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Liebe auf Abwegen

YujiroxToru, ArisadaxToru
von

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Kapitel 2

Kapitel 2
 

~Torus POV~
 

Nun waren schon gute drei Wochen vergangen. Wirklich viel passiert zwischen Yujiro und mir ist nicht. Höchstens, wenn wir mal allein waren ein paar Küsse, aber das war’s auch schon.

Nun durften wir wieder als Prinzessinnen durch die Gegend dackeln. Mikoto sah uns manchmal wirklich merkwürdig hinterher. Er wusste ja nun auch am besten, was zwischen mir und Yujiro läuft – immerhin hatte er es ja gleich am Anfang mitbekommen...

„Hey, ihr drei!“, wurden wir plötzlich von Akira gerufen. Wir drehten uns zu ihm und warteten darauf, dass er erst mal wieder eine normale Atmung hatte.

„Was ist denn los, Sakamoto?“, fragte ich und legte meine Hand auf seine Schulter. Es kam mir so vor, als würde er gleich abklappen – deswegen lieber sicher gehen, sodass er nicht wirklich umkippt.

„Ihr beide...“, er zeigte auf Yujiro und mich, „...wart die letzte Stunde nicht da, da ihr was zu erledigen hattet. Deswegen muss ich euch so über die Kursfahrten informieren...“

Kursfahrten? Das würde bedeuten, dass ich Shihodani für eine Weile nicht sehen würde...

Na ja, ich würde es schon überleben...
 

~Yujiros POV~
 

Kursfahrten? Musste das sein? Ich hatte keine Lust mich solange von Toru zu trennen. Sterben würde ich zwar nicht, aber ich würde ganz doll leiden!

„Wo sollen die Kursfahrten denn hin gehen?“, fragte ich ein bisschen interessiert nach.

„Unser Kurs fährt nach Paris, Yujiro. Und du fährst mit Mikoto“, er sah Toru und Mikoto an, „nach Rom.“

Was? Das lag doch ewig weit auseinander!

„Da nicht genug Lehrer da sind, wurde jedem Kurse ein Drittklässler zugeteilt. Bei euch beiden fährt Arisada mit und bei uns Koshino, das ist der zweite Vorsitzende der SMV.“

Gott, war ich froh, dass Arisada nicht bei uns Kindermädchen spielte. Ich mochte den Typ irgendwie nicht. So hart, wie er Akira immer ins Gebet nahm. Unter dem würde ich nicht arbeiten wollen. Ach ja, ich arbeitete ja schon unter ihm.

„Wie lange soll das Ganze eigentlich dauern?“, wehe ich musste lange von meinem Schatz getrennt bleiben!

„Acht Tage.“

Na das war ja noch an der Grenze des erträglichen. Und wehe, irgendeiner wagte sich an meinen Toru ran. Aber das würde eh keiner wagen. Wer von denen war schon schwul? Etwa Arisada? Nein, das Alles dauerte halt seine acht Tage und ich muss Mikoto nicht ertragen. Na also, war doch vielleicht doch etwas positiv.

„Wann geht es eigentlich los?“

„Nächste Woche Montag.“
 

~Torus POV~
 

„Ist das nicht ein bisschen kurzfristig? Ich meine... müssen die Kursfahrten nicht noch bezahlt werden?“, warf ich ein.

„Prinzessinnenprivileg!“

Klar, wie konnte ich DAS nur vergessen...

Ich seufzte.

„Wir müssen an die Arbeit...“, meinte ich.

Ich beneidete Yujiro dafür, dass er mit Sakamoto fahren durfte. Na ja, ich hatte immerhin jemanden, den ich ärgern konnte – das heißt, wenn es die Situation zuließ.

Schließlich wusste ja Mikoto von mir und Yujiro...

Mal so ganz nebenbei: Wo lag eigentlich Rom? In Europa, okay... aber in welchem Land? Österreich oder wie das Kaff hieß? Mann, meine geographischen Kenntnisse waren einfach umwerfend – welch Ironie...

Außerdem war ja auch noch Arisada dabei. Wie toll, noch jemand, mit dem man nicht wirklich ernsthaft reden konnte. In seiner Nähe fühle ich mich hauptsächlich unwohl...

Aber HEY! Ich werd das schon überleben! Ansonsten wäre ich ja nicht Toru Kono!
 

~Yujiros POV~
 

Pünktlich saß ich am Montag mit Akira im Flugzeug Richtung Paris. Hach ja, die Stadt der Liebe. Ich würde viel lieber mit Toru meinen Urlaub verbringen, als mit einem ganzen Kurs. Vielleicht ein paar Flitterwochen. Oh mein Gott! Ich stellte mir meinen Freund gerade in einem Brautkleid vor. So Gothic Lolita mäßig, ähnlich den Klamotten, die uns unser Schneider Natasho immer vorsetzte. Und dann alles schön mit Blümchen dekoriert.

Ich seufzte. Wie kam ich denn auf solche Gedanken?

„Yujiro? Ist alles in Ordnung mit dir?“

Ich blickte zu Akira, der mich ein wenig besorgt ansah.

„Alles okay. Nur ein bisschen müde. Ich hätte nie gedacht, dass fliegen anstrengend sein kann. Man sitzt ja eigentlich einfach nur da.“

„Ja, es ist schon ein wenig langweilig. Was glaubst du, machen Toru und Mikoto jetzt gerade?“

„Ich denke mal, Mikoto wird Toru auf die Nerven gehen und ihm vorjammern, dass er noch weiter als sonst von seiner Freundin getrennt ist.“

„Ja wahrscheinlich“, Akira lächelte.

„Was machen wir eigentlich in Paris?“, das Programm interessierte mich schon ein wenig. Hoffentlich war das nicht nur Kulturkram.

„Am ersten Tag machen wir eine Stadtrundfahrt und dann haben wir frei. Und irgendwann besuchen wir auch noch das Schloss Vasall oder so. Wie hieß das noch?“

Ich überlegte. Darüber hatte ich schon mal was gelesen: „Versel? Nein, ich glaub nicht... hmm... Versailles. Das ist es!“

„Ja, genau das und dann gehen wir auch noch in den Louvre zu der Mona Lisa.“

Ich stöhnte. Also doch Kulturkram.
 

~Torus POV~
 

Als ich aus dem Flieger rauskam war ich superfroh wieder festen Boden unter mir zu haben. Ich hätte nie im Leben geglaubt, dass ich Flugangst hatte. Verdammt, der Flug war die reinste Hölle gewesen. Ein Glück hat wenigstens Arisada versucht mich abzulenken. Ganz schaffen konnte er es zwar nicht, aber er hat es versucht.

„Mann, du siehst aus wie eine Kalkleiste!“, meinte er, lachte kurz und stützte mich etwas. Mir ging’s wirklich dreckig. Schade, dass Yujiro nicht in der Nähe war. Er war bisher meine beste Medizin gewesen...

Welch ein Glück. Endlich war ich auch in meinem Zimmer angekommen, jedoch teilte ich dies nicht wie erwartet mit Mikoto sondern mit Arisada höchstpersönlich. Oh mein Gott, jetzt konnte ich mir ja rein gar nichts erlauben...

Ich legte mich aufs Bett und schloss meine Augen. Ich war viel zu fertig, um heute irgendeinen Job zu erledigen. Prinzessin sein... selbst auf Kursfahrt. Das war Mord – im wahrsten Sinne des Wortes, so wie ich mich jetzt fühlte.

Im nächsten Moment war ich auch schon im Land der Träume...
 

~Arisadas POV~
 

Lächelnd setzte ich mich auf mein Bett und sah Toru beim Schlafen zu. Ich hätte nie gedacht, dass er eine solche Flugangst bekommen würde, was mir aber eigentlich sehr gelegen kam. Schließlich hatte ich nicht umsonst die Mühe gescheut, ausgerechnet Torus Kurs nach Italien zu begleiten. Immerhin wollte ich ihn erobern, aber ich musste aufpassen, denn wenn ich zu schnell handele, verschrecke ich ihn noch. Also langsam vorantasten. Am besten die Romantiknummer. Die kam bei ihm bestimmt gut an. Sich ein wenig um den armen flugkranken Jungen kümmern und ihn umwerben und dann hatte ich das erste Date schon so gut wie in der Tasche. Immerhin stand uns ja noch ein Ausflug nach Venedig bevor. Aber um das weitere konnte ich mir morgen noch Gedanken machen. Am besten ließ ich wohl alles erst mal auf mich zukommen.

Ich zog mich um und legte mich ins Bett. Gut, dass ich mir mit Toru ein Zimmer teilte. Dann würden meine Pläne bestimmt besser funktionieren. In Gedanken malte ich mir einen schönen Spaziergang durch die Straßen Roms aus. Oh ja, wenn wir wieder im Flieger saßen, waren wir bestimmt ein hübsches Pärchen.
 

~Torus POV~
 

Als ich am nächsten Morgen wieder aufwachte ging es mir wesentlich besser. Ich öffnete meine Augen und wusste im ersten Augenblick nicht wo ich war. Kurz sah ich mich um und entdeckte Arisada.

„Wie spät ist es?“, fragte ich und setzte mich auf.

„Halb elf...“

Wie gut, dass wir den ersten Tag nichts machen brauchten, damit wir uns an die Umgebung gewöhnen konnten.

Ich gähnte und stand nun endgültig auf.

„Und wir machen heute wirklich nichts?“, fragte ich sicherheitshalber noch einmal nach.

„Wenn du etwas unternehmen willst, bitte... ich stehe dir auch zur Verfügung...“

Was war DAS bitte für eine Antwort?

Jedoch nickte ich, ohne mir von meinen Gedanken etwas anmerken zu lassen.

Gewissermaßen vermisste ich Yujiro jetzt schon. Was musste er auch in einem anderen Kurs sein?

Ich sah an mir herunter und merkte, dass ich immer noch die gleichen Klamotten anhatte wie gestern im Flugzeug. Kurzerhand zog ich mich also um.

Ich dachte mir nicht groß etwas dabei dies vor Arisada zu tun – jedoch hatte ich mich da wohl mächtig geirrt...
 

~Arisadas POV~
 

Es war fies, dass er sich direkt vor mir auszog! So was konnte doch kein normaler Mensch aushalten! Ich stand auf und ging auf ihn zu. Er stoppte mit seiner Tätigkeit und sah mich fragend an. Hätte er nicht wenigstens das T-Shirt anbehalten können? Ich starrte ihn an. Mann, hatte der einen leckeren Oberkörper! Diese Bauchmuskeln waren einfach nur wow!

Ein paar Minuten sagte keiner von uns etwas und wir sahen uns einfach nur an.

„Was hast du, Arisada?“, diese Frage riss mich völlig aus meinen Gedanken. Ich blinzelte ein paar Mal und schüttelte den Kopf.

Ich spürte, wie ich rot wurde. Das ist Hitze, Junge, nur die Hitze!, ermahnte ich mich.

„Nein, aber vielleicht solltest du duschen gehen. In Rom ist es im Sommer sehr warm und es ist jetzt schon fast Mittag. Glaub mir, nach einer Dusche fühlst du dich wohler.“

Toru nickte nur, nahm seine Sachen und verschwand aus dem Zimmer. Gott sei Dank. So ein Anblick machte bei Mittagshitze doch wohl jeden verrückt oder? Auf jeden Fall brauchte man ganz schön viel Selbstbeherrschung. Ich musste meine Gedanken unbedingt auf das Kommende richten, nicht das am Ende mein schöner Plan fehlschlug, bloß weil ich meine Hormone nicht im Zaum halten konnte.
 

~Torus POV~
 

Duschen? Eine sehr gute Idee. Gestern im Flugzeug kam ich mir auch schon vor wie ein Broiler. Außerdem durfte ich ja eigentlich nicht braun werden, dummerweise geht das bei mir so schnell, dass ich es jetzt schon ein bisschen bin – egal!

Ich duschte mich schnell, aber da die Klamotten schon wieder durchgeschwitzt waren, die ich mir eben gerade erst angezogen hatte. Gerade weil ich noch nicht geduscht war, musste ich mich mit einen Handtuch bekleidet ins Zimmer bewegen.

Arisada schien nicht da zu sein. Na ja, so konnte ich wenigstens seit einer Ewigkeit mal wieder nackt rumhüpfen und mich in Ruhe anziehen.

„Machst du das im Zimmer von dir und Yujiro auch immer?“

Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, also war ich doch nicht allein.

„Äh...“, dummerweise drehte ich mich zu ihm, „ich dachte, dass ich allein wäre...“
 

~Arisadas POV~
 

„So? Ich kann ja gehen, wenn du willst“, ich hoffe, er wollte nicht. Das Bild sah doch echt zum Anbeißen aus. Warum hatte ich mich eigentlich bemerkbar gemacht?

„Nein, nein! Schon gut, ich bin gleich fertig“, blitzschnell hatte Toru sich angezogen, „so, fertig!“

„Wie sieht’s aus? Willst du dir die Stadt ansehen? Dann komm ich gerne mit.“

„Ach was, ich komme auch alleine zurecht. Zur Not nehme ich Mikoto mit.“

Ich seufzte theatralisch: „Da hast du wohl Pech gehabt. Der ist nämlich mit seinem Zimmernachbarn mit. Die beiden sind um halb zehn losgegangen.“

„Oh, na dann, geh ich allein.“

Nichts da, ich lass mir doch meine Beute nicht durch die Lappen gehen!

„Ich komme mit. Nicht das du dich noch verläufst.“

Toru lächelte mich etwas verunsichert an: „Du kennst dich hier doch auch nicht aus oder?“

„Auf jeden Fall besser als du. Ich war letztes Jahr schon einmal mit meiner Familie in Rom gewesen. Und wir haben uns sehr ausführlich die Stadt angesehen. Was ist, kommst du?“

Ich nahm meinen Rucksack und ging zur Tür. Von dort aus sah ich ihn fragend an.
 

~Torus POV~
 

Oh Mann, der Typ konnte einen echt auf die Nerven gehen. Aber wenn er unbedingt wollte... immerhin schien er sich besser auszukennen, als ich anfangs gedacht habe.

„Ist ja gut...“, sagte ich und hängte noch ein „Nervensäge...“ gemurmelt hinten dran.

Oh mein Gott, da fällt mir doch glatt ein, dass er mich soeben nackt gesehen hat. Das hat noch nicht mal Yujiro. Wie peinlich. Na Hauptsache es kommt nicht raus, ansonsten wird er wohl noch eifersüchtig...

Ich ging los und Arisada mit mir – mal davon abgesehen, dass es eher andersrum war.

„Wo wollen wir jetzt eigentlich hin? Eins sag ich gleich: auf Kulturkram hab ich keine Lust!“, motzte ich. Man merkte mir offensichtlich an, dass mir diese Kursfahrt nicht wirklich in den Kram passte...
 

~Arisadas POV~
 

Ich musste über das „Kulturkram“ ein wenig lächeln.

„Keine Sorge. Es gibt hier nette Cafes und wenn du heute Abend noch nicht müde bist: ich habe beim letzten Mal eine coole Disco gefunden. Es gibt noch ein paar andere aus deinem Kurs, die da auch hinwollen.“

„Disco? Ich glaube nicht, dass das was für mich ist.“

„Du kannst es dir ja noch überlegen. Wollen wir in ein Cafe“, zielsicher lenkte ich in durch die Straßen Roms. Wenn ich mich recht erinnerte, gab es in der Nähe des Parks eine hübsche Kaffeestube.

„Meinetwegen“, täuschte ich mich oder klang Toru ein wenig genervt? Na das konnte ja noch behoben werden. Gerade entdeckte ich unser Ziel.

„Ich lade dich ein.“

Er sah mich verdutzt an und ich lächelte ihn an. Dann schob ich ihn zu einem der hinteren Tische. Ach, hier war es schon klimatisiert.

„Hier“, ich gab ihm die Eiskarte und er sah sich das Angebot an. Dann kam auch schon bald die Kellnerin und fragte nach unseren Wünschen.

„Ich hätte gern einen Eiskaffee“, sagte ich auf Englisch.

„Und du?“, fragte ich Toru.
 

~Torus POV~
 

„Äh...“

Tja, schon scheiße, wenn man im Englischunterricht lieber geschlafen hat, als etwas zu lernen. Egal, ich konnte es auch anders machen.

Ich setzte eines meiner Prinzessinnenlächeln auf und schüttelte den Kopf.

„Nichts, danke...“, sagte ich – wenn auch auf Japanisch.

Somit handelte ich mir einen skeptischen Blick seitens Arisada ein – mir konnte es ja egal sein, aber... es machte mich gewissermaßen schon etwas nervös. Ich hasste es begafft zuwerden, okay, ich hab mich im gewissen Sinne schon daran gewöhnt wegen Prinzessin sein etc. aber trotzdem. So gerade von dem SMV-Vorsitzenden gemustert zu werden war schon irgendwie anders.

Die Kellnerin verstand, schrieb etwas auf ihren Zettel, was wohl der Eiskaffee von Arisada war, und verschwand wieder.

Meinen Blick derweil lenkte ich wieder nach draußen. Es war einfach wunderbares Wetter. Auf jeden Fall will ich heute noch baden – egal ob ich nun weiter zum Brownie werde oder auch nicht.

Na ja... ein bisschen Höflichkeit kann man ja doch noch für den Vorsitzenden abschöpfen.

„Wollen wir heute noch an den Strand baden gehen? Das heißt, wenn es hier einen gibt...?“
 

~Arisadas POV~
 

Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch. Seit wann gab es denn in Rom einen natürlichen Strand.

„Wir können ins Freibad gehen, wenn du willst. Einen Strand gibt es normalerweise nur da, wo ein See oder Meer ist.“

Etwas peinlich verlegen sah Toru zur Seite.

„Du hättest auch sagen können, dass du kein Englisch kannst, dann hätte ich für dich übersetzt.“

Ich hoffe, Toru war nicht zu sehr überrascht von meiner plötzlichen Freundlichkeit. Nicht das er am Ende noch die Lunte roch.

Toru nickte nur und da war auch schon wieder die nette Kellnerin. Sie stellte mir meinen Eiskaffee hin und ich bat sie, für Toru noch einen Vanilleeisbecher zu bringen. Sie nickte und verschwand. Toru sah mich nur fragend an.

„Was hast du ihr gesagt?“

„Ich habe einen Eisbecher für dich bestellt. Ich hoffe Vanille trifft deinen Geschmack?“

Toru nickte nur, dann schüttelte er schnell den Kopf: „Ich wollte doch gar nichts.“

“Na sonst kann ich dich ja nicht einladen. Außerdem ist es ziemlich heiß draußen und bis zum nächsten Freibad dauert es von hier aus noch circa zwanzig Minuten.“

„Okay“, gab Toru sich endlich geschlagen und aß auch brav seinen Eisbecher, den die Kellnerin vor ihn hingestellt hatte. Etwas später zahlte ich und wir machten uns auf den Weg zum Freibad.
 

~Torus POV~
 

Aufdringlich!

Ich konnte es nicht anders beschreiben, aber der Typ war einfach nur aufdringlich. Wär doch nur Mikoto in der Nähe. Mit dem konnte ich wenigstens etwas rumalbern.

„Ähm... müssen wir nicht noch unsere Badesachen holen?“, fragte ich schließlich etwas verdattert.

Ich wusste schon, warum ich ihn eigentlich nicht hatte fragen wollen. Selbst Mikoto wäre darauf gekommen noch Klamotten dafür zu holen. Und wenn er dies nicht bemerkt hätte wäre er wohl krank gewesen. Er würde sich nämlich niemals in normaler Boxershorts ins Wasser trauen. Okay, ich trug zur Zeit schwarz, wenn es eine weiße gewesen wäre hätte auch ich mich mehr aufgeregt.

Arisada schien gar nicht gemerkt zu haben, dass ich mit ihm gesprochen habe – sehr unaufmerksam von ihm, dieser Bastard.

Also wiederholte ich meine Frage. Diesmal schien er die Frage mitbekommen zu haben...
 

~Arisadas POV~
 

Ich war ganz in die Betrachtung des süßen Bildes versunken gewesen, als Toru mich ansprach.

„Ich habe zwei Badehosen dabei. Du kannst gerne eine abhaben.“

Bei Torus geschocktem Gesicht musste ich etwas lachen.

„Keine Sorge. Dort gibt es einen Laden. Da kannst du dir eine Badehose billig holen. Beruhigt?“

Toru sah mich ein wenig zerknirscht an und ich musste wieder lächeln. Ich wusste gar nicht, was er hatte. Ich kümmerte mich doch gut um ihn oder nicht?

Als wir gerade den Eintritt bezahlt hatten und Toru sich eine Badehose besorgt hatte, kam Mikoto auf uns zu. Mist, nicht diese kleine Kröte.

„Hallo Toru!“, er blieb stehen und sah mich verwundert an, „Was machst du denn hier, Arisada?“

„Wir wollten uns ein wenig abkühlen“, es passte mir überhaupt nicht, dass er hier war.

„Dann kommt mit rüber. Da drüben ist es schön schattig und nicht so warm.“

Toru lächelte und folgte Mikoto schnell. Seufzend trabte ich hinter den beiden her. Ich schwor mir, wenn wir wieder zurück waren, würde Mikoto so viele Prinzessinnen-Aufgaben bekommen, dass er tot umfiel.
 

~Torus POV~
 

Ein Glück! Mikoto war auch hier!

„Schön dich zu treffen, Mikoto!“, meinte ich und gesellte mich zu ihm. Das Dumme war, dass es mir im Schatten etwas zu kalt war, sodass ich mich ein paar Meter weiter in die Sonne legte. Schön warm.

Aber erst einmal musste ich mich umziehen. Ich schnappte mir meine Badehose, ging in eine der Umkleiden und zog mich dort um.

Als ich wiederkam legte ich mich auf mein Handtuch auf den Bauch und schlief eine Runde. Mir doch egal, ob ich jetzt Sonnenbrand bekommen würde. Somit würde mich wenigstens niemand anfassen, weil ich sonst ziemlich laut schreien würde.

Jedoch merkte ich gleich im nächsten Moment etwas kaltes auf meinem Rück und etwas schweres auf meinem Hintern. Welchem Idioten fiel es ein...?

Ich drehte mich um und erblickte Arisada.

„Geh. Runter. Von. Mir.!!!“, protestierte ich und zappelte wie wild.
 

~Arisadas POV~
 

„Ich will dir nur den Rücken eincremen, sonst kriegst du einen Sonnenbrand. Glaub mir, das ist nicht besonders angenehm.“

„Na und? Das ist mir doch egal. Also runter!“

Innerlich seufzte ich. Es war gar nicht so einfach, Toru zu bekommen.

„Er hat recht, Toru“, ja Mikoto, du steigst in meiner Beliebtheitsskala, „Lass dich eincremen. Du siehst nachher aus wie ein Krebs.“

Toru war Mikoto wohl nicht so dankbar wie ich. Wenn man sich sein saures Gesicht ansah.

„Also gut“, gab er sich geschlagen, „aber beeil dich!“

„Okay“, ich lächelte ihn fröhlich an. Dann gab ich ihm noch die Warnung „Vorsicht kalt“ und ließ meine Hände über seinen Rücken gleiten. Sehr viel mehr als eincremen konnte ich auch nicht machen, denn Mikoto saß direkt neben uns. Trotzdem strich ich leicht über die Seite und Toru fing an zu kichern.

„Bist du da etwa kitzelig?“

Ich pickte ihn in die Seite und Toru lachte: „Hör... auf!“

Doch ich kitzelte ihn weiter. Mikoto sah uns nur grinsend zu. Dann stand er auch auf und kitzelte mit. Toru zappelte wie ein Fisch und plötzlich wurde ich von seinem Rücken runter geworfen.
 

~Torus POV~
 

Hahaha~! Mann, wie ich es hasste abgekitzelt zu werden. Und nun machte auch noch Mikoto mit? Das gab’s ja wohl nicht! Kurzerhand drehte ich mich auf den Rücken. Verdammt, das war so unfair, zwei gegen einen. Doch nun hatte ich wenigstens nicht mehr Arisada auf dem Rücken. Ich setzte mich auf und verpasste beiden – Mikoto und Arisada – eine fette Kopfnuss.

„Ich hatte gesagt, dass ihr aufhören sollt, ihr Hohlköpfe!“

Verdammt, meine Überheblichkeit geht mit mir durch. Ich grinste und fing nun an Arisada – der mit der ganzen Sache ja eigentlich angefangen hatte – abzukitzeln. Er war selbst Schuld.

Nun drehte ich also den Spieß um. Nur, dass ich mich nicht auf seinen Hintern setzt sondern ganz normal auf seine Hüfte. Ich rupfte ein paar Gräser aus der Wiese und streute sie ihm ins Gesicht.

„Baka!“, meinte ich und lachte nun auch wieder.

Bedrohend sah ich nun zu Mikoto rüber...
 

~Arisadas POV~
 

Also manchmal benahm sich Toru echt wie ein Kind. Er versuchte mich abzukitzeln, doch ich wischte mir schnell das Gras aus dem Gesicht und hielt seine Handgelenke fest. In diesem Moment kam Mikoto auf uns zu und fing an mich unter den Armen zu kitzeln. Ich lachte und musste Toru loslassen, der seine freien Hände auch dazu nutzte, mich zu kitzeln.

„Hört... auf! Nicht!“, ich bekam kaum Luft vor Lachen, „Das... kriegt ihr wieder zurück!“

Sofort hörte Mikoto auf und sah Toru ein wenig ängstlich an: „Glaubst du, er meint es ernst?“

Toru schüttelte den Kopf und machte weiter.

„Natürlich... meine ich... es ernst!“, ich schubste Toru runter und schnappte mir Mikoto. Dann warf ich ihn ins Wasser. Er tauchte auf und rief mir zu: „Arisada, das war fies!“

„Jetzt du!“, wandte ich mich an Toru und jagte ihn über die Wiese. Wenn ich ihn zu fassen bekam, dann würde er Mikoto ins Wasser folgen. Doch Toru zog es vor, nicht reingeschmissen zu werden und sprang gleich selbst rein. Dann blieb mir wohl nichts anderes übrig, als ihn im Wasser weiter zu jagen.
 

~Torus POV~
 

So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr. Und so viel gelacht... hmm... das letzte mal da, wo sich Mikoto seiner Freundin gegenüber wie ein `Mann´ verhalten wollte.

Als Arisada im Wasser war kletterte ich wieder aus dem Becken. Noch hatte ich keine Lust meine Runden zu drehen, somit legte ich mich wieder in die Sonne und ließ die beiden allein, die mich nun offensichtlich suchten.

Mit einem Grinsen schlief ich ein.
 

~Mikotos POV~
 

Wenn DAS Yujiro erfahren würde, was Toru eben bei Arisada getan hätte wäre sicher die Hölle los. Ob ich petzen sollte? Ich meine, immerhin ärgerte auch er mich oft genug, so kann es bei den beiden ruhig auch al richtig krachen.

Dass auch Arisada was abbekommen würde war mir nur recht. Ich hoffte, dass er im Endeffekt im Krankenhaus landen würde...
 

~Arisadas POV~
 

Ich seufzte. Warum musste Toru schon wieder aus dem Wasser klettern? Aber ihm jetzt hinter her zu laufen, würde blöd aussehen. Dann musste halt Mikoto herhalten. Ihn zu ärgern machte bestimmt großen Spaß. Also tauchte ich ihn mit den Kopf unter Wasser.

„Was sollte das?“, er spuckte das Wasser aus und ich grinste.

„Fang mich doch wenn du kannst!“, und Mikoto wollte, konnte aber nicht. So vergingen einige Stunden, bis die Sonne schon fast unterging.

„Wir sollten langsam gehen.“

Mikoto nickte nur erschöpft und wir weckten Toru, indem wir kaltes Wasser über seinen Rücken schütteten.

„Was soll das?“

„Wir müssen los“, ich packte meine Sachen.

„Und da konntet ihr mich nicht anders wecken?“

„Nein“, Mikoto schnappte sich seine Tasche und wir verließen das Freibad.
 

~Torus POV~
 

Toll, jetzt war ich nass, hatte aber auch kein Handtuch mehr, da auch dieses nun ziemlich... nun ja – feucht war?

„Das bekommt ihr zurück, ihr Wichser!“, meinte ich. Ein Glück konnte hier keiner der Römer Japanisch...

Ich stand auf, schüttelte mich einmal, wrang mein Handtuch aus und packte die Klamotten zusammen. Umziehen würde jetzt eh nichts bringen. Außerdem würde mir bei dieser Hitze eh zu warm werden. Apropos Hitze.

Ich lag die ganze Zeit in der Sonne, ohne mich auch nur einmal ins Wasser zu bewegen – mit Ausnahme vom Anfang...

Ohne auch nur auf die anderen beiden zu warten ging ich los. Meine Güte, ich nahm es den beiden doch tatsächlich übel, wie sie mich geweckt hatten. Aber sie konnten ja auch nicht wissen, dass ich bei so etwas schlechte Laune bekam, oder?

Na ja... das gibt Rache... und Arisada würde mein erstes Opferlamm werden, da er ja mit mir ein Zimmer teilte. Das wird übel.
 

Als wir endlich wieder im Hotel angekommen waren holte ich mir ein trockenes Handtuch aus meiner Reisetasche und trocknete mich damit ab. Danach hing ich dieses auf der Wäscheleine zum trocknen auf dem Balkon auf.

Was für eine romantische Atmosphäre. Wäre doch nur Yujiro hier...
 

~Arisadas POV~
 

Ich stand an der Tür zum Balkon und beobachtete Toru wie er seine nassen Sachen aufhing. Es war wirklich schön, als die Sonne langsam unterging. Romantischer wäre es gewesen, wenn wir hier draußen ein Candlelight-Dinner gehabt hätten. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Also setzte ich mir das als Ziel für den nächsten Abend. Morgen würden wir erst mal mit dem ganzen Kurs einen Gang durch die Stadt machen. Mal sehen, wie ich Toru und mich vom Rest der Gruppe trennen konnte. Dann würde keiner stören, schon gar nicht Mikoto. So ein Glück, das Yujiro nicht in Torus Kurs war. Die beiden klebten sonst immer aneinander. Und das hätte ich hier nicht brauchen können.

Gerade war Toru fertig geworden und drehte sich um. Ich hatte ihn wohl erschreckt, denn er blieb starr stehen.

„Was machst du denn hier?“

„Wir sollen zum Essen kommen.“

„Erschreck mich das nächste Mal nicht so. Mach dich bemerkbar!“

„Wie hättest du es denn gerne. Wie Dornröschen mit einem Kuss?“, ich grinste. Das rote Gesicht sah einfach zu niedlich aus.

„D-d-das machst du nicht wirklich oder?“

„Es war ein Scherz, nichts weiter. Komm!“

Ich ging und Toru folgte mir.
 

~Torus POV~
 

Verdammt, jetzt hatte mich der Idiot auch noch so aus der Fassung gebracht, dass ich rot geworden bin. Na ja, meine Rache stand ja immer noch offen, das würde er büßen...

Als wir im Essenssaal angekommen waren setzte ich mich zu Mikoto. Er erzählte mir, dass Sakamoto angerufen hatte. Ihnen ging es in Paris ganz gut. Und Yujiro sollte auch schon von einem Franzosen angefallen worden sein, weil er für ein Mädchen gehalten wurde. Da konnte ich mir ein lautes Lachen nicht verkneifen.

Ich hatte mir grade einen total alten, hässlichen Franzosen vorgestellt, wie er auf Yujiro mit einem Kussmund zukam. Und seine Reaktion darauf konnte ich mir auch denken.

Ich hätte Yujiro am liebsten selbst gesprochen, jedoch hatte ich einfach kein Geld dafür.

Als wir fertig mit dem Essen waren ging ich noch einmal nach draußen. Es war schon dunkel, aber immer noch eine romantische Stimmung. Ich nahm mir vor ein wenig spazieren zu gehen, jedoch störte da noch jemand.

„Was willst du, Arisada?“
 

~Arisada POV~
 

„Ich wollte mich nur ein bisschen abkühlen. Jetzt ist es nicht mehr so heiß“, es war wirklich reiner Zufall gewesen, dass ich rausgegangen war. Ich hatte nur Toru verschwinden sehen.

„Hast du etwas dagegen?“

„Ja“, knirschte er und ließ seine Schultern hängen. Meine Anwesenheit war ihm doch wohl nicht etwa unangenehm oder?

„Was hast du denn gegen mich?“

„Du nervst einfach nur.“

„Ich kann ja wohl nichts dafür, dass wir uns zufällig draußen treffen. Oder bist du noch sauer, weil wir dich heute geweckt haben?“

„Ja, bin ich.“

„Wenn ich gewusst hätte, wie du reagierst, hätten wir dich anders wach gemacht. Beim nächsten Mal mach ich es anders, okay?“

„Meinetwegen“, Toru zog einen Schmollmund und sah so süß dabei aus. Richtig zum Knuddeln. Es war schon klar, warum er eine der Prinzessinnen war.

Schweigend gingen wir nebeneinander her, als etwas im Gebüsch hinter uns raschelte. Ängstlich griff Toru nach meiner Hand.
 

~Torus POV~
 

„W-was war das?“, fragte ich ihn und bemerkte erst jetzt meine ziemlich übertriebene Reaktion. Sofort ließ ich seine Hand wieder los.

„Ach... e-egal!“, meinte ich und lief stur weiter. Ist doch nun auch egal, was auch immer das eben gewesen war.

Ich setzte mich auf eine Parkbank und lehnte mich etwas zurück. Diese Ruhe... so etwas hatte ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehabt.

„Sag mal, Toru... hast du ne Freundin?“, fragte mich plötzlich Arisada.

„Das nicht, aber ich hab eine Schwester!“, grinste ich ihn an.

(is nicht viel, sorry...)
 

~Arisadas POV~
 

Ich war ein wenig verwirrt: „Und warum grinst du deswegen?“

„Na ja, eigentlich ist es meine Cousine, aber für mich ist sie wie eine Schwester.“

„Aha“, da war ich ja beruhigt. Also hatte ich noch gute Chancen.

„Und du, Arisada?“

ich sah auf: „Was meinst du?“

„Hast du eine Freundin?“

„Nein. Ich glaube, so schnell findet man keine passende Freundin. Schon gar nicht für mich“, ich setzte mich zu ihm auf die Bank.

„Wieso? Mikoto hat doch auch eine Freundin gefunden.“

„Stimmt“, ich sah in den Sternenhimmel. Zwischen uns entstand Schweigen. Eine ganze Weile saßen wir einfach nur da, als plötzlich etwas gegen mich fiel. Ich sah zur Seite. Toru lag an meiner Schulter und schlief. Aber er hatte doch heute Nachmittag schon so viel geschlafen. War er am Ende noch ein Siebenschläfer?

Ich seufzte und trug ihn zurück in unser Zimmer. Unterwegs kuschelte er sich in meine Arme. Wie süß er doch war!
 

~Torus POV~
 

Am nächsten Morgen wachte ich wieder in meinem Bett auf. Verdammt, war ich gestern nicht noch woanders. Ich schreckte auf und sah mich um.

„Ich hab dich gestern noch hergeschleppt!“, ertönte plötzlich eine Stimme neben mir. Ich sah auf mein Bett und entdeckte Arisada.

„Was suchst du in meinem Bett?“, fragte ich etwas verdutzt.

„Nun, ich hatte keine Lust in meins zu gehen. Außerdem war es hier so schön warm...“

Ich war... geschockt, ja, das traf es schon ganz gut.

Ich habe die Nacht mit Arisada in einem Bett geschlafen. Okay, soweit es kein anderer weiß ist ja alles in Ordnung.

Ich stand auf und merkte wiederum, dass ich nur noch meine Boxershorts anhatte.

„D-du hast...“

Fassungslosigkeit.

„Sag mal, hast du was an der Birne?“

„Keine Sorge, du warst gut...“, meinte er.

Jetzt war ich platt.

Was bitte hatte er mit mir gemacht?

Er lachte: „War doch nur ein Scherz, später vielleicht!“

Wenn der weiter so macht bringt der mich wirklich noch auf die Palme...
 

~Arisadas POV~
 

Ich musste grinsen. Toru war so putzig, wenn er wütend war. Außerdem hatte ich am Vorabend keine Lust mehr gehabt mich extra in mein Bett zu legen.

„Ist es denn so schlimm, dass ich bei dir geschlafen habe?“

Toru wurde rot vor Zorn: „Ja, das ist es! Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?“

„Ich weiß gar nicht was du hast. Als ich dich gestern ausgezogen habe“, er wurde noch röter, „hast du dich ganz fest an mich geklammert und gesagt: Bleib hier.“

„Das ist eine Lüge!“, Toru rannte durchs Zimmer und suchte seine Sachen zusammen. Er wollte sich gerade umziehen, als mich ein misstrauischer Blick traf.

„Keine Angst, ich guck dir schon nichts weg“, lächelte ich und nach Torus Gesicht zu schließen, hatte ich seinen Blick richtig interpretiert.

„Okay, okay“, schnell wechselte ich die Sachen und ging aus dem Zimmer. Bevor ich die Tür hinter mir schloss, sagte ich ihm noch: „Vergiss das Frühstück nicht! Es dauert nur noch eine halbe Stunde.“

Gemächlich betrat ich den Speisesaal und setzte mich zu Mikoto. Erstens waren fast alle Plätze schon besetzt und zweitens konnte ich mir ausrechnen, dass Toru sich neben seinen Amtskollegen setzen würde. Und richtig, da kam er mit seinem Tablett auch schon auf uns zu. Als er mich sah, stockte er erst, doch dann setzte sich neben seinen Freund. Ich wurde ignoriert.
 

~Torus POV~
 

„Was ist denn mit euch beiden los?“, fragte Toru schließlich. Ich sah zu Arisada.

„Er hat mich sexuell belästigt!“, grummelte ich und fing an zu essen.

Arisada fiel sein Stückchen Brot wieder aus dem Mund, was er eigentlich gerade verschlingen wollte.

„Das ist gar nicht wahr! Ich habe nur mit dir geschlafen!“

Stille trat ein.

„In einem Bett, aber weiter nichts!“, verteidigte er sich.

„Du hast verdammt noch mal ein eigenes Bett!“ Das dieser Idiot sich auch immer wieder versucht rauszureden. Das kann ja wohl nicht angehen.

„Nun reg dich doch mal nicht auf! Immerhin hast du keine Freundin!“

„Woher willst du das wissen?!“

„Äh... du hast es mir gestern gesagt...“

Verdammt... jetzt saß in der Falle... Sagen, dass ich doch jemanden habe wäre fatal. Denn da ich ja gesagt habe, dass ich keine Freundin habe, konnte er ganz einfach daraus schließen, dass ich schwul bin. Verdammt, verdammt, verdammt!

Dieser Arsch!
 

~Arisadas POV~
 

Nie hätte ich gedacht, dass Toru so gemein sein kann. Ich und ihn sexuell belästigt. Ich gehe so was lieber sanfter an. Und wehe, der kam jetzt plötzlich damit an, dass er doch eine Freundin hatte. Also dann stimmte etwas gewaltig nicht. Aber Toru erwies sich als eine schwere Nuss. Da musste ich wohl das volle Programm ausfahren. Aber ich war ja nicht umsonst der Vorsitzende der SMV. Das hatte zwar eigentlich nichts damit zu tun, aber ich musste unbedingt mein angeknackstes Selbstvertrauen wieder aufbauen.

Ich dachte nach. Vielleicht sollte ich das alles nicht so direkt angehen, sondern ein bisschen versteckt. Ihn quasi in Sicherheit wiegen. Also grübelte ich ein bisschen und mir kamen auch schon die ersten Ideen. Eine davon konnte ich verwirklichen, wenn wir mit der Stadtbesichtigung fertig waren. Den entsprechenden Laden dazu hatte ich schon am Vortag entdeckt. Und ich musste ja den Romantiker mimen.

Ich sah auf, als sich um mich herum alle erhoben. Das hieß wohl: Rucksäcke packen und dann los. Also auf ins Zimmer. Dort entdeckte ich Toru, der gerade den Reißverschluss seiner Tasche zuzog. Als er mich sah rannte er fast aus dem Zimmer.

„Vor mir brauchst du doch nicht zu fliehen, Kleiner!“, rief ich ihm hinterher. Er sah mich nur böse an.

„Ich bin nicht klein!“

„Kleiner als ich.“

„Halt den Mund.“

Ich seufzte nur und folgte ihm, nachdem ich Geld und Getränke in meinem Rucksack verstaut hatte.
 

~Torus POV~
 

Klein? Hatte der Arsch mich wirklich KLEIN genannt?

DAS würde er bereuen. Wie viele Rachefeldzüge habe ich ihm schon versprochen? Nun ja, einer davon ist soeben erfolgt, indem ich ihm Juckpulver ins Bett gemacht habe, aber das wird er ja wohl eh erst heute Abend merken, wenn er schlafen will.

Oh Mann, Toru, du bist der Beste, was solche Sachen angeht!

Als ich unten ankam wartete dort schon Mikoto auf mich. Ich ging zu ihm und nun mussten wir nur noch auf DEN Typen warten.

Als auch Arisada aus dem Gebäude gestapft kam musste ich schon wieder grinsen. So eine Scheiße, ich durfte mir von der Sache nichts anmerken lassen, also drehte ich mich weg und versuchte ihn so gut es ging ihn zu ignorieren.

Dementsprechend ging der SMV-Vorsitzende ganz vorne und ich verkrümelte mich mit Mikoto nach ganz hinten und machten uns dort einen bunten.

Nach etwa 2 Stunden wandern hielten wir an und setzen uns an irgendwo einem komischen Springbrunnen. Dort machten wir eine kleine Essenspause.

Ich öffnete meinen Rucksack und merkte, dass ich vergessen hatte mir etwas zu Trinken einzupacken.

„Äh... Mikoto? Hast du noch etwas zu trinken?“, fragte ich ihn.
 

~Arisadas POV~
 

Mikoto sah Toru entschuldigend an: „Tut mir leid, ich habe meins auch vergessen.“

Ich grinste und trat auf die beiden zu. Dann kramte ich in meiner Tasche und holte zwei Flaschen hervor.

„Hier ihr zwei. Damit ihr nicht verdurstet.“

„Danke“, Mikoto strahlte, doch Toru sah mich nur misstrauisch an.

„Für euch doch immer wieder gerne“, bei meinem Lächeln machte Toru ein wütendes Gesicht. Doch plötzlich hellte es sich wieder auf und er grinste mich an: „Danke Arisada.“

Was hatte denn diesen raschen Stimmungswechsel zur Folge? Ob da was im Busch war? Nein, bestimmt nicht. So etwas traute ich ihm nicht zu. Dazu wirkte er zu unschuldig.

Ich sah mich suchend um, um mich zu orientieren. Jetzt hatten wir Freizeit, aber wir mussten um fünf wieder in der Jugendherberge sein. Bis dahin waren es noch drei Stunden, also noch massig Zeit. Eigentlich schade, dass ich Toru jetzt mit Mikoto zurücklassen musste, aber es wäre zu auffällig, wenn ich mich ständig an die beiden ranhängen würde. Also machte ich mich auf den Weg und betrat eine halbe Stunde später den gewünschten Laden.
 

~Torus POV~
 

Wie gut, dass ich immer noch mein Prinzessinnenlächeln aufsetzen kann. Aber gewissermaßen hat mich auch der Gedanke lächeln lassen, wie er sich am ganzen Körper juckt. Bei mir würde ich ihn sicher keine zweite Nacht schlafen lassen.

Aber dankbar war ich ihm irgendwie schon. Immerhin hatte er uns etwas zu trinken gegeben. Nicht nur mir – sondern auch Mikoto.

Jetzt ging Arisada auch schon wieder. Na ja, ist zwar mal was ganz Neues, dass er mich in Ruhe ließ aber hey, ich hatte meine Ruhe, mal von dem Fakt abgesehen, dass ja noch der Pinkhaarige in meiner Nähe war...

Aber das konnte man auch gut ignorieren.

„Sag mal, Toru... bist du jetzt mit Yujiro oder Arisada zusammen?“

Wie kam er denn auf die Frage?

„Wie kommst du jetzt darauf?“

„Nun ja... du scheinst mit Yujiro rumzuknutschen... aber vor allem hat mich gewundert, dass du dich ohne Skrupel auf Arisada gesetzt hast... als Prinzessin...“

„Was hat das denn damit zu tun? Ich bin mit Yu...“ Ich brach meinen Satz ab und redete leise weiter... „Yujiro zusammen...!“

„Was du da aber mit Arisada gemacht hast würde ihm sicher nicht gefallen...“

„Was hab ich denn gemacht?“

Langsam schien Mikoto die Geduld zu verlieren.

„Du hast dich auf seine Hüfte gesetzt, du Idiot!“, zischte er.

„Ja und? Hätte ich bei dir genauso gut machen können...“

Damit war für mich das Gespräch beendet.

„Wo ist Arisada eigentlich hingegangen?“, fragte ich ihn.

„Woher soll ich das wissen? Such ihn doch!“

Gesagt, getan!
 

~Arisadas POV~
 

Ich wollte gerade den Laden verlassen, als ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite Toru erblickte, der sich suchend umsah. Egal, was er suchte, mich sollte er nicht finden. Ich wartete, bis ich mir sicher sein konnte, dass Toru mich nicht sehen würde und verließ schnell den Laden. Dann steuerte ich den Stadtpark an. Unauffällig warf ich einen Blick hinter mich und entdeckte Toru, der mir in einigem Abstand folgte. Er wollte mir doch wohl nicht etwa hinterher spionieren? Doch es sah ganz so aus. Woher sollte er denn auch wissen, wo der Stadtpark war? Er kannte sich hier doch gar nicht aus.

Ich bog überraschend in eine kleine Seitengasse ein, um zu prüfen, ob er mir folgte. Und das tat er. Er dachte wohl, ich merke nichts.

Schnell waren wir im Park angekommen und ich steuerte auf einen Eisstand zu. Unterwegs sah ich mich um: „Möchtest du auch was?“

Überrascht blieb Toru stehen und sah mich fragend an.

„Ich meine dich, Toru. Wenn du mich schon verfolgst, will ich ja nicht, dass du bei der Hitze umkommst.“

Geschlagen trat er neben mich und besah sich die angebotenen Eissorten. Die Eisverkäuferin fragte uns lächelnd, was wir möchten und ich gab meine Bestellung wieder auf Englisch auf. Dann wandte sie sich an Toru. Doch der sah nur verlegen zur Seite.

„Was möchtest du?“

Er druckste ein wenig rum, ehe er antwortete: „Schoko und Vanille.“

Ich gab seinen Wunsch weiter und eine Minute später hielten wir beide unser Eis in Händen. Ich setzte mich auf eine schattige Parkbank und bedeutete Toru, es mir gleich zu tun.

„Dann erzähl mal. Warum hast du mich verfolgt?“

„Ich habe dich nicht verfolgt.“

„Ach und woher wusstest du den Weg zum Park? Ohne Stadtplan!“
 

~Torus POV~
 

Ähm...

„Ich habe dich nicht verfolgt sondern gesucht, du Idiot!... Äh... und danke für das Eis...“

Warum wurde ich auf einmal so nervös?

„Das war keine Antwort auf meine Frage!“

„Weil ich dir gefolgt bin!“

„Also doch!“

„Verdammt...“

Ich merkte regelrecht wie rot ich wurde. Mann, war mir das peinlich...

„A-aber ich habe dich nicht verfolgt, sondern bin dir gefolgt...“

„Ist das nicht das Gleiche?“

Ich seufzte.

„Ist doch jetzt auch egal... Aber... wir sollten langsam mal zurück... die anderen kennen sich in Rom genauso wenig aus wie ich...“, sagte ich und stand auf.

„Wollen wir?“, fragte ich und sah auf Arisadas Eis.

„Was ist das für eine Sorte?“
 

~Arisadas POV~
 

„Waldmeister.“

Und da war es wieder. Toru war rot geworden. Nein, wie süß. Vielleicht sollte ich mal ein Foto davon machen. Aber das würde er wohl mitkriegen.

„Wir können ruhig noch hier bleiben. Der Lehrer hat einen Stadtplan.“

„Aber wir haben uns doch getrennt.“

„Dann bringt es jetzt auch nichts zurückzugehen. Wir haben jetzt frei, dass heißt, jeder kann machen, was er will.“

„Und wenn sich die anderen verlaufen?“, Toru klang wirklich ein wenig beunruhigt.

„Keine Sorge. Die haben einen Mund zum Fragen. Die können bestimmt besser Englisch als du“, ich hoffte, mein Lächeln wirkte ein wenig aufbauend.

„Aber wenn du willst, können wir gerne zur Jugendherberge zurückgehen.“

„Das hättest du nicht sagen müssen.“

„Was?“

„Das mit dem Englisch. Ich mag das Fach halt nicht.“

Ich grinste: „Macht nix. Möchtest du jetzt zurück?“

„Eigentlich würde ich mir gerne noch ein bisschen die Stadt ansehen“, verlegen sah er auf den Boden, „kommst du mit. Ich verlauf mich sonst bestimmt.“
 

~Torus POV~
 

Arisada nickte mit einem Lächeln. Ich grinste ihn an und zeigte in irgendeine Richtung, wohin er natürlich sah. Die Chance ergriff ich und probierte einmal von seinem Eis.

Als sich Arisada wieder zu mir drehte sah er mich fragend an und meinte: „Da war doch gar nichts!“

„Hab mich wohl versehen...“, meinte ich und ging ein paar Schritte vor.

Nun sah er auf sein Eis und ein großer Tropfen bildete sich auf seinem Kopf.

„Du hättest doch was sagen können!“

„Dich verarschen hat aber mehr Spaß gemacht!“

„Es macht dir also Spaß, ja?“

Oh, oh. Das hätte ich jetzt wohl nicht sagen sollen.

Er kam näher auf mich zu und drückte sein Waldmeister-Eis kurz an meine Wange um es anschließend abzulecken.

Wieder wurde ich knallrot.

„L-lass das!“
 

~Arisadas POV~
 

In Gedanken schalt ich mich selbst. Ich wollte es doch nicht so stürmisch angehen und dann tat ich so was. Aber die Situation war zu verlockend gewesen. Plötzlich schob Toru mich von sich weg: „Hör auf damit!“

Ich lächelte ihn beruhigend an: „Sorry, kommt nicht wieder vor. Aber damit musst du rechnen, wenn du jemanden verarschen willst.“

„Ist ja schon gut. Gehen wir?“

Ich nickte: „Wohin willst du denn?“

„Keine Ahnung. Was gibt es denn hier so zu sehen?“

„Museen, Kirchen, aber ich glaube nicht, dass du dahin willst oder?“

Toru schüttelte den Kopf: „Nein, auf keinen Fall.“

Plötzlich fing sein Magen an zu knurren, was mich veranlasste, auf die Uhr zu sehen.

„Es ist schon Mittag. Wollen wir etwas essen? Ich bekomme auch langsam Hunger.“

„Wo gibt es denn hier was?“

„Bei McDonalds. Das ist diese große Fastfood-Kette. Die haben Pommes und so.“

„Okay, ich bin einverstanden.“

Also machten wir uns auf den Weg.
 

~Torus POV~
 

Irgendwie wurde es immer unangenehmer allein mit Arisada zu bleiben. Er war so was von scheiße nett... und diese Sache eben...

Ich hatte zwar gesagt, dass er aufhören soll, aber andererseits... Yujiro würde es bestimmt sowieso nicht erfahren. Aber... wie dachte Arisada darüber?

Außerdem lud er mich schon den ganzen Tag ein. Gestern schon.

Das fand ich schon irgendwie seltsam.

Wir bestellten uns was zu Essen und bekamen dies auch schon 5 Minuten später.

Wir setzten uns an einen der Tische und aßen das, was wir uns bestellt haben. Dabei beobachtete ich die ganze Zeit Arisada.

„Hab ich irgendwas im Gesicht?“, fragte er schließlich, als er die ganze Gafferei irgendwann mal bemerkte.

„Was ich dich schon die ganze Zeit fragen wollte... bist du schwul?“
 

~Arisadas POV~
 

Ich verschluckte mich an meinem Bissen und musste husten. Dann sah ich Toru an.

„Wie kommst du darauf?“

„Na, so wie du die ganze Zeit um mich herum scharwenzelst.“

„Hast du ein Problem damit?“

„Natürlich, du nervst tierisch!“

„Ich meinte eigentlich: Hättest du ein Problem damit, wenn ich schwul wäre?“

Toru schwieg einen Augenblick, dann wurde er ein wenig rot.

„Nein, habe ich nicht. Wieso sollte ich?“

„Immerhin teilst du dir mit mir ein Zimmer.“

„Na und? Mit Yujiro schlafe ich auch in einem Zimmer.“

„Das ist doch was völlig anderes. Ihr wohnt im Wohnheim und-“

„Das ist gar nichts anderes. Wir sind doch-“, doch plötzlich stockte er.

„Was seid ihr?“
 

~Torus POV~
 

Ich fing an wild mit den Händen zu fuchteln.

„Wir sind doch auch Prinzessinnen, wollte ich sagen!“

Oh Mann, ich hoffte, dass er nichts davon merkte.

Wenn ja, dann bin ich aufgeschmissen. Dann könnte ich mir meine Freizeit noch nicht mal mit ihm vertreiben, weil er sich dann mächtig zurückhalten würde...

„Und im Großen und Ganzen habe ich wirklich nichts gegen Schwule... Also... bist du schwul?“

Ich sah ihn leicht verlegen an.

Er hatte sicher schon Wind von der Sache zwischen mir und Yujiro bekommen...
 

~Arisadas POV~
 

Ich hob eine Augenbraue. Irgendwie kaufte ich ihm das nicht so wirklich ab.

„Ich glaube dir kein Wort.“

„A-aber... aber wir sind doch wirklich Prinzessinnen!“

„Was verheimlichst du mir?“, da steckte doch was im Busch. Warum benahm sich Toru so merkwürdig?

„Ich verheimliche dir gar nichts“, Toru wurde rot, dann atmete er tief durch, „außerdem geht es dich gar nichts an. Jeder Mensch hat Geheimnisse.“

„Ich habe irgendwie das Gefühl, das dieses Geheimnis etwas mit Yujiro zu tun hat. Also?“

Toru schwieg und fand seinen Trinkbecher anscheinend sehr interessant.

„Ich kann dich nicht hören Toru!“

„Ich muss aufs Klo“, murmelte er und stand auf. Bloß gut, dass die Toilette gegenüber dem Eingang lag. Sonst wäre er noch abgehauen.

Seufzend sah ich auf die Uhr. Er ließ sich ganz schon Zeit. Doch endlich setzte er sich wieder.

„Nun Toru? Was ist mit dir und Shihodani? Mikoto gegenüber verhältst du dich auch ganz normal. Also komm nicht mit der Prinzessinnen-Sache.“
 

~Torus POV~
 

„Du hast mir meine Frage auch nicht beantwortet, also halte auch ich die Klappe!“

Ich hätte nie gedacht, dass ich so bockig werden konnte.

„Du bist ziemlich hartnäckig, weißt du das?“, fragte Arisada.

Ich sah ihn nur fragend an.

„Inwiefern meinst du das?“

„Ich hab dich bisher die ganze Zeit immer eingeladen und wie dankst du es mir?“

„Ist doch nicht meine Schuld! Ich hab dich nie darum gebeten!“

„Du bist unhöflich und anmaßend!“

„Ich kann doch nichts dafür, das kommt alles davon, weil ich diesen bekloppten Prinzessinnenjob machen muss! Und wer hat mich dazu überredet? Das war wohl kein Anderer als du, Arisada!“

So konnte man natürlich auch vom Thema ablenken, wenn auch auf eine irgendwie unangenehme Weise...
 

~Arisadas POV~
 

So langsam entwickelte sich Toru zu einem Kleinkind zurück.

„Es wäre unfair Yujiro und Mikoto gegenüber gewesen, wenn du den Job nicht bekommen hättest. Die Schüler waren sich einig und du wurdest halt gewählt. Außerdem hattest du selbst die Wahl gehabt. Glaubst du, ich habe den Job damals freiwillig angenommen. Ich wurde auch dazu ausgewählt.“

„Schon gut. Ich gehe jetzt und komm mir nicht mehr zu nah, Nervensäge!“, damit stand Toru auf und verschwand aus dem Restaurant.

Ich seufzte. Also hatte ich ihn vergrault. Wer konnte denn auch ahnen, dass das alles so ausarten würde? Es war gar nicht so einfach, sich einen Freund zu suchen.

Langsam stand ich auch auf und ging. Irgendwie kam mir die Idee von heute Morgen nicht mehr so toll vor. Vielleicht hätte ich doch noch einmal eine Nacht drüber schlafen sollen.

Mein Weg führte mich zurück zur Jugendherberge. Ich fragte mich, wo Toru war. Er wird sich doch nicht verlaufen oder? Vielleicht traf er ja Mikoto oder einen anderen aus seinem Kurs.

Ich legte mich aufs Bett und suchte mein Buch in der Tasche. Ich schlug es auf und begann zu lesen. Die Stunden vergingen, die Sonne begann langsam, unterzugehen und Toru tauchte immer noch nicht auf. Ein paar Sorgen machte ich mir schon, das musste ich zugeben.
 

~Torus POV~
 

Ich schaffte es echt immer wieder mich zu verlaufen. Nun irre ich hier schon seit 5 Stunden rum und ich hab mal so gar keine Ahnung, wo ich bin. Auf jeden Fall nicht in der Nähe der Jugendherberge...

Wäre ich mal doch lieber bei Arisada geblieben, dann wäre ich schon lange wieder in meinem Bettchen.

Apropos Bettchen. Ich hatte ja in Arisadas Bett Juckpulver reingemacht – irgendwie bereu ich es jetzt wieder.

Verdammt, so was fällt einem aber auch erst dann ein, wenn es zu spät ist!

Aber erst einmal musste ich wieder in die Herberge kommen, nur wie? Ich konnte ja noch nicht einmal richtig Englisch... und dass hier jemand Japanisch konnte war eine einfach zu große Zumutung.

Was soll ich nur tun?

...

Warte mal... der Platz da vorne kommt mir irgendwie bekannt vor... war das nicht der Laden, wo wir vorhin Essen gewesen sind? Mc Donalds... Ja, doch, ich glaube das war er...

Da das hier ja eine berühmte Fastfood-Kette sein soll warte ich hier einfach, ob jemand aus meinem Kurs hier auftauchen könnte. Immerhin wollten hier alle mal hin.

Nun saß ich also hier und nach einer Stunde war immer noch keiner da. Ich sah auf die Uhr und nun war mir auch bewusst, warum keiner mehr vorbeikam. Erstens, es war schon so spät, dass der Laden schon geschlossen hatte und zweitens die meisten sich hier eh nicht auskennen würden.

Na toll...

Ich stand also wieder auf und irrte weiter herum. Soweit ich weiß war die Herberge von hier ca. 3 Stunden entfernt. Wie schön, ich hatte also eine nächtliche Beschäftigung...
 

~Arisadas POV~
 

Ich sah auf die Uhr. Es war schon halb zehn und Toru war immer noch nicht aufgetaucht. Wenn er nicht bald kam, würde er Ärger mit den Lehrern bekommen. Er hatte sich bestimmt verlaufen.

Ach Mist, juckte das! Schon die ganze Zeit und überall. Das war ja nicht zum Aushalten. Wenn ich diese blöde Mücke erwische, dann mache ich ihr die Hölle heiß!

Ich zog mich wieder um und schnappte mir eine Jacke. Ich würde Toru wohl suchen gehen müssen, sonst müssten wir ihn morgen noch vermisst melden.

Draußen machte ich mich auf den Weg in Richtung Innenstadt. Ich lief ziemlich lange. Eigentlich hatte ich gehofft, dass Toru mir vielleicht entgegenkommen würde. Aber dem war wohl nicht so.

Plötzlich sah ich vor mir eine Gestalt. Ich ging näher heran und konnte Toru im untergehenden Sonnenlicht entdecken.

„Toru, na endlich!“

Überrascht drehte sich Toru um und sah mich zuerst verwirrt und dann erfreut an.

„Arisada! Gott sei Dank, dann habe ich mich nicht zu sehr verlaufen!“

„Anscheinend doch. Du hättest schon vor Stunden zurück sein müssen.“

„Ja ja, schon gut. Los, gehen wir. Ich möchte nur noch ins Bett.“

Schweigend beeilten wir uns unbemerkt in die Herberge zu gelangen, was uns auch gerade so glückte. Als Toru die Zimmertür öffnete, blieb er überrascht stehen.

„Was ist das denn?“, er ging langsam zu seinem Bett.

„War eine blöde Idee, ich weiß“, sagte ich und setzte mich ein wenig verlegen auf mein Bett. Verdammt, das juckte immer noch.

„Dann sind die Blumen von dir?“

Er drehte sich um, mit dem kleinen Strauß in der Hand.

„Hmm, ich hab ihn in der Stadt binden und dann hierher liefern lassen. Aber du bist ja nicht aufgetaucht. Und dann heute Mittag... Da ist ja wohl alles aus den Fugen geraten. Also vergiss es einfach wieder.“

Ich stand auf und nahm ihm den Strauß wieder aus der Hand. Wobei mir jetzt das Kratzen schwer fiel.

„Dann bist du wirklich schwul?“, Toru klang trotz unseres Gesprächs am Mittag überrascht. Ich nickte nur.
 

~Torus POV~
 

„Weißt du was?“

„Hm?“

Er drehte sich um und sah mich an.

Ich konnte mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen.

„Wechsel das Bettzeug, geh duschen und lass dir neue Klamotten geben.

„Warum das?“

Ich kratzte mir etwas verlegen am Kopf.

„Wie schon gesagt, meine Rache kommt... in diesem Fall war meine Rache Juckpulver...“

„Also waren das doch keine Mücken?“

Nun fing ich an zu lachen.

„Nö!“

Ich ging auf ihn zu und nahm ihn den Strauß aus der Hand.

Ich suchte ein Gefäß, füllte dies mit Wasser und stellte die Blumen rein.

„Wäre schade drum...“, meinte ich und lachte zwischendurch immer noch.

„Ich wusste gar nicht, dass auch du schmollen kannst!“ Ich glaube ich wurde schon wieder ausfallend...
 

~Arisadas POV~
 

Ich sah Toru einfach nur verdutzt an. Dann befolgte ich seinen Rat und ging duschen. Danach wechselte ich noch schnell das Bettzeug und las mein Buch weiter. Doch irgendwie konnte ich mich nicht auf die Story konzentrieren. Toru hatte so getan, als ob es nichts besonderes sei, von einem Jungen Blumen zu kriegen. Vielleicht hatte ich mir doch einfach zu viel vorgenommen. Dann sollte ich das Ganze wohl einfach aufgeben. Oder erst einmal eine Nacht drüber schlafen.

Ich legte das Buch zur Seite und schaltete das Licht aus. Doch schlafen konnte ich nicht. Mir gingen zu viele Gedanken im Kopf rum. Wie würde es wohl weiter gehen, wenn ich weiterhin um Toru werben würde. Stieg er irgendwann darauf ein oder würde ich ihn nur nerven? Sehr viel Zeit blieb mir nicht mehr. In fünf Tagen würden wir schon wieder in Japan sein. Als Zahl war das vielleicht viel, aber die Zeit verging so rasend schnell, das ich am Ende wahrscheinlich solo da saß.

Ich seufzte und schloss die Augen. Es brachte ja doch nichts, weiter darüber nachzudenken. Es kam wie es kam. Und wahrscheinlich kam es nicht so gut.
 

Am nächsten Morgen war ich nicht sonderlich ausgeschlafen. Ich hatte, entgegen meinem Vorsatz, noch bis in die Nacht hinein gegrübelt.

Gerade sah ich Toru die Treppe herunter kommen und ich machte mich schleunigst davon. Irgendwie wollte ich jetzt nicht auf ihn treffen. Und das nahm ich mir für den ganzen restlichen Tag fest vor.
 

~Torus POV~
 

Nanu? Was war denn auf einmal mit ihm los?

Will er mir jetzt aus dem Weg gehen, weil ich weiß, dass er schwul ist? Okay, er weiß ja auch nicht, dass ich es auch bin, jedoch... diese Aktion fand ich schon irgendwie kindisch...

Aber es half wohl nichts, wenn er nicht mit mir sprechen möchte ließ sich daran auch nichts ändern.

„Hi, Toru!“

Ich drehte mich um. Ein nicht gerade sehr erfreuter Gesichtsausdruck wurde mir entgegengeschmissen und dieser kam von niemand anderen als von Mikoto.

„Was hat dich denn gebissen?“, fragte ich und nahm wieder etwas Abstand, da er mir mit dieser Laune doch schon ziemlich unheimlich war.

„Warum läufst du heute normal rum?“

Ich sah ihn verdutzt an.

„Weil ich keinen Auftrag bekommen habe... du etwa?“

„Ja! Verdammt, der Typ hat ja wohl lange Weile! Jetzt muss ich mich hier selbst in Rom zum Oberdeppen machen und du darfst weiter Ferien feiern!“

Ich lachte. Mikoto ist bei diesem Vortrag so was von rot angelaufen, dass er nun erst einmal nach Luft schnappen musste.

„Beruhig dich...“

„WIE SOLL ICH MICH BITTESCHÖN BERUHIGEN?!!“

Okay, mit dem war nicht mehr zu reden – der war eindeutig sauer.

„Wo ist dieser Bastard von Arisada?!!!“, fragte er mich.

Ich zuckte mit den Schultern.

„Verdammt, da habt ihr schon ein Techtelmechtel und du weißt noch nicht mal wo deine Affäre ist?!!!“

DAS ging zu weit.

„SAG MAL HAST DU EINEN AN DER WAFFEL?! Ich hab nichts mit Arisada!!!“

„Erzähl das deiner Mama!“

„Sehr komisch... die sieht sich die Radieschen leider schon von unten an, du Idiot!“

„Dann kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen!“

„Wer hat denn hier bitte wen was gefragt?!“ SO würde ich mich wohl nie abreagieren...
 

~Arisadas POV~
 

Ich drehte mich um. Warum mussten die denn so laut sein, dass sie jeder hören konnte. Die Leute wollten vielleicht ungestört sein?

Toru und Mikoto, das war ja so was von klar gewesen.

Gerade trat ich auf sie zu, um sie zu etwas mehr Ruhe anzuhalten, als Mikoto Toru gerade anschrie: „Verdammt, da habt ihr schon ein Techtelmechtel und du weißt noch nicht mal wo deine Affäre ist?!!!“

Ich stockte. Toru und ich eine Affäre? Wie kam er denn auf so was? Oder war Toru am Ende etwa schwul? Nein, das war dann bestimmt nur ein Traum.

Den Rest ihres Gesprächs hörte ich schon nicht mehr. Ich stand irgendwie neben mir. Was bedeutete das alles?

Schnell drehte ich mich um, ehe sie mich entdeckten und gesellte mich zu einer anderen Gruppe. Auch auf dem Weg zum Petersdom hielt ich mich immer ganz hinten. Ich wollte nicht wissen über was die sich noch unterhielten. Doch dann kam unser Lehrer auf die glorreiche Idee, nach der Mittagspause in das Freibad zu gehen und zwar mit dem gesamten Kurs. Dort sollten wir Gruppen bilden. Für ein Wettschwimmen. Immer zu dritt und irgendwie blieben nur noch Toru und Mikoto übrig. Wie ich diese doofe Welt doch hasste.
 

~Torus POV
 

„Da hast du die Person mit der du reden wolltest!“, meinte ich sarkastisch zu Mikoto. Ich glaube, hätte er sich nicht auf die Fresse gepackt, hätte er mich umgebracht.

„Halt die Klappe...“, zischte er und sah dabei aber Arisada an.

„Warum muss ich in diesen Klamotten rumrennen und er nicht?!“

Ich lachte.

„Weil du süßer aussiehst vielleicht?“, beantwortete ich ihm die Frage.

„Na Hauptsache ich muss nicht im Bikini baden...“

„Wohl eher steht die Hauptsache, dass du hoffentlich nicht absäufst!“

Ich glaube ab heute wird er mich für immer hassen. Aber wenn ich mal in Fahrt bin kann ich mich einfach nicht zurück halten.

„Ähm... ja... und wer ist jetzt eigentlich der Schnellste von uns im Schwimmen?“

Nun sah ich Arisada an. Er schien ziemlich abwesend zu sein also stich ich ihm einmal in die Seite.

Ich seufzte.

„Okaaay, dann antwortet mir halt nicht...“

Ich sah noch einmal Arisada an.

„Du schwimmst als erster!“
 

~Arisadas POV~
 

Ich hatte auf das ganze überhaupt keinen Bock. Gerade hatte ich Toru abschreiben wollen und dann wurden wir praktisch einfach in ein Team gesteckt. Ich dachte nach, wie ich mich der Anwesenheit Torus entziehen konnte und bekam daher nur Torus letzten Satz mit.

„Meinetwegen“, murmelte ich und ging schon mal ins Wasser, um mich an die Temperatur zu gewöhnen. Neben mir am Beckenrand waren Toru und Mikoto fast dabei, sich zu prügeln.

„Du bist so fies, Toru! Immer ärgerst du nur mich!“

„Bei dir macht es halt am meisten Spaß!“

„Ach ja? Such dir doch mal jemand anderen!“

„Es ist ja keiner weiter da!“

„Und was ist mit Arisada?“

„Damit ich bei der Hitze auch in diesem Fummel rumrennen muss oder wie?“

Oh Mann, das Ganze ging einem vielleicht auf die Nerven.

„Hört doch mal endlich auf, euch zu streiten!“, warf ich leicht angesäuert dazwischen, „Das hält doch kein Mensch aus!“

„Du bist unfair Arisada! Nur weil Toru dein Freund ist, muss ich alleine in diesem blöden Fummel rumlaufen!“

Hatte ich gerade etwas nicht mitgekriegt? Zur Sicherheit fragte ich noch einmal nach: „Was meinst du mit ‚Freund’, Mikoto?“

„Na, ihr seid doch zusammen oder? So wie ihr ständig zusammenklebt.“
 

~Torus POV~
 

„Sag mal... hab ich was verpasst, oder wie? Du weißt doch ganz genau was Sache ist, du Idiot!“, motzte ich den Kleinsten an.

Das konnte ja wohl nicht angehen, was er hier von sich gab.

Aber... ironischerweise könnte man ja mal mitmachen...

„Seit ihr nun zusammen...“

Mit meinem genervtesten Gesichtsausdruck antwortete ich nun doch.

„Na klar, ganz bestimmt. Du bekommst auch gar nichts mit...“

Danach riss mir die Sicherung.

„Mann du Vollpfosten, natürlich NICHT!!! Hast du Tomaten auf den Augen???!!!“

Ich sah zu dem Lehrer, der uns ziemlich zurückhaltend ansah und andeutete etwas leiser zu sein.

Wieder seufzte ich.

„Lass es uns einfach hinter uns bringen, okay?“

Niemand antwortete mir, also nahm ich das als Zustimmung auf.

„Ach... und wir kleben nicht ständig zusammen...“, murmelte ich.
 

~Arisadas POV~
 

Ich war bestimmt rot geworden. Mann, was spuckte eigentlich ständig in Mikotos Hirn rum? Oder war da etwa nur gähnende Leere? Egal was da war, oder auch nicht war, es verzapfte ziemlich viel Unsinn. Es konnte doch wohl jeder sehen, dass ich nicht mit Toru zusammen war. Leider, aber es war nun einmal so.

„Hör mal zu, Mikoto. Wenn du noch mal mit so was ankommst, dann lasse ich die Jungs sich heute Abend betrinken und du darfst weiterhin diesen ‚blöden’ Fummel tragen. Du weißt doch bestimmt, dass Alkohol die Wahrnehmfähigkeit trübt oder?“

Plötzlich wurde Mikoto ganz blass um die Nase und ich schwamm lächelnd zum Bahnanfang. Wie schnell die Laune sich doch wieder heben konnte!

Hinter mir stellte sich Toru hin und gegenüber Mikoto. Wir sollten zur anderen Seite schwimmen und in dem Moment durfte das andere Teammitglied ins Wasser springen und musste wieder zurück. Dann kam das dritte ran.

Wir warteten alle gespannt auf den Startpfiff und schwammen los.

Aber als ich am Beckenrand stand, fiel mir auf, dass es doch nicht so gut gewesen war, mit Toru und Mikoto ein Team zu bilden. Die anderen Jungs ließen ihre Schulprinzessinnen mit voller Absicht gewinnen. Der einzige, der nicht dahinter stieg, war natürlich Mikoto. Der freute sich wie ein Schneekönig und kam jubelnd auf uns zugerannt.

„Yeah! Wir haben gewonnen!“

„Ach hör“, meinte Toru, „Die anderen haben uns doch extra gewinnen lassen. Aber bei dir mussten die ja wirklich sehr langsam schwimmen. Du warst ja noch nie der Schnellste. Weder im Köpfchen noch auf den Beinen.“

Und schon ging der Streit weiter...
 

~Torus POV~
 

„Argh, Toru, du Arsch!“

„Ja?“

„Du bist ein Arsch!“

„Ich weiß, dass ich einen habe...!“

Mal wieder meine Ironie...

Ich drehte mich um und grinste Arisada an. Er schien nicht ganz zu verstehen, was ich wollte und schon fand er sich im nächsten Augenblick im Wasser wieder.

„Heute nicht so standhaft?“

„Das war einfach nur unfair!“

Ich grinste weiterhin und sprang mit ins Wasser. Ich tauchte hinter ihm auf und drückte ihn einmal tief unter Wasser. Mal sehen, wie lange er es aushielt. Die anderen Jungs aus dem Kurs sahen uns schon ziemlich bedeppert an, aber das war mir ja so oder so egal...

Nun fing es an unter mir zu zappeln und ich zog ihn wieder hoch.

„Das hättest du doch sicher noch besser hinbekommen...“, scherzte ich und bespritzte ihn mit Wasser.
 

~Arisadas POV~
 

Zuerst war ich geschockt, als ich ins Wasser geworfen und mit dem Kopf unter Wasser gedrückt wurde. Doch als ich endlich wieder Luft in meine Lungen pumpen konnte, war ich schon glücklicher.

„Mach. Das. Nie. Wieder!“

„Hey, es gibt schlimmeres!“, grinste Toru mich an.

„Was hast du genommen, dass du plötzlich so aufgedreht bist?“

„Nichts. Mann wird ja wohl mal fröhlich sein dürfen oder?“

„Fröhlich ja, aber nicht aufgedreht.“

Auf einmal wurde Toru ernst: „Was ist denn los mit dir, Arisada?“

„Nichts, was soll sein?“, ich schwamm zum Beckenrand und kletterte aus dem Wasser. Dann setzte ich mich auf mein Handtuch und holte etwas zu trinken aus der Tasche. Plötzlich war ein Schatten über mir. Ich sah auf. Vor mir stand Toru. Pitschnass. Und er sah so gut dabei aus! Betreten sah ich zur Seite und trank einen Schluck.

„Mit dir stimmt doch was nicht!“

„Mit mir ist alles in Ordnung“, konnte Toru nicht endlich verschwinden? Diese Situation war einfach zu blöd.
 

~Torus POV~
 

„Hey, du ziehst meine Laune auch wieder runter, wenn du so weitermachst...“

„Ja, und? Wen stört’s?“, fragte er und sah mich wieder kurz an.

Ich merkte, dass er rot geworden ist und wieder grinste ich...

Ich nahm ihn sein Getränk aus der Hand, stellte es beiseite, legte meine Hände auf seine Schultern, um ihn etwas runterzudrücken und setzte mich dann auf seinen Schoss...

„Ich kitzele dich ab, also hör auf...“, drohte ich ihm, jedoch wurde er davon nur noch hibbeliger.

„Geh... von mir runter...“, murmelte er. Ich lachte.

„Hast du es gemacht, als ich dich darum gebeten habe? Nein, also hör auf zu nörgeln!“

Ich sah ihn wieder mit einem schiefen Blick an.

„Sag schon, liegt es an mir?“
 

~Arisadas POV~
 

Mein Gesicht musste aussehen wie eine überreife Tomate. Ich schüttelte nur den Kopf.

„Ja... nein... das heißt... ähm...“

Toru sah mich verwirrt an: „Was denn nun? Ja oder nein? Beides geht nicht.“

„Geh bitte runter!“, ich musste ja schon richtig verzweifelt klingen. Mann, das alles war doch echt zum Heulen.

„Ich gehe erst runter, wenn du mir sagst, was mit dir los ist!“

„Das kann ich nicht.“

„Versuch es doch wenigstens.“

„Lässt du mich danach in Ruhe?“

„Ja, versprochen.“

„Geh bitte vorher runter“, er kam meiner Bitte nach und sah mich abwartend an. Ich biss mir auf die Zunge. Sollte ich es wirklich sagen? Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und holte tief Luft.

„Ich habe mich in dich verliebt.“

Dann drückte ich ihm noch schnell einen Kuss auf die Lippen, schnappte mir meine Sachen und machte, dass ich wegkam. Das ich in Badehosen rumlief, interessierte mich in diesem Augenblick wenig. Ich zog mir nur schnell unterwegs ein T-Shirt über und war froh, als ich endlich in unserem Zimmer in aller Ruhe über alles nachdenken konnte.
 

~Torus POV~
 

Ich war überrumpelt... nein, mehr als das...

DER SMV-VORSITZENDE HATTE SICH TATSÄCHLICH IN MICH VERLIEBT?!??!?!?!

Oh Scheiße... und ich hab ihn so niedergemacht...

Ich hab ihn damit sicherlich verletzt...

Ich entschied mich ihm nachzulaufen. Er war jetzt bestimmt ziemlich durcheinander (ich auch) und musste mit jemanden reden (musste ich auch).

Also packte ich meine Sachen zusammen und schubste Mikoto noch einmal bevor ich ging ins Wasser.

Somit war ich besser gelaunt und er bockig.

Nun stand ich vor der Tür... doch, wie sollte ich anfangen? Immerhin könnte ich ihm höchstens eine Affäre anbieten, da ich ja schon mit Yujiro liiert war.

Augen zu und durch.

Ich öffnete die Tür und betrat das Zimmer.

„Soll ich dich heute mal irgendwohin einladen?“

Zwar ein falscher Anfang, aber es war einer...
 

~Arisadas POV~
 

Ich schrak aus meinen Gedanken auf und sah zur Tür. Dort stand Toru und sah mich leicht lächelnd an. Ich überlegte, was er gerade gesagt hatte. Ich kam nicht drauf. Da war was mit... mit... Ach ja, er hatte mich gefragt, ob er mich heute einladen sollte. Mann, ich stand total auf dem Schlauch.

„Wohin willst du mich denn einladen?“, ich nahm es nicht ernst. Er sagte das bestimmt nur, um mich aufzumuntern.

„Wohin du willst“, er trat ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

„Sag mal, stört es dich denn nicht?“

„Was? Das du in mich verliebt bist?“

Ich nickte.

„Nö, eigentlich nicht. Auch wenn nicht wirklich etwas aus uns werden kann.“

„Ich verstehe“, geknickt senkte ich den Kopf.

„Nicht so wie du denkst“, plötzlich saß Toru neben mir und nahm meine Hand in seine, „weißt du, ich bin schon vergeben.“

Ich stutzte: „Du hast doch gesagt, du hast keine Freundin.“

„Ich bin ja auch mit einem Jungen zusammen.“

Ich schwieg. Ich wollte nicht wissen, wer mit Toru zusammen war. Letzten Endes kannte ich ihn noch, wenn es einer aus dem Internat war, und das konnte ich beim besten Willen nicht ertragen.

„Ich kann verstehen, wenn du das Zimmer wechseln willst. Da lässt sich bestimmt etwas machen.“

„Will ich doch gar nicht. Erst mal will ich dich einladen. In ein Cafe, wenn du möchtest. Da können wir über alles reden.“

Ich nickte und stand auf. Etwas später saßen wir in demselben Cafe wie am ersten Tag.
 

~Torus POV~
 

„Ähm... es gibt nur ein kleines Problem...“ Wieder kratzte ich mir verlegen am Kopf.

„Was ist denn los?“

„Bestellst du?“

Arisada war offensichtlich ein Stein vom Herzen gefallen, denn nun lachte er.

„Klar, kann ich machen!“, druckste er und bat eine Kellnerin ran.

„... ich nehme den großen Salatteller und... ein wenig Likör...“

„Likör?“ Arisada dachte wohl, dass ich ihn verarschte.

„Japp, warum nicht? Hier sieht uns ja kein Lehrer...“, meinte ich und grinste hinterlistig.

„Immerhin hab ich seit Ewigkeiten keinen mehr drauf gemacht...“

Arisada stimmte zu und gab die Bestellung auf, wenn auch mit Bedenken.

„Und... du stehst NUR auf Jungs?“, fragte ich vorsichtshalber noch mal nach.

„Ansonsten wäre ich ja nicht aufs Jungeninternat gegangen. In einem Gemischten wäre ich wohl gar nicht aufgefallen...“

„Hmm, da könntest du recht haben...“, murmelte ich und ein paar Minuten später kam auch schon unsere Bestellung.

Wir fingen an zu essen und unterhielten uns zwischendurch ein wenig über eher unwichtige Sachen.

Danach sah ich die Flasche mit dem Likör an und dann zu Arisada.

„Nun?“, ich grinste.
 

~Arisadas POV~
 

Ich seufzte. Mein Gefühl sagt mir, das ich mich hierauf nicht hätte einlassen dürfen, aber nun war es eindeutig zu spät.

„Hör mal: Ich glaube es ist nicht gut, dass du jetzt Alkohol trinkst.“

Abgesehen davon hätte ich nie gedacht, dass Toru Alkohol trinkt.

„Sei doch nicht so. Der Lehrer ist doch mit dem Kurs noch im Freibad. Wir brauchen uns doch bloß nicht erwischen lassen.“

„Und was ist, wenn wir hinterher betrunken sind? Dann gibt es richtig Ärger.“

„Ach, ich finde mindestens einmal im Leben sollte man sich schon betrinken!“

„Eine komische Lebensweise hast du“, das war doch nur zum an den Kopf fassen. Aber was konnte ich dagegen schon machen? Also öffnete ich die Flasche und goss uns beiden ein.

Was ich später im Rausch irgendwo bereute, aber schnell wieder vergaß. Uns gegenseitig stützend schwankten wir ein wenig durch die Seitengassen Roms, denn ich wollte nicht, dass einer aus dem Kurs oder gar der Lehrer selbst uns so sah.

Endlich hatten wir unser Zimmer erreicht und fielen beide auf Torus Bett. Meine Gedanken waren eingenebelt.

„Duhu? Arissada? Isch glaub, isch bin bessoffen“, murmelte Toru. Ich nickte und lallte zurück: „Isch auch.“

„Wasch machen wir jetzt?“, Toru drehte sich zu mir um und ich sah in sein von Alkohol gerötetes Gesicht. Er sah so niedlich aus.
 

~Torus POV~
 

„Isch weisch auch nisch...“, nuschelte er zurück. Mann, wir waren so was von zu.

„Lasch unsch erschtma scha... scha... schlage... schlafen!“, meinte ich und schloss kurz darauf meine Augen. Da sich auch nichts mehr weiter regte, dachte ich, dass es Arisada mir gleich getan hatte.
 

~Torus POV~
 

Am nächsten Morgen wachte ich auf und ich hatte höllische Kopfschmerzen. Scheiße, tat das weh. Ich sah kurz zur Seite... Komisch, es war keiner in Arisadas Bett, jedoch merkte ich, dass etwas ziemlich schweres auf mir lag.

Ich sah an mir herunter und schreckte sofort hoch.

Verdammt, was ist gestern nur noch passiert?

Durch mein plötzliches Aufsetzen kam auch Arisada wieder ins Reich der Lebenden/Wachen.

„Wo bin ich...?“, fragte er sich, doch als er mein überrumpeltes Gesicht sah saß er auch im Bett.

Durch diese Ruckartige Bewegung wurden wohl auch bei ihm Kopfschmerzen ausgelöst.

Ein Glück hatten wir beide noch alles an... Ich sah zur Uhr und stöhnte. Es war schon 18 Uhr. Es lohnte sich also nicht sich extra anzuziehen und noch etwas zu unternehmen.

„Lass uns weiterschlafen...“, meinte ich, stand auf und zog mich bis auf Boxershorts aus. Mit Klamotten war es eh viel zu warm.

Ich legte mich wieder aufs Bett und kuschelte mich in die Decke ein.
 

~Arisadas POV~
 

Ich sah mich erst mal verwirrt um. Warum war ich in Torus Bett aufgewacht? Waren wir gestern denn so zu gewesen?

Ich ließ mich wieder in die Kissen fallen und schloss meine Augen. Irgendwann kroch Toru wieder unter die Decke. Da das Bett ziemlich schmal war, musste er wohl oder übel etwas zu mir ranrutschen. Was mich ziemlich nervös machte. Hatte dieser Typ mir eigentlich nicht zugehört!? Ich war verdammt noch mal in ihn verliebt, da konnte er doch nicht zu mir ins selbe Bett krauchen. Wusste der denn nicht, was jungendliche Hormone so alles anstellen konnten? Besonders wenn es meine Hormone waren! Und der Typ war auch noch vergeben! Gab es eine schlimmere Folter?

Ich biss mir auf die Lippe und sah dann Toru ins Gesicht.

„Du weißt, was passieren kann, wenn wir beide in einem Bett liegen?“

„Was denn?“, war der Typ wirklich so naiv oder spielte er nur mit mir?

Ich rutschte näher an ihn heran und küsste ihn kurz auf den Mund.

„Das kann passieren“, meinte ich. Doch er sah mich nur lächelnd an.

„Das war doch schön. Mach weiter!“

Ich verzweifelte fast, doch dann schob ich alle Bedenken bei Seite und küsste ihn noch mal. Doch diesmal wurde ich fordernder und bat für meine Zunge um Einlass. Der Zungenkampf, der darauf folgte, war einfach unbeschreiblich. Mein Herz klopfte wild und ich dachte, ich müsste vor Glück überschäumen. Als wir uns trennten, fühlte ich immer noch mein klopfendes Herz und sah Toru glücklich an.
 

~Torus POV~
 

So ein Mist, ich geh fremd. Aber Arisada würde so was im Internat ganz bestimmt nicht rumposaunen... wenn doch, dann kann er was erleben.

Ich küsste ihn wieder und fing an, an seinem Oberteil rumzufummeln.

Kurz löste ich meine Lippen von seinen und flüsterte ihm ein „Wehe du verrätst es jemanden...“ ins Ohr.

Dem verlieh etwas Nachdruck, indem ich über seine Brust strich.

Ich küsste seinem Hals entlang und hinterließ an einer Stelle einen kleinen roten Fleck.

Solang er dies nicht bei mir tat war mir in diesem Moment alles recht... Immerhin bin ich nicht gerade stolz darauf Yujiro fremd zu gehen. Da fällt mir ein – so weit waren noch nicht mal Yujiro und ich gekommen...

Mit einer Hand fuhr ich nun etwas tiefer und öffnete die Hose von Arisada. Ihm schien es zu gefallen, was ich hier tat – und wehe jetzt kam jemand rein, dann gibt’s Backenklatsche vom feinsten...

Ich setzte mich auf seine Beine und fing nun an mit meiner Zunge seine Brustwarzen zu reizen.
 

~Arisadas POV~
 

Wo war eigentlich mein Gehirn, wenn man es mal brauchte? Ich war hier drauf und dran, mit Toru zu schlafen und Toru selbst würde fremdgehen. Doch als ich seine Zunge an meiner Brustwarze spürte, war mir alles plötzlich egal. Es sollte bloß keiner reinkommen.

Ich hob meine Hände und strich ihm leicht über die Seite, doch ich achtete darauf ihn nicht zu kitzeln. Ich fühlte förmlich, wie ein Schauer über lief und zog ihn zu mir herunter. Meine Hand wanderte in den Nacken und die andere fuhr den Rücken entlang. Ich küsste ihn noch einmal leidenschaftlich, ehe ich uns beide herumdrehte. Ich zog mir mein Oberteil aus und widmete mich dann wieder meinem Schwarm. Langsam strich ich mit meiner Zunge an seinem Hals entlang zur Brust. Ich strich über eine Brustwarze und hörte ihn leise keuchen. Sanft biss ich hinein. Dann ließ ich meine Hand über seine Bauchmuskeln gleiten und wanderte zu seiner Shorts. Diese zog ich ihm aus und küsste seine Bauchdecke.

Plötzlich fühlte ich seine Hände an meiner Hüfte. Er versuchte, mir die Hose auszuziehen und ich half ihm. Innerhalb kurzer Zeit lagen wir beide nackt im Bett.

„Bist du dir wirklich sicher, dass du das willst?“, ich wollte mich nur noch einmal versichern, Toru hauchte ein leises „Ja“ und ich strich mir durch die Haare. Dann setzte ich mich zwischen seine Beine und ließ meine Hände seinen Körper erkunden. Toru strich mit seinen Händen über meine Brust und ich stöhnte leise, als er in meine Brustwarzen kniff. Ich ließ meine Hände tiefer gleiten und strich über sein halb aufgerichtetes Glied. Toru bäumte sich auf und drückte seinen Rücken durch, als er meine Hand da unten spürte und stöhnte.

„Mach weiter!“, sein Stimme klang rau und war ein leises Keuchen.

Ich strich noch ein Mal über sein Glied und bei dem Anblick des erregten Körpers unter mir wurde mir selbst ganz warm. Ich fühlte, wie ich hart wurde und stoppte einen kurzen Moment.

„Arisada, mach weiter!“

Ich gab ihm einen Kuss auf die Lippen und drehte ihn langsam auf den Bauch. Sofort krallte Toru seine Hände in dem Laken fest. Ich hob seine Hüften an und beugte mich zu seinem Ohr.

„Bist du bereit?“, fragte ich heiser. Mir versagte fast die Stimme und Toru konnte nur noch nicken. Ich machte mich bereit und positionierte mich hinter ihm. Dann drang ich langsam in ihn ein, um ihm nicht wehzutun.

Das war mein erstes Mal und meine Sinne waren berauscht. Mein Denken schaltete sich komplett aus und irgendwann hörte ich uns beide nur noch stöhnen. Vorsichtig zog ich mich wieder aus ihm zurück und legte mich neben ihn. Toru sah mich mit roten Wangen an.

„Das war unglaublich“, flüsterte er leise und kuschelte sich in meine Arme. Sein gleichmäßiger Atem verriet mir, dass er eingeschlafen war. Doch ich konnte nicht schlafen. Nach diesem Rausch der Gefühle, wurde mir plötzlich bewusst, dass Toru gerade seinen Freund mit mir betrogen hatte. Doch ich schob das schlechte Gewissen zur Seite. Ich wollte nur noch den Rest der Nacht mit ihm genießen.
 

~Torus POV~
 

Diesmal wachte ich mal früher als gewollt aus. Um genau zu sein um 3 Uhr. Ich sah zur Seite und erblickte Arisada. Wir hatten es tatsächlich getan. Verdammt, jetzt durfte ich nur noch hoffen, dass das nicht rauskam... Ich dachte nicht weiter drüber nach und schlief weiter.
 

Am Frühstückstisch war die Stimmung nicht gerade die beste. Immer wieder schielte Mikoto zu mir rüber und schüttelte den Kopf.

„Was ist los? Hab ich irgendwas im Gesicht?“, fragte ich ihn schließlich, da es mir nach einiger Zeit wirklich auf den Geist ging.

„Darf ich nachher mit dir mal unter vier Augen reden, Toru?“

Ich sah ihn ganz verdattert an. Mikoto wirkte irgendwie... ernst.

Oh mein Gott, was war denn nun passiert, dass er so... komisch war?

„Ja, klar!“, meinte ich und aß mein Frühstück auf. Danach ging ich erst einmal ins Bad. Ich musste mich unbedingt duschen bevor ich mich vorerst irgendwo anders blicken ließ.

Danach stapfte ich fröhlich zu Mikoto ins Zimmer. Als ich dort angekommen war bat er seinen `Zimmermitbewohner´ mal eine Runde nach draußen zu gehen, was dieser auch gleich mit schmachtenden Gesicht tat.

Ich setzte mich zu Mikoto auf den Boden und sah ihn erwartend an.

„Was hast du... Miko-chan?“
 

~Mikotos POV~
 

Durchdringend sah ich Toru an: „Ihr wart gestern Nacht nicht zu überhören.“

Toru wurde erst blass, dann ein wenig rot: „W-was hast du denn gehört?“

Warum musste der Typ denn das fragen? War der wirklich so blöd wie er aussah? Die Sache an sich war doch schon peinlich. Und das Toru, der mit Yujiro noch gar nicht so lange zusammen war, schon sein erstes Mal gehabt hatte. Und dann auch noch fremdging nervte mich tierisch. Immerhin lag mein erstes Mal noch vor mir! Die Welt war so ungerecht!

„Was werde ich wohl gehört haben? Denk nach!“

Toru schwieg und wurde noch röter.

„Ich hätte echt nie gedacht, dass du Yujiro betrügst. Auch wenn ich ihn vielleicht nicht so sehr mag, glaube ich nicht, dass er das verdient hat.“

Betreten sah mir Toru ins Gesicht, dann wich er meinem Blick aus.

„Es war doch nur ein Ausrutscher. Er weiß doch von nichts.“

„Du glaubst also, dass ich dich nicht verrate? Warum?“

„Du bist doch mein Freund oder?“

Ich dachte nach: „Also, du bist nicht mit Arisada zusammen oder? Sondern mit Yujiro.“

Toru nickte.

„Willst du es Yujiro sagen?“

„Niemals! Der bringt mich doch um!“

„Es ist deine Sache. Aber ich glaube, es ist besser du sagst es ihm. Auf jeden Fall sollte das mit Arisada nur ein einmaliger Ausrutscher sein.“

Ich hoffte, ich hatte ihm genug ins Gewissen geredet. Denn eigentlich ging mich das ja nichts an.
 

~Torus POV~
 

Scheiße, jetzt hatte ich ein mächtiges Problem!

Was sollte ich denn sonst die ganze Kursfahrt über machen? Gewissermaßen wollte ich mich schon amüsieren...

„Mal sehn...“, murmelte ich, stand auf und verließ das Zimmer wieder. Eigentlich ging es ja Mikoto sowieso nichts an.

Ich ging wieder auf mein Zimmer und legte mich aufs Bett. Dass Arisada auch im Zimmer war hatte ich zwar gemerkt, wollte aber nicht weiter drauf eingehen. Er hatte jetzt immerhin seinen Spaß mit mir gehabt, also, was will er da jetzt noch?

Ich dachte an Yujiro.

Ich hatte offensichtlich wirklich einen sehr großen Fehler gemacht, aber es ihm sagen?

Da könnte ich mir gleich mein eigenes Grab schaufeln.

„Hey, du bist so still...“, sprach mich Arisada plötzlich an.

Ich nickte nur und beachtete ihn nicht weiter. Das schien ihm so wohl gar nicht zu gefallen, er hob mein Kinn an und küsste mich.

Ich drückte ihn vorsichtig weg.

„Nicht jetzt!“, meinte ich schroff und drehte mich weg.
 

~Arisadas POV~
 

Was war denn jetzt mit Toru los?

„Was hast du?“

„Nichts! Und jetzt lass mich in Ruhe!“, Toru drehte sich auf die andere Seite, um mir seinen Unwillen zu zeigen.

„Hat es dir gestern nicht gefallen?“

Toru wandte sich immer noch ab.

„Doch, aber bild dir bloß nichts drauf ein! Vergiss nicht, ich bin schon vergeben!“, seine Stimme klang wütend. Ich setzte mich wieder auf mein Bett und starrte auf seinen Rücken.

„Dass du einen Freund hast, hat dich gestern auch nicht gestört. Oder kommt jetzt das schlechte Gewissen?“

Toru wandte sich um und sah mich zornig an: „Das geht dich gar nichts an!“

„Wieso? Gewissermaßen stecke ich jetzt mit drin.“

Toru schwieg und wir sahen uns beide eine Weile lang in die Augen. Dann stand ich auf und ging zur Tür.

„Mach was du willst. Das mit deinem Freund musst du selbst hinkriegen.“

Ich war etwas enttäuscht von Toru. Ich hätte nie gedacht, dass er solche Charakterzüge an sich hatte. Toru kam mir immer wie ein Mensch vor, der treu blieb und ehrlich war.
 

~Torus POV~
 

Kurze Zeit schwieg ich, Arisada stand immer noch an der Tür.

Ich sah an die Decke, ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte.

„Tut mir leid...“, meinte ich und sah nun wieder zu Arisada.

„Was tut dir leid?“, fragte er misstrauisch.

„Dass ich eben so reagiert habe.. meine Nerven liegen einfach blank... Mikoto weiß davon und mir schien es, als ob er es Yujiro sagen würde...“

Wieder entstand eine kurze Stille, bis ich verstand, warum es so war.

Scheiße, ich hatte eindeutig zu viel gesagt...
 

~Arisadas POV~
 

„Du... du bist mit Yujiro zusammen ?“, meine Stimme klang so gar nicht nach meiner. Toru nickte nur.

„Und Mikoto weiß auch davon?“

Wieder ein Nicken. Ich musste mich erst einmal setzen. Zwei der Prinzessinnen waren ein Paar und die eine wusste von dem Fremdgehen der anderen. Und das schlimmste war, ich traute es Mikoto echt zu, uns an Yujiro zu verraten.

„Wie hat er das rausgefunden? Hast du es ihm gesagt?“

Toru schüttelte den Kopf.

„Natürlich nicht! Er hat uns.... gestern gehört“, sagte er immer leiser werdend. Ich wurde rot. Gehört? Na hoffentlich war er da der einzige gewesen.

„Und jetzt? Was machen wir jetzt? Wenn das die Schule erfährt, fliegen wir bestimmt vom Internat.“

Toru zuckte mit den Schultern: „Er wird es ja nur Yujiro sagen, nehme ich an. Wenn Mikoto zu einem Lehrer petzen geht, dann bring ich ihn um! Das schwöre ich.“

„Sorg lieber dafür, dass er nicht petzt!“

„Rede du doch mit ihm! Du bist der SMV-Vorsitzende!“

„Aber Mikoto ist dein Freund!“, ich schrie Toru schon fast an und Toru sah nur wütend zurück.

„Wenn er mein Freund wäre, dann würde er mich ja wohl nicht verraten oder?“

Wieder entstand Schweigen zwischen uns.
 

~Torus POV~
 

Das brachte hier doch eh alles nichts mehr.

Was passiert ist, ist passiert.

Ich wollte zurück zu Yujiro. Und ja, ich hatte mich nun doch dazu entschlossen mit ihm darüber zu reden – auch wenn das sicher meinen Tod bedeuten würde, so wie ich Yujiro kannte.

Ich stand auf, ging zu Arisada und schloss die Tür wieder, die er in der Zwischenzeit geöffnet hatte.

Noch können wir die restliche Zeit `genießen´ solange wir noch nicht zurück sind..., meinte ich und küsste ihn anschließend.

Arisada wollte sich am Anfang nicht so richtig darauf einlassen, da es die Situation ja nicht gerade zuließ, jedoch ließ ich ihm auch keine Chance zu widersprechen, also erwiderte er den Kuss ohne Einwände.

Ich merkte, dass ich Ablenkung brauchte, also warum sollte ich mir diese nicht von Arisada holen?

Ich schob meine Hände unter sein Oberteil und schob dieses dabei hoch.

Den Kuss unterbrach ich derweil jedoch nicht.
 

~Arisadas POV~
 

Als ich am Nachmittag im Freibad saß, fragte ich mich warum ich mich dazu hatte überreden lassen. Jetzt hatten wir erneut miteinander geschlafen. Ich hätte mich dafür ohrfeigen können. Nach dieser Kursfahrt würde Toru eh wieder zu Yujiro gehen. Mich interessierte, wie er das Problem ‚Mikoto’ lösen wollte.

Ich musste an Yujiro denken. Was der wohl sagen würde, wenn er mitbekam, dass Toru ihn betrogen hatte. Und dann auch noch mit wem!

Ich atmete tief durch und wünschte, dass ich alle Sorgen ertränken könnte. So wie ich Mikoto ertränken würde, wenn er auch nur das kleinste Wörtchen ausplauderte.

Und da kam er auch schon angerannt, mit Toru und einigen anderen Kursmitgliedern im Schlepptau. Mikoto warf mir einen undeutbaren Blick zu und holte sich dann etwas zum Trinken aus seiner Tasche. Toru grinste mich kurz an und setzte sich neben Mikoto. Und der Rest sah mich nur kurz ehrfürchtig an und redete dann doch lieber mit den Prinzessinnen.

Nach einer Weile unterbrach Toru das Gespräch und wandte sich an mich: „Hey Arisada! Wir wollen heute alle in die Disco. Kommst du mit?“

An einen Ort, wo es Alkohol im Übermaß gab? Nicht mit mir. Von nun an würde ich mich nachts sehr weit entfernt von Torus Bett aufhalten.

„Ich komme nicht mit.“

„Och komm schon! Bitte!“
 

~Torus POV~
 

Was war denn mit dem los?

„Ich möchte aber nicht!“, protestierte er weiter.

Ich seufzte, stand auf und setzte mich zu ihm. Er nahm wiederum Abstand von mir.

„Hör auf so zickig zu sein... ich wollte auch nicht, ich verabscheue Discos... also lass mich jetzt bitte nicht allein...“

Jetzt musste ich ihn auch schon anbetteln... Ich merkte, dass ich den Blick von Mikoto im Nacken hatte... wohl war mir dabei zwar nicht, aber das war mir in diesem Moment egal. Er wusste sowieso schon von uns.

Jedoch taten dies die Anderen noch nicht, deswegen musste ich mich wohl doch schon ziemlich zurückhalten ihn nicht überstürzt zu küssen.

„Ich möchte aber nicht..“

„Soll ich wieder handgreiflich werden, Arisada?“, drohte ich ihm nun.

„Wenn ich mich auf deinen Schoß setze und dich abkitzele wird niemand etwas Falsches denken...“

Nun nahm er noch mehr Abstand und ich seufzte.

„Mann, es tut mir doch leid, dass ich dich ein weiteres Mal dazu gebracht habe, aber...“
 

~Arisadas POV~
 

Ich seufzte.

„Okay, okay. Ich komme mit.“

Die anderen freuten sich, doch ich beugte mich leicht zu Toru rüber und flüsterte ihm leise zu: „Wehe, du kommst mir heute, noch sonst irgendwann zu nah!“

Toru nickte und ich legte mich auf die Wiese und las mein Buch weiter. Noch einmal würde ich ganz bestimmt nicht mit Toru im Bett landen!
 

Später am Abend saßen wir in der Disco und ich bereute meinen Entschluss zutiefst. Die Musik hallte laut aus den Boxen und die Menschen schrieen sich gegenseitig an, denn das war der einzige Weg miteinander zu kommunizieren.

Ich saß auf einem Barhocker und beobachtete die anderen Pubertären Jungen, wie sie sich an die zahlreichen Mädchen ranmachten. Blicke zu Toru vermied ich extra. Doch der kam trotz meiner Warnung auf mich zugelaufen.

„Was willst du?“, knurrte ich.

„Kannst du mir bitte was bestellen? Ich kann doch kein Englisch.“

Ich sah ihn zweifelnd an und nickte dann.
 

~Torus POV~
 

Mann, der war wirklich down. Er saß, genau wie ich, die ganze Zeit nur dumm rum und ihm ging die Lautstärke sicher auch auf den Geist.

Aber nein, der Herr hatte ja befohlen, dass ich ihm nicht mehr zu nahe kam.

„Was willst du denn trinken?“, fragte er mich und ich holte erst einmal die Karte raus.

Schnell suchte ich und tippte dann mit dem Finger auf das gewünschte Getränk. Arisada bestellte es für mich. Solange blieb ich noch neben ihn stehen.

Verdammt, ich wollte wieder nach Hause...

Als mein Getränk endlich auf den Tresen stand trank ich einen Schluck. Der Barmann sah ziemlich durchdringlich an. Ich glaubte, dass er dachte, dass ich ein Mädchen sei...

Na ja... Mann kann ja ein bisschen flirten, auch wenn der Typ mal ganz und gar nicht mein Fall war. Das Dumme war nur: Ich konnte ja kein Englisch.

Egal, manchmal reichte auch einfach nur ein Lächeln – dementsprechend tat ich dies.

Das schien auch zu wirken, denn nachdem ich mein Drink ausgetrunken hatte wurde mir sofort ein zweites vor die Nase gesetzt.

Ich merkte den geradezu fassungslosen Blick von Arisada.
 

~Arisadas POV~
 

Mann, als Toru auf unsere Schule gekommen war, war er noch so unschuldig gewesen und jetzt flirtete er mit dem Barmann. Irgendwie tat mir Yujiro leid. Ich hatte ja vor, mich nicht mehr mit ihm einzulassen.

„Warum tust du das?“

Toru sah mich fragend an: „Was meinst du?“

„Warum flirtest du mit ihm? Reicht es nicht, dass du Yujiro betrogen hast?“

„Flirten ist doch kein Fremdgehen. Außerdem kann mich so auch ohne deine Hilfe verständigen.“

Ich zog nur eine Augenbraue hoch und behielt den Rest für mich.

„Du musst es ja wissen“, murmelte ich, nahm mein Getränk und stand auf. Ich wollte lieber nichts riskieren und stellte mich an die Wand gegenüber hin. Sollte Toru doch flirten, mit wem er wolle.

Ich ließ meinen Blick über die Anwesenden gleiten und entdeckte Mikoto in der Menge, der mit einem grimmigen Gesicht auf Toru zuschritt. Er tippte diesen auf die Schulter und redete eindringlich mit ihm. Ich fragte mich, was er jetzt schon wieder hatte.
 

~Torus POV~
 

„Was tust du da?“, fauchte mich plötzlich Mikoto von hinten an.

„Komm erst mal runter...“

„Wie soll ich bei so was bitte runterkommen?!“, fing er an zu brüllen.

„Meine Güte, ich flirte doch nur, das ist kein fremdgehen!“, brummte ich.

„Du bist schon vergeben! Hast du denn kein schlechtes Gewissen?“

Ich stand auf.

„Natürlich hab ich das, und wie ich das habe! Aber irgendeine Ablenkung brauch ich nun mal, ansonsten kannst du mich vollkommen in die Tonne kloppen!“, schrie ich ihn an.

Langsam wurde mir die Situation wirklich zu viel.

„Außerdem kann es ja sein, dass auch Yujiro so etwas tut... und darüber weißt du ja nun nicht bescheid!“

Kurzerhand war Mikoto still.

„Du bist echt das Letzte...“, zischte er und ging wieder zu den Anderen.

Oh ja, er hatte recht: Ich bin das Letzte!

Ich glaub ich brauche heute noch eine Menge Alkohol...

Ich setzte mich wieder und trank den Rest aus dem Glas aus.
 

~Arisadas POV~
 

Ich beobachtete Toru noch eine Weile, nachdem Mikoto wieder gegangen war. Er schaute entschieden zu tief ins Glas, aber mir sollte es egal sein. Doch nach weiteren fünf Minuten seufzte ich. Toru würde riesigen Ärger bekommen, wenn der Lehrer ihn so sah, also erbarmte ich mich und ging zu ihm hin.

„Toru, komm wir gehen.“

Toru sah mich nur mit glasigem Blick an und stand auf. Ich griff ihm unter die Arme und zusammen verließen wir die Disco. Erst in dem Moment fiel mir ein, dass ich ja gar nicht mein Getränk bezahlt hatte. Aber hier kannte mich eh keiner, also sollte das wohl das geringste Problem darstellen.

Nachdem ich Toru ins Bett verfrachtet hatte, setzte ich mich auf mein Bett.

Nach der Menge Alkohol, die er getrunken hatte, zu schließen, würde er morgen einen schönen Kater bekommen. Aber was kümmerte es mich? Geschah ihm nur recht. Vielleicht sollte ich morgen dafür sorgen, dass extra laute Musik gehört wurde. Aber ich glaube das würden die anderen ihrer Prinzessin nicht antun. Aber vielleicht machte ja Mikoto mit?
 

~Torus POV~
 

Am nächsten Tag hatte ich einen mächtigen Kater. Bloß... wer hatte mich nach Hause geschleppt?

Doch nicht etwa...

„Arisada...?“

„Hm?“

Er saß auf dem Fensterbrett und sah nach draußen.

„Danke...“

„Wofür?“

Das fragte er noch?

„Nun ja... ich war sicher nicht leicht...“, murmelte ich.

„Allerdings...“

Ich stand auf und ging auf ihn zu.

„Warum willst du auf einmal so viel Abstand?“
 

~Arisadas POV~
 

Stur sah ich aus dem Fenster.

„Ich möchte nicht, dass unsere ‚Beziehung’ noch weiter geht.“

Ich konnte Torus gespiegeltes Gesicht im Fenster sehen. Er war verwirrt.

„Warum denn nicht?“

„Du bist mit Yujiro fest zusammen und schläfst trotzdem mit mir. Und dann flirtest du auch noch und nicht einmal Mikoto kann dich zur Vernunft bringen. Weißt du denn nicht, dass du damit nicht nur allen anderen, sondern auch dir selbst schadest?“

Ich sah ihn an und er erwiderte meinen Blick nur stumm.

„Was glaubst du, wird Yujiro machen, wenn er das alles erfährt. Glaubst du, er verzeiht dir, weil er dich liebt? Du hast ihn verletzt und betrogen. Du kannst froh sein, wenn er danach noch mit dir redet! Du kannst nicht einfach nur das tun, was dir gefällt! Denk doch einfach mal nach!“

Toru erwiderte immer noch nichts und ich versuchte es weiter, ihm sein Fehlverhalten klar zu machen: „Ich weiß, dass ich auch nicht unschuldig an der ganzen Sache bin, denn dazu gehören immer zwei. Vielleicht solltest du mit Yujiro reden und zwar nicht so: Hi Schatz, ich bin fremdgegangen. Ich hoffe, du verstehst mich. Sondern ernsthaft, ohne mit der Tür ins Haus zu fallen. Du solltest auch Mikoto davon überzeugen, nichts zu verraten. Er mag zwar ein nerviges Kleinkind sein, aber ich denke, er kann auch richtig nett sein. Aber du musst selber sehen, wie du klar kommst.“

Ich stand auf: „Mehr Ratschläge kann ich dir nicht geben. Du musst dir selber darüber im klaren sein, wie viel dir Yujiro bedeutet und ob du ihn verlieren willst.“

Dann verließ ich das Zimmer und ließ Toru mit seinen Gedanken allein zurück.
 

~Torus POV~
 

Der Idiot verstand auch gar nichts! Jetzt war es doch sowieso schon zu spät.

Auch ich ging aus dem Zimmer und lief dann ein wenig auf dem Gelände rum.

Anschließend legte ich mich auf die Wiese und dachte dort noch ein wenig über die Worte von Arisada nach. Okay, er hatte recht, das war aber noch lange kein Grund mich so niederzumachen. Wie er schon sagte bin ich ja nicht allein dran schuld. Und was ich mache kann ihm doch eigentlich egal sein!

Ich zog mir noch schnell mein Oberteil aus, formte dies zu einem Kissen und legte dann meinen Kopf darauf. Kurz danach schlief ich ein. Das war mir einfach alles zu viel.

Als ich aufwachte war es schon stockdunkel. Keiner schien nach mir gesucht zu haben. Mein Magen knurrte. Ich hatte zwar Hunger, aber absolut keinen Appetit.

Ich glaube, würde ich jetzt etwas Essbares sehen, würde ich mich vom feinsten übergeben...

Ich sah mich kurzum. Ich war ganz allein auf der Wiese... dann sah ich zum Hotel. Im Zimmer von Arisada und mir brannte noch Licht. Ein Zeichen dafür, dass er im Zimmer war und noch nicht schlief.

Jedoch wollte ich Arisada die nächste Zeit auch nicht begegnen, also nahm ich mir vor, meine Nacht im Freien zu verbringen.

Langsam aber sicher merkte ich auch, dass sich mein Oberkörper ziemlich abkühlte, also entschloss ich mich mir mein `Kissen´ anzuziehen.

Danach schlief ich sofort wieder ein...
 

~Arisadas POV~
 

Ich sah von meinem Buch auf und schaute auf die Uhr. Es war schon ziemlich spät und Toru war noch nicht da. Bald würde der Lehrer kontrollieren, ob auch jeder in seinem Bett lag, denn es war schon dunkel draußen. Ich seufzte. Wie ich es hasste Kindermädchen zu spielen. Aber ich stand auf und verließ das Zimmer. Vielleicht war Toru noch irgendwo auf dem Gelände. Wenn nicht, dann hatte er sich sicherlich verlaufen. Ich stöhnte. Hoffentlich nicht, sonst konnte ich ihn überall suchen und darauf hatte ich absolut keinen Bock.

Ich betrat das Gelände, das zur Herberge gehörte und entschied mich zuerst für die Wiese. Und Tatsache. Als ich diese betrat, entdeckte ich Toru auf dem Boden liegend. Ich trat näher an ihn heran.

„Hey, du Schlafmütze! Steh auf!“

Ich nahm an, dass Toru geweckt worden war, denn in der Dunkelheit konnte ich nichts erkennen. Doch dann stand er auf.

„Was willst du?“

„Es ist spät. Der Lehrer macht bald Anwesenheitskontrolle, also komm rein! Nicht, dass du dich noch erkältest und mich damit ansteckst.“

Ich drehte mich um und ging, in der Annahme, dass Toru mir folgte, was er auch tat.

Schweigend betraten wir das Zimmer und ich legte mich auf das Bett, um noch ein wenig zu lesen. Toru ging noch duschen und legte sich dann auch hin. Ich fragte mich, ob wir uns noch den Rest der Reise so anschweigen würden.
 

~Torus POV~
 

Oh nein, ich werde sicher kein Gespräch mehr mit ihm führen. Hätte er mich doch lieber draußen liegen gelassen. Da war wesentlich besseres Klima als in der stickigen Bude.

Im Endeffekt stand ich auf, schnappte mir meine Decke und mein Kissen und verschwand auf dem Balkon. Immerhin gab es dort Liegen, die nicht nur als Dekoration dastanden sondern auch danach schrieen benutzt zu werden.

Also packte ich mich auf eine von diesen und schlummerte dort weiter. Mir doch egal, was der Lehrer jetzt sagt, oder nicht. Ich jedenfalls schlafe draußen.

„Hey, was soll das?“, fragte plötzlich Arisada. Ich jedoch hielt es nicht für nötig ihm zu antworten. Es war doch auch offensichtlich, was das hier werden sollte: Eine Übernachtung im Freien!

„Ich rede mit dir...“

„Lass mich in Ruhe, ich bin müde!“, fauchte ich ihn an.
 

~Arisadas POV~
 

Ich sah mich um. War ich froh, endlich wieder auf japanischem Boden zu stehen. Die letzten Tage waren einfach nur Horror gewesen. Toru und ich hatten uns angeschwiegen. Er war wohl sauer auf mich.

Ich seufzte und nahm meinen Koffer vom Fließband. Dann machte ich mich auf den Weg zum Ausgang. Ein Bus sollte uns zurück zum Internat fahren. Und dort würde ich Toru und Yujiro so gut es ging aus dem Weg gehen. Wir warteten noch auf den anderen Kurs von Yujiro und Sakamoto, der gerade zu uns stieß.
 

~Yujiros POV~
 

Ich war so froh, endlich wieder in Japan zu sein und Toru wieder zu sehen. Ich schnappte mir Akira und lief mit ihm zu Mikoto und Toru. Leider konnte ich meinen Freund ja nicht vor den Augen aller umarmen oder gar küssen. Aber ein Lächeln von ihm reichte mir schon. Zu viert stiegen wir in den Bus und tauschten gegenseitig Reiseberichte aus. Doch irgendwie kam mir Mikoto komisch vor. Er sah ständig zu Toru und versuchte, ihn mit seinen Blicken auf zu dolchen. Hoffentlich hatte er den kleinen nicht zu sehr geärgert. Das war immerhin mein Job.
 

~Torus POV~
 

Endlich hatte ich wieder Yujiro in meiner Nähe... Ich hätte ihn am liebsten umarmt, jedoch ging das nicht, weil erstens: wir in der Öffentlichkeit waren und zweitens: ich sowieso schon ein schlechtes Gewissen hatte. Wenn ich ihn jetzt küssen würde, würde ich depressiv werden, ganz sicher...

„Und? Wie war das Wetter bei euch?“, fragte ich mit einem gespielten Lächeln.

„Na ja... hauptsächlich Regen...!“, murmelte Akira.

„Tja... bei uns war strahlender Sonnenschein...“, prahlte ich.

Yujiro nahm meinen Arm und zog meinen Ärmel etwas nach oben.

„Man sieht’s...“, meinte er und ließ ihn wieder los.

Oh Mann, Mikoto sollte endlich aufhören so zu gucken, ich war mit der Situation schon unglücklich genug...

„Was habt ihr denn alles gemacht in Rom?“, fragte mich Sakamoto.

Ich sah ihn an und lächelte wieder falsch.

„Na ja, wir waren baden, spazieren...“

„... und im Bett!“, unterbrach mich Mikoto.

Diese Aussage wird er noch bereuen...

„Wo hätte ich den sonst schlafen sollen, Miko-chan?“, fragte ich ihn und trat ihm heftig auf den Fuß, um ihn zu sagen, dass er die Klappe halten sollte.
 

~Yujiros POV~
 

Ich stutzte. Da stimmte doch irgendetwas nicht. Wieso betonte Mikoto das ‚im Bett’ noch extra?

„Was hast du denn?“, fragte ich an Mikoto gewandt.

„Das kannst du dir von Toru erklären lassen.“

Ich sah meinen Freund nur fragend an, der ein wütendes Gesicht machte und ihm wohl bald an die Gurgel springen wollte.

„Was meint er damit, Toru?“

Doch Toru schwieg nur, dann murmelte er ein leises „Sag ich dir nachher“.

„Oder du fragst Arisada“, machte Mikoto weiter und wich einem Tritt seitens Toru aus.

„Was hat denn Arisada damit zu tun?“, nun war auch Akiras Neugier geweckt und er sah fragend zwischen den beiden hin und her.

„Ach, Arisada hatte Mikoto als Prinzessin rumlaufen lassen. Deswegen hatte er auch die ganze Zeit so schlechte Laune verbreitet.“

Ich sah mir Toru eine Weile an. Ja, so etwas würde zu Toru passen, aber ich hatte das Gefühl, dass da noch mehr dahinter steckte. Doch Toru jetzt zu fragen, würde wohl nichts bringen, also tat ich es, als wir unsere Sachen auspackten. Ich erhob mich von meinem Koffer und setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl.

„Toru?“

„Ja?“, er drehte sich um und sah mich fragend an.

„Was hatte Mikoto gemeint, als er sagte, ich solle es mir von dir erklären lassen?“
 

~Torus POV~
 

Ich schwieg...

„Hallo?“, hakte Yujiro nun noch einmal nach.

„Du wirst mich danach verachten und mich am liebsten umbringen... willst du das?“

Er schien jetzt gar nichts mehr zu kapieren.

„Warum sollte ich das bitteschön tun?“, fragte er.

Ich senkte den Kopf.

„Nun ja... es ist nicht sehr toll... und stolz darauf bin ich auch nicht...“

„Jetzt hör endlich auf daraus so ein Drama zu machen! Mach es kurz und schmerzlos!“

Ich sah ihn etwas ängstlich an.

„Sicher?“, fragte ich noch mal nach.

„Ja!“

Okay, drum rum werde ich eh nicht kommen...

„Ich... hab mit Arisada geschlafen...“

Jetzt war es raus...

„Du hast WAS?!“
 

~Yujiros POV~
 

Ich glaube in diesem Moment blieb mein Herz stehen. Dann schlug es wieder sehr heftig und mein Magen fühlte sich sehr komisch an.

„W-warum hast du das getan?“, ich traute mich nicht Toru in die Augen zu sehen und hatte ein wenig Angst vor der Antwort.

„Es war ein Ausrutscher. Es kommt nie wieder vor! Bitte Yujiro, ich liebe dich doch!“

Torus Stimme klang so verzweifelt wie ich mich fühlte.

„Weißt du überhaupt, was du da sagst? Du sagst, du liebst mich und trotzdem betrügst du mich! Du bist so was von mies!“

„Yujiro!“, Toru stand auf und kniete sich vor mir hin, „Bitte! Es tut mir so leid!“

Ich konnte nicht verhindern, dass mir Tränen über die Wange liefen. Schnell wischte ich sie mir weg.

Ich war so enttäuscht. Das hätte ich nie erwartet.

„Bin ich dir denn nicht genug?“

„Yujiro, bitte! Natürlich bist du mir genug! Es war doch nur ein Ausrutscher!“

Ich konnte mir das nicht mehr anhören. Ehe ich mich versah, hatte ich Toru eine Ohrfeige verpasst. Dann stand ich auf und stürmte aus dem Zimmer. Dabei rannte ich fast Mikoto um. Ich würde jetzt zu Arisada gehen und ihn fertig machen! Und wenn ich mich abreagiert hatte, war Toru dran!
 

~Torus POV~
 

Verdammt... verdammt... VERDAMMT!

„YUJIRO!!“

Ich war am Boden zerstört. Ich wusste, dass so etwas kommen würde.

Nun kam auch noch Mikoto.

„Hast es ihm also doch gesagt, he?“, ich hörte an seiner Stimme, dass er sich ein Lachen verkneifen musste.

„Verdammt... hau ab!“, sagte ich. Meine Stimme versuchte ich dabei normal klingen zu lassen, was mir jedoch nicht wirklich gelingen wollte – so ein Mist aber auch!

„Ja ja, viel Spaß beim Heulen. Du hast es dir selbst versaut!“

„HAU ENDLICH AB!!!“, schrie ich, stand auf und verschwand nach draußen.

Ich brauchte frische Luft... also entschied ich mich aufs Dach zu gehen und dort für eine Weile zu bleiben.
 

~Arisadas POV~
 

Dass ich als SMV-Vorsitzender so viel Arbeit hatte war mir gar nicht aufgefallen. Anscheinend hatte ich wirklich mal wieder Urlaub gebraucht.

Gerade, als ich mit dem Sortieren der Unterlagen fertig war stürmte Yujiro den Raum.

„Was willst du, ich habe nicht nach dir gerufen...“

Ich hoffte nur, dass es nicht um DIESE Sache ging...
 

~Yujiros POV~
 

„Was werde ich wohl wollen? Du hast mit meinem Freund geschlafen!“

„Beruhige dich.“

Ich wollte mich nicht beruhigen. Ich hätte Arisada umbringen können, so ruhig wie er da saß und mich unschuldig ansah.

„Hast du gewusst, dass er mit mir zusammen war?“

„Nein, nicht als wir das erste Mal miteinander geschlafen haben.“

Ich erstarrte: „Das erste Mal? Wie oft habt ihr es eigentlich miteinander getrieben?“

„Zwei Mal. Danach-“

„Du verdammter Mistkerl!“

„Sei ruhig!“, Arisada war aufgestanden und hatte mit der flachen Hand auf den Tisch gehauen, „Mich brauchst du für das Ganze nicht verantwortlich zu machen. Diskutier das mit deinem Freund aus. Er hat freiwillig mit mir geschlafen.“

Ich schwieg. Arisada hatte recht und trotzdem tat es noch weh. Ich fragte mich, ob ich Toru jemals verzeihen konnte, dass er mich so sehr verletzt hatte.

Ich drehte mich um und ging aufs Dach. Ich konnte jetzt weder Arisada noch Toru noch sonst jemandem in die Augen sehen. Ich war zu verletzt. Vielleicht sollte ich Mikoto fragen, ob ich zu ihm ins Zimmer ziehen konnte.

Als ich aufs Dach kam, sah ich schon Toru am Zaun stehen...
 

~Torus POV~
 

Was sollte sich jetzt nur tun. So etwas hatte ich noch nie gehabt...

Ein Glück gab es hier Niemanden, vor dem ich mich rechtfertigen musste.

„Toru...“

Ich schreckte hoch. Ich hatte mich hochgradig geirrt – es war doch jemand vorhanden.

Ich drehte mich nicht um, ich war jetzt sowieso nicht in der Stimmung Jemanden zu sehen. Und reden wollte ich erst recht nicht.

Besonders nicht mit ihm in dieser Lage, denn er schien immer noch auf 180 zu sein...

„Es waren also zweimal...“, murmelte er weiterhin.

Sterben... das war der einzige Gedanke, der mir jetzt in den Sinn kam.

Ich müsste jetzt einfach nur über den Zaun klettern, springen und schon war die Sache erledigt.

Dann waren die Beziehungen beendet UND mein Leben...

„ICH REDE MIT DIR!!!“

Ich zuckte zusammen, sagte aber weiterhin nichts...
 

~Yujiros POV~
 

Es war zum verzweifeln. Ich setzte mich auf den Boden, den Rücken an den Zaun gelehnt.

„Warum? Warum hast du das getan?“

Toru schwieg und das machte mich so wütend. Ich wollte den Grund hören und er sagte einfach gar nichts. In diesem Augenblick kam ich mir so blöd vor.

„Ich weiß nicht, warum.“

Ich schrak auf und sah zu ihm hoch. Sein Blick war starr geradeaus gerichtet.

„Arisada hatte mir seine Liebe gestanden und dann haben wir uns irgendwann betrunken. Wir sind zusammen im selben Bett aufgewacht und dann ist es halt passiert. Glaub mir, ich wollte das nicht.“

„Aber du hast zweimal mit ihm geschlafen“, meinte ich und senkte den Kopf wieder. Warum tat ich mir das eigentlich an? Wollte ich denn noch weiterhin mit ihm zusammensein? Konnte ich das überhaupt, nach dem, was passiert war?

„Das zweite Mal ging von mir aus. Ich hab mir nichts dabei gedacht.“

„Und!? Hast du dir auch nichts dabei gedacht, als du mich geküsst hast!? Warum wolltest du überhaupt mit mir zusammensein, wenn du doch mit einem anderen schläfst!?“

Ich war aufgestanden und biss wütend die Zähne aufeinander. Am liebsten wäre ich weggerannt, doch ich wollte das jetzt endlich hinter mich bringen und abschließen. Ich wollte, dass er sagte... ja was? Wollte ich hören, dass er mich auch weiterhin liebte? Das hatte er vorhin gesagt und ich hatte ihm nicht geglaubt. Eigentlich wollte ich Toru nur verzeihen können, doch das konnte ich nicht.
 

~Torus POV~
 

Jetzt heulte ich schon wieder... hatte ich mir nicht eigentlich vorgenommen nicht zu heulen?

„Es... tut mir doch leid... es...“, ich schluckte stark, „... es ist nun mal passiert... ich kann es nicht mehr rückgängig machen...es tut mir so unendlich leid, bitte glaub mir... ich habe nichts weiter dabei empfunden, ich liebe dich, Yujiro... bitte glaub mir...“

Ich konnte ihm immer noch nicht in die Augen sehen...

Ich sank auf die Knie – ich konnte nicht mehr stehen...

„Ich... werde es nie wieder tun... bitte...“

Nun sah ich ihn doch an.

„Bitte... verlass mich nicht...!“, flehte ich. Mann, war das peinlich. Jetzt heulte ich... als Mann...
 

~Yujiros POV~
 

Ich sah auf das Häufchen Elend runter, das vor mir kniete.

„Ich weiß nicht... du hast mir sehr wehgetan“, ich ließ mich auf die Knie fallen und sah ihm ins Gesicht.

„Ich weiß... dass ich... dich verletzt habe... Ich kann verstehen... wenn du mir... nicht verzeihen kannst... Aber bitte... Ich liebe dich!“

Ich seufzte. Es war so herzzerreißend, wie er da vor mir saß. Ich fragte mich, ob ich ihm weiterhin böse sein konnte. Ich liebte ihn doch. Aber reichte meine Liebe aus, um ihm verzeihen zu können. Reichte sie aus, um weiterhin mit ihm zusammen sein zu können?

Ich sah ihm ins Gesicht. Seine Augen waren wässrig von den ganzen Tränen. Er meinte es wirklich ernst.

„Aber mach so etwas nie wieder, ja?“

Toru sah mich überrascht an: „Heißt das, du verzeihst mir?“

Ich nickte und er kam meinem Gesicht näher.

„Danke, Yujiro. Ich liebe dich wirklich, glaub mir.“

Ich nickte: „Ich dich auch.“

Er kam noch näher und wollte mich küssen, doch legte ich ihm einen Finger auf die Lippen.

„Bitte, jetzt noch nicht.“

Er nickte nur verstehend.
 

~Torus POV~
 

Ein Glück... ich hätte ansonsten wirklich keinen Ausweg mehr gesehen... ein Glück hat er mir verziehen...

Auch wenn ich ihn jetzt nicht küssen durfte, das war mir egal... Er wollte Abstand, ich verstand das... aber eine Umarmung ließ ich mir dennoch nicht nehmen, also tat ich dies.

„Ich liebe dich...“, flüsterte ich in sein Ohr und drückte ihn noch fester an mich. Ich wollte nie wieder, dass so etwas passiert...

Plötzlich kam Mikoto auch auf das Dach. Verdutzt sah er uns an.

„Hab ich was verpasst?“, fragte er.

Keine Antwort unsererseits.

„Ich meine euch beide...“

Immer noch keine Antwort...

Er drehte sich um, hob die Hand und meinte: „Hallo Wand!“

Bei dieser Pose musste ich nur noch lachen und Mikoto drehte sich wieder um.

„Was ist denn passiert?“, fragte er.

„Ich hab soeben rausgefunden, dass du Sailor Moon Unterwäsche trägst...“

Sofort lief der Pinkhaarige rot an und verschwand.

„Sailor... Moon...?“, fragte mich Yujiro ungläubig, doch er konnte an meiner Reaktion erkennen, dass es wirklich der Fall war.
 

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Kommis? Sonstiges? Bitte schreibt, auch wenn ich alles schon auf einmal hochlade...!!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Tamatsu
2014-01-11T21:01:13+00:00 11.01.2014 22:01
ich LIEBE dieses Kapitel!!!
hab jetz nich ganz überrissen, ob hier zu zweit allein oder allein geschrieben wird aber ich muss euch/dir echt danken!)
ich musste ewig suchen bis ich ein FF mit Toru und Arisada gefunden hab und es is eindach nur genial! xD
DANKE DANKE DANKE <3
freu mich schon aufs dritte Kapitel (auch, wenns nich mehr um die beiden geht xP)
Von:  Nelaine
2008-02-23T17:19:53+00:00 23.02.2008 18:19
Du bist einfach klasse, ab und zu ist es etwas unübersichtlich. Aber sonst könnte mann meinen du wärst ein/e Schriftsteller/in.

Kiss Nejigirl
Von:  Uky
2007-11-20T12:11:20+00:00 20.11.2007 13:11
Hach jah XD
Das Kapi sagt mir diesma nicht so viel zu xD;
*drop*
Aber kein Ding.
Hast voll gut geschrieben und beschrieben! *__*'
Ich mag deinen Schreibstil xDD
Ich knöpf mir jetzt das dritte Kapi vor <D höhöhö~


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