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Seydon

2007er Version
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Wer zuletzt lacht, lacht am besten

Als das Schiff in den Hafen einlief, gingen die vierzehn mit ihren Kizayas an Land. Es war bereits dunkel geworden, deshalb suchten sie zu allererst ein Hotel in der Stadt Zutoma – der ersten Stadt auf Divinasira, in die sie seit so langer Zeit wieder kamen. Erneuterweise kam die übliche Zimmeraufteilung mehr intuitiv als durch Zantis‘ Worte zu Stande – was letzteren natürlich garnicht störte. Immerhin war er so seinem Image als Verkuppler gerecht geworden.
 

„Ich kann es kaum glauben...“ meinte Siana leise und sah aus dem Fenster, „...wir sind wirklich wieder auf Divinasira... wie lange waren wir jetzt weg?“ Zitan sah sie an, auf dem Bett sitzend.

„Schon fast fünf Monate,“ meinte er grübelnd und lehnte sich an die Wand. Siana drehte sich zu ihm um und sah ihn an. Schließlich setzte sie sich neben ihn auf das Bett und nahm seine Hand.

„Es gibt-... so vieles, was ich fürchte...“ flüsterte sie, seine Hand drückend, und er weitete die Augen, als sie bekümmert auf das Bett sah. „D-dieser Kampf gegen Thanata... der uns bevorsteht-... meine Mutter – was wird aus ihr? Und noch... ... darüber hinaus...“ Sie brach ab und hob den Kopf wieder. Zitan sah sie an.

„Darüber hinaus was?“

„Darüber... hinaus-... – was wird aus uns?“ Er blinzelte. Da sah sie ihn aufgelöst an. „Hey, ich – werde eines Tages, falls wir überleben, nach Sentaria zurückkehren! Und du bist ein Dieb!... Ich-... – ach, scheisse! Ich wünschte, ich müsste nie Königin werden, ich würde lieber für immer bei euch bleiben!!“ Erschrocken hustete er und starrte sie an.

„Wie bitte?! – Ähm-... ... das würdest du schnell bereuen, sicher. Mit Zenta kommst du nicht klar, also... würdest du wohl kaum mit uns in der kleinen Hütte leben können – oh, und ohne Badezimmer!“ Sie zuckte.

„Scheiss auf das gottverdammte Badezimmer!“ rief sie empört, dann warf sie sich an seinen Hals und drückte sich an ihn, so fest sie konnte. „Ich will bei dir sein! Das ist alles, was mir wichtig ist-...! Alles, was mir jemals... etwas bedeutet hat!“ Er schwieg und sah sie an. Schließlich nahm er sie liebevoll in die Arme, zog ihr Kinn hoch und küsste sie zärtlich auf den Mund. Sofort schlang sie die Arme um seinen Hals und erwiederte den Kuss. Langsam legte er sie ins Bett und sich selbst über sie, bevor er von ihren weichen Lippen abließ.

„Siana...“ flüsterte er, „Das ist... ... auch alles, was mir etwas bedeutet. Glaub mir.“ Sie sah aus, als wollte sie am liebsten heulen.

„Oh-... Zitan...!“ flüsterte sie, es folgte ein weiterer, zärtlicher Kuss. Nach einer Zeit der liebevollen Berührungen und Küsse zog er ihr langsam den Träger ihrer Hose herunter und streichelte sanft ihren Oberkörper. Sie verfesterte ihre Umarmung, strich über seinen Rücken über die Seiten zu seiner Brust, knöpfte seine Weste auf und warf sie auf den Fußboden.

„Siana...“ sagte er leise, sah sie kurz an und lächelte, dann zog er ihre Hose ganz aus und beförderte sie ebenfalls auf den Boden. Sie wurde rot, aber sie verdrängte jede Verlegenheit und küsste ihn erneut. Es verging wieder eine ganze Zeit, und während auch sie seine Hose vorsichtig auszog, bedeckte er ihren ganzen Körper mit Küssen, streichelte sanft ihre Brust, sie lächelte dazu nur und umarmte seinen nackten Oberkörper. Die zwei waren so miteinander beschäftigt, dass sie die Zeit ganz vergaßen, und erst, als jemand an der Tür klopfte, fuhren sie hoch.

„Verdammte Scheisse!!! Wer zum Geier nervt jetzt schon wieder??!!“ brüllte Zitan ungehalten zur Tür, sichtlich verärgert über die Störung. Siana wurde noch röter und keuchte.

„Z-Ziddy!!! Benimm dich!!“ Ihr fiel auf, dass sie beide nicht mehr als ihre Unterwäsche trugen, und sie rappelte sich hustend auf.

„Ihr sollt kommen, Lili hat draußen auf’m Hof ´nen Soldaten gesehen,“ hörten sie Coran relativ gelangweilt sagen. Zitan ließ den Kopf auf Sianas Brust fallen.

„Ich glaub... ich steh‘ im Urwald...“ stöhnte er monoton.

„Okay, sag, wir kommen gleich!“ rief Siana Coran nur zu und verdrehte die Augen. Langsam rappelte sich Zitan auf.

„Kann man nicht mal eine Nacht ungestört-...??!“ grummelte er, das letzte Wort vermochte er nicht auszusprechen. Die zwei zogen sich schnell wieder an und verschwanden dann in Lilis und Lionas Zimmer. Die versammelten anderen saßen überall auf Betten, Fußboden, Tischen und Stühlen verteilt.

„Aah, sie kommen also gleich,“ sagte Zantis breit grinsend zu Coran, sah dabei aber Zitan an. Zitan stöhnte.

„Nee, leider nicht, weil ihr gestört habt!“

„Also wirklich, ich muss doch sehr bitten,“ grummelte Zenta, als Siana kreischte und Zitan für diesen Spruch eine scheuerte, und die anderen kicherten verstohlen.

„Sagt mal... was ist denn nun mit dem Soldaten, den Lili gesehen hat??!“ fragte die Prinzessin von Sayamaina, um vom Thema abzulenken, und stemmte die Arme in die Hüften.

„Er war bisher nicht mehr da,“ meinte Lili, die am Fenster stand, „Aber da war einer!... Ob die schon in Zutoma gelandet sind?“

„Dann hätten sie uns doch längst angegriffen,“ meinte Zitan gelassen und nahm eine Birne, die auf dem Tisch lag, und biss genüsslich hinein.

„Vielleicht war's ja auch ein Chimanjata-Soldat,“ meinte Zenta gleichmütig, „Nicht alle Soldaten kommen aus Sayamaina!“

„Aber die meisten,“ beteuerte Vento, „Jedenfalls in unseren Augen.“

„Hey!“ rief Lili da, „Da ist er wieder!“ Alle sprangen mit einem Satz zum Fenster.

„Hä?!“ machte Lani, „Wo??!“

„Na, da, mann!“ Lili zeigte auf die Straße. Jetzt sahen die anderen auch den Soldaten, der auf der Straße herumlief.

„Oh Gott!“ brachte Siana hervor und vergrub das Gesicht in den Händen. Zenta konnte es einfach nicht lassen, sie nachzuahmen und mit verstellt hoher Stimme (nun, so hoch er halt kam...) zu kreischen:

„Oh Gott!!! Ein Soldat, aaahh!!! Beschütz' mich, Ziddy!!“ Alle lachten, außer Zitan und Siana natürlich. Als Zitan Zenta mit einem strafenden Blick bedachte, seufzte der nur. „Oh, ‘tschuldigung. Deshalb hab ich es dir nicht versprochen...“

„Ihr seid mir Deppen,“ stöhnte Tiras da, „Falscher Alarm, das ist ein Soldat aus Chimanjata! Der tut uns nichts!“ Alle atmeten auf, und Zenta verdrehte die Augen.

„Und wegen so’nem Hosenschisser machen wir hier so ein Affentheater?!“

„Naja, könnte ja sein, dass Thanata Chimanjata inzwischen auch kontrolliert!“ rief Lani. Zantis jammerte.

„Verschaff mir keine Alpträume, ein Heer reicht doch!!“ Zitan verdrehte auch die Augen.

Und dafür... haben sie uns jetzt gestört?! Ihr... Bumsbremsen!!

„Gehen wir schlafen, wir brechen morgen auf nach Kasara!“ ordnete er an, und alle sahen ihn an. „Wir gehen einfach über Mantava querbeet rüber, alles klar?! Gute Nacht!“ Mit diesen Worten verschwand Zitan aus dem Raum. Alle schwiegen. Doch da kam er auch schon wieder rein. „Halt, ich hab was vergessen!“ Er nahm Siana an der Hand, und die zwei gingen. Die anderen mussten lachen.
 

Früh am nächsten Tag weckte sie Tiras, und sie brachen auf nach Nordwesten. Gegen Nachmittag erreichten sie Mantava, die Hauptstadt von Zayuta.

„Suchen wir ´n Hotel?“ fragte Coran, ohne jedoch eine Antwort zu erwarten.

„Nein, heute nicht,“ sagte Zantis ironisch zu ihm, „Heute zelten wir! – Vor allem bei so schönem Wetter!“ Er zeigte nach oben, weil es gerade anfing, zu regnen. Die anderen sahen zum Himmel empor, an dem sich dunkle Wolken tummelten. Doch mit einem mal sahen sie noch etwas ganz anderes – Kaiylas Luftschiff!

„Wie jetzt, schon wieder??!“ schrie Zitan, „D-die haben wir doch neulich erst getroffen!!“

„W-wir können ja so tun, als wären wir Kokosnüsse, dann bemerken sie uns vielleicht nicht!“ schlug Lajos erschrocken vor, und außer Ria sah ihn keiner an.

„Wie willst du so tun, als wärst du eine Kokosnuss??!“ pflaumte sie ihn an. da hörten sie auch schon Kaiyla lauthals loslachen.

„Hahaha! So sieht man sich wieder, was??!... Und... du hast Todesklinge gezaubert! Huuuh, du wirst erwachsen! – Ich sag dir was, Ziddy! Gegen die Mächte der großen Herrscherin hast du mikriger kleiner Wurm nicht die Spur einer Chance!!“

„Große Töne spucken kann sie gut!“ sagte Ria mürrisch, schnappte ihre Dolche und verwandelte sie in das riesige Doppelschwert. „Auf sie mit Gebrüll!“

„Geht das nicht leiser?“ fragte Coran. Kaiyla sah Ria abwertend an und lachte leise.

„Huh... du hältst dich wohl für klug... hm... Riaiyla Juna? Ich sage dir eins, Mädchen! Wer zuletzt lacht... lacht am besten!“ Sie nickte mit dem Kopf, und in Sekunden kamen Scharen von Soldaten aus allen Straßen, und umzingelten die Freunde.

„Dreck,“ knurrte Zantis bloß und zückte sein Schwert. „So viel Kleinvieh...“

„Ihr seid wie Ungeziefer!“ sagte Kaiyla mit einem kalten Grinsen, „Man muss euch beseitigen und niedermetzeln... weil ihr lästig seid!“ Mit diesen Worten trat Kindarn in den Kreis der Soldaten und blieb vor Zitan stehen. Es entstand eine Pause, in der sich die Menschen nur grimmig anfunkelten.

„Okay,“ sagte Zitan ruhig, „Ganz wie ihr wollt!“ Er zog sein Schwert hervor und sprang von Kasera. Auch Kindarn sprang von seinem Kizaya und einer der Soldaten führte Kindarns Kizaya aus dem Kreis.

„Sari...“ höhnte Kindarn und zauberte seine Masamune hervor, „Letztes mal hast du dich wacker geschlagen... mit deiner... supertollen Todesklinge! Dieses mal... kommst du nicht so glimpflich davon!“

„Wieso?“ stöhnte Zitan, „Sind das hier heute alles supertolle Söldner? Oder was soll heute wieder anders als letztes mal sein? Huh?“ Kindarn grinste böse und hob die Masamune.

„Dieses mal... wirst du sterben, Zitan Sari. So... wie dein Vater gestorben ist!“ Zitan traf es wie ein Blitzschlag, und Zenta fuhr herum.

„Nein!!“

„Bleib zurück, das ist Ziddys Sache...!“ hielt Liona ihn auf, als Kindarn lachte, und Zitan ballte die Fäuste

Mein Vater... ...

„Nein, Kindarn!“ schnappte er dann wutentbrannt, „Dieses mal – wirst du sterben!!“ Mit diesen Worten stürzten sich die beiden aufeinander.

„Soldaten, ergreift den Rest, aber bitte lebendig,“ befahl Kaiyla gelangweilt.

„Du Scheiße...!“ brachte Lani hervor und stolperte zurück, als die Soldaten grölend auf die anderen zukamen.

„Coran!!“ bellte Zantis, „Sobald sich der Kreis weit genug geöffnet hat, läufst du mit Osea und den Kizayas außer Reichweite, kapiert??!“ Coran zog Pans Zügel etwas fester.

„Alles klar!“

„H-hey!! Und ich??!“ schrie Lajos.

„Du kannst dich auch mal sportlich betätigen!!“ schimpfte Zantis und riss schon das Schwert hoch, um einen Soldaten abzuwehren.

„U-und wenn ich dabei sterbe?!“ heulte Lajos, während Coran und Osea davongaloppierten. Zenta grinste ihn zufrieden an.

„Damit würdest du uns... sogar einen Gefallen tun! Du Verlierer!“

„Besiegt einfach so viele wie möglich!!“ rief Ria, sprang hoch und schmetterte schon die ersten zwei Männer mit ihrem Doppelschwert zu Boden.

„TURMALIN!!!!“ schrie Lili, und Liona folgte ihr:

„JADE!!“ Sie fuhr zu Zitan herum. „HEY!! Ist es egal, ob sie sterben?!“

„Rettet nur euer Leben!!“ brüllte Zitan ihr zu, „Egal, ob sie sterben!!“ Liona zuckte. Dann drehte sie den Kopf und formte ihre Fingerzeichen, bevor sie den Kopf erneut herumwandte: „Ikari! Die Technik des Chinon – Schattenkreuz!“
 

„Du Narr!“ schrie Kindarn, ein weiterer Hieb mit der Masamune, und Zitan ging zu Boden. Der General lachte. Zitan keuchte und versuchte, sich aufzurappeln, doch dann hatte er die Masamune an der Kehle und stutzte. „Du hast geglaubt, es würde einfach, huh? Du hast dich... mal wieder geirrt... Sari! – PSYCHOKINESE!!“ Doch Zitan hatte genug Reflexe, um sich keuchend zur Seite zu rollen und mit einem geschickten Sprung wieder aufzuspringen, Kindarns Zauber ging ins Leere.

„Ach ja??!“ fuhr der Blonde auf und riss die Hände auch hoch, und Kindarn stöhnte.

„Lächerlich!“ Beide zusammen brüllten sie:

„PSYCHOKINESE!!!!“ Die Zauberblitze krachten aufeinander und explodierten, beide Kämpfer wurden in hohem Bogen zu Boden geschmettert. Doch schnell hatten sich beide wieder aufgerappelt, und Zitan stürzte sich schreiend auf den Mann, das Schwert hochreißend. Klirrend knallten Schwert und Masamune aufeinander, und Kindarn schnaubte.

„Das hast du dir.... so gedacht, hm??!“ Zitan knurrte bloß. Dieses mal würde er bis zum bitteren Ende kämpfen – koste es, was es wolle!

„An mir... kommst du heute nicht lebend vorbei!!“ brüllte der Blonde und stieß Kindarn mit dem Schwert zurück, und ehe der General sich hätte wehren können, hatte er die kalte Klinge in der Schulter. Er schrie auf und taumelte, und Zitan riss sein jetzt blutüberströmtes Schwert zurück und sprang erneut auf ihn zu. „STIRB!!!“

„Verflucht!“ schimpfte Kindarn, „Schluss mit dem Messergesteche!! PSYCHOKINESE!!!!“ Er schmetterte Zitan mit so einer Wucht gegen die Wand, dass er einen Schrei ausstieß und an der Wand herunter zu Boden sank. Das Schwert fiel ihm aus der Hand, und er keuchte erneut. Irgendetwas blutete stark an seinem Hinterkopf, aber es war ihm egal.

„Du... Arsch...!! LAVA!!!“
 

„Kommt ihr mit den Soldaten klar??!!“ rief Lani durch das Gedrängel des Kampfes, und sie musste zurückspringen, weil einer der besagten Soldaten sich auf sie stürzte – mit einem sauberen Schnitt durch seinen Arm schrie er auf und ließ wieder von dem Mädchen ab.

„Klar, die sind nicht schwer zu besiegen!“ sagte Ria und formte erneut die Fingerzeichen, „Nagelsplitter-Attacke!!“

„Aber es sind so verdammt viele dieses mal!“ rief Zantis maulend, „Ich hab langsam keine Lust me-... – WUAAHHHHH!!!!“

„ZANTIS!!!“ kreischte Lani, als sie sah, wie ihr Freund von einem Soldaten zu Boden gestoßen wurde und wie er sein Schwert hob. Zantis riss keuchend Mund und Augen auf und war nicht fähig, sich zu rühren –

„Daiy! Technik der Sziira, Rankenschlinge!!“ Der Soldat schrie auf, als die Ranken seine Beine fesselten und ihn zu Boden stürzen ließen, und Zantis rappelte sich hustend auf.

„D-Danke, Ria-...!“

„War nicht schwer. Eins – zwei – drei! Loui, die Technik der Laiya! Nagelsplitter!“ Der schon gefesselte Soldat schrie abermals auf, als die Eissplitter ihn zerfetzten. Liona fuhr herum, einem weiteren Soldaten eine Messerklinge ins Gesicht schleudernd.

„D-das sind echt viele!“ brachte sie hervor, „So dauert das ewig!! Gibt es keine Möglichkeit, sie alle auf einmal fertig zu machen?!“ Sie spürte plötzlich, wie sie jemand packte und ihr eine kalte Klinge an die Kehle hielt, und sie erstarrte.

„So einfach... stell dir das lieber nicht vor, Prinzessin Kizalos!!“ pflaumte der Soldat sie an, der sie gepackt hatte, und Liona starrte stur geradeaus.

„Was nützt es dir, mich zu töten? Wenn Zitan überlebt, überlebt auch Seydon! – Du weißt vielleicht nicht... dass der Name Sari... sich von dem Wort sariyia ableitet! Und das... bedeutet... überleben!“ Der Soldat zuckte.

„Schwafel nicht!“

„LIONA!!!“ hörte sie da Lili rufen, und Liona grinste plötzlich.

„Lass mich machen, Lili!“ rief sie, „Ich habe eine Idee!“

Wenn ich jetzt das Schattenkreuz anwende, treffe ich mich selbst mit, das wäre unklug! Aber... gerade dafür... ist das hier gut!

Sie formte die Hände zu einer Reihe von Fingerzeichen, und als es kurz blitzte, fuhr der Soldat hinter ihr auf.

„W-was ist das?!“

Kijy! Die Technik der Inaya! Schattenauge!“ Ria und Zenta fuhren herum, als sie das hörten.

„Das Schattenauge!“ keuchte Zenta und drehte sein Messer in der Hand, „Das ist eine großartige Idee!“

„Sie wird diese Technik aber nicht sehr lange halten können, sie ist anstrengend für Anfänger wie uns...“ meinte Ria nachdenklich, als Lionas Augen das seltsame Leuchten bekamen und sie sich mit einem einfachen Tritt auf den Fuß des Soldaten aus dessen Griff befreien konnte.

„Heh, so einfach stell dir das besser nicht vor, Soldat!“

Die sind alle nicht sonderlich stark, aber es sind sehr viele, dachte Liona bei sich, Am nützlichsten wäre es, viele auf einen Schlag rauszuhauen... oh, ich weiß, wie!

Sie kreuzte die Arme, und der Blitz schlug in ihr Halsband ein, bevor sie die Augen öffnete – und keinerlei Probleme mehr damit hatte, auszuweichen, weil sie mit ihrem Schattenauge genau die Bewegungen der Gegner vorhersehen konnte.

„PSYCHOKINESE!!!“ Sie schmetterte den Zauber auf die Soldaten vor sich, dabei drehte sie sich halb herum, sodass eine ganze Reihe von Männern getroffen und weggeschmettert wurde.
 

Zitan richtete sich unter starken Schmerzen wieder auf und starrte Kindarn wütend an, der seiner Lava-Attacke ohne große Schwierigkeiten ausgewichen war.

„Du wirst... mich... nicht... besiegen, Kindarn!!“ keuchte er, nach seinem blutenden Hinterkopf fassend, und er ballte die Fäuste, als er spürte, wie die magische Energie in seinem Körper hochbrodelte. Wie er diese Schlacht so vor sich sah, konnte er es nicht vermeiden, an den Krieg zu denken. Die anderen waren genauso kaputt wie er, die Massen von Soldaten schienen kaum weniger zu werden. Er hatte das Gefühl, dass sogar Zenta allmählich langsamer wurde.

Es sind einfach zu viele Soldaten... das kriegen wir niemals hin... Zitans Blick fiel auf Kindarn. Mit einem mal schoss ihm das Bild vom Tod seines Vaters vor die Augen. Er sah wie in Zeitlupe, wie Kindarn ihn so grausam umbrachte, und wie sein Vater einfach umkippte. Immer und immer wieder sah er dieses Bild, er hörte wieder diese Schreie in seinem Kopf.

„Das ist für seine Majestät – Sari-Bastard!!“

„Zitan – LAUF!!“

V-Vater-...!! Er kniff die Augen zusammen, doch noch immer sah er diese gruseligen Bilder, überall Blut, und die Schreie hörten nicht auf. Der Schrei seines Vaters, als er ermordet wurde. Plötzlich spürte er einen starken Schmerz in seinem Bauch (Kindarn hatte ihn mit der Masamune erwischt), und er merkte, wie er stürzte. Doch gerade da leuchtete wieder das blaue Licht auf, und so fiel er nicht, sondern blieb stehen.

Kyana...!! Göttin der Meerestiefe...!

Die Bilder wurden immer deutlicher, es war, als passierte dasselbe noch einmal. Schneller. Blut. Schreie, mehr Blut. Kindarns grausiges, triumphierendes Lachen. Sein eigener Schrei.

„PAAAAPAAAA!!!!“

Nein... dachte er nur, während das Licht stärker leuchtete und der Blitz in den Stein einschlug, Nein!... Du wirst dafür bezahlen, dass du ihn getötet hast...! Ich werde dir niemals verzeihen...!

Kindarn fuhr zurück.

„Was...??!“ keuchte e, die Masamune hochreißend.

Wie kann das sein?! Ich habe ihn doch getroffen! Warum stirbt er nicht?! Nein, er... zaubert sogar noch??!

„Du Schande!“ brachte Thanata unhörbar hervor, und Kaiyla zuckte. „Diese Macht... Sari...“ Zitan öffnete die Augen, und sein ganzer Körper leuchtete blau auf.

„Z-Ziddy??!“ kreischte Siana, als sie ihn ansah, von oben bis unten blutverschmiert und eine riesige, klaffende Wunde in seinem Bauch. Auch die Soldaten und die anderen hielten jetzt inne, Liona ließ das Schattenauge verschwinden.

„W-was geht-...??!“ keuchte sie nur. Zitan stierte Kindarn immer noch an.

Ich werde dir niemals verzeihen...!!!

Die Schreie wurden so laut, dass er nur noch sie hörte. Seine Umgebung schaltete sich ab, und plötzlich war er in einem schwarzen Nichts – nur Kindarn war unmittelbar vor ihm. Er streckte die Hand aus. Kindarn wagte nicht, sich zu bewegen, auch nicht, als der Himmel schwarz wurde.

„I-ist das etwa-... Todesklinge??!“ schrie Vento entsetzt, und Zenta zuckte.

„Nein... das ist Psychea.“

„PSYCHEA!!!!“ brachte Zitan genau da hervor. Liona und Ria traf dieses Wort wie ein Blitz. Jeder wusste, was Psychea war – der Zauber, der einem die Seele raubt und zerstört. Dann ging alles ganz schnell. Der Himmel wurde immer dunkler. Dann verstummte plötzlich jedes Geräusch. Ein violetter Strahl fuhr aus Zitans Hand und traf Kindarns Brust mit einer derartigen Druckwelle, dass alle anderen zu Boden gestoßen wurden und sogar Kaiylas Luftschiff wackelte. Dann sahen alle, wie eine fast durchsichtige Skulptur aus Kindarn Körper entschwand, für einen Moment hörten alle eine grausigen Schrei, dann löste sich die Figur auf. Kindarn blieb wie angewurzelt stehen. Der Himmel wurde wieder klar, und Kindarns Augen erinnerten plötzlich stark an den Tag, an dem sie bei Zenta die Armasia festgestellt hatten – sie waren ausdruckslos und leer.

„Wa-... was ist... passiert??!“ fragte Vento fassungslos. Das Licht um Zitan erlosch, und er öffnete die Augen. Er starrte Kindarn an.

„Ich werde dir niemals... niemals verzeihen...!“ Kaiyla und Thanata sahen aus dem Luftschiff zu.

„Das war's dann wohl!“ sagte Thanata kalt. Zitan ging zu Kindarn herüber, der wie versteinert dastand. Die Soldaten wichen erschrocken murmelnd zurück, die dreizehn Freunde verfolgten das Geschehen mit runden Augen.

„W-was hat er jetzt vor??!“ fragte Tiras, „Z-Zid??!“

„Das war... es noch nicht,“ sagte Zitan mit einer so kaltblütigen Stimme, wie sie sie sonst nur von Zenta kannten, und Siana erbleichte.

„D-das ist-...??!! W-was hat er??!“ Zenta griff ihre Handgelenke und hielt sie fest, als sie zu Zitan wollte.

„Du solltest ihm jetzt besser... nicht in die Quere kommen, wenn du am Leben bleiben willst!“ zischte er ihr ins Ohr, und sie drückte sich kreideweiß gegen seine Brust. Zenta drehte den Kopf. „Das gilt für alle hier! – Das ist... allein seine Sache!“ Zitan riss Kindarn die Masamune aus der Hand.

„Du Narr...!“ murmelte er, ihn anstarrend. Seine Hände zitterten, während er die Masamune umklammerte. Dann hob er die Hand und setzte mit der Masamune an Kindarns Auge an. Die anderen und die Soldaten fuhren keuchend zurück.

„Z-Zenta!!!“ schrie Nadaiya, „Halt ihn auf!!! Kindarn ist doch erledigt mit diesem Psychea-Zauber!! W-was macht er da??!! Das ist unnötiges Blutvergießen!!“

„Das hat seine Bedeutung!!“ blaffte Zenta sie an und hielt sie zurück, als sie losrennen wollte, „Das ist – die Rache für seinen Vater!“ Siana starrte Zitan nur an und war unfähig, sich zu rühren.

Ist das wirklich... Zitan? Der Zitan, den ich kenne...?

Zitan schloss die Augen, am ganzen Körper zitternd.

Ihr Götter, vergebt mir meine Sünden!

Mit diesen Gedanken stach er zu. Zenta beeilte sich, Siana herumzuzerren und ihr Gesicht gegen seine Brust zu drücken, als das Blut spritzte, Lani und Nadaiya taten dasselbe mit Osea und Coran.

„Sieh nicht hin!!“ zischte Zenta Siana zu, und sie fing hemmungslos an, zu heulen, und krallte sich allen Ernstes an ihm fest. Zitan setzte beim anderen Auge an. Über Kindarns Gesicht strömte Blut. Er wusste, dass ihm dabei nicht wohl war, jemanden auf so eine Art zu töten, doch er konnte nicht anders. Er stach ihm das nächste Auge aus.

Kyana... Göttin der Meerestiefe... ich weiß, es ist ein Fehler... verzeih mir...!!

Die anderen sahen mit Entsetzen zu, wie Zitan Kindarn die Finger und Zehen abschnitt. Unter Kindarns Füßen entstand eine große Blutlache. Zenta war der einzige, der die ganze Zeit über genau hinsah, ohne sich abzuwenden, noch immer hielt er die heulende, aufgelöste Siana in den Armen.

Es ist wie bei seinem Vater...! Kindarn tötete ihn genauso... erst die Augen... die Zehen und Finger... und dann...

Gerade da stach Zitan Kindarn dessen eigenes Schwert in den Hals. Das Blut spritzte. Doch bevor Kindarn umkippte, stach er mit der Masamune direkt in sein Herz. Kaiyla und Thanata rührten sich nicht.

„Huh,“ machte die Frau im Kapuzenmantel, „Ich habe gewusst, dass es so enden würde.“

Kindarn kippte um wie ein Brett. Alle schwiegen. Schließlich lag Kindarn am Boden – ein Schwert im Hals, eine Masamune in der Brust. Er war zweifellos tot.
 


 

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o.ô wtf, Amok-Ziddy! aber ich mochte die ersten szenen in Zuyuta oder wo auch immer die da sind XDD Die Bumsbremsen XDD



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-03-08T20:51:04+00:00 08.03.2008 21:51
Borr,
Amok-Ziddy,
dass passt wirklich jetzt in dem Moment zu ihm.
Das Kapi hast du super gemacht.
bb
Von:  Yuufa
2007-07-11T14:17:21+00:00 11.07.2007 16:17
Woah... alter, Ziddy geht ja voll ab ^^' Aber es ist zu verstehen... er stirbt eben genauso, wie sein Vater... ûu Nyo, les auch weiter ^^
Von: abgemeldet
2007-07-11T11:39:18+00:00 11.07.2007 13:39
Wow.... *snief*
ich hab immer noch tränen in den augen O.O
ich glaube ziddy hat i-wie ein recht darauf gehabt... aber so brutal ._.
ich les gleich weiter *nodnod*

dat Sasi-Pooh


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