hatte ihn da geritten, einfach wieder aufzuhören? Kalifa schien es auf jeden Fall zu gefallen und er selbst... Blöde Frage.

Er schüttelte noch einmal den Kopf über seine Dummheit und ging dann weiter.

„Ah, da bist du ja endlich! Wo hast du Kalifa gelassen? Wenn wir nicht vollständig sind, fange ich nicht an!“

„Schon gut, beruhigen Sie sich. Kalifa wird in den nächsten Minuten auftauchen.“

„Wie nett ausgedrückt. Was hast du denn mit ihr angestellt?“, fragte Ecki leise, so dass es nur Lucci hören konnte. Das böse Glitzern in dessen Augen verriet der Langnase wohl mehr, als dem Schwarzhaarigen lieb war und als dann schließlich die einzige Frau der CP 9 hereinkam, drehte er beinahe durch, weil Ecki, und nicht nur der, doch sicher bemerkt hatten, dass seine Augen sie auffällig lange musterten.

„Ah, Kalifa, da bist du ja endlich! Dann... Hatschi! Dann kann ich ja endlich anfangen, euch den Plan zu erklären, oder?“

Sie zuckte nur mit den Schultern. Für Spandam hatte sie gerade kein offenes Ohr, sämtliche Sinne waren auf Rob fixiert, doch als zumindest ihr Blick auf Ecki fiel, der immer breiter grinste, versuchte sie, dem Oberbefehlshaber zu lauschen.

„... Schiff befindet sich gerade noch ein paar Meilen von uns entfernt, deswegen erkläre ich euch jetzt den Plan, also lauscht mir!“

Kalifas resignierter Blick traf auf Brunos gelangweilten. Spandam hatte vergessen, dass er ihnen das Ganze schon einmal erklärt hatte.

„Also, ihr schleicht euch auf das Schiff.“

Die einzige Frau seufzte. Sicher, und dann fielen sie ihnen in den Rücken, indem sie warteten, bis die Crew schlief, dann ‚erschossen’ sie James und Jesse, die beiden Kapitäne. Der Rest war kein Problem.

„... Dann verführt Kalifa James und Jesse.“

„Moment!“

„Hast schon richtig gehört, Kalifa.“

Nein!“

„Warum denn nicht?“, fragte der Blonde verwirrt und sah seine Agentin an.

„Was nützt das? Ich dachte, wir sollten uns auf das Schiff schleichen, James und Jesse umbringen und mehr nicht. Oder wollen Sie mich sexuell belästigen?“

„Ach, stimmt... Ganz vergessen.“

Kalifa hätte Spandam am Liebsten gepflegt die Blech-Visage poliert, wie er da stand, und ihm wieder einfiel, dass der zweite Plan am Ehesten ihn umbringen würde.

Lucci indesatmete innerlich auf, genau wie alle anderen.

Aber Lucci atmete nur aus Eigennutz.

Wenn Kalifa jemanden verführte, dann war das gefälligst er!

„So, gut, dass Kalifa mich an den alten Plan erinnert hat, ich wäre mir nämlich nicht sicher gewesen, ob ihre Reize gereicht hätten“, lachte der Oberbefehlshaber peinlich berührt und die Blonde schnaubte wütend. Daran hätte sie am Wenigsten gezweifelt, eher am Sinn der Sache.

Auch der Schwarzgelockte starrte resigniert auf Spandam. Kalifas Reize machten sogar ihn schwach, und sie setzte sie ihm gegenüber noch nicht einmal offen ein, James und Jesse müssten schon blind sein, wenn sie nicht auf sie eingehen würden.

Er schüttelte unbewusst den Kopf, was ihm einen verständnislosen Blick seitens Bruno einbrachte.

„Des Weiteren wisst ihr sicher noch nicht, das sich für alle besondere Rollen habe. Lucci bringt James und Jesse um, sollte er unerwartet scheitern, springt Ecki ein.“

Der Taubenzüchter schnaubte. Er scheiterte nicht, nicht an nur zwei Massenmördern, wäre ja zu schön gewesen.

„Äh... Lucci scheitert keinesfalls, gar keine Frage.“, zitterte der Oberbefehlshaber und fuhr dann fort, während seine Hände gegen die Tischkante trommelten: „Also, jedenfalls... Lucci bringt zweifelsohne James und Jesse um. Bruno, Jabara, Kumadori, Eule, ihr erledigt systematisch die anderen Bandenmitglieder, nehmt bitte so viele wie möglich gefangen. Da sich das ganze aber ruhig abspielen soll, werden die, die euch zu früh bemerken, beseitigt.

Ecki, da du sicher nicht als Luccis Stellvertreter zum Einsatz kommst, geh als Erster auf das Schiff und schau, wer den beiden am nächsten steht. Falls ihr euch fragt, warum wir nicht einfach James und Jesse gefangen nehmen, die sind zu gefährlich, hat Sengok gemeint... Kranich wollte sie lebend, und die vier Weisen auch, aber das Risiko ist zu groß. Ecki nimmt sich also den Vertrauten vor. Der muss leben, unter allen Umständen! – Hatschiii! – Was ist denn, Kalifa?“

„Sexuelle Belästigung!“

Lucci horchte auf. Dieser Wurm von einem Oberbefehlshaber...

Ich belästige dich doch überhaupt nicht“, schrie der überforderte Mann und nieste erneut: „Jedenfalls, du gehst mit Lucci bis vor die Zimmer der beiden und beseitigst alle, die vorbeikommen. Ich könnte mir nämlich schon vorstellen, dass da ein paar kommen... Das war’s, Leute, danach kommt ihr mit allen Gefangenen umgehend wieder, okay? Wenn’s losgeht, kommt eine Durchsage, ich geh dann mal.“

„Die Schnecke ist doch krank, chappapa, oder?“

„Oh, verdammt, du hast recht. Hatschi! Ich schick jemanden.“

Spandam verließ das Zimmer und die einzelnen CP9-Mitglieder standen gelangweilt im Raum.

Den Befehlen dieses dauererkälteten Häufchen Enlends war zu folgen, und irgendwie hatte er gerade keinen richtigen Befehl gegeben. Konnten sie jetzt ihrer Wege gehen oder sollten sie hier warten, selbst wenn es noch Tage dauern würde?

Lucci jedenfalls hatte darauf keine Lust.

„Ich gehe.“

Die anderen schauten ihm hinterher, wie er das Zimmer verließ.

Niemand wollte ihm widersprechen, doch als die Tür hinter ihm zuging, meinte Kumadori: „Jemand sollte ihn zurückholen... Er sollte nicht gehen, aber wenn er nicht kommt, nehme ich die Schuld auf mich und begehe Harakiri!“

„Lass mal, es ist besser, wir holen ihn zurück“, wandte Ecki ein. Er drehte sich um und blickte Kalifa an: „Du machst das.“

„Nein.“

„Doch. Du bist die einzige, die ihn dazu bewegen kann, zurückzukommen“, meinte er mit einem leichten Grinsen.

„Ecki, du machst ein Drama daraus... Er kommt schon rechtzeitig.“

Kalifa grinste keineswegs. Sie wusste genau, worauf ihr Kollege hinauswollte und es gefiel ihr nicht.

„Sicher nicht.“

„Und warum soll ich gehen?“

„Hab ich schon gesagt.“

„Ach, das ist doch lächerlich!“

„Nein, also geh schon.“

Sie blickte entgeistert ihn an und meinte nachdrücklich: „Ich hab noch das Recht, zu bestimmen, was ich wann mache, oder nicht?“

„Ja, aber ich bitte dich gerade darum, Lucci zu holen, dass ist kein Befehl.“

„Wirkt aber so“, zischte die Blonde aufgebracht, aber Ecki sah sie nur freundlich an: „Bitte, Kalifa.“

Sie schnaubte. Die anderen CP9-Mitglieder sahen gebannt zu, wie die beiden eine absolut sinnlose Diskussion führten, da doch Bruno einfach eine Atmosphären-Tür hätte öffnen können, oder irgend ein minderwertiger Soldat hätte gehen können, doch zu ihrer Überraschung meinte Kalifa schließlich: „Okay, ich gehe. Aber du bist mir etwas schuldig.“

Als sie das Zimmer verließ, grinste Ecki und Bruno sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen, jedoch auch grinsend, an und meinte: „Ich hätte nicht gedacht, dass das klappt.“

„Ich auch nicht.“

Neugierde

Kapitel 3: Neugierde
 

Kalifa stapfte die Korridore entlang, auf der Suche nach diesem missratenen Taubenzüchter mit diesem unverwechselbar bezaubernden Äußeren. Im Grunde genommen achtete sie jedoch nicht darauf, ob er ihr nun über den Weg lief oder nicht, sie kochte nur.

Sie war dem Siedepunkt gefährlich nahe. Sie schoss eigentlich darüber hinaus und war bei den Siedepunkten chemischer Stoffe angelangt, die man im gebräuchlichen Haushalt nicht erreichen konnte.

Sie kochte, sowohl innerlich als auch äußerlich, und dass nur, weil ihr der Gedanke so sehr behagte, mit ihm allein zu sein.

Was sie wiederum beunruhigte und außerdem wütend machte, auf der anderen Seite aber hatte sie keine Lust auf sexuelle Belästigung.

Nachdem sie ein paar Minuten orientierungslos durch die Gänge des großen Schiffs gelaufen war, da ihre Gedanken sie voll und ganz beanspruchten, kam die Blonde auf den schlauen Gedanken, in Luccis Zimmer nachzusehen. Nach ein paar Orientierungssekunden schlug sie schließlich auch die Richtung dorthin ein.
 

*
 

An der Kajüte des Schwarzhaarigen angelangt schlug sie die Tür auf und sah Lucci auf seinem Bett wie er masturbierte.

Aufgrund der unbeabsichtigten sexuellen Belästigung ungewollt peinlich berührt schlug die Blonde die Tür schnell wieder zu, doch öffnete sich nur kurze Zeit später wieder und eine Taube spazierte zur Tür raus. Die Taube drückte die Holztür mit der Stirn wieder zu und warf Kalifa einen belustigten Blick zu, die diesen verblüfft erwiderte.

Die Taube ging ihres Weges, ein paar Meter weiter kam sie dann auf den grandiosen Gedanken, dass ihre Flügel nicht nur Zierde waren. Als sie gerade um die Ecke geflogen war, krachte die Tür schon wieder auf und Kalifa wurde fast erschlagen.

Ihr gegenüber stand ein aufgebrachter Lucci, was jetzt auch bei ihr zu Belustigung führte. Sie unterdrückte ein Lachen jedoch, da sie im anderen Fall vermutlich tot gewesen wäre.

„Denk, was du willst, aber sprich es nicht aus! Vergiss es einfach und verschwinde!“

Kalifa meinte noch schnell: „Wir alle halten es übrigens für sinnvoll, wenn du wieder zu uns kommst.“

Dann floh sie so schnell wie möglich Richtung Spandams Büro. Nachdem die einzige Frau auf dem Schiff einen gebührenden Sicherheitsabstand zwischen sich und Lucci gebracht hatte, war es mit ihrer ansonsten so perfekten Selbstkontrolle vorüber und sie brach in schallendes Gelächter aus.

Jedoch dachte sie nicht im Traum daran, dass Lucci ihre Worte für einigermaßen sinnvoll hielt und ihr nach einigen Sekunden der Beruhigung gefolgt war.

Jetzt legte sich seine Hand mit festem Griff auf ihre Schulter. Ihr Lachen brach abrupt ab und sie drehte sich zu ihm um, bei seinem Anblick aber schon wieder zitternd vor unterdrücktem Kichern.

„Verdammt, ich bring dich gleich um! Sei froh, dass ich dich überhaupt vorwarne, also reiß dich zusammen!“

„W-wie bitte?“

Lucci atmete so langsam wie möglich ein und aus. „Also. Das ist ganz natürlich, deswegen musst du nicht die Nerven verlieren.“

„Ich verliere nicht die Nerven, ich bin ein wenig amüsiert“, erwiderte die junge Frau so ernst wie irgend möglich. „Es widerspricht deinem Ruf nun einmal voll und ganz.“

Während diesen gewagten Worten verstärkte Lucci den Druck seiner Hand auf Kalifas Schulter und sie hielt schnellstens den Mund.

„Außerdem wäre ich dir sehr verbunden, wenn du deinen frechen Mund im Zaum halten könntest.“
 

Eindeutig Gedankenübertragung.
 

Währenddessen überkam Kalifa schon wieder dieses tödliche Zittern. Es war natürlich, stand aber trotzdem unter Schweigepflicht bei einer Ansammlung von Männern? Guter Witz, denn er hatte ja recht, es war natürlich.

„Wenn du meinst...“, seufzte die Blonde. Schade, so eine Geschichte hätte wieder einmal Leben in die ernste Bude der Ciperpol gebracht.

„Ich werde ruhig sein, aber nur unter einer Bedingung“, meinte sie schließlich lächelnd. „Sag mir, warum du vorhin einfach wieder aufgehört hast.“

Luccis Blick, der stark an Gerade hätte ich große Lust, zu töten erinnerte, als sie so vorlaut anfing, Bedingungen zu stellen, wich zunehmend Belustigung.

Kalifa traute ihren Augen nicht. Hatte sie einen guten Witz verpasst?

„Willst du es wissen?“

„Hätte ich sonst gefragt?“

Seine Belustigung wurde immer größer. Wirklich beängstigend.

„Hat es dir denn gefallen?“

„Hätte ich sonst gefragt?“ Allmählich wurde sie wütend. Er nahm sie hier doch eindeutig auf den Arm.

Idiot.

„Okay, es tut mir leid.“

„Wie?”

„Es tut mir leid. Aber eigentlich war es deine Schuld.“

„Sag das noch mal, du Wurm! Außerdem widerspricht sich das und grenzt an sexuelle Belästigung.“

„Sicher nicht.“

Bei diesen Worten blitzten Luccis Augen schon wieder gefährlich und verrieten somit seinen Unwillen. „Und ich bin kein Wurm.“

Kalifa jedoch war inzwischen wieder ernsthaft sauer und spannte den Bogen noch weiter: „Ratte vielleicht?“

„Eher nicht. Vielleicht Leopard?“

„Ganz schlechter Witz, Wurm, ich wusste doch schon immer, dass du keinerlei Humor besitzt“, zischte sie.

Luccis Augen verengten sich zu katzenartigen Schlitzen. „Ich weiß.“
 

Kalifa klatschte in die Hände und erwiderte sarkastisch: „Tolle Sache, dann gehen wir jetzt schnell wieder zu den anderen, sonst verlieren wir hier noch die Kontrolle.“

Und ohne ihn noch mal anzublicken drehte sie sich auf ihren Absätzen um – was bei der beträchtlichen Absatzhöhe wirklich schwierig, aber auch dementsprechend galant war – und schritt von dannen.

Lucci sah ihr leise den Kopf schüttelnd hinterher.

Frauen.

Die Männerwelt musste ihm doch zustimmen, sie waren zweigespaltene Persönlichkeiten. Zuerst so eindeutige Andeutungen machen und dann einfach...

Gut, es interessierte ihn so oder so nicht.

Einmal unabhängig und beinahe unnatürlich kalt werden, wie bis vor ein paar Tagen, bitte.

Problem gelöst?

Nein.

Er konnte nicht anders, wenn sie ihm sagte, er hatte zu kommen, dann kam er auch.

Verdammt.
 

Während Lucci leicht verwirrt langsam Richtung Büro trottete, war Kalifa mit ihrem Stechschritt schon längst angekommen. Auf die Fragen der anderen hin meinte sie möglichst emotionslos, dass der Taubenzüchter wohl bald erscheinen würde.
 

Ecki hatte im Gegensatz zu seinen Kollegen den starken Gefühlsumschwung bemerkt und fixierte die Blonde. Diese erwiderte den Blick, eindringlich und vor allem verachtend.

Er war hellauf begeistert, nahm sein Projekt da etwa Gestalt an?
 

Als Lucci persönlich den Raum schlussendlich betrat und seine unterkühlte Miene irgendwie krampfhaft aussah, hätte Ecki Luftsprünge machen können, was ihm bekanntlich besonders lag.

Schade nur, dass er nicht dabei gewesen war, als...

Ja, verdammt, was war eigentlich geschehen?

Die Langnase suchte die grünen Augen des weiblichen Opfers und stellte ihr auf diesem Wege seine Frage. Diese erdolchte ihn daraufhin mental, doch er blieb standhaft und wandte sich erst mal Lucci zu.

Der Lockenkopf wiederum zerfetze ihn durch einen nanosekundenlangen Blickkontakt in der Luft und Ecki wandte sich leicht schwitzend wieder Kalifa zu.

Doch als er ihr ein paar Sekunden später in die Augen sah, verlor sie kurzzeitig die Beherrschung und fragte kalt: „Was geht dich das eigentlich an? Du bist neugierig wie ein Fünfjähriger, hast du eigentlich nichts besseres zu tun?“

Ecki sah sie überrascht an.

Stille von allen Seiten überwog, doch manch ein Killer im Raum glaubte, ein leises Knistern in der Luft zu hören.

Part 1

Kapitel 4: Part 1
 

Hier eine kleine Songempfehlung: Stairway to Heaven von Led Zeppelin, weil ich es beim Schreiben gehört habe^^ Oder ein anderes Lied von ihnen, vielleicht Heartbreaker. Nicht, dass die beiden Songs viel miteinander zu tun hätten, aber ich finde, irgendwie passen beide^^
 

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Nachdem Kalifa sich in Schweigen gehüllt hatte und die nächstbeste Sitzgelegenheit nutzte, welche der Stuhl von Spandam war, standen sechs Männer unnütz im Raum, als die Tür aufging.

Alle sahen interessiert auf, aber niemand trat ein.

Kalifa hatte als Erste einen leisen Verdacht und sah auf den Boden. Und tatsächlich trat Hattori ein.

Er flog Lucci, der sich an die Wand gelehnt hatte auf die Schulter und gurrte ihm etwas ins Ohr.

Dieser schwieg danach kurz, meinte dann aber: „Er sagt, dass ein Soldat auf dem Weg hierher ist, das Schiff ist aber noch nicht in Sicht. Die eigentliche Botschaft ist, dass der Oberbefehlshaber und noch einmal sprechen will.“

Er hatte gerade geendet und Kalifa war gerade aufgestanden, als auch schon die Tür aufging und ein Soldat, der beim Anblick der sieben ausgebildeten Mörder sichtlich ins Schwitzen geriet, stammelte: „Herr S-Spandam möchte Sie alle sprechen, er ist i-in der Kapitänskajüte.“

Schweigend setzte sich der Zug aus Killern in Bewegung.

Lucci lief voraus, danach Jabura, Eule, Kumadori und dann Bruno. Den Schluss bildeten Kalifa und Ecki.

Die Langnase flüsterte der jungen Blonden etwas ins Ohr, Bruno verstand es nicht, aber dem Zischen der Blonden nach zu urteilen war sie nicht gewillt, ihm zu antworten.

Beim Kapitän angekommen meinte Spandam: „Leute, ich wollte euch noch mal viel Glück wünschen.“

„Brauchen wir nicht. Zufälle gibt es bei uns nicht“, meinte Lucci mit einem resignierten Blick. „Und unvorhergesehene Ereignisse auch nicht.“

Daraufhin hob Kalifas linke Augenbraue sich unbemerkt.

Keine unvorhergesehenen Ereignisse?

„Jedenfalls nähern wir uns dem Schiff und Ecki“, der Oberbefehlshaber sah den jungen Mann bedeutungsvoll an: „Bruno öffnet am Besten schon einmal eine Tür für dich.“

Bruno nickte gelangweilt und öffnete eine Atmosphären-Tür. Ecki spazierte hindurch und die Tür blieb einen Spalt weit offen, denn die anderen würden in nicht allzu ferner Zukunft folgen, Kalifa als Letzte.
 

Ecki stand hinter einer großen Topfpflanze.

Vor ihm lag das Zimmer der beiden Kapitäne, in das vor ein paar Minuten ein Hüne mit langen, blonden Haaren und einer Narbe quer über das Gesicht gelaufen war.

Er hörte noch, wie er erfreut, aber auch ehrfurchtsvoll begrüßt wurde, daraus schloss er, dass er gleich über die richtige Person gestolpert war.

Dann fiel die Tür zu und es wurde totenstill um ihn herum.

Ecki hatte beinahe Probleme damit, zu atmen. Er sah sich die Umgebung an und schauderte leicht.

Die Wände waren aus ausgesprochen dunklem Holz, auf dem Boden war ein blutroter Teppich. Die Pflanze, hinter der er stand, wirkte, als würde sie ihm gleich die Nase abbeißen als wäre sie ein Pommes frites.

Zudem hingen in nicht allzu großen Abständen Bilder an den Wänden zu beiden Seiten des Ganges, auf der einen Seite war immer der selbe Mann zu sehen, ein dunkles, vernarbtes Gesicht. Er wirkte bereits sehr betagt, die Langnase schätze ihn spontan auf um die fünfzig. Der seltsame Unbekannte hatte immer die selben Kleider an, auf jedem zweiten Bild in dunkelblau, auf den verbliebenen in dunkelgrün...

Die Bilder auf der anderen Seite zeigten lauter verschiedene Personen, einige hübsche, junge Frauen, ein paar junge Männer und auch Kinder. Die Porträts hatten alle etwas makaberes an sich, doch Ecki war nicht im Stande zu sagen, was es war.

Alle hatten dieselbe Furcht in den Augen, doch ihr Umfeld wirkte durchaus beseelt.
 

Doch jetzt bemerkte er die wohl entscheidende Ungereimtheit: Alle hatten dieselben Augenfarben, das linke war grün und das rechte braun.

Zudem hatten sie alle ein Messer hinter sich liegen, dass sich aber nur schwach vom Pflaster des Hintergrunds abhob, das ebenfalls überall war.

Und allen tropfte ein kleines Rinnsal Blut die Schläfe hinab, dass so dünn war, dass man es erst auf den zweiten oder auch dritten Blick bemerkte.

Mir Schrecken starrte die Langnase die seltsamen Porträts an und entdeckte nach einiger Zeit die Initialen des Künstlers.

JJ.

Im Hintergrund sah man einen schwachen Regenbogen...
 

Er war gerade im Begriff, sich leicht zu entspannen, da einige Zeit, er wusste nicht genau, wie lange, nichts passiert war, als die Tür knarrend wieder aufging...
 

*
 

Jabura blickte auf die große Kuckucksuhr in der Kajüte.

In ein paar Sekunden würde es 23:45 Uhr schlagen, Zeit für ihn, Kumadori und Eule, auf das Schiff zu gehen und eine kleine Party aufzulösen. Ach, und Bruno kam auch mit. Verdammt, weniger Ruhm für ihn.
 

Lucci hatte sich auf dem Armaturenbrett des Schiffes niedergelassen und trank ein Glas Wein. Die vier verschwanden in regelmäßigen Abständen und die Tür blieb immer noch offen, damit die beiden Hinterbliebenen folgen könnten, wenn ihnen ein Zeichen gegeben wurde.

„Ist das nicht fahrlässig, die Atmosphären-Tür offen zu lassen?“, meldete sich Kalifa zum ersten Mal seit langem zu Wort und der Schwarzhaarige sah sie schnell an.

Sie stand ein paar Meter weiter weg von ihm und blickte Spandam prüfend an, während sie ungeduldig mit den Fingern der rechten Hand gegen die Holzwand trommelte.

Dieser schien leicht verwirrt. Oder überfordert?

„Tja, es mag gefährlich sein, aber die Tür ist auf einer verschlossenen Männertoilette...“

Das Trommeln gegen Holz verstärkte sich.

„Kalifa, du musst die Tür wohl oder über auch verwenden. Unannehmlichkeiten gehören auch zu dem Job hier...“

Spandam zitterte bereits wieder und es wurde nicht besser, als er einen ebenfalls nicht begeisterten Lucci sah. Dieser fragte sich langsam, ob der Clown vor ihm vielleicht Parkinson hatte. Oder war dieses ewige Zittern vielleicht normal? Und wo er schon dabei war, irgendeine Allergie hatte der armselige Mann sicher auch, schließlich hatte er ständig Schnupfen.
 

Ein Blick auf die Uhr sagte ihm jedoch, dass auch er jetzt die wohlige Wärme des Raumes verlassen müsse.

Es war zwei Minuten vor Mitternacht.
 

Kalifa sah dem Taubenzüchter aus den Augenwinkeln nach, als er die Atmosphärentür durchschritt und ging dann zum Armaturenbrett, um den Wein auzustrinken.

„Das hättest du vielleicht lassen sollen, Mädel, der wird bestimmt wütend, wenn sein Glas nachher nicht mehr da ist“, brummte der Käpt’n, den die Blonde vorher noch nie hatte reden hören.

„Ich bin kein Mädel, du könntest durch meine Hand genauso gut sterben wie durch die einer dieser Typen. Außerdem will er nachher ein Neues“, erwiderte sie kalt, aber gelassen, während sie den älteren Mann mit einem herablassenden Blick strafte.

„Ach, kennst ihn wohl gut, was...?“

Er verstummte augenblicklich, als sie ihren Blick noch einmal verschärfte und Spandam sich daraufhin setzen musste, weil er so sehr zitterte.

Ehe jedoch etwas passierte, begann die Kuckuckuhr erneut zu schlagen und Kalifa straffe die Schultern.

Mitternacht.

Die Zeit, den Standort zu wechseln war gekommen.
 

*
 

Ecki hielt den Atem an.

Der blonde Hüne war wieder aus dem Zimmer gekommen und in die entgegengesetzte Richtung verschwunden. Er wagte einen kurzen Blick um die Ecke, wo zum Glück überhaupt nichts war, abgesehen von einer Fortsetzung der Bilderreihe und einiger Pflanzen.

Wo war sein Opfer?

Die Langnase pirschte sich zur nächsten Pflanze vor, hatte von dort aus aber auch keinen aufschlussreichen Blick.

Auch bei der nächsten tat sich nichts, aber als er hinter dem dritten Gewächs stand, sah er gerade noch den Kopf des Vertrauten, wie er sich bückte, um durch eine Tür zu gehen, aus der es geradezu vorzüglich roch...
 

*
 

Team Bruno unterdessen suchte verzweifelt nach Crewmitgliedern.

Sie durchsuchten das Schiff systematisch von oben nach unten, doch sie waren bereits im zweituntersten Stock und waren nur auf vereinzelte Schiffsratten gestoßen.

Jabura verlor langsam die Nerven: „Leute, wenn im nächsten Zimmer niemand ist, dann hat die Pommesnase hier schon aufgeräumt! Das Schiff ist so riesig, da muss es doch auch eine große Bande sein?!“

„Chappapa, Jabura, beruhige dich doch, das hilft uns auch nicht weiter.“

„Ich soll mich beruhigen? Ich soll mich beruhigen? Ich bin die Ruhe selbst!“

Eule lachte trocken und schüttelte den Kopf, zog dann jedoch den Reißverschluss an seinem Mund zu, um sich einen weiteren Kommentar zu verkneifen.

Bruno trat in das nächste Zimmer ein.

„Jabura, ich glaube, Ecki war nicht hier unten“, meinte er nachdenklich und winkte die anderen zu sich.

„Ist da jemand, oder wie?“, fragte der Schwarzhaarige mit der Narbe im Gesicht aufgeregt und schritt los, um über Brunos Schulter in den Raum zu sehen.

„Nein. Aber dafür hatte hier jemand keine Lust, aufzuräumen –“

Jabura hielt es nicht mehr aus, stürzte rücksichtslos an ihm vorbei und stockte, während der große Schwarzhaarige seinen Satz beendete: „... oder konnte er es vielleicht einfach nicht mehr?“
 

Vor ihnen bot sich ein einzigartiges Schlachtfeld.

Der Gestank besserte die Situation keineswegs und jetzt sahen auch die anderen drei die Ursache.
 

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Zu Lucci kurz bevor er die Mission beginnt: Eigentlich sollte er ja rauchen^^ Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er nicht raucht ><

Part 2

Kapitel 5: Part 2
 

Vor ihnen war ein umgeworfener Schrank und auf dessen Rückseite lag eine einzelne Hand.

Ein paar Meter weiter, vom Schreibtisch herab, baumelte ein Bein.

Doch als Kumadori einen Blick auf das Bett warf, verkrampfte sich sogar sein abgehärteter Magen – dort lag der Rest des verstümmelten Körpers, die noch erkennbaren Teile des Gesichts waren so schmerzhaft verzogen, dass man es beinahe selbst spürte. An der Schläfe zog sich ein dünnes Blutrinnsal entlang. Es war so dunkelrot, dass es unumstößlich festgetrocknet war und auf dem bemitleidenswerten Leichnam krochen bereits undefinierbare, widerliche Raupen.

Sein Blut war im ganzen Raum verspritzt, bis vor ihre Füße.

Jabura hob sich die Nase zu.

Bruno jedoch trat interessiert einen Schritt nach vorne und meinte: „Ich glaube, das könnte für unsere Mission noch relativ interessant werden. Für uns vier eher weniger, aber für die anderen drei.“

Kumadori ging nicht in den Raum hinein, wo Bruno inzwischen alles eingehend inspizierte. Uninteressiert jedoch war er keineswegs, seine Augen huschten über die Wand und den Boden, während er meinte: „Sag, ist da etwas Interessantes? Ich hätte da nämlich eine Vermutung...“

Eule sah ihn an: „Ich auch.“

Auch der schwarzhaarige Türenmensch blickte auf: „Ja, und ich denke, wir alle denken das selbe.“

Jabura jedoch stand nur perplex da und sah zwischen seinen Kollegen hin und her: „Hä? Hab ich was nicht mitbekommen?“
 

*
 

Rob Lucci stand hinter einer Pflanze, die aussah, als würde sie gleich seine Taube verschlingen. Diese saß auf seiner Schulter und beäugte das Gewächs misstrauisch.

Gerade eben war ein komischer Kauz mit verstümmeltem Arm an ihm vorbeigelaufen und da er nicht in sein Zielpersonenraster gehörte, zumindest vermutlich nicht, versteckte er sich hinter einer Topfpflanze.

Nach kurzer Zeit verstummten die Schritte im gang und er lief so leise wie möglich weiter, immer in Richtung des Zimmers, dessen Lage Spandam ihm und Kalifa erklärt hatte. Woher der Oberbefehlshaber den Standort wusste, hatte Lucci nicht gefragt, es war unwichtig.

Er kam nicht weit, bis er von hinten erneut Schritte vernahm, so leise, dass sie von Ohren Normalsterblicher schlicht überhört wurden.

Er blickte sich suchend um, sah schon wieder eine verdächtige Pflanze und versteckte sich dahinter.

Die Schritte verstummten, als sie vermutlich um die Ecke biegen sollten.

War da eine Tür, die er eben nicht gesehen hatte?

Eigentlich nicht, Lucci übersah nichts.

Er dachte noch einmal genauer nach und war sich sicher, da war nichts. Außer ... das Männerpissoir.

Kurz blickte er nach vorn, um noch einmal klarzustellen, dass niemand ihn auflauerte und in eben diesem Moment stöckelte ein Schuh den Gang beinahe unrealistisch leise entlang.
 

Er hätte Kalifa umgebracht, hätte es ihm etwas gebracht.

Aber nein, noch nicht.
 

Sie ging weiter, schlich eigentlich so leise wie ein Indianer und als sie an der taubenhungrigen Pflanze vorbeikam, wurde sie von einer starken Hand dahinter gezogen.

Kalifas Reaktionszeit belief sich auf Millisekunden, sie zückte ihren Finger und rammte ihn dem vermeintlichen Angreifer in den Bauch.
 

Doch nichts geschah.
 

Sie blickte nach oben und sah kalte Augen, die ihr sehr bekannt vorkamen.

„Lucci, was soll das, warum bist du noch nicht vor der Kapitänskajüte?“, zischte sie, doch seine Antwort fiel karg aus: „Seltsame Personen, die mich nicht sehen dürfen und hungrige Pflanzen.“

Sie atmete etwas lauter aus als sonst, zum Einen, weil sie immer noch das Adrenalin in ihrem Körper spürte, das nach Luccis Attacke sofort ausgestoßen wurde. Außerdem fragte sie sich, was seine Aussage bedeutete und ob dadurch die Gefahr für die Ciperpol Nummer Neun gegebenenfalls wuchs. Hungrige Pflanzen. Sehr mysteriös. Und schließlich hatte sie das dumpfe Gefühl, den Schwarzhaarigen so schnell nicht mehr loszuwerden. „Wir müssen gemeinsam weiter“, stellte sie wenig sachlich fest, denn ihre Mundwinkel verzogen sich. Er grinste nur und antwortete: „Offensichtlich.“
 

*
 

Ecki stand zweifelsohne vor der Kombüse.

Zu gerne wäre er einfach hineinspaziert, doch ihn hatte nur eine Person zu interessieren und diese sah nicht direkt so aus, als wäre sie ein Genießer guter Küche.
 

Genau so war es, es hatte nur wenig Zeit gekostet. Zu warten ... laut Eckis Armbanduhr ziemlich genau zwanzig Minuten.

Zu lange, um noch länger zu hadern – Eckis Jagdinstinkt war geweckt.
 

Der engelsblonde Hüne ging den Gang in die andere Richtung weiter, was die Langnase sehr begrüßte.

Er folgte ihm in sicherem Abstand und so schlichen beide, denn wie Ecki schnell bemerkt hatte schlich sein Opfer ebenfalls, was ihm die Jagd nicht erleichterte, immer weiter Richtung unten.
 

*
 

„Jabura, du bist ein Idiot! Chappapapa!“

„Eule hat Recht, wenn wir dir nicht bald ein neues Hirn einpflanzen, begehen ich Harakiri!“

„Mann, ihr Idioten! Nur weil ihr nicht verständlich reden könnt, bin ich der Depp!“, rief Jabura aufgebracht. Er zuckte bereits verdächtig, wäre Bruno nicht auf ihn zugeschritten und hätte ihn aufgehalten, hätte er wohl von seinen Teufelskräften Gebrauch gemacht.

Aber Bruno schritt auf ihn zu. „Nein, Jabura“, mischte er sich schließlich ein: „Nicht, weil wir uns nicht verständlich artikulieren. Du bist schon immer wegen allem – wie du es nennest – der Depp.“

Bei der gewählten Ausdrucksweise wurde Jaburas Zucken immer stärker, aber er beruhigte sich ein wenig als Eule fragte: „Sollen wir es ihm erklären, chappapa?“

Die einzig lebende Person ohne Sprachfehler oder Verhaltensstörungen im Raum meinte: „Ja. Lasst mich das erledigen. Ihr beiden schaut euch hier etwas genauer um.“

Nachdem Eule und Kumadori nickend anfingen, das Zimmer zu inspizieren, zog Bruno Jabura nach draußen.

„Jetzt hör mir genau zu.“

Der Angesprochene nickte scheinbar geduldig.

„Diese Person da ist tot“, sagte Bruno so, als täte es ihm irgendwie leid, Jabura diese traurige Nachricht zu überbringen. Doch dieser schwieg erst perplex, dann rief er: „So weit war ich auch schon!“

„Ja? Schön. Also, meine, nein unsere, Vermutung ist, er wurde von dem verrückten Kapitän ermordet.“

„Was macht denn das für einen Sinn?“

„Ich weiß nicht. Aber die Bande ist zu klein für so ein riesiges Schiff. Das hast du doch selbst gesagt, oder? Wir vermuten, James und Jesse ermorden nicht nur unschuldige Bürger.“

„Wie, die bringen ihre eigenen Leute–“

„Erfasst“, meinte Bruno gnädig und klopfte seinem Kameraden auf die Schulter, bevor er seinerseits begann, den Raum zu inspizieren.
 

*
 

Ecki stand derzeit schon wieder hinter einer dieser dubiosen Pflanzen ... Warum gab es davon wohl nur so viele?

Er musste sich dahinter verstecken, als der Vize durch eine morsche Tür getreten war und der Verfolger gezwungen war, draußen zu warten. Natürlich wollte er eigentlich direkt hineinplatzen, aber das dieser Schachzug ungewöhnlich klug war, bezweifelte er.
 

War der Kerl alleine, hatte er sich umsonst Gedanken gemacht.

Waren da noch andere, hatte das erste „Säuberungsteam“ unsaubere Arbeit geleistet und das Risiko, der Blonde würde einfach wieder verschwinden, war zu groß.

Zum ersten Mal an diesem Tag nahm er sich ein Herz und schlich vor zur Tür.

Er lauschte.
 

Doch er wartete Minute um Minute und hörte nichts, also atmete er noch einmal tief ein und aus und stieß dann die Tür auf.
 

*
 

Kalifa und Lucci kamen nicht umhin, einander böse Blicke zuzuwerfen.

Auf ihrem weiteren Weg, der zweifelsohne in die selbe Richtung führte, sprachen sie kein weiteres Wort miteinander, eigenen Gedanken nachhängend.

Hattori saß auf der Schulter des Schwarzgelockten und äugte die Blonde interessiert.

Diese wollte eigentlich seinen Besitzer verärgern, beziehungsweise ihn zur Rede stellen, stieß jedoch nur auf einen Taubenblick und wandte wieder ab, während sie die Augen für zwei Sekunden schloss, um sich zu beruhigen. Dabei entwich ihr ein leises Seufzen, das Lucci natürlich hörte und daraufhin zischte: „Bist du von Sinnen? Schweig! Wie unprofessionell!“

Die schlagfertige Frau kam nicht umhin, ihm zu antworten, jedoch etwas lauter: „Dann sag deinem Haustier, es soll etwas anderes fixieren als mich.“

Der Schwarzhaarige erwiderte nichts, hielt ihr jedoch die Hand auf den Mund und fuhr seine Krallen aus.

„Schweig, sagte ich.“

Kalifa biss ihn.
 

*
 

Ecki stand einem blonden Hünen mit einer Narbe quer über dem Gesicht gegenüber, ansonsten war niemand in der Nähe.

„Guten Tag, mein Name ist ... “, kurz überlegte die Langnase und entschied sich dann für seinen Spitznamen aus Kindertagen: „Kaku. Der Boss hat mich geschickt, ich sollte Ihnen helfen.“

„Wir hatten doch gar keinen Neuen in letzter Zeit und die Verbliebenen kenn ich“, murmelte sein Gegenüber. Ecki konnte daraus nichts schließen, speicherte die Worte jedoch vorerst im Hinterkopf und hörte dann weiter aufmerksam zu.

„Und mir sollte auch niemand helfen. Und warum nennst du die beiden Boss?“

Die letzte Frage stellte er lauter an den Geheimagenten und dessen Mimik erstarrte.
 

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Ich weiß, Bruno und so sind etwas zu kurz gekommen xD Aber die haben keine allzu anspruchsvolle Aufgabe, die anderen sind wichtiger^^

Hat jemand die idiotischen Widersprüche in den letzten zwei Kapiteln bemerkt? Merkmale einer Novelle ;) Zu dem Zeitpunkt habe ich eine Lektüre namens Aquis Submersus in der Schule gelesen und das hat mich wohl nachhaltigbeeinflusst xD Na ja, es war irgendwie schon meine eigene Idee ... ist wichtig für die weitere Handlung.

Lucifer

Kapitel 6: Lucifer
 

Kampfszenen sind nicht so ganz meins :’D Verzeihung >< Sie ist auch nicht allzu lange ... zumindest meiner Meinung nach *g* Aber ich kann nicht garantieren, dass die anderen länger oder gar besser werden » (Verzeiht meine Unerfahrenheit auf dem Gebiet ...)
 

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„Nun“, murmelte Ecki uns seine Augen wanderten von einem uninteressanten Punkt im Raum zum nächsten, um nur nicht den Blonden anzustarren.

„Ich höre.“

Er wusste nicht, was er sagen sollte. Ein großer Teil seiner Ausbildung in jungen Jahren war ausschließlich gute Reaktion in Situationen wie diesen gewesen. Doch davon war jetzt wohl überhaupt nichts mehr vorhanden. Was genau geschehen war, dass er so gelähmt war, konnte er nicht sagen, aber es behagte ihm keinesfalls.

Der Blonde musterte ihn abwartend und er schluckte noch einmal bevor er ihm antwortete: „Ja ... Es stimmt natürlich, ich bin kein Crewmitglied.“

„Gut“, meinte der andere mit einem schiefen Grinsen: „Dann wären wir uns ja einig. Wie wunderbar.“

„Genau“, meinte die Langnase, um der Unterhaltung etwas mehr Lockerheit zu geben ebenfalls grinsend: :Um dir eins klar zu machen, wir sind hier um dich mitzunehmen.“

Plötzlich, bei dem Gedanken an seine unschlagbare Truppe, war sein Selbstbewusstsein wieder erwacht. Sie waren schließlich unbegreiflich stark.

„Wir?“, fragte der Hüne gelassen und Ecki erwiderte jetzt leicht lächelnd: „Wir sind noch ein paar mehr, ja.“

„Hochinteressant. Aber warum sagst du mir das?“

„Fairness“, lächelte die Langnase und der andere grinste ihn an, bevor er fortfuhr und den gelassenen Ton des bisherigen Gesprächs beibehielt: „Das ist aber nett. Wer seid ihr denn, willst du mir das auch noch sagen?“

„Wenn du willst ... Wir sind die Organisation, die nicht existiert. Mein Name ist Ecki, nett dich zu treffen“, meinte der Geheimagent schulterzuckend, spannte aber dennoch seine Muskeln an.

Noch nie hatte er dieses Gefühl so hautnah miterlebt, aber nun konnte er bezeugen, dass man das Sprichwort ernst nehmen konnte – Ruhe vor dem Sturm.

„Lucifer, angenehm“, sagte dieser mit gerunzelter Stirn.

„Lucifer ... Schöner Name“, meinte Ecki nachdenklich und der Blonde lachte rau bevor er sagte: „Ja, ich bin ein Teufel, nicht wahr?“

Kurz hielt er inne und fragte dann scharf: „Was will die CP9 von uns?“

„Du kennst uns?“

Eckis Verwunderung schien Lucifer zu gefallen, denn sein schiefes Grinsen erwachte wieder zum Leben, als er wieder zu sprechen begann: „Natürlich. Wer kennt euch nicht? Und vor allem benutzt du doch einen sehr gebräuchlichen Namen, findest du nicht auch?“
 

Die anfangs nette Unterhaltung wurde von Wort zu Wort kälter.

Jetzt standen sich der blonde Hüne der berüchtigten Piratenbande und der zwar nicht gerade kleine, aber verhältnismäßig zierliche junge Mann der CP9 schweigend gegenüber.

Die Spannung lag förmlich in der Luft, doch als Lucifer seufzte, war Ecki doch erstaunt, dass er augenscheinlich so schnell nachgegeben hatte: „Gut, dann ... War schön, ein wenig mit dir zu plaudern, bevor du das Diesseits verlässt, Ecki, tut mir ernsthaft leid um dich, denn du scheinst ein anständiger Kerl zu sein.“

Mit diesen Worten sprang er unvermittelt auf ihn zu und enthüllte im Sprung Ninja-Wurfsterne, die bis zu dem Zeitpunkt unter seiner Kleidung verborgen waren.

Doch auch der Auftragskiller war nicht unvorbereitet und schützte sich durch den Eisenpanzer, was die Klingen der Messer einfach abprallen ließ.

Er sprang in die Luft und trat mit dem linken Bein nach seinem Gegner, welcher auf ein Bücherregal geschleudert wurde, wo er überrascht zu Boden ging.

Ecki währenddessen landete galant wieder und fragte: „Das war schon alles? Ein paar Ninja-Spielzeuge?“

Lucifer blickte auf und grinste ihn mit gemeinem Blick an: „Das denkst du wohl. Du bist gar nicht schlecht, Kleiner!“

Daraufhin sprang er sofort wieder auf und rannte erneut auf Ecki zu. Diesmal benutze er keine Waffe, er berührte seinen Gegner nicht einmal und doch wurde dieser von einer unerklärlichen Kraft von den Füßen gerissen!

Verwirrt landete er in der Hocke und fragte: „Hast du am Ende eine Teufelsfrucht gegessen...?“

Lucifer lachte laut: „Du faselst! Denk mal ein wenig nach, du magst bei der Ciperpol Nummer Neun sein, aber es gibt immer Bessere! Ich bin einfach eine Nummer zu groß für dich, Kleiner!“
 

Weniger die Worte als die Überheblichkeit, mit der er sie aussprach, machten Ecki rasend.

Keiner war eine Nummer zu groß für ihn. Er sprang wieder auf und versuchte sich mit der Fingerpistole an Lucifers Bein. Dieser schrie überrascht auf und ging zu Boden.

„Ich bin einfach eine Nummer zu groß für dich, Kleiner“, wiederholte Ecki grinsend, während er begann, sein Opfer zu fesseln. Doch dieser erwiderte prompt: „Aber irgendwann davor habe ich beiläufig erwähnt, dass du nicht so schlecht bist ... Ich habe nie behauptet, ich könnte dich einhändig oder blind erledigen. Trotzdem werde ich dich besiegen.“

„Jetzt tu nicht so überheblich. Es mag dir noch nicht aufgefallen sein, aber ich fessle dich gerade“, erwiderte Ecki sarkastisch aber Lucifer grinste nur erheitert und meinte: „Denkst du, das interessiert mich?“

Während er dies sprach, verbrannten seine Fesseln und fielen zu Boden. Ecki stand verwundert und mit einem Überrest des schweren Seils da und der wieder Befreite meinte nur: „Bevor du das jetzt denkst – ich beherrsche keine Psychokinese oder etwas in die Richtung. Aber niemand hat mir die Teilnahme eines kleinen Helfers verboten. Begrüße doch unseren neuen Gast, Incendie ...“

Bei dem letzten Wort kam ein kleines koboldartiges Wesen hinter Lucifer hervorgeschossen. Es war rot gekleidet und entsprach Eckis Meinung nach genau einem Helfer von jemandem, der wie der Teufel hieß. Ein diebischer, stechender Blick aus feuerroten Augen und flammend rotes Haar waren wohl das Auffälligste an dem Wesen, neben seiner Größe, denn er war höchstens fünfzehn Zentimeter lang. Die Haut war dunkel und Incendie hatte kleine, schwarze Flügel, die mindestens so schnell schlugen wie die eines Kolibris.

Ecki musste wirklich verwundert dreinschauen, denn der kleine Feuerkobold gab ein gehässiges Lachen von sich und auch Lucifer grinste schon wieder.

Doch es lag nicht in der Natur der Geheimagenten der Weltregierung, einfach aufzugeben oder gar zu kapitulieren. Es war nun an seinem Gegner, überrascht von dem folgenden Geschehen zu sein, denn er war unter Garantie noch nie von einem gewissen Moonwalk angegriffen worden.

Lucifer wurde, ohne sich wehren zu können, geschweige denn irgendwelche Gegenmaßnahmen zu ergfreifen, aus der Luft angegriffen und brachte Ecki erst wieder zum Halt, als Incendie diesen am Rücken versuchte, anzuzünden.

Die Langnase keuchte. Um sich selbst und aller Ansicht nach auch seinem ebenfalls schwer atmenden Gegner eine Verschnaufpause zu gönnen fragte er: „Und wie hast du es vorhin geschafft, mich von den Füßen zu reißen?“

„Ganz einfach“, grinste sein Gegner: „Physik.“

„Doch nicht etwa nur Luftdruck.“

„Doch, natürlich.“

„Nicht schlecht“, meinte Ecki anerkennend, auch wenn ihm dieses Gefühl widerstrebte: „Du wärst in der CP 9 bestimmt willkommen ... Nachdem du ein wenig trainiert hast!“

Mit diesen Worten stürmte er wieder auf Lucifer zu und wollte ihn mit einem Sturmkick überraschen.

Doch dieser war beinahe unbeeindruckt, wich geschickt aus und parierte mit ein paar weiteren Wurfsternen.

Ecki wich mit dem Origami geschickt aus, doch erwischte ihn eines der Messer aus dem toten Winkel im Arm und er keuchte auf.

„Was ist, tut’s sehr weh? Das glaub ich dir gleich ... Schließlich sind meine kleinen Freunde vergiftet“, rief der Hüne siegessicher, während die Langnase sich den Arm hielt und ihn feindselig anstarrte.

„Was schaust du so, Kleiner? Es brennt und betäubt, nicht wahr? Gar nicht schön.“

„Was ist mit dir?“, stellte der Kleinere die wackere Gegenfrage und kurz zuckten Lucifers Muskeln: „Was soll denn sein?“

„Du trägst sie am Körper“, stellte Ecki resigniert, dass der Andere nicht von selbst darauf kam, fest.

„Ach, das meinst du“, lachte Lucifer: „Ich bin wahrlich ein Teufel ... Denn ich bin resistent gegen das Gift. Ich wurde so trainiert.“

Jetzt war es an Ecki, sich zu freuen: „Nicht schlecht. Endlich mal wieder jemanden, dessen Fähigkeiten ich zu schätzen weiß ... Du bist der erst seit einigen Jahren, würde ich sagen.“

Doch weiter kam er nicht mehr, er wurde von einem weiteren vergifteten Wurfstern überrascht.
 

*
 

„Ja, aber die spinnen doch.“

Jabura blickte geschockt auf die verstümmelte Leiche: „Sollten wir nicht vielleicht Lucci Bescheid sagen?“

Doch Bruno erwiderte sofort: „Nein, auf keinen Fall. Wir wissen nicht, wo er ist und an eine Stelle, die ich nicht kenne, kann ich keine Tür öffnen. Zu Lucci ist eine zu ungenaue Angabe für meine Teufelskraft.“

Die anderen drei seufzten und ohne sich abgesprochen zu haben liefen sie alle in dieselbe Richtung, um nach mehr Crewmitgliedern zu suchen.
 

Auf diesem untersten Stockwerk war nichts mehr, doch eine Etage höher fand Eule einige Gefangene. Sie schienen verzweifelt und kauerten sich, als Jabura die verriegelte Tür eintrat, ängstlich in die Ecken und falls sie keine hatten auf dem Boden. Bruno reagierte am Besten und öffnete auf der Stelle eine Atmosphären-Tür, damit die psychisch extrem belasteten Menschen von Weltregierungspsychologen betreut wurden, bevor man sie verhörte.
 

Lange Zeit trafen sie auf niemanden mehr.

Sie durchsuchten jeden einzelnen Winkel der nächsten zwei Etagen, es war schlicht nirgendwo mehr als eine Ratte, die gerade eine andere auffraß. Doch als sie wieder eine Treppe des labyrinthartigen Schiffs erklommen, hörten sie von weiter oben Geschrei ...

Erschreckendes Geschrei – denn neben scheinbar fröhlichem Gegröle ließen sich angstvolle, gequälte Schreie erahnen.
 

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Incendie (m.): frz. Brand

Passt meiner Meinung nach relativ gut zu jemandem, dessen Namen ‚Teufel’ entspricht^^ Ich hoffe, es hat euch gefallen *verbeug*

Und ich hoffe, ich hab die beabsichtige Stimmung halbwegs gut rübergebracht v__V Wie gesagt, nicht so ganz meins.

Er kommt...

Kapitel 7: Er kommt...
 

Lucci blickte Kalifa fassungslos an. Hatte sie ihn gerade in den Arm gebissen? Diese Frau war absolut wahnsinnig. Niemand biss ihm in den Arm, nicht einmal eine Frau, die ihn offen gestanden unglaublich verwirrte.

Er wurde nicht gebissen!

Kalifa entfernte ihre Zähne von seinem rechten Unterarm und blickte ihm feindselig ins Gesicht: „Du hast mir nichts zu befehlen.“

„Du hast mich nicht zu beißen.“

„Wenn ich es für angebracht halte, beiße ich dich.“ Sie war so unglaublich wütend auf diesen Mann, dass sie es kaum in Worte fassen konnte. Du hast mich nicht zu beißen. Was für ein Satz, der Meister hatte gesprochen! Die junge Frau brodelte innerlich bereits wieder. Alles was Lucci je getan hatte kam in ihr hoch, alles, was sie je erniedrigt hatte. Sämtliche Befehle, die ganzen abfälligen Bemerkungen und dann der Rob Lucci vom späten Abend. Es war noch nicht einmal einen halben Tag her, doch ihre Gefühle hatten sich um gut 180 Grad gedreht.
 

Lucci selbst indessen kochte wegen exakt gegenteiligen Gründen. Sie biss ihn, war dann noch eiskalt und er konnte nicht einmal auf ihren Kommentar antworten. Er war der Beste! Er war der Stärkste der CP 9, Kalifa hatte ihm nichts zu sagen! Du hast mir nichts zu befehlen, sagte sie. Wenn sie ihn biss konnte er wohl sagen, sie sollte dieses infantile Verhalten weglassen. Gut, er hatte es anders ausgedrückt, vermutlich war diese Botschaft in seinen Worten nicht enthalten. Doch wollte er davon nichts wissen, schließlich war er unfehlbar, er hatte immer recht.
 

Hattori gurrte warnend. Beide schreckten aus ihren Gedanken auf und blickten in entgegen gesetzte Richtungen. Kalifa, die nach links Ausschau hielt, sah jemanden kommen. Sie stieß Lucci in die Seite, er war kurz vor einem erneuten Angriff, doch dann bemerkte er, was sie wollte.
 

Gleichzeitig sprangen sie hinter der Pflanze hervor und erlegten den Mann mit der Fingerpistole. Der Arme war mehr als nur tot, er hatte im Kopf zwei Finger stecken, dich sich etwas über der Mitte trafen. Und in diesem, wahrlich unpassenden Moment, fiel beiden gleichzeitig auf, dass sie die letzten Minuten schlicht kindisch gewesen waren.

Gleichzeitig zogen sie ihre Finger aus dem toten Körper des Mannes und Lucci schaffte diesen hinter das Gewächs, das ihnen ebenfalls als Versteck gedient hatte.

Seine hübsche Kollegin beobachtete ihn dabei und kaum das er fertig war, lief sie weiter.
 

Diese Reaktion, obgleich nichts Besonderes, versetzte Lucci einen kleinen Stich. Ihr abgewandter, schmaler Rücken spiegelte etwas Kühles wieder, eine Geste der Abwendung, mit der Rob nichts zu tun haben wollte. Es gefiel ihm nicht, er wollte nicht, dass sie vor ihm lief, als ob sie sich nicht kannten.

Und trotz seiner Gedanken folgte er ihr ohne ein Wort zu sagen. Er hatte eingesehen, dass die Fehler nicht nur bei ihr lagen.
 

Doch keine Minute später wäre er beinahe gegen Kalifa gelaufen, als sie abrupt stehen blieb.

Sie waren am Ende des düsteren Korridors angelangt, dessen Abschluss ein letztes Porträt des mysteriösen Mannes mit dem vernarbten Gesicht bildete, doch diesmal komplett schwarz gekleidet. [Vgl. Kapitel 4]

Rechts davon lag eine Tür, die Kalifa kurz anblinzelte, während sie Lucci mit aufforderndem Blick äugte. Dieser verstand und flüsterte ihr noch schnell zu: „Hattori bleibt bei dir, sei leise.“

Sie entgegnete jedoch schnell: „Jetzt ist es sowieso gleich egal oder nicht?“

„Ich will nicht, dass meiner Taube was passiert.“

Gut, das war nur die halbe Wahrheit. Doch allein Kalifas Blick, der für eine Millisekunde entgleist war, war die Aussage wert gewesen.

„Also, ich pass auf den Kleinen auf“, meinte sie schnippisch: „Aber ich meine damit Hattori, nicht dich.“

Jetzt ging es ihr wie ihrem Gegenüber ein paar Sekunden vorher: Der Blick, der das Pokerface von sonst für eine sehr kurze Zeit durchbrach, war zum Genießen schön.

Wortlos drehte Rob Lucci sich um.

„Pass bitte auf dich auf.“

Kalifa schlug sich die Hand auf den Mund. Hatte sie das gerade wirklich geflüstert? Auch der Angesprochene drehte sich leicht überrascht um. Doch dann lächelte er nur beinahe unkenntlich und ging bis an die Tür.

Die Frau mit den langen Haaren versteckte sich mit der Taube hinter der letzten Pflanze ein paar Meter weiter vorn.

Diese kurze Distanz bewegte in der Agentin überraschend viel. Ihr gesamter Körper, der ungewohnt verkrampft war, entspannte sich mit jedem Zentimeter, den sie sich von der Tür wegbewegte.

Kalifa gestand es sich nur ungern ein, aber sie hatte Angst.

Angst um ihren Mitarbeiter.
 

_____________________
 

Ecki konnte weder das rechte Bein noch den Arm derselben Seite bewegen. Das lähmende Gift in Lucifers Wurfsternen wirkte augenblicklich, seine rechte Hälfte brannte und war vollkommen unbeweglich.

Er keuchte inzwischen lauter – die Schmerzen breiteten sich aus.

„Das ist nicht nett, stimmt’s? Ich kenne die Schmerzen, hat man mir das Gift als ich klein war jeden Tag injiziert.“

Verwunderung übermannte die Langnase der CP 9 – genau wie ein neuer Schub der Schmerzen. Wenn er jetzt nicht agierte, war es vermutlich zu spät.

Mit dem linken Bein sprang er ab und versuchte, mit der letzten verbliebenen Technik, der Formel 6, Lucifer noch einmal zu überraschen.

Es gelang ihm nicht, doch während Lucifer sein bewegliches Bein festhielt, bog er seinen Rücken nach hinten und traf seinen Gegner mit der Fingerpistole in den linken Oberschenkel! Dieser stöhnte auf, knickte leicht ein, fing sich jedoch schnell wieder. Bei dem Angriff hatte er Ecki allerdings losgelassen und dieser wich etwas zurück, um einer möglichen schnell folgenden Konterattacke auszuweichen.

Als er jedoch realisierte, dass er Lucifer mehr Schaden als gedacht zugefügt hatte, meinte er

mit einiger Genugtuung: „Aber so etwas hast du auch noch nie erlebt, nicht wahr? Sag...“, und dabei zitterte er doch etwas mehr: „Hast du ein Gegengift oder muss ich sterben?“

„Klar hab ich ein Gegengift, was denkst du denn? Aber das gebe ich nicht so schnell her, besieg mich vorher!“

Noch ehe er zu Ende gesprochen hatte, sprang er wieder auf Ecki zu und wollte ihn angreifen, doch dieser reagierte schnell und eine letzte Fingerpistole traf Lucifer noch einmal im anderen Bein und dieser knickte endgültig ein.

Incendie quiekte panisch und schoss hinter einen Schrank.

„Ja, bleib da, Schisser“, murmelte Ecki angenervt.

Doch dann fuhr er lauter fort: „Und was ist mit dir? Gibt’s du mir jetzt endlich ein Gegengift?“

Lucifer, der beide Beine nicht mehr richtig bewegen konnte deutete knurrend auf den Schrank, hinter dem Incendie schwirrte.

Der kleine Feuerkobold schien alles gehört zu haben, denn er kam mit einem Fläschchen, das fast so groß war wie er selbst wieder herbei.

„Trink!“, zirpte er und Ecki trank.
 

Alles brannte höllisch, er dachte, er müsse sterben. Der Agent war sich nicht sicher, ob Incendie ihm ein anderes Gift oder etwas zum Neutralisieren gegeben hatte, da er dachte, gleich wäre alles zu Ende.

Doch plötzlich war alles verschwunden. Das Brennen, die Schmerzen und die Lähmung.

Er keuchte kurz auf und dann fesselte er so schnell wie möglich Lucifer, um ihn über das Männerpissoir auf das Schiff der Cipherpol zu bringen, wo Spandam wartete. So schnell wie möglich wollte er weg von hier, doch Incendie gab einen schrillen ‚Was soll ich tun?’-Laut von sich und Ecki winkte dem Kleinen, ihm zu folgen.
 

So^^

Kali und Rob, die im letzten Kapitel ja total ungefragt waren, haben hier also wieder einen Auftritt^^ Mir haben sie auch gefehlt <3 Aber die Sache mit Lucifer ist meiner Meinung nach nichts, was man ständig auseinander reißen kann, genau wie das mit Kali und Rob natürlich auch^^ Die Aufgabe, die Bruno, Kumadori, Eule und Jabura (der sicher am meisten unterfordert is) haben, is meiner Meinung nach weder allzu interessant noch großartig zu spannend, deswegen kann man das am Besten einschieben^^ Allerdings soll dass nicht heißen, dass ihre Aufgabe nicht wichtig is^^ Bitte nicht persönlich nehmen, ihr 4 ^^

Ach ja, eigentlich ist das Kapitel in etwa so lang wie alle anderen, aber ich hab beim Durchlesen trotzdem das Gefühl gehabt, es sei viel kürzer... Warum? XD

Solution

Kapitel 8: Solution
 

Die größte Gruppe der CP 9, bestehend aus Bruno, Eule, Kumadori und Jabura, rannte in Richtung der unangenehmen Geräusche. Vor der Tür angekommen, aus der die Schreie tönten, trat Jabura sie mit dem Fuß ein.

Holzsplitter flogen durch den riesigen Raum und ungefähr 80 Personen blickten die Vier entgeistert an, vor Allem die ungefähr 30 von ihnen, die eindeutig mehr Spaß hatten als der Rest.

Besagter Rest lag verzweifelt auf dem Boden oder kauerte in einer möglichen Ecke, wurde ausgepeitscht, getreten, mit Stromschlägen misshandelt oder aber im Falle von einigen Frauen, eindeutig vergewaltigt.

Die vier Geheimagenten musterten das Schauspiel und Jabura sprach ihrer aller Gedanke aus: „Pervers.“
 

Die Crewmitglieder von James und Jesse musterten sie kühl und mit einer unausgesprochenen Überlegenheit.

Die vier CP 9-Mitglieder schauderten leicht, sie hatten eindeutig schon Gegner, mit denen man einfacher fertig wurde.

„Wer seid ihr?“, fragte ein kleiner, rattiger Mann mit angegrauten Haaren. Sein linkes Auge war braun, aber das andere schimmerte gräulich-weiß: er war auf einem Auge blind.

„Ich würde behaupten, das tut nichts zur Sache“, antwortete Bruno, „aber was uns interessieren würde ... Was wird das hier?“

„... Mittagspause“, grinste ein zweiter Mann, den man wohl am Besten mit der Bezeichnung ‚Schrank’ beschreiben konnte. Groß wie er war, und durch eine leichte Dummheit, die man zu erkennen schien, hielt man ihn leicht für einen Leibwächter der anderen.

Eule hatte keine Lust mehr, länger zu fackeln und täuschte einen Angriff auf den Schrank vor. Dieser schlug betont kühl und überlegen mit dem Bein in Eules Magengrube, doch dieser flog unbeeindruckt davon.

Als er links neben Kumadori landete, meinte er leicht verunsichert: „940 Doriki.“

Rechts neben ihm wurde aufgekeucht, auch auf der linken Seite äußerte sich Bestürzung. Auch wenn der Schrank der Stärkste von allen war, war er stärker als drei von ihnen. Die Vermutung, dass es noch Stärkere gab, lag jedoch nahe, zudem war die Doriki-Zahl nur teilweise entscheidend ...
 

*
 

Ecki und Lucifer, an dessen Schulter ein kleiner Feuerkobold klebte, gingen ins Männerklo, als müssten sie dort ihr Geschäft erledigen. Das stimmte in gewisser Weise sogar, wenn es auch für Lucifer sicher nicht entspannend werden würde.

Ecki jedoch war unbewusst erleichtert, als er sah, dass die Atmosphären-Tür noch geöffnet war.

Er schubste Lucifer mit bedrohlicher Bestimmtheit, aber nicht zu stark hindurch und stieg selbst hinterher. Auf der anderen Seite erblickte er Spandam sowie einige Mitglieder der CP 8, ein Teil der Crew des Schiffes und einige Marinesoldaten.

Als Lucifer durch das Tor gestolpert war, waren sie wohl einer nach dem anderen aufgesprungen, denn keiner saß, obwohl massenhaft Stühle im Raum standen.

Sie alle blickten den Vize der Seek-and-Destroys überrasch an, doch als Ecki ebenfalls hindurchtrat, entspannten sich die Gemüter leicht.

Spandam versuchte, möglichst gefasst zu bleiben und so sprach er mit, wie er wohl glaubte furchtloser Stimme: „Wer bist du?“

Lucifer antwortete nicht.

Spandams Mundwinkel zitterten. Dieser Abschaum antwortete gefälligst auf seine Fragen, oder...

Ecki gab sich einen kleinen Ruck. Er stieß Lucifer mit dem Knie leicht in den Rücken und dieser seufzte.

„Na los, antworte ihm, ist besser für dich.“

„Ich bin Lucifer, der Vizekapitän bei den Seek-and-Destroys, zufrieden?“

Die Augen des Oberbefehlshabers hüpften ein wenig, als er meinte: „Schön, schön. Dann sag mir doch mal, was genau deine Leute vorhaben.“

Widerwillig starrte Lucifer ihn an. Doch er antwortete nicht.

„Sag es mir!“

Nichts regte sich.

„Rede!“

Spandam wurde lauter. Lucifer blickte inzwischen stur auf den Boden und Ecki wusste nicht, wie er klären konnte ...

Doch der Gefragte nahm ihm diese Entscheidung ab, als er doch antwortete: „Ich weiß es nicht.“

„Wie?“

„Ich habe keine Ahnung, keinen blassen Schimmer, kein Plan, zufrieden?“

Alle Anwesenden starrten ihn an.

„Keiner ist freiwillig bei ihnen. Ich vielleicht sogar noch am ehesten, schließlich habe ich im Gegensatz zu allen anderen selbst vorgeschlagen, mit ihnen zu gehen.“

Ecki, leicht verwundert über dessen neue Redseligkeit, blickte Lucifer an.

Er wirkte geknickt, aber in gewissem Sinne erleichtert, auch er litt wohl unter James und Jesse.

Was Ecki jedoch am Meisten überraschte, war, dass der Vizekapitän eine unangenehm gleichmütige Stimmlage sein Eigen nannte: „Wir überfallen Dörfer und Städte, sind gezwungen zu morden und einige widerstandleistende Männer gefangen zu nehmen. Diese haben zu gehorchen – das wird ihnen durch Prügel beigebracht, dabei sterben einige. Und wenn man nicht annähernd die Anstalten macht, uns zu unterstützen, der wird in die zweitunterste Etage gebracht, wo dann irgendwann dieses widerwärtige Geschöpf auftaucht.“

Spandam, inzwischen wirklich halbwegs gefasst, unterbracht ihn: „Welches widerwärtige Geschöpf?“

„Ich weiß es nicht. Es kommt und geht wie ihn beliebt und zurück lässt er nur schleimige Würmer auf einem zerfetzten und nicht mehr vollständigen Körper. Wir haben Gefangene schon in anderen Stockwerken eingesperrt, aber dort passierte nichts.“

Eckis Magen verkrampfte sich etwas. Was genau ging auf diesem Schiff eigentlich vor sich? Was konnte ihnen Lucci erzählen, nachdem er die beiden Kapitäne besiegt hatte? Vorausgesetzt, er schaffte es überhaupt ...
 

*
 

Jabura sah sich um.

Nein, die Person, die gerade Eule weggeschleudert hatte, war nicht stärker als er und nein, er sah niemanden, der stärker wurde.

Mit einem kurzen Blick auf seine Kameraden verwandelte er sich in einen Wolf, sprang auf die schrankähnliche Gestalt und biss und kratzte ihn.
 

Doch zu seiner größten Überraschung wimmerte sein Opfer plötzlich und bat mit zitternder Stimme um Vergebung. Der Wolfsmensch stoppte seinen Angriff augenblicklich und sah, genau wie die anderen Mitglieder der CP 9, dass auch die anderen Piraten jetzt verängstigt und um Vergebung bittend dastanden.

„Seid doch mal ruhig jetzt!“, rief Kumadori, der Gewimmer in diesem Ausmaß nicht leiden konnte.

Sofort war es ruhig. Die vier Agenten blickten in die Gesichter ihrer Gegner und dann auf die Gefangenen. Niemand sagte nur ein Wort, bis Bruno die Stille aufhob.

„Erklärt uns, was das zu bedeuten hat.“
 

Niemand antwortete ihm, doch dann antwortete der kleine, rattenähnliche Mann, der auch vorhin schon als erster mit ihnen gesprochen hatte.

Er erzählte genau dieselbe Geschichte wie Lucifer auf dem Regierungsschiff, auch, dass sie alle eigentlich nicht freiwillig hier waren und selbst vor unterschiedlich langer Zeit diese Prügel über sich ergehen lassen mussten. Er selbst hatte dabei sein halbes Augenlicht verloren, andere eine Hand oder ähnliches, wie auch Bruno, Eule, Kumadori und Jabura auf den zweiten Blick bemerkten. Offensichtlich war es den Piraten peinlich, dass ihne teilweise Gliedmaßen fehlten, denn sie versteckten es, erst recht, als die vier Männer genauer danach suchten.
 

Als er geendet hatte, herrschte erneut Schweigen.

Wieder war es Bruno, der als erstes sprach doch er schien sich sehr am Riemen zu reißen, dass seine Stimme ruhig blieb: „Wir sollten auf unser Schiff gehen. Gibt es noch mehr von euch?“

„Ja, sie sind gerade alle in der Küche, vermute ich“, antwortete der Schrank.

„Chappapa, dann hole du sie, Schrank, und komm dann mit ihnen zur Herrentoilette. Ich werde dir folgen, damit du keinen Mist baust.“

Bruno nickte nachdrücklich und wandte sich dann an die anderen Leute: „Ihr kommt sofort mit mir mit.“

Ohne auch nur ein Wort zu sagen folgten sie ihm alle aus dem Raum heraus und der halb erblindete Mann ging vor ihnen allen her, in Richtung Männerpissoir. Nach nicht allzu langer Zeit bog der Schrank ab und nach einigen Sekunden folgte Eule ihm.
 

Bruno beschleunigte seine Schritte um den Alten mit dem blinden Auge einzuholen. Als er ihn erreicht hatte, fragte er leise, sodass so wenige wie möglich etwas mitbekamen: „Was ist mit der zweituntersten Etage?“

Das rattige Gesicht versteifte sich zusehends. Brunos Blick durchbohrte ihn und er schien zu zittern.

„Antworte ihm besser, sonst...“, knurrte Jabura und zog seine Krallen.

Der Mann schluckte schwer, doch antwortete schließlich: „Ich weiß es nicht.“

„Lüge.“

„Nein, Herr Wolfsmensch. Das ist keine Lüge. Niemand weiß es außer ...“

Jaburas Schnauben ließ ihn weiterreden: „...Außer die Kapitäne...“

Bruno runzelte die Stirn. Hatten Lucci und Kalifa am Ende einen größeren Brocken vor sich als gedacht? Wusste Ecki bereits mehr als er?

Jabura holte schon erneut zornig aus, um den Mann zum Sprechen zu bringen, doch sein Kollege hielt ihn zurück und ergänzte seine Geste: „Warte. Wir bringen sie auf unser Schiff und sehen erst mal, was genau die anderen drei in Erfahrung gebracht haben.“
 

Als sie die Toilette erreichten, keimte eine ungewohnte Erleichterung in den Mitgliedern der CP 9 sowie in den anderen.

Alle waren froh, dieses Schiff verlassen zu dürfen.

Kumadori lotste sie jeweils zu zweit oder zu dritt durch die Atmosphären-Tür, schließlich folgten die drei Geheimagenten.
 

Als Jabura als Letzter das Regierungsschiff betrat, atmete er erleichtert auf und blickte in die interessierten Gesichter vom Oberbefehlshaber, ein paar Marinesoldaten, Schiffsleute und einige CP 8-Mitglieder. Als letzten sah er seinen Kollegen Ecki, zu dessen Füßen ein blonder Hüne kauerte, der wohl der Vizekapitän des Schiffes war. Um dieser herum schwirrte ein kleines elfenartiges Wesen, doch es glänzte rot, sodass es Jabura unmittelbar an einen Höllendämonen erinnerte, wenn auch eher einen der ungefährlichen Art.

Spadam unterbrach seine Gedanken über das kleine Wesen abrupt: „Gut, dass ihr wieder da seid! Ähm... Wie ihr seht, ist Ecki bereits zurückgekehrt, das da ist Lucifer... Vizekapitän. Wen habt ihr da? Und wo ist überhaupt Eule?“
 

In diesem Moment betrat ein Mann durch die Atmosphärentür den Raum, einige mehr folgten, am Schluss der Schrank mit Eule.

Spandam blickte verwirrt drein, doch er fing sich wieder und blickte Bruno fragend an.

Dieser erklärte kurz angebunden die Sachlage und die Betonung lag besonders stark auf der psychologischen Betreuung für die Männer und Frauen, die sie mitgebracht hatten.

Als einige Marinesoldaten aufsprangen und die Opfer von Jesse und James aus dem Raum brachten, sprach auch Kumadori wieder: „Oberbefehlshaber? Hm ... Wir haben da eine seltsame Leiche im zweituntersten Geschoss des Schiffes entdeckt und na ja ...“

Doch als er die sonderbaren Überreste erwähnte, schnellte Spandams Kopf in Richtung Lucifer und Jabura folgte dem Blick neugierig – wusste da jemand Antwort auf ihre Fragen?
 

Er wurde bestätigt. Noch einmal erzählte Lucifer mit stockender Stimme das seltsame Verhalten des Wesens in der zweituntersten Etage. Mehr oder minder beruhigt setzte er sich nun auf einen der vielen Stühle im Raum.

Er runzelte die Stirn.

Was war mit Lucci und Kalifa?

Beherrschung

Kapitel 9: Beherrschung
 

~

Kalifa versteckte sich mit der Taube hinter der letzten Pflanze ein paar Meter weiter vorn.

Diese kurze Distanz bewegte in der Agentin überraschend viel. Ihr gesamter Körper, der ungewohnt verkrampft war, entspannte sich mit jedem Zentimeter, den sie sich von der Tür wegbewegte.

Sie gestand es sich nur ungern ein, aber Kalifa hatte Angst.

Angst um ihren Mitarbeiter.

~
 

Lucci ging auf die dunkle Tür zu.
 

Verstecken brauchte er sich nicht mehr und er wollte, dass wenigstens sein Gang Autorität versprühte, wenn er schon innerlich so aufgewühlt war, also drückte er seinen Rücken so gut wie möglich durch.

Seine somit aufgeplusterte Brust kam ihm plötzlich sehr schmächtig vor... Wann hatte er zum letzten Mal trainiert? Aber wiederum... Wann hatte er zum letzten Mal Minderwertigkeitskomplexe? Wäre die Situation nicht so nervenzerfetzend gewesen hätte er jetzt aufgeseufzt.
 

Nur noch gut einen Meter vom Ungewissen entfernt hörte er plötzlich Geräusche aus dem Raum hinter der Tür. Er konnte sie nicht zuordnen, wie sehr er sein Gehirn auch anstrengte. Was genau wurde da drin getrieben?

Angespornt von Neugier, stieß er die Tür mit einem Ruck auf.
 

Der eine Kapitän der Seek-and-Destroys stand vor einem Spiegel und führte eine Diskussion mit dem Spiegelbild.
 

Offensichtlich verwirrt von Luccis plötzlichem Auftreten starrte er diesen mit unverhohlener Überraschung an.

Rob indessen hatte dadurch unerwartet viel Zeit um den Raum zu inspizieren.

Eigentlich nichts besonderes, wenn auch sehr düster gehalten... Sein Blick fiel erneut auf den Spiegel und sein Atem stockte leicht – das Spiegelbild des Kapitäns blickte ihn nicht verwirrt, sondern verachtend an, seine Kleider waren in einem komplett anderen Ton gehalten als die des realen Menschen. Dieser hatte, passend zu seinen grünen Augen, ein dunkelgrünes Gewand, während sein Ebenbild dunkelblau gekleidet war, jedoch tiefbraune Augen hatte.

Was war das?
 

„Wer bist du?“
 

Verwirrt starrte Rob den Mann vor ihm an. Seine Lippen hatten sich nicht bewegt, wohl aber die seines Ebenbildes im Spiegel. Am Liebsten hätte er sofort seine Gegenfrage gestellt, doch es erschien ihm ratsamer, zuerst einmal vollkommen unüberrascht zu reagieren.

„Mein Name ist Rob Lucci, ich bin Mitglied der Cipherpol Nummer Neun. Unser Auftrag ist es, diese Bande hier zu zerschlagen und dich zu ermorden.“

Ein höhnisches Lachen drang aus dem Spiegelbild, während der tatsächliche Körper regungslos verharrte: „Mich ermorden? Was für eine reizende Idee. Enttäuscht es dich sehr, wenn du scheiterst? Und ganz abgesehen davon – seit wann morden Regierungsbeauftragte?“

Ein ungespieltes Lächeln zierte nun Luccis Lippen. Seine absolute Lieblingsfrage, nur leider wurde die Antwort inzwischen beinahe Routine: „Wir haben eine Sondererlaubnis und sind extra ausgebildet worden, um unkooperative Mitbürger zu beseitigen.“

Interessiert musterte ihn nun auch der reale Kapitän, doch die Sprechrolle war immer noch dem anderen zuteil: „Nun gut, dann greif mich doch an.“

„Nein.“

Überrascht blickten die beiden Kapitäne Lucci an.

Dieser grinste abwertend und meinte: „Ich kämpfe prinzipiell nur, wenn ich vorher über die Fähigkeiten des Gegners informiert bin. Fairerweise kann ich dir – oder euch – auch noch etwas zeigen.“

Mit diesen Worten verwandelte er sich in einen riesigen, normalerweise furchteinflößenden Leoparden, in der Hoffnung, dass er damit Eindruck schinden würde. Diese größte Verwandlungsstufe der Katzenfrucht war um ein Vielfaches zu exorbitant für den Raum, deswegen musste er sich etwas hinabbeugen und seine vordere Kralle fuhr sanft über den Hals des Kapitäns.

Dessen Spiegelbild gab ein amüsiertes Lachen von sich und meinte: „Nett, nett, die Katzenfrucht, Modell Leopard, was? Na gut... Normalerweise erzähle ich niemandem, worum es sich bei meinen Fähigkeiten handelt, aber eigentlich kommt auch niemand freiwillig zu mir. Außerdem...“, er blickte Lucci höhnisch in die Augen: „Wem willst du es denn erzählen? Ich bin der letzte lebende Mensch, den du siehst, mutiger Geheimagent.“
 

Verachtung machte sich mehr und mehr im Inneren des Schwarzgelockten breit. James und Jesse ... Was für ein Spiel wurde hier getrieben?

Die Antwort folgte auf dem Fuße, doch diesmal war es der reale Kapitänsteil, der sprach: „Ich war ein normaler Beamter aus dem South Blue, bis ich eines Tages diese seltsame Frucht sah. Ich hatte schon davon gehört, doch welche Teufelsfrucht es genau sein sollte wusste ich natürlich nicht. Schwimmen war noch nie mein Metier also...“, er seufzte auf, was seiner Stimme zur ersten Mal etwas Emotion verlieh und fuhr dann fort: „Also aß ich sie auf gut Glück. Wie sich herausstellte, handelte es sich um die Homunculus-Frucht, ich hatte plötzlich ein zweites Ich, einen kleinen Mann in meinem Kopf. Doch er war ist kein normaler anderer Geist in mir. Sein Name ist James und ich bin mir seiner Existenz durchaus bewusst. Er verkörpert das totale Gegenteil von mir, aber er blendet mich nicht total aus. Er beachtet mich.“

Ein manischer Glanz trat in seine Augen und einen kurzen Moment glaubte Lucci, die wahre Gefahr ginge von dieser Person aus.

Ein Blick in den Spiegel sagte ihm jedoch, dass sowohl er als auch Jesse sich täuschten.

James’ Augen sprachen Bände – purer Hass spiegelte sich in ihnen wider, er beachtete Jesse nicht, nie.

All das war nur ein Spiel, um ihn vollkommen zu besitzen.

Zu Robs Überraschung fuhr Jesse fort: „Zum ersten Mal in meinem Leben kann ich mit jemandem reden, jemand, der mir ähnlicher ist als alle anderen. Er kommt, wann ich will. Er geht, wann ich will. Wir sind eins und doch sind wir zwei. Wir sind ein Team.“

Wieder glitten Luccis Augen zum Spiegelbild. Verachtung, vermischt mit Hass und Belustigung wurden ihm offenbart. Doch von Mitgefühl, Verständnis oder etwas wie Liebe war keine Spur zu sehen.

Er wusste, dass er solche Dinge auch nicht fühlte.

Doch er hoffte, dass er die Fähigkeit dazu besaß. Schwache Bilder schwirrten durch seinen Kopf...

Bilder seiner Taube, seiner Mutter, die er so lange nicht gesehen hatte, von der er nicht einmal wusste ob sie noch lebte.

Bilder seiner Kameraden, die er doch lieber hatte, als er sich eingestehen wollte.
 

*
 

Kalifa und Hattori kauerten angespannt hinter der fleischfressenden Pflanze.

Kein einziges Geräusch war aus dem Raum gedrungen, sein Lucci mit angespannter Miene die Tür aufgestoßen hatte.

Keinen einzigen Blick konnten sie erhaschen, bevor diese auch schon wieder ins Schloss fiel... Stille umgab die beiden. Im ganzen Schiff war kein Laut zu vernehmen, und trotzdem konnte man keinen Ton aus der Kapitänskajüte hören. Die Frau und die Taube waren sich einig – etwas ging nicht mit Rechten Dingen zu. Es passte schlicht nicht zu Rob, große Reden zu schwingen bevor er angriff und doch...

Ein fragendes Gurren drang an Kalifas Ohr und einem plötzlichen Impuls des Wissens folgend nickte sie.

Niemand würde den Raum mehr verlassen, es war vollkommen egal wo sie sich befanden. Da konnten sie genauso gut auch noch ein paar Meter weiter vor und mehr vom Geschehen mitbekommen...

Trotz dieser Erkenntnis schlich Kalifa so leise sie konnte und jeder Atem ihrerseits erschien ihr zu laut. Jeder Schritt kam ihr vor wie ein Kanonenschuss und das leiseste Rascheln ihrer langen blonden Haare wie ein Sturm.

Die Anspannung von vorhin lag nun wieder in der Luft, am Liebsten wäre die junge Frau so weit weggerannt, wie sie nur konnte.

Nun hörte sie auch ein Gespräch aus dem Inneren des Raumes, es war gedämpft doch sie verstand jedes Wort.
 

„...es sich um die Homunculus-Frucht, ich hatte plötzlich ein zweites Ich. Doch er war ist kein normaler anderer Geist in mir. Sein Name ist James und ich bin mir seiner Existenz durchaus bewusst. Er verkörpert das totale Gegenteil von mir, aber er blendet mich nicht total aus. Er beachtet mich.“
 

Kalifas Eingeweide verkrampften sich. Etwas an dieser Stimme gefiel ihr nicht und als die Person fortfuhr, empfand sie gleichzeitig mit der Angst Mitleid, wie sie es lange Zeit nicht mehr verspürt hatte...
 

„Zum ersten Mal in meinem Leben kann ich mit jemandem reden, jemand, der mir ähnlicher ist als alle anderen. Er kommt, wann ich will. Er geht, wann ich will. Wir sind eins und doch sind wir zwei. Wir sind ein Team.“
 

*
 

Lucci war noch nicht ganz aufgeklärt, aber doch wusste er, dass man wohl kein größeres Pech mit seiner Teufelsfrucht haben konnte als Jesse.

Er konnte keinen einzigen Vorteil darin erkennen, eine zweite Persönlichkeit zu haben, die die Kontrolle über den eigenen Körper erlangen wollte, beim besten Willen nicht.

Und auch wenn Rob Lucci, die geborene Killermaschine der Weltregierung, sowieso den Auftrag hatte, die Bandenköpfe zu töten, nahm er sich dies jetzt noch einmal vor.

Jedoch mit dem Ziel, den bemitleidungswürdigen Jesse so gut es ging zu retten, bevor James ihm das Leben entgültig zur Hölle machte.

Sein geübtes Auge sah, dass Jesse verfassungstechnisch ein Versager war, Kämpfen lag ihm sicher nicht. Also musste er versuchen, ihn zu besiegen, bevor James überhaupt dazu kam, den Körper zu übernehmen.

Dementsprechend musste er sofort angreifen, und dies tat er auch.

Aus der Ruhe sprang Lucci auf Jesse zu, während er sich wieder in einen Menschen verwandelte.

Die Fingerpistole traf den völlig unvorbereiteten Mann und dessen Spiegelbild schrie sofort: „Lass mich! Du kannst das nicht, denn du bist nicht stark genug! Lass mich übernehmen!“

Der reale Körper nickte leicht und unmittelbar danach spürte Rob plötzlich neues Leben in der Hülle, in der immer noch sein Finger steckte. Schnell zog er ihn hinaus und griff gleich noch mal mit dem Sturmkick an.

Zu seiner unverhohlenen Überraschung wehrte die zweite Persönlichkeit diesen sogar halbwegs gut ab, während Jesse als Spiegelbild aufkeuchte. Um die Angriffsserie nicht zu unterbrechen, jagte der Taubenzüchter eine zweite Fingerpistole hinterher, die seinen Gegner in den linken Oberschenkel traf. Dieser keuchte schmerzhaft auf, zog jedoch ohne zu zögern einen Revolver und wäre Lucci nicht des Moonwalks mächtig, wäre er durch die Schusswaffe gestorben.

Langsam zeigte sich Unmut in James’ Gesicht. Er konnte sich wohl an niemanden erinnern, der ihm so lange Widerstand geleistet hatte... Doch der Katzenmensch war anders und inzwischen wussten dies wohl beide.

Doch der Schwarzgelockte war sich nicht im Klaren darüber, dass James durchaus auch den Umgang mit dem Schwert beherrschte, weshalb ihn die Klinge der Waffe vollkommen unvorbereitet im Oberarm traf.

Rob schrie.
 

*
 

Kalifa und Hattori zuckten zusammen. Hatte Lucci da gerade so schmerzerfüllt geschrieen?

Eindeutig ja.

Die junge Frau war wie gelähmt.

Was sollte sie tun?

Ihre eigentliche Aufgabe war es, Außenstehende fern zu halten, damit niemand den Kampf unterbrach und im Zweifelsfalle einschreiten.

Eigentlich handelte es sich hierbei um einen Zweifelsfall, oder nicht?

Wann bitte schrie Rob Lucci?

Unsicher verlagerte sie ihr Gewicht vom einen Fuß auf den anderen.

Doch es war das unruhige Gurren der Taube auf ihrer Schulter, dass sie schließlich überzeugte, die Tür einfach aufzuschlagen.
 

*
 

Als die Holztür hinter ihm knallte, fuhr Rob überrascht herum.

Im Türrahmen stand Kalifa in Angriffsposition, Hattori saß gespannt auf ihrer Schulter.

„Lass ihn in Ruhe!“, rief Kalifa aufgebracht und Unmut zeigte sich in James’ Gesicht, er hatte wohl nicht mit einem zweiten Gegner gerechnet.

Lucci hingegen war erstaunt.

Seine Kollegin wirkte ungewohnt aufgebracht und bei Weitem nicht so unterkühlt wie sonst. Wäre er kein totaler Gefühlsklotz gewesen, hätte er darin wohl einiges gelesen.

Leider war er einer.
 

James indes, den Kalifas Auftritt wirklich sehr überrascht hatte, hatte sich wieder gefangen. Er hob gerade erneut die Waffe, als er von Lucci wegflog. Ein Blick auf sein Gegenüber offenbarte ihm, dass die schlanke Frau sich neben dem Schwarzhaarigen positioniert hatte und über ihnen eine erzürnte Taube kreiste.

Beinahe hätte er laut losgelacht. Glaubte die Weltregierung wirklich, man besiegte ihn, die Macht, mit einem schmierigen Gigolo, einem kleinen, billigen Mädchen und einer gurrenden Taube?

Wie gefährlich.
 

Er hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass diese abnorme Truppe ihm wirklich in die Quere kommen konnte – was sie durchaus tat.

Kalifa, ausgesprochen wütend, stürmte auf ihn zu und bohrte ihm den angespannten Finger unmittelbar über das Herz, ehe er realisieren konnte, was geschah.

„Fingerpistole“, flüsterte sie grinsend, und schockiert realisierte er, dass er dem Tod unausweichlich ins Auge blickte.

Diese kleine Frau hatte seine gesamten Pläne durchkreuzt, nur weil er sie unterschätzt hatte. Konnte das sein?

Verwirrt blickte er den Lockenkopf an, doch dieser erwiderte seinen Blick kalt und machte keine Anstalten, ihm zu helfen.
 

War ja klar.
 


 

Wie ihr vielleicht bemerkt hab ich einen unglaublich bösen Kampf mal weggelassen, erstens kann ich das selber nicht so leiden und außerdem fand ich es hochgradig überflüssig ... Ich hoffe, euch hat’s trotzdem gefallen :)

Trauer

Kapitel 10: Trauer
 

Kalifa hatte ein wenig Angst vor Luccis Reaktion, war es doch eigentlich seine Aufgabe, James zu töten.

Doch momentan gab es wichtigeres.

Sie blickte dem Kapitän der berüchtigten Piratenbande kalt in die Augen und er erwiderte ihren Blick hämisch.

Gerade wollte sie ihn fragen, warum er denn so hoffnungsvoll dreinblicke, als sie schockiert feststellte, dass sich sein Gesichtausdruck drastisch geändert hatte, sowie die Augenfarbe von grün in braun – James hatte Jesse das Sterben überlassen.

Kalte Wut stieg in ihr auf und sie zog ihren Finger rasch aus dem Brustkorb des Mannes, um danach wüst auf einen Sessel einzutreten.

Normalerweise war es nicht ihre Art, Konflikte mit sich selbst auf eine physische Weise auszutragen, doch ihr Hass gegen die dunkle Seite des Mannes ließ nichts anderes zu – er war so abstoßend, dass es ihr beinahe wehtat.
 

Lucci indes wandte sich an Jesse und meinte gleichmütig, aber nicht bösartig: „Erkläre.“

Jesse keuchte schwer.

Nicht mehr lange, dann würde er dahinscheiden, überlegte Lucci, doch es war noch seine Aufgabe, so viel wie möglich an Information zu sammeln.

Hinter ihm trat Kailfa einen Sessel kaputt und genervt sah Lucci sie an. Sie hörte augenblicklich auf und kniete sich neben ihren Kollegen, auf dessen Schulter seine Taube saß.
 

Jesse röchelte etwas und Kalifas Hand zuckte schon, um ihm zu helfen, doch ihr Partner hielt sie bestimmt am Arm fest und blickte den am Boden liegenden Mann auffordernd an, bis dieser schließlich anfing zu sprechen: „James und ich wollten die Weltherrschaft – “

Die blonde Frau seufzte resigniert, soweit waren sie auch schon, aber Jesse fuhr bereits fort: „Aber nur, um eine bessere Welt aus ihr zu machen. All die Ungerechtigkeit konnten wir nicht tolerieren, deswegen mussten wir alle auslöschen, die andere schlecht behandelten. James half uns noch mehr, in dem er –“, seine Stimme versagte und er hustete erbärmlich krächzend: „seine Seele einen Körper annehmen ließ und sie in der zweituntersten Etage des Schiffes walten. Wir befehligten den Männern, sie sollten alle, die sich nicht beugten da hin zu bringen ...“
 

Hatte er den Spinner gerade richtig verstanden?

Es wollte nicht ganz in Rob Gedankenströme, dass jemand wirklich glaubte, erfolgreich alles Ungute aus der Welt zu schaffen ... Was genau hatte James mit dem Mann getrieben? Und was geschah mit denen, die sich nicht beugten?
 

„ ... Generell folgten wir einem gewissen Schema ... Jedes Kind, das ein anderes auslachte oder schlecht behandelte, musste sterben, man musste das Böse im Keim –“

Erneut röchelte er und diesmal folgte ein unschönes Husten auf dem Fuße. Jesse fing an, Blut zu spucken und Kalifa wich angewidert etwas zurück.

Verrückt passte ihrer Meinung nach am Besten. Und meinte er mit Kinder alle Menschen? Was für eine Weltanschauung hatte diese Person – Korrektur – hatten diese beiden Personen eigentlich?

Der Kapitän hustete erneut erbärmlich und hastig fragte Kalifa: „Zeichnest du?“

Er nickte schwach und antwortete: „Jedes Opfer bekommt ein Bild in unserer Galerie ...“

„... mit euren Augenfarben“, beendete Kalifa und Lucci musterte sie interessiert, wann hatte sie sich das erschlossen?

Erneut setzte Jesse zum Sprechen an: „ ... Bitte ... Sagt mir, wenn ich einen Fehler gemacht habe. Sagt es mir, wenn ich selbst der Schrecklichste von allen war – sagt mir, dass wenigstens mein wahres Ich Recht hatte ...“

Eine Träne rollte über seine Wange und Lucci nickte.
 

Jesse lächelte schwach und sein Blick wurde leer.
 

...
 

~+~
 


 

Verunsichert blickte Kalifa in Luccis kalte Augen.

Hatte sie einen Fehler gemacht, als sie Jesse den tödlichen Stoß versetzt hatte, oder verzieh er ihr bedingungslos?
 

Zu ihrer großen Überraschung stand Lucci auf, öffnete die Tür und blickte sie auffordernd an.

Als sie hastig aufsprang, blickte er auf den toten Körper zu Kalifas Füßen und sie hob ihn eiligst auf ihre Schultern.

Er mochte das stärkste Glied der CP 9 sein, aber dennoch war sie eine Frau und er sollte die Lasten tragen!

Eigentlich hätte sie dies gern gesagt, aber sie traute sich nicht. Am Ende käme er mit zwei Leichen zurück.
 

Sie wanderten über das totenstille Schiff, das einzige Geräusch von Kalifas Schuhen verursacht. Als sie die Männertoilette erreichten, trat Lucci ohne sich noch einmal umzublicken durch die Atmosphären-Tür und Kalifa folgte ihm.
 

Als sie die Gesichter der restlichen Truppe, sowie Spandam und einige ihr unbekannte Männer erblickte, wurde ihr augenblicklich leichter ums Herz, obwohl sie noch immer den toten Kapitän der Piratenbande schulterte.
 

Kumadori lief augenblicklich auf Kalifa zu und nahm ihr die Leiche ab. Sie nickte ihm dankend zu und ließ ihre Augen nun zwischen Rob Lucci und Spandam hin– und herwandern.

„Ich sehe, du hast den Auftrag erfüllt, Lucci, gut gemacht ...“

„Eigentlich hat es ja Kalifa für mich erledigt“, antwortete er und als er ihren Namen aussprach, warf er der jungen Frau einen bitterkalten Blick zu.

Überrascht wandte sich der Oberbefehlshaber der einzigen Frau zu und sie nickte leicht.

„Das tut doch jetzt nichts zur Sache“, unterbrach Ecki, der die Spannung im Raum nicht ertragen konnte: „Was hast du erfahren, Lucci?“

Kurz angebunden wie immer fasste der Kopf der Cipherpol Nummer Neun die Ereignisse zusammen und stellvertretend für seine Gruppe tat Bruno noch einmal dasselbe.
 

Alle schwiegen nur Kalifa dachte laut nach: „Vielleicht ... Vielleicht ist dieses Monster, das die Leute tötet eine Art Seelenspiegelung von James Vorhaben und seiner Stärke ... Jedes Mal, wenn ihm ein Mensch geliefert wurde, wurde Jesse schwächer und James unterwarf ihn mehr ... Nur Spekulation!“, schloss sie, als sie bemerkte, dass der ganze Raum sie überlegend anstarrte.

„Na ja, ich würde sagen, wir ruhen uns etwas aus, wir haben beigetragen, wozu wir fähig waren“, löste Bruno die drückende Stille und erleichtert verließ Kalifa den Raum, ohne weiter auf irgend jemanden zu achten.
 

Anstatt in ihr Zimmer zu gehen, blieb sie an der Reling stehen und beobachtete, wie es am Horizont langsam rosa wurde – der Tag kündigte sich an.

Sie war so fixiert auf das Phänomen, dass sie nicht bemerkt hatte, wie Lucci sich hinter sie gestellt hatte und ebenfalls den Sonnenaufgang beobachtete.
 

„Blutrot, wie die heutige Nacht“, murmelte Kalifa vor sich hin, als sich das Morgenrot ausbreitete.

„Du kannst nicht behaupten, kein Blut vergossen zu haben“, erwiderte Lucci und aufgeschreckt drehte die Blonde sich zu ihm um: „Was willst du, Lucci?“

„Eigentlich nichts. Oder ... doch. Woher wusstest du das mit den Bildern?“

„Ich sah sie an den Gängen und habe gesehen, wie sich die Augenfarbe geändert hat, als der Geist von James verschwand.“

Wortlos nickte Lucci und sie schwiegen erneut, bis er einen Schritt nach vorne trat und stellte sich neben Kalifa, um sich ebenfalls abzustützen. Unbeabsichtigt berührte sein Ellenbogen den Oberarm der Blonden und sie zuckte etwas zurück.

Verwirrt blickte er sie an und um der peinlichen Situation zu entgehen fragte sie hektisch: „Wo ist denn Hattori?“

„Schläft“, antwortete Rob und musterte sie weiter misstrauisch.

„Was ist denn?“, fragte die junge Frau nach einigen Sekunden unangenehm berührt.

„Ich frage mich, warum du von mir zurückweichst.“

„Oh, das ...“
 

Kalifa schwieg.

Sollte sie ihm sagen, dass sie noch immer sehr verwirrt wegen des kleinen Ausrutschers in Eckis Zimmer vor einigen Stunden war?

Sollte sie ihm sagen, dass er sie faszinierte?
 

Doch er unterbrach sie in ihren Überlegungen und meinte nachdrücklich: „Du solltest schlafen gehen. Nach dem Mittagessen werden wir erwartet, um den Auftrag auszuwerten.“

Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, also nickte sie nur stumm und regte sich, um in ihr Zimmer zu gehen.

Doch plötzlich hörte sie Schritte hinter sich und sie drehte sich noch einmal nach dem Schwarzhaarigen um: „Ja?“

„Es tut mir Leid, dass ich es nicht allein geschafft habe, den Spinner zu erledigen.“

Verwirrt blickte sie ihn an. Was war das denn für eine Entschuldigung?

Abwehrend schüttelte sie also den schönen Kopf, verstand sie doch so oder so nicht, was er damit bezweckte. Doch bevor sie sich erneut abwenden konnte, hatten Luccis Lippen erneut die Ihren berührt und Kalifa erstarrte wie schon beim ersten Mal.

Doch er ließ schon nach einem Sekundenbruchteil wieder von ihr ab und entfernte sich rasch.

Auch die Blonde machte sich nun verwirrt in ihr Schlafgemach auf und bemerkte Ecki nicht mehr, der aus einer Ecke trat: „Verdammt, wenn ihr doch nicht nur beide so begriffsstutzig wärt.“
 

Einige Stunden quälte Kalifa sich aus ihrem Bett.

Sie hatte nicht gut geschlafen und dennoch wäre sie lieber liegen geblieben. Der Auftrag mochte noch nicht abgeschlossen sein, aber sie wollte sich nicht mehr damit konfrontieren. Sollten doch andere das Ergebnis für die fünf Weisen zusammenfassen, sie jedenfalls hatte diesen Monat genug für ihr Gehalt getan.

Aber sie konnte nichts daran ändern, dass sie bereits spät dran war, hatte die schöne Blonde doch schon das Mittagessen geflissentlich vergessen.
 

Lucci indessen hatte überhaupt nicht geschlafen, er hatte Angst, aufzuwachen, und jeden Einzelnen seiner Gedanken über den Fall vergessen zu haben. Natürlich würde dies nicht geschehen, dennoch konnte er nicht schlafen, ehe dieses Thema nicht abgehakt war.

Dementsprechend war er der Erste, der für die Mittagsrunde bereitstand, obwohl er eigentlich keinen Hunger hatte.

Als die anderen einer nach dem anderen hereintröpfelten und aufgegessen hatten, ging die CP 9 geschlossen in die Kapitänskajüte zur Besprechung, denn die einzige Frau der Gruppe war erst einige Sekunden nachdem der Nachtisch serviert wurde aufgetaucht.

Als sie dort angekommen waren, stellten sie überrascht fest, dass sich zu Spandam noch ein ernst dreinblickender Marinekapitän gesellt hatte und dieser fragte nun brüsk: „Wer trägt mir die Fakten vor?“

Die einzelnen Agenten der Ciperpol Nummer Neun wussten ganz genau, dass sie absolut keinen Notplan hatten, eigentlich war dieses Gespräch anders geplant gewesen ... Doch Bruno überspielte dies geschickt, indem er die komplette Geschichte aus seiner Sicht erzählte. Ecki tat es ihm gleich und berichtete über Lucifer. Lucci schloss mit der Information über den Kapitän.
 

Nachdem Rob geendet hatte, stürmte der Marinekapitän aus dem Raum, um nach Lucifer zu suchen und ihn erneut zu befragen, vielleicht in der Hoffnung, die Ciperpol zu übertreffen.
 

Die Agenten setzten sich währenddessen in die Sessel, die in einem Kreis bereitstanden und Ecki äußerte eine letzte Vermutung: „Ich glaube, die Bande entstand erst durch Lucifers Feigheit. Hätte er sich den beiden nicht angeschlossen, hätten sie niemals nach mehr Mitgliedern gesucht, oder?“

Die Gesprächsrunde nickte zur Bestätigung seiner Worte, als der Unbekannte Marineabgeordnete wieder hereinstürmte: „Dieser Lucifer war früher ein Pirat, bevor er James und Jesse getroffen hat. Er hat sich wohl nur aus Todesangst angeschlossen. Wollte ich noch sagen. Auf Wiedersehen.“
 

Er verschwand endgültig und bestätigt nickten sich die Geheimagenten an.

„Es ist furchtbar, dass wir diesen Fall nur mit Spekulationen abschließen können, chapapapa“, meinte Eule kopfschüttelnd und wandte sich an Kalifa: „Sagst du noch einmal, was er vor seinem Tod gesagt hat?“

Die Angesprochene spulte sämtliche Aussagen herunter und fügte dann hinzu, worüber sie bis jetzt nur mit Rob geredet hatte: „Er hat gemalt. Vielleicht habt ihr auch diese seltsamen Bilder gesehen ...“

Ecki horchte auf und blickte der Blonden nun fest in die Augen: „Jedes einzelne Opfer hat ein Porträt bekommen, die Augen hatten immer zwei verschiedene Farben –“

„ – einmal von Jesse und einmal von James“, beendete die Langnase und Kalifa sah ihn überrascht an: „Du wusstest es?“

„Nein, aber ich habe mir die Bilder angesehen. Jetzt weiß ich auch, warum sie so traurig waren.“
 

Lucci hätte am Liebsten laut geschnaubt.

Sie waren eine von der Regierung ausgebildete Geheimorganisation, was sollte diese Gefühlsduselei? Es war schon ätzend genug, dass dieser Fall auf Hypothesen beruhend abgeschlossen wurde. Konnte man dann wenigstens bei kalten, nackten Tatsachen bleiben?

Seine Wut galt vor allem Kalifa, war es denn so wichtig, dass Jesse seine Opfer auf Leinwänden verewigte?

Natürlich hatte auch er gelernt, dass man sich jedes noch so kleine Detail merken sollte und dieses Detail war sogar eher groß, aber bitte. Es konnte dadurch nicht einmal eine Strafverminderung entstehen, der Mann war nun mal tot.

Kalifa machte ihn gerade allgemein wütend.

Konnte sie bitte aufhören, ihn zu verwirren?

Und konnte Ecki, auf den er auch wütend war, bitte aufhören, zu behaupten, er sei verliebt?
 

Überrascht sah er, wie plötzlich alle um ihn herum aufstanden und Spandam, der die ganze Zeit geschwiegen hatte, den Raum verließ.

Was war geschehen, während er seinen Hass gerecht verteilte?

Nicht ganz sicher, was er jetzt tun sollte, stand er ebenfalls auf und ging durch die große, hölzerne Tür.
 

Als er gerade wieder auf Deck ging, sah er, wie Kalifa und Ecki in eine hitzige Diskussion verwickelt waren und lief ihnen zügig hinterher.

„Du kannst nicht behaupten, nichts für ihn zu empfinden!“

„Nein! Aber was geht dich das Ganze an? Seit wann spielst ausgerechnet du den Amor, was ist los mit dir?“

„Kalifa! Rob ist auf mich zugegangen und wir haben geredet, ich will doch nur, dass– “

„Lass das, Ecki!“, rief Lucci, sich nicht länger zurückhaltend, als sein Name fiel. Würde diese elende Langnase hier irgendetwas ausplaudern, musste er ihn wohl köpfen.

„Ihr seid furchtbar!“, schrie ebendieser nun und stürmte wie ein kleines Kind davon, während die Blonde und der Schwarzhaarige sich gegenseitig musterten.

„Warum sind wir denn furchtbar?“, fragte Lucci beinahe belustigt und Kalifa antwortete: „Oh, er behauptet, wir seine beide wie kleine Kinder und würden wesentliche Dinge nicht erkennen.“

„Ach ja?“, fragte der Taubenzüchter rhetorisch und zog eine seiner ungewöhnlichen Augenbrauen nach oben.

„Ich weiß auch nicht, wovon er redet“, gab sie schulterzuckend wieder und wandte sich um, um in ihr Zimmer zu gehen.

Nach einigen Metern hielt sie an und drehte sich mit prüfendem Blick zu ihm um: „Vielleicht weiß ich es doch.“

„Ach ja?“, wiederholte er sich selbst und ging einen Schritt auf sie zu.

„Ja, vielleicht.“

„Verrätst du es mir?“

Das wissende, aber verführerische Grinsen auf seinem Gesicht wurde von ihr übernommen und leise sagte die Blonde: „Ich erzähle es dir auf meinem Zimmer, okay?“

Sie lief los und wusste, dass er ihr folgen würde.

Er mochte sie, das spürte Kalifa und es tat ihr gut.

Leise begann sie, die Melodie eines alten, ziemlich schlechten Songs zu summen.
 

Let’s talk about Sex, Baby

Let’s talk about you and me

Let's talk about all the good things

And the bad things that may be
 

Mit einem leisen Lächeln lief Rob los.

Er kannte die Melodie.

Sie war zwar irgendwie schlecht, aber lustig.

Und ja, sie hatten viel zu bereden.
 

---
 

Einige von euch finden den Schluss vielleicht unangemessen, aber es is nun mal so^^ Der Endgegner is nun mal ein Versager, genau das wollte ich auch vermitteln. Ich hoff, ich hab keine Fragen offengelassen, wär mir um ehrlich zu sein sehr peinlich XD

Ach ja, mit ihrer Spekulation hat Kalifa natürlich Recht^^ Sonst würde ich es nicht schreiben. Mag ziemlich Fantasy-like sein, aber es ist eh nur im übertragenen Sinne zu nehmen^^ Ich wollte das eigentlich noch mit einbringen, aber das haben sie geredet, während Lucci geschmollt hat^^
 

Ich muss ehrlich zugeben, mich erinnert das Ganze ein klein wenig an das Tagebuch aus Harry Potter und die Kammer des Schreckens... Ist mir aber erst ziemlich spät aufgefallen^^ Also nich übel nehmen, war keine Absicht^^ Und an Death Note ... Und an noch irgendwas öÖ Kennt jemand was Ähnliches?

Na egal ><

Die Hints widme ich Karen-chan xD
 

So. Im Endeffekt bedeutet das ... Diese Geschichte ist abgeschlossen. Selbst wenn noch ein kurzer Epilog folgt, das wars.

Ich bin beinahe traurig ö.Ö Es ist jetzt so lange her, dass ich diese Story angefangen habe und ich denke, selbst wenn die Charaktere am Schluss wohl OOC sind ... Ich hab mich gebessert ;)

Ich hoffe, euch hat die Story gefallen :D Sie hat mich jetzt wirklich lange begleitet und echt viele Nerven gekostet. Vor allem dafür, dass sie relativ kurz ist :) Aber hiermit ist es getan – vielleicht seh ich euch als Kommentatoren wieder und falls ich so etwas wie Schwarzleser hab, meldet euch doch mal bei mir ;) Ich mag sogar euch irgendwie ;)
 

Momentan liegt mein Augenmerk mehr bei Harry Potter. Also falls ihr euch dafür interessiert, ich hab schön viele Geschichten dazu. Auch eine längere.

Und falls es euch nicht zusagt – egal. Pech gehabt :P Meine erste richtig lange Geschichte ist hiermit abgeschlossen :D

Natürlich freue ich mich über Feedback, Glückwunsch, dass ihr es bis hier geschafft hab ;D
 

Liebe Grüße *wink*



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Kommentare zu dieser Fanfic (39)
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Von: abgemeldet
2010-03-20T16:43:47+00:00 20.03.2010 17:43
ich fand die story eigentlich recht gut und amüsant,die charakter sind niht einmal so schlecht getroffen,finde ich, wenn man bedenkt dass,als die cp9 in der Gallera gearbeitet hat, auch irgendwie "normale" leute waren und bestimmt auch solche diskussionen geführt haben,wer weiss ;P
aber das ende hat mich schon ein bisschen genervt, nimms mir nich persönlich aber ich hab so lange auf diesen moment gewartet XDDDD naja man kann nich alles haben;P
ich persönlich finde, es gibt viel zu wenig FF's über Rob Lucci,also ist deine schon mal in den Top 5 X)
aber haste gut gemacht^^
Lucci...*nachheul* -___-
Von:  _Natsumi_Ann_
2008-08-29T22:51:04+00:00 30.08.2008 00:51
uiiiiiiiiiiiiiii die Hins sin mir gewidmet XD
Booo echt schade das du die FF jetzt beendest...
Jetzt komm endlich ma andeutungen...
Und dann ENDE :D
Gemein...:(
Echt...
Wein...

Ich hoffe du schreibst noch mal eine iwann...
Von:  -Kuraiko
2008-05-22T15:14:10+00:00 22.05.2008 17:14
also ich fands echt gut.^^
den Kampf hast du wirklich klasse beschrieben.
Wie ich bestimt schon öfters erwähnt habe, gehen mir gerade bei Kampfszenen immer schnell die Ideen aus.
Und das Ende das Kappis war absolut hammer! ^.^
Von:  Evaleska
2008-05-21T13:12:00+00:00 21.05.2008 15:12
Endlich gehts weiter!
Der Anfang ist genial! Minderwertigkeitskomplexe, wie süß ^^
Jetzt kommen wir mal zum Meckern:
"Ermorden" klingt doch irgendwie, ähm, unpassend für so nen Killer. Wie wäre es mit umbringen oder schlicht und einfach töten??
"...der letzte lebende Mensch, den du siehst..." Und danach sieht er nur noch tote?! Schreib doch besser: "der letzte Mensch, den du lebend zu Gesicht bekommst" oder so.
"...wäre er durch die Schusswaffe gestorben." Das ist übertrieben. Erstens kann der noch seinen Eisenpanzer aktivieren und außerdem hätte die Kugel ihn ja wohl höchstens getroffen. Um jemanden mal eben auf die Schnelle zu erschießen, muss man schon ziemlich gut zielen können.

Ansonsten, supi ^^ Du hast einige coole Metaphern und Bezeichnungen eingebaut (schmieriger Gigolo etc.). Mach bloss fix weiter!
Jesse hast du gut beschrieben. Der ist ja richtig sentimental-theatralisch...
"Kalifa und Hattori kauerten angespannt hinter der fleischfressenden Pflanze." Man stelle sich das mal vor. Potetielles Futter hockt in der Nähe und man lässt es sich entgehen ^^

LG
Lianora
Von:  _Natsumi_Ann_
2008-05-21T06:41:13+00:00 21.05.2008 08:41
süß^^ nur etwas mehr hins bitte xD
ich bin ungeduldig^^^sorryyyyyy^^
kalifa x lucci for life^^
Von: abgemeldet
2008-05-19T11:01:26+00:00 19.05.2008 13:01
Erste! ^^
Ich fands echt gut das Kapitel ^.^
Sorry bin leider nicht so eine gute Kommi-Schreiberin ^^°
Von:  -Kuraiko
2008-04-16T15:01:35+00:00 16.04.2008 17:01
ah, endlich gehts weiter!
*freu*
wieder ziemlich spannend ^.^
bin ja wirklich mal gespannt wies weiter geht.
Ich glaube die beiden stehen noch vor so einigen Gefahren
mir gefällt das Kappi wie immer gut ^^

schreib schnell weiter, ja? XD
Von: abgemeldet
2008-04-15T17:18:16+00:00 15.04.2008 19:18
ERSTE!!!!!! ^^ *freu*
na endlich hast du weiter geschrieben. ^.^ Ich fand das Kapitel echt gut, weeiter so! ^-^

Bye Chibang ^,^
Von: abgemeldet
2008-03-29T15:17:41+00:00 29.03.2008 16:17
hey gute FF ^^
macht Spaß zu lesen
schreib bald weiter
bye Chibang
Von:  -Kuraiko
2007-12-25T20:45:41+00:00 25.12.2007 21:45
schönes Kappi!^^
ich war schon richtig gespannt darauf wie Rob auf den Biss reagieren würde XD
Und natürlich bin ich auch gespannt darauf wie´s weiter geht und was die Agenten noch so alles erwartet.
aber so wie ich dich kenne noch einiges *g*

sagst du mir wenns weiter geht?^^

ach ja : frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr
*knufz, Geschenk dalass und wieder weg wusel*




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