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Kapitel 8

/Gut zu wissen. War mir aber schon fast klar, nach dem ganzen Aufstand hier./ Take konnte seinen Zynismus nicht bremsen, dennoch musste er plötzlich grinsen und fühlte sich großartig, trotz der ganzen Situation. Er wischte Mamoru energisch die Tränen von den Wangen.

"Schluss jetzt, ich bring dich erstmal von diesem gefährlichen Turm runter, bevor du es dir noch mal anders überlegst."

"Allerdings."

Take sah verdutzt zur Seite; dort stand ein äußerst wütender Polizist, dessen Kollegen nun Mamoru und ihn in ihre Mitte nahmen und zum Fahrstuhl bugsierten.

In einem Raum im Untergeschoss des Tokyo Towers mussten sie eine halbe Stunde die Litaneien der Polizisten über sich ergehen lassen, sich x-mal entschuldigen und durften schließlich mit lebenslangem Tokyo-Tower-Verbot und dem Auftrag einen Entschuldigungsbrief an das Tokyoter Rathaus zu schreiben den Tokyo Tower verlassen. Als sie aus dem Gebäude traten hatte sich der Betrieb wieder normalisiert und niemand erkannte sie. Take hatte seit die Polizisten sie abgeholt hatten Mamorus Hand gehalten und sie auch nicht losgelassen, als ihn die Polizisten mit Blicken, die sie einem Aussätzigen zugeworfen hätten, befragt hatten. Nun ignorierte er vereinzelte Passantenblicke, winkte nur einmal kurz dem Turmwächter zu, der freundlich zurückwinkte, und hielt Mamorus Hand nur noch fester.

Er führte ihn zu seinem geparkten Motorrad und grinste dann breit.

"Ach ja, ich bin übrigens ausgezogen. Wenn es dir also etwas ausmacht mit einem Vagabunden zusammenzuleben..."
 

Ein Ausdruck purer Glückseligkeit war auf Mamorus Gesicht getreten, als Take ihn an der Hand gefasst hatte. Er war froh, dass sich die Dinge so gewendet hatten, sehr froh. Die Polizisten schafften es jedoch durch ihre Strafpredigt seine Laune ein wenig zu verschlechtern. Er versuchte auch, ihnen mit einem halbwegs ernsten Gesicht zuzuhören, was ihm allerdings nur schwerlich gelang.

Als sie es dann endlich geschafft hatten, den Polizisten zu entkommen, zauberte sich wieder ein Lächeln auf sein Gesicht. Ihm war es egal, ob Take, genau wie er, jetzt kein Dach über dem Kopf hatte. Hauptsache sie waren zusammen und somit glücklich. Eine leichte Röte zierte sein Gesicht, bevor er sich auf die Zehenspitzen stellte und ihm einen sanften Kuss auf die Lippen hauchte und ihn umarmte.

"Das ist nicht wichtig... Hauptsache du bist da..."
 

"Klingt gut. Aber die Miete für die Woche, die du bei mir gewohnt hast will ich trotzdem noch."

Und damit zog Take Mamoru an sich und küsste ihn. Es störte ihn nicht, dass sie mitten auf der Strasse standen, wo alle Leute zugucken konnten. Take beschloss gerade, dass sich seine Hände wirklich gut unter Mamorus T-Shirt machen würden, als ihn sein laut klingelndes Handy erschreckte und der Automatismus der Gesprächsannahme machte seine Absichten zu Nichte.

"Hallo?"

"Hallo..."

Take erstarrte zu Eis, als er seine frisch-geexte Freundin erkannte.

Ihre Stimme klang nicht gerade begeistert, als sie ihm befahl: "Nimm dir 'nen Zettel und Stift. So 'n Hotel hat für deinen Kerl angerufen. Also sie haben das Problem geklärt und jetzt doch ein Zimmer frei und dafür, dass es ihr Fehler war, bieten sie ihm ein Doppelzimmer zum selben Preis... Dachte, dass würde euch vielleicht passen; du sitz ja auch gerade auf der Straße."

Sie schniefte und ihre Stimme nahm den krampfhaft unterdrückten Gerade-geheult-Ton an, den sie oft nach Streits gehabt hatte, als sie ihm Adresse und Daten durchgab.

"Und, Take? Pass auf dich auf, ja?"

"Du auch. Bye."

Take legte auf und lächelte Mamoru an: "Ich hab gute Neuigkeiten."
 

Auch Mamoru hatte gegen Takes momentane Zärtlichkeiten nichts einzuwenden und verfluchte sich und seine Umwelt, als dieser wegen seines Handys von ihm ablassen musste. Mit leicht geröteten Wangen blickte er ihn an und hakte dann vorsichtig nach, nachdem er das Telefonat beendet hatte.

"Was? Was ist los?"

Mit großen, erwartungsvollen Augen blickte er den Älteren an.
 

"Nichts weiter, nur hat dein Hotelchen gerade angerufen. Sie geben zu, einen Fehler gemacht zu haben und so bieten sie dir jetzt, vorausgesetzt du willst noch, ein Doppelzimmer als Entschädigung an. Naja und ich dachte, wir könnten da für die nächste Woche wohnen und nebenbei eine Wohnung für uns beide suchen. Ich denke, da wir schon zusammen gewohnt haben, ist das auch nicht zu schnell." Er zwinkerte. "Okay?" Und mit einem Blick auf die Maschine setzte er hinzu. "Aber nicht ohne mein Motorrad. Traust du dir noch eine Fahrt zu?"
 

Mamorus Augen weiteten sich noch ein Stück.

"Ein Doppelzimmer in diesem Hotel?" kurz überlegte er, zuckte dann gleichzeitig mit den Schultern. "Unter anderen Umständen würde ich wahrscheinlich ablehnen, aber das ist, glaub ich, das Beste, was uns gerade passieren kann."

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Dann wandte er sich dem Motorrad zu, sah es skeptisch an.

"Hm... vielleicht sollte ich mit ihm Frieden schließen? Ich werde dich wohl kaum ohne es kriegen, oder?"

Ein leises Lachen schlich über seine Lippen.

"Warte kurz."

Mit ein paar Schritten stellte er sich vor das Motorrad und blickt es durchdringend an.

"Also Chibi-chan, ich mag dich eigentlich nicht, aber ich würde mich Take zu Liebe mit dir arrangieren. Was sagst du?" Ein skeptischer Blick, dann schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht. "Okay, das wäre erledigt."

Lächelnd blickte er zu Take.
 

"Also, zwei Dinge sind zu bemerken", sagte Take und stellte sich neben Mamoru vor das Motorrad. "Erstens solltest du dich mal durchchecken lassen - Leute, die mit Motorrädern reden, sind nicht normal; zweitens - gib bitte meinem Bike keine komischen, niedlichen Namen! Wenn du es schon irgendwie nennen musst, sollte es schon ein cooler Name sein, wie Hideyoshi Ranger."

Und zum zeichen, dass er in diesem Punkt zu Ende diskutiert hatte, schnappte er sich Mamorus Tasche, die ein Polizist von der Plattform mitgebracht hatte und begann umständlich, sie mit den Gurten an Hideyoshi Ranger zu befestigen. Er reichte Mamoru den Zweithelm und meinte fröhlich.

"Mit dem ganzen Gepäck wird's eng, du hast nichts gegen Kuscheln...?"
 

"Hideyoshi Ranger?" Mamoru blickte Take mit einem mehr als Abgeneigtem Blick an. "Was ist denn das für ein Name?" Ich werde ihn nie so nennen. Für mich wird er immer Chibi-chan heißen."

Und damit war auch für Mamoru die Diskussion beendet und er setzte sich hinter Take, nachdem er den Helm aufgesetzt hatte. Lächelnd schlang er seine Arme um Takes Bauch.

"Wir können dann!"

Und sobald Mamoru diese Worte ausgesprochen hatte, brauste Take auch schon davon. Mamoru verspannte sich augenblicklich, beruhigte sich aber auch gleich wieder. Er fuhr ja mit Take. Auf Chibi-chan. Chibi-chan würde nie einen Unfall bauen. Dafür war der Kleine viel zu lieb. Und Take würde sie ganz sicher auch in keinen Graben fahren.

Nach ein paar Minuten waren sie auch schon bei dem Hotel. Es war nicht weit vom Tokyo Tower entfernt.

Sobald sie die Eingangshalle betraten, klammerte sich Mamoru an Takes Hand. Er wollte jetzt nicht mit der Empfangsdame reden.
 

"Hallo." Take trat an den Tresen und sprach den jungen Portier an. "Ähm, die Sache ist die... Also... ähm, haben sie ein Zimmer auf den Namen Kitagawa?"

Er lächelte breit und nickte sofort.

"Die Buchungspanne? Zimmer 202, im zweiten Stock. Hier bitte die Schlüssel."

Damit gab der Mann (K. Benyo stand auf seinem Namensshild) zwei Elektrokarten-Zimmerschlüssel an Take, der sie leicht verwundert, da er ohne zu fragen gleich zwei Schlüssel bekommen hatte und es auch keine Schwierigkeiten gegeben hatte, annahm und mit einem Lächeln auf den Lippen auf dem Fahrstuhl zusteuerte.

"Okay, zweiter Stock, alles aussteigen." scherzte Take und machte einen übertriebenen Diener als sich die Fahrstuhltüren aufschoben. dann folgte er Mamoru und öffnete mit einer eleganten Bewegung die Zimmertür, nachdem er Mamoru auf dem Flur überholt hatte. Er lachte spontan und fühlte sich unerhört glücklich, als er das Zimmer nach seinem Freund betrat.

Das Zimmer hatte einen kurzen Flur, links mit Schrank und Kleiderhaken, rechts die Tür zu einem blitze blanken, weiß gekachelten Badezimmer, die ein mannshoher Spiegel zierte.

Mit zwei großen Schritten war Take im Zimmer und sah sich um. Zwei Betten, zwei Nachttische, ein Schreibtisch und ein Fernseher. Er ging zum Fenster und zog die weißen, bodenlangen Gaze-Vorhänge zur Seite: hinter dem Fenster (das seiner Größe nach und dem dahinter Befindlichen wohl eher eine Tür war) lag ein begehbarer begrünter Bereich, der - soweit Take das sehen konnte - nur durch die Zimmer zu betreten war, also so eine Art Gemeinschaftsbalkon.

"Klasse, sieh dir das mal an. Ein Privatpark."

Take öffnete die Tür, wandte sich dann zum Mini-Kühlschrank und suchte nach etwas Flüssigem, was er jedoch sein ließ, als er die Preisliste sah. Stattdessen schnappte er sich die Fernbedienung, knipste den Fernseher an und warf sich mit Schwung auf das rechte Bett, was zur Folge hatte, dass sich das Bett einige Zentimeter in die Schwungrichtung bewegte.

"Wow, guck mal, die Dinger kann man bewegen. Wir können die Betten zusammenschieben..." Er wurde knallrot, als er bemerkte, WAS er da gerade gesagt hatte. "Äh... ich meine... ähm, also... theoretisch und so... Nicht, dass du das jetzt falsch verstehst, ich wollte nur, hab nur..."

Er brach ab, als er sich immer mehr in Satzbruchstücken ertrinken sah.

"Also" erräusperte sich und richtete sich halb auf "Wollen wir fernsehen?"

Und er deutete unschuldig auf das Gerät, während er hoffte, dass Mamoru sich neben ihn setzten und das nicht total falsch verstehen würde.
 

Mamoru betrat vor Take das Zimmer und blickte sich um. Es sah wirklich nicht so schlimm aus, wie er es erwartet hatte. Eigentlich war es relativ schön. Langsam ließ er sich auf das Bett in der Nähe des Fensters sinken. Takes Worte rauschten mehr oder weniger an ihm vorbei, wusste er auch nicht warum. Erst als Take nach dem Fernseher fragte hörte Mamoru wieder bewusst seine Worte.

"Ja... können wir machen."

Und mit diesen Worten stand er von seinem Bett auf und ging zu Take hinüber. Langsam ließ er sich mit den Knien auf die Matratze sinken, schlang dann seine Arme um Takes Oberkörper und drückte seine Wange gegen Takes Brust. Leise konnte er dessen Herzschlag hören. Lächelnd schloss er die Augen. Es war warm bei Take... schön war,. Immer noch lächelnd ließ sich Mamoru von dieser Wärme einlullen, versank so schon bald in einem tiefen, traumlosen Schlaf.
 

So hatte es Take eigentlich nicht gemeint. Er hatte Mamoru im Arm und ehe er sich's versah, war er zum Kopfkissen umfunktioniert worden. Er sank zurück und legte beide um den Schlafenden, dann drehte er den Ton leiser und versank in angestrengtem Nachdenken. Er ließ die Geschehnisse der letzten Woche Revue passieren. Er zog Bilanz und er fiel ihm auf, dass so ein überstürztes Vorgehen eigentlich überhaupt nicht seine Art war - Mamoru hatte sein Leben völlig auf den Kopf gestellt. Seine Gedanken begannen um die Frage nach der Zukunft zu kreisen.
 

Take erwachte, als das Licht, das durch die Vorhänge floss zu aufdringlich wurde. Er setzte sich auf. Mamoru schlief neben ihm, er hatte sich wohl in der Nacht auf die Seite gedreht. Take lächelte und konnte den Impuls nicht unterdrücken, Mamoru auf die Stirn zu küssen. Dann stand er auf und ging ins Bad, besann sich unterwegs jedoch anders. Er öffnete die Tür und holte die Zeitung herein, die davor lag. Von der Titelseite sah er sich selbst besorgt entgegen, daneben ein Foto von Mamoru auf der Brüstung und eines, als sie sich küssten. Die Überschrift: "Exklusiv! Das Homo-Drama am Tokyo Tower!" Take knallte die Tür zu und starrte hypnotisiert auf die Buchstaben.

"Mamoru! Steh auf!"
 

Die Sonne störte Mamoru weniger als der laute Knall, durch den er letztendlich geweckt wurde. Verschlafen richtete er sich auf und blickte sich um. Wo war er hier noch gleich? Ach ja, im Hotel. Ehe er noch weiter über irgendwas nachdenken konnte, hörte er den erschreckten Schrei Takes. Schon nach wenigen Sekunden war dieser dann auch in sein Blickfeld getreten, starrte ihn an. Überrascht blinzelte der Jüngere.

"Was ist denn los?"

Mamoru fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht, wollte er doch wach werden. Mit der anderen stütze er sich nach hinten ab, spürte allerdings etwas hartes unter seinem Handballen. Im nächsten Moment flammte der Fernseher auf und sein eigenes Gesicht blickte ihm entgegen. Seine Augen weiteten sich und die pure Verwirrung spiegelte sich darin. Dann nahm er die Fernbedienung bewusst zur Hand und stellte den Ton lauter.

"...dieses Ereignis zog weltweite Aufmerksamkeit auf sich. Ein junger Mann wollte sich am gestrigen Morgen vom Tokyo Tower stürzen. Einige Passanten versuchten, ihn davon abzubringen, was allerdings nicht funktionierte. Erst als ein fremder Mann kam und den Jungen ansprach, wurde die Tragödie aufgehalten. Den Zeugen zu Folge, waren die beiden ein Liebespaar und hatten sich gestritten..."

Den Rest bekam Mamoru nicht mehr mit, sondern starrte nur auf das Bild, auf welchem sich er und Take leidenschaftlich küssten. Als Unterschrift waren die Worte "schwul oder nicht?" zu sehen. Mamoru blickte immer noch gebannt auf den Bildschirm, unfähig sich zu rühren. Nach weiteren Minuten des Schweigens drehte er den Kopf und blickte Take an. Was nun?
 

/Okay. Bloß nicht aufregen./

Take atmete tief durch. Das war doch echt die Höhe - auch noch im Fernsehen!

"Scheiße!" entfuhr es ihm unwillkürlich.

Er war mit schnellen Schritten beim Fernseher und schaltete ihn entschieden aus. Mit einer genervten Bewegung warf er die Zeitung neben Mamoru auf das Bett und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Dann lächelte er schwach.

"Ich weiß nicht, wie schnell sich das verbreitet, aber ich denke... Wollen wir hier auf dem Zimmer frühstücken?"

Er warf flüchtig einen Blick auf die Uhr und seine Augen weiteten sich.

"Mist, schon so spät. Ich hab heute einen wichtigen Kurs - den darf ich nicht verpassen. Hab schon letztes Mal geschwänzt und ich muss hin, sonst hab ich nicht genug Anwesenheit und muss den Kurs wiederholen."

Take machte eine entschuldigende Geste in Mamorus Richtung und kramte seine Tasche hervor.

"Ich muss da wirklich hin."

Er kniete sich kurz auf's Bett und küsste Mamoru auf die Stirn.

"Tut mir leid, Schatz."

Und damit war er aus der Tür.

In diesem Augenblick wurde in drei Wohnzimmern ein Fernseher ausgeschaltet. Weder die junge Frau, noch der junge Mann waren glücklich über diese Entwicklung, aber am tiefsten traf es die dritte Partei.
 

Mamoru starrte immer noch wie vom Donner gerührt auf den Bildschirm, selbst als Take diesen schon ausgeschaltet hatte. Gerade, als er sich ein schönes Frühstück mit seinem Freund ausmalen wollte, blickte dieser auf die Uhr und war dann schneller aus dem Zimmer als man "Tiefgaragenmülleimer" hätte sagen können. Der Kuss kribbelte auf seiner Stirn nach und sanft legte Mamoru einen Finger auf diese. Ein leichter rosa-rot Ton legte sich auf seine Wangen, bevor er sich vorsichtig in die Kissen zurücksinken ließ. Er hatte es geschafft. Er hatte wirklich bekommen, was er wollte. Take.

Ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus und nach ein paar Minuten griff er nach dem Telefon neben dem Bett und wählte die Nummer der Rezeption. Nach einigen Tut-Geräuschen meldete sich eine Frauenstimme.

"Hallo, Arashi Mino mein Name, was kann ich für Sie tun?"

Zögernd öffnete Mamoru den Mund, war erstaunt, als er dann auch etwas sagte.

"Hallo, hier ist Kitagawa aus Zimmer 202. Ich hätte gern eine Portion des Frühstücks bestellt. Auf das Zimmer."

Die Frau an der Rezeption nickte, was Mamoru natürlich nicht sah, und fuhr dann fort.

"Hätten Sie gern Kaffee oder Tee?"

"Kaffee. Mit Milch und Zucker, wenn's geht."

"Kein Problem.", trällerte ihm die helle Stimme entgegen. "Es wird dann in ungefähr 20 Minuten der Zimmerservice zu Ihnen kommen und Ihnen das Gewünschte bringen."

Mit einem letzten "Danke schön!" legte Mamoru den Hörer wieder auf die Gabel.

Dann hatte er ja noch genug Zeit um duschen zu gehen, bevor sein Essen da war. Enthusiastisch sprang er auf und lief ins Bad. Schnell hatte er sich von den Klamotten getrennt und stellte sich unter den heißen Wasserstrahl der kleinen Duschkabine.

Er ließ das heiße Wasser seine haut malträtieren, bevor er sich einseifte, abwusch und dann dampfend und erfrischt aus der Dusche hervortrat. Schnell rubbelte er sich mit einem Handtuch ab, bevor er die neue Boxershorts anzog, die er aus seiner Tasche mitgebracht hatte. dann ging er wieder in das Zimmer, suchte sich sowohl eine neue Jeans, als auch ein neues Shirt und zog beides an. Gerade als er vor dem Spiegel stand und versuchte seine Frisur zu richten, klopfte es an der Tür. Schnell öffnete er sie, hatte er nun doch beträchtlichen Hunger. Lächelnd nahm er dem Zimmerservice das Tablett ab, bemerkte den kurzen Blick des Erkennens dessen nicht. nach einem kurzen Smalltalk kickte er die Tür mit dem Fuß zu und setzte sich dann im Schneidersitz auf das Bett, stellte das Tablett so auf seinen Knie ab, dass er bequem sitzen und gleichzeitig essen konnte. Dieser Tätigkeit ging er dann auch schnellstens nach, war er doch schon förmlich ausgehungert. Seine Gedanken schweiften kurzzeitig ab, zu Take.

/Ob er wohl auch so ein schönes Frühstück hat?/ grinsend biss Mamoru von einem Brötchen mit Marmelade ab.

Er hoffte es, konnte aber irgendwie nicht daran glauben.
 

Take kam mit seiner Maschine schlitternd zum Stehen und stieg schwungvoll ab.

/jetzt aber schnell. Ich sollte nicht zu spät kommen./

Er ordnete im gehen seine Frisur, die der Helm platt gedrückt hatte und bemerkte nicht die Blicke, die ihm über den ganzen Campus von zahllosen Leuten zugeworfen wurden. Seine Gedanken schwankten zwischen fröhlich-ausgelassen, wenn er an Mamoru dachte und angespannt-sorgenvoll, wenn er an die Nachrichten dachte. Er stutzte unwillkürlich, als ein paar Mädchen giggelnd an ihm vorbeiliefen und mit dem Finger auf ihn deuteten. Als er ihnen stirnrunzelnd nachsah, bemerkte er andere Blicke, nicht so offen, aber doch, sie waren da. Die Leute starrten ihn an! Take begriff erst in dem Moment die volle Wahrheit, als er einen unsanften Knuff in die Seite bekam und einer seiner Kumpel ihn frech von der Seite angrinste: "Na, wo ist denn dein Süßer? Hast du ihn nicht mitgebracht?"

Er lachte, doch es klang hart. Take lachte nicht - er verstand. Alles.

"Mamoru ist im Hotel, weil Kanae uns rausgeworfen hat." erwiderte er kühl, als würde es nichts Ungewöhnliches sein über einen Liebhaber zu sprechen und fügte dann scharf hinzu: "und Süßer darf nur ich ihn nennen."

Er marschierte schnurstracks Richtung Hörsaal, einen verdatterten Freund im Anhang.
 

Take war so wütend und verletzt nach diesem einen Kurs, dass er beschloss, den Rest des Tages (oder des Studiums?) sausen zu lassen.

"Hey, Take!"

Er drehte sich wutentbrannt um; anfangs hatte er die hämischen Kommentare, starrenden Blicke und bösen Seitenhiebe des Professors mit kühler Ironie und stoischer Ruhe abgehandelt, aber es wurde ihm zu viel und schließlich stürmte er aus dem Kurs und ließ seine lauthals lachenden ehemaligen Freunde zurück.

"Was?" fauchte er nun böse sein Gegenüber an.

Toya zuckte nicht mit der Wimper. "Du hast schlechte Laune?"

"Hast du heute morgen nicht fernsehen geguckt oder Zeitung gelesen?

"Doch. Und?" sagte Toya nur und fasste Take am Arm, zog ihn mit sich. "Hör mal, ich weiß nicht, ob du's hören willst, aber ich hab's mir schon gedacht - du und der Knirps und so - und als du vorgestern Nacht bei mir reingeschneit bist, hab ich's geahnt, aber... Also ich muss dir sagen, du bist schön blöd, Idiot!"

Er warf Take einen bösen Blick zu, der skeptisch zurückäugte und zerzauste ihm dann mit beiden Händen das Haar.

"Zu glauben, mir würde das was ausmachen!" Er grinste breit. "Lass uns Mathe schwänzen und irgendwo frühstücken und scheiß auf die Leute. Ist doch egal, was die denken. Morgen will davon eh keiner mehr was wissen."

"Stimmt." sagte eine Frauenstimme in Takes freies Ohr, der erstaunt Toya angesehen hatte und sich nun umdrehte.

"Lass die Leute reden. Sie reden über jeden. Doch die ganz besonders Blöden reden über dich." rezitierte Kanae ud die Spur eines Lächelns deutete dich auf ihrem Gesicht an.

"Kanae! Von dir hätte ich am allerwenigsten Trost erwartet."

"Na ja, er wollte sich deinetwegen vom Tokyo Tower stürzen. reichlich kindisch, wenn du mich fragst, aber es hat gezeigt, wie viel du ihm bedeutest und ich, na ja, saß zu Hause und hab geheult." Sie lächelte traurig, dann packte sie plötzlich Takes freien rechten Arm und grinste breit. "Aber das heißt nicht, dass ich schon aufgebe! Und da du mir noch ein Frühstück schuldest, lade ich mich hiermit ein."

Take hatte kaum eine andere Wahl, aber im Grunde war er froh und gefrühstückt hatte er auch noch nicht. "Worauf warten wir noch?"

"Und voll Großmut schlage ich vor deinen Freund mit einzubeziehen und in eurem Hotel zu frühstücken." sagte Kanae fröhlich. Es war ihr schon immer schwer gefallen Take böse zu sein.
 

Toya blickte sie überrascht an. Wie war das bitte? Hatte sie vor ein paar Tagen bei seinem Anruf nicht total eifersüchtig reagiert? Und jetzt? Verwirrt blickte er sie an, bis er bemerkte, dass sie ihn anstarrte.

"Was ist?" fragte er vorsichtig, wollte er sie doch nicht reizen. Er kannte die Krallen, die sie ausfahren konnte.

"Bist du einverstanden mit dem Vorschlag? Kommst du mit?" Mit einem alles durchleuchtenden Blick musterte sie ihn, bevor sie kurz die Augen schloss, sich wieder an Take klettete und ihn in Richtung Ausgang zog. "Kommt. Lasst uns gehen. Ich hab Hunger!"

Toya blickte den beiden kurz nach, bevor er schnell aufholte und sich an Takes zweite Seite begab. Er sagte nichts mehr, überließ seinen Gedanken die Oberhand. Mamoru... Jetzt würden sie also zu ihm fahren. In ihm keimte der Gedanke, dass es nun vielleicht doch an der zeit war, den alten Streit zu begraben und Frieden zu schließen. Es war eh kindisch, wie er sich Mamoru gegenüber verhalten hatte. Er hatte ihn geärgert, beschimpft, ignoriert... Und das, obwohl er immer noch sein Bruder war. Und obwohl er der Ältere war und auf den Jüngeren Acht geben müsste. Leise grinste er in sich hinein, dachte an seine Kindheit zurück.

Er war acht gewesen als seine Mutter eines Tages nach Hause gekommen war und seinem Vater gesagt hatte, dass sie wieder schwanger war. Das war das erste Mal, dass sich die beiden in Anwesenheit Toyas gestritten hatten. Und er hatte das nie vergessen. Seine Mutter hatte gleich, nachdem sie wusste, dass sie noch ein Kind bekommen würde, zu seinem Vater gesagt, dass sie ihn nach der Geburt verlassen würde. Im Endeffekt hatte sie es noch ein paar Jahre länger ausgehalten, aber sie war gegangen. Und das war auch der Grund, warum er Mamoru so hasste. Seine bloße Anwesenheit hatte die ganze Familie zerstört... Aber nun war er soweit, seinem kleinen Bruder zu verzeihen... wenn dieser denn wollte!
 

Kanae hatte leicht errötend Takes Angebot hinter ihm mitzufahren abgelehnt und brauste nun mit wehendem Haar neben Toya in seinem Wagen. Take fühlte sich merkwürdig, leicht und losgelöst, es war ein schönes, leicht melancholisches Gefühl.

Beim Hotel angekommen sagte er seiner Ex-Freundin und seinem Freund, er gehe nur schnell Mamoru holen. Die beiden setzten sich derweil ins hotel-interne Café und bestellten uni-sono einen Kaffee für den Anfang.

"Du hast es echt verbockt, weißt du?" Toya lehnte sich lässig zurück. "Erst stürmst du wie eine Furie aus China zurück und dann lässt du ihn dir doch wegschnappen."

Sie warf ihm einen kalten Blick zu: "Take liebt ihn mehr als mich, was sollte ich da noch groß tun? Er war nie der Typ, der sich für andere interessiert hätte während er in festen Händen ist und wenn er es jetzt tut, dann ist es auch ernst." Sie sah zu Boden und seufzte. "Ich wollte es nicht wahrhaben, aber ich habe schon damit gerechnet als du mich mitten in der Nacht angerufen hast und mir sagtest, Take küsst einen Kerl."

"Du gibst also doch auf? Naja, hast ihn ja auch weglaufen lassen. Weißt du, wen er vorgestern Nacht um Rat gefragt hat? Mich. Damit stand es patt zwischen euch. Ich hab dir geholfen und dem Knirps und er hat sich halt geschickter angestellt."

Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen: "Apropos. Diese 'Hilfestellung' - was wolltest du damit eigentlich bezwecken?"

"Nichts. Take ist schließlich mein Freund und ich wollte ihn vor Unheil bewahren." sagte Toya scheinheilig.

Kanae beobachtete ihn genau und fragte plötzlich: "Du kennst ihn nicht zufällig, diesen Mamoru, oder?"

Doch Toya blieb die Antwort erspart, da sie in diesem Augenblick Besuch bekamen.
 

Mamoru saß immer noch auf dem Bett, schob sich gerade das letzte Stück seines Brötchens in den Mund und spülte es mit einem Schluck Kaffee herunter. Er fühlte sich pappsatt. Bis zum Nachmittag würde er keinen Bissen mehr herunter bekommen. Gerade wollte er die Augen schließen, hatte er sich doch schon auf das bett zurücksinken lassen. Da klopfte es und Mamoru saß wieder kerzengerade. Wer Konnte das denn sein? Bevor er weiter über die Frage hatte nachdenken können, hörte man Geräusche und die Tür fiel klangvoll ins Schloss. Mamorus beschleunigter Herzschlag beruhigte sich augenblicklich, als er Take in der Tür sah. Es zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht und seine Stimmung kletterte ein paar Grade nach oben.
 

/Verdammt! Warum musste er denn gerade so unanständig sexy aussehen, wie er da auf dem Bett saß?/

Take verscheuchte den Gedanken mit einem breiten Grinsen, obwohl sein Herzschlag beschleunigte.

"Tada ima. Mein Kurs ist aus und der andere fällt aus." log er, bevor Mamoru fragen konnte. "Ich hab noch nicht gefrühstückt - im Gegensatz zu dir." Und sein Blick schweifte über die Reste Mamorus ausgiebigen Frühstücks. 2Und da ich Kanae versprochen hatte sie zum Essen auszuführen, wenn sie wieder da ist... also, ähm, ist das okay, wenn, also ... Ich hab sie und 'nen Freund aus der Uni hergebracht zum Brunchen und wollt dich fragen, ob du nichts dagegen hast..."

Er schlug die Augen mit Dackelblick auf. Take war nervös, ob Mamoru nicht vielleicht sauer werden würde, dass er sich schon wieder mit seiner Ex-Freundin traf.
 

Kanae? Sie war hier? Der Rest, den Take gesagt hatte, rauschte einfach an Mamoru vorbei. Dieser andere 'Uni-Freund' war Mamoru egal. Aber Kanae bedeutete Gefahr... Langsam stand Mamoru vom Bett auf und lief zu Take, krallte seine Hände in dessen Shirt.

"Warum... warum hast du sie hergebracht...?"

Kurze Stille.

Dann spürte er einen Arm um seine Hüfte, wurde langsam durch die Tür geschoben.
 

Take hatte sich entschieden, dass Mamorus entsetztes Gesicht und seine Reaktion dagegen sprachen ihm die Entscheidung zu überlassen. Er würde ihn jetzt runter bringen und ihn wenn nötig mit (sanfter) Gewalt dazu zwingen einzusehen, dass Take seine frühere Geliebte als 'Freundin' behalten wollte und deswegen dem egoistischen Wunsch fröhnte, sie beide versöhnt zu sehen. Aber um das 'nur Freunde' bei Mamoru zu verankern wollte er auf Nummer sicher gehen. Deswegen legte er nun beide Hände um seinen Geliebten und sah ihm fest in die Augen.

"Ich lieb nur dich, dass das klar ist. Kanae ist meine Freundin, aber lieben tu ich nur dich."

Und damit beugte er sich leicht nach vorn und küsste Mamoru. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte er daran, die beiden unten sitzen zu lassen und mit Mamoru... Aber er schob den Gedanken (und Mamoru) zur Seite.

"Ich hab Hunger und ich will beim Essen nicht auf deine Gesellschaft verzichten."

Mit entschlossener Miene bugsierte er Mamoru durch die Tür, in den Lift und schließlich zu seinen Freunden an den Tisch.

"So, da sind wir."
 

Als Takes Lippen die seinen berührten war sein ganzer Zweifel verflogen. Pure Liebe floss durch seinen Körper.

Mit wackligen Beinen ließ er sich in den Fahrstuhl führen. Sein Herz begann langsam wieder schneller zu schlagen, als sich die Türen wieder öffneten. Gemächlich folgte er Take nach draußen, seinen Blick immer auf seinen Freund gerichtet. Als dieser dann plötzlich anhielt prallte Mamoru leicht gegen ihn und sah sich dann um, entdeckte Kanae und ... Toya. Was machte der denn jetzt auch hier? Mit geweiteten Augen blickte er zu dem Älteren, dieser bemerkte ihn allerdings schneller:

"Hallo Knirps. Lange nicht gesehen..."

Still blickte Mamoru weiter zu seinem Bruder, brachte keine Wort über die Lippen.
 

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Und, wie hat euch das Kapitel gefallen? ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
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Von: abgemeldet
2008-02-02T23:30:15+00:00 03.02.2008 00:30
Die Story hat ein passendes Ende! Einfach Supi! XDDD
Von:  Love-chan
2008-01-03T22:01:41+00:00 03.01.2008 23:01
das ist ja was ob Mamoru sich mit sein Bruder verträgt
und das Kapi super wie immer freue mich schon auf Teil 9 ^_^


Love-chan
Von:  Shogikoneko
2007-11-24T10:29:55+00:00 24.11.2007 11:29
genau vor dem zusammentreffen und toya und mamoru gruselts mir, ich traue dem älteren bruder echt net übern weg xD
aber ich bin froh das take sich für den kleinen entschieden hat*freu* und ihm auch diese schönen 3 worte genannt hat
*da drauf gewartet hat* xD
zusammenfassend kann ich nur sagen ein tolles kapi schatzi^^
die zwei sind einfach zu süß, dennoch kommen sie nicht an yuki und makoto ran xDDDD
*knuddel*
bin aber gespannt wann take seine gedanken umsetzt *yaoi fähnchen raushol*
*sich schnell verkrümel*
Von:  Angle-Moon
2007-11-22T18:59:56+00:00 22.11.2007 19:59
hiiiiiiiiiiiiiiiimmmmmmmmmmeeeeeeeeee!!!!!!!!!!!!!!!!
das kannst du mir nich antun!
immer dann wenns grad so spannend is T.T *schnief*
aber eins is mal klar: das is einer der besten stories die ich bis jetzt gelesen hab und das sind nich grad wenig XD
du schreibst echt toll
*verneig*
es macht so viel spaß deine ff zu lesen
du bringst i-wie alles mit rein: romantik, drama, komödie, spannung und noch andere sachen die mir jetzt nich einfallen ^^"
hör bitte nich auf diese ff zu schreiben
das wäre nähmlich echt doof, dann würde ich ja eine der besten ffs-schreiber der welt verlieren :(
aber da du das hoffentlich nich machst, bin ich echt froh, das ich die ff lesen kann XDDD

und die szene wo take einfach mal so raushaut, das sie die betten zusammen schieben könnten, fand ich echt super lustig
ich meine, wann sieht man take mal verlegen XDDD
echt ein tolles kap geworden
freu mich schon auf das nächste *jubel*freu*
*knuddel*ggg*kbnuff*
Von:  Rees
2007-11-22T17:24:28+00:00 22.11.2007 18:24
erste, erste!!!
da freu ich mich aber. das kap gefällt mir mal wieder sehr gut. ich find es lustig, dass mamoru gleich auf ihm eingeschlafen ist *kicher*. aber das mit der zeitung un dem tv ist nicht nett, aber dafür umsomehr, dass toya sich endlich mit mamo vertragen will. ich hoffe, dass es so klappt, wie er das möchte. das mit kanae finde ich nen bisschen unrealistisch. ich würde meinem ex nicht so schnell verzeichen, aber jeder ist da anders.
ich freu mich auf ein neues kap un lass dir beim schreiben so viel zeit wie du willst, wenn denn so was tolles rauskommt.
*grins*
dein schnurzelchen *knuddel* *daisuki*

ps. danke für die benachrichtigung


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