Kapitel 1
Sie öffnete die Augen und fragte sich wo sie sich befand. Sie lag in einem riesigen Bett mit einem wunderschönen weißen Himmel. Langsam stand sie auf und öffnete den Kleiderschrank und staunte. In ihm hingen nicht ihre eigenen Kleider, sondern extrem süße Sommerkleider und auch ein paar Badeanzüge und Bikinis. >Das kann nur das Werk der Zwillinge sein<, dachte Haruhi und lächelte. Sie zog sich an und sah dann auf die Uhr. Es war halb 9 und das einzige Geräusch, dass Haruhi hörte, war das Klappern von Geschirr.
Sie ging ins Bad, putzte sich die Zähne, wusch sich das Gesicht und kämmte, ihre immer noch kurzen Haare.
Als sie wieder im Schlafzimmer stand und aus dem großen Fenster in den wunderschönen Garten hinaussah, hörte sie ein Klopfen an ihrer Zimmertür. „Herein“, rief Haruhi und schon im nächsten Moment flog die weiße Flügeltür auf und Hikaru und Kaoru stürmten ins Zimmer.
„Guten Morgen Haruhi“, sagten sie im Chor und hakten sich dann rechts und links von ihr ein und gingen mit ihr hinunter in das große Esszimmer. Langsam wurde Haruhi wieder bewusst wo sie sich befand. Vor 2 Tagen, hatten sie die Hitachiin Zwillinge zu Hause besucht und sie dazu eingeladen, den Sommer mit ihnen zu verbringen. Eigentlich wollte Haruhi das nicht, doch ihr Vater war so begeistert von der Idee der Zwillinge gewesen, dass er einfach für sie zugestimmt hatte, noch bevor sie etwas sagen konnte. Und so kam es nun, dass sie hier auf diesem wunderschönen, großen Anwesen war.
Zwar fand Haruhi das Anwesen riesig und sie fühlte sich auch noch ein wenig unwohl, aber sie wusste ganz genau, dass sie sehr viel Spaß mit den Zwillingen haben würde. Jedoch hoffte sie auch, dass die anderen Mitglieder des Host Clubs nicht da sein würden, denn an Tamakis Art hatte sie sich immer noch nicht gewöhnt.
Also Kaoru die Tür zum Esszimmer öffnete, stockte Haruhi kurz der Atem, denn sie vermutete die restlichen Host Club Mitglieder hinter der Tür. Doch als sie nur einen reichlich gedeckten Tisch vor sich sah, ging es ihr wieder besser. Sie setzte sich zusammen mit den Zwillingen an den Tisch und genoss das ruhige Frühstück. „Habt ihr eigentlich den Anderen erzählt, dass ich mit euch hier bin?“, fragte Haruhi neugierig. Hikaru und Kaoru schüttelten ihre roten Haarschöpfe und verneinten somit.
Doch auf einmal klingelte Kaorus Handy. „Es ist der Lord“, sagte er und klappte sein Handy auf und schon ertönte vom anderen Ende des Handys, die extrem laute und aufgebrachte Stimme von Tamaki. „Wo ist Haruhi?“ Tamakis Stimme war so laut, dass man sie sicher im ganzen Haus hören konnte. Zu allem übel klingelte nun auch noch Haruhis Handy. Es war Mori. Sie verließ das Esszimmer und öffnete draußen im Flur ihr Handy.
„Hallo Mori-senpai“, sagte sie leise. „Hallo Haruhi. Wo bist Du gerade? Tamaki macht uns alle wahnsinnig“, sagte Mori. Haruhi war überrascht, dass Mori auf einmal so viel redete, denn sonst war er eher schweigsam. „Ich bin Hikaru und Kaoru.“ „Ich schicke Dir einen Wagen, denn spätestens in 30 Minuten wird Tamaki bei ihnen vor der Tür stehen. Ist das ok für Dich?“ „Ja“, sagte Haruhi kurz und knapp und damit war das Gespräch beendet.
Keine 10 Minuten später fuhr auch schon eine schwarze Limousine vor dem Anwesen der Hitachiins vor. Haruhi hatte die Zwillinge nicht eingeweiht. Sie hatte ihnen einfach gesagt, sie wolle kurz in die Stadt etwas erledigen, wo die Zwillinge nichts zu suchen hatten. Zwar wollten Kaoru und Hikaru unbedingt mit, doch bei Haruhis bösen Blick, zogen sie es vor zu Hause zu bleiben.
Haruhi verließ das Aus und stieg in den Wagen. Langsam war sie es gewohnt in einer Limousine zu fahren. So oft wie die Mitglieder des Host Clubs sie schon „gekidnappt“ hatten. Bei dem Gedanken daran, musste sie unweigerlich kichern. Irgendwie mochte sie jedes einzelne Mitglied des Host Clubs richtig gerne. Sogar Tamaki, mit seiner etwas sehr aufdringlichen Art.
Der Wagen hielt vor einem genau so schönen Haus, wie das der Hitachiin Familie. Aber etwas anderes hatte Haruhi nicht erwartet. Der Chauffeur öffnete die Tür und sie stieg aus. Eigentlich hatte sie erwartet von einem schrillen und lauten „Haru-chan“ begrüßt zu werden, doch sie sah nur Mori, der ihr langsam entgegen kam. „Schön, dass Du da bist“, sagte Mori und verbeugte sich. Es war seltsam ihn ohne Honey anzutreffen, doch es war auch schon ungewohnt, dass er sie überhaupt anrief.
Seit dem Haruhi im Schwimmbad auf Moris Arm gesessen hatte, fühlte sie sich bei ihm geborgen. Sie rannte die Treppe hinauf und umarmte Mori. „Danke Mori-senpai, danke“, sagte sie und hielt ihn immer noch fest umschlungen. Es war wieder dieses wunderbare Gefühl, welches sie seit dem Aufenthalt im Schwimmbad vermisst hatte. Dann geschah etwas, womit Haruhi niemals gerechnet hätte. Mori legte seine Arme auf ihren Rücken. „Für meine Haruhi würde ich alles tun.“ Haruhi, die ihr Gesicht in seinem Shirt vergraben hatte, wurde rot. >Hatte Mori sie gerade wirklich als seine Haruhi bezeichnet?< Sie löste die Umarmung. Mori griff nach ihrer Hand und gemeinsam gingen sie ins Haus. Sie stiegen die Treppen in den ersten Stock hinauf und betraten das Wohnzimmer. Gemeinsam gingen sie zu einem Sofa, welches vor einem großen Fenster stand.
Die Aussicht war genau so schön, wie bei Hikaru und Kaoru, wenn ich nicht sogar noch schöner. Sie genoss seine Nähe und das obwohl er gar nichts sagte. Aber sie hatte auch das Gefühl, dass sie sich ohne Worte verstanden. Mori hielt Haruhis Hand immer noch fest.
„Haruhi“, sagte Mori mit seiner tiefen Stimme. „Ich muss Dir etwas sagen.“ Sie drehte den Kopf und merkte, dass es ihm schwer fiel sie anzusehen. Einen Moment lang herrschte die totale Stille im Raum. „Haruhi, was ich Dir sagen will, ist“, begann Mori und drückte ihre Hand etwas fester. „Dass…“
Doch weiter kam er nicht, denn von rief auf einmal eine ihnen nur zu gut bekannte Stimme nach Haruhi. Mori ließ ihre Hand los, stand auf und ging zu Tür. Als er sie öffnete, sah er auch schon den gesamten Host Club die Treppen hochkommen. Als Tamaki Mori in der Tür stehen sah, rannte er schreiend auf ihn zu. „Was fällt Dir ein alleine Zeit mit meiner geliebten Tochter zu verbringen?!“ Tamaki schrie so laut, dass Haruhi, die immer noch auf dem Sofa saß vor Schreck zusammenzuckte. Dann stürmte Tamaki an Mori vorbei ohne dass dieser auch nur ein Wort sagte. Der Rest des Host Clubs war eben so schweigsam wie Mori.
Tamaki kniete sich vor Haruhi und sagte: “Haruhi ist alles in Ordnung? Hat Mori Dir wehgetan?“
Da war sie wieder, Tamakis Art, die Haruhi einfach nicht verstand. „Mir geht es gut und jetzt lass bitte meine Hand los, bevor Du sie mir zerquetschst“, sagte Haruhi und sah Tamaki kurz an. Er ließ ihre Hand los und verzog sich in eine Ecke zum schmollen. >Es ist also alles wie immer<, dachte sich Haruhi, doch insgeheim wusste sie, dass nichts wie immer war. >Was wollte Mori mir nur sagen. Es schien wichtig für ihn zu sein. Doch jetzt wird eh wieder erstmal alles so wie immer, denn schließlich wird es ein Urlaub mit dem Host Club.
